Buch 23-24           NR.  1353 – 1519

empfangen von  Bertha Dudde  in der Zeit vom 25.3.1940 – 13.7.1940

Eine Einsicht ins Gesamtwerk Bertha Duddes – 1891-1965 – mit ihrer Autobiographie, mehreren Einführungen ins Werk, vielen Hinweisen und Klarstellungen, allen Downloads (auch mehrsprachig), mit Schriftenangeboten verschiedener Herausgeber (gedruckte Bücher, Themenhefte u.v.m.), Ausdruckversionen aller Texte (Kundgaben) finden Sie hier, eine Auswahlliste mit allen Dudde-Büchern finden Sie hier.

BD 1353 empfangen  25.3.1940

Verlangen nach Licht ....
Wissen ....
Wahrheit ....

Begehret Helligkeit des Geistes, auf daß sie euch gebracht werden kann, auf daß das Licht aus den Himmeln euch leuchte in der Dunkelheit des Erdendaseins. Und so euch nun das Licht strahlet, so weichet ihm nicht aus, sondern lasset es bewußt auf euch wirken, auf daß ihr seine Wohltat empfindet und nur immer mehr nach diesem Licht verlanget. Und dann erkennt ihr alles um euch und in euch .... Ihr sehet staunend einen Schleier um den anderen fallen, strahlend hell und klar enthüllt sich euch die Schöpfung, Gottes Weisheit und Allmacht bezeugend, und ihr werdet wissend ....

Noch wandelt die Überzahl der Menschen in tiefster Dunkelheit des Geistes. Sie tun nichts, um diesen lichtlosen Zustand zu verbessern, sie sind zufrieden mit einem Dasein, das ihnen alles vorenthält, was Licht und Helligkeit bedeutet. Sie begehren nicht, von Licht durchflutet zu sein; sie gehen dahin, ohne Gottes Wirken um sich zu erkennen, sie gehen dunkle Wege, die ihnen nichts verkünden von Gottes herrlichen Werken der Liebe und Allmacht. Sie sehen nichts, weil ihnen kein Licht leuchtet, das sie sehen läßt das Wirken Gottes. Sie wissen nichts von der Liebe Gottes, sie wissen nichts vom Zweck der Schöpfung, sie finden keinen Zusammenhang aller Dinge, die das Erdenleben ihnen veranschaulicht .... Sie sehen nur immer den irdischen Zweck aller Dinge, nicht aber den geistigen. Und also wandeln sie in der Dunkelheit des Geistes ....

Und das bedeutet einen Stillstand der geistigen Entwicklung und ein unvorstellbares Defizit, so das Erdenleben beendet ist. Ihr werdet nimmer den rechten Weg finden, ihr werdet das Ziel nicht erreichen, weil ihr in der Dunkelheit den Weg nicht erkennet, und also wird euer Gang durch das Erdenleben euch keinen Erfolg eintragen für die Seele. Ihr dürfet daher nicht untätig abwarten, bis ein Lichtstrahl zu euch dringt, sondern ihr müsset verlangen nach Licht und achten auf den geringsten Schimmer und ihm nachgehen, und es wird dieser Lichtschimmer immer stärker werden, er wird euch bald einen gangbaren Weg beleuchten, und eure seelische Not wird dann behoben sein, denn nun brauchet ihr nimmermehr zu fürchten, daß ihr fehlgehet oder das Licht schwächer werde.

Denn die euch einmal das Licht zugehen ließen, sind wachsam, daß es euch nun nimmermehr daran mangelt. Und ihr werdet befreit um euch blicken und Gottes Walten und Wirken immer erkennen, wo ihr auch wandelt. Es bleiben die göttlichen Lichtträger immer um euch, denn in ihrer Liebe wollen sie allen Wesen das Licht vermitteln, das sie so überaus beglückt, nur muß es begehrt und also willig empfangen werden. Der euch nun das Licht verheißet, Dessen Wille ist es, daß ihr schöpfet aus dem göttlichen Gnadenquell, den Seine Liebe euch geöffnet hat .... Denn Licht ist Wissen .... Wissen um die göttliche Wahrheit .... Und diese Wahrheit bietet Gott Selbst euch dar in unbegrenzter Fülle.

Wer sonach im Licht der göttlichen Gnadensonne zu stehen begehrt, wird ungemessen göttliche Wahrheit vermittelt bekommen, und es wird die Wahrheit voller Kraft und Macht sein, es wird die göttliche Liebe Selbst Sich äußern, und was aus Gott ist, muß auch in sich Kraft und Licht sein .... Und also bedeutet alles Wissen um göttliche Wahrheit das Wandeln in strahlendem Licht. Es ist der Weg des Erdenkindes hell und klar vorgezeichnet, so es die göttliche Wahrheit in sich aufgenommen hat, es wird sehend sein und eine strahlende Helligkeit verbreiten auch um sich selbst, und dieses Licht wird wieder empfangen dürfen, wer gleichfalls göttliche Wahrheit durch das Erdenkind entgegennehmen will.

Denn was Gott den Seinen auf Erden zugehen läßt, ist nicht beschränkt zugemessen, und es kann darum der Mensch austeilen den Mitmenschen, es wird darum das Licht nicht weniger hell erstrahlen, sondern unermeßliche Helligkeit verbreiten, so des Lichtes geachtet wird, das aus den Himmeln kommt und die Menschen zu Gott zurückführen soll. Licht ist gleichbedeutend mit Leben, doch Dunkelheit des Geistes unstreitbar der Begriff des Leblosen.

Und es wird leben, wer im Licht steht; und es wird dieses Leben das Herrlichste bedeuten, was dem Geschöpf Gottes beschieden ist .... Es wird ein unvergleichliches ewiges Leben verheißen dem Kind Gottes, das die Wahrheit aus Gott in Empfang genommen und also den Erdenweg im Lichtverlangen zurückgelegt hat .... Denn es ist Gott Selbst in ihm wirksam gewesen, Der das Licht, die Wahrheit und die Liebe Selbst ist ....

Amen

BD 1354 empfangen  26.3.1940

Unterordnen des Willens ....
Befreiung des Geistes ....

Ordnet sich der Wille des Menschen dem göttlichen Willen unter, so vollzieht sich jene Wandlung in der Seele des Menschen, die den Geist befreit. Es ist nun die Umformung des Denkens vor sich gegangen, es ist der Wille, der vordem sich auflehnte gegen den Schöpfer, nun weich und gefügig geworden; es erkennt der Mensch die Weisheit und Liebe des Schöpfers, und er weiß, daß nur immer die Liebe Gottes jegliches Geschehen bestimmt, und also fügt er sich ergeben in alles, was über ihn kommt.

Und es ist nun der Geist frei, der vorher durch den Gott entgegenstrebenden Willen gehemmt wurde .... Es vollzieht sich nun ein Wandel des ganzen Menschen. Er lebt gewissermaßen nun in einer Sphäre, die ihm bisher fremd war .... Der Geist in ihm gibt ihm Kenntnis von seiner wahren Heimat, und nun, da der Wille des Menschen nicht mehr Hindernis ist, vermag er auch, diese Heimat sich anschaulich vorzustellen, denn er läßt sich lenken von dem ihm sich kündenden Geist.

Auch der willensschwache Mensch läßt sich leicht lenken, sowohl von guter wie auch von schlechter Kraft, doch die Schwäche des Willens trägt nicht zur restlosen Befreiung des Geistes bei .... Denn immer wird die Willensschwäche von gegnerischer Macht ausgenützt und in Gott-widerstrebendem Sinne gestärkt. Es muß der Mensch mit vollem Bewußtsein seinen Willen dem göttlichen Willen unterstellen .... Es gehört auch dazu eine gewisse Willenskraft, die eben sich Gott zuwendet .... während die Schwäche des Willens den Menschen wankelmütig macht, jedoch nicht immer sich für Gott entscheidet.

Den eigenen Willen Gott zu unterstellen wird immer einen gewissen Kampf kosten, denn es verlangt der Mensch weit eher das, was dem göttlichen Willen entgegengerichtet ist. Will er also Gott dienen, Seinen Willen erfüllen und sich bedingungslos dem göttlichen Willen einfügen, so muß er in ständigem Kampf liegen mit seinen Wünschen, mit sich selbst und allem, was dem Körper zuträglich erscheint. Doch dieser ständige Kampf mit sich führt ihn auch dem Sieg näher .... So es ihm gelungen ist, seinen Willen gänzlich zu besiegen und nur den göttlichen Willen anzuerkennen, gibt ihm die göttliche Liebe weit Kostbareres, als er aufgegeben hat.

Er gleitet langsam von dieser Erde in die Sphären des Geistigen .... Er erkennt immer mehr die Wertlosigkeit alles dessen, was er aufgab, und den kostbaren Schatz, den er nun gehoben hat .... Es bietet ihm Gott Selbst etwas dar, was irdisch nicht erworben werden kann auf anderem Wege. Er vermittelt ihm göttliche Wahrheit, tiefstes Wissen und höchste Erkenntniskraft. Und also beginnt der Mensch gleichsam ein zweites Leben, das von dem bisherigen erheblich abweicht, es tritt das Erdenleben in den Hintergrund, und vor dem geistigen Auge des Menschen enthüllt sich die Liebe, Weisheit und Allmacht Gottes .... Es gewinnt der Mensch Einblick in göttliches Wirken, und ihm wird offenbar der Sinn und Zweck der Schöpfung.

Denn so der Mensch seinen Willen geopfert hat, hat er den eigentlichen Zweck des Lebens erfüllt. Er hat seinen Ausgang aus Gott erkannt und widerstrebet Ihm nun nicht mehr, sondern er wendet sich Ihm mit vollem Bewußtsein und freiem Willen zu .... Er hat seinen Widerstand, der Jahrtausende das Wesen bewogen hat, Gott zu fliehen, aufgegeben und sucht nun die letzte Vereinigung mit Ihm zu erreichen .... Und also ist das Unterordnen des eigenen Willens unter den göttlichen Willen unbedingt erforderlich zur letzten Erlösung der Seele ....

Amen

BD 1355 empfangen  27.3.1940

Tätigkeit des Geistigen ....
Unterweisungen ....
Licht ....

In der Unendlichkeit weilet der Geist des öfteren und wird ungemein rege, sofern sich ihm Geistiges aus jener Welt zugesellt, denn die Verbindung geistiger Kraft erhöht auch den Tätigkeitsdrang. Es sind in unvorstellbaren Welten auch unvorstellbare Kräfte tätig .... es ist wie eine gewaltige, unermeßliche Werkstätte rühriger Arbeiter, die im Willen des ewigen Schöpfers ihre ihnen zugewiesene Aufgabe erfüllen. So sich nun der Geist des Menschen in jene Höhen erhebt, schließt er sich auch der Tätigkeit alles Geistigen an, er gliedert sich gewissermaßen ein in die Kette der zahllosen geistig Schaffenden.

Der Aufenthalt auf der Erde besteht nur rein körperlich noch, während der Geist ungebunden ist und dort weilen kann, wo es ihm beliebt. Je empfindsamer er nun ist, d.h., je leichter er die Trennung von der Erde herstellen kann, desto intensiver berührt ihn die geistige Strömung, der er sich zuwendet. Es ist der Zustand völligen Gelöstseins für einen Erdenmenschen schwer herzustellen, so nicht die geistige Kraft ihm behilflich ist und sich also dem Menschen so aufdrängt, daß er nur entgegennehmen darf, was ihm geboten wird, vorausgesetzt, daß der Wille zur Entgegennahme stark ist. Es ist also dies eine Art der geistigen Tätigkeit, daß von Geist zu Geist Gaben, des Wissens vermittelt werden.

Es ist dies sonderlich dort erforderlich, wo solches Wissen nur gering vorhanden ist, da es von einem Wesen aber unbedingt gefordert wird zur geistigen Reife .... Und das ist in der Erdennähe ganz besonders bedeutsam, denn den in der Höherentwicklung der Seele stehenden Erdenmenschen mangelt es am Wissen um göttliche Wahrheit im hohen Maße, so daß also alles vollkommene Geistige die Menschen betreut und ihr ständiges Bemühen ist, das Wissen derer zu erhöhen.

Geistig rege Menschen, d.h., solche, die ihr Innenleben pflegen und es dem irdischen Leben des Körpers voranstellen, werden sich gedanklich daher oft in jene Höhen schwingen und das Wissen in Empfang nehmen wollen, das ihnen von ihren Betreuern dargeboten wird. Und eben dieses ständige Unterweisen der das Wissen benötigenden Menschen ist geistige Tätigkeit. Es sucht sich Geist zu Geist zu finden und sich mitzuteilen, und sofern Geistiges sich verschmolzen hat zu gemeinsamem Wirken, ist die Kraft des Durchdringens stärker, und es wird nun auch verständlich, daß die vollkommenen Wesen niemals in Untätigkeit verharren können, solange sie Objekte finden, denen ihre Tätigkeit gilt .... und daß dies immer sein wird, solange die Welt besteht.

Dieses Verschmelzen geistiger Kraft durch den Willen des Gebenden wie des Empfangenden muß also Ergebnisse zeitigen, die wiederum nur reingeistiger Art sind, jedoch unvergänglich bleiben und also das Wissen, das Geistige in sich, vermehren. Denn es ist das Wissen geistige Kraft, die also weitergegeben werden kann .... es ist das Wissen Licht, das wieder nach allen Seiten hin seine Strahlen wirft .... also die Tätigkeit des Geistes wieder lichtbringend sich auswirkt. Und somit wird es verständlich sein, daß im Erdenleben nur allein wertvoll ist das Wissen um göttliche Wahrheit .... Denn dieses allein ist von Bestand insofern, daß es auch im jenseitigen Leben wieder das ist, was allein begehrt werden soll und also weitervermittelt wird ....

Der Höhenflug in die Unendlichkeit wird jedem Wesen, das Wahrheit begehrt, das gleiche eintragen, ebenjene göttliche Wahrheit, die jedes vollkommene Wesen in sich trägt und also als Licht und Kraft abgibt dem, der solche begehrt. Und es ist darum die Tätigkeit alles Geistigen von außerordentlicher Bedeutung, denn ohne solche wäre es dem Geist im Menschen nicht möglich, zu schöpfen aus dem Quell der Wahrheit .... denn alles, was vollkommen ist, ist göttlich, und also öffnet Gott Selbst den Quell, auf daß sich daran labe, der Speise und Trank begehrt ....

Amen

BD 1356 empfangen  27.3.1940

Falsche Einflüsterungen ....
Achtsamkeit ....

Vergeblich ist das Bemühen der jenseitigen Freunde, euch fremde Einflüsterungen fernzuhalten, so euer Wille nicht gleichzeitig diesen widersteht. Der euch das Wissen um überirdische Dinge verborgen hält, solange ihr Menschen die Reife der Seele noch nicht habt, Der wird den Zeitpunkt wohl erkennen, da euch solches geboten werden darf. Und es ist daher der Mensch erst dann fähig zu einer Beurteilung, so sein Geist sich vereint mit den belehrenden Wesen im Jenseits. Unvorstellbare Begriffe sind es, die des Menschen Sinn nachdenklich werden lassen, und das Verlangen nach Klärung wird euch erfüllen, doch der Geisteszustand des Menschen schließt eine hinreichende Erklärung aus, so nicht geistiges Schauen den Menschen einführt in jenes Reich ....

Alle Bedenken müsset ihr fallenlassen, so der Herr Sich euch kundgibt .... doch auch alle Vorsicht walten lassen Erklärungen unvollendeter Geistwesen gegenüber. Und ihr könnet dies prüfen und also euch dem Urteil vertrauend überlassen; so euch belebend und freudig das Gebotene anmutet, so wisset ihr, daß der Herr Selbst euch jene zugehen ließ. Doch innere Unzufriedenheit, das Gefühl der Unsicherheit, eine stille Abwehr oder Verneinen des Gebotenen ist immer eine stille Warnung derer, die euch nur reinste Wahrheit vermitteln wollen und über allem Denken von euch wachen, daß es nicht falsch geleitet werde.

Und so müsset ihr immer trennen die reine Wahrheit von dem, was wohl in bester Absicht empfangen, jedoch unkontrolliert aus dem Reich des Jenseits geboten wurde. Ihr müsset nicht glauben, daß sich das Jenseits enthülle den Menschen, in denen das Verlangen nach Aufklärung sich nur auf das Schicksal der Abgeschiedenen konzentriert. Dem Herrn in Liebe dienen heißt nicht, den Lohn und die Schrecknisse des Nachlebens zu enthüllen und also durch solche Beschreibungen den Menschen zum rechten Wandel auf Erden zu bestimmen. So der Mensch in der Liebe lebt, wird ihm sein Geist selbst verkünden den Willen Gottes, doch es läßt Gott nicht zu, daß sich widerrechtlich Einblick verschaffe in das jenseitige Leben, der nimmer den Drang nach Wahrheit in sich verspürt ....

Also wird sich der Geist des Gott-wahrhaft-Suchenden alles das zu eigen machen, was Gott Selbst ihn als Wahrheit erkennen lassen will, und es wird sonach belanglos sein und ohne Wert, was im Menschen nur die leiseste Ablehnung auslöst .... In stummer Ehrfurcht verharren dem göttlichen Wort gegenüber und horchen auf die innere Stimme verbürgt reinste Wahrheit .... Doch was von anderer Seite dir geboten wird, stelle nicht in den Kreis deiner Betrachtungen, auf daß es den klaren Blick nicht trübe und dem Darbieten der reinen Wahrheit hinderlich werde ....

Amen

BD 1357 empfangen  27.3.1940

Unterricht ....
Schutz gegen irrige Lehren ....
Gottesgeist ....

Der geregelte Gedankenaustausch von Geist zu Geist ist ein fortlaufender Unterricht des Menschen, dessen Wissen noch Lücken aufweist und der dereinst dazu befähigt sein soll, gleichfalls lehrend aufzutreten in irdischen Kreisen. Die jenseitige Welt ist den Menschen noch unerschlossen, denn nur wenigen konnte bisher reinste Wahrheit vermittelt werden. Es ist zwar der Mensch stets bemüht gewesen, den Schleier, der darüber gebreitet ist durch Gottes Weisheit, zu lüften und Dinge zu ergründen, denen sein Interesse galt, jedoch liegt selten diesen Bemühungen das reine Wahrheitsverlangen, der Drang, um göttliches Wirken zu wissen, zugrunde, es war vielmehr gewisse irdische Wißbegierde Antrieb zu solchen Forschungen und daher auch die Ergebnisse nicht immer frei von Irrtum.

Denn der Mensch, dessen Wißbegierde in irdischen Regungen begründet ist, gerät sehr leicht in die Gefahr, von gegnerischer Seite benützt zu werden zum Verbreiten von Irrtümern; denn alles, was dem Menschen lieb ist zu hören, legen ihm die gegnerischen Kräfte gedanklich in den Sinn. Es werden also die Folgerungen oder Ergebnisse immer dem entsprechen, was sich der Mensch vorgestellt hat .... und diese Vorstellungen wieder sind mehr oder weniger der Wahrheit entsprechend, je nachdem das Wahrheitsverlangen um geistige Dinge im Menschen vorherrschend oder nur minimal vorhanden ist.

Ist jedoch ein steter Verkehr angebahnt mit geistiger Kraft .... ist es dem Menschen durch seinen Lebenswandel gelungen, den göttlichen Geist in sich zu erwecken, so daß dieser nun den Menschen belehret, so setzt dieses Erwecken des Gottesgeistes im Menschen schon tiefstes Wahrheitsverlangen voraus, und das Anrufen guter geistiger Kraft, das Gebet um Gottes Segen und Gnade, schützet das nun empfangende Erdenkind vor jedem Irrtum, und also sind die Ergebnisse solchen regelmäßigen Unterrichtes der Wahrheit entsprechend, und es kann nun auf diesen getrost aufgebaut werden und jeder Gedankengang in ihnen seinen Ausgang nehmen.

Es ist der Mensch zwar sehr leicht in Gefahr, zu straucheln, d.h., seinen Wünschen Rechnung zu tragen, und es können diese Wünsche auch zuzeiten irdische Färbung annehmen, jedoch wird dann der Gottesgeist im Menschen sich nicht oder unter großen Schwierigkeiten äußern und dadurch das empfangende Erdenkind sofort wieder auf den rechten Weg führen, niemals aber kann der Geist aus Gott bewußt sich im Irrtum verlieren, und niemals wird ein Mensch, dem es darum zu tun ist, Gott dem Herrn zu dienen, aus Gründen der Eigenliebe sein Wahrheitsverlangen aufgeben und sich dazu hergeben, Unwahrheiten aufzunehmen und niederzuschreiben ....

Denn es ist ein Mensch, dem eine solche Aufgabe gesetzt wird, sich dieser wohl bewußt; es gilt sein Bestreben nur dem geistigen Wohle der Mitmenschen, und also weigert sich der Geist aus Gott im Menschen, Irrtum in die Welt zu bringen. So wird daher eine reingeistige Verbindung von der Erde zum Jenseits der sicherste Schutz sein gegen irrige Lehren, denn der in dieser Verbindung steht, sucht die Wahrheit, und der Gebende ist gleichfalls Wahrheitsträger, da der Sucher der Wahrheit nur immer solche anzieht als geistige Lehrmeister. Es findet sonach nichts Unwahrhaftes Zutritt in diesem Kreis, denn das Wahrheitsverlangen selbst schafft sich die Grenzen, die ein unwahres Wesen nicht überschreiten kann.

Solange also das Bestreben des belehrt-werdenden Menschen ist, nur Gott und der Wahrheit zu dienen, solange der Mensch nur trachtet, die göttliche Gnade zu empfangen und dadurch zu reifen an Leib und Seele, solange keinerlei Erfolg ihn veranlaßt, seine empfangenen Gaben irdisch auszuwerten, sondern nur das Motiv der Liebe zu Gott und zum Nächsten ihn bestimmt, jene Verbindung mit dem Jenseits herzustellen, so lange wird auch der Geber dessen, was der Mensch empfängt, Gott Selbst sein und jedes Ergebnis also reinste Wahrheit ....

Amen

BD 1358 empfangen  28.3.1940

Erlösungswerk ....
Geistige Wiedergeburt ....

Es weilet ein himmlischer Freund in deiner Nähe und sucht sich dir gedanklich mitzuteilen. Alle Gaben des Geistes müssen in Liebe dargeboten und auch in Liebe empfangen werden, und sein Bemühen geht nun dahin, einen recht innigen Kontakt herzustellen, auf daß er sich dir ungehemmt mitteilen (kann = d. Hg.). Er ist dir vom Vater zugesellt als dein Begleiter für die Erdentage und betreut dich daher stets und ständig. Seiner Fürsorge hast du es zu verdanken, daß sich dein Wille dieser Aufgabe zuwandte, und nun versucht er unermüdlich, dich zur Annahme dessen zu veranlassen, was dein Herz noch nicht gänzlich aufgenommen hat. Den Willen hast du zwar, doch es fehlt dir noch das Verständnis für eine der wichtigsten Glaubenslehren, die nur schemenhaft dich bisher berührt hat, jedoch in aller Tiefe erkannt werden muß. Es läßt der Herr dir nun Kunde zugehen durch deinen dir innig verbundenen jenseitigen Lehrmeister ....

Lichtlos ist der Zustand eines Wesens, das unerlöst ist .... denn Erlösung ist Befreiung aus der Dunkelheit .... Erlösung ist Befreiung des Geistes aus den Fesseln, und Erlösung ist geistige Wiedergeburt. Erlösung ist der Zustand des Freien gegenüber dem Zustand des Gebundenen. Alle Schuld auf Erden drückt den Menschen nieder zu einem belasteten Wesen, jede Sünde fesselt den Menschen immer mehr an die Erde, an das Gebannte .... Jesus Christus aber hat die Menschheit von der Sündenschuld erlöst, d.h., Er hob den gebannten Zustand der Menschen auf, Er nahm gleichsam diese Verbannung auf Sich und gab Sich Selbst dafür als Sühneopfer hin durch Seinen Tod am Kreuze.

Das Erlösungswerk ist sonach das größte Werk der Barmherzigkeit. Es wurde dem Menschen dadurch möglich gemacht, den gebannten Zustand verlassen zu können durch seinen Willen; es wurde ihm freigestellt, sich zu befreien daraus oder ewig unter dem Druck der Sündenlast zu leben. Sein Wille allein genügte, sich zu erlösen aus jeglicher Fessel und in Lichtsphären eingehen zu können, während zuvor der Mensch ohnmächtig war und die unermeßliche Schuld, die auf ihm lastete, weitertragen mußte, bis der göttliche Erlöser Sich auch dieser Seelen erbarmte und durch Seinen Tod auch ihnen die Freiheit gab.

Nun verlangt die christliche Lehre jedoch ein volles Eingeständnis der eigenen Schuld, bevor die Gnade des Erlösungswerkes diese Schuld tilgen könne. Es muß der Mensch zuvor seine Sündhaftigkeit erkannt haben, er muß um seinen trostlosen Zustand wissen, um auch die göttliche Erbarmung würdigen zu können, die sich nun bereit erklärt, jene Sündenschuld zu tilgen .... Es muß der Mensch in der Erkenntnis seiner Sündenschuld die Gnaden des Erlösungswerkes erbitten und also bewußt sich in den Kreis derer stellen, für die der Herr am Kreuz gestorben ist ....

Seine Seele muß wollen, daß sie frei werde, und den himmlischen Erlöser bitten, Sich auch ihrer angenommen zu haben .... Sie muß fernerhin in der Erkenntnis ihrer Schuld sich lossagen von allem Bösen und ein Leben in Gott-gefälliger Weise zu führen bestrebt sein. Sie muß um Gnade bitten und also bewußt das Erlösungswerk des Herrn in Anspruch nehmen ....

Amen

BD 1359 empfangen  28.3.1940

Forderungen ....
Nachfolge Jesu ....
Sündenvergebung ....

Die Forderungen, die Gott nun an den Menschen stellt, sind heut die gleichen wie zur Zeit des Wandelns Jesu auf Erden. Es gab der Herr Sein Blut hin für alle Sünder, und Er nahm also auch die Sündenschuld aller auf Sich. Es standen jedem Menschen die Gnaden des Erlösungswerkes zu, so er es als solches anerkannte. Und das gleiche verlangt der Herr noch heut. Es muß die Göttlichkeit Jesu anerkannt werden und die unendliche Liebe Gottes zu den Menschen, daß Er alle Sündenschuld dieser getilgt hat mit Seinem Blut.

Die Gabe Gottes, die Tilgung der Sündenschuld, war ein unverdientes Geschenk, das nur die übergroße Liebe Gottes den Menschen bot. Doch es kann dieses Geschenk nimmermehr dem Menschen zugeteilt werden, der es bewußt ablehnt. Es muß der Mensch seine Unwürdigkeit erkennen, er muß sich dessen bewußt sein, wie tief er durch seine Sünde gesunken ist und wie weit er sich von der ewigen Gottheit entfernt hat .... Er muß in der Erkenntnis seiner Unwürdigkeit den Vater im Himmel um Erbarmen anflehen, Ihm seine Unwürdigkeit gestehen und um des Erlösungswerkes willen, um der übergroßen Liebe Jesu willen um Befreiung von seiner Sündenschuld bitten im tiefsten Glauben an Jesus Christus, den göttlichen Erlöser.

So der Mensch Ihm nun alle seine Sünden darstellt, so er klein und niedrig wird vor der erbarmenden Liebe Gottes, so er nun in tiefster Demut um Gnade fleht und sich und seine Sündenschuld dem ewigen Richter anheimstellt zum Urteilsspruch, wird der Herr Gnade für Recht ergehen lassen .... Er wird um Seines Sohnes willen alle Schuld tilgen und voll Erbarmen Sich zu diesem Kinde neigen, das bewußt sich die Gnade des Erlösungswerkes erbeten und die Nachfolge Jesu anzutreten sich entschlossen hat ....

Denn wer um Jesu willen erlöst zu werden begehrt, wird auch bestrebt sein, seinen Lebenswandel zu gestalten nach dem Willen des Herrn. Er wird sich den göttlichen Erlöser zum Vorbild nehmen, er wird Ihm nachzufolgen trachten, und es wird das Erlösungswerk für ihn nicht nur ein Akt einmaliger Sündenvergebung sein, sondern der Anlaß zu einem völlig neuen Leben .... Es wird alle Schuld von ihm genommen sein und mit ihr auch die Macht des Widersachers gebrochen werden, jemals großen Einfluß auszuüben auf einen solchen Menschen, der sich bewußt dem Herrn und Heiland zu eigen gab, indem er in den Kreis jener trat, für die der Herr Sein Leben hingab ....

Amen

BD 1360 empfangen  29.3.1940

Nächstenliebe ....
Irdische und geistige Not ....

Die reinste, uneigennützigste Nächstenliebe zu üben ist unsagbar wertvoll für die Entwicklung der Seele. Es bringt ihr diese Betätigung auf Erden schon einen hohen Reifegrad ein, und es erkennt die Seele beim Ableben den segensvollen Weg, den sie zurückgelegt hat. Der Mensch soll immer dienst- und gebewillig sein .... er soll immer das Wohl der Mitmenschen seinem eigenen Wohl voransetzen, es soll ihn innerster Trieb zu allen Werken veranlassen, die diesem Wohl des Mitmenschen gelten. Er soll des Leibes und der Seele dessen gedenken, ihm in irdischer Not behilflich sein und seine geistige Not vor allem zu beheben suchen.

Die Liebe zu üben im Erdenleben ist die vornehmste Aufgabe des Menschen und die echte Nachfolge Jesu. Denn sie schließt alles ein, was Gott von ihm verlangt .... Es wird der Mensch, der liebend sich betätigt, sanftmütig und geduldig werden, er wird auch friedliebend sein und barmherzig, denn so er seine Mitmenschen liebt, sind ihm alle diese Tugenden eigen, denn es ist die Liebe göttlich und also auch das Wesen des Menschen veredelnd. So nun der Mensch den dürftigen Seelenzustand eines irrenden Menschen bedenkt, wird es ihn erbarmen und seine tätige Hilfe rege werden lassen .... er wird geben, was dem anderen mangelt, und ihn einführen in die Wahrheit, denn seine Erkenntniskraft läßt ihn stets das Rechte finden, um der Not einer solchen unwissenden Seele erfolgreich zu steuern.

Des Seelenheiles des Mitmenschen sich anzunehmen ist das größte Werk der Barmherzigkeit, denn es erspart diesem das unsägliche Leid, das eine unvollkommene Seele im Jenseits erwartet. Und immer muß Geduld und Liebe walten, denn es ist diese Arbeit eine mühsame, und sie erfordert daher die größte Liebe und Geduld, soll ein Erfolg gezeitigt werden. Der Weg zur Höhe geht nur über die Liebe; es kann die Liebe nimmermehr ausgeschaltet werden, denn Gott ist die Liebe .... Gott zu suchen, ohne in der Liebe zu stehen, wird ohne Erfolg sein, denn es läßt Sich die Ewige Liebe eben nur finden durch tätige Nächstenliebe ....

Doch gerade der Liebe wird so wenig geachtet, und der Seelenzustand der Menschen ist daher so niedrig, daß größte Not dieser Seelen unausbleiblich ist. Und soll diese Not im Jenseits der Seele erspart bleiben, so muß der Mensch noch auf Erden heimgesucht werden, auf daß die Liebe in ihm zur Entfaltung komme, auf daß einer dem anderen das Erdenlos erträglich zu machen suche und dadurch die seelische Not verringert wird. Denn die Seele bedarf anderer Mittel als der Körper zu ihrem Wohlbefinden. Der Seele kommen nur die Werke der Liebe zugute, ihr wird alles das zur Höhe verhelfen, was sich der Körper versagt zugunsten des Mitmenschen. Und es sollen daher die Menschen stets darauf bedacht sein, ihre Eigenliebe zu unterdrücken und alles, was ihnen selbst begehrlich erscheint, dem Mitmenschen zugehen zu lassen.

Und so also der Mensch die Reife seiner Seele anstrebt, so soll er auch nicht versäumen, dem Mitmenschen zur Reife der Seele zu verhelfen, indem er ihm willig und freudig abgibt von seinem Wissen um die Wahrheit .... indem er ihn unterweiset von Gott, Seiner unendlichen Liebe und Barmherzigkeit und von der eigentlichen Erdenaufgabe des Menschen. Und so es ihm gelungen ist, eine Seele zu retten aus der Finsternis, hat er sich wahrhaft uneigennützig betätigt in der Nächstenliebe, und es trägt ihm dies herrlichsten Lohn ein, denn die geistige Not unter der Menschheit ist weit größer als die leiblichen Drangsale. Und darum übet euch in der Liebe, auf daß ihr erlösend wirket auf Erden ....

Amen

BD 1361 empfangen  29.3.1940

Abneigung gegen geistige Speise ....
Hindernis ....

Es legen sich gewaltige Hindernisse vor die Seele, so der Mensch eine Abneigung hat gegen geistige Speise. Er türmt das Bollwerk immer höher auf, das er doch abtragen soll, und es zeigt sich dies in immer größerer Verweltlichung, in regem Interesse für alles Irdische, während der Seele nur kärglich gedacht wird. Es bringen solche Menschen den weitaus größeren Teil ihres Lebens in Untätigkeit des Geistes zu, denn sie verwenden all ihr Denken nur auf ihnen Greifbares und hängen daran mit äußerster Zähigkeit fest, nicht bedenkend, daß alles ein Ende hat mit ihrem Scheiden von dieser Welt.

Die Sorge um das Seelenheil nennen sie unnütz und fruchtlos, oder sie hangen dem Scheinglauben und dem Scheingottesdienst an und sind von ihrer Unfehlbarkeit überzeugt, so daß sie keine Belehrungen zu benötigen glauben. Und was ihnen nun geboten werden könnte für ihre Seele, lassen sie unbeachtet vorübergehen .... Dies bedrücket die Seele, und sie betäubet sich mit selbstgewählten Freuden, denen keinerlei geistiger Wert zuzumessen ist. Und so wird die Stunde des Todes kommen und mit dieser die Erkenntnis, die größte Gnade abgewiesen zu haben, die der Herr den Menschen zugehen ließ.

Es ist diese Erkenntnis äußerst bitter, denn das Geschehen läßt sich nimmer rückgängig machen, und also ist auch der Seele nicht nachträglich ein Reifegrad zu verschaffen, so die Erdenzeit nicht genützt wurde, soweit es möglich war. Es führt der Herr einen jeden Menschen in die Nähe des göttlichen Wirkens, immer ist der Mensch selbst der Entscheidende, ob er von dieser Gelegenheit Nutzen zieht und also geistig ausreifet oder aber keinerlei Notiz davon nimmt und geistig also auf gleicher Stufe stehenbleibt. Und wenn die Menschen dies bedenken möchten, daß sie gleichsam unvorbereitet eingehen in das Jenseits, und dann gedenken der vielen Tage, die ihnen geistigen Fortschritt eintragen konnten, so sie nur willig gewesen wären, so müßten sie nun alle Willenskraft aufbieten, sich alle Gelegenheiten zunutze zu machen.

Denn es ist schwerlich etwas nachzuholen, was der Mensch auf Erden versäumte, obgleich auch im Jenseits der Seele noch Möglichkeiten gegeben werden, zur Höhe zu gelangen. Es ist aber nimmermehr möglich, jene Vollkommenheit zu erreichen in kurzer Zeit, die das Erdenleben einem willigen Menschen eintragen kann. Nur wer fortgesetzt strebet, d.h. seine Seele zuerst bedenket, ehe er seinem Körper etwas antut, dem wird es möglich sein, eine sehr hohe Stufe schon auf Erden zu erreichen, wozu im Jenseits eine unvorstellbar lange Zeit gehört. Denn es ist das Erdenleben eine Gnade für den Menschen, es ist ihm gewährt worden zur restlosen Erlösung der Seele, doch nicht immer wird sie ausgenützet so, daß der Mensch gleich nach seinem Ableben eingehen kann in das Lichtreich, das ungeahnte Wonnen verheißet.

Was der Mensch auf Erden nicht hören wollte, wird er im Jenseits annehmen müssen, will er nicht in der untersten Stufe als unvollendeter Geist untätig verharren und auf die Barmherzigkeit der Lichtwesen oder dem Gebet der noch auf Erden weilenden Menschen angewiesen sein .... Und dies ist das Los derer, die abweisen, was ihnen von oben geboten wird, und keinerlei Anstalten treffen, ihren Seelenzustand zu bessern, denn sie stehen einer fast unüberwindlichen Aufgabe gegenüber, so ihnen endlich die Erkenntnis kommt..

Amen

BD 1362 empfangen  30.3.1940

Kreuzestod Jesu ....

Mit aller Innerlichkeit sich den Kreuzestod Jesu vorzustellen ist so unendlich segensreich für die Seele, die zur Höhe strebt. Es war der Moment größter leiblicher Schwäche und geistiger Stärke. Es sah Jesus Sein Ende kommen, und Sein Geist weilte bereits beim Vater, doch den Leib zwangen größte Schmerzen noch zur Erde, und es litt die Seele Qualen im Übermaß ob der Finsternis derer, die Seinen Tod verschuldeten. Des Sterbenden Leid am Kreuz war unsagbar, und nur eine tief empfindende Seele vermag sich annähernd vorzustellen die Demütigungen, die Seiner Seele Leid vergrößerten. Er vernahm aus der Tiefe der Hölle die bittersten Schmähungen, Sein Leib war geächtet .... die ganze Welt war dunkel und lichtlos, und die Größe der Sündenschuld lag als ungeheure Last auf Seinen Schultern ....

Er trug diese Last und sandte die Worte empor: „Vater, vergib ihnen ....“ Seine Seele war Liebe, heißeste, aufopferndste Liebe zu allen diesen Menschen, die Sein unsagbares Leid verschuldeten. Er trank den Kelch bis zur Neige, Sein Leib wurde schwächer, bis endlich die Seele sich trennte und sich aufschwang zum Vater .... Es ist der Tod Jesu am Kreuz von so unfaßbarer Bedeutung für die Menschen, und doch findet dieses größte Werk der Liebe und Barmherzigkeit so wenig Beachtung .... Nur der in der Liebe stehende Mensch vermag die Größe dessen zu ermessen, doch den Menschen ohne Liebe ist der Tod Jesu bedeutungslos, denn ihnen mangelt jegliches Gefühl dafür, welches Opfer Jesus Christus gebracht hat in übergroßer Liebe.

Denn die Göttlichkeit Jesu .... der in Ihm in aller Fülle wesenhaft vorhandene Geist Gottes, hat sich in der Todesstunde von Ihm zurückgezogen, und es vollbrachte der Mensch Jesus diese Tat zur Erlösung der Menschen aus aller Sündenschuld. Es hat sonach der Mensch gelitten, es wurde die Todesstunde ohne jegliche Erleichterung von ihm durchkostet, es litt der Körper und die Seele unvorstellbare Schmerzen .... denn nur so konnte das Erlösungswerk vollbracht werden, auf daß der Menschheit Leid geringer wurde .... nur so konnte alle Sündenschuld getilgt werden, daß übergroße Liebe das Leid trug, was diese Sündenschuld notgedrungen nach sich zog.

Es hat die Welt nahe kein Verständnis mehr für dieses größte Liebeswerk eines Menschen, sie geht achtlos daran vorüber, ja sie sucht es zu entwerten, indem sie ihm nicht mehr Bedeutung beilegt als der Tat eines Idealisten, dessen Motive später erst so begründet wurden, wie es heut die christliche Lehre tut. Es wird aber damit gerade die Erlösung des Menschen in Frage gestellt, es wird der Erlösungsgedanke verworfen und also Jesus Christus nur als eine weltgeschichtliche Person anerkannt, jedoch ein geistiger Zusammenhang mit der gesamten Menschheit Seinem Tode abgesprochen. Und dieses völlig falsche Denken der Menschen hat es nötig gemacht, daß Sich der Herr wiederum erbarmend der Menschen annimmt, daß Er ihnen die reine Wahrheit vermittelt, auf daß der Glaube an die Erlösung durch Jesus Christus nicht unter den Menschen verlorengehe, sondern wieder in ihnen lebendig werde ....

Amen

BD 1363 empfangen  31.3.1940

Gottesleugner ....

In ungeheure Tiefe sinket der Geist des Menschen, dessen Entfernung von Gott so sichtlich zutage tritt. Er hat das Erdendasein auf sich genommen, um einen endlosen Wandel durch die Form zu beschließen, und ist rückschrittlich begriffen, denn es mangelt ihm eins, Gott finden und erkennen zu wollen. Und es wird sein Wille stets alles verneinen, was Gott erkennen und bejahen läßt. So ist sein Wandel auf Erden nur ein Übergang zu einer neuen Form des gebannten Zustandes, zur Leblosigkeit im Jenseits, die gleichfalls von allen Gott-dienen-wollenden Kräften genützt wird, sein Denken umzugestalten, um den unsagbar qualvollen Gang durch alle Materie .... den erneuten Erziehungsweg .... zu verhindern und die Seele der rechten Bestimmung zuzuführen.

Es wird aber jenes Bemühen weitaus schwerer sein im Jenseits, da der lichtlose Zustand eine Verhärtung des eigenen Willens nach sich zieht und jeglicher Versuch an diesem Willen scheitern kann. Nur das Gebet eines Menschen auf Erden kann ihn vor dem letzten Untergang bewahren, da ihm dieses fühlbar zu Bewußtsein kommt und der erste und einzige Anlaß sein kann, ihn umzustimmen. Auf Erden wohnet seiner Seele gleichsam eine Kraft inne, die ihn zwingt, sich aufzulehnen gegen alles Göttliche, und die ihren Ausgang hat im Reich der Finsternis. Sie bestärkt ihn in dem Gefühl der eigenen Überheblichkeit, sie läßt seine Gedanken stets jene Richtung nehmen, die wieder zu Gott-ablehnenden Ergebnissen führen; sie nimmt ihn so gefangen, daß alle Gegenkraft wirkungslos bleibt, da der eigene Wille dieser Kraft widersteht und jener Kraft sich fügt.

Somit ist wieder der Einwand hinfällig, warum Gott den Menschen gerade so und nicht anders erschaffen hat .... Es hat der Mensch das Bestimmungsrecht über sich und sein Denken, und es wird einem jeden die Möglichkeit geboten, in anderes Denken hinüberzuwechseln. Doch es muß der eigene Wille dabei tätig sein .... ist dieser jedoch stärker und also nicht bereit, das bisherige Denken einer Prüfung zu unterziehen, so ist jedes Bemühen guter geistiger Kraft erfolglos. Der Gottbegriff eines solchen Menschen ist gleichsam ganz ausgeschaltet aus seinem Denken, denn es behagt ihm nicht das Anerkennen einer Macht, Der er sich unterstellen müßte.

In seiner Vorstellung ist die Schöpfung das Ergebnis einer Kraft, die willkürlich auch den Menschen erstehen ließ als Produkt immer gleichbleibender Naturkräfte, jedoch keinerlei tiefere Bestimmung diesen Lebewesen zubilligend. Er sieht sonach die Erdenzeit gewissermaßen planlos an, ohne irgendwelchen Zweck im weltlichen Sinn, jedoch von der Intelligenz eines jeden Menschen abhängig, also eigenmächtig zu meistern je nach Fähigkeit. Und darum wird alles Streben eines solchen Menschen nur weltlichen Verbesserungen gelten; er sucht ein gewisses Wohlleben zu fördern und nennt dies ein Betätigen in Liebe, jedoch gilt diese Liebe nur den leiblichen Bedürfnissen, und zwar immer von dem Motiv der Erhöhung des eigenen Wohlbefindens geleitet.

Denn alles das erscheint ihm nur wertvoll, was den Gang durch das Erdenleben erträglicher macht, und wiederum glaubt er, daß der Mensch selbst die Verbesserung des irdischen Daseins bewirken kann durch rechte Einstellung zu diesem. Wieweit jedoch die falsche geistige Einstellung der Beweggrund eines erschwerten Erdenlebens ist, entzieht sich seiner Kenntnis, d.h., er will es nicht verstehen, würde doch dieses Zugeständnis auch von ihm einen anderen Lebenswandel erfordern, der wieder nicht seinem Weltverlangen und seinem Denken entspricht.

Und es bleiben solche Menschen in ihrer seelischen Entwicklung weit zurück, denn alle Prüfungen, alles Leid und alle sonstige ihnen zugesandte Hilfe zeitigt keinen Umschwung des verkehrten Denkens, solange nicht der Wahrheitsdrang in ihm mächtig wird und die Vergänglichkeit alles Irdischen ihm zum Bewußtsein kommt .... Dann erst wäre es möglich, daß der Wille auch gefügiger wird und sich weniger ablehnend verhält. Darum soll ein Kämpfen und Beten um solche Seelen nicht aufhören, denn solange der Mensch auf Erden weilt, kann ihm Hilfe gewährt und sie entgegengenommen und genützt werden, während im Jenseits ihm jegliche Kraft dazu fehlt und nur das Gebet des Menschen ihm Erleichterung schaffen kann, so sein Wille nicht nach oben verlangt ....

Amen

BD 1364 empfangen  31.3.1940

Freies Entscheiden zwischen Materie und Geist ....

Wählet zwischen der Materie und dem Geist .... entscheidet euch für den Zustand des Gebannten oder den Zustand der Freiheit .... Es wird euch, so ihr in der Erkenntnis steht, diese Entscheidung nicht schwerfallen und also suchet, erst zur rechten Erkenntnis zu gelangen .... Und so ihr dazu den Willen habt, enthält die ewige Gottheit euch sicher nicht die rechte Erkenntnis vor. Denn ihr dürfet nur wollen, daß euer Denken recht sei, ihr dürfet nur immer das Wahre und Gerechte anstreben, dann werdet ihr es auch erkennen und also auch sehr wohl vermögen, eure Wahl zu treffen zwischen Materie und dem Geist.

Es zieht euch alles Materielle hinab, denn es ist die Materie Anteil des Bösen, es ist die Materie alles das, was entfernt ist von Gott .... während der Geist sich zur Höhe schwingt, weil er aus Gott ist. So ihr also Geistiges sucht, seid ihr aller Erdenschwere entrückt, ihr nähert euch eurer eigentlichen Bestimmung. Es ist also Materie und Geist der Gegensatz zueinander .... es muß das eine von dem anderen besiegt werden, und das bedeutet Erlösung, also Leben .... oder Verdammnis, also Tod. Sieget der Geist über die Materie, so hat er sich restlos erlöst aus jeglicher Fessel und ist frei ....

Ist aber die Materie Sieger, dann ist das Geistige gebannt auf undenkliche Zeiten, es ist in der Gewalt des Gegners, der die Erlösung aus der Materie verhindern möchte und nur immer die Vermehrung der Materie anstrebt. Und sonach kann nie beidem zu gleicher Zeit entsprochen werden .... es kann nicht der Geist sich befreien und gleichzeitig auch der Materie gehuldigt werden, denn immer bedeutet das Leben des einen den Tod des anderen. Und daher ist es vollkommen unmöglich, daß sich ein Mensch zu geistiger Reife entwickelt, der noch nach irdischen Gütern trachtet, denn die Begehr dessen, was als Materie alles unreife Geistige in sich birgt, kann unmöglich erfüllt werden und gleichzeitig das Geistige im Menschen zur Reife gelangen, denn dieses Geistige kann sich erst entfalten, sobald die Fesseln gesprengt sind.

Und Fessel ist jegliche Materie, also alles, was unentwickeltes Geistiges birgt. Es ist somit die Materie die Schale, die erst gesprengt werden muß, auf daß der Kern frei werde. Wer die Schale nicht opfert, kann nicht zur inneren Frucht gelangen, und also muß auch die Umhüllung des Geistes erst gesprengt werden, d.h., alles irdische Verlangen muß geopfert werden, auf daß der Geist nun ungehindert den Flug zur Höhe unternehmen kann. Und dies ist die schwerste Entscheidung für den Menschen .... bewußt das eine hinzugeben, um das andere empfangen zu können.

Die Trennung von der Materie fällt dem Menschen oft so schwer, daß er den Geist in sich unbarmherzig gefesselt hält. Er sieht nur den Scheinwert des Materiellen und gibt dafür unendlich Kostbares auf .... Er kennt nicht den Vorteil des geistigen Erwachens, er weiß nicht um den geistigen Erfolg einer die Welt und ihre Güter verachtenden Seele .... und er strebt daher diesen auch nicht an.

Doch so ihm sein Verlangen nach der Wahrheit auch das rechte Erkennen eingetragen hat, wird sein Streben nun nur noch der Vermehrung geistigen Gutes gelten, denn er lernet nun die Materie verachten und suchet mit allem Eifer zur Höhe zu gelangen, denn ihn hält nichts mehr auf Erden zurück, sein Geist schwingt sich empor, und dem also befreiten Geist wird es auch gelingen, sich gänzlich zu trennen von allem, was ihm hinderlich war zur Höhe. Es hat der Mensch in freiem Willen sich entschieden .... ihm bedeutet die Materie nichts, also hat er restlos überwunden, es ist der Geist befreit und kann in lichte Sphären eingehen ....

Amen

BD 1365 empfangen  1.4.1940

Mißbrauch des freien Willens ....
Abfall des Geistigen von Gott ....

Es lehnen die Menschen des öfteren einen weisen und gerechten Schöpfer ab, weil das unsägliche Leid auf Erden sie nicht an einen Urheber dessen glauben lassen will, Der die Liebe Selbst sein soll. Und sie denken nicht darüber nach, inwiefern die Menschen selbst die Urheber aller Leiden und Drangsale sind. Die Veranlassung zu allem ist immer in der eigentlichen Ursache zu suchen, und das muß auch hier der Mensch sich einmal klarmachen, daß sowohl die Leiden wie ihre Auswirkungen die Folgen sind einer gänzlich verkehrten Willensrichtung.

Es muß immer die Freiheit des Willens als erstes in Betracht gezogen werden. Ohne diesen freien Willen wäre der Mensch nicht das, was er sein soll .... ein Wesen, das aus sich heraus vollkommen werden kann, um eben Gott gleich dereinst schaffen und wirken zu können .... Er wäre ein gerichtetes Wesen, nicht mehr wie ein Tier, das der Wille des Schöpfers bestimmt zur Ausführung seiner Tätigkeit. Es scheidet also erstmalig aus, daß die Wesen vollkommen in die Welt gestellt werden könnten .... sondern sie müssen sich erst zu dem gestalten, was ihre Bestimmung ist.

Und es kann daher auch der freie Wille dem Wesen nicht genommen werden. Er kann nur beeinflußt werden zu dem oder jenem Handeln. Daß nun die Menschen den freien Willen mißbrauchen in einer ihnen gänzlich unzuträglichen Weise, daß sie ihn dazu benützen, sich immer weiter zu entfernen von Gott, anstatt sich Ihm zu nähern, ist entscheidend für alle Begleiterscheinungen ihres Erdenlebens. Sie könnten sich dieses sehr leicht zu einem erträglichen, weniger leidvollen Leben machen, wenn sie ihren Willen recht gebrauchten, denn ihre einzige Aufgabe ist, die Trennung von Gott zu überbrücken, die Entfernung von Ihm zu verringern, sich Gott wiederzunähern, von Dem sie sich entfernt haben, als sich der Geist vom Urgeist löste.

Es stand alles Geistige, was aus Gott hervorgegangen ist, im freien Willen .... es hat sich uranfänglich in Selbstüberheblichkeit von Gott getrennt, soll jedoch wieder mit dem Schöpfer aller Dinge, mit dem Urgeist, der Urkraft sich wiedervereinen, und dies ist, da ihm der freie Wille belassen bleiben muß, nicht anders als auf dem Wege des Leides .... des gebannten Zustandes .... möglich, denn nur Leid verringert die Selbstüberheblichkeit .... Leid ist Unfreiheit, und das Erkennen der Unfreiheit macht demütig. Es kann das Wesen nicht anders zu seiner Vollendung gelangen als in tiefster Demut .... Also muß das Wesen, das sich gewaltig und herrschend wähnte und sich auflehnte gegen Gott als den Ausgang alles Lichts, niedergerungen werden zu tiefster Demut, um dann den Weg zur Höhe mit Leichtigkeit zurücklegen zu können.

Und es ist die Welt weniger denn je demütig und Gottes Hilfe begehrend .... sie steht mehr denn je in der Gewalt dessen, der den Abfall alles Geistigen von Gott herbeigeführt hat, und es lehnet sich nun in größtem Maß alles Geistige gegen Gott auf, indem die Menschen Ihn bewußt leugnen und in Lieblosigkeit allen Anforderungen des Gegners nachkommen, das Gebot der Liebe aber nicht mehr achten, das wiederum erfüllt werden muß, soll die Vergeistigung des Menschen sich vollziehen, die erst das Wesen zu dem macht, was es sein soll laut göttlicher Bestimmung.

Und also ist der Wille falsch geleitet, und dieser verkehrte Wille soll nun recht gestaltet werden, und es ist dies nur noch durch Leid möglich, da alle anderen Versuche einer Umgestaltung ergebnislos blieben, Gottes Liebe und Barmherzigkeit aber die Menschen nicht ihrem selbstgewählten Schicksal überlassen will. Denn Seine Weisheit erkennt wahrlich, was der Seele des Menschen dienlich ist zu seiner Vollendung ....

Amen

BD 1366 empfangen  1.4.1940

Gottes Sendungen ....
Gottes Zulassungen ....
Satans Wirken ....

Der Mensch achtet des Geschehens um sich zu wenig, und er ist in keiner Weise davon zu überzeugen, daß alles nach weisem Plan sich in die göttliche Weltordnung einfügt, also alles so kommen muß, wie es kommt, wenngleich der Wille des Menschen oft die direkte Ursache ist. Es muß unterschieden werden Gottes Sendungen nach Seinem Willen und Gottes Zulassungen dessen, was der Wille des Menschen selbst veranlaßt hat. Es ist dies den Menschen so schwer verständlich zu machen, daß Gott niemals Sein Einverständnis geben kann, so der Mensch Verfügungen trifft, die wider Seinen Willen gehen.

Doch da er wieder den freien Willen des Menschen nicht behindert, müssen nun jene Maßnahmen, die ein unverkennbares Werk oder Einfluß des Bösen sind, so geformt werden von Gott, daß sie doch noch in gewisser Beziehung für die Seele des Menschen einen Erfolg zeitigen können. Und dies wieder läßt den Menschen zu dem Denkresultat kommen, daß es der Wille Gottes sei, so Werke, die unverkennbar den Einfluß des Bösen verraten, ganze Völker in Not und Elend stürzen. So Gott nicht solches zulassen würde und also die Urheber des Leides und der Not unbarmherzig vertilgen oder unschädlich machen wollte, dann wäre dem Menschen jegliche Möglichkeit genommen, Gut und Böse zu unterscheiden, denn es müßte dann nur das Gute sich behaupten, während alles Böse gleich vertilgt würde.

Also läßt Gott die böse Macht austoben und schützet nur immer die Seinen davor, daß sie dieser Macht ausgeliefert sind, indem Er alles Unheil von ihnen abwendet. Und mögen daher die bösen Kräfte wirken ohne Unterlaß, es wird dieses Wirken immer in seinen Folgen abgeschwächt werden, es wird der Mensch immer seinen Nutzen für die Seele daraus ziehen, so er den bösen Kräften genügend Widerstand bietet und Gottes Beistand dazu erbittet. Denn so Gott nicht Seine Liebe dagegensetzen möchte, wären die Versuchungen des Widersachers wahrlich übergroß, und der Mensch könnte überaus leicht erliegen im Kampf dagegen.

So aber ist jedes Geschehen von Gott zugelassen, auf daß das Wirken des Widersachers deutlich genug erkennbar ist und es der Mensch verabscheuen lerne. Dann aber auch soll der Mensch die eigene Ohnmacht erkennen, so er glaubt, alles im Leben durch eigene Kraft meistern zu können. Es braucht der Mensch die Gnade Gottes, und je bedrohlicher von außen die Ereignisse an das Erdenkind herantreten, desto eher wird es bitten können um Gnade .... Und also ist auch das schwerste Ereignis im geistigen Sinn vorteilhaft für die Seele.

Wahrhaft meistern wird das Erdenleben nur der Mensch, der jegliches Geschehen als Gottes Fügung ansieht und sich ergeben hineinfindet, immer die göttliche Hilfe begehrend, so es ihm unüberwindlich erscheint, und dadurch in engstem Verband bleibt mit Gott. Des Satans Wirken wird sich sonach nicht immer so äußern können, wie es beabsichtigt ist, sondern Gott der Herr wird auch da hemmend eingreifen und die Auswirkungen abwenden oder abschwächen, denn würde Seine Macht nicht auch über solche bösen Kräfte sich erstrecken, so wäre wahrlich schon alles auf Erden und im Weltall vernichtet, denn der Zerstörungsdrang des Bösen ist ungeheuer, doch machtlos ist er dem göttlichen Willen gegenüber.

Soweit jedoch läßt der Herr sein Wirken zu, wie es der Menschheit gänzlichen Niedergang kennzeichnet .... Und achtet der Mensch des Geschehens um sich, dann wird er erkennen, wie weit des Satans Wirken geht. Und er wird es verabscheuen lernen, so nur ein Funke göttlichen Geistes in ihm schlummert. Also kann auch die niedrigste Tat wieder bewirken, daß der Mensch zu Gott findet und in der Erkenntnis der Verächtlichkeit des Bösen die Hände bittend erhebt zu Gott um Befreiung aus solcher Gewalt. Und es wird Gott ein solches Gebet erhören, und dann hat gerade das Wirken des Satans die Rückkehr zu Gott veranlaßt, also ein Geschehen, das wider Gottes Willen von teuflischer Macht ersonnen (wurde = d. Hg.), ist zugelassen worden, um wieder den Menschen den Weg zu Gott finden zu lassen ....

Amen

BD 1367 empfangen  2.4.1940

Verfügungen ....
Morallehre ....
Rechtsbegriff ....

Es geht um das Lösen so wichtiger Probleme für euch Menschen, daß alle Dinge erörtert werden müssen, da alles in einem gewissen Zusammenhang miteinander steht. Nichts ist unwichtig, was der Mensch tut, so die Auswirkung dessen mit der Seele in Verbindung gebracht werden kann. Und so kann etwas scheinbar für das Wohl des Menschen sein, oder es kann, menschlich gesehen, belanglos sein und ist doch für die Entwicklung der Seele äußerst schwerwiegend. Und es arten gerade jetzt alle Mißstände so aus, daß die Seele in äußerster Gefahr ist. Es wird skrupellos das Fortleben der Seele außer acht gelassen, es wird nur immer für das irdische Dasein und seine Verbesserung gesorgt und dadurch der Seele immer mehr Schaden zugefügt.

Es ist ein Zustand, der einen Eingriff von göttlicher Seite erforderlich macht, und dies kann nur in einer Weise geschehen, daß den Menschen die Nutzlosigkeit ihres Strebens klargemacht wird, daß aller Erfolg, den sie bisher erzielt haben in bezug auf irdische Gütervermehrung, binnen kurzer Zeit hinfällig ist. Sie müssen erkennen, wie unbeständig und wertlos alles das ist, was ihr Lebensinhalt bisher war, auf daß sie ihr Herz davon losreißen und etwas anstreben, was bleibenden Wert hat, also unvergänglich ist. Denn jede Mahnung, das weltliche Streben zu verringern und der Seele alle Sorge zuzuwenden, ist vergeblich, also kann nur noch ein gewaltiger Mahn- und Warnruf von Erfolg sein .... und es ist dies die einzige Hilfe, welche der Seele noch geboten werden kann.

Und ferner muß auch der Geist geleitet werden zum Erkennen jener Bestrebungen, die unweigerlich zu völligem Niedergang der menschlichen Seele führen. Es sind dies die unverantwortlichen Verfügungen, die alles das betreffen, was geistige Aufklärungen bedeutet .... und also ein Streben des Geistes unterbinden. Es wirken sich diese Verfügungen, die ganz verschiedener Art sind, so aus, daß der Mensch immer eifriger darauf bedacht ist, irdischen Anforderungen nachzukommen, und im gleichen Maß die Seele vernachlässigt, daß also diese Verfügungen wider die Anforderungen gerichtet sind, welche der Seele gestellt sind zur Höherentwicklung .... daß, wer jene Verfügungen befolgt, nimmermehr die Seele so bedenken kann, wie es für sie zuträglich ist.

Es wird der Mensch in eine äußerst gefahrvolle Lage gebracht, daß er einerseits den weltlichen Verfügungen nachkommen soll, andererseits der Stimme Gottes Gehör schenken möchte und er nun also wählen muß zwischen Gottes- und Menschengebot. Und dies wird ihn äußerst bedrücken, so er seiner Seele überhaupt noch gedenkt. Und es kann ihm in dieser Not auch nur der Herr Selbst helfen, und dieses Vertrauen auf göttliche Hilfe darf er nicht verlieren, ansonsten ihm jeglicher Schutz in dieser Zeit fehlen möchte. Ihr werdet diese Worte verstehen lernen, so von euch gefordert wird, was euch in größte Herzensnot versetzt, so ihr schwach seid im Glauben, jedoch euch von Gott noch nicht völlig getrennt habt.

Es wird das Erfüllen dieser Gebote völlig gegen die Lehre Christi gehen, es wird eine völlig neue Morallehre das Denken der Menschen noch mehr verbilden, und es wird dem Menschen erlaubt sein, was sich äußerst schädigend auswirkt für die Seele. Und eben die große Not der Seele veranlaßt Gott zu gewaltigen Veränderungen der jetzigen Lebensverhältnisse, denn es ist dann noch eine Hoffnung vorhanden, daß der Mensch erkennt den Willen Gottes und bestrebt ist, ihn zu erfüllen, während so die Menschheit nur noch den Willen der Weltlich-Herrschenden erkennt und deren Begehr erfüllt.

Die Gefahr liegt besonders darin, daß selbst jene, die noch im Glauben stehen, sich Rechtsbegriffe zu eigen machen, die gänzlich wider Gottes Gerechtigkeitssinn gehen .... daß auch in ihnen schon die Urteilskraft geschwächt ist, daß sie nicht mehr zu erkennen vermögen, was recht und unrecht ist, und sie sich daher bejahend einstellen zu einem Handeln, daß ihren ganzen Abscheu hervorrufen sollte. Es ist ein solcher Mensch nun doppelt gefesselt .... er muß erst gegen völlig verbildetes Denken ankämpfen, ehe er seine eigentliche Seelenarbeit beginnen kann. Und in dieser Gefahr sind zahllose Menschen, denen Gott zu Hilfe kommen will in außergewöhnlicher Weise, auf daß sie noch erkennen ihren unreifen Geisteszustand, solange sie noch auf Erden weilen ....

Amen

BD 1368 empfangen  2.4.1940

„Und führe uns nicht in Versuchung ....“
Vaterunser ....

Und führe uns nicht in in der Versuchung .... Ihr habt die Sünde jederzeit zu fürchten, denn sie umlauert euch stets und ständig. Und daher sollt ihr wachsam sein und des Gebetes nicht vergessen, ihr sollt des öfteren Gott anrufen, auf daß Er euch schütze vor jeglicher Gefahr der Seele. Es ist des Feindes List und Tücke zu fürchten, er schlängelt sich in jeder Form an das Erdenkind heran, um seinen Einfluß geltend zu machen. Und immer wird er die Sünde so gestalten, daß es den Menschen reizt und er alle guten Vorsätze vergißt. Und daher sollt ihr wachen und beten .... wachsam sein, daß er euch nicht überliste, und beten um Kraft, ihm widerstehen zu können.

Und so ihr zu Gott Selbst eure Zuflucht nehmt, wird Er euer Vertrauen lohnen und Sich Selbst zum Schutz bereit erklären, und Er wird verhindern, daß der Widersacher weiter sein Ränkespiel euch gegenüber ausführt .... Und so der Wille des Menschen stark ist, wird er verlieren, und dies veranlaßt ihn zu erneutem Versuch unter anderer Flagge. Und darum spricht der Herr: „Bittet Mich um Hilfe, Ich will sie euch angedeihen lassen.“ Schon der Gedanke, den ihr bittend zur Höhe sendet, wird um euch eine Mauer aufrichten, die nun der Feind nicht einreißen kann, denn Gott läßt wohl dem Gegner die Freiheit, seine Macht zu gebrauchen, um dadurch auch den Willen des Menschen anzufachen zum Widerstand, doch so der göttliche Heiland gleichfalls angerufen wird, um ein Menschenkind zu erretten, und so ihr also im Geist und in der Wahrheit eure Hände emporhebt, könnet ihr allzeit Seiner Hilfe gewärtig sein, denn Er Selbst hat euch gesagt, wie ihr beten sollt ....

Er wird euch stärken und Kraft geben zum Widerstand, Er wird aber auch die Versuchungen des Feindes von euch abwenden, denn das ist des Vaters Wille, daß ihr das Gebet nützet, das Er Selbst euch gelehret hat. Es umfasset alle Bitten, die fast ausschließlich dem Seelenheil gelten. So ihr innig diese Bitten dem Vater im Himmel vortragt, wird Er euch bedenken gemäß eurer Würdigkeit .... Und also trachtet danach, der göttlichen Gnade würdig zu werden, auf daß sie auf euch überfließe und ihr also die Kraft aus Gott in Empfang nehmen könnt.

Und es verheißet euch der Herr Seine Hilfe, daher nützet diese, und danket dem Schöpfer des Himmels und der Erde für Seine unendliche Liebe und Güte, die einen jeden Menschen betreut. Und es wird der Einfluß des Gegners immer geringer werden, er wird des ständigen Kampfes müde werden und, so er keinen Erfolg merket, ablassen von euch .... Also ihr werdet „erlöset sein von allem Übel ....“

Amen

BD 1369 empfangen  3.4.1940

1. Thess. 2, 13 ....
Änderung des letzten Satzes ....
Gespräch darüber ....

Nur die innere Verbindung mit dem himmlischen Vater wird euch einführen in die Wahrheit und das Wissen um göttliche Weisheiten. So diese Verbindung hergestellt ist, kann nur immer die gleiche Wahrheit den Menschen zugehen, denn das Wirken des Geistes ist nicht verschieden, sondern muß immer die reine Wahrheit zeitigen. Also werden alle, die sich Gott dem Herrn unterstellen, auch des gleichen Geistes sein müssen, denn es lenket sie der Geist aus Gott der Wahrheit entgegen und gibt ihnen allen auch die gleiche Erkenntnis dieser. Wer sich befleißigt, in Konnexion zu treten mit dem Geber der Wahrheit, muß folglich auch in dieser unterwiesen werden, und es werden daher auch die Menschen übereinstimmen in ihren Ansichten, die sich mit voller Hingabe an Gott Selbst wandten, um nicht fehlzugehen.

Doch des öfteren versucht der menschliche Verstand allein, das Wort zu erklären, das Gott durch sichtbares Zeichen Seines Wirkens den Menschen zugehen ließ. Es wählen die Vertreter der göttlichen Lehre dann eine Ausdrucksform, die ihnen geläufiger ist, und haben auch nicht die Absicht, das Wort umgestalten zu wollen, jedoch kann der Sinn dessen ein anderer werden, so sie nicht gleichfalls vom Geist Gottes erleuchtet waren. Was der Mensch nur rein verstandesmäßig tut, wird selten frei sein von Irrungen.

Gottes Beistand und Hilfe aber erbeten zu haben sichert alles Vorhaben und ist auch vollste Gewähr für rechtes Gelingen. Es brauchen also die Verbesserungen (nicht falsch) keine Irrlehren zu sein, obwohl sie den Sinn verschleiern; es braucht der Mensch dadurch nicht in Irrtum geleitet werden, nur fehlt ihm das Verständnis für jenen Vorgang, der gerade überaus bedeutsam ist für das Erdenleben .... für die Ausgießung des hl. Geistes und dessen sichtbares Wirken .... Es wird das Wirken des hl. Geistes viel zu wenig erkannt, und das ist auch der Anlaß jenes veränderten Wortes, das der Unkenntnis dieses bedeutsamsten Vorganges entsprang, ohne jedoch andererseits eine Irrlehre zu sein.

Es schützet der Herr Sein Wort, auf daß es nicht verunstaltet werde, und Er gibt auch jedem ernstlich Bejahenden vollste Kenntnis und Aufklärung, so daß das Rechte nicht verborgen bleibt, und Er führet daher auch jene zusammen, denen der göttliche Wille über alles geht, auf daß sie die Segnungen des göttlichen Wortes genießen und ihnen der Wille des Vaters offenbar werde. Denn es wird das Wort Gottes in seiner tiefsten Weisheit erfassen, wer den Willen Gottes zu erfüllen trachtet und sich also dem Wirken des göttlichen Geistes nicht entzieht. Es führt ihn der Geist aus Gott in die reinste Wahrheit und lässet ihn auch jeden Irrtum erkennen, denn es will Gott, als die Wahrheit Selbst, immer wieder die Lüge von der Wahrheit scheiden und den Menschen auf Erden das reine, unverfälschte Wort zugänglich machen, darum lässet Er den Menschen erneut dieses zugehen und schützet es vor jedem Irrtum ....

Amen

BD 1370 empfangen  4.4.1940

Dämonisches Wirken ....
Selbstbestimmung ....
Bildungsstation ....

Es ist wie eine ununterbrochene Kette, es ist eine endlose Reihe von Vorgängen, die das dämonische Walten erkennen lassen und also auch den gefesselten Zustand, in dem sich die Menschheit befindet. Ein jeder Gedanke, eine jede Handlung verrät den Einfluß des Bösen, und ungeheuerlich wirket sich dieser auf die Seelen aus, die sich aus solchen Fesseln nicht zu befreien vermögen. Und so bringt auch dieses dämonische Wirken eine völlige Zerrüttung des Glaubens zustande, weil der Mensch selbst keinen Widerstand bietet. Es ist ungemein trostlos, zu sehen, wie alles hingegeben wird, was an Gott gemahnet, wie der Glaube an den göttlichen Erlöser mehr und mehr schwindet und wie alles Sinnen und Trachten der Menschheit nur dem gilt, was Anteil ist der finsteren Macht.

Es sind die Glaubenslehren dem Menschen schon jetzt Begriffe aus der Welt der Phantasie, und es fühlt sich der Mensch erhaben jenen Lehren gegenüber; er lebt sein Erdenleben und alles Geistige ist ihm unerwünschter Ballast. Und so ist es unvermeidlich, daß sich diesen dämonischen Kräften die Kraft Gottes entgegensetzen muß, daß sie Einhalt gebietet dem Treiben des Satans. Ohne göttliche Hilfe würde der geistige Verfall fortschreiten und zuletzt zu völligem Untergang führen, doch es gedenket der Vater im Himmel der wenigen, deren Wille noch unentschieden ist, die noch nicht endgültig Ihn dahingegeben haben.

Und um diese zu retten, lässet Er jenes Gericht über die Erde kommen, das unvorstellbar ist in seiner Auswirkung. Er will der Menschheit noch einmal Kunde zugehen lassen von Seiner Allmacht, Er will ihre Gedanken lenken zu Sich, auf daß sie Ihn rufen und Er ihnen helfend beistehen kann. Er will dem Satan noch die Seelen abringen, die noch nicht gänzlich ihm verfallen sind, so daß die Menschheit nicht gänzlich verlorengehe .... Es ist ein gewaltiges Geschehen, das alles dieses bewirken soll, und es ist nur vom Willen des Menschen abhängig, wie er dieses Geschehen auf sich wirken läßt. Es kann seine Freiwerdung bedeuten, aber auch seine endgültige Gefangenschaft in satanischer Gewalt.

Wieder ist es dem Menschen anheimgestellt, zu wählen zwischen Gut und Böse .... zu wählen zwischen Licht und Finsternis. Und Gott stellt ihm alle Mittel zur Verfügung, daß er erkennt, wenn er nur will. Das unwandelbare Gesetz der Selbstbestimmung kann nicht beliebig umgestoßen werden, es muß auch nun der Mensch selbst über sein ferneres Los bestimmen, er muß durch seinen Willen selbst bekunden, welchen Weg er gehen will, nach oben oder nach unten. Es kann nur die ewige Gottheit ihm so zu Hilfe kommen, daß Sie ihn sichten läßt die Vergänglichkeit dessen, was er bisher anstrebte. Und es kann sonach ein scheinbares Werk der Vernichtung von unermeßlichem Vorteil sein für die Seele des Menschen, sobald er noch zu rechter Zeit sich abwendet von irdischem Gut und geistiges Gut statt dessen anstrebt.

Eine gewaltige Änderung des gewohnten Lebens kann auch einen Umschwung des Denkens herbeiführen, und dies ist die letzte Möglichkeit, die gesamte Menschheit wiederaufzurichten und sie den Glauben an Gott wiederfinden zu lassen. Das Bestreben der Jetztzeit geht dahin, jeglichen Glauben auszurotten .... da das Erdenleben aber dem Menschen nur zu dem Zweck gegeben wurde, daß der Mensch durch den Glauben sich selbst und seine Seele entwickeln soll, so muß ihm auch das Leben genommen werden, so er dieser eigentlichen Bestimmung nicht nachkommt.

Denn ein Erdenleben ohne Glauben zieht nur einen rückschrittlichen Werdegang des Wesens nach sich. Und dies ist notgedrungen die Folge solcher Verirrungen der gesamten Menschheit, daß Gottes Allmacht und Walten in Erscheinung tritt, um noch zu retten, was willig ist, und restlos zu vernichten, was sich völlig in der Gewalt des Satans befindet. Denn es ist die Erde eine Bildungsstation des Geistes .... wo sie aber als solche nicht erkannt wird, sollen die Wesen auch nicht länger auf ihr verweilen dürfen, denn sie berauben sich selbst dieser Gnade ....

Amen

BD 1371 empfangen  4.4.1940

Anteilnahme der jenseitigen Wesen am Schicksal ....

Nur wer unbedenklich sich der Führung der ihn betreuenden Geistwesen überläßt, wird die Kraft dieser Wesen spüren in mannigfacher Weise. Es ist eine gewisse Anteilnahme am Schicksal eines jeden einzelnen Menschen. Sie sind in ihrer Liebe bemüht, den Menschen das Erdendasein schön zu gestalten, müssen sich jedoch immer dem göttlichen Willen fügen und können nicht eigenmächtig das Schicksal verändern oder verbessern, denn immer müssen sie den unreifen Seelenzustand des Menschen bedenken, und ihre übergroße Liebe würde sehr wenig geeignet sein, den Erdenmenschen das zu versagen, wonach sie Verlangen tragen.

Sie suchen jedoch immer den Menschen einen Ersatz zu bieten für das, was ihnen göttliche Weisheit versagt. Es ist dies nun so zu verstehen, daß sich zwar das Geistig-Vollkommene dem Willen Gottes unterstellt, jedoch dem Willen des Menschen insofern Rechnung trägt, daß es ihm im Erdendasein jede erdenkliche Hilfe leistet, insbesondere dann, wenn sich der Mensch ergeben fügt in den göttlichen Willen. Denn nun ist es für das Erdenleben nicht mehr von Nachteil, so er in der Erkenntnis steht, daß alles göttliche Fügung ist und also dem Menschen irgendwie zum Segen gereichen muß.

(Unterbrechung)

BD 1372 empfangen  5.4.1940

Irdische Freuden des Gott-gesinnten Menschen ....

Es stehen die Geistwesen im Jenseits in innigster Verbindung mit den Menschen, und so wissen sie über jede Regung des Herzens Bescheid, und ihre Aufgabe ist es nun, jede Regung, die Gott zugewandt ist, möglichst zu verstärken, sowie dort hindernd einzugreifen, wo die Herzensregung zum Rückfall von Gott führen könnte. Nur das allein ist ausschlaggebend und also Schicksal-bestimmend. Sofern sich alle Gedanken des Erdenmenschen in Gott-gefälliger Weise bewegen, wird auch der Lebenslauf den innersten Wünschen entsprechen, denn es ist nicht mehr die Welt, die begehrt wird, sondern Gott, also kann auch des Erdenlebens ruhige Bahn nicht mehr hinderlich sein der Höherentwicklung der Seele. Es liegt nun jenen Geistwesen ob, zu prüfen, wieweit dem Menschen noch irdische Freuden hinderlich sein könnten, und also lenken sie die einzelnen Ereignisse je nach der Größe des Verlangens nach Gott.

Was dieses Verlangen verringert oder beschränken könnte, muß so lange dem Erdenkind vorenthalten bleiben, bis der Wille zu Gott alles andere im Herzen ausscheidet. Gott Selbst ist die Liebe, und so muß auch die tiefste Liebe des Menschen Gott gelten. Es muß alles Erdenverlangen die Vereinigung mit Gott zum Ziel haben, es muß nur das angestrebt werden, was diese Vereinigung mit Gott fördert. Sodann hat alles menschlich-irdische Verlangen an Bedeutung verloren und kann dann auch nicht mehr unrecht sein vor Gott.

Und es werden bei einem zur Höhe strebenden Menschen die jenseitigen Wesen alles zu verhindern wissen, was die endgültige Vereinigung mit Gott gefährden könnte, denn das Verlangen nach weltlichem Glück ist Schaum-eintragend, wenn es auch für kurze Zeit dem Menschen begehrenswert erscheint. Hat er nun restlos überwunden, also sich als einzig Begehrenswertes die Vereinigung mit Gott zum Ziel gesetzt, so bringt dies auch eine Lockerung der irdischen Beschränkungen mit sich; es wird dem Menschen manches gewährt, was er zuvor sehnlichst angestrebt hat, ihm jedoch wohlweislich versagt wurde .... nun aber keinerlei Gefahr ist für das Erdenkind, daß es die Trennung vom Vater zur Folge haben könnte.

Und so braucht das Erdenleben des Gott-gesinnten Menschen durchaus nicht freudlos zu sein, sofern diese Freuden nicht mehr das Streben nach oben gefährden, also nicht um ihrer selbst willen gesucht werden. Ist jedoch die Gefahr noch nicht gänzlich überwunden, so sorgen die jenseitigen Wesen dafür, daß sich das Verlangen des Menschen erst klärt und alles irdische Verlangen ertötet wird, auf daß die Seele nicht in Gefahr gerate zu verflachen. Wer Gott ernstlich sucht, braucht jedoch keine Gefahr zu fürchten, so er Gott alle seine Wege anheimstellt und Ihn um Sein Geleit bittet .... Dann wird er recht geführt werden und ans Ziel gelangen ....

Amen

BD 1373 empfangen  6.u.7.4.1940

Geistige und leibliche Nahrung ....

Des Leibes und der Seele Bedürfnisse sind gänzlich voneinander abweichend. Es bedarf der Körper zu seiner Erhaltung jene Zufuhrstoffe, die wieder aus dem Bereich des Irdischen entnommen sind .... es muß also Irdisches mit Irdischem genährt werden, um bestehen zu können, d.h., es liegt im göttlichen Willen, daß der Erdenleib des Menschen auch gewissermaßen abhängig ist von ihm zu Gebote stehenden Schöpfungen Gottes, die wieder ihre Erdenaufgabe damit erfüllen, daß sie dem menschlichen Körper zur Erhaltung dienen. Es kann sich also niemals der Mensch eigenmächtig frei machen von diesen sonst unbedeutend erscheinenden Schöpfungswerken, er bedarf ihrer unumgänglich notwendig und ist sonach in gewisser Abhängigkeit von allem, was zur Erhaltung seines Erdenlebens beiträgt.

Und dies ist weise eingerichtet vom ewigen Schöpfer. Er hat damit die Verbindung hergestellt zwischen allem Geistigen, es wird alles in der Schöpfung benötigt, und es ist folglich nichts ohne Zweck .... Das Geistige in jedem Schöpfungswerk drängt immer dem Geistigen dessen entgegen, dem es dienen soll. Und die Verbindung alles Geistigen ist immer mit der Freiwerdung aus der alten Form verbunden. Also bedeutet Dienen des Geistigen auch dessen Erlösung ....

Es bedeutet das Verschmelzen des Geistigen der einen und der anderen Form auch ein vermehrtes Wirken, also dienstbar sein dem dieses Schöpfungswerk benötigenden Menschen. Es bedarf der Körper des Menschen sehr vieler Dinge in seinem Leben, und alle diese müssen ihm zugeführt werden, um entweder den inneren Aufbau zu bezwecken oder auch der Außenhülle zu dienen zum Schutz derer. Alles, was der Mensch benötigt im Erdendasein, ist in der Schöpfung Gottes vorgesehen ....

Insbesondere wird der Materie jede geistige Substanz entzogen, sobald sie von Lebewesen als Nahrung, also zur Erhaltung der Außenform, aufgenommen wird. Diese geistige Substanz nun gesellt sich dem Geistigen des Lebewesens zu, so daß in einer bestimmten Zeitdauer wieder das Geistige die Reife erlangt, um in eine andere Form überzugehen, die wieder größere Aufgaben an das Wesen stellt. Vermehrung des Geistigen durch Verschmelzen einzelner Wesenheiten und Ausreifen dieser durch Dienen in Gott-gewolltem Sinn ist stets und ständig der Zweck des Wandelns durch alle Schöpfungswerke.

Und im letzten Stadium als Mensch muß nun gleichfalls der Körper, die Außenform, und die Seele .... das Geistige im Menschen, bedacht werden mit Zufuhr geistiger Substanz zum Zwecke der Vollendung, und zwar kommt nun nicht mehr das vom Körper als Nahrung Aufgenommene beidem .... dem Körper und der Seele .... zugute, sondern es liegt wieder am Willen des Menschen, ob gleichzeitig auch die Seele geistige Nahrung empfängt. Und zwar muß diese Nahrung ihr außer der rein körperlichen Nahrung geboten werden und auch bei der Entgegennahme letzterer der Seele gleichzeitig gedacht werden, auf daß jene auch außer der Erhaltung des Körpers der Vermehrung geistiger Substanz dient.

Es kann also in zweifacher Weise die Seele des Menschen bedacht werden .... es kann das Geistige in der Form durch rechte Entgegennahme von natürlicher Speise und Trank außerordentlich vermehrt werden, und es kann dieses vermehrte Geistige wieder durch Zufuhr geistiger Speise .... durch das Wort Gottes .... einen außerordentlich hohen Reifegrad erreichen, so daß die Außenform nun ihren letzten Zweck erfüllt hat, also das Geistige keiner solchen mehr bedarf zur Höher-Entwicklung, sondern das Ziel, das ihm für die Erdenlaufbahn gesetzt wurde, erreicht hat und also ohne jede Außenfessel sich aufschwingt in lichte Höhen. Im letzten Stadium der Entwicklung kann außerordentlich viel erreicht werden, aber immer ist der freie Wille dazu Anlaß, da es dem Menschen nun selbst obliegt, seine Seele, alles Geistige in ihm, zu gestalten, aber auch der Erfolg des Strebens ein außerordentlich wertvoller ist, denn er ist restlose Freiwerdung aus der Form ....

Amen

BD 1374 empfangen  7.4.1940

Rechte Wege ....
Römisch-katholisch ....

Darüber sollet ihr nicht streiten, welche Wege die rechten sind vor Gott, so ihr nur den Willen habt, zu Gott zu gelangen. Der göttliche Wille läßt euch das Brot des Himmels zukommen, wo immer ihr es begehrt. Und wer es als das Brot des Himmels aufnimmt in sein Herz, dessen Seele wird auch gespeist werden, und diese geistige Nahrung wird ihr zum ewigen Heil gereichen. Den innigen Kontakt herzustellen mit dem göttlichen Heiland und Erlöser ist das alleinige Wahrzeichen der Kirche Christi, und also wird jeder ein Jünger Christi und Anhänger Seiner Lehre sein, der nur den Heiland erkennt, Ihn liebt und sich Ihm verbindet auf ewig. Und er kann nun auf verschiedenen Wegen dazu gelangen, wo ihm das Licht des Erkennens leuchtet ....

Nur muß er eben als erstes die Verbindung mit Gott herstellen, denn dies ist seines Erdenlebens einziger Zweck, sich zu einen mit dem Vatergeist von Ewigkeit. Es werden also jene Menschen, die allen Ernstes Gott suchen, auch zu Ihm gelangen, wenngleich sie verschiedene Wege gehen, denn sie sehen immer am Ende ihres Weges den göttlichen Herrn und Heiland, und Seiner Lichtgestalt streben sie entgegen .... Hinwiederum ist nicht ein bestimmter Weg Sicherheit dafür, daß er zum Ziel führt, so er nur beschritten wird einer Tradition wegen, jedoch die Lichtgestalt nicht bewußt ersehnt wird. Denn es wird sich dieser Weg endlos lang hinausziehen, es wird stets erscheinen, als führe er immer wieder zum Ausgangspunkt zurück, denn es ist das rechte Ziel noch nicht erkannt ....

Ein jeder hält den Weg, den er wandelt, für den allein rechten, und er kann auch für den einzelnen der rechte Weg sein, so er eben nur deshalb beschritten wird, um endlich der ewigen Gottheit näherzukommen. Es wird ein jeder Weg gangbar durch dieses Verlangen, und es führt ein jeder Weg zum Ziel. Jedoch darf nicht verkannt werden, daß oft große Kraft verschwendet wird auf völlig unwichtiges Erfüllen von Anforderungen, die der Verbindung mit Gott in keiner Weise dienlich sind und die daher besser genützt werden könnte; d.h., daß des eigentlichen Zweckes des Erdenlebens, eben der Vereinigung mit Gott, zu wenig gedacht wird, dagegen völlig belanglosen, von Menschen erlassenen Geboten mit größter Wichtigkeit Folge geleistet wird und die eigentliche Aufgabe, die Vereinigung mit Gott, nicht immer allem Streben vorangesetzt wird, sondern öfter noch ein solches Vertiefen in die größte Liebe und Gnade Gottes außer Frage stellen.

Und so bleibt also immer das Verlangen nach dem Herrn allein ausschlaggebend, ob das Erdenkind auf rechter Fährte ist, nicht aber die verschiedenen Geistesrichtungen, die alle dieses Verlangen nach Gott nicht auszuschließen brauchen. Doch so euch von oben eine klare Unterweisung gegeben wird, tut ihr gut daran, diese anzunehmen, denn sie führt euch auf dem gangbarsten Wege der ewigen Heimat entgegen, und ihr sehet die Lichtgestalt des Heilands deutlich vor euch, so daß ihr mutig und unverzagt jenen Weg wandelt, der göttlichem Willen entspricht, und ihr nicht Gefahr laufet fehlzugehen, denn es kommt der Herr und Heiland euch Selbst entgegen, und von Seiner Hand geführt, erreichet ihr sicher euer Ziel ....

Amen

BD 1375 empfangen  8.4.1940

Menschliches Beiwerk ....
Kirchenbesuch ....

Alles, was zu Gott hinweist, muß dem Menschen Erfolg eintragen, so er es befolgt oder anwendet .... Es muß zu Gott hinführen .... jedoch nur unter der Voraussetzung, daß es lebendiges Befolgen alles dessen ist, was verlangt wird. Jede Form aber führt nicht zum Erfolg. Es wird nur der eine Mensch leichter, der andere schwerer zum Ziel gelangen, dadurch, daß letzterer sich einen Weg wählet, der ungemein schwer gangbar ist, während der andere Weg leichter ist, jedoch gleichfalls ein freudiges Gott-Dienen sein kann. Der Mensch also unterwirft sich selbst Bedingungen, die ihm von Gott aus nicht gestellt worden sind. Es ist aufschlußreich, Kenntnis zu nehmen von den einzelnen Lehren, die als menschliches Beiwerk der Lehre Christi zugefügt wurden.

Es ist als erstes der zur Pflicht gemachte Kirchenbesuch, der nicht immer geistfördernd ist, sondern auch geisttötend wirken kann. Es ist eine ungemein irrige Ansicht, daß sich dadurch der Mensch mehr Gott zuwendet, es liegt vielmehr die Gefahr nahe, daß ihm etwas zu mechanischem Handeln wird, was tiefstes innerliches Erleben sein soll. Der wahrhaft Strebende sucht Gott überall, ihm wird der Kirchenbesuch wohl nicht schaden, doch er kann die Fühlung mit Gott jederzeit und überall finden und bedarf dazu keiner besonderen Stätte.

Es wäre sonach nur das Hören des Gotteswortes vonnöten, so es anders dem Menschen nicht zugänglich gemacht ist, und es findet dies nur die vollste Zustimmung von Gott, solange eben nur die Vermittlung des göttlichen Wortes Zweck des Kirchenbesuches ist. Alle anderen zeremoniellen Handlungen sind mehr oder weniger von Menschen hinzugefügtes Beiwerk und motivieren heut den Begriff Gottesdienst, obgleich das Gott-Dienen ganz anders zu verstehen ist als dem Beiwohnen solcher Handlungen, die mit der eigentlichen Seelenarbeit nichts zu tun haben. Es ist völlig unwichtig und belanglos, ob und wieweit sich der Mensch den Bestimmungen fügt, die Voraussetzung sind zur Zugehörigkeit der römisch-katholischen Kirche.

Die Kirche, die Jesus Christus gegründet hat auf Erden, hat an sich nichts mit Äußerlichkeiten zu tun. Sie kann wohl trotz Äußerlichkeiten in ihren tiefsten Grundsätzen erkannt werden, und also brauchen diese Äußerlichkeiten keine Hindernisse zu sein, die echte Lehre Christi zu erkennen und danach zu leben, jedoch gehören umgekehrt diese Äußerlichkeiten nicht unbedingt dazu, um ein wahrer Christ zu sein nach dem Willen Gottes.

Unschwer ist zu erkennen, daß gerade die vielen Formen die Menschen abstoßen, und es hat Jesus Christus bestimmt nicht das Eingehen in die ewige Seligkeit abhängig gemacht vom Erfüllen jener von Menschen erlassenen Gebote, wie da sind: der regelmäßige Besuch der Kirche, das Beiwohnen einer Handlung, die gleichfalls ein von Menschen konstruiertes, theatralisches Spiel ist ohne jeglichen Wert und Einfluß auf die menschliche Seele.

Es sollen die Menschen bedenken, daß der Herr auf Erden ein Gegner war von Äußerlichkeit, daß Er nichts getan hat, um wirkungsvoll Sein Wort zu bekräftigen, mit Ausnahme von Wundertaten, die Seine Göttlichkeit den Menschen beweisen sollten. Niemals aber hat Er etwas vollführt, das jene Handlungen heut rechtfertigen oder irgendwie begründen könnte, sondern es sind dies lediglich von Menschen eingeführte Formalitäten ohne jeglichen tieferen Sinn als den eben von Menschen ihnen unterlegten. Und das kann niemals dem göttlichen Willen entsprechen, also auch niemals von den Menschen gefordert werden als Beweis des Befolgens der Lehre Christi ....

Amen

BD 1376 empfangen  8.4.1940

Zeremonien ....
Gotteskindschaft ....

Es ist also der Wille Gottes übergangen worden, und es hat sich daraus ein Mißstand gebildet, der den Glauben ernstlich gefährdet. Wenige Menschen nur erfassen den Kern, und diese wenigen erfüllen wohl die vorgeschriebenen Gebote, sind aber gleichzeitig dem Herrn so verbunden, daß sie aus dieser Verbindung die Kraft schöpfen, welche sie jedoch dem Erfüllen jener Gebote zuschreiben. Es schadet diese irrige Ansicht zwar nicht seiner Seele, jedoch kann auch ohne äußerlich erkennbare Zeremonien jene Kraft dem Menschen zufließen, so nur sein Herz den Zusammenschluß mit Gott sucht und anbahnt.

Wohingegen die Zeremonien ohne den innigen Zusammenschluß keinerlei Segen nach sich ziehen. Es ist weiterhin wichtig, einmal Stellung zu nehmen zur Frage der Gotteskindschaft. Laut Dogma hat nur der Katholik Anspruch darauf, sich ein Kind Gottes nennen zu dürfen. Es ist dies eine völlig falsche Auffassung, die durch nichts zu begründen ist. Wer sich angelegen sein läßt, unverdrossen an sich zu arbeiten, und also strebt nach Vollkommenheit, wer immer nur sich selbst und sein Handeln einer strengen Prüfung unterzieht, wer ständig trachtet, den göttlichen Willen zu erfüllen, dem ist es ernst um die Kindschaft Gottes, und diesen sieht der Vater als Sein Kind an.

Nie aber sind Pflichten und ihre Erfüllung so wertvoll wie ein freudiges Gott-Dienen in aller Willensfreiheit. Der Zwang läßt niemals den eigenen Willen tätig werden. Das Erfüllen der Gebote im Zwangszustand ist nicht besonders verdienstvoll vor Gott, doch die geringste freiwillige Hingabe an seinen Schöpfer außerordentlich fortschrittlich für die Seele des Menschen.

Und also hat Gott wohl stets Seinen Willen den Menschen nahegebracht, Er hat aber nimmermehr geboten, pflichtgemäß Seinen Willen zu erfüllen, denn Ihm ist nur von Wert, so sich der Mensch selbst überwindet und aus Liebe zu Gott manches auf sich nimmt, denn nun erst beuget sich der Wille des Menschen und strebet bewußt die Verbindung mit dem Vater im Himmel an, nun erst wird das Verhältnis des Kindes zum Vater angebahnt; es bemüht sich der Mensch, einem Kind gleich dem Vater im Himmel gehorsam zu sein, es liebt das Kind seinen Vater und sucht Ihm Freude zu machen und sich selbst so zu gestalten, daß es der Vater liebevoll an Sein Herz nimmt, und also erstrebt der Mensch bewußt die Gotteskindschaft ....

Amen

BD 1377 empfangen  9.4.1940

Zeremonien ....
Gotteskindschaft ....

Ihr sollt derer gedenken, die sich stets bemühen, recht und gerecht zu sein und doch keiner bestimmten Glaubensrichtung angehören. Ihr Wille ist Gott, also dem Guten zugewandt, es fehlt ihnen nur die rechte Erkenntnis, diese jedoch muß im tiefsten Herzen erwachen, und wie bei ihnen, so auch bei einem jeden, der Angehöriger einer bestimmten Glaubensrichtung ist. Diese innere Erkenntnis ist unbedingt nötig für einen jeden Menschen, ohne diese nützt ihm der nach außen erkennbare Glaube nichts, umgekehrt aber stellt die innere Erkenntnis auch ohne einen solchen das rechte Verhältnis des Menschen zu Gott her, das Verhältnis des Kindes zum Vater. Und dies muß zuerst angestrebt werden.

Es kann wohl auf Grund der Glaubenslehre einer Kirche diese Forderung leichter verstanden und auch erfüllt werden, es schließt aber die Nicht-Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kirche nicht das gleiche aus. Es ist nun wohl auch verständlich, daß dieses Verhältnis zum Vater erst hergestellt werden muß, um von Gotteskindschaft reden zu können .... daß nicht die Zugehörigkeit zu dieser oder jener Kirche letztere gewährleistet, sondern immer nur das tiefe innerliche Empfinden des Herzens ausschlaggebend ist.

Der Begriff „Zugehörigkeit“ kann ein sehr dehnbarer sein, unmöglich aber von bloßen Äußerlichkeiten abhängig gemacht werden, wie da sind das Erfüllen der Gebote, die Menschen den göttlichen Geboten beigefügt haben .... der regelmäßige Kirchgang, das schablonenmäßige Gebet und das Beiwohnen einer Handlung, die nur symbolischen Wert haben kann, sofern nicht die tiefste Verbundenheit mit dem Vater sie lebendig gestaltet.

Es ist jedoch bedeutend wertvoller, wenn der Mensch unbeeindruckt von solchen Äußerlichkeiten im Verlangen nach Gott steht, denn diesem wird die Annäherung an den Vater leichter gelingen, er wird sich kindlich vertrauend Ihm hingeben, er wird nicht so viele Schranken zuvor niederreißen brauchen, die vor dem geistigen Auge dessen errichtet sind durch die starre Lehre und alle mystischen Handlungen, die in dem Menschen erst das Gefühl des Abstandes von Gott reifen lassen, das nicht so leicht zu überwinden ist .... daß Gott erst auf Umwegen zu erreichen sei, wo doch der innige Gedanke an Ihn und das Verlangen nach Ihm schon dem Erdenkind die Gnade Seiner liebevollen Zuneigung einträgt und überhaupt die innerste Empfindung allein die Trennung vom Vater verringert oder vermehrt, nicht aber äußerliche Handlungen, denen das innere Empfinden auch mangeln kann ....

Amen

BD 1378 empfangen  9.4.1940

Tröstungen .... Gestapo

Es lässet dich der himmlische Vater nicht in der Not der Seele, so dein Gebet gläubig und vertrauensvoll zu Ihm dringt, denn es ist Sein Wille, daß dein Glaube stark werde und du furchtlos jeder Gefahr ins Auge siehst. Und so vermittelt dir der Geist aus Gott folgendes: Lasse alles an dich herankommen und fürchte dich nicht, es wird nichts geschehen, was wider den göttlichen Willen geht, denn es schützet der Herr allezeit Sein Wort und gibt es nicht der Vernichtung preis.

Es wird wohl alles versucht werden, göttliches Wirken abzuleugnen, doch eine natürliche Erklärung wird auch nicht gefunden werden, und es ist daher jede Bemühung von gegnerischer Seite ohne Erfolg, es fehlt der Schlüssel zur Lösung und die innere Überzeugung zum endgültigen Ablehnen. Die seherische Gabe wird anerkannt werden und unbedenklich auch der Inhalt angenommen als Wahrheit von denen, die ernstlich an eine Prüfung herangehen. Und so verlasse dich getrost auf Gottes weise Führung, und gib dich in Seinen Schutz, es sind Widerstände, die überwunden werden müssen, um wieder anderen Seelen Einblick zu gestatten in das Wirken Gottes.

Amen

BD 1379 empfangen  10.4.1940

Tröstungen ....

Betrachte alles, was über dich kommt, als eine Fügung Gottes, und lege keinen besonderen Wert darauf, denn es ist dies wieder nur Mittel zum Zweck. Es hat eine Prüfung dessen schon stattgefunden, die bedeutsam ist, und es ist unsagbar viel damit gewonnen. Unverdientes Leid wird über dich kommen, doch insofern tragbar, daß dir Mut und Kraft gegeben wird von oben. Und es werden jene Tage einen geistigen Fortschritt für dich bedeuten und daher nicht ohne Erfolg sein.

Und es geschehen Zeichen und Wunder .... Es wird euch allen sichtbar sein die göttliche Führung, so ihr Kenntnis nehmet von Seinem Wort. Es wird sich erfüllen, was geschrieben steht, daß der Herr Selbst unter euch weilet, die ihr gläubig seid. Und euer Herz wird jubeln und jauchzen, und ihr werdet um Seinetwillen alles ertragen. Es ist der Tag nicht mehr fern, der euch Sein Angesicht sehen läßt voll Güte und Milde. Und es wird sich das Bild des Herrn tief ins Herz eingraben, und dies ist eure Stärke .... Fortan seid ihr gefeit gegen jede Schwachgläubigkeit, und ihr begehret nur, zu dienen dem Herrn und euch Seine Liebe zu erringen.

Und also werdet ihr willige Streiter des Herrn sein und alles Ungemach auf euch nehmen, das euch daraus erwächst. Und es wird der Herr euch segnen mit großer Kraft, und ihr werdet wirken können in Seinem Namen .... Und das wird euch stärken auch der Welt gegenüber, und sie wird achten der Zeichen von oben. Es werden nachdenklich werden so manche, die alles Außergewöhnliche bis dahin verlachten. Und dies wird sein der Anfang des offensichtlichen Wirkens des Herrn auf Erden. Und es werden noch viele Zeichen und Wunder folgen ....

Amen

BD 1380 empfangen  10.4.1940

Unerträgliche Not ....

Eine geraume Zeit noch, und es geht über die Erde eine fast unerträgliche Not. Es ist dies der Beginn einer Epoche, in der sich der Mensch wieder mehr seiner eigentlichen Bestimmung bewußt wird, denn diese Not läßt ihn zu Gott finden, ihn aber auch bei Ihm verbleiben in ferneren Zeiten. Und es wird diese Not sich äußern in ganz verschiedener Form, doch immer werden höhere Gewalten die Ursache sein, also niemals der Mensch aus eigener Kraft fähig, die Not abzuwenden oder zu verringern. Und also finden die Menschen den Weg zu Gott dadurch eher als zuvor, und darum vermittelt der Herr dem Menschen Sein Wort, auf daß er in dieser Zeit der Not einen Halt habe, auf daß er durch dieses Wort erstarke und sich aus ihm Kraft hole für die Zeit der schweren Prüfungen.

Und wieder muß gesagt werden, daß nur dort, wo das göttliche Wort in Empfang genommen wird .... wo das Licht aus den Himmeln leuchtet .... auch eine spürbare Erleichterung der irdischen Not zutage tritt. Es wird der Mensch sich seinen Leidenszustand verringern können, so sein Wille zu Gott gerichtet ist. Es ist dies erster und letzter Beweggrund, daß Gott solche Not über die Erde gehen läßt. Und es wird kein Land davon verschont bleiben, es werden alle Menschen Leid ertragen müssen, weil der Sinn und Zweck des Leidens die Rückkehr zu Gott ist, weil die Gedanken, die sich von Gott getrennt haben, wieder sich Ihm zuwenden sollen.

Doch Seinen Schutz verheißet der Herr denen, die Ihn lieben .... Und so der Glaube an diese Verheißung stark ist, geht der Mensch unbeschädigt an Leib und Seele aus aller Trübsal hervor. Es nimmt der Vater im Himmel Selbst Sich dieses Kindes an, und Er geleitet es durch alle Gefahren hindurch. Es ist nun klar ersichtlich, daß nur das Zuwenden zu Gott Rettung bringt aus schwerster Not, jedoch nicht alle Menschen beugen sich dem göttlichen Willen, nicht alle Menschen ziehen die Konsequenzen und verringern ihren Abstand von Gott ....

Ihr Wille gilt vielmehr in verstärktem Maß der Rückgewinnung irdischer Güter und dem Wiederherstellen des alten Lebenszustandes. Und also hat jenen Menschen die große Not keine Änderung ihres Denkens gebracht, der Wille zur Materie, zum Bösen, ist erheblich stärker geworden, der Gedanke an Gott jedoch minimal oder gänzlich ausgeschaltet. Solchen Menschen das Wort Gottes nahebringen zu wollen ist erfolglos. Sie können anders nicht von der Vergänglichkeit irdischen Besitzes überzeugt werden, und so der gänzliche Verfall ganzer Landstrecken ihnen dies nicht deutlich genug zum Bewußtsein brachte, ist jeglicher Hinweis vergeblich ....

Der Hang zur Materie ist größer und wird auf Erden kaum überwunden werden können. Wiederum kann aber das Verlangen nach dieser nicht zu gleicher Zeit Verlangen nach Gott und Seinem Wort auslösen. Folglich wird der Mensch letzterem ablehnend gegenüberstehen. Und es ist dieser Zustand weit trostloser als zuvor, weil auch das letzte Hilfsmittel versagt hat und der Mensch nicht in seinem freien Willen behindert werden kann. Es sind dies die Seelen, die der Satan völlig in seiner Gewalt hat, nur das Gebet für solche Menschen kann einen verändernden Einfluß ausüben, sofern tiefe Liebe zu jenen Unglücklichen sie aus der Not der Seele befreien möchte ....

Amen

BD 1381 empfangen  11.4.1940

Werfet alle eure Sorgen auf den Herrn ....

Werfet alle eure Sorgen auf den Herrn .... Und so ihr geängstigt seid, gedenket Seines Todes am Kreuz. Er nahm in Seiner übergroßen Liebe euer Leid auf Sich, Er starb für euer Leid, auf daß dieses geringer werde, denn Seine Liebe zu euch bewog Ihn dazu, Sich Selbst hinzugeben, um euch zu erlösen. Und diese Liebe will euch auch nun wieder bewahren vor Leid und Schmerz, so ihr Seiner gedenket und Ihn bittet, Sich eurer anzunehmen. Und so blicket voll Vertrauen nach oben, und legt Ihm alle eure Sorgen ans Herz, denn Seine Macht ist groß und Seine Liebe noch größer, und so Seine Liebe euch erfasset, genügt Sein Wille, euch zu erlösen.

Daher banget und zweifelt nicht, seid gläubig und mutig; wisset, daß der Herr Selbst bei euch ist, so ihr durch eure Gedanken Ihn rufet; wisset, daß Er euer Gebet erhöret und schützend Seine Hand über euch breitet, so feindliche Macht euch schaden möchte. Und euer Glaube wird alle Gefahr bannen, euer Glaube wird euch siegen lassen, und euer Glaube gibt euch Kraft .... Denn Gott ist .... und Gott ist Liebe .... Die Liebe hilft euch, denn sie ist stärker als die Gegenmacht. Und wo ihr leiden müsset, tut ihr das für den Herrn, ihr stellt euch Ihm zur Verfügung, und Er wählet euch zu Seinem Werkzeug ....

Es soll euer Leid wieder Liebe und Glauben gebären, es soll erwecken tote Seelen, es soll euer Leid gleichsam Anlaß sein zur Aufklärung Irrender und Unwissender. Doch so ihr dem Herrn euer Leid vortraget, steht Er euch bei und wandelt euer Leid in tiefe Liebe, und ihr nehmet das Kreuz Christi geduldig und freudig auf euch, ihr tragt das Kreuz für den Herrn und helfet erlösen .... ihr seid Wegbereiter geworden und führet Seelen aus der Dunkelheit zum Licht; ihr vermehret die Zahl der Wissenden und bringet dafür euer Opfer, indem ihr leidet um Jesu willen.

Und das wird euch zum Segen gereichen, denn es darben unzählige Menschen in geistiger Not. Ihnen zu helfen ist ein Werk der Liebe, und so es nur durch Leid zu erreichen ist und ihr nehmt dieses Leid auf euch, so ist dies ein Werk der Liebe an den irrenden Menschen. Und alle Gnaden lässet der Herr euch zugehen, Er gibt euch Kraft, stärkt euren Glauben und macht euch zu eifrigen Vertretern der göttlichen Wahrheit ....

Amen

BD 1382 empfangen  12.4.1940

Der Wille des Menschen wird gewertet, nicht die Tat ....
Seelenarbeit ....

Der Herzensdrang ist entscheidend für das Tun der Menschen, und jede Tat wird daher den Menschen kennzeichnen, welche Gesinnung ihm innewohnt. Es ist jedoch von Wichtigkeit, daß der Mensch zur Ausführung bringen kann, was er zu tun beabsichtigt .... Oft aber wird er irgendwie daran gehindert. Es bleibt dann immer sein Wille der Maßstab seiner Gesinnung, nicht das, was er ausführt, so letzteres nicht seinem Willen entspricht. Es kann also der Mensch wohl zwangsweise eine gute Tat vollbringen unter irgendwelcher Beeinflussung, die ihm jedoch nicht angerechnet werden kann, weil sie nicht aus seinem inneren Gefühl geboren wurde und weil er sie niemals getan hätte ohne diesen Zwang .... wie umgekehrt der Wille zur guten Tat, die nicht ausgeführt werden kann, als gute Tat angerechnet wird.

Und so urteilet auch hier wieder der Herr in strengster Gerechtigkeit, Er erkennet die Herzen der Menschen, Er kennt jede Regung, jeden Gedanken, und Seinem Auge kann nichts verborgen bleiben .... So ihr Menschen euch nun dem Glauben hingebet, daß alle guten Gedanken gewertet werden als vollbrachte Tat, so wird dies euer Denken veredeln, ihr werdet beginnen, euch stets Rechenschaft abzulegen über euer innerstes Empfinden, über alle Worte und Gedanken .... ihr werdet sogar eine jede gute Tat mit kritischen Augen betrachten und immer euch fragen, ob sie ganz eurem Denken entsprochen hat.

Und das ist Arbeit an der Seele, ständiges Sich-Beobachten, ständiges Höherstreben und ein überaus stark entwickeltes Wahrheits-Empfinden sich-aneignen .... das alles ist bewußte Seelenarbeit. Es muß der Mensch sich erziehen zuerst zur Liebe, indem er fort und fort dem Mitmenschen zu helfen bestrebt ist .... er muß eine gewisse seelische Überlegenheit haben gegenüber allem, was ihn überlisten könnte, etwas zu vollbringen, was nicht seinem innersten Herzensdrang entspricht .... er muß also, so ihn schlechter Einfluß zu scheinbarer Erfüllung seiner Lebenslaufbahn drängen möchte, diesem seinen ganzen Willen entgegensetzen und der inneren Stimme Gehör schenken, die ihm seinen rechten Lebenswandel vorschreibt.

Er muß also durch seinen Willen, Gott zu dienen, zu jeder guten Tat veranlaßt werden, er muß sich dies angelegen sein lassen, daß Wollen und Handeln immer übereinstimmt, daß also niemals die Tat vom Willen abweicht, sondern sich stets Wille und Tat in gleicher Richtung bewegen und nun sein Inneres geformt wird stets und ständig, bis der Wille ganz eins geworden ist mit dem göttlichen Willen und die Tat wertvoll ist vor Gott ....

Amen

BD 1383 empfangen  15.u.16.4.1940

Begriff des Übersinnlichen ....

Der unbewußte Zustand der Voreingenommenheit gegen alles Übersinnliche ist oft die Ursache eines blinden Dahingehens durch das Erdenleben, denn es kann verständlicherweise immer erst eine gewisse Erkenntnis den Weg erhellen, diese Erkenntnis aber wieder erst gewonnen werden durch Forschen .... alles außerhalb der Erde Liegende aber wieder nur erforscht werden mit Inanspruchnahme jener Kräfte, die übersinnlich genannt werden, also dürfen diese nicht ausgeschaltet, sondern das Wirken solcher Kräfte muß anerkannt werden.

Es muß bewußt die Verbindung mit ihnen angestrebt werden, um hellsichtig zu werden für das Erdenleben. Und das erfordert eine gewisse Hingabe, es erfordert zugleich aber auch den Willen des Menschen, sich mit Geistigem zu verbinden. Denn es hat jenes Streben nichts mit irdischem Besitzen-Wollen gemein. Es wird, wer übersinnliche Dinge zu ergründen sucht, keinen irdischen Vorteil erwarten oder bezwecken, sondern einzig und allein seiner Seele gedenken; er wird ferner sich selbst jenen Kräften überlassen und dadurch anerkennen, daß diese wissend sind, und also jegliche Lehre von ihnen annehmen wollen.

Er wird die Überlegenheit dieser Kräfte spüren und sich selbst ihnen unterordnen, und nun können die jenseitigen Kräfte auch ihren ganzen Einfluß ausüben auf ein so williges Erdenkind. Es muß also ein sich diesen Kräften überlassender Mensch weit im Vorteil sein in geistiger Beziehung, denn er ist gewissermaßen am Quell alles Wissens, und ob ihm auch manches noch unerklärlich erscheint, er lässet doch alles Übersinnliche gelten und hat tiefstes Verständnis für geistige Wahrheiten ....

Nur zu oft vermischen sich falsche und rechte Begriffe des Übersinnlichen, und das ist die Ursache, daß nur dort das rechte Verständnis zu finden ist, wo man den Willen hat, das, was recht ist, gelten zu lassen. Es ist dort der Wille nach der Wahrheit vorhanden und entsprechend auch der Geist im Menschen tätig, und so dieser Geist ihn nun hinweiset auf das außerhalb des Erdgebundenen Bestehenden, so erkennt auch der Mensch solche Hinweise als Wahrheit und begreift nun viel eher auch das Wirken jenseitiger Geisteskräfte, und es erscheint ihm nun nicht mehr übernatürlich, sondern natürlich ....

Es ist ihm das Übersinnliche nun erst Erklärung für alles bisher Unfaßbare, und er spürt es, daß er nun erst in der Wahrheit steht, da er sich jenen Kräften überläßt. Es erscheint ihm nun erst alles sinnvoll, und der Zustand der Voreingenommenheit gegen das Übersinnliche weicht dem Zustand der vollsten Bejahung dessen. Er hat nun eine Grenze überschritten, die überschreiten zu dürfen er sich nicht berechtigt glaubte oder die er einfach nicht als bestehend zugeben wollte .... Er ist also hinübergewechselt in ein anderes Reich, das sein Denkvermögen zuvor nicht aufnehmen wollte .... Er durchstreift nun dieses Reich nach allen Richtungen, er stößt immer wieder in neue Gebiete, die ihm fremd sind und deren Erforschung ihn reizen und froh werden lassen des Erdenlebens.

Denn nun erst ist ihm auch der Sinn des Erdenlebens verständlich, nun erst weiß er um seine Aufgabe, und dies alles gibt ihm erhöhte Lebenslust (weil = d. Hg.), nun das Übersinnliche nicht mehr getrennt geht von dem, was seine Sinne erfassen. Erst die geistige Verbundenheit mit dem Leben außerhalb der Erde .... das Anerkennen dessen .... läßt den Menschen bewußt sich versenken in die mannigfachsten Probleme, während zuvor alle diese Probleme unaufgeworfen blieben oder als unlösbar abgetan wurden, so sie wirklich im Herzen des Menschen auftauchen .... zumeist aber den Menschen gar nicht berühren, denn er verschwendet seine Gedanken nicht auf ihm unwichtig Erscheinendes.

Und es wird daher völlig unbeeindruckt und unwissend bleiben, der voreingenommen ist gegen das, was ihm nicht handgreiflich oder ersichtlich ist .... Er versperrt sich selbst den Weg zu jeder Erkenntnis, denn letztere ist ohne geistige Kraft nicht zu finden .... Geistige Kraft aber ist etwas den Menschen Unsichtbares und Nichtgreifbares .... geistige Kraft ist unabhängig von der Erde und deren Gesetzen, geistige Kraft ist mit den Sinnen des Menschen nicht zu spüren, jedoch mit dem Herzen jederzeit in Empfang zu nehmen. Sie ist also niemals sinnenmäßig zu ergründen .... sie ist übersinnlich. Sie gehört in jenes Reich, das unendlich ist, das mehr ist als die Erde.

Es ist die geistige Kraft der Lebensstrom, der alles, was ist, durchflutet .... der von Gott ausgeht und allem zugeführt wird, was Gottes Schöpfung ist .... Und es ist die Erde nur ein Teilchen der Gesamtschöpfung; es muß somit dem Menschen verständlich sein, daß diese Erde nicht Zweck und Ziel zugleich sein kann, daß vielmehr das Ziel der die Erde bewohnenden Wesen eine andere Welt sein muß .... eine Welt, die ihre Sinne noch nicht fassen können, die also übersinnlich ist ....

Amen

BD 1384 empfangen  16.u.17.4.1940

Begehren des göttlichen Geistes ....
Liebe ....
Licht und Weisheit ....

In aller Einfalt begehren den göttlichen Geist und lauschen, was er euch kundgibt .... und dies in euer Herz aufnehmen, willig alles befolgen, was er zu tun euch heißt, und Gott dem Herrn danken für Seine große Gnade, daß Er euch Seines Wortes würdigt .... so sollet ihr euer Leben auf Erden verbringen, und es wird wohlgefällig sein vor Gott. Nur der weiß richtig zu leben, der immer nur der Weisungen von oben achtet und keinen Schritt allein geht, ohne göttlichen Schutz erbeten zu haben. Denn ihn führet der Herr, und wahrlich sicher und auf rechtem Weg der ewigen Heimat entgegen. Und so ihr den göttlichen Geist begehret, ist euer Erdendasein licht und hell, denn ihr wisset um seinen Zweck ....

Es wird euer Denken ein geordnetes sein, ihr werdet dem Rechten entgegenstreben, ihr werdet alles anfangen und beenden mit Gott, denn ihr erkennet ja Gott und lebet ihm zum Wohlgefallen .... also ist euer Wille der Wille Gottes .... ihr habt ihn dem göttlichen Willen untergeordnet .... Und so nähert ihr euch der ewigen Gottheit, und das Erdenleben bringt euch letzte Erlösung. Nicht aber werdet ihr frei, so ihr den Geist aus Gott schmähet, so ihr die Fesseln nicht lockert und dem Geist in euch Befreiung bringt. Denn es kann nimmermehr göttlicher Geist sich äußern, ohne daß der Mensch seinem Geist die Freiheit gibt; es kann das Licht nur leuchten, so es entzündet wird, und göttlicher Geist zum Menschen sprechen, so seiner Stimme geachtet wird, also das Geistige in ihm erweckt ist.

Geist muß zu Geist streben, d.h., es muß der Mensch sich einsetzen für die Lehre Christi und sie befolgen, er muß liebetätig sein, dann verbindet sich sein Geist mit dem göttlichen Liebegeist. Und es geht hieraus ein Zusammenschluß hervor von Ewigkeitsdauer, denn die im Menschen sich nun auswirkende Liebe löst alle Fesseln des in ihm sich bergenden göttlichen Geistesfunken, und dieser drängt nun seinem Ausgang, dem Liebegeist von Ewigkeit, entgegen. Und so vermag alles Beginnen von nun an erlösend zu wirken, d.h., der erweckte Gottesgeist drängt den Menschen zur Befolgung der christlichen Lehre, und da diese das Gebot der Liebe zu Gott und zum Nächsten über alles setzt und Liebe stets erlösend wirkt, muß sich im Geistesleben dies bemerkbar machen, und zwar dergestaltig, daß der Zusammenschluß von Geisteskraft sich äußert in Vermittlungen .... in weisheitsvollen Belehrungen, wo Geber und Empfänger zueinanderstreben .... wo sowohl der Gebende als auch der Empfangende willig ist zum Austausch geistiger Kraft, wo der Empfangende Liebe gibt und dadurch wieder Liebe in erhöhtem Maß empfängt, und zwar in Form von Wissen ....

Es ist dieses Streben von Geist zu Geist so überaus gewinnbringend für den Menschen. Denn nur dadurch kann er etwas empfangen, was ihm anders nicht geboten werden kann. Alles Geistige ist dem Menschen zugänglich, so er es begehrt .... Doch immer nur auf dem Wege der Liebe. Ohne Liebe jedoch ist der Zugang versperrt, und will nun der Mensch sich Weisheiten aneignen, so wird er stets das Rechte abweisen und Falsches unbedenklich annehmen, denn es sind seine Sinne noch gerichtet durch den Geist der Lieblosigkeit, der ihm innewohnt.

Liebe, Licht und Weisheit sind unzertrennlich miteinander verbunden, und so der Mensch liebetätig ist nach dem Willen Gottes, wird Licht und Weisheit gleichfalls in ihm sein, denn eins ist ohne das andere nicht denkbar. Und es wird stets an Weisheit zunehmen, dessen Tun voller Liebe ist, nimmt er doch in der Ausübung uneigennütziger Liebeswerke immer mehr Fühlung mit dem Geistigen, das im Wissen steht und dessen Liebe wieder übergroß ist .... so daß es also austeilet unbegrenzt an Weisheiten einem liebewilligen Erdenkind .... Will der Mensch also im hellsten Licht und der rechten Erkenntnis stehen, will er göttliche Wahrheit gelehrt bekommen, so muß er nur sich in der Liebe üben und seinen Geist zur Höhe senden, und es wird alles, was gleichfalls voller Liebe ist und voller Weisheit, sich mitteilen dem verlangenden Erdenkind.

Es wird sich der Born des Lebens öffnen und Labung sein denen, die Kraft und Nahrung verlangen. Und so muß das Geistige im Menschen sich zu vermehren suchen .... es muß seiner irdischen Umgebung entfliehen und sich dem Geistigen zugesellen, das schon in die ewige Heimat eingegangen ist .... Es muß dorthin zu gelangen suchen, wo seine eigentliche Heimat ist .... es muß der Mensch erkennen, daß nicht das Erdenleben zu leben eigentlicher Zweck ist, und also den rechten Zweck erfüllen .... die Vereinigung mit geistig-Vollkommenem anstreben, um endlich sich einen zu können mit dem Vatergeist von Ewigkeit ....

Amen

BD 1385 empfangen  18.u.19.u.20.4.1940

Stadium des freien Willens höchste Bedeutung ....

Der unendliche Raum bedarf unendlicher Schöpfungen, und eine jede Schöpfung bezeugt das Wirken Gottes, sie bezeugt Seine Allmacht und Weisheit und Seinen unaufhörlichen Liebewillen. Und alle Schöpfungen sind belebt, d.h. in ständiger Veränderung begriffen .... also in gewisser Tätigkeit, die nie das Verharren im gleichen Stadium zuläßt. Nichts ist im Schöpfungswerk Gottes, was nicht in ständiger Höherentwicklung steht, solange es dem göttlichen Willen unterworfen ist. Dies muß zuvor erkannt werden, um so recht die Bedeutung des Stadiums zu fassen, wo der freie Wille das Wesen befähigt, seine Höherentwicklung zu fördern oder auch rückschrittlich zu gestalten ....

Es muß bedacht werden, daß durch unfaßbare Zeiten hindurch immer der Weg nach oben ging .... daß die dauernde Veränderung der Schöpfungswerke einen fortschreitenden Werdegang gewährleistete .... und daß nun nach undenklich langer Zeit der freie Wille des Menschen Anlaß sein kann zur höchsten Vollendung sowohl als auch zum Stillstand oder Rückgang der geistigen Entwicklung. Eine kurze Spanne Zeit nur gibt Gott dem Wesen die Freiheit seines Willens nach endlos langem Erdengang in gebundenem Willen .... und diese kurze Zeit ist entscheidend für die Ewigkeit ....

Denn ob auch das Wesen nach dem Erdengang im Jenseits noch die Möglichkeit hat, den Reifegrad zu erlangen, den der Eingang in Lichtsphären voraussetzt .... es wird nie den Grad der Vollkommenheit erreichen, den ein recht genützter Wille auf Erden einträgt. Es ist so außerordentlich bedeutungsvoll, wie der Wille auf Erden genützt wird .... ob die Freiheit des Willens, die Gott dem Wesen gibt, zur restlosen Annäherung an Gott genützt wird oder wieder der Materie zustrebt und das Wesen alles das begehrt, was es schon gewissermaßen überwunden hat durch den Gang durch alle Schöpfungswerke. Es ist dies ungeheuerlich bedeutungsvoll, denn es ist das Erdenleben als Mensch der Abschluß des undenkliche Zeiten währenden Aufenthaltes des Wesens auf der Erde ....

Es war jede Entwicklungsstufe ein Schritt näher zur Vollkommenheit, es hat das Wesen gedient in jeder Form und dadurch immer jenen Reifegrad errungen, der Vorbedingung war zur Belebung der nächsten Form. Nun aber ist ihm mit der letzten Außenform als Mensch eine gewisse Freiheit gegeben, daß er diese Form nützen kann nach eigenem Willen .... Es kann der Mensch sowohl weiter zur Höhe streben als auch den Trieb nach unten in sich nähren, er wird nicht gehindert werden in seinem Vorhaben.

Jedoch ist der Erfolg des rechten wie des verkehrten Strebens so weit auseinandergehend .... Es trägt rechtes Anwenden des Willens höchste Glückseligkeit ein, doch ein verkehrter Wille ebenso tiefsten Niedergang, und jeder Zustand muß auf sich genommen werden nach dem Ableben auf Erden .... Die Bildungsmöglichkeiten des geistigen Wesens sind zwar auch im Jenseits vorhanden, doch niemals ist ein solcher Glückszustand zu erreichen, wie er dem auf Erden recht strebenden Menschen beim Ableben beschieden ist. Denn es ist die Erde vom ewigen Schöpfer dazu ausersehen worden, willigen Wesen die letzte Vollendung bringen zu können, es ist die Erde unleugbar der Ort, wo die Seele des Menschen geläutert werden kann und all ihrer Schlacken sich entledigt ....

Es hat sonach der Aufenthalt auf der Erde insofern höchste Bedeutung für das Wesen, daß es zuvor in weitester Entfernung von Gott stand und nach Beendigung der Erdenlaufbahn in engster Gottnähe sein kann .... so nicht das Wesen auf Erden eigenwillig die Entfernung von Gott wieder vergrößert. Der lange Weg hat also eine gewisse Vollendung des geistigen Zustandes gebracht, die im letzten Stadium noch erhöht werden, aber auch verringert werden kann. Die Vollendung des Geistigen im Erdenleben aber trägt dem Wesen die Anwartschaft auf das Erbe des Vaters im Himmel ein ....

Wer sich im Erdenleben die Gotteskindschaft erringt, ist also ein wahres Kind Gottes, d.h., höchste Glückseligkeit ist sein Erbe, erschaffen und gestalten können seine höchste Lust und ein Verweilen in Gottes Nähe unaufhörlicher Glückszustand .... während die Wesen, denen die Annäherung an Gott auf Erden nicht ernstes Streben war, wohl im Jenseits sich vervollkommnen und gleichfalls noch selig werden können, jedoch niemals diesen Grad erreichen, der das Wesen zum Kind Gottes gestaltet.

Immer liegt die große Gefahr nahe, daß auch das Jenseits dem Wesen nicht Erlösung bringt, sofern sein Wille genau wie auf Erden Widerstand entgegensetzt allen jenen Kräften, die ihm helfen wollen .... es liegt die Gefahr nahe, daß es rückschrittlich sich entwickelt und daß die Entfernung von Gott immer größer wird .... und sich zuletzt das Wesen dem gebannten Zustand immer mehr nähert, sonach also der undenkliche Zeiten währende Erdenlauf vergeblich war, von dem Wesen also wieder zurückgelegt werden muß und ihm wieder unsagbare Qualen des Unerlöstseins bringt.

Es sind dies unvorstellbare Leiden, die dem Wesen nicht erspart bleiben können, auf daß es wieder jenen Grad erreicht, der ihm erneut die Gnade der Verkörperung als Mensch einträgt. Denn die letzte Vollendung ist nur zu erreichen durch bewußtes Streben nach Gott .... In freiem Willen muß es sich Gott zuwenden, und es kann niemals zwangsweise gelenkt werden, ansonsten es nicht den Grad der Gotteskindschaft erreichen könnte, der hingebendste Liebe und tiefstes Verlangen nach Gott zur Voraussetzung hat und dies wieder nur das Ergebnis eines völlig freien Willens ist.

Höchste Gewährung himmlischer Glückseligkeit steht also dem Wesen einerseits zu und andererseits die Möglichkeit des Versinkens in tiefster Nacht .... Und beides ist ihm selbst anheimgestellt .... es kann selbst wählen und also sein Wille sich entscheiden, wie sich das Leben in der Ewigkeit gestaltet .... Denn immer sind es Ewigkeitsbegriffe .... sowohl das Leben in Glückseligkeit als auch der Zustand des Gebannt-Seins in der Form. Denn letzterer ist für den Menschen gleichfalls nicht zeitlich begrenzt zu nennen .... es ist der Aufenthalt in der Form für menschliche Begriffe gleichfalls ewig, wenngleich alles Wesenhafte der endgültigen Erlösung einmal entgegengeht ....

Amen

BD 1386 empfangen  20.4.1940

Schicksalsfügungen göttlicher Wille ....
Gewähr für höchste Reife ....

Es ist des Herrn Wille, daß alles, was da lebt, sich Seinen Gesetzen unterordnet, und es kann somit nichts geschehen, was den göttlichen Willen nicht in sich trägt, soweit es sich um Vorgänge handelt, die sich schicksalsmäßig an den Menschen vollziehen zum Zweck inneren Erlebens. Niemals kann der Wille des Menschen sich dem göttlichen Willen widersetzen, niemals wird es ihm gelingen, das, was Gott bestimmt hat, aufzuheben oder zu verändern, denn solches liegt nicht in seiner Macht. Es muß sich der Wille des Menschen fügen, er muß sich gewissermaßen einverstanden erklären, auch wenn es seinem Willen nicht entspricht, denn es bedeutet für ihn dieser Zwang die Garantie dafür, das höchste Ziel erreichen zu können, d.h., ihm sind alle Möglichkeiten dadurch gegeben zur Höher-Entwicklung ....

Ob er sie jedoch nützet, ist allein sein Wille. Würde sich aber der Mensch selbst sein Schicksal gestalten können, dann wäre diese Garantie nicht gegeben, denn ihm fehlt jegliche Kenntnis darüber, was seinem Geist mangelt und in welcher Form ihm Befreiung werden kann. Also hat Gott Selbst das Schicksal eines jeden einzelnen bestimmt und es so gefügt, daß Seinem Willen nicht zuwidergehandelt werden kann im Unverständnis oder Auflehnungswillen. Und so bekundet der göttliche Schöpfer mit Seinen Gesetzen die liebevollste Fürsorge um Seine Geschöpfe; Seine Weisheit erkennt den Zustand eines jeden einzelnen, und Er sucht jedem die größtmöglichsten Hilfsmittel zuzuwenden immer durch Schicksalsfügungen, die einen geistigen Fortschritt gewährleisten.

Daß nun viele Gelegenheiten ungenützt bleiben, liegt nicht im Willen des Schöpfers, sondern nur am Menschen selbst, so er seinem Seelenleben zu wenig Beachtung schenkt. Doch diesem Menschen könnte das Leben auch in anderer Form beschieden sein, er würde es niemals nützen zu seinem Seelenheil, also darf er auch niemals seinen unreifen Seelenzustand für eine Folge seines Erdenschicksals halten .... Denn ob ihm Gott auch die Freiheit geben möchte, sich dieses Schicksal selbst zu gestalten, er würde auf gleicher Stufe stehenbleiben, da sein Wille nicht zur Höhe strebt. Das gleiche gilt von jenen Wesen, die, im Vollbesitz ihres Willens stehend, die jenseitige Welt beleben und also unabhängig sind von aller Erdenschwere.

Auch ihnen ist ein gewisses Gesetz gegeben, dem sie sich beugen müssen. Sie können, so sie vollkommen sind, nur wollen, was Gott will .... Und im Unvollkommenheitszustand wird den Wesen im Jenseits, ebenso wie im Erdenleben, ihr Los so zuteil, wie es am ehesten zur Läuterung, Erkenntnis und Förderung der Seele beiträgt. Wieder gilt also nur der göttliche Wille, und wieder ist es ihnen anheimgestellt, sich, d.h. ihren Willen, dem göttlichen Willen unterzuordnen oder sich ihm zu widersetzen, nimmer aber können sie diesen Willen ändern oder ihn an sich unwirksam machen. Ein Wille regiert alles .... Erlöst ist alles, was sich diesem Willen unterstellt aus eigenem Antrieb .... doch verdammt sind die Wesen, die den göttlichen Willen bekämpfen wollen .... Denn dieses Vorhaben wird nur mit dem Untergang enden.

Nie und nimmer kann der göttliche Wille ausgeschaltet werden. Selbst dort, wo der Wille des Menschen am Werk ist, Dinge zu vollbringen, die dem göttlichen Willen widersprechen, ist es wieder nur Gottes Zulassung, um wieder Seelen dadurch Rettung zu bringen aus geistiger Bedrängnis, niemals aber könnte etwas geschehen, was gänzlich gegen Seinen Willen wäre. Denn Seine Weisheit, Liebe und Allmacht ist bestimmend für alles, was geschieht .... Und diese Weisheit, Liebe und Allmacht wird nur immer wollen, was jedem der von Ihm erschaffenen Wesen zum Besten gereicht .... Und daher wird sich diesem Willen kein Wesen widersetzen können. Nur die geistige Gestaltung steht jedem Wesen frei .... Auf diese übet der Schöpfer nicht den geringsten Zwang aus, und es kann daher das Wesen seinen freien Willen gebrauchen nach eigenem Ermessen ....

Amen

BD 1387 empfangen  21.4.1940

Eingang zur Ewigkeit ....
Vielerlei Stufen ....
Lichtreich - Dunkelheit ....

Das Tor zur Ewigkeit muß passiert werden von einem jeden Menschen .... und ebenso muß ein jedes Wesen, das den Gang auf Erden einmal angetreten hat, auch die Verkörperung als Mensch durchmachen, folglich also wird alles Wesenhafte einmal davor gestellt, die irdische Hülle abzutun und körperlos in das jenseitige Reich hinüberzugehen. Doch wie verschiedenartig kann dieser Übergang aus dem irdischen Bereich in das ewige Reich sein. Nicht immer bedeutet dieser Übergang für das Wesen Erlösung, d.h. Befreiung aus allen Fesseln, obwohl alle irdische Körperschwere von ihm abfällt. Es kann jedoch die Fessel, die es nun verspürt, weit belastender sein, als es die irdische Hülle je für das Wesen war ....

Es kann aber auch ein ungemein freier, Glück-auslösender Zustand das bisherige irdische Leben ablösen und das Wesen aller Qualen, aller Fesseln und aller Leiden enthoben sein. Es kann beispielsweise einen auf Erden in Dürftigkeit lebenden Menschen das herrlichste Los im Jenseits erwarten, und nichts mehr erinnert ihn an seinen Erdenzustand, denn sein nunmehriges Leben ist Licht, Freiheit und unsagbares Glück. Wiederum vertauscht so mancher Mensch ein Erdenleben in satter Behaglichkeit, Freuden und körperlichen Genüssen ein gegen ein jämmerliches Dasein im Jenseits, wo es ihm an allem mangelt, was ihm das nunmehrige Leben erträglich machen könnte.

Und dieser Wechsel ist für das Wesen unsagbar bitter, sofern es seine eigene Schuld einsieht und sein ungenütztes Erdenleben erkennt sowie den endlos langen Wandel auf Erden zuvor. Denn nun tauchen in ihm die Erinnerungen auf an die vielen Vorstadien, die es durchlebt hat, und je mehr ihm dieses zum Bewußtsein kommt, desto qualvoller ist sein Zustand, während das befreite Wesen gleichfalls diesen geistigen Werdegang erschaut und Gott über alles lobt und preiset ob Seiner Güte und Fürsorge, die ihm seine endgültige Freiwerdung ermöglichte. So wird also der Übergang in das jenseitige Reich undenklich viele Geistesstufen erkennbar werden lassen.

Der Wesen, die in strahlender Lichtfülle erwachen, werden nur wenige sein, doch der dunklen Gestalten unbeschreiblich viele und das Erwachen für diese furchtbar. Denn ihr Aufenthalt ist genau so dunkel und lichtlos wie ihr Seelenzustand, sie gehen in jene Sphären ein, die ihrem Reifezustand entsprechen .... Sie haben niemals Licht begehrt während ihres Erdenwandelns, und ihnen ist nun das Los zuteil geworden, das sie angestrebt (haben = d. Hg.) auf Erden. Sie werden nicht ungerecht bedacht, sondern empfangen, was sie verlangten ....

Sie sind in einer Umgebung, die voll und ganz das erfüllt, was ihr Geisteszustand beansprucht. Entsprechend selig aber sind, die auf Erden schon das Licht begehrten, denn ihnen leuchtet es in aller Fülle und Kraft. Des Geistes Streben auf Erden wirkt sich nun im Jenseits aus, denn es hat sich der Mensch zuvor Reichtum gesammelt, der nun seinen seligen Zustand hervorruft. Nun gibt es keinen anderen Unterschied zwischen den Wesen als den der Lichtstärke ....

Doch wehe den Wesen, denen das Licht mangelt, die es noch nie begehrten und auch nun noch fliehen .... Bedrückung, Traurigkeit, Empörung und Finsternis ist ihr Los, und dies kann auch nicht beliebig geändert werden, solange das Licht-Verlangen in dem Wesen nicht rege wird. Es muß das Wesen leiden, d.h., es entbehrt etwas, obwohl sein Wille es nicht begehrt .... es spürt die Qualen der Dunkelheit und sucht ihr doch nicht zu entfliehen, weil diese Dunkelheit gleichzeitig auch den Willen hemmt, und dies aus eigener Schuld. Erst das Verlangen nach Licht läßt den Willen tätig werden, doch selten verlangt ein Wesen im Jenseits nach Licht, das dieses auf Erden abgewiesen hat.

Das ist das Bedauerliche, daß sich die Einstellung des Menschen auf Erden selten im Jenseits verändert, daß das Wesen in gleicher Ablehnung verharrt oft unvorstellbar lange Zeit .... und daß es nicht zwangsmäßig der Erkenntnis zugeführt werden kann .... daß die Wesen nun aber auch nicht die Möglichkeit haben, Geistig-Reifes zu schauen, da sie dessen Lichtfülle nicht ertragen könnten in ihrem unvollkommenen Zustand .... daß ihnen also wieder kein sichtbarer Beweis geliefert werden kann, der ihre falsche Einstellung ändern könnte. Denn ein solcher Beweis würde sie wieder nur richten, d.h. zwangsmäßig zur Erkenntnis führen. In jedem Zustand, und sei er noch so lichtlos, muß sich das Wesen selbst frei zu machen suchen, es muß wollen, daß es frei werde, und dann erst wird es um sich Licht spüren.

Doch alles Lichtvolle schaut und erkennt die Herrlichkeit Gottes .... Es sieht Dinge, die es bisher nicht kannte, es sieht den Zusammenhang aller Schöpfung, es steht im Wissen und ist sonach auch Gott nahe .... denn Gott ist das Licht, Das alle diese Wesen erleuchtet. Und so ist der Eingang zum jenseitigen Leben stets eine Scheidung von Licht und Finsternis .... eine Scheidung der Wesen, die im Gottverlangen standen, und jener, die nur die Welt und ihre Güter kannten .... Erstere begehrten bewußt das Licht, letztere den Fürsten der Finsternis, und also wird einem jeden, was er begehrt während seines Erdenwandels ....

Amen

BD 1388 empfangen  22.4.1940

Neue Weltanschauung ....
Grundmauer ....
Fundament ....

Die Folgen einer verblendeten Weltanschauung werden sich bemerkbar machen in kürzester Zeit. Das Abweichenwollen von normaler Lebensführung, das Verwerfen göttlicher Gesetzgebung, das widernatürliche Gebaren derer, die sich zur neuen Weltanschauung bekennen, das alles läßt eine neue Geistesrichtung erkennen, die sich folgenschwer auswirken wird. Denn es ist nicht abzuleugnen, daß eine neue Zeit angebrochen ist, die sich wesentlich von der vergangenen unterscheidet. Es wird ein planmäßiges Umdenken angestrebt, das jedoch eine völlig verkehrte Weltordnung bezweckt, denn das, was bisher noch dem geistigen Wohl des Menschen diente, soll nun möglichst ausgeschaltet werden, also dem Menschen möglichst unzugänglich gemacht werden.

Dagegen wird jede materielle Frage einer eingehenden Beantwortung Betrachtung? unterzogen und sonach das Irdische im menschlichen Leben als das angesehen werden, was zur höchsten Tatkraft anregen und als alleinig wertvoll angestrebt werden soll. Es hat der Mensch von jeher seines Geistes zu wenig gedacht, und immer beherrschte das Erdenleben und alles dem Körper Zuträgliche sein ganzes Denken, jedoch es wurde Gott und Sein Wirken noch immer von der Menschheit erkannt ....

Jetzt jedoch löset sich der Geist immer mehr von der ewigen Gottheit .... Es hat sich der Mensch mit dem Gedanken vertraut gemacht, daß eine Gottheit nicht unbedingt bejaht zu werden braucht .... daß ein Ablehnen der ewigen Gottheit nicht das Aufhören des Seins bedeutet .... Es glaubt der Mensch, auch ohne diese Gottheit den Erdenweg gehen zu können, und er sucht sich also frei zu machen von etwas, was er bisher als Unfreiheit, als Hemmung seines Empfindens betrachtet hat. Er sucht die Fäden zu zerreißen, die ihn bisher noch ketteten an ein Wesen, Das sein Schicksal bestimmen sollte .... Er sucht sich frei zu machen von dem, was im tiefsten Inneren ihn an seinen Schöpfer glauben läßt.

Es erscheint ihm der Zustand begehrenswerter, völlig unabhängig im Erdenleben zu stehen .... er sucht weder Hilfe bei einem höheren Wesen noch die Annäherung an dieses, er will völlig frei sein von allem, was ihn beherrschen könnte .... Also baut er sich selbst ein Gebäude auf, das der bisher bestehenden Grundmauern entbehrt .... und dieses Gebäude wird wie ein Kartenhaus zusammenstürzen .... Er versucht sich allein an einem Werk, das ohne göttliche Hilfe nicht standhalten kann .... Denn alle Gedankengänge eines in so verkehrter Geistesrichtung stehenden Menschen sind irrig .... Was die Menschen zu entfernen versuchen, sind gerade die Grundmauern, welche den festen Bau sichern .... Es ist das Fundament, das unweigerlich sein muß, soll das gesamte Bauwerk bestehen können.

Und es wird kein Stein dieses Fundamentes fehlen dürfen, also auch eine Weltanschauung, die den ewigen Schöpfer nicht gelten lassen will als Das, was Er ist .... als eine Wesenheit, Die eines jeden einzelnen Menschen Geschick lenkt und leitet .... Die Sich verkörperte in Jesus Christus, um Seine Geschöpfe zu erlösen .... nimmermehr aber der Menschheit zum Segen gereichen, denn es wird das Gebäude, das die Welt sich nun errichten will, haltlos in sich zusammenstürzen, denn es lässet der Baumeister von Ewigkeit nicht Seiner spotten und Sich Selbst nicht übergehen. Und also mögen die Menschen sich frei machen wollen von Gott und Christus .... in größter Haltlosigkeit werden sie rufen nach Ihm und, so Gott Selbst Sich ihnen zeigen wird, ihren Irrtum erkennen ....

Amen

BD 1389 empfangen  23.u.24.4.1940

Verstehen der geistigen Lehre ....
Segen geistiger Arbeit ....
Irdische Bedürfnisse ....

Nur dort ist tiefstes Verstehen der Geisteslehre zu erwarten, wo auch der Wille ist, aufgeklärt zu werden. Denn verlangt der Mensch zu wissen, dann öffnet er auch sein Herz dem Wissen-Austeilenden; er macht sich die Mühe, das Empfangene zu durchdenken, und wird nun auch die Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden vermögen, denn der die Wahrheit dem Menschen zugehen läßt, will, daß diese Eingang findet. Also wird Er auch dem Wahrheit-Begehrenden die Erkenntniskraft geben, die Wahrheit als solche anzusehen und alles Unwahre zu verneinen. Suchet nun der Mensch einzudringen in geistiges Gebiet, so bekundet er dadurch den Willen, sein Innenleben zu pflegen .... Es setzet die Trennung ein von der Materie, sie hält ihn nicht mehr ausschließlich gefangen, wenngleich sie auch noch nicht gänzlich überwunden ist.

Die Seele zu bilden ist einzige Aufgabe des Erdenlebens; so also der Mensch allem Beachtung schenkt, was der Seele zum Vorteil gereicht, beginnt er, die Aufgabe ernst zu nehmen. Es ist nun auch verständlich, daß einer solchen Seele von allen Seiten Hilfe geboten wird, daß alles reife Geistige sich solcher Seelen annimmt und Aufklärung gibt, wo diese begehrt wird. Wer nachlässig und oberflächlich die Arbeit an seiner Seele ausführt, kann erklärlicherweise auch nicht so von geistiger Kraft bedacht werden als ein mit allen Sinnen nach Vollkommenheit strebender Mensch. Hat sich der Mensch einmal klargemacht, daß sein Bleiben auf Erden nicht von Ewigkeitsdauer ist, hat er aber auch die innere Gewißheit, daß das Leben der Seele nicht beendet ist mit dem leiblichen Tode, so wird auch der Trieb im Menschen stärker werden, einen höheren geistigen Reifegrad zu erreichen, und er sucht dann einzudringen in geistiges Wissen.

Das Erkennen seines Erdenlebenszwecks löst unwillkürlich einen verstärkten Tatendrang aus .... Denn der wissende Mensch geht bewußt an seine Vollendung .... Der Wissende tastet sich nicht mehr durch die Dunkelheit, sondern er geht festen Schrittes einen hell erleuchteten Weg. Er begehrt nur das Licht .... die Wahrheit .... das Wissen. Und da er begehrt, wird er auch vollstes Verständnis haben für alles Geistige, nichts wird ihm unverständlich sein, nichts unerklärlich, sondern alles nur eine einzige Lösung des bisher ihm Unverständlichen. Es ist der geistige Hunger, der solche Menschen dazu treibt, immer tiefer in Geistiges einzudringen .... und der doch immer wieder gestillt wird, weil es göttlicher Wille ist, daß Speise und Trank geboten wird dem, der geistige Nahrung begehrt. Und daher geht kein Wesen, sowohl auf Erden wie im Jenseits, leer aus, das in geistige Wahrheit geleitet zu werden begehrt, denn dieses ist Gott wohlgefällig ....

Suchet, so werdet ihr finden .... klopfet an, so wird euch aufgetan .... Es ermahnet der Herr immer wieder die Seinen, die Verbindung zu suchen mit Ihm .... Er will sie hinweisen, daß sie nicht vergeblich streben und ihre Bitten allzeit erfüllt werden. Denn geistiges Gut teilet Er ungemessen aus, und nie wird der Mensch eine Fehlbitte tun, der um Aufklärung, um Erhellung seines Geistes, den Vater im Himmel anfleht. Das Verlangen nach dem, was Gottes ist .... nach Geisteswissen .... wird jederzeit erfüllt werden, doch dem Verlangen nach der Materie wird nur wenig entsprochen von göttlicher Seite, es sei denn, daß letzteres nicht dem ersteren hinderlich ist. Für des Leibes Notdurft sorget nicht .... spricht der Herr .... Und wieder ist dies ein Hinweis, daß nur allein das von Wert ist, was der Geist begehrt .... denn wessen der Leib bedarf, das gehet jedem zu, der nur seiner Seele gedenkt.

Der Segen der geistigen Arbeit erstreckt sich auch auf das irdische Leben und seine Anforderungen, und es wird weniger zu kämpfen haben, der sich geistig zu vervollkommnen sucht. Denn dieser erkennt seine Aufgabe, und gerade das Erlangen dieser Erkenntnis benötigt so oft schweren Erdenlebenskampf. Also kann er nun dem Menschen erspart bleiben, so dieser die Erkenntnis gewonnen hat. Sorget der Mensch aus eigenem Antrieb für seine Seele, so sorget Gott für sein Leben .... Er bedenket ihn mit allem Nötigen und hält ihm irdische Sorgen fern, soweit dies der Förderung seiner Seele dienlich ist ....

Amen

BD 1390 empfangen  24.4.1940

Kenntnis des Geistigen nötig ....
Bewußtes Arbeiten an der Vollendung ....

Der Erdenlauf bedingt eine gewisse Kenntnis des Geistigen, denn diese spornt sein Streben an, ohne den Menschen zwangsmäßig dazu anzuhalten, daß er sich veredelt. Die Unkenntnis dessen schließt zwar nicht aus, daß der Mensch sich auch geistig höher entwickelt, nur muß dann das Wesen außergewöhnliches Verlangen nach Gott haben und außergewöhnlich sich liebend betätigen. Beides muß tief in ihm schlummern, d.h., das Wesenhafte in ihm muß sich schon seines Ausganges aus Gott bewußt sein und ohne jegliche Kenntnis des göttlichen Wesens sich unbewußt mit Gott verbinden durch tiefste Liebe und also nicht anders können als gut sein.

Dies aber setzet schon einen ziemlich hohen Reifegrad voraus, der äußerst selten bei einem Erdenwesen ist. Daher werden die Menschen, denen jede Kenntnis des Geistigen mangelt, meist auf niedriger Stufe stehen; sie werden immer nur ihr Erdendasein als Zweck, nicht aber als Mittel zum Zweck betrachten. Erst die Kenntnis des Geistigen ändert ihre Anschauung, und nun erst leben sie bewußt auf Erden .... bewußt ihrer Aufgabe und auch bewußt der Folgen eines rechten oder falschen Erdenlebens. Er macht einen Unterschied zwischen rechtem und falschem Erdenleben und das ist der Anfang des Strebens nach der Höhe ....

Es sind oft schwer-wiegende Gedanken, die ein ernstlich strebendes Erdenkind wankend machen können, so sie nicht von geistiger Seite zerstreut werden und dem Menschen eine klare Antwort zugeht. Es glaubt der Mensch einerseits frei zu sein von Schuld, und andererseits wieder drückt ihn das Gefühl der Unwürdigkeit nieder, also kennt er auch eine gewisse Schuld an. Sowohl das erste wie auch das letzte ist ihm nun Hindernis zur rechten Erkenntnis .... Denn wer sich selbst schuldlos fühlt, nützet die Möglichkeiten nicht, die seiner Seele geboten werden .... er fühlt sich nicht bedürftig, also nimmt er nicht entgegen, was ihm dargeboten wird ....

Und das Gefühl der Unwürdigkeit wieder macht ihn mitunter mutlos und zaghaft .... Er wagt nicht, zu begehren, was ihm in aller Fülle zur Verfügung steht. Und so müssen also zuerst jene Bedenken zerstreut werden. Es muß das Erdenkind wohl seinen noch niedrigen Geisteszustand erkennen, jedoch muß ihm auch das geistige Wirken, das durch geistige Lehren ihm anschaulich gemacht wird, die eigene Mutlosigkeit nehmen, er muß nun auch die geistige Kraft in Anspruch nehmen und alles tun, um dieser Gnade würdig zu werden, die das Wirken jenseitiger Geisteskräfte für ihn ist. So er sein Herz öffnet jenen Lehren, die ihm über geistiges Wirken Aufschluß geben, spürt er auch sofort die Kraft und die Hilfe jener Wesen, und er nimmt diese bewußt entgegen ....

Doch einem in vollster Unkenntnis Stehenden kann schwerlich diese Kraft zugeführt werden, weil er sich nicht selbst öffnet, also empfangen will. Und alles Göttliche muß begehrt werden, weil das Zuwenden dessen ohne Verlangen das Wesen richten würde und einem Reifezustand zuführen, der nicht Ergebnis seines freien Willens ist .... Um aber etwas zu begehren, muß der Mensch Kenntnis davon haben und es ihm dann freistehen, es sich zu erbitten oder zu verschmähen. Darum gilt die Sorge aller jenseitigen Wesen den völlig unwissenden Menschen, sie einzuweihen in alles Geistige, erst dann kann er bewußt an sich und seiner Vollendung arbeiten ....

Amen

BD 1391 empfangen  25.4.1940

Geheimnis des leichten Erdenlebenswandels ....

Achtet der feinsten Stimme in euch, sie wird euch recht weisen, und also vernehmet ihr den Willen des Herrn, und so ihr diesen befolget, geht euch auch die Kraft zu aus Gott .... Dies ist das Geheimnis eines leichten Erdenlebenswandels .... Wo immer ihr euch bemüht, dem göttlichen Willen gerecht zu werden, dort wird euch auch keine Erdenlast drücken, und also müsset ihr euch ernstlich prüfen, wieweit ihr dem Willen des Herrn entsprochen habt, so das Erdenleben euch Not und Sorge bringt. Ihr müsset eure Gedanken, euer Handeln einer ernsten Prüfung unterziehen, wieweit sie dem göttlichen Willen, Seinen euch vermittelten Geboten, entsprechen, und ihr werdet so manchen Mangel an euch entdecken, den zu beheben ihr euch nun bemühen müßt.

Und es wird das Erdenleben leichter tragbar sein, denn Gott segnet einen jeden, der willig ist und Seine Gebote achtet. Und Er muß euch diesen Druck immer wieder spüren lassen, auf daß ihr nicht müde und nachlässig werdet, euch zu gestalten nach Seinem Willen. Er kennt euren Seelenzustand, Er weiß um eure Mängel, Er kann euren freien Willen nicht behindern, und Seine Sorge gilt eurem geistigen Fortschritt .... also kann Er euch nicht in geistiger Not belassen und muß durch irdische Not euch aufmerksam machen, daß ihr in Gefahr seid.

Alle diese Warnungen sind nur Liebe zu euch, und Sein Wille ist, daß ihr euch gänzlich Ihm hingebt, daß ihr Ihn um Hilfe anruft und Er euch diese senden kann durch Seine Boten .... daß ihr Ihn nur begehrt .... dann schon ist euch geholfen, und ihr werdet dem Bösen widerstehen und dem göttlichen Willen euch unterordnen, und dieser lenket und leitet euch, so er keinen Widerstand findet. So leichte Erdentage dem Menschen beschieden sind, ist er auch in Gefahr, seiner Aufgabe nicht zu achten, und diese Gefahr erkennt Gott und will ihr wirksam begegnen, und so ist auch dann göttliche Liebe um euch bemüht, wenn es euch scheinet, daß sie euch verlassen habe. Denn Gott will das Verlangen in euch erhöhen, Er will, daß ihr eure Gedanken zu Ihm sendet, daß ihr in innigem Gebet Ihn anrufet um Seine Hilfe .... und es wird euer Gebet erhört werden ....

Amen

BD 1392 empfangen  25.4.1940

Gnade der Verkörperung als Mensch ....

Es ist die Verkörperung der Wesen eine Gnade und von so unerhörter Bedeutung und wird doch viel zu wenig als solche erkannt. Und gerade die Unkenntnis ist Ursache, daß die Zeit der Verkörperung nicht recht genützt wird im letzten Stadium, wo dem Menschen Vernunft und Verstand gegeben ist, um darüber nachzudenken und also den Vorteil aus dem rechten Denken zu ziehen. Es ist nicht eigenes Verdienst des Wesens, jenen Reifegrad erreicht zu haben, der die Verkörperung als Mensch nun zuläßt. Es ist dieser Reifegrad vielmehr auch eine Gnadenzuwendung des göttlichen Schöpfers, Dessen Liebe zu Seinen Geschöpfen diese wieder zu Sich heranziehen möchte.

Es ist diese übergroße Liebe, die das Schöpfungswerk entstehen ließ, eben der vielen Wesenheiten wegen, die sich durch die Schöpfung entwickeln können bis zu einer gewissen Stufe. Ohne göttliche Hilfe wäre dies jedoch nicht möglich, also wendet Gott dem Wesen Seine ganze Liebe zu, indem Er es in die Lage versetzt, sich zur höchsten Reife entwickeln zu können, und das Wesen sich zu diesem Zweck verkörpern darf als Mensch, um nun alle Mittel und Zuwendungen von seiten der ewigen Gottheit in Empfang nehmen und nutzen zu können.

Gott gibt dem Menschen unbeschränkt alles, was ihm zur Höhe verhilft .... als Mensch kann das Wesen jede Hilfe in Empfang nehmen, also die göttliche Gnadenzuwendung wird nie aufhören oder in beschränktem Maß dem Wesen zugehen, solange es auf Erden weilt. Zwar hat die Liebe Gottes das Wesen betreut schon vor der Zeit der Verkörperung als Mensch, jedoch hatte es weder Vernunft noch Verstand, um die göttliche Liebe erkennen zu können, während der Mensch durch Gottes Gnade fähig ist, die unendliche Liebe Gottes zu erkennen, und also auch die offensichtliche Gnade erfaßt, die durch die Verkörperung dem Wesen zugewendet wird. Gottes Liebe in ihrer ganzen Tiefe zu fassen ist zwar den Menschen auf Erden nicht möglich, doch daß der Mensch überhaupt zu denken vermag, ist einer der größten Liebesbeweise des Herrn. Denn schon das Denken ist ein Zeichen göttlicher Kraft ....

So das Wesen fähig ist zu denken, kann es in Verbindung treten mit seinem Schöpfer, und so es diese Verbindung erstrebt, also Fühlung nimmt mit der höchsten Wesenheit, kann es zum höchsten Lichtwesen sich gestalten schon auf Erden. Es gibt ihm also Gott Selbst die Möglichkeit, sich zu gestalten nach Seinem Willen. Und das ist ein Gnadengeschenk von unerhörter Bedeutung, daß Gott dem Wesen das Höchste anträgt .... die Möglichkeit, ein Kind Gottes werden zu können .... Und daß Er ihm alle Mittel dazu in die Hand gibt, also Gnaden noch und noch dem Wesen zuwendet, nur um dieses zurückzugewinnen und für ewige Zeiten Sein Kind nennen zu können.

Er geht in Seiner Liebe sogar so weit, daß Er die Gnaden auch jenen anträgt, die sie nicht bewußt begehren, indem Er Seine Boten beauftragt, Licht zu bringen, obwohl es nicht begehrt wird .... Es ist diese Gnade nicht zu ermessen, denn Er vermittelt den Menschen etwas, das größtes Verlangen voraussetzt .... Er weiset Seine Boten an, dieses Verlangen in den Menschen zu erwecken, und wirket offensichtlich, um den Unwissenden Kenntnis zu bringen von Seiner unendlichen Liebe .... Und dieses Wirken ist Gnade .... Gnade, die allen denen zugeht, die ihren Verstand und die Vernunft benützen, ihren Daseinszweck ergründen zu wollen. Jenen ist Gott mit Seiner Gnade nahe, auf daß die Verkörperung als Mensch ihnen letzte Erlösung bringe .... auf daß die Verkörperung auf Erden zum letzten Ziel führe, zur restlosen Freiwerdung aus der Form ....

Amen

BD 1393 empfangen  26.4.1940

Mangelndes Gottvertrauen ....
Glaubensschwäche ....

Nur in der immer gleichbleibenden Gesinnung, die Gott zugewandt ist, liegt die Festigkeit des Glaubens .... Es ist unvermeidlich, daß der Mensch wankend wird, so sein Gedankengang von Gott sich entfernt. Es ist der Glaube immer die Folge der tiefen Verbindung mit Ihm, denn das Zusammengehörigkeitsgefühl macht ein Wankend-Werden unmöglich. Je inniger nun das Herz dem göttlichen Vater entgegenschlägt, desto stärker und unerschütterlicher ist der Glaube. Es darf also nie das innige Verhältnis des Kindes zum Vater gestört werden. Denn dann kann auch ununterbrochen göttliche Kraft dem Menschen zugehen, und diese Kraft äußert sich zuerst in einem starken Glauben und freudigem Bekennen des Glaubens der Mitwelt gegenüber und in einer freudigen Lebensbejahung. Sein Blick ist geklärt, sein Gedankengang dem göttlichen Willen entsprechend und alles Tun und Unterlassen gleichfalls gottgewollt.

Es sucht das Kind die Nähe des Vaters, und dies trägt ihm auch vollste Ruhe und Sicherheit ein, denn alle seine Gedanken sind dann recht geleitet. Und es wird einem nach Gott verlangenden Menschen jede Trennung von Ihm spürbar sein .... denn so er einmal die Geborgenheit an dem Herzen des Vaters genießen durfte, wird jeder Zustand der Trennung von Ihm als Qual empfunden werden .... Es mangelt ihm an Sicherheit, an Überzeugungskraft und Vertrauen .... es mangelt ihm an Glauben .... er ist schwach und ohne inneren Frieden, denn er entbehrt die Nähe des Vaters ....

Und es ist dies oft die Folge von mangelndem Gottvertrauen in irdischer Not. Jede irdische Not soll vertrauensvoll dem Vater im Himmel dargestellt werden. So jedoch der Mensch sich überwältigen läßt, und, anstatt sich desto inniger Gott anzuschließen, das Band lockert, das ihn mit dem Vater im Himmel verbindet, wird auch die Kraft weniger werden und dies eine Schwäche des Glaubens nach sich ziehen. Ihr könnet nichts erreichen ohne Gott .... Mit Gott besteht ihr jeden Kampf, ohne Gott werdet ihr unterliegen.

Es trennt das Irdische euch immer wieder von Gott, und doch ist dies eure eigene Schuld, denn euren Gedanken gebietet Gott nicht, darum lasset diese nicht abschweifen von Ihm und sich anderen Dingen zuwenden, denn es wird euch dies nicht befriedigen, ihr werdet in steter Unruhe dahingehen so lange, bis ihr wieder zurückgefunden habt .... Vertrauen zu Gott ist Glaube .... und ein gläubiges Erdenkind soll sich durch nichts erschüttern lassen, es soll bedingungslos sich dem Vater im Himmel übergeben, dann erst wird es die Kraft des tiefen Glaubens an sich spüren und ohne Sorge alles Schwere im Leben hinnehmen, denn immer sind es Prüfsteine des Glaubens, die den Menschen nicht zum Fall bringen dürfen.

Amen

BD 1394 empfangen  27.4.1940

Letzte Bestimmung Erschaffen und Beleben ....
Zusammenschluß mit Gott ....

Dies ist eure letzte Bestimmung, alles, was ist in der Schöpfung, zu beleben, unaufhörlich Neues zu schaffen und zu gestalten dem Willen Gottes gemäß. Und dies wird für euch Seligkeit bedeuten, ihr werdet in höchsten Wonnen schwelgen und strahlendes Licht wird euer Los sein. Denn nun erst vermöget ihr die ewige Gottheit in Ihrer Größe zu erfassen, nun erst seid ihr so, wie es des Vaters Wille ist .... Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist .... Was sich euch nun darbietet, ist höchste Seligkeit, denn es enthält der Vater Seinen rechten Kindern nichts vor. Ihr werdet sonach in einem Zustand sein, der alles in sich schließt .... reinste Liebe und also Licht und Kraft im höchsten Ausmaß, d.h. Wissen und Macht in einem Grade, daß nichts mehr für euch unausführbar oder unvollendet sein kann.

Und nun bedenket den göttlichen Schöpferwillen und daß ihr diesen Willen gleichfalls in euch traget und ihr demnach erschaffen und gestalten könnt, ganz nach eigenem Ermessen .... Somit ist das Wesen in einem Gott-ähnlichen Zustand, es hat sich gänzlich vereinigt mit Gott, es hat der Zusammenschluß stattgefunden, es ist kein Einzelwesen mehr, sondern gänzlich mit Gott verschmolzen, jedoch das Bewußtsein, das Denken eines Einzelwesens bleibt ihm, und (es = d. Hg.) erhöht ebendies die Glückseligkeit. Die Vereinigung unendlich vieler Wesen im Reifezustand ist ein Vermehren geistiger Kraft, und es vermag das Einzelwesen dadurch Unglaubliches zu leisten ....

Es kann also jederzeit die Kraft aus Gott nützen unbeschränkt und wird stets im Willen Gottes wirken, jedoch immer nach eigenem Denken und Ermessen. Es ist der Zusammenschluß mit Gott .... der Zusammenschluß mit geistiger Kraft keine Beschränkung der eigenen Willensfreiheit, nur ist bei einem vollkommenen Wesen der Wille nicht anders, als der göttliche Wille ist. Denn alles hat in der Liebe seinen Ursprung .... jedes Schöpfungswerk ist in reinster Liebe entstanden, denn erschaffend tätig sein kann das Wesen erst, so es sich völlig zur Liebe gestaltet hat. Also sind alle Schöpfungen aus der Liebe hervorgegangen, und alles, was in der Liebe seinen Ausgang hat, muß göttlichen Willen in sich tragen, weil Gott ja die Liebe Selbst ist. So muß also alles, was in Gott vereinigt ist, auch im gleichen Willen stehen, denn göttliche Liebe ist Grundelement alles dessen, was geschaffen ist.

Unvorstellbare Wonnen muß daher das Erschaffen neuer Wesen und der diesen Wesen zuträglichen Schöpfungen auslösen, denn die Liebe gebärt alles, und Liebe ist der Inbegriff der Seligkeit. Und es ist göttliche Weisheit dazu vonnöten, um planvoll alle Schöpfungen zu gestalten .... Licht und Wissen aber den vollkommenen Wesen gleichfalls eigen, denn anders könnte das Wesen nicht vollkommen sein. Der Zusammenschluß mit Gott hat also dem Wesen Vollkommenheit gebracht, und es wirket nun wohl eigenmächtig, d.h. seinen Gedanken und Empfindungen gemäß, empfängt jedoch Licht und Kraft, d.h. Weisheit und Macht, fortgesetzt vom göttlichen Schöpfer .... es führet sonach den Willen Gottes aus zur eigenen Beglückung, weil dies seine eigentliche Bestimmung ist ....

Amen

BD 1395 empfangen  27.4.1940

Tönendes Wort ....
Resonanzboden ....
Instrument ....

Es muß gewissermaßen ein Resonanzboden vorhanden sein, soll der Ton hörbar erklingen, und ebenso verhält es sich mit der inneren Stimme, die immer erst dann vernehmbar ist, so der Mensch empfänglich ist für den feinen Schall der göttlichen Stimme. Es muß gleichsam erst das Instrument .... das menschliche Herz .... den Ton wiedergeben, den der göttliche Meister Selbst erklingen läßt und der voller Innigkeit und Wohlklang das menschliche Herz berührt. Und je nachdem nun das Instrument gepflegt wird, desto lieblicher ist der Klang, der ihm entlockt wird, und also kann das Tönen des göttlichen Wortes ein jedes Erdenkind vernehmen, so es nur willig sein Herz öffnet und die göttliche Stimme zu hören begehrt.

Und doch wird es nur ganz selten sein, daß Gott in dieser Weise zu den Menschen sprechen kann. Denn niemand begehrt ernstlich, vom göttlichen Angebot Gebrauch zu machen, denn es hat der Mensch nicht das Verlangen, zu hören, was ihm der ewige Schöpfer vermitteln will. Und ohne Verlangen ist es wieder unmöglich, ihm die göttliche Wahrheit zugänglich zu machen. Und in solcher Lage sind heut fast alle Menschen. Sie könnten das Wort Gottes vernehmen, und zwar kann es auf dem direkten Wege von ihnen in Empfang genommen werden oder auch durch Übermittlung, so der Mensch selbst nicht fähig ist, sein Herz aufnahmefähig zu machen.

Und es ist der Mensch dann nicht fähig, wenn sein Wille nicht das Herz veranlaßt, als Resonanzboden zu dienen .... d.h., willig und freudig zu horchen, bis die Stimme im Herzen des Menschen ertönt zur unbeschreiblichen Freude des Lauschenden. Denn es wird Gott mit einem jeden reden, der Seine Stimme vernehmen will; Er wird in eines jeden Menschen Herz die Gabe legen, gedankliche Übermittlungen sowohl als auch tönende Worte aufzunehmen und sie dem Gehirn zuzuführen, wo es nun erst verstandesmäßig verarbeitet wird und also dem Menschen nun zugeht, entweder als klare Gedanken oder tief empfundene Worte, die nichts anderes bezwecken, als Licht und Wahrheit den Menschen auf Erden zu bringen, sofern diese angefordert wird ....

Amen

BD 1396 empfangen  28.4.1940

Einblick ins jenseitige Reich ....
Geistiges Schauen und Wiedergeben ....

Es liegt am Willen des Menschen, sich Einblick zu verschaffen in das Reich, das ihm sonst verschlossen ist, weil es außerhalb alles Irdischen besteht. Er muß nur sich selbst gleichfalls außerirdisch einstellen .... er muß das, was in ihm überirdisch ist .... den Geistesfunken, den ihm Gott als Teilchen Seiner Selbst ins Herz gelegt hat .... dorthin senden, wo seine eigentliche Heimat ist. Das Geistige in ihm strebet dem Geistigen außerhalb der Erde entgegen, und dieses Geistige leitet es und führt es ein in die ewige Herrlichkeit.

Es kann also der Geist im Menschen alles erschauen, und es bleibt ihm nichts verborgen, jedoch ist es nicht immer möglich, das vom Geist Geschaute der Seele des Menschen zugänglich zu machen .... Es muß die Seele gleichsam erst ihre Sinne so ausgebildet haben, daß sie fähig ist, das ihr Gebotene aufzunehmen. Sie muß erst das Geistige begehren, bevor sie des Irdischen achtet. Und es gehört dazu ein starker Wille des Menschen und ein tiefes Verlangen nach geistigen Eindrücken: Ist beides aber vorhanden, dann gibt es für den Menschen keine Grenzen. Er kann seinen Blick schweifen lassen in jenes Land, das unvorstellbar ist in seiner Herrlichkeit.

Alle irdischen Begriffe, wie Zwang, Begrenzung und Unvollkommenheit scheiden aus. Was sich den Augen des geistig Schauenden bietet, ist vollste Harmonie, edelste Linienführung, unbeschreiblich in seiner Farbentönung, leicht und beschwingt und nicht an die engen Grenzen des irdischen Lebens gebunden. Es ist alles licht und hell, und nichts Unharmonisches stört das anmutige Bild .... Es ist ein harmonischer Friede und doch nichts Totes .... es atmet alles Leben und Liebe, es ist unvergleichliche Schönheit, und es sind die wechselvollsten Eindrücke, die der Geist aus Gott seiner Seele vermitteln möchte, die aber mit menschlichen Sinnen nicht zu fassen sind.

Es ist daher überaus schwer, das Geschaute wiederzugeben, denn es ist die Vorstellungsmöglichkeit des Menschen zu klein, um wahrheitsgemäß sich ein Bild machen zu können; doch was der Geist einmal erschaut hat, bleibt in ihm, und er sucht immer wieder jene Gefilde auf, um neue Eindrücke zu sammeln. Es gelingt ihm wohl zuweilen, der Seele solche zu vermitteln, und dies immer dann, wenn das Verlangen danach so stark im Menschen geworden ist, daß er die Erde völlig vergißt. Dann ist die Trennung aus der Körperfessel leichter und die Aufnahmefähigkeit für geistige Bilder größer. Unvorstellbare Herrlichkeiten sind es, die das menschliche Auge niemals erblicken könnte, weil Glanz und Pracht es blenden möchte, und nur ein sehr hoher Reifegrad läßt ein bewußtes Schauen ertragen.

Es muß der Mensch jegliche Bindung mit der Erde verloren haben, dann ist es ihm möglich, schon im Erdendasein einen Blick zu tun in jene Sphären. Doch um den Menschen einen kleinen Einblick zu gewähren in jene Herrlichkeiten, beauftragt Gott Seine Boten, die Vorstellungsgabe in einigen Menschen zu wecken, um das von ihnen geistig Geschaute und der Seele Vermittelte annähernd bildhaft wiedergeben zu können, auf daß das Verlangen nach jenen Herrlichkeiten erweckt und vermehrt werde.

Die Schönheit der Formen, die leuchtende Farbenpracht, die Vielseitigkeit der Schöpfungswunder ist jedoch nicht wiederzugeben, denn die kühnsten Phantasien reichen nicht im entferntesten an jene Herrlichkeiten heran. Und so ist es nur beschränkt möglich, den Erdenkindern Kunde zu geben, und nur innigstes Verlangen danach entfernt den Schleier, der über alles gebreitet ist, solange das Wesen noch der Erde angehört .... Doch dem ernstlich Strebenden ist es möglich, auch diesen Schleier zu lüften und bewußt zu schauen in das jenseitige Reich, doch dann ist auch sein Scheiden von dieser Welt nicht mehr weit ....

Amen

BD 1397 empfangen  28.4.1940

Innige Vaterliebe ....
Sorge um die Lauen ....
Mittel ....

Worte vermögen es nicht auszudrücken, mit welcher Liebe der Vater im Himmel Seine Kinder betreut. Er ist stets und ständig besorgt um Seine Geschöpfe und will nur immer die Liebe dieser sich erringen, auf daß sie zu Ihm kommen und bei Ihm verbleiben bis in alle Ewigkeit. Und Seine Sorge gilt besonders jenen, die sich unbedenklich treiben lassen vom Strom der Zeit, die ungeachtet der großen Gefahr sich diesen Strömungen anschließen und den festen Boden unter ihren Füßen verlieren .... den Glauben an Gott, der ihm Halt und Stütze ist im Erdenleben. Ihr Wille ist weder dem Guten noch dem Bösen zugewandt, sie suchen nicht das Böse, sie leisten aber auch keinen Widerstand, so es an sie herantritt ....

Sie sind dem Guten auch nicht offensichtlich abgewandt, betätigen sich aber auch nicht selbst in Werken der Liebe; sie sind weder heiß noch kalt, sondern ohne jeglichen eigenen Tätigkeitsdrang. Und also haben sie kein Ziel vor Augen, und ihr Leben ist leer und wäre nutzlos gelebt, so der Vater im Himmel sie nicht aus ihrer trägen Ruhe aufstören möchte .... Es müssen diese Menschen oft sehr hart betroffen werden, ehe sie ihren Gleichmut verlieren und sich eines anderen Denkens befleißigen. Nur tiefste Einsamkeit und schmerzlichstes Leid vermögen einen Eindruck auf diese Seelen zu hinterlassen, und oft nur ist der Erfolg davon auch nur Empörung oder Verbitterung.

Denn sie verschließen Aug‘ und Ohr dem Leid der Mitmenschen, und nichts erregt ihr Mitgefühl, was diese betrifft .... Also muß Gott Sich in einer Weise bemerkbar machen, die Not und Kummer für den Menschen bedeuten. Denn Seine innigste Liebe wird nicht erkannt, und es findet der Mensch in Sorglosigkeit nicht mehr den Weg zu Ihm. Und der Weg, den er wandelt, führt in die Irre. Namenloses Elend wird daher die Menschen treffen, die in der Not der Zeit noch nicht die Hand Gottes erkennen .... namenloses Leid, das sie an sich selbst verspüren.

Und der Herr wird warten, bis der Ruf aus dem Herzen des Menschen zu Ihm dringt, und es wird jene Stunde gesegnet sein und geistiges Erwachen die Folge solchen Leides, in dem der Mensch den Weg zu Gott fand. Denn nun erst beginnt er, zu streben und seiner Seele zu gedenken. Er treibt nicht mehr willenlos im Strudel des Lebens, sondern er hat festen Boden unter den Füßen .... er ist gläubig geworden und suchet Gott nun immer und überall ....

Amen

BD 1398 empfangen  28.4.1940

Katastrophe ....
Vorhersage ....

Es ist ungeteilte Aufmerksamkeit vonnöten, um folgende Kundgabe in Empfang nehmen zu können: Die göttliche Weisheit hat ein Ereignis vorgesehen, dessen Auswirkungen ungeheuerlich sind. Es bereitet sich für allernächste Zeit schon eine Katastrophe vor, die durch irdische Macht weder aufgehalten noch abgeschwächt werden kann. Es werden unzählige geistige Wesen in Aktion treten und im göttlichen Auftrag das Innere der Erde in Aufruhr bringen, es wird sich die Erde spalten, und es werden Wassermassen hervorbrechen, es wird ein Vernichtungswerk von katastrophalem Ausmaß sich vollziehen, und dies wird namenloses Elend bringen über die Menschheit, die davon betroffen wird. Und dies geschieht in kürzester Zeit ....

Eine kleine Weile noch wähnet ihr Menschen euch mächtig und sicher vor aller Gefahr; ihr betrachtet nur das Weltgeschehen um euch und glaubet euch geborgen und außer Gefahr .... Doch ihr vergesset, daß eine Macht gebietet über alles, in, auf und über der Erde. Und da ihr Den vergesset, Der alles regiert nach Seinem Willen, so wird Er durch die Naturgewalten zu euch sprechen, und ihr werdet Ihn vernehmen müssen, denn ihr könnt Seiner Stimme nicht entfliehen. Die Weisungen von oben beachtet ihr nicht, der Erde Leid ändert euer Denken nicht, doch die göttliche Stimme könnt ihr nicht übertönen, denn sie ist stärker als aller Lärm der Welt.

Und darum wird euch dies verkündet zuvor, daß ihr den Herrn erkennet, so Seine Stimme ertönen wird .... Die Welt wird zwar nichts davon hören wollen, sie wird rein irdisch der großen Not zu steuern versuchen, aber göttliches Walten beständig verneinen. Und viele werden sich jener Meinung anschließen und also nur das Elend sehen, nicht aber den göttlichen Willen daran erkennen, der um der Besserung der Menschheit willen ganze Landstrecken der Vernichtung preisgibt.

Und dies wird die Zeit ankündigen, daß eine unverdiente Plage ein Land treffen wird und daß jenes Land in ärgste Bedrängnis kommt, und so irdisch keine Rettung mehr möglich erscheint, leget Gott Selbst Sich ins Mittel und weiset die Naturelemente an, einzugreifen in irdische Maßnahmen. Und es wird klein werden, was sich vorher groß wähnte, denn es wird seine Kraft und Macht benötigen, um aufzurichten, was zerstört ist. Es wird die Menschen brauchen zur Wiederherstellung seines eigenen Landes, das, vorher blühend, nun verwüstet und brachliegt und vieler Arbeitskräfte bedarf.

Und dies wird die Zeit sein, da der Mensch sich befaßt mit anderen Fragen als bisher. Denn wer diese Zeit überlebt, steht wahrlich in der Gunst Gottes .... Er hat bezeuget, daß er sich dem Herrn verbunden hat .... er sandte seine Gedanken in größter Not zum Vater im Himmel, und der Vater erhörte das Gebet eines Menschen, der Ihn erkannte und in schwerster Not zu Ihm fand. Denn Er sendet alles Schwere ja nur über die Menschheit, daß sie den Glauben an Gott wiederfindet .... Und so muß Er nun auch den völlig niedergerungenen Glauben gewaltsam zur Höhe bringen, indem Er Seine Allmacht den Menschen beweiset und der Welt zeiget, daß Er der Herr ist über Himmel und Erde ....

Amen

BD 1399 empfangen  29.4.1940

Liebe und Barmherzigkeit Gottes an den Seelen der Finsternis ....

„Ach, daß ich tausend Zeugen hätte, zu loben und preisen die Güte des Herrn ....“ So ertönet es in den Reihen der himmlischen Heerscharen, denn es ist die Liebe und Güte Gottes unendlich. Und also neiget Er Sich voller Barmherzigkeit allen Wesen zu, und Er steiget herab in das Reich der Finsternis und suchet Erlösung zu bringen den dort schmachtenden Seelen. Und Seine Liebe weiset ihnen den Weg nach oben, Er bedenket sie unaufhörlich mit Seiner Gnade und sendet ihnen Seine Boten, die Träger des Lichtes, auf daß auch in ihnen rege werde das Verlangen nach Licht .... Er kommt ihnen mit aller Liebe und Gnade entgegen und predigt ihnen das Evangelium .... Er fordert von ihnen nichts weiter als Liebe .... sie sollen nur in der Ewigkeit nachholen, was sie bisher versäumt haben, Liebe zu geben .... und sie werden erlöst sein von aller Qual.

Und in den tiefsten Tiefen sind Seelen, die noch Liebe in sich tragen, die nur bisher dem Gegenpol Gottes galt. Diese Liebe umzukehren, die Wesen zur tätigen Hilfe zu bewegen ist fortgesetztes Bemühen aller Lichtwesen, die im Willen Gottes stehen .... Und Gottes Wille ist Erlösung, nicht Verdammnis .... Und so leuchtet Sein Gnadenstrahl auch in die äußerste Finsternis, und Seiner Liebe Kraft suchet empfangswillige Seelen zu beleben, und so diese Seelen keinen Widerstand leisten, spüren sie die Wohltat der Liebe und werden weich und nachgebend .... und sie begehren das Licht .... ihr Wille wird rege ....

Und so lösen sie sich nach langem Kampf von der Finsternis und streben dem Licht entgegen. Jede Regung einer solchen Seele kennen die Lichtträger und suchen ihr Rechnung zu tragen, teils fördernd, teils hemmend. Denn es kann eine solche Seele nicht sich selbst überlassen bleiben. Sie ist noch kraftlos und oft schwankend, sie muß leise und behutsam dorthin geleitet werden, wo sie selbst in sich stark und willig wird. Und Gottes übergroße Liebe bedenkt eine jede Seele ihrem Empfinden gemäß .... denn Er sucht jeglichen Rückfall zu verhindern. Er will, daß auch diese Seele Seine große Liebe und Barmherzigkeit an sich selbst erfahre und sich gleichfalls einreihe in die Zahl derer, die Ihn loben und preisen.

Er ist in immerwährender Fürsorge bedacht um jede einzelne Seele, daß sie zur Höhe gelange, daß sie Licht empfange und in immer hellerer Umgebung ihren Schöpfer erkenne .... Sie sollen Ihn lieben, nicht fürchten .... Sie sollen Seine Gnade begehren und Ihm willig dienen .... Sie sollen gleichfalls Liebe-empfangende und Liebe-gebende Wesen werden, die sich am großen Erlösungswerk im Jenseits beteiligen und wieder Seelen aus der Finsternis emporholen zum Licht. Es ist dies ein Werk der Liebe und kann nie in anderer Weise vollbracht werden als durch tiefste, uneigennützigste Liebe .... denn nur die Liebe erlöset, und Gott in Seiner unendlichen Liebe lässet kein Wesen der ewigen Finsternis verfallen ....

Und daher soll alles, was Ihm dienet, erlösend tätig sein, d.h. Liebe geben allen denen, die finsteren Geistes sind, denn jeder Funken Liebe erhellet den Geist derer, und nur die Liebe vermag die Finsternis bannen, nur die Liebe ist das Licht, das nach oben weiset .... Und nur die Liebe vermittelt die Kraft, den Weg nach oben zu betreten. Und darum steiget ihr, die ihr liebewillig seid, herab in die Finsternis und suchet dort Seelen zu erlösen .... Bringet das Licht denen, die in der Dunkelheit wandeln, und bleibet stets in der Liebe, denn die Liebe ist Kraft, und solche mangelt den Wesen, und darum sollet ihr diese den Wesen zuführen, auf daß auch sie zur Höhe gelangen ....

Amen

BD 1400 empfangen  29.4.1940

Gegenseitige Hilfe der jenseitigen Wesen in der Sorge um die irrenden Seelen ....
Leid Hilfsmittel ....

Innige Zuneigung verbindet die geistigen Wesen miteinander, und es ist stets das eine für das andere bereit, so es gilt, durch tätige Mithilfe unerlösten Seelen Rettung zu bringen, denn alles reife Geistige steht in der Liebe und kann nicht anders, als Liebe zu einem jeden Wesen zu empfinden. So nun ein jenseitiges Wesen seinem Schutzbefohlenen auf Erden in geistiger Beziehung Hilfe bringen will, sind sofort viele geistige Wesen bereit, sich dieses Erdenmenschen anzunehmen, und es beginnt ein Wetteifern um dessen Seele. Es sind oft unbeschreiblich viele Hindernisse zu überwinden, die Geduld und Ausdauer der jenseitigen Wesen erfordern, und in der Zeit des Werbens um eine solche Seele verwenden sie alle erdenkliche Mühe, um eine geistige Verbindung herzustellen.

Es sind oft vergebliche Versuche, bis es gelingt, solche Menschen zur Annahme der ihnen zugehenden Gedanken zu bewegen, es wird auch sehr oft von menschlicher Seite dagegen angekämpft, indem alles Geistige verlacht und verspottet wird, doch nichts darf ein Wesen davon zurückhalten, unermüdlich ihre Versuche fortzusetzen, und sie tun dies mit freudigster Hingabe, gilt es doch, den Wesen, die der Obhut der Menschen anvertraut sind, helfend beizustehen, denn es treibt sie die Liebe zu diesen zu solcher Hilfe.

Und ein jeder Erfolg löst gleichsam vielfältige Freude aus im Jenseits, denn es kennen jene Wesen das unsägliche Leid einer unerlösten Seele. Und so nun denen das Evangelium erst im Jenseits gelehrt werden soll, wird ihr Widerstand nicht geringer sein, bevor sie zur Erkenntnis gelangt sind. In verhältnismäßig kurzer Zeit dagegen kann das Erdenleben eine Bekehrung zustande bringen, so die jenseitigen Wesen keine Gelegenheit ungenützt lassen; und daß sie dies tun, dafür bürgt wieder die übergroße Liebe dieser Wesen zueinander und die Liebe zu den Menschen. Was sie sich gegenseitig tun können, um sich zu unterstützen in der geistigen Arbeit an den ihnen anvertrauten Erdenkindern, das erfüllen sie gern und freudig und dienen so einander in Liebe.

Und die Kraft dieser Liebe teilt sich den Menschen mit, so daß mitunter eine plötzliche Wandlung sich an diesen vollzieht .... daß sie oft ohne jede äußerliche Veranlassung sich in Geistesfragen vertiefen und also den jenseitigen Einflüsterungen Gehör schenken und so das Bemühen jener Wesen erfolgreich ist. Denn das Liebeswirken überwindet die ärgsten Widerstände .... nur muß mit Ausdauer und Geduld die Arbeit ausgeführt werden, und dafür bürgt die große Liebe, die allen jenen Wesen innewohnt, denn sie sind besorgt um einen jeden Menschen, daß er zur Erkenntnis gelange, und diese Sorge läßt sie unermüdlich wirken und tätig sein, ihnen das Reich Gottes gedanklich nahezubringen ....

Amen

BD 1401 empfangen  30.4.1940

Gegenseitige Hilfe der jenseitigen Wesen in der Sorge um die irrenden Seelen ....
Leid Hilfsmittel ....

So wirket ohne Unterlaß das geistig Vollkommene für die Erlösung des Unvollkommenen, und immer ist die Liebe Triebkraft, denn der Reifezustand dieser Wesen bedarf auch eines Betätigungsfeldes, und dieses suchen sie sowohl auf Erden wie auch im Jenseits. Denn die Not der unerlösten Seelen ist unbeschreiblich groß und kann ohne tatkräftige Hilfe nicht gelindert werden. Es wird daher das eifrigste Bestreben der jenseitigen Wesen sein, sich in Verbindung zu setzen mit den notleidenden Seelen, doch dies ist oft mühevoll und erfolglos, darf aber nicht aufgegeben werden, weshalb diesen Wesen ein Übermaß von Geduld und Liebe innewohnen muß, um nicht nachzulassen in ihrer Arbeit.

Es kann mitunter ein kleiner Hinweis auf die Ewigkeit genügen, die Seele nachdenklich zu machen, und dann ist die Verbindung hergestellt, denn einem darüber nachdenkenden Wesen können nun die Gedanken durch die jenseitigen Freunde übermittelt werden. Ist jedoch das Wesen nur von materiellen Gedanken erfüllt, sowohl auf Erden als auch im Jenseits, so wird ein solcher Hinweis ungehört verhallen .... es lebt nur immer der Gegenwart und gedenkt nicht des trostlosen Zustandes in der Ewigkeit. Solche Wesen sind außerordentlich verstockt und müssen durch Leiden und Qualen sich ihrer Lage bewußt werden. Und auch dann weichen die Lichtwesen nicht von ihrer Seite, unerkannt von den armen Seelen, doch stets zur Hilfe bereit.

So sind auch die Erdenwesen ständig umgeben von Lichtträgern, die ihren Gedankengang dem Geistigen zuwenden möchten. Doch oft wird ihrer Liebe gewehrt .... ihre Hilfe abgewiesen, und der Mensch verharrt im gleichen Zustand, der ihm ein erbarmungswürdiges Los im Jenseits einträgt. Und in Kenntnis dieser kommenden Not weichen die Wesen nicht von der Seite der ihnen anvertrauten Menschen, solange diese noch auf Erden weilen. Sie sind auch oft Anlaß zu irdischer Not und Drangsal, so sie keinen anderen Ausweg finden, um der Seele beizustehen. Sie sind Anlaß zu Fehlschlägen, zerstörten Hoffnungen und Enttäuschungen aller Art, die jedoch immer nur bezwecken sollen, dem Menschen das Nutzlose seines irdischen Strebens vor Augen zu führen und sein Denken in andere Bahnen zu lenken.

Sie erkennen den Unwert alles dessen, was der Mensch anstrebt, und da ihnen nicht gedanklich Aufklärung gegeben werden kann, da solche strikt abgewiesen wird, müssen die Menschen oft gezwungen das hingeben, was sie erstreben. Es ist diese Aufgabe nicht leicht für die in der Vollkommenheit stehenden Wesen, denn ihr Empfinden ist Liebe .... und Liebe will stets erfüllen und geben, sie will beglücken und Freude austeilen .... und muß nun nehmen und Schmerzen bereiten den Menschen, denen ihre Liebe gilt. Doch es ist das Leid, das sie dereinst erwartet, weit größer, und um dieses abzuwenden von ihren Schutzbefohlenen, greifen sie oft zerstörend in das Erdenleben ein. Es ist letzte Erlösung für solche Wesen nur durch Leid zu erreichen, so nicht die Liebe in ihnen erwacht, wenn sie das Leid ihrer Mitmenschen sehen. Dies kann einen Umschwung ihres Denkens bewirken in kürzester Zeit.

Oft bringt eigenes Leid nicht die Erkenntnis zuwege, doch die Qualen des Mitmenschen ansehen zu müssen macht den Menschen nachdenklich und führt ihn der Erkenntnis näher. Und dann ist die Gefahr für eine solche Seele vorüber, denn wer fähig ist zu lieben, dessen Herz ist nicht verhärtet, und die Einwirkungen der jenseitigen Wesen sind nicht ohne Erfolg. Und so kann das Leid nicht von der Menschheit ferngehalten werden, solange sie die Erkenntnis noch nicht gewonnen hat, daß sie auf Erden lebt, um sich zu bilden für die Ewigkeit. Erst das Leid bringt ihr diesen Gedanken nahe, und es ist das einzige Hilfsmittel derer, die um die Seelen ringen ....

Amen

BD 1402 empfangen  30.4.1940

Trauer um die Abscheidenden ....

Um die Lebenden sollet ihr besorgt sein, nicht aber denen nachweinen, die der Herr abrufet, so die Zeit gekommen ist. Und also müsset ihr euch fügen in den göttlichen Willen und euch trösten im Herrn. Denn Gott ist die Liebe .... Er sendet euch nicht Kummer und Trübsal, auf daß ihr leiden sollt, sondern um eurer Seelen willen, die durch das Leid reifen sollen. Und so ihr einen Menschen verlieret, der euch lieb und teuer ist, wird euer Schmerz gelindert werden, gedenket ihr des Leidens und Sterbens Jesu am Kreuz. Auch ihr nehmet das Leid auf eure Schultern, so ihr es traget für den Herrn ....

Und um der Menschheit willen ertrug der Herr das Leid, ihr aber traget es für jene, denen eure Liebe gilt, so ihr es ergeben und dem Herrn zuliebe tragt. Darum klaget nicht, und rufet die Seele nicht zur Erde zurück, so sie das Erdental verlassen hat, denn ihr hat die Stunde der Freiheit geschlagen, und alle Erdenschwere ist von ihr abgefallen. Und dies soll euer Trost sein, daß die Liebe Gottes unendlich ist, daß diese Seine Liebe das Leben beschließt, so die Zeit gekommen ist, da Er sie zu Sich rufet in Sein Reich .... Der Weg auf Erden war nicht leicht, nun die Seele sich löset von der Erde, dürfet ihr nicht traurig sein, denn sie tauschet das Erdenleben ein gegen ein friedvolles Leben in der Ewigkeit ....

Amen

BD 1403 empfangen  1.5.1940

Der durch den Widersacher gebundene Wille ....

Das gekettete Wesen hat stets den Willen, sich zu befreien, solange es seine Fesseln spürt als Zwang, denn dann ist es noch sich bewußt, daß es sich in einer Lage befindet, die nicht seiner eigentlichen Bestimmung entspricht. Es verlangt nach etwas anderem als dem gegenwärtigen Zustand, es erkennt sich also noch als ein gebundenes Wesen und strebt der Freiheit entgegen. Es wird nun nur noch den Trieb haben, seine Lage zu verbessern, und also auch seinen Willen gebrauchen, sich frei zu machen. Während ein Wesen, das völlig in der Gewalt des Bösen ist, nicht das Verlangen hat, sich daraus zu befreien. Es sieht seinen Zustand als selbstverständlich an, es ist sich seiner eigentlichen Bestimmung nicht bewußt, sein Wille ist unfrei und führt nur immer aus, was ihm die finstere Macht zu tun befiehlt. Es ist dieser Zustand darum so trostlos, daß er den Willen gefesselt hält und ein Erkennen der Lage erschwert, wenn nicht gar ausschließt.

Der Mensch ist in diesem Zustand ganz zufrieden, er lebt seinen irdischen Zielen, er spürt weder Zwang noch Unfreiheit, er ist nicht von dem Gefühl beseelt, sich auflehnen zu müssen gegen die ihn zwingende Macht, denn diese läßt ihm im Erdenleben vollste Freiheit, erfüllt seine irdischen Begierden und versetzt ihn also in einen zufriedenen Zustand, der gar keine Änderung dessen strebenswert erscheinen läßt. Es ist also der Wille gebunden, es hat der Widersacher sich ganz dessen bemächtigt .... Und daher ist der Kampf um solche Seelen außerordentlich schwer. Denn der Wille des Menschen muß sich Gott zuwenden, erst dann kann ihm Hilfe entgegengesandt werden von Gott. Und es begehrt der Mensch stets das, was ihm augenscheinlich und begehrenswert ist .... was er irdisch ergreifen kann ....

Das Gottverleugnen aber ist etwas rein Geistiges und kann erst dann empfunden werden, wenn irdischer Besitz nicht mehr angestrebt wird. Es kann letzteres aber nur so erreicht werden, daß die Macht des Widersachers den Menschen sichtbar erschüttert wird .... also die Materie, der Besitz, dem Menschen als zerstörbar bewiesen wird .... daß er erkennt, daß das, wonach sein Herz Verlangen trägt, der Vernichtung anheimfallen kann, so es einer höheren Macht beliebt. Es muß ihm also eine höhere Macht bewiesen werden, eine Macht, Die seinem Verlangen entgegengesetzt ist .... eine Macht, Die das zerstören kann, was er sich aufgebaut hat.

Und dieser höheren Macht muß er sich unterordnen wollen aus der Erkenntnis heraus, daß Sie das wahre Ziel ist, das dem Menschen gesetzt worden ist von Anbeginn. Erst dann beginnt der Wille des Menschen sich der Macht des Widersachers zu entwinden, und nun wird ihm Hilfe zugehen von oben ....

Amen

BD 1404 empfangen  1.5.1940

Unkenntnis des Wirkens des hl. Geistes ....

Unverständlich bleibt den Menschen das Wirken des göttlichen Geistes, solange sie selbst nichts dazu tun, den Geist in sich zu erwecken. Sie können sich nicht vorstellen, daß im Menschen eine Fähigkeit verborgen ist, die nur ausgebildet zu werden braucht .... um nun Erfolge zu zeitigen, die in natürlicher Weise nicht errungen werden können. Und doch könnte ein jeder sich leicht den Beweis selbst schaffen, so der ernstliche Wille in ihm rege würde, dieses Wirken des Geistes zu erproben. Es ist der Erfolg so ungewöhnlich wertvoll, daß keine Mühe zu groß wäre und der Versuch nicht gescheut werden dürfte, der dem Menschen den Beweis erbringen würde.

Es wird aber selten der Mensch seinen ganzen Willen daransetzen, solches zu ergründen, denn es ist das Verlangen nach der Wahrheit zu wenig vorherrschend, und also begehrt der Mensch auch nicht zu wissen und schenkt außergewöhnlichen Dingen zu wenig Beachtung. Er steht auch der Liebe zu fern, denn Liebe und Wahrheitsverlangen sind nicht ohneeinander zu denken. Wer in der Liebe steht, ist vom göttlichen Geist erfaßt und muß sonach auch die Wahrheit suchen .... während der Mensch, dessen Herz unberührt von der Liebe ist, auch kein Verlangen danach trägt, Unerklärliches zu ergründen. Er flieht vielmehr die Wahrheit und alles, was dazu führen könnte, denn da er selbst nichts Göttliches empfindet, so er nicht liebetätig ist, sucht er auch nicht Gott, er sucht nicht das Licht .... er begehrt nicht zu wissen, er will weder Aufklärung noch Wahrheit .... Und göttliches Wirken ist ihm daher etwas völlig Unverständliches.

Und es werden daher nur wenige unterrichtet sein darüber, und zwar müssen diese ihren Geist schon erweckt haben, ansonsten ihnen auch das Wirken des göttlichen Geistes im Menschen ein leerer Begriff wäre. Und wieder geht daraus hervor, wie wenig diese kostbare Gabe angefordert wird und wie selten sie daher ausgeteilt werden kann, denn die Kraft des hl. Geistes wird sich nur über jene ausgießen, die sich Gott zu eigen geben, denn deren Wesen wird Liebe sein .... Sie werden im Wahrheitsverlangen stehen und die Kraft aus Gott anfordern, und es wird nun das Denken derer wohlgeordnet sein, denn es gießet sich der Geist Gottes aus über jenes Erdenkind und wirket also der Geist aus Gott in sichtbarer Weise.

Und es ist der sichtbare Erfolg ein weit über menschliche Fähigkeiten hinausragendes Wissen, ein Aufgehen im Geistigen und die Gabe des Vorausschauens im göttlichen Willen. Es wird, wer das Wirken des göttlichen Geistes nicht anerkennt, auch in jene Voraussagen Zweifel setzen, ist es ihm doch unbekannt, daß des Geistes Kraft das Denken des Menschen vor Irrtum bewahrt und also das Erdenkind, das sich dem Wirken des göttlichen Geistes überläßt, nichts entgegennehmen kann, was wider den göttlichen Willen geht .... daß also jenen Voraussagen vollster Glaube entgegengebracht werden kann, solange der Mensch göttliche Kraft begehrt und das Wirken des göttlichen Geistes nicht verneint ....

Amen

BD 1405 empfangen  2.5.1940

Empfangen des göttlichen Wortes ungewöhnliche Gnade ....

Es ist eine ungewöhnliche Gnade, das Wort des Herrn empfangen zu dürfen, gibt es doch dem Menschen auf Erden auch außergewöhnliche Kraft zum Streben nach oben. Der geringste Hinweis, so er befolgt wird, fördert die Seele in ihrer Entwicklung, und es bleiben ihr so viele Stunden der Zweifel und Glaubensschwäche erspart, die ein Mensch überwinden muß, der die innerliche Verbindung mit Gott nicht recht findet. Denn es ist das Empfangen des Wortes immer erst die Auswirkung der innigsten Verbundenheit mit dem himmlischen Vater. Und es wird der Vater stets die Kinder dementsprechend bedenken, die zu Ihm kommen in aller Vertrautheit und denen es Bedürfnis ist, in kindlichster Weise mit Ihm zu verkehren.

Es ist immer die Stärke des Verlangens nach Gott der Maßstab, mit dem auch die Kraft aus Gott ihm zugemessen wird. Und es kann der Mensch Unglaubliches leisten, je inniger er mit Gott in Verbindung tritt, denn ihm geht auch unglaubliche Kraft zu. Das völlig „Sich-dem-Herrn-Überlassen“ wird ein völlig-mit-göttlicher Kraft-Durchdrungensein nach sich ziehen, und dann ist dem Erdenkind möglich, was unfaßbar ist für die Mitmenschen. Es gehört nur der Wille dazu, Gott zu dienen und den Mitmenschen zu helfen, um der außerordentlichen Gnade des Empfangens göttlicher Worte gewürdigt zu werden. Denn es bezeugt dieser Wille, daß der Mensch die Gebote Gottes zu erfüllen bestrebt ist .... Gott den Herrn, zu lieben über alles und den Nächsten wie sich selbst. Er begehrt gleichsam das Wort zur Errettung der Seelen seiner Mitmenschen, er erkennt die geistige Not und will sie beheben, indem er aufklärend die Mitmenschen beeinflussen möchte.

Und dieser Wille trägt ihm das göttliche Gnadengeschenk ein, denn alles, was Gott dienen will, ist dem Herrn willkommen auf Erden wie im Jenseits. Nur das Dienen in Liebe bringt Erlösung, obzwar der Kampf auf Erden um die Errettung irrender Seelen oft ein schwerer ist und der gute Wille des Menschen zumeist auf harten Widerstand stößt. Gottes Liebe gilt unausgesetzt diesen Irrenden, und so der Mensch gleichfalls in der Liebe steht und sich nur dem Herrn als Mittler zur Verfügung stellt, kann die Liebe Gottes durch diesen Menschen wirken, ohne für den Menschen als Glaubenszwang in Erscheinung zu treten. Denn es wäre Gott wohl ein leichtes, Seinen Willen den Menschen hörbar kundzutun, doch die Folge davon wären nicht freiwillig zu Ihm Verlangende, sondern in Furcht und blindem Gehorsam Seine Gebote erfüllende Geschöpfe, die niemals als gerichtete Wesen die Kindschaft Gottes erlangen könnten.

So aber Gott Sich eines Mittlers bedient, dem Er Seinen Willen offenbart .... diese Offenbarungen nun einesteils den Mitmenschen stutzig machen, andererseits ihn aber nicht zwingen, sie als göttliche Offenbarungen anzunehmen, so ist dadurch dem Menschen die Willensfreiheit belassen; es macht kein Zwang den Menschen unfrei, und dies ist von größter Wichtigkeit. Es muß ein jeder Mensch aus eigenem Willen zum Vater kommen .... er muß Gott suchen, so wird Sich Gott auch finden lassen, und Hinweise auf Gottes ewige Herrlichkeit werden dem Menschen genug geboten, so daß er seine Gedanken zu dem Schöpfer senden und Ihn auch begehren kann .... Es ist das Bewußtsein, Kraft aus Gott empfangen zu können, etwas überaus Herrliches, es hebt den Menschen über die Erdenschwere hinaus, und sein Erdenleben ist wahrlich ein leichteres als ohne die Inanspruchnahme dieser göttlichen Kraft. Es sind also viele berufen ....

Einem jeden steht die Möglichkeit zu, die Kraft aus Gott zu nützen, sich in Verbindung zu setzen mit Ihm und also Träger der göttlichen Kraft zu sein .... Doch nur wenige sind auserwählt .... wenige nur nützen das göttliche Angebot und nehmen die Kraft bereitwillig in Empfang durch ihr Verlangen nach dem Herrn. Und also kann Gott nur wenige bedenken, die sich Ihm innig verbinden und gleichsam ihr Einverständnis dadurch erklären, mit Ihm und für Ihn wirken zu wollen. Dienen .... Gott und dem Nächsten .... das ist eure Lebensaufgabe, die ihr leicht und mühelos bewältigen könnt, so ihr euch der Kraft aus Gott bedienet. Und Gott teilet sie einem jeden mit, der sie in Empfang nehmen will ....

Ihr könnet die Gnade nicht ermessen, die euch allen zusteht, die ihr nur zu nützen brauchet und die euch unglaublichen Segen einträgt .... die eure Höherentwicklung gewährleistet und euch noch auf Erden zu einem Lichtwesen gestalten kann, so ihr sie als solche erkennet und begehret .... Und so euch das Wort zugeht, das euch in Kenntnis setzt vom göttlichen Willen, geht euch auch gleichzeitig damit die Kraft zu, diesen Willen zu erfüllen. Ihr dürfet nicht Sorge haben, daß ihr nicht ausführen könnt, was Gott von euch verlangt, denn Er Selbst ist bei euch im Wort, Er stärkt und kräftigt euch und macht euch fähig, alles zu tun, was Seinem Willen entspricht. Und darum sollt ihr ohne Bedenken euch allem unterwerfen, was Er von euch fordert. Denn so ihr nur wollt, gelingt euch alles, was göttlichem Willen entspricht.

Unglaubliches vermag der Mensch zu leisten, dessen Wille nur Gott gilt .... der Ihm nur entgegenstrebt, denn Gottes Weisheit und Liebe erkennt seinen Willen und gibt ihm Kraft zu seinem Vorhaben. Und es wird das empfangene Wort stets der größte Kraftspender sein .... Wer dieses in sich aufnimmt, wird fühlbar der Kraft innewerden; es wird sein Glaube erstarken, seine Tatkraft rege werden und sein Wille stets und ständig sich dem göttlichen Willen unterstellen, und also wird der Mensch fähig sein, auf Erden schon erlösend zu wirken an sich und seinen Mitmenschen ....

Amen

BD 1406 empfangen  2.5.1940

Mangel an Demut ....
Irriges Denken ....

Es ist unsagbar schwer, den Menschen das Irrige ihres Denkens klarzumachen, so es ihnen an innerer Demut mangelt. Nichts ist ihnen zu erklären, weil sie überzeugt sind, alles zu verstehen, und sie sich daher nicht belehren lassen wollen. Und doch sind sie vom rechten Denken weit entfernt. Und ob ihnen gleich ungewöhnliche Beweise geliefert werden, sie setzen sich mit einer Leichtfertigkeit darüber hinweg, weil ihnen ein Vertiefen unbehaglich erscheint. Denn sich selbst müssen sie wohl eingestehen, daß ihr Lebenswandel nicht so ist, wie es verlangt wird von Gott, und jede Bestätigung dessen, was sie fürchten, ist ihnen unangenehm zu hören.

Es sind dies jene Menschen, denen es am ernsten Willen mangelt, zur Höhe zu gelangen. Sie betrachten das irdische Leben und dessen Erfüllung als erste Pflicht und gedenken ihres Schöpfers nur in Zeiten der Not. Doch die rechte Gottesverehrung im Herzen kennen sie nicht, und daher erkennen sie auch nicht das Wort Gottes als das, was es ist .... als eine Sendung vom Himmel, in Liebe den Menschen geboten, die ihnen Kraft und Gnade ungemessen vermitteln, die ihnen nimmermehr Zeit und Kraft rauben kann, sondern stets ihnen diese zuführt.

Es ist wohl verständlich, daß Zweifel an der Wahrhaftigkeit dieser Worte den Menschen ungläubig machen können und er mit einer gewissen Vorsicht solche Sendungen betrachtet, jedoch einer ernsten Prüfung diese zu unterziehen lehnen sie gleichfalls ab, und also können sie auch nicht richtig urteilen und bleiben dem göttlichen Wort fern, wo es ihnen so nahegebracht wird. Und nur die größte Liebe und Geduld kann es zuwege bringen, daß auch jene Kenntnis nehmen von dem Inhalt der Sendungen von oben. Sie werden zwar auch weiterhin auf Ablehnung stoßen, jedoch so sie unterbreitet werden können, kann doch eine Umänderung des Denkens Erfolg sein. Es vergeht nur bei solchen Menschen noch lange Zeit, ehe sie die außergewöhnliche Gnade erfaßt, und es ist diese Zeit bedauerlicherweise verloren für die Ewigkeit ....

Amen

BD 1407 empfangen  3.5.1940

Zerstörungswerk durch Menschenhand ....

Es ist nichts im Weltall verborgen vor dem Herrn. Es ist kein Schöpfungswerk, das nicht in seinen feinsten Bestandteilchen vom ewigen Schöpfer erkannt und gewollt wäre; es ist nichts darin, was sich Seinem Willen entzieht. Es gibt nichts Willkürliches, nichts, das entstanden wäre ohne den Willen und das Wissen des Herrn. Es kann sonach nichts seinen Entwicklungsweg gehen, ohne ständig vom ewigen Schöpfer betreut zu werden, da ohne Seinen Willen nichts geschieht und auch nichts gegen die göttliche Ordnung verstoßen kann. Denn es wird vom Willen des Schöpfers das gesamte Schöpfungswerk bestimmt, und es hat keine Macht Gewalt über das Geringste, was Gott geschaffen hat. Es ist also nun zu verstehen, daß jeglicher Vorgang auf Erden sowohl als auch außerhalb der Erde dem Willen Gottes gemäß sich abspielt, soweit er naturmäßig erkennbar ist .... also Vorgänge, die mit menschlicher Handlungsweise nichts zu tun haben, welche den freien Willen des Menschen zur Voraussetzung haben.

Gottes Wille äußert sich überall, in jeder Pflanze und jeder Blume, in jedem Lebewesen, in jedem naturmäßigen Vorgang, in allem, was in, auf und über der Erde vorgeht, woran der menschliche Wille unbeteiligt ist. Jedoch kann die Gegenmacht sich nicht an den Schöpfungswerken erproben, sie ist völlig unbeteiligt daran, wenngleich es scheinen mag, als seien schlechte Kräfte tätig, sofern Vernichtungswerke oder Naturkatastrophen das Walten einer großen Macht erkennen lassen. Es kann diese Gegenmacht nur den Willen des Menschen beeinflussen, sich Mittel zu schaffen und sich dieser dann zu bedienen, um gleichfalls vernichtend und zerstörend wirken zu können.

Doch diese Schöpfungswerke entstehen durch den freien Willen von Menschenhand, sind also weder Gott-gewollt, noch von Gott gesegnet, da sie immer nur der Einwirkung böser Macht auf den menschlichen Willen zuzuschreiben sind. Denn Gott bedienet Sich nicht solcher Mittel, um zu zerstören. Es genügt Sein Wille, und es sind alle Elemente ihm untertan .... Niemals aber kann etwas Seinem Willen entsprechen, was wider Seine Gebote gerichtet ist .... das Leben oder Hab und Gut des Nächsten zu schädigen oder zu vernichten .... Es ist alles von Gott geschaffen, und Menschenhand soll nicht eingreifen in Seinen Schöpfungswillen. Es ist alles von Gott gegeben, und Menschenwille soll nicht zerstören oder Besitz nehmen dem Mitmenschen .... Wo jedoch der Zerstörungsakt notwendig ist, ist Gottes Kraft und Macht wahrlich groß genug, um der Notwendigkeit entsprechen zu können ....

Und so wird Er Sein Angesicht abwenden von jeglichem Zerstörungswerk, das von Menschenhand ausgeführt wird und das den Mitmenschen schädigen soll. Es ist Sein Wille, daß ihr euch liebet untereinander und einer dem anderen Liebes zu tun bemüht ist. Ihr sollet alles Unheil voneinander abwenden, nicht aber euch gegenseitig solches zufügen. Und so einer des anderen Recht bricht, so er ihn zwingt, sich zur Wehr zu setzen, begeht er die größte Sünde, denn er achtet nicht jenes Gebot, das der Herr als Erstes und Einzigstes den Menschen gegeben hat .... Er liebet weder Gott noch seinen Nächsten und wendet seinen Willen an, dem Widersacher zu dienen, der Haß und Lieblosigkeit säet, um die Seelen zu vergiften. Er ist in dessen Dienst getreten und säet gleichfalls Haß und Lieblosigkeit unter die Menschen. Des Schöpfers Liebe ließ alles erstehen, der Widersacher selbst hat keinerlei Macht über die Schöpfungswerke Gottes, also bedient er sich des freien Willens der Menschen, um göttliche Schöpfungen zu vernichten. Und Gott gebietet dem freien Willen des Menschen nicht, bis die Zeit der Reife gekommen ist .... bis die Stunde gekommen ist, da der Herr dem Treiben des Widersachers Einhalt gebietet ....

Amen

BD 1408 empfangen  3.5.1940

Vorzeitige Zerstörung ....
Freiwerdung des Geistigen ....

Eine grenzenlose Verwirrung des Denkens läßt die Übelstände überhandnehmen, denen die Habgier und Herrschsucht zugrunde liegt. Und es wird das Gebot der Liebe völlig mißachtet. Der Dämon hat die Welt erfaßt, alles gieret nach Besitz und scheut nicht List und Tücke, um ihn zu erreichen. Es sind keine ehrlichen Bestrebungen, denen der Mensch nachgeht .... es ist nichts Gerechtes vor Gott, und es kann Gott nimmermehr Seinen Segen geben zu dem, was die Welt anstrebt. Denn die Welt strebet nur irdische Macht an, Wohlleben und Besitz. Und alles dies ist Anteil des Bösen, und darum bedienet sich der Mensch auch nur der Mittel des Bösen, als da sind Gewalt, Lüge, Heuchelei und Betrug ....

Gottes Wille aber ist, in Liebe einander zu dienen, nichts fordern, nichts erzwingen, sondern zu bitten und zu geben .... Es sollen die Menschen im Frieden nebeneinander leben und ihr Erdendasein benützen, für ihre Seelen zu sorgen. Wie aber kann der Seele gedacht werden, so der Mensch nur der Gewinnung irdischen Gutes lebt. Er wendet alle Kraft an, um die Materie zu vermehren, die er doch überwinden soll, und entzieht der Seele diese Kraft, die sie benötigt zur Höherentwicklung.

Die ungeheure Not der Seele wird noch vergrößert durch widerrechtliche Besitznahme irdischen Gutes, so es auf unrechtmäßige Weise erworben wird. Denn es lehnt sich das Geistige in jener Materie auf gegen die Seelen, die widerrechtlich von ihr Besitz ergreifen. Denn alles Unrecht spürt das Geistige, und seine Empörung bedrängt gleichsam die Seele des Menschen, wenngleich ihr dies nicht klar zum Bewußtsein kommt. Zudem wird auch unreifes Geistiges, das bei gewaltsamen Zerstörungen, die nicht gottgewollt sind, frei wurde, sich diesem empörten Geistigen in der Materie zugesellen und also gleichfalls die Seele belasten.

Daher wird widerrechtlich angeeignetes Gut niemals Segen bringen denen, die das göttliche Gebot der Liebe mißachteten und aus Eigennutz und Habgier sich versündigten gegen dieses. Gott hat jeglichem Schöpfungswerk seine Zeit gesetzt, um das in ihm (sich = d. Hg.) bergende Geistige zur Reife zu bringen. Alle Maßnahmen menschlicherseits, die eine gewaltsame vorzeitige Zerstörung dessen bezwecken aus eigennützigen Gründen, sind zu verurteilen, denn sie haben ein Freiwerden des Geistigen in unreifem Zustand zur Folge, das sich schädigend an den Menschen auswirkt, sofern Gott nicht die Seinen schützet vor dem Einfluß dessen.

In einer gewissen Zeitdauer wird sich dieser Einfluß bemerkbar machen, bis das unreife Geistige wieder in neuer Außenform gebannt ist und ihm diese wieder die Möglichkeit des Ausreifens bietet. Die Seele dessen aber, der eine solche Unterbrechung verschuldet hat durch Lieblosigkeit, wird es dereinst schwer zu büßen haben, denn ihre Entwicklung ist gehemmt und oft sogar ganz in Frage gestellt. Die Erdenzeit wird nicht von ihr genützt zur Höherentwicklung, sondern lediglich zur Vermehrung des Irdischen .... zur Vermehrung dessen, was ihn in Bann gehalten hat durch endlose Zeiten .... Es erlöst sich nicht die Seele davon, sondern sie begehrt es von neuem, und dies ist ihr geistiger Rückgang ....

Amen

BD 1409 empfangen  6.5.1940

Gedankengang Unerweckter ....
Und geordnete Gedanken ....

Der Gedankengang eines Menschen, dessen Geist noch unerweckt ist, bewegt sich zumeist in Distrikten, die ohne jeglichen geistigen Wert sind. Es werden ihn nur Fragen beschäftigen, die ergründet werden sollen zum Zweck eines verbesserten irdischen Wohllebens, denn es wird immer nur das in den Kreis seiner Gedankentätigkeit gezogen werden, was irgendwelchen irdischen Vorteil verspricht, und es werden Dinge, die geistiges Erleben betreffen, niemals das Denken eines Menschen berühren, der mitten im irdischen Leben steht.

Und es sind also jene Gedanken ausschließlich die Ergebnisse einer Körperfunktion, es sind diese Gedanken der Beweis dessen, daß Tausende und aber Tausende von Menschen naturmäßig eine Gabe gebrauchen können, die ihnen vom Schöpfer gegeben wurde, daß die Ergebnisse aber entsprechend sind dem freien Willen des Menschen .... daß dieser also rein körperlich die Gabe nützen kann und dann eben auch rein irdische Ergebnisse zeitigt, während ein Mensch, dessen Wille zu Gott verlangt, mit geistiger Unterstützung arbeitet, d.h., dessen Denkvermögen sich verbindet mit geistiger Kraft und die Ergebnisse verständlicherweise also auch geistig sein müssen.

Es werden nun die Gedanken von geistiger Seite geordnet, sie gehen nicht mehr willkürlich, sondern sie sind ganz dem Verlangen des Menschen angepaßt, in welches Gebiet er Einblick zu nehmen begehrt. Es werden unbedenklich die Gedanken angenommen werden können, die im Menschen rege werden, so er sich mit geistigen Fragen befaßt. Es ist das bewußte Anstreben und Anfordern geistiger Kraft die sicherste Gewähr für nunmehr recht geleitete Gedanken, für Wahrheit und tiefstes Wissen. Und es kann umgekehrt mit vollster Überzeugung angenommen werden, daß alle Gedanken in weltlicher Richtung vom Menschen selbst entstehen und also auch als menschlicher Irrtum weitergeleitet werden.

Es gehört wiederum göttlicher Geist dazu, die Wahrheit von der Lüge trennen zu können. Jeder weltliche Gedanke ist wie ein Hindernis, um zur Wahrheit zu gelangen, und darum muß unbedingt der göttliche Geist am Werk sein, soll eine klare Scheidung von Gut und Böse, von Wahrheit und Lüge, stattfinden können. Und andererseits sichert der göttliche Geist dem Erdenkind rechtes Denken zu, und es braucht sich selbst nicht ängstlich fragen, wieweit seine Gedanken recht sind ....

Amen

BD 1410 empfangen  7.5.1940

Auflehnen gegen göttlichen Willen Ursache des gebundenen Zustandes ....

Der restlosen Freiwerdung des Geistigen aus der Form muß eine gänzliche Unterwerfung des Willens vorangehen, denn es hat die Auflehnung des Willens gegen den göttlichen Willen dem Geistigen den gebannten Zustand eingetragen, folglich muß dieser Zustand durch Unterwerfen aufgehoben werden, also es muß das Geistige erlöst werden von der Form, die es undenkliche Zeiten gefangengehalten hat. Es ist also das Auflehnen gegen den göttlichen Willen die Ursache des gebannten Zustandes gewesen, es hat das aus Gott hervorgegangene Geistige sich versündigt gegen seinen Schöpfer, indem es den göttlichen Willen nicht anerkannte und seinen eigenen Willen dagegensetzt .... und es hat diese Sünde durch endlose Zeiten hindurch büßen müssen durch völlige Unfreiheit ....

Es hat den Weg nach oben gehen dürfen in einer gewissen Unfreiheit des Willens, bis die göttliche Liebe ihm erneut den freien Willen gab und es dem Wesen anheimstellte, sich wieder zu entscheiden für oder gegen Gott .... Und damit ist dem Wesen Möglichkeit gegeben, sich aus dem gebannten Zustand, der Folge war seines mißbrauchten freien Willens, zu befreien, so es nun seinen Willen recht gebraucht. Und dieses „recht gebrauchen“ besteht in der völligen Unterordnung des eigenen Willens unter den göttlichen Willen ....

Und es sucht darum die göttliche Liebe, Sich allen Ihren Wesen zu erkennen zu geben, auf daß das unerlöste Geistige Verlangen trägt nach dieser Liebe .... und den Drang in sich verspürt, mit Ihr verbunden zu sein .... und nun sich hingebend dem göttlichen Willen einfügt und jeglichen Widerstand gegen Gott aufgibt. Es wird das Wesen also so lange in der Form verbleiben, wie sein Wille sich nicht restlos zu Gott bekennt .... und frei sein von dem Moment der Willensunterwerfung. Denn ob auch das Erdenleben noch nicht beendet wäre, so ist doch der Geist von Stund an frei und kann der Form entfliehen, sooft es ihm behagt.

Es ist der Geist aus Gott nicht mehr in der Form gebannt, er kann zur Höhe streben, wo und wann er will, weil sein Wille Gott gesucht und gefunden hat, weil keine Gefahr mehr ist, daß das Wesen den göttlichen Willen nicht achten und sich wieder gegen Gott auflehnen könnte. Es tritt sonach der Moment der Befreiung ein dann, wenn das Wesen seinen Willen geopfert hat, wenn alles Wollen darauf gerichtet ist, sich mit Gott zu verbinden, und wenn der eigene Wille sich dem göttlichen Willen bedingungslos unterstellt. Das Unterordnen unter den göttlichen Willen ist sonach das einzigste, was das Wesen anstreben soll ....

(Unterbrechung)

BD 1411 empfangen  9.5.1940

Kult ....
Gemeinschaften .... ?

Ohne äußeren Zwang kann sich keine Gemeinde bilden, deren einzigstes Bestreben ist, sich Geltung zu verschaffen vor den Menschen. Denn wo diese Absicht Grundgedanke ist, wird das schlichte einfache Streben, Gott zu dienen, wenig zur Geltung kommen, denn dieses wird ohne Eindruck bleiben auf den Mitmenschen, wohingegen alles nach außen Erkennbare dem Mitmenschen gegenüber wirkungsvoll ist und also als allein wertvoll und erfolgreich angesehen wird. Je mehr aber der Mensch auf Äußerlichkeiten gibt, desto mehr unterwirft er sich den Anforderungen derer, die Leiter sein wollen und es sich zur Aufgabe gemacht haben, Anhänger für ihren Kult .... für ihren Gottesdienst nach außen, zu finden.

Es ist zwar unverständlich, aber leider zu oft der Fall, daß den Menschen äußerer Kult etwas ist, das sie nicht missen wollen; sie brauchen gewisse Handlungen, die sie erst in einen gehobenen Zustand versetzen, und sie sind schwer davon zu überzeugen, daß gerade dieser Kult sie an der rechten Gottverbundenheit hindert .... Sie halten mit einer Zähigkeit daran fest, und zuletzt dienen sie nur noch dem Kult, nicht aber der ewigen Gottheit. Sie brauchen nach außen hin eine Bestätigung dessen, daß sie einer Gemeinde angehören .... sie bilden einen engen Kreis und richten einen Wall auf nach außen, denn sie betrachten nur dann den Mitmenschen als seinesgleichen, wenn er sich den gleichen Außenformen unterwirft und sich den Bestimmungen einfügt, die in ihrem Kreise gelten.

Und es ist dies von größtem Nachteil für die menschliche Seele. Es hat der Dienst nach außen keinen Wert für diese; es kann der Mensch jeder Bestimmung nachkommen, die von Menschen erlassen wurde, es wird dies der Reife seiner Seele nicht im geringsten zuträglich sein, denn es liegt ein gewisser Zwang jeder Erfüllung zugrunde. Es wird erst etwas von Menschen gefordert, was den Weg zu Gott erschwert .... Es wird erst Menschengebot erfüllt, Gott aber zu wenig gesucht.

Und daher wird stets ein Kreis, dessen Zusammengehörigkeit nach außen erkennbar ist, nicht recht zum Ziel gelangen .... Er wird langer Zeit gebrauchen, ehe ihm das Wesen der Gottheit verständlich wird, denn er wird immer darauf bedacht sein, hervorzutreten in der Öffentlichkeit. Er wird nicht die Verbindung suchen mit denen, die ferne ihrer Gemeinde bleiben, sondern sich fernhalten von ihnen oder seine Bestrebungen stets nach außen betonen. Denn er suchet sich Geltung zu verschaffen und aufzutrumpfen denen gegenüber, die ihm nicht beipflichten.

Wer in der Erkenntnis zu stehen glaubt, muß auch mitten unter den Mitmenschen stehen, er darf seine Erkenntnis nicht begrenzen wollen durch den engen Zusammenschluß einzelner und sich absondern, also eine Gemeinschaft gründen wollen, die nur jene umschließt, die sich der gleichen Erkenntnis angliedern. Er muß vielmehr das, was er zu besitzen glaubt, willig weitergeben, er muß diese Gemeinde zu vergrößern suchen, jedoch still und ohne Prunk, ohne äußere Formen und ohne Zwang .... er muß nur dienen .... aber nur dem Mitmenschen, nicht symbolische Handlungen als wertvoll betrachten und letzten Endes diese Handlungen als Wahrzeichen der Angehörigkeit jener Gemeinde betrachten.

Alles Äußere ist nur Schale, es soll aber der Kern begehrt werden, es sollen sich die Menschen vereinen, um Gott zu dienen und dem Nächsten .... dann werden sie auch in der rechten Erkenntnis stehen und segensreich wirken, wenngleich sie kein äußerlich erkennbares Band zusammenknüpft. Sie müssen nur alle des gleichen Geistes sein, sich und ihren Unwert erkennen, ihr Wesen zu veredeln suchen und dem Mitmenschen nach Kräften zu helfen. Dann ist es in Wahrheit eine Gemeinde, die dem Herrn dient und nach Seinem Willen lebt und handelt ....

Amen

BD 1412 empfangen  10.5.1940

Weltgeschehen Ursache sowie Mittel zur Behebung der geistigen Not ....

In der Erkenntnis der Notlage einer geistig gesunkenen Menschheit wird euch auch das Weltgeschehen verständlich sein, das sowohl Ursache wie auch Mittel zur Behebung dieser Notlage ist. Es ist ein außergewöhnlicher Tiefstand zu verzeichnen insofern, als keinerlei Anstalten von seiten der Menschen getroffen werden, sich vorzubereiten für ein geistiges Leben nach dem irdischen Ableben. Und es sind die Folgen dieser Gleichgültigkeit nicht abzusehen. Unverantwortlich ist es, so sich der Mensch nicht um sein Seelenheil bemüht. Denn seine Nachlässigkeit hat zur Folge, daß seine geistigen Fähigkeiten unentwickelt bleiben und also der Mensch dahinlebt ohne den geringsten geistigen Fortschritt verzeichnen zu können, und es ist sein Leben nicht zweckentsprechend gelebt.

Dagegen wird dem geistig strebenden Menschen ein natürlicher Ausgleich geboten; er lebt sein Leben bewußt, und also wird es auch nicht ohne Freude sein, nur sind diese Freuden anders gestaltet als die des irdisch strebenden Menschen. Er findet Trost und Erbauung im göttlichen Wort, er findet nun erst den rechten Lebensinhalt, und er entbehrt nichts Äußerliches, weil er es nicht anstrebt .... Er besitzt die innere Zufriedenheit, ihn schrecket nicht irdische Not, denn er begehrt anderes als irdisches Gut. Also wird ihn auch das Weltgeschehen nicht in dem Maß berühren, daß es seinen inneren Frieden stört; vielmehr wird dieses Weltgeschehen dazu beitragen, seinen Glauben zu festigen.

Wo aber keine derartige Einstellung vorhanden ist, dort ist das Weltgeschehen Ursache zum völligen geistigen Niedergang. Nimmer will der Mensch das Geistige anerkennen, er setzt sich wohl zuweilen in Verbindung mit Wissenden, doch nur aus Eigennutz. Er hofft nur Kenntnisse zu erlangen, die er irdisch gut verwerten kann, bedenkt aber nimmermehr seine Seele. Er glaubt, ohne Vorkenntnisse und geistige Einstellung eindringen zu können in ein Gebiet, das aber Arbeit an sich selbst und Liebetätigkeit zur Voraussetzung hat, und diese Ansicht ist irrig. Denn was er nun sammelt an Erfahrungen wird ihn niemals zum Ziel kommen lassen. Er kann dieses Gut nicht nutzen, ihm fehlt der Schlüssel, der ihm das geistige Gebiet erst aufschließt; er empfängt etwas, was ihm nicht verständlich ist, und ist sonach davon völlig unbeeindruckt.

Er wird dieses Empfangene nun aber nicht verwenden können, weil geistiges Gut nur dann verständlich ist, so es vom Herzen angestrebt wird, d.h. der Mensch selbst sich würdig macht des Empfangens. Es soll nun die Not auf Erden im Menschen jenen Trieb wecken, der nur das Geistige anstrebt .... es soll die Not die Menschen so bilden, daß in ihnen geistiges Interesse erwacht und der Wunsch rege wird, sich zu bilden im geistigen Wissen um der Wahrheit willen .... Dann wird auch diese Not von Segen sein für die Menschen und der geistige Tiefstand behoben werden, denn nur dieses bezwecket Gott, daß der Mensch erkennet seine Erdenaufgabe und sie erfülle ....

Amen

BD 1413 empfangen  11.5.1940

Gott ist die Liebe ....
Göttliche Obhut im Erdenleben ....

Gott ist die Liebe .... und die Liebe führt euch oft wunderbare Wege, auf daß ihr zu Ihm gelanget. Und dereinst werdet ihr Seine Liebe erkennen und Seine weise Führung, und ihr werdet Ihn loben und Ihm danken ohne Unterlaß, und Seinen Namen werdet ihr aussprechen in seligster Bewunderung und der Zeit auf Erden gedenken in übergroßer Dankbarkeit. Und die himmlischen Heerscharen werden einstimmen in den Lobgesang, der ertönet zur ständigen Ehre Gottes .... diese göttliche Liebe betreut euch und gibt einem jeden, was seinem Seelenheil förderlich ist. Und nun werdet ihr verstehen, daß ihr niemals der göttlichen Obhut bar seid. Sein Wille lenkt euch, und Seine Sorge gilt nur euch, die ihr Seine Geschöpfe seid.

In dieser Gewißheit könnt ihr sorglos durch das Erdenleben gehen, denn jeder Schritt ist euch vorgezeichnet und von Seiner unendlichen Liebe zu euch bestimmt. Und so ihr nur euren Blick zu Ihm erhebet, muß auch ein jeder Schritt für euch zum Segen sein, er muß der Seele Fortschritt bringen, er muß gleichsam getan werden, um das zu werden, was eure letzte Bestimmung ist. Denn euer Erdenleben ist nur eine Phase in der Ewigkeit .... Es ist der notwendige Gang, der von einer Stufe zur anderen führt .... Es kann das Erdenleben nicht übergangen werden, wie überhaupt alles sein muß, was ist .... weil es der göttliche Schöpfer in Seiner Weisheit erkennt als Mittel zum Zweck, als einzigen Weg zur Höhe, die unvorstellbare Herrlichkeiten bedeutet.

Und dieser Gang durch das Erdental ist ein Akt größter Liebe und Barmherzigkeit .... indem er den Wesen, die ungeheuer weit von Gott entfernt sind, alle Möglichkeiten bietet, sich Ihm zu nähern bis zur endgültigen Vereinigung. Es kann kein Wesen willkürlich vom größten Tiefstand zur höchsten Reife gelangen, d.h., selbst die unendliche Liebe Gottes kann diese Entfernung Seiner Geschöpfe nicht verringern, weil dies gänzlich göttlicher Weisheit, göttlichen Gesetzen und göttlicher Ordnung widersprechen würde und also nichts Vollkommenes zeitigen könnte ....

Es muß jedes Wesen selbst sich zur Höhe entwickeln, und dazu gibt ihm die Liebe Gottes jede erdenkliche Gelegenheit. Sie will dem Wesen höchstes Glück zugänglich machen und ist daher unablässig bemüht, das Wesen so zu bilden, daß es dieses Glückes teilhaftig werden kann. Und alles, was dem Wesen nun zu seiner Höherentwicklung dient, ist von der Liebe Gottes ihm zugewiesen. Nur die göttliche Liebe läßt das Wesen leiden, denn jedes Leid verringert die Entfernung von Gott .... Und jede Annäherung an Gott ist Glückszustand ....

Also muß das Wesen Leid auf sich nehmen, um zum Glück zu gelangen. Es muß eine begrenzte Zeit des Gebanntseins durchmachen, um unbegrenzte Zeiten in Freiheit leben zu können. Es muß weiterhin das Schöpfungswerk durchschritten haben, um göttliche Kraft aufgenommen und also sich selbst vermehrt zu haben .... es muß den Zusammenschluß mit geistiger Kraft erstrebt haben, um durch die Erfüllung dereinst beglückt werden zu können. Es muß das Wesen erkannt haben seinen Ausgang aus Gott, zu Ihm zurückverlangen und die Bedingungen erfüllen, welche die Vereinigung mit der ewigen Gottheit zur Folge haben .... Und so ist die göttliche Liebe unentwegt bemüht, allem aus Ihr Hervorgegangenen Erlösung zu bringen ....

Amen

BD 1414 empfangen  11.5.1940

Läuterungsprozeß ....

Der Läuterungsprozeß, dem eine jede Seele ausgesetzt ist, wird so lange währen, bis der Erdenwandel zurückgelegt ist, denn ehe dieser nicht beendet ist, ist auch die Seele nicht frei von Schlacken und infolgedessen auch noch nicht würdig der Annäherung an das höchste und reinste Wesen, an die ewige Gottheit. Denn jede Unvollkommenheit trennt das Wesen von Gott, Der doch die Vollkommenheit Selbst ist. Und also muß erst der Vollkommenheitszustand erreicht sein, ehe die Verschmelzung mit der ewigen Gottheit vor sich gehen kann, es muß das Wesen jede Unlauterkeit abgetan haben, es muß ohne Fehl sein, es muß sich völlig gereinigt haben, und dazu war der Gang auf Erden unerläßlich .... er war die einzige Möglichkeit, das Wesen so zu gestalten, wie es seine Bestimmung ist seit Ewigkeit .... zu einem gottähnlichen Wesen, zu einem Wesen, das in der Liebe aufgeht, das in Liebe dienet und nun wieder seinerseits die gleiche Mission ausführt, unvollkommene Wesen der Vollkommenheit zuzuführen. Ehe dieser Prozeß nicht restlos vollzogen ist, kann die Vereinigung mit Gott nicht stattfinden ....

Gott aber verlangt nach Seinen Geschöpfen, es will der Vater Seine Kinder gewinnen, und also suchet Seine unendliche Liebe, ihnen den Weg zu verkürzen. Er stellt ihnen alle Möglichkeiten zur Verfügung, sich der Schlacken zu entledigen, Er stellt ihnen Aufgaben, deren Lösung ihnen Fortschritte einträgt, Er bietet ihnen Hilfsmittel an, die gleichfalls in kürzerer Zeit eine Läuterung bewerkstelligen, und Er stellt es im letzten Stadium dem Wesen anheim, sich aus dem unfreien Zustand zu erlösen .... Er gibt ihm Erkenntniskraft, Er gewährt dem Wesen jegliche Hilfeleistung und verlangt von ihm nur den freien Willen .... sichert ihm aber dafür den lichtvollsten Zustand im Jenseits zu. Und also hat gerade die Liebe Gottes Selbst auch jene Zustände über den Menschen verhängt, die das Wesen zu höchstem Streben veranlassen müßten, so sein Wille gleichfalls dem gebannten Zustand entfliehen möchte.

Und es muß wiederum Gott dem Menschen Leid senden, um den Willen zu stählen, daraus frei zu werden. Es hat jegliches Leid nur den Zweck, das Wesen nach Gott verlangen zu lassen, da erst dann die göttliche Gnade in Aktion treten kann und ohne Gnade wieder die Kraft des Menschen zu gering wäre, sich zu befreien, und der Wille erst dann tätig wird, so er den Sinn und Zweck dessen erkennt, was er anstrebt. Da der Wille des Menschen gefordert wird, muß er durch Leid und Not so beeinflußt werden, daß er sich dorthin wendet, wo ihm letzte Erlösung winkt .... zur ewigen Gottheit, Die in Ihrer Liebe stets sucht, den Leidenszustand des Wesens zu verkürzen ....

Amen

BD 1415 empfangen  12.5.1940

Göttlicher Mahnruf ....
Pfingsten ....

Dies soll Mein Geist euch künden, daß ihr in arger Gefahr seid, euer Leben zu verlieren, die ihr Meinen Worten nicht Glauben schenkt. Meine Liebe trägt euch Hilfe an, und ihr weiset sie von euch .... Meine Liebe sendet euch das Brot des Himmels, um euch zu stärken im Kampf wider alles Böse .... Meine Liebe warnet euch und will euch zum Guten lenken .... Meine Liebe gibt euch Aufklärung, daß ihr fehlgeht, und Meine Liebe will euch Licht bringen .... Und ihr achtet dieser Liebe nicht, ihr weiset sie von euch, ihr nehmet nicht Kenntnis von Meinem Wort, ihr ändert euer Leben nicht und wandelt weiter den Weg, der in die Irre führt.

Und ihr setzet bringet? dadurch euer Leben in Gefahr, ihr bedenket nicht, daß ihr dem ewigen Verderben entgegengeht. Denn Ich kann euch nicht davor bewahren, wenn ihr selbst danach verlangt. Und euer Handeln beweist es, daß ihr danach verlangt. Und alle Meine Boten bemühen sich vergebens, euch rechtes Denken zu lehren; euer Widerstand wird immer stärker, ihr schließet die Augen und die Ohren, um nicht zu vernehmen den Ruf von oben. Ihr fesselt euren Geist und gebet ihm nicht die Freiheit, und ihr werdet daher niemals wissend werden, denn Ich kann mit Meinem Geist nur die Menschen bedenken, die ihr Herz öffnen und Meinen Geist begehren. Nur diesen kann Ich die Kraft zukommen lassen, und nie kann die Welt Meine Stimme hören.

Doch euch, die ihr euer Herz verschließet Meiner Stimme, wird sie laut und drohend ertönen müssen, und Schrecken und Entsetzen wird diese Stimme bei euch auslösen, so ihr der Stimme der Liebe nicht Gehör schenken wollt. So Meine liebevollen Ermahnungen ungehört verhallen, muß Mein Ruf laut und vernehmbar euch ertönen, doch zu eurem Entsetzen .... Ich warte nur noch kurze Zeit und versuche noch zuvor zu gewinnen alle, die sich Mir nicht widersetzen. Doch die Stunde ist nicht mehr fern, und alle Meine Engel sind angewiesen, Mir zu dienen ....

Alles, was in der Liebe steht, ist tätig und suchet den Menschen Hilfe zu bringen, und überall, wo Not ist, klopfen sie an und suchen die Gedanken hinzulenken zu Mir .... Und die bei Mir verbleiben, denen stehe Ich bei mit Meiner Kraft und Meiner Liebe .... Und deren Los ist wahrlich besser, wenngleich es irdisch untragbar erscheint, denn sie haben zu Mir gefunden, und Ich lasse sie nicht von Mir .... Denn Meine Liebe suchet alle Seelen, die noch nicht gänzlich wider Mich sind, zu erretten aus der Macht des Bösen. Und Ich segne, die zu Mir finden in ihrer Not, denn sie werden das ewige Leben gewinnen, so sie das irdische Leben verlieren, sie werden eingehen in das Land des Friedens, wo alle Not von ihnen genommen ist ....

Amen

BD 1416 empfangen  12.5.1940

Ausgießung des hl. Geistes ....
Joh. 14, 13-26 ....
Pfingsten ....

Wer Meinen Willen erfüllt, der ist es, den Ich liebe, denn seine Liebe gehöret Mir .... Und so sende Ich ihm Meinen Geist und bin also ständig bei ihm. Denn Mein Geist ist die Ausstrahlung Meiner Liebe, Mein Geist ist Willen und Kraft zugleich, Mein Geist ist immer und ewig der Ausfluß Meiner Selbst, und also bin Ich bei dem, der Mich und Meinen Geist begehrt .... Und ihn verlasse Ich nimmer, denn er gab mit seiner Liebe sich selbst Mir zu eigen, und so gebe Ich Mich ihm durch Mein Wort. Wer nun recht innig Mein Wort begehrt, dessen Herz verlangt nach Mir, und dieses Verlangen bezeugt seine Liebe, also kann Ich Selbst kommen zu ihm, weil er Mich innig liebt. Denn Ich will nicht, daß er einsam bleibet, Ich will bei ihm sein, und er soll Meine Nähe fühlen; Ich will, daß ihn kein Leid mehr drückt, Ich will ihm Beistand sein in jeder Not, und Mein Trost soll ihn erquicken, so er dessen bedarf ....

Und also soll Mein Wort ihm Tröster sein, denn Ich Selbst spreche zu ihm und bin im Geist bei ihm .... Und diesen Meinen Geist sollt ihr alle begehren, die ihr auf Erden wandelt. Denn so ihr Meinen Geist habt, habet ihr überwunden. So ihr Mein Wort begehrt, suchet ihr die Verbindung mit Mir .... und mit Mir in innigem Verband zu stehen trägt euch Meine vollste Liebe ein, und in Meiner Liebe seid ihr geborgen. Ihr seid nicht einsam und verlassen, ihr seid auch nicht hilflos und schwach, sondern ihr seid stark, so ihr Meinen Geist habt.

Es ist die Ausgießung des hl. Geistes Mein sichtbares Zeichen, daß Ich euch nicht schutzlos lasse, so ihr Mich und Meinen Schutz erbittet. Ich habe euch Meinen Schutz zugesichert, Ich habe euch gesagt, daß der Vater .... die Liebe .... euch nicht eurem Schicksal überlässet, so ihr Ihn liebet, d.h. Seine Gebote haltet .... Und so ihr Meinen Worten Glauben schenkt und Meine Liebe begehret, so sende Ich euch Meinen Geist, der euch in die Wahrheit leitet .... Denn euer Glaube und eure Liebe gestalten euch so, daß Ich im Geist Wohnung nehmen kann bei euch, daß Ich euch mit Meiner Gnade bedenken kann im Übermaß, daß Ich im Wort bei euch sein kann und euch Kraft, Trost und Licht bringen kann ungemessen ....

Und also wird Mein Geist euch erleuchten, und ihr werdet bedacht werden mit allen Gaben des Himmels .... ihr werdet wissend werden, ihr werdet in vollster Wahrheit stehen, und euer Erdenweg wird wahrlich ein Wandeln ganz nach Meinem Willen sein .... Ihr werdet Meine Gebote halten, weil ihr Mich liebet ....

Amen

BD 1417 empfangen  13.5.1940

Gedankentätigkeit ....
Gehirn ....
Bilder ....

Der Gedankenapparat des Menschen gleicht unbeschriebenen Buchseiten, solange er außer Tätigkeit ist, d.h., solange das Denkvermögen noch nicht ausgebildet, also der Mensch noch nicht fähig ist, Gedanken zu formulieren .... Es sind im zarten Kindesalter die Denkorgane noch nicht in Tätigkeit, und es bedarf einer gewissen Zeit, bis das menschliche Gehirn beginnt, Eindrücke von außen in sich aufzunehmen. Und dies geschieht in folgender Weise: Es vermittelt das menschliche Auge ein geschautes Bild dem Denkapparat des Menschen, dem Gehirn, und dieses beginnt nun seine eigentliche Tätigkeit, indem es das ihm vermittelte Bild wirken läßt auf eine Netzhaut mit feinstem Empfinden. Diese nimmt das Bild auf, und nun ergeben sich bewußte Eindrücke, die als Gedanken im Menschen auftauchen und gewissermaßen also Rückwirkungen des Bildes im menschlichen Gehirn sind ....

Jeder Eindruck wieder macht sich kenntlich auf der bisher leeren Fläche der Gehirnwandung und kann entweder auf lange Zeiten unverwischbar eingegraben sein .... er kann aber auch durch neue Eindrücke unkenntlich werden und ins Unbewußte verschwinden, also dem Menschen nicht mehr zum Bewußtsein kommen. Solange der Mensch lebt, bilden sich immer wieder neue Schichten, die bestimmt sind, neue Eindrücke aufzunehmen und widerzuspiegeln.

Jedoch wird die Empfindsamkeit immer geringer, und es werden sich daher die Bilder nicht mehr so scharf abheben von der Empfangsfläche und also auch nicht mehr dem Denkapparat die Eindrücke so stark vermitteln können, so daß sich dies äußert in Vergeßlichkeit, in schwächerem Fassungsvermögen und im Nachlassen der Aufnahmefähigkeit für Eindrücke, die eine gewisse Konzentration erfordern. Es arbeitet der Denkapparat nun nur noch langsam, es sind die Eindrücke von außen nicht mehr imstande, eine erhöhte Tätigkeit zu veranlassen; es werden die Bilder nicht mehr klar der Gehirnwandung vermittelt, und es tritt eine Stockung ein in der gesamten Gedankentätigkeit ....

Es wird der Mensch nicht mehr leicht und unbeschwerlich die einzelnen Vorgänge sich ins Bewußtsein rufen können, weil diese Bilder unklar und verschwommen sind, jedoch die früheren Vorgänge mit Genauigkeit schildern können, weil diese Bilder unverwischt und klar in seinem Bewußtsein vorhanden sind und sogar aus frühester Zeit ans Tageslicht gefördert werden können, weil der Denkapparat von jenen klaren Bildern beeindruckt werden kann und also in Form von Gedanken jedes Bild zum Vorschein kommt.

Der Vorgang der gedanklichen Tätigkeit ist wie ein ständiges In-die-Tiefe-Tauchen und zur Oberfläche Herauf-Holen .... so es sich um frühere Erlebnisse handelt. Zahllose Bilder sind in zahllose Blättchen eingegraben, alles Freie, Unbeschriebene ist bedeckt worden von Eindrücken, die das menschliche Auge vermittelt hat, und zahllose Flächen sind von gedanklichen Bildern bedeckt worden, die ein von außen eindringendes Bild wieder entstehen ließ.

Die gedankliche Funktion der dazu bestimmten Organe ist also eine in sich bedingte Tätigkeit, hervorgerufen durch äußere Eindrücke und ausgeführt durch den Willen des Menschen, diese oder jene Bilder auf sich wirken zu lassen. Es brauchen diese Bilder nicht immer durch das Auge zu ihm dringen, es können auch geistige Bilder den gleichen Vorgang auslösen, Bilder, die der Mensch in sich selbst durch seinen Willen entstehen läßt und die dann eine damit zusammenhängende Gedankentätigkeit auslösen. Es werden jene Organe also erst durch den Willen des Menschen angeregt, tätig zu sein, und es nehmen die Gedanken nun jene Richtung, die dem Willen des Menschen entspricht.

Rein irdische Interessen und Vorstellungen werden erklärlicherweise nur solche Bilder der Gehirnwand vermitteln, und es wird die Denktätigkeit sich also so äußern, daß ebensolche Gedanken den Menschen beherrschen, die mit den irdischen Vorstellungen übereinstimmen. Immer ist der Gedankengang des Menschen konform gehend mit seinem Willen .... Es bestimmt der Wille seine Gedankenwelt .... Und darum ist der Mensch auch für seine Gedanken verantwortlich, da es ihm freisteht, seinem geistigen Auge Bilder zu vermitteln gleich welcher Art. Nur darf er nicht vergessen, daß zu viele irdische Bilder die Eindrucksfähigkeit vermindern und es also sein eigener Nachteil ist, wenn die gedankliche Tätigkeit entsprechend geringer wird und zuletzt für geistige Wahrheiten, d.h. gedankliche Übermittlungen, nicht mehr aufnahmefähig ist.

Es werden sonach alle Gedanken immer das ausdrücken, was den Menschen zutiefst bewegt .... und also ist der Mensch, der vom göttlichen Schöpfer mit allen Fähigkeiten .... wozu auch die gedankliche Tätigkeit gehört .... ausgestattet ist, voll verantwortlich für alle seine Gedanken, weil es ihm freisteht, diese zu formulieren nach seinem Willen ....

Amen

BD 1418 empfangen  14.5.1940

Göttliches Eingreifen ....
Voraussage ....

Es ist ein vergeblicher Kampf, den die Welt gegeneinander führt, denn sie wird zu keinem befriedigenden Ergebnis kommen. Es ist vom Herrn des Himmels und der Erde beschlossen, daß dieser beendet werde in anderer Weise, als es die Welt erhofft. Doch es wird dieses Ende unbeschreiblich sein. Es wird das Kampfgetöse noch übertönt werden von der Stimme Gottes, die von oben tönt .... Sie wird eine maßlose Verwirrung anrichten unter den Menschen, denn es wird kein menschlicher Befehl ihr Einhalt gebieten können, und machtlos müssen die Menschen die Sendungen des Herrn über sich ergehen lassen. Und nun wird es einem jeden einzelnen überlassen bleiben, die Hand Gottes zu erkennen und sich ihr unterzuordnen oder sich aufzulehnen gegen das ihn betreffende Schicksal.

Denn es soll der Menschheit Denken gewaltsam hingelenkt werden zu Gott, und gesegnet, der diesen Weg findet und Gott als den Urheber alles Geschehens erkennt und sich Ihm und Seiner Gnade empfiehlt. Doch es werden dies nur wenige sein, denn der Menschen Geist ist verblendet, ihre neuzeitlichen Aufklärungen haben sie den Glauben an ein Wesen, Das alles bestimmt auf Erden, verlieren lassen, und in ihrer erhabenen Einstellung finden sie schwer den Weg zu Gott zurück, und diese geistige Überheblichkeit ist ihr Verderb.

Nur wer sich klein und machtlos fühlt und Gott um Hilfe anruft, der wird sein Leben behalten, ob er es auch irdisch hingibt .... Doch der Gottes Hilfe nicht zu benötigen glaubt, der hat sein Leben verspielt irdisch und geistig .... Und so ihm Gott dennoch das irdische Leben läßt, ist dies nur ein Akt größter Barmherzigkeit, auf daß er die Erkenntnis doch noch gewinnen soll auf Erden .... Denn der Herr kennt die Herzen, Er sieht in die fernsten Winkel, Er erkennt jede Regung und lässet nicht untergehen, was zu retten noch möglich ist. Und wer inmitten der Schrecknisse Gott den Herrn anruft um Hilfe, in dessen Herz wird eine wunderbare Ruhe einziehen, er wird das irdische Leben plötzlich als wertlos erkennen, so nicht der tiefe Glaube dieses begleitet, und diese Erkenntnis läßt ihn nun willig dahingeben, was ihm zuvor begehrenswert erschien.

Er übergibt sich willig dem Herrn und nimmt aus Dessen Hand nun entgegen .... Leben oder Tod .... Er gibt jedoch nur seinen Körper hin, um im Jenseits zum Leben zu erwachen. Und also ist sein Abscheiden von der Welt nicht Untergang, sondern Auferstehung zu einem besseren Leben. Der göttliche Wille weiset einem jeden seinen Platz an, Er wird von der Welt nehmen, dessen Zeit beendet ist, und wird der Welt zurückgeben, dessen Erdenwandel noch nicht vollendet ist .... Denn nichts ist willkürlich, was geschieht, sondern alles von Gottes Weisheit und Liebe bestimmt.

Doch wer auch dann noch nicht die Hand Gottes erkennt, dessen Seele ist in arger Not, denn für sie gibt es kein Mittel zur Rettung .... Sie hat die Entfernung von Gott unendlich vergrößert während ihres Erdendaseins und strebt wieder dem gebannten Zustand entgegen, also ist ihr Wandel auf Erden völlig nutzlos, da sie Gott nicht erkennt. Und um solcher Seelen willen läßt Gott Seine gewaltige Stimme ertönen .... Verhallt aber auch dieser Ruf ungehört, so ist dieser Seelen Los nur ewige Verdammnis ....

Amen

BD 1419 empfangen  15.5.1940

Kraft des hl. Geistes ....
Ausstrahlung göttlicher Liebe ....

Ohne Vorkenntnisse zu haben, nimmt der Mensch, dessen Geist wohlgeordnet ist, ein erstaunliches Wissen als geistiges Eigentum entgegen, und es ist dies ein Beweis der Tätigkeit fremder Geisteskräfte. Es kann dieser Schatz jedoch nicht gehoben werden, wenn nicht der Wille zu empfangen stark ist; also das völlige Öffnen des Herzens ist erste Bedingung. Und in ein geöffnetes Gefäß wird nun die Kraft aus Gott sich ergießen. Sie steht dem Erdenkind zur Verfügung, so sie erbeten und empfangen wird. Es ist die Kraft des hl. Geistes nicht eine Illusion, sondern sie ist etwas wirklich Spürbares, das der Mensch sich aneignen kann, wenn sein Wille danach gerichtet ist und sein Herz danach verlangt.

Denn es werden dann die Gedanken des Menschen so geordnet, daß sie niedergeschrieben werden können, um gleichzeitig der Menschheit vermittelt werden zu können. Alles Geistige wirkt durchdringend .... Es ist nicht irgendwo zu Ende, sondern pflanzt sich ständig fort, es wird eine Kraft weitergeleitet, die von Gott ausgeht und stets und ständig belebend wirkt. Alles, was Menschenwerk ist, hat ein Ende, was aber von Gott ausgeht, kann nie ein Ende haben .... Es geht seinen Weg über unzählige Wesenheiten, kann immer und überall empfangen werden und muß sich stets belebend auswirken.

Es vermittelt die Kraft des hl. Geistes das Wort Gottes den Menschen .... Also muß das Wort Gottes Ewigkeitsdauer haben, es kann nie und nimmer vergehen, denn es bleibt ewig das, was es ist .... göttliche Kraft, die Ausstrahlung der göttlichen Liebe, die eben nur dann vermittelt werden kann, wenn sie bewußt begehrt wird. Und daher kann die Kraft des hl. Geistes nicht geleugnet werden, denn es ist der Beweis des Wirkens sichtbar und unvergänglich .... Es ist alles das, was der Geist aus Gott gelehrt hat, niedergeschrieben, und es wirket dieses wieder weiterhin als Kraft .... Es belebt den Menschen, der seinerseits wieder göttliche Gabe begehrt, der sein Herz öffnet und die Ausstrahlung göttlicher Liebe in sich eindringen läßt ....

Er wird die gleiche Kraft verspüren, es werden die Gedanken dessen gleichfalls wohlgeordnet sein, so er empfangsbereit ist und in der Liebe steht .... Er wird nun auch am Born des Lebens schöpfen können und Weisheit und Gnade in sich aufnehmen. Und also wirket das Wort Gottes .... das aufgenommen ist von einem empfangswilligen, in der Liebe stehenden Erdenkind .... stets in der gleichen Art .... Es vermittelt dem Hörer die Kraft aus Gott, so er es mit hungrigem Herzen entgegennimmt. Doch es wird keinen Eindruck hinterlassen auf die Menschen, die unerweckten Geistes sind, die weder göttliche Kraft noch Gnade anfordern, denn in ihnen kann der Geist aus Gott noch nicht wirksam sein; sie nehmen die Worte hin als leeren Schall und bleiben völlig unbeeindruckt ....

Amen

BD 1420 empfangen  15.5.1940

Neue Generation ....
Geistiges Zeitalter ....

Eine neue Generation wird die Auswirkungen der jetzigen entgeisteten Zeit zu spüren bekommen, und diese Generation wird sich ihrer Aufgabe bewußt sein und die Tragweite ihres Tuns und Denkens erkennen. Sie erlebt den Beginn eines geistigen Zeitalters und wird sich durchsetzen müssen in einer Welt der Zyniker und Spötter .... Es behält diese noch die Oberhand, denn ehe die göttliche Wahrheit sich Bahn bricht und unbedenklich von der Menschheit angenommen wird, setzet erst der Kampf ein gegen alles Geistige. Es hat dieser Kampf eine klare Scheidung zur Folge von jenen, die ihren Erdenlebenszweck erkannt haben, und denen, die ihn nur in der Gewinnung irdischer Güter erblicken. Es wird nicht mehr die Erde ausschließlich Materialisten bergen, sondern das Geistige wird gepflegt werden, weil die Erkenntniskraft in den Menschen sich äußert, also auch das Wahrheitsverlangen vorherrschend ist.

Es sind die Menschen nachdenklich geworden durch die Erscheinungen der Zeit; der Zweck des Erdenlebens ist ihnen nicht einleuchtend, so nur irdisches Streben des Menschen Lebensaufgabe sein soll. Sie lassen sich daran nicht genügen und forschen .... Und da sie bewußt oder unbewußt sich einem höheren Wesen überlassen .... die Aufklärung also nicht bei den Menschen, sondern bei Gott, bei ihrem Schöpfer Selbst suchen, wird ihnen auch die rechte Aufklärung zuteil. Und sie werden streben .... dem Geistigen leben, die Wahrheit erkennen und bereit sein zum Dienen. Sie werden irdisches Gut verachten, sich und ihre Umgebung zu erlösen versuchen; sie werden ihr Erdenleben bewußt leben und in vollster Klarheit den irrigen Weg derer erkennen, die ihnen entgegenarbeiten.

Und es wird die Tätigkeit der jenseitigen Wesen große Erfolge zeitigen, es wird der geistige Reifezustand ein höherer sein, da die Gnade Gottes genützt wird und die Menschen im Gebet die Kraft aus Gott anfordern, so daß diese ihnen zugehen kann ungemessen. Und es wird Friede sein, dort wo Liebe ist .... ein Frieden des Herzens, der sich nicht erschüttern läßt durch Unfrieden in der Welt. Es wird das Vertrauen auf göttliche Hilfe den Menschen jede Sorge und Angst fernhalten, der Glaube stark sein und die Liebe zu Gott sogar bereit, Not und Kummer zu ertragen, so es dem Seelenheil dienlich ist ....

Denn es haben die Menschen gesehen die entsetzlichen Folgen eines entgeisteten Lebens und seine Ursachen erkannt .... Sie streben nun eine Höherentwicklung ihres Geistes an .... Sie erkennen die Folgen der Entfernung von Gott und suchen diese zu verringern .... Sie wandeln nicht mehr in der Dunkelheit des Geistes, sondern gehen Lichtwege in inniger Gottverbundenheit ....

Amen

BD 1421 empfangen  16.5.1940

Demut ....
Streiter Gottes ....
Gottes Wege ....
Schnitter ....

Die sich in Demut beugen vor dem Herrn, werden von Ihm angenommen, denn Er teilet Seine Gnade aus denen, die sich Ihm unterwerfen. Und Er neiget Sich ihnen liebevoll zu. Er höret das Gebet der Bedrängten, Er höret die Seufzer der Betrübten, und Er will sie befreien aus ihrer Not. Denn ein gläubiges, demütiges Herz erreget Sein Wohlgefallen, und also erhöret Er sein Flehen ....

Amen

Des Herrn Wege sind wunderbar. Er lenkt die Herzen, die für Ihn schlagen, zueinander, und so sie in inniger Liebe verbunden sind, erleuchtet Er ihren Geist und ist mitten unter ihnen. Sie werden in der Wahrheit stehen, sie werden das Licht erkennen, das ihnen leuchtet .... Sie werden den Herrn spüren in ihrer Nähe, und ihre Herzen werden jubeln und frohlocken ob des sichtbaren Gnadenbeweises göttlicher Liebe .... denn sie erkennen ihn als solchen und sind erfüllt von göttlicher Kraft. Und was sie tun und reden, trägt göttlichen Willen in sich. Es erkennt die Seele die Führung Gottes, und bereitwillig gibt sie sich in Seinen Schutz. Und nun darf sie nimmer fürchten, dem Willen Gottes nicht gerecht werden zu können, denn mit der Erkenntnis geht ihr auch die Kraft zu, und spielend überwindet sie alle Hindernisse ....

Und der Herr will dies also, daß ihr euch findet, die ihr gleichen Geistes seid .... Er will, daß ihr einander Stütze seid, daß ihr euch im Glauben miteinander verbindet, Er will, daß ihr zusammensteht wider den Feind und kämpfet im Geist des Herrn. Denn Er braucht willige Streiter, Er braucht Ihm-ergebene Menschen, denen die Lehre Christi nicht nur Form, sondern inneres Erleben bedeutet .... Er braucht liebe- und dienstwillige Erdenkinder, die einander beistehen in dem schweren Kampf, den die Welt euch noch ansagen wird. Und Er stellt Sich Selbst Sein Heer zusammen, und es wird Seine kleine Schar erfolgreich kämpfen für den Herrn, denn sie kämpfen mit Gott und für Gott ....

Es ist die Macht Gottes wahrlich groß genug, um den Feind besiegen zu können, doch es muß die Zeit der Reife gekommen sein, bevor die Schnitter an ihre Arbeit gehen können .... Und also sollet ihr euch vorbereiten auf die Zeit, wo der Herr euch benötigt .... auf daß zur Zeit der Ernte für Ihn bereit ist alles, was Ihm dienen will. Denn es werden wahrlich viele Schnitter benötigt, doch so Gott Selbst die Arbeit lenkt und leitet, wird sie bewältigt werden von dem dienen-wollenden Erdenkind zur Ehre Gottes ....

Amen

BD 1422 empfangen  17.5.1940

Nicht ein Stein wird auf dem anderen bleiben ....
Verkehrter Wille ....

Ohne Störung wird der Empfang nicht sein, solange das Erdenkind dieser nicht den ganzen Willen entgegensetzt .... Eine geraume Zeit noch, und es erfüllet sich das Wort des Herrn, Der da saget: Es wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben .... Es wird alles in das Chaos der Verwüstung hineingezogen werden, sowohl geistig als auch irdisch betrachtet. Es wird eine Zeit des Schreckens sein für alle, die in der Ordnung zu leben begehren, denn es stürzet alles aus der gewohnten Bahn. Und wer noch unerweckten Geistes ist, wer nicht erkannt hat, daß nur der Frieden, der von oben kommt, wahre Ruhe bringen kann, den wird das Welttreiben belasten, es wird ihn hemmen und niederdrücken.

Und doch ist diese Zeit der Leiden und des seelischen Druckes bestimmt seit Ewigkeit, ist sie doch die einzige Möglichkeit zur Umgestaltung des verkehrten Denkens. Und es ist sonach der menschliche Wille allein Veranlassung, daß diese Notlage gelindert werde oder ein Ende nimmt. Er braucht nur sich selbst dahinzugeben, und die drückende Not wird behoben sein, denn was der Mensch durch seinen verkehrten Willen heraufbeschworen hat, wird unverzüglich sich wandeln, so dieser verkehrte Wille erkannt und nach besten Kräften gewandelt wird. Die Seele des Menschen dankt es dem Willen dereinst bestimmt nicht, daß er zuerst den Körper bedachte und die Seele darben ließ.

Und es war dies also der verkehrte Wille des Menschen, der nicht erkannte, daß erst der Seele gedacht werden soll, bevor der Körper zu seinem Recht kommt. Und dieser verkehrte Wille ist nun die Ursache zu allen Drangsalen der Zeit .... Es muß also die Ursache erkannt werden und dann der Wille tätig werden, zu beheben die seelische Not. Er muß gutzumachen versuchen, was er bisher verschuldet hat .... Er muß in göttlichen Verband treten durch bewußtes Streben nach Gott. Er muß sich umbilden, d.h. alles Denken und Handeln in Einklang zu bringen versuchen mit dem göttlichen Willen, der von ihm fordert, daß er Gott liebet über alles und seinen Nächsten wie sich selbst. So er dieses Gebot beachtet, wird auch sein Geist erweckt werden, und er wird klar erkennen den Zweck und auch den Segen des Leides, das die Welt und auch ihn selbst betroffen hat.

Es ist ein erbarmungswürdiger Zustand, der heut die Welt gefesselt hält .... es tritt der verkehrte Wille so stark in Erscheinung, und doch erkennen nur wenige die Ursache dessen, und also kann die Not auch nicht von ihnen weichen, bis der eigentliche Zweck erreicht ist, den Menschen zu anderem Denken gebracht zu haben. Und daher wird die kommende Zeit noch viel Elend bringen über die Menschheit, denn es will die ewige Gottheit diese nicht dem selbstgewählten Schicksal überlassen. Und die Bemühungen aller dienstwilligen Hilfskräfte sind übergroß, um diese entsetzliche Zeit zu verkürzen, indem sie das Denken des Menschen zu beeinflussen suchen.

Denn es setzet der Herr des Himmels und der Erde alle geistigen Kräfte in Bewegung, um eine Aktion einzuleiten, die unweigerlich zum rechten Erkennen führen muß, so der Mensch nicht offenen Widerstand bietet und Gottes Hilfe und Gnade zurückweiset. Denn Er will der Menschheit helfen, daß sie ihren Willen aus eigenem Antrieb beuget und sich dem göttlichen Willen ergibt. Dann ist die Zeit der Not beendet, denn das Vertrauen zur göttlichen Hilfe gibt dieser die Berechtigung einzuschreiten, und es ist die menschliche Seele gerettet aus der entsetzlichen Gefahr des Unterganges ....

Amen

BD 1423 empfangen  18.5.1940

Rechtes Denken ....
Verringern der Entfernung von Gott ....

Wehret nicht den Gedanken, die euch umspielen. Wisset, daß unausgesetzt geistige Wesen euch betreuen, daß sie versuchen, euch geistige Kraft zuzuführen, daß sie euch das vermitteln wollen, was recht, also Wahrheit, ist .... daß sie eure Gedanken so lenken wollen, daß diese euch zum Segen gereichen, denn so ihr im rechten Denken steht, seid ihr von der göttlichen Liebe erfaßt. Es hat nun die göttliche Liebe Macht über euch, während die Macht des Widersachers über euch gebrochen ist .... Und es ist dies unsagbar wichtig für das Erdenleben. Im rechten Denken zu stehen verringert die Entfernung von Gott .... im rechten Denken zu stehen hat zur Folge, daß sich das Wesen des Menschen veredelt und Gott Selbst daher immer mehr Besitz nehmen kann von dem Wesen, weil es sich Ihm selbst hingibt.

Denn es verlangt der Mensch zu Gott, so sein Denken recht ist .... Er ist von der Liebe Gottes erfaßt, und diese ziehet unweigerlich das Wesen an sich, während die Entfernung von Gott Mangel an göttlicher Liebe bedeutet. Wenn nun des Menschen Denken so beeinflußt wird, daß er nicht anders kann, als nach Gott zu verlangen, so ist dies ein Zeichen, daß jene Wesen, die ihm die Gedanken zu vermitteln suchen, gleichfalls Gott-verbunden sind, daß sie also im guten Sinn auf die Menschen einzuwirken versuchen und daß daher jenen Gedanken willig nachgegeben werden kann, denn sie werden nicht anders als gut auf den Menschen wirken.

Dagegen ist der Mensch immer in Gefahr des falschen Denkens, so der Gegenstand seiner Gedanken nicht Gott, sondern die Welt ist. Denn die Welt ist das Reich des Bösen, die Welt ist das Reich dessen, der die Menschen zu trennen versucht von Gott, der seine Macht zu vergrößern sucht und den Willen des Menschen so lenken will, daß dieser sich voll und ganz nur ihm zuwendet, d.h. alles Weltliche begehrt aus tiefstem Herzen. Und es ist dieses Verlangen das Eingeständnis, daß dem Menschen die Entfernung von Gott recht ist, daß er nicht darunter leidet, sondern sich wohlfühlt und die Annäherung an den Gegenpol Gottes anstrebt. Und es steht der Mensch dann im falschen Denken, er gibt nicht dem Einfluß der guten Kräfte nach, sondern nimmt willig die Einflüsterungen jener Kräfte in Anspruch, die im Dienst des Widersachers stehen, die also gleichfalls entfernt sind von Gott und göttlicher Liebe entbehren.

Wie unsagbar wichtig es ist, im rechten Denken zu stehen, geht daraus hervor, daß die Tätigkeit der Lichtwesen unausgesetzt darin besteht, das Denken der Menschen in die rechte Bahn zu lenken, denn recht denken heißt auch wissen .... recht denken heißt, in der Wahrheit zu stehen, und rechtes Denken sichert daher auch dem Menschen die Erkenntnis alles Göttlichen zu. Und wer Gott recht erkennt, begehrt Ihn auch .... wer Ihn begehrt, der verringert die Entfernung von Gott durch eben sein Begehren, denn sein Wille wendet sich bewußt Gott zu ....

Und so also der Wille des Menschen Gott gilt, ist der Bann gebrochen, der Ewigkeiten hindurch auf dem Wesen gelastet hat. Es hat der Mensch die Erdenlebensprobe bestanden, er ist zu Gott zurückgekehrt aus freiem Antrieb .... er hat die Verbindung mit dem Gegenpol Gottes gelöst und ist die innige Verbindung mit Gott eingegangen. Es ist sein Denken recht gewesen, er hat willig nachgegeben jenen Kräften, die für seine Erlösung tätig sind, indem er deren Gedanken aufnahm und auf sich wirken ließ und sich so jene Gedanken zu eigen machte.

Denn was der Mensch denkt, bestimmt sein Handeln .... Rechtes Denken wird ihn auch recht handeln lassen, und rechtes Handeln ist die Erfüllung der göttlichen Gebote. Also wird stets der Mensch die göttlichen Gebote erfüllen, so sein Denken recht ist, denn er nützet die ihm gebotene geistige Kraft im rechten Sinn, er nützet sie, um Gott und dem Nächsten zu dienen ....

Amen

BD 1424 empfangen  18.5.1940

Geistige Verbindungen abhängig vom Willen des Menschen ....

Es ist unverkennbar, daß sich nur dort geistige Kräfte betätigen können, wo eine unmittelbare Verbindung mit diesen hergestellt wird. Immer muß sich der beiderseitige Wille begegnen; in diesem Fall der Wille des Gebens und der Wille des Nehmens .... Eine Gabe, die nicht in Empfang genommen wird, kann niemals ihren Zweck erfüllen. Geistige Vermittlungen also, die weder begehrt noch angenommen werden, können daher nicht eindringen in das Herz eines Menschen und bleiben also ohne Wirkung. Es muß der Kontakt hergestellt werden, ohne welchen ein Überleiten geistiger Kraft nicht denkbar ist.

Da nun sowohl das geistige gebende Wesen wie auch das Erdenwesen in ihrem Willen übereinstimmen müssen, das gebende Wesen aber immer zum Austeilen geistiger Gaben bereit ist, ist also die Vermittlung dieser nur vom Willen des Erdenwesens abhängig. Und wiederum kann dieser Wille nicht gezwungen werden, geistige Gabe in Empfang zu nehmen. Und so ist dies die Erklärung dafür, daß so wenige Menschen gedanklich belehrt werden von geistigen Wesen .... daß so selten sichtbar das Wirken der Geisteskraft zutage tritt und daß daher dieses Wirken immer angezweifelt wird trotz des offensichtlichen Beweises, der darin besteht, daß ein Mensch sich Kenntnisse angeeignet hat ohne jegliche andere Hilfsmittel als die innere Verbindung mit guter geistiger Kraft.

Nur der Mensch, der empfangen will, kann sich solche Kenntnisse aneignen, sofern er auch die Bedingungen erfüllt, die göttliches Geisteswirken zur Folge haben. Jedoch sind die Vorbedingungen allein nicht genügend zum Aneignen des Wissens, so der Wille zur Entgegennahme fehlt .... denn der Wille stellt erst die Verbindung her, der Wille macht das Erdenwesen fähig, zu hören auf die ihn belehrende Stimme .... der Wille öffnet sein Herz, er erklärt sich bereit, und nun erst strömen ihm die Gaben des Geistes zu. Nun erst verbindet sich der Gottesgeist im Menschen .... der göttliche Geistesfunke .... mit geistig vollkommenen Wesen ....

Es strebt Geist zu Geist .... Es sucht das Geistige im Menschen, sich zu vermehren durch den Zusammenschluß mit gleichfalls Geistigem. Es wird also Wissen und Erkenntnis die Folge sein dieses Zusammenschlusses des Geistigen, denn es wird das Geistige versuchen, das Wissen der Seele zu vermitteln. Es wird die Seele dessen, der seinen Willen so gestaltet hat, daß er sich zur Entgegennahme der Lehren von oben bereit erklärt, im Zusammenschluß mit dem Geistigen ihr Ziel erkennen, und sie wird nun dem Streben des Geistes zueinander kein Hindernis entgegensetzen, indem sie den Willen bestimmt, zu horchen nach innen.

Es ist das keineswegs eine mechanische Tätigkeit, sondern es muß der Wille immer wieder von neuem seine Zustimmung geben, so der Geist im Menschen sich vereinigen will mit den geistigen Licht- und Kraftträgern. Es genügt nicht der einmalige Wille, sondern es muß eine jede Entgegennahme geistiger Kraft vom Willen des Menschen angestrebt werden, und das erfordert wiederum Kraft, die der Mensch nur im Gebet anfordern kann und die ihm im reichen Maß nun zugeht. Das Gebet um Stählung des Willens, um Kraft zum Erfüllen des göttlichen Willens wird stets erhört werden, denn Gott Selbst will den Menschen die Wahrheit zuführen, also wird Er jede mögliche Hilfe auch dem Menschen zukommen lassen, auf daß er zunehme an Wissen und der rechten Erkenntnis ....

Es wird kein Erdenkind zu fürchten brauchen, zu schwach zu sein zum Entgegennehmen des göttlichen Wortes, denn was ihm mangelt, das geht ihm durch Gottes Liebe zu, so es nur innig darum bittet .... und ebenso wird auch die Willenskraft vermehrt werden, so sie der Mensch dazu nützet, dem göttlichen Willen gerecht zu werden ....

Amen

BD 1425 empfangen  19.5.1940

Verhärtete Herzen ....

Verhärtet eure Herzen nicht und seid gebewillig gegen jedermann. Und so ihr gebeten werdet, bedenket euch nicht, ob ihr die Bitte erfüllen wollt, sondern gewähret sie, sofern es in eurer Macht steht. Ihr müßt immer euch in die Not des anderen hineinversetzen und stets bedacht sein, diese nach Kräften zu lindern, dann übet ihr euch in der Liebe, und es wird euch diese Liebe dereinst vergolten werden, denn „so wie ihr ausmesset, wird euch wieder zugemessen werden“, spricht der Herr .... Der Mensch, der liebend tätig ist, ist in Gottnähe, und sein Geist erhellet sich entsprechend seiner Liebetätigkeit. Denn es ist die Liebe erlösend, also hebt sie auch den Dunkelheitszustand auf, der die Folge des gebannten, unerlösten Zustandes ist. Erlöst soll alles werden, was in der Sünde wandelt .... und Sünde ist alles, was der Lieblosigkeit entspringt.

Folglich müssen Liebeswerke den Menschen reinigen von der Sündenschuld, da Gott Selbst die Sünden derer tilgt, so sie erkennen und um Vergebung bitten. Doch das Erkennen der Sünde und die Bitte um Vergebung wird ohne tätige Liebe nicht denkbar sein, denn die Seele eines verhärteten Menschen erkennt nicht ihre Schuld .... sie huldigt der Eigenliebe, und diese ist das größte Hindernis zum Erkennen der Wahrheit. Es wird der Mensch durch die Macht des Bösen in seiner Eigenliebe bestärkt und also gefühllos gegen das Leid des Mitmenschen.

Und es gibt keine andere Möglichkeit der Rettung für eine solche Seele, sowohl auf Erden wie auch im Jenseits. Ohne Liebe kann sie nicht frei werden von dem Zwang, der sie quält. Sie muß selbst Hand anlegen, anderen Wesen die Lage erträglich zu machen, dann erst lockern sich ihre Fesseln, und der erste Schritt zur Selbsterlösung ist getan. Wenn doch die Menschen das bedenken wollten, daß ihr Leidenszustand vergrößert werden muß, so sie sich nicht bewähren in den Lebensproben, die der Herr über einen jeden verhängt. Wenn sie erkennen möchten, daß die Seele erst geben muß, bevor sie empfangen kann. Sie selbst wird die Wohltat der Liebe spüren, also soll sie auch dazu beitragen, anderen unerlösten Wesen Hilfe zu bringen, und das irdisch sowohl als auch geistig ....

Es soll der Mensch nicht glauben, daß er selbst schöpfen kann aus der Quelle des Erbarmens, während er dem Mitmenschen die gleiche Labung versagt. Es ist die geistige Not sehr groß, und also muß auch die leibliche Not fühlbar sein, auf daß der Mensch an sich die Bitterkeit dieser spüre und darauf bedacht ist, das Leid möglichst zu mildern. Doch Leid sehen zu können ohne Anteilnahme zeugt von einem verhärteten Seelenzustand, der noch gar sehr weit entfernt ist von der Erlösung.

Um eine solche Seele zu retten, muß Gott gewaltsame Mittel anwenden und das Leid dessen noch vergrößern, auf daß das Herz in ihm erwache und der Wille in ihm tätig werde, helfend einzugreifen, um dieses große Leid zu mildern. Dann erst ist der Funke göttlicher Liebe in ihm entzündet worden und kann zu einer Flamme werden, die reinigend und erlösend wirkt und alle schlechten Empfindungen im Herzen erstickt. Es muß die Liebe tätig werden im Menschen, auf daß ihm letzte Erlösung werde ....

Amen

BD 1426 empfangen  19.5.1940

Bestreben des Widersachers, geistige Verbindungen zu stören ....

Wo der Geist Gottes am Werk ist, sind verständlicherweise auch Gott abgewandte Wesen tätig, indem sie etwas zu zerstören versuchen, was Gott Seelen zuführen könnte. Und es werden daher die dämonischen Kräfte von allen Mitteln, die ihnen zu Gebote stehen, Gebrauch machen. Sie werden zuerst zu verhindern suchen, daß das den Menschen vermittelte Geistesgut anderen zugänglich gemacht wird. Sie werden zuerst ein Gefühl der Abneigung oder eines gewissen Widerstandes in ihnen erwecken, der jedoch durch die Kraft des göttlichen Wortes sehr bald überwunden wird, so es dem Menschen ernst ist um sein Seelenleben. Ferner wird es dem Widersacher gelingen, die Zweifler in immer größere Zweifel zu stürzen, und so dann nicht das Gebet um Erleuchtung aus dem Herzen kommt, wird der Mensch dieser Zweifel niemals Herr werden, und also ist dem Widersacher sein Ränkespiel gelungen.

Nun aber sind göttliche Kräfte ebensoeifrig am Werk, die Bedenken zunichte zu machen, die ihnen bekannt sind und daher aufs schärfste das Treiben des Widersachers bekämpfen. Die Kraft des hl. Geistes wirkt so offensichtlich, und sie stattet das Erdenkind mit der Gabe des geistigen Schauens aus, so es gehindert würde, gedankliche Übermittlungen zu empfangen und niederzuschreiben. Es lehret der Geist aus Gott doch nur deshalb die Menschen, daß ihnen der Weg zu Gott leichter, d.h. gangbarer, gemacht werde, und es soll also dazu auch das Wort verbreitet werden. Jene Wesen aber werden gehindert, in denen das Verlangen rege wird, eigenmächtig das Empfangene zu zerstören oder den Empfänger am Aufnehmen zu hindern.

Diesen legt Gott Selbst Hindernisse in den Weg, um sie am Zerstörungswerk zu hemmen, denn jede Gabe vom Himmel ist unvergänglich .... Sie würde also niemals zerstört werden können, jedoch können zerstören-wollende Geistwesen leicht ihren Einfluß ausüben auf die Menschen, deren Wille stark ist und deren Überheblichkeit nicht zuläßt, etwas als Wahrheit anzunehmen, was sie nicht bejahen können und wollen. Also wird die böse Macht sie so beeinflussen, daß sie Widerstand bieten dem durch Menschenmund vermittelten göttlichen Wort.

Doch es wird dies ohne Erfolg sein. Denn die gute geistige Kraft ist stärker, und so ringen gute und böse Wesen miteinander, und das Bestreben der letzteren ist nur, die Wirkung des göttlichen Wortes abzuschwächen und Verbindungen, die bestehen zwischen dem Erdenkind und dem himmlischen Vater, zu lösen, so daß der Mensch unfähig wird, die göttliche Wahrheit zu erkennen, und also auch das empfangene Wort zurückweiset ....

Amen

BD 1427 empfangen  20.5.1940

Pflichterfüllung ....
Freiwillig oder zwangsläufig ....

Nur das ist von Wert für die Höherentwicklung der Seele, was aus freiem Willen angestrebt und ausgeführt wird. Es können Menschen angehalten werden zu einem Leben, das an sich dem Willen Gottes entspricht. Es handeln aber diese nur in einem gewissen Zwang. Wenn ihr eigener Wille nicht beteiligt ist, so sind die Taten hinfällig, d.h. wertlos vor Gott. Es bedeutet jede Pflichterfüllung wohl ein korrektes Erdenleben, jedoch kein sonderliches Verdienst für die Ewigkeit. Denn das, was in der Ewigkeit gewertet wird, muß aus dem freien Willen hervorgegangen sein. Es genügt nicht, daß gewisse Gebote erfüllt werden, denen auf Erden große Bedeutung zugemessen wird, die aber den göttlichen Willen wenig oder gar nicht in sich tragen.

Das göttliche Gebot der Liebe zu erfüllen aus innerstem Antrieb .... dies umschließt alles, was fördernd ist für die Entwicklung der Seele. Es wird von euch des öfteren gefordert, zwangsläufig das Gebot der Liebe zu erfüllen .... ihr werdet zu Taten veranlaßt, die an sich wohl dem Willen Gottes entsprechen, so sie in freiem Willen ausgeführt werden. Es soll sich jedoch der Mensch nicht dem Glauben hingeben, durch diese den Willen des Herrn erfüllt zu haben und in tätiger Nächstenliebe aufzugehen .... Nur sein eigener Wille ist maßgebend, und es wird nur gewertet, wieweit er sich liebend zu seinem Tun gedrängt fühlt.

Und daher wird sehr oft der Mensch von seinen Mitmenschen ob seiner Handlungsweise geehrt oder als fromm angesehen, dessen inneres Denken gar nicht seinen äußeren Handlungen entspricht. Es kann ein Mensch nur immer das tun, was laut menschlichen Gesetzen von ihm gefordert wird, ohne jedoch in Verbindung zu stehen mit Gott. Es ist ein gewisser Ehrgeiz und die Sucht nach Anerkennung Antrieb zu größter Pflichterfüllung, doch die seelische Entwicklung in Frage gestellt, denn der innerste Herzenstrieb allein ist entscheidend.

Was die Welt fordert, muß immer bis zu einem gewissen Grade der Erhaltung weltlicher Macht dienen; wird es jedoch den Menschen freigestellt, dann ist der Zweck auch ein edler. Denn dann kann der eigene Wille tätig werden. Somit haben alle Zwangsmaßnahmen, die den Anschein der Nächstenliebe haben, sowie die zwangsläufige Erfüllung kirchlicher Gebote nur geringsten Wert vor Gott, jedes freiwillige Nachkommen dieser jedoch erhöht den Wert ....

Amen

BD 1428 empfangen  20.5.1940

Nützen der geistigen Strömungen ....
Wiederholungen ....

Es sind verhältnismäßig große Schwierigkeiten, unter denen eine Verbindung vom Jenseits zur Erde zustande kommt, so der empfangende Teil die geistigen Strömungen nicht nützet, die eine leichte Verständigung begünstigen. Ungünstig sind die Strömungen dann, wenn alle geistigen Kräfte sich Gott zuwenden, in übergroßer Liebe und Kraft aus Gott empfangen .... wenn die Verbindung mit dem vollkommensten Wesen stattfindet und also nichts Unvollkommenes den im Licht stehenden Wesen sich nahen darf, da die Kraftzuwendung aus Gott alles Unvollkommene auslöschen würde durch die unvorstellbare Lichtfülle.

Der Vorgang der Vermittlung göttlicher Kraft auf die unvollkommenen Wesen bedingt jedoch eine Umhüllung des Lichtwesens, denn es ist das noch nicht reife Geistige im Menschen, das belehrt wird, und es kann dieses nicht ungefährdet das strahlende Licht des geistigen Lehrers ertragen. Jedes belehrende Wesen im Jenseits aber steht im Licht .... Unvollkommenen Wesen wird das Amt eines Lehrenden im Jenseits nicht übertragen. So nun also die göttlichen Lichtträger das Erdenkind unterweisen, müssen sie sich demselben verhüllt nahen ....

Das Empfangen göttlicher Kraft aber läßt das Lichtwesen in höchster Lichtfülle erstrahlen. Und es durchdringt das Licht jegliche Umhüllung .... Also müssen sich die Wesen unendlich weit von dem erdgebundenen Wesen entfernen. Es ist der Begriff „weit“ nicht als räumliche Entfernung zu verstehen, sondern es muß der Abstand vergrößert werden .... es muß die geistige Kraft verringert werden, die dem Erdenkind zugeht .... Und es äußert sich dies nun in schwierigem Empfang der Botschaften, der noch erhöht wird, so der empfangende Mensch nicht mit allen Sinnen danach verlangt.

Umgekehrt aber können die Lichtwesen außerordentlich erfolgreich wirken, so sie ihre Entfernung verringern dürfen. Ein empfangshungriges Kind kann gleichsam dem Licht näherstehen, das Verlangen nach dem Licht läßt eine stärkere Lichtfülle unschädlich sein, und so der Lichtträger wieder eine entsprechende geistige Hülle angelegt hat, kann er sich mit dem Geistigen im Menschen leichter in Verbindung setzen, und dies macht sich bemerkbar in ungehindertem Empfang des göttlichen Wortes.

Und so vermag die Kraft aus Gott in verschiedener Stärke zu wirken. Es sind immer gewisse Strömungen zu beachten, die auch oft erkenntlich sind an vermehrtem Empfangswillen und mühelosem Aufnehmen. Um nun aber auch in lichtvollen Strömungen der göttlichen Gnade gewürdigt zu werden, muß der Mensch seinen ganzen Willen aufwenden, sich zu veredeln. Er muß alles meiden, was den Geist hindern könnte am Höhenflug .... Er muß ohne Bedenken der Erde entfliehen und also die Kraft aus Gott in verstärktem Maß in Empfang nehmen können.

Nun suchet die göttliche Liebe, das Geistige zur Höhe zu leiten, und es sind daher die Lichtträger darauf bedacht, den Menschen ununterbrochen Licht und Kraft zu vermitteln, auf daß das empfangende Erdenkind nicht entmutigt werde durch vergebliches Horchen auf das Wort aus der Höhe. Es sind daher die jenseitigen Wesen, die dienst- und liebewillig sind, angewiesen, Botschaften zu wiederholen .... Es können diese Wesen nur das vermitteln, was ihnen als Auftrag wird. Sie können also nicht eigenmächtig etwas den Menschen geben, was wider den Willen der Lichtträger, also wider den göttlichen Willen, wäre.

Und es werden solche Wiederholungen stets dann geboten, wenn göttlicher Liebegeist mit Seinen Wesen Sich vereint .... oder der Wille zum Empfangen oder das Verlangen nach den Sendungen von oben nicht außergewöhnlich groß ist. Doch ein in innigster Liebe stehendes Erdenkind, dessen Herz nur nach göttlicher Gabe verlangt, wird aufgenommen in den Lichtkreis, doch vor übergroßer Lichtfülle, die ihm schaden würde, liebevoll geschützt ....

Amen

BD 1429 empfangen  21.5.1940

Wille zur Erlösung ....
Bedrängen der Unterwelt ....

Der Wille zur geistigen Erlösung ist die Triebkraft eines geordneten Lebenswandels nach dem Willen Gottes, denn der Mensch, der seinen unfreien Zustand erkennt und daraus frei zu werden verlangt, wird sich auch dazu entschließen, in Opposition zu treten gegen die Gewalt, die ihn gefesselt hält. Er tut nun bewußt das, was nicht dem Willen dieser Gewalt entspricht, und wird umgekehrt wieder in ein dienendes Verhältnis treten zu Gott. Es ist eine ganz ausgesprochene Klarheit des Denkens in ihm, denn der Wille zur geistigen Erlösung zieht geistige Kraft an, die das Denken des Menschen nun klärt und ihm also der Weg zur Freiwerdung deutlich gewiesen werden kann.

Es werden indessen alle Hilfskräfte der bösen Macht gleichfalls sich einsetzen, dieses Streben nach der Höhe zu unterbinden, und sich dazu aller Mittel bedienen, denn alles sich ihnen Entwindende bedeutet für sie ein Verringern, ein Schwinden ihrer Macht. Alles Geistige also, das sich ihr entwinden will, wird nun bedrängt von Wesen der Unterwelt, und diese Bedrückung löst ein Gefühl des Bangens, der Zweifel und innerer Not aus. Es bezwecken die schlechten Kräfte damit, daß sich der Mensch zur Hebung seines gedrückten Zustandes einen Ausgleich schaffen soll durch weltliche Gedanken und Erfüllung weltlicher Begierden ....

Und dann hat der Feind gewonnenes Spiel, denn er fesselt nun die Seele des Menschen von neuem, und es wird das Lösen von seiner Gewalt immer schwerer. Sendet jedoch das Erdenkind in solcher Not seine Gedanken nach oben im festen Willen, den Kampf gegen diese Gewalt fortzusetzen, so ist der Erfolg entsprechend größer, denn es wird der Wille des Menschen gewertet und ihm von guter geistiger Seite Kraft und göttliche Gnade vermittelt. Der geistige Wendepunkt im Erdenleben des Menschen ist immer der Moment der innigsten Fühlungnahme zu Gott .... denn es ist dieser auch gleichzeitig der Moment, wo die gute geistige Kraft in Aktion tritt. Es kämpft von Stund an der Mensch nicht mehr allein gegen seinen Erzfeind, sondern er hat größte Unterstützung zu gewärtigen, so sein Wille sich Gott zugewendet hat.

Doch es muß der Mensch immer wieder mit den Feindseligkeiten des Widersachers rechnen, der ihm Hindernisse aller Art in den Weg legen wird, um seinen Aufstieg zu hindern oder zu erschweren. Und dieser unverkennbare Einfluß schlechter Kraft darf den Willen des Menschen, sich zu befreien, nicht erlahmen lassen. Er hat das Gegenmittel zur Hand .... das innige Gebet zu Gott um Kraft und Gnade .... Denn ein solches Gebet erhört der Vater im Himmel, weil die Liebe zu Ihm und der Wille nach Vereinigung mit Ihm das Gebet aufsteigen läßt zu Ihm .... denn so das Kind zum Vater verlangt, kann es jeder Hilfe gewärtig sein ....

Amen

BD 1430 empfangen  22.5.1940

Christus Fürsprecher ....
Sündenvergebung ....
Bejahen des Erlösungswerkes ....

Bekennet eure Schuld dem himmlischen Vater, auf daß Er euch davon befreie. Es gibt kein Gesetz, das die Liebe Gottes in Frage stellen könnte .... es gibt nichts, das unerfüllbar wäre von seiten des Menschen, was Gott von ihm verlangt. So euch also Schuld drückt und ihr von dieser befreit werden möchtet, braucht sich nur euer ganzer Wille zum Vater wenden und ihr euch Ihm und Seiner Gnade empfehlen. Und Er wird alle Schuld von euch nehmen, so es euer inniger Wunsch ist, davon befreit zu werden. Denn ihr habt einen gewaltigen Fürsprecher bei Gott, Jesus Christus, Der ja aus Liebe zu euch eure Sündenschuld auf Sich nahm und dafür gestorben ist. Ihr braucht nur diese Seine Liebe und Seine Fürsprache zu erbitten, euch also bewußt in den Kreis derer zu stellen, für die der Heiland gestorben ist, und ihr werdet der Gnaden des Erlösungswerkes teilhaftig werden .... Ihr werdet frei werden von aller Schuld um Jesu willen.

Nur muß euer Wille tätig geworden sein .... Ihr müßt die Sünde selbst als eine Last empfinden, von der ihr frei zu werden wünschet, ihr müßt sie verabscheuen, und der Wunsch nach Befreiung muß so heftig in euch sein, daß ihr eben die göttliche Liebe und Gnade des Heilands in Anspruch nehmet und euch erlösen lasset von aller Schuld. Dieser Wille ist ein Bejahen, ein Anerkennen des Erlösungswerkes .... ihr steht also dann im Glauben an Jesus Christus, den Erlöser der Welt .... ihr wendet euch Ihm zu und von dem Urheber der Sünde ab .... Ihr erkennet somit das Unrecht, das ihr getan habt. Und das Schuldig-Fühlen läßt euch demütig werden, es läßt euch bitten um Erbarmen ....

Ihr stellt die Verbindung her zum himmlischen Vater in der Erkenntnis, daß ihr wider Ihn gesündigt habt, daß ihr Seine Gebote nicht beachtet und also auch nicht erfüllt habt .... Ihr empfindet dies als Unrecht, ihr seid nicht mehr überheblich oder euch eures Wertes bewußt, sondern demütig bittet ihr den Vater um Seine Gnade und Barmherzigkeit. Und Er höret euer Gebet um Seines Sohnes willen .... Er nimmt das Sühneopfer an, das Ihm Jesus durch Seinen Tod am Kreuze für euch und eure Sünde dargebracht hat .... Und also hat Er euch erlöst von allen Sünden ....

Amen

BD 1431 empfangen  22.5.1940

Dienen oder Kämpfen ....

Seid gehorsame Diener des Herrn, und fordert nicht die göttliche Gerechtigkeit heraus. Denn so ihr den Herrn betrübet, indem ihr euch auflehnt gegen Seinen Willen, muß Er euch anderweitig zum Dienen zwingen; Er muß euch zuteil werden lassen, was dem Nicht-Beachten Seines Willens entspricht .... Er muß euch kämpfen lassen, wo ihr ursprünglich nur dienen sollt. Kampf ist etwas Brutales, Aufreibendes .... während Dienen der Zustand tiefster Ergebenheit ist. So ihr also dem Dienen euch entzieht, müsset ihr kämpfen, und es wird euch so mancher Schmerz beschieden sein, den ihr durch euren Willen zum Dienen abwenden könnt.

Und es dienet die Menschheit einander nicht mehr, und daher steht sie im Kampf miteinander. Sie verweigern dem göttlichen Herrn den Gehorsam, und darum ist Kampf ihr Los. Und so sie nicht suchen, durch Dienen diesen Zustand zu beheben, wird der Kampf Zeiten dauern, denn es ist Gott gerecht, und diese Gerechtigkeit soll euch wieder Trost sein und Zusicherung, daß jeglicher Leidenszustand ein Ende nimmt, so das Wesen auf Erden und auch im Jenseits dienstwillig ist. Dann muß auch der Kampf, das Leid, ein Ende haben. Und daher müssen alle Menschen des Mitmenschen Leid tragen helfen und also dienen, und es wird jeder Kampf ausgeschaltet sein, denn es läßt Gott Seine Geschöpfe nicht durch Kampf zugrunde gehen, deren Herzen liebefähig und immer hilfswillig sind ....

Dienen heißt also gehorsam sein dem göttlichen Willen .... Dienen heißt auch einen Herrn über sich erkennen, und es hat der Mensch vollauf zu tun, will er dem göttlichen Willen stets gerecht werden. Er wird aber dann auch vom Kampf befreit sein. Es wird ihn alles Schwere nur so weit berühren, wie es nötig ist zur Weiterbildung der Seele. Ein Erdenkind, dessen Wille es ist, dem göttlichen Herrn zu dienen .... also gehorsam zu sein in allem, was der Herr von ihm fordert, wird bedacht werden laut göttlicher Gerechtigkeit ....

Gottes Liebe ist unendlich, und Er will, daß Seine Geschöpfe aufnahmefähig werden für diese Liebe. Also müssen sie zuerst gehorchen Dem, Der ihnen diese Liebe zuwenden will .... Und so sie Widerstand bieten dem liebevollsten Wesen und ihren Ungehorsam dadurch bekunden, muß Leid und Kampf zuvor das menschliche Herz so formen, daß es die Liebe Gottes ersehnt und also willig gehorchen lernt .... d.h. den göttlichen Willen jederzeit erfüllt ....

Amen

BD 1432 empfangen  23.5.1940

Gott-dienen-Wollen ....
Schöne Aufgabe ....

Es ist eine unvergleichlich schöne Aufgabe, die sich der Mensch stellt, so er Gott dienen will. Er erklärt sich bereit zum Empfang außergewöhnlicher Gnade, denn Gott vermittelt diese einem jeden, der sich Ihm zum Dienst anbietet. Es bedarf dieser außergewöhnlicher Kraft zu seinem Wirken auf Erden, er muß alle Widerstände besiegen, er muß sich behaupten allen gegnerischen Ansichten gegenüber, er muß verstandesmäßig alles widerlegen können und also seinen Verstand ausbilden, um das vertreten zu können, was sein Herz als Wahrheit aufgenommen hat und nun weitergeben will. Er muß eine große Liebe besitzen zu seinen Mitmenschen, um ihnen helfend beistehen zu können in ihrer Seelennot. Er muß ferner sein Erdenleben ausschließlich geistiger Arbeit widmen, so der Gedanke, den Seelen zu helfen, in ihm einmal lebendig geworden ist.

Alles dieses erfordert große Kraft, die aber von Gott ihm auch vermittelt wird. Dem verwirrten Geisteszustand der Menschen muß ein klarer, recht geleiteter Gedankenträger sich entgegenstellen, und dieser muß sich die mühevolle Arbeit machen, den Gedankengang der Mitmenschen zu ändern, und so die Vorarbeit leisten, die den jenseitigen Wesen ihre Arbeit erleichtert, nun gedanklich auf die Menschen einzuwirken. Es muß die Tür des Herzens ein wenig geöffnet werden, auf daß die Licht- und Weisheitsträger Eingang finden und nun ihrerseits wirken können.

Und so nun der Mensch die Gaben von oben recht nützet, geht ihm größte Kraft durch diese zu, und er bewältigt seine Erdenaufgabe leicht und mühelos. Und es erlöset sich der Mensch restlos aus geistiger Nacht. Er wird hell und klar zu denken vermögen, er wird Widerstand bieten allen Einwänden, die von unwissender Seite ihm gemacht werden, denn er wird jederzeit den irrenden Menschen erkennen, dessen Gedankengang noch nicht recht geleitet werden konnte, weil sein Wesen und sein Wille jede wahrheitsgemäße Belehrung abwies.

Es ist verständlich, daß jede Geistesrichtung falsch sein muß, die göttlichen Einflusses entbehrt. Denn so die im Wissen stehenden Geistwesen nicht tätig sein können, ist der Weg frei für die irrenden Geistwesen, die das Denken des Menschen auf eine irrige Bahn lenken. Und die Folge davon ist, daß ihnen jegliches Wissen mangelt, sie aber auch nicht nach solchem Verlangen tragen und es ihnen daher nicht geboten werden kann. So nun der wissende Mensch sich solcher Seelen annimmt und deren Denken hinzulenken sucht auf gewisse Probleme, die deren Interesse wachrufen, so öffnet gleichsam dieser wissende Mensch das Herzkammertürchen, und es dringt ein Lichtstrahl durch diese in die bisherige Finsternis.

Es kann dieser Lichtstrahl eine große Veränderung hervorrufen .... Es kann der bisher Irrende die Wohltat des Lichtes empfinden und das Verlangen danach vermehren, das ihm dann jederzeit gestillt wird von oben .... so daß seine Gedanken nun geordneter sind und er plötzlich auch fähig ist, zu erkennen, was Wahrheit ist. Er hat nun seinerseits die Verbindung hergestellt mit der geistigen Welt. Es hat der Mensch, der sich willig dem Herrn zum Dienst anbot, die Aufgabe an einer irrenden Seele erfüllt zu seinem und des Mitmenschen Segen ....

Amen

BD 1433 empfangen  23.5.1940

Das Wesenhafte in der festen Form ....
Material ....

Das Wesentliche Wesenhafte? in der Schöpfung Gottes zu erkennen setzt ein bestimmtes Wissen voraus, denn ohne dieses Wissen sieht der Mensch nur die sogenannte tote Materie, nicht aber das Wesenhafte, das diese Materie in sich birgt. Die Schöpfung Gottes ist jedoch überhaupt den Menschen erst sichtbar, so sie Wesenhaftes in sich birgt. Tot ist also keineswegs das, was dem Menschen als Materie ersichtlich ist. Es lebt alles, auch die an sich leblos erscheinende feste Form. Nur ist das darin verborgene Geistige noch im niedrigsten Reifegrad, also zu einer Untätigkeit verurteilt, wie jedes niedrige Wesen stets untätig sein wird und gerade die erhöhte Tätigkeit eines Wesens oder irgendwelcher Schöpfung auch einen höheren Reifezustand verrät.

Die äußere Form umschließt also nichts Lebloses, sondern eine Wesenheit, die gezwungenerweise in Untätigkeit verharrt, die also leblos erscheint, weil sie durch ihren niedrigen Reifegrad noch nicht zu beglückender Tätigkeit zugelassen ist. Denn alle Tätigkeit ist ein beglückender Zustand, setzt also einen gewissen Reifegrad voraus. Je eher nun dem Geistigen in der festen Form Gelegenheit gegeben ist zu dienen .... also ihm irgendeine Aufgabe gestellt wird, die einem anderen Wesen zum Vorteil gereicht, desto eher erfüllt es seine Bestimmung und kann nun dieser festen Form entfliehen. Und es wird eine jede neue Außenform einen etwas erleichterten Zwangszustand bedeuten für das Wesen.

Die Entwicklung der Pflanzen- und Tierwelt geht jedoch bedeutend schneller vorwärts als jene in der festen Form. Denn um das Geistige aus der festen Form zu erlösen, gehören jedesmal gewaltsame Zerkleinerungen dazu, die nun entweder durch den Willen Gottes, d.h. naturmäßig, oder durch Menschenhand vor sich gehen. Erstere sind planmäßig in tiefster Weisheit beschlossen, so das Geistige in dieser Form ausgereift ist und also frei werden soll. Es geschieht dies durch Naturkatastrophen, die Schöpfungen von unsagbar langer Lebensdauer binnen kurzer Zeit völlig umgestalten, so daß durch Zertrümmerungen ehemals fester Form das in ihr Gebannte frei wird.

Im anderen Falle tragen die Menschen selbst dazu bei, das Gebannte aus der festen Form zu erlösen, indem sie bestehendes Material umgestalten wollen und zu diesem Zweck es zerkleinern, auflösen und anderweitig es wieder zusammenfügen. Ein jedes Zerstörungswerk, dem aber wieder ein bestimmter Zweck zugrunde liegt .... also für andere Schöpfungen Vorteil bedeutet .... hat gleichsam für das Wesen eine Gelegenheit zum Dienen zur Folge und ist sonach Gott-gewollt .... vorausgesetzt, daß alles durch Menschenhand nun Erstehende Seinem göttlichen Willen entspricht, d.h., daß ihm keine niedrigen Motive zugrunde liegen .... z.B. ein dem Nächsten zugefügter Schaden oder alles, was nachteilig ist für Menschen oder jegliche Schöpfung.

Das öftere Umgestalten dessen, was Geistiges in sich birgt, ist nur großer Segen für das Wesen und wird von ihm dankbar begrüßt, so die neue Außenform irgendeinem nützlichen Zweck dient. Die Form und also auch das Geistige in dieser Form, dient nun, und dieses Dienen trägt ihm wieder eine neue Verformung ein, und das so fort, bis die Form um das Wesen immer weniger belastend wird .... und die Umgestaltungen immer schneller vor sich gehen.

Dieser Werdegang alles Wesenhaften ist dem Menschen nicht oft erkennbar und wird daher viel zu wenig beachtet, doch so sich der Mensch die vielen Gegenstände vorstellt, welche die Bestimmung haben, ihm zu dienen .... wenn er nun bedenkt, daß alle diese Gegenstände geistiges Leben in sich tragen .... wenn er zuletzt sich vorstellt, daß er selbst diese Gefangenschaft schon durchlebt hat und gleichfalls endlose Zeiten der Qual und des Gebanntseins ertragen mußte, so wird er jedes Schöpfungswerk nur in diesem Gedanken betrachten .... er wird aber auch seinem Erdenleben mehr Beachtung schenken und also auch die Verantwortung erkennen, die er seiner Seele gegenüber trägt .... Er wird dem Geistigen in der festen Form nach Möglichkeit zur Befreiung verhelfen und auch sich selbst bemühen, stets Gott und seinem Mitmenschen zu dienen, um durch Dienen sich selbst aus der letzten Form zu erlösen ....

Amen

BD 1434 empfangen  24.5.1940

„Und es wird die Welt erlöst sein von aller Sünde ....“

Und es wird die Welt erlöst sein von aller Sünde .... So hat einst der Herr gesprochen zu den Menschen, Er hat den Erlöser verkündet, Er hat den Menschen die Erlösung von aller Schuld verheißen. Und es hat Jesus Christus diese Verheißung erfüllt durch Sein Leiden und Sterben am Kreuz. Wie aber steht die Welt, d.h. die Menschen selbst, dieser Erlösung gegenüber? .... Es hat der Herr alles getan, um diese Verheißung zu erfüllen; was aber muß der Mensch tun, um der göttlichen Verheißung teilhaftig zu werden? .... Er muß zuerst den Willen haben, sich erlösen zu lassen .... Er muß also durch die Anerkennung Christi als Gottes Sohn und Erlöser der Welt zu denen gehören wollen, die erlöst wurden durch Seinen Tod am Kreuze.

Er muß bereit sein, die Gnaden des Erlösungswerkes in Empfang zu nehmen, als da ist: ein durch inniges Gebet erstarkender Wille, der alles ausführbar werden läßt, also in die Tat umgesetzt werden kann. Es war zuvor der Wille durch die Macht des Widersachers gebunden, und es gab kein Mittel, sich aus dieser Macht zu befreien, denn es war der Mensch durch seine Sündenschuld zu schwach zur Gegenwehr. Die göttliche Liebe gab Sich Selbst dafür hin, daß die Macht des Widersachers gebrochen wurde, also der Wille des Menschen so stark werden konnte, um sich dieser Macht zu entwinden. Es muß also die Stärke des Willens erst einmal angefordert werden durch das Gebet .... Und es muß gleichzeitig sich der Mensch zu einem liebenden Wesen gestalten, was ebenfalls ihm nun erst möglich ist durch das Liebeswerk des Herrn .... Denn nur durch die Liebe wird die Sünde getilgt.

Also muß der Mensch, der erlöst werden will von der Sünde, in der Liebe stehen, also gleichsam von dem Strahl göttlicher Liebe durchdrungen sein, die Jesus Christus bewogen hat, Sich für die Sündenschuld der Menschheit zu opfern. Es muß sich der Mensch bejahend einstellen zu dem großen Werk der Barmherzigkeit, die Liebe Christi erkennen und selbst wollen, daß er in dem Kreis derer stehen darf, für die der Herr am Kreuz gestorben ist .... er muß das Erlösungswerk anerkennen und erlöst werden wollen ....

Es nimmt sonach die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch, der um Jesu willen Gottes Barmherzigkeit anrufet, der Jesus als Mittler zwischen sich und Gott um Seine Fürbitte anfleht .... So ihr den Vater in Meinem Namen bittet, so wird Er es euch geben .... Um Seines Sohnes willen soll alle Sündenschuld getilgt werden, um Seines Sohnes Willen wird allen Menschen Vergebung der Sünden zugesichert. Wer also glaubt an Jesus Christus, daß Er der Sohn Gottes ist, Der durch Seinen Tod am Kreuz die Welt erlöst hat von allen Sünden, der wird auch durch seinen Glauben erlöst werden .... Denn er nimmt die Gnade an, die der Erlöser Selbst ihm bietet, er läßt sich durch seinen Willen erlösen .... Er bejaht das Erlösungswerk, er erkennt die übergroße göttliche Liebe, er erkennt seine übergroße Schuld, er erkennt seine Unwürdigkeit und seine Machtlosigkeit, sich selbst davon zu befreien. Er hebt flehend die Hände auf zu Christus und bittet um Erbarmen .... Und also wird er frei von aller Schuld ....

Des Heilands Liebeswerk an der Menschheit kann erst dann in seiner Größe ermessen werden, wenn der Mensch die himmlischen Wonnen sowohl als auch die unsäglichen Leiden im Jenseits sich vorstellt, also den erlösten sowie den gebannten Zustand .... wenn er sich vorstellt, daß nur Seine unendliche Liebe Jesus bewogen hat, unsagbare Schmerzen auf Sich zu nehmen, um die Schmerzen den Seelen im Jenseits zu ersparen. Doch so Seine Liebe nicht erkannt wird, also das Erlösungswerk des Herrn angezweifelt oder gar bestritten wird, schließt sich der Mensch selbst aus von dem Kreis derer, die der Herr erlöst hat durch Seinen Tod am Kreuze.

Denn so der Herr in Seiner Liebe ihm das köstlichste Gnadengeschenk anbietet und er weiset es zurück, ist es seine eigene Schuld, wenn unsägliches Leid im Jenseits über ihn kommt. Ohne Jesus Christus kann kein Wesen erlöst werden, denn es war der Wille so lange gebunden, d.h. in der Gewalt des Satans, wie Christus Selbst diesen Willen nicht gelöst hatte .... Die Lösung fand statt durch den Tod Christi am Kreuz. Der Herr starb für einen jeden, und also kann eines jeden Willen frei werden von der Gewalt des Gegners, doch ohne die Erlösung ist die Macht dessen so groß, daß der Mensch allein nimmermehr sich ihr entwinden kann ....

Amen

BD 1435 empfangen  25.5.1940

Mangel an Kraft ....
Gebet ....
Stoßseufzer ....

Die Kraft zum Leben mangelt den Menschen oft, und es geht daraus hervor, daß sie zu wenig die Kraft aus Gott begehren, daß sie alles aus sich selbst zu meistern suchen, gegen starke Widerstände aber ihre eigene Kraft nicht ausreicht und sie deshalb dort Hilfe suchen sollen, wo der Ausgang jeglichen Geschehens ist. Ob Not und Sorge durch eigenes Verschulden über den Menschen kommt oder ob Gott Selbst ihnen das Leid zur Prüfung schickt, immer muß die Kraft aus Gott angefordert werden, soll diese Not weichen. Doch es hat der Mensch diese Erkenntnis verloren, daß Gott Sich nur durch Leid zu erkennen geben will, damit der Mensch Seiner gedenke und Zuflucht zu Ihm nehme. Es ist der Wille außerordentlich geschwächt, so daß er sich oft teilnahmslos und ohne Widerstand von der Notlage beherrschen läßt, anstatt alles Schwere bekämpfen zu wollen und Gottes Hilfe dazu in Anspruch zu nehmen.

So Gott angerufen wird um Hilfe, wird es ihm gelingen, sich zu befreien, sowohl aus der Lethargie des Geistes wie der Gefangenschaft der Seele .... Denn es wird der Wille zur Selbstbefreiung stark werden. Es muß immer erst das Grundübel beseitigt werden, es muß der Wille wieder frei werden aus der Gewalt des Widersachers, der ihn gebunden hat, alsdann wird er wieder sich äußern dem Willen Gottes gemäß. Und wiederum muß der Mensch in seiner größten Not von selbst zum Vater kommen .... Er muß beten, denn nur das Gebet im Geist und in der Wahrheit dringt zu Gott empor, und nur diesem Gebet kann von Gott entsprochen werden. Der Stoßseufzer um Kraft kann in der schwersten Notlage emporgesendet werden zum Vater .... Je inniger und flehentlicher er zur Höhe steigt, desto sicherer wird er erhört werden. Denn Gott wartet auf diesen Ruf, der von Herzen kommt ....

Gott will, daß das Kind auf Erden verlangend die Hände ausstreckt nach Ihm, Er will, daß es seine eigene Schwäche erkennt und sich hingebend dem Vater im Himmel überläßt .... daß es Seine Liebe und Gnade in Anspruch zu nehmen begehrt .... Er will, daß es zu Ihm kommt in jeder Not .... denn Er ist willig, Seine Kraft auszuteilen, so sie nur begehrt wird. Nehmet Gott auf in eure Herzen, erkennet, daß Er in eurer nächsten Nähe ist und nur wartet, bis euer Herz sich Ihm zuwendet. Suchet Ihn nicht in der Ferne, öffnet euer Herz und vernehmet Seine Stimme ....

Er spricht zu euch wie ein liebreicher Vater und wird euch trösten, so ihr eure Not Ihm vortraget, denn Er ist ja die Liebe, und diese Liebe will euch helfen, doch ihr müßt sie wachen Geistes begehren, ihr müßt die Kraft aus Gott anfordern zu jeder Stunde, zu jeder Handlung und in jeder Lebenslage .... Ihr müßt Gott bitten um Erlösung aus der Not, die ihr selbst verschuldet habt, indem ihr auch dem Widersacher Macht über euch eingeräumt habt und dadurch euer Wille geschwächt wurde. Bittet Gott inniglich um Erlösung aus seiner Gewalt, und ihr werdet wahrlich keine Fehlbitte tun ....

Amen

BD 1436 empfangen  25.5.1940

Weltgeschehen ....
Naturgeschehen ....

Lasset Gott allein nur walten, Er wird euer Geschick lenken nach Seinem Willen .... Und so nimmt das Weltgeschehen seinen Lauf. Es bringt vielen Seelen Erlösung in irdischem und geistigem Sinn, obgleich des Satans Wirken unverkennbar ist. Doch Gott ist überall da, wo ein Gedanke zu Ihm emporgesandt wird. Und es ist die Not und das Elend so groß, daß sich die Seelen voll Verlangen zu Gott wenden und um Rettung aus der Not bitten. Es sind oft qualvolle Stunden, die dem Tode vorangehen, doch es ringt sich so manche Seele hindurch und findet den rechten Weg, und dann ist der Erdenlauf doch noch gesegnet durch das rechte Erkennen. Es ist der Mensch jetzt gleichsam nur Mittel zum Zweck .... Er wird hingeopfert ohne Skrupel, er erfüllt seinen Zweck und gibt sein Leben dahin, weil er selbst machtlos ist gegen irdische Gewalt.

Und sein Opfer wird gnädig angenommen vom himmlischen Vater, und sein frühzeitig beendetes Leben wird ihm im Jenseits angerechnet werden und seiner Seele gleichfalls Hilfe gewährt, so die seelische Reife noch nicht erreicht ist. Doch die das Elend und die Not verschuldet haben aus Eigennutz und Habgier, denen werden noch große Drangsale beschieden sein. Denn das Leid der Mitmenschen schreit zum Himmel um Vergeltung .... Dies spricht der Herr, und Sein Wort ist unabänderlich .... Und also bestimmt Er, daß aller Hader und Streit unentschieden bleibe und die unsäglichen Opfer vergeblich gebracht sein sollen.

Er gebietet Einhalt dem Treiben dessen, der große Macht hat; Er setzet dem Völkerringen ein Ende. Dies ist vorgesehen in kürzester Frist. Das Wirken des Satans ist so offensichtlich zu erkennen, daß nun der Herr Selbst eingreifen wird, um ihn in seiner Macht zu beschränken. Und es genügt dazu wahrlich nur Sein Wille, und es wird wankend werden das Gebilde, das stark und unerschütterlich schien. Die geistige Not unter der Menschheit ist unsagbar groß, ihr soll zuerst dadurch gesteuert werden, denn es erkennt die Menschheit in dem Weltgeschehen nicht das Wirken des Widersachers, also muß sie in dem Naturgeschehen das Wirken Gottes erkennen lernen ....

Und es erkennt die Menschheit noch viel weniger, daß die Zeit gekommen ist, deren der Herr Erwähnung getan auf Erden. Sie erkennt weder den geistigen Verfall noch die zwingende Notwendigkeit eines göttlichen Eingreifens .... Sie lebt und bangt vor dem zeitlichen Ende und wandelt also in finsterster Nacht .... in tiefster geistiger Dunkelheit .... Und daher will Gott Licht bringen .... Er will Selbst zu den Menschen sprechen, doch nicht in lieben sanften Worten, sondern mit gewaltiger Stimme wird Er zu ihnen reden, auf daß sie Ihn erkennen und Seiner Stimme achten.

Er wird Sich also äußern, daß der Ihn erkennen wird, der gläubig ist, den anderen aber wird auch diese Stimme nicht Beweis sein von göttlicher Allmacht und Weisheit. Sie werden ihre Ohren verschließen und nichts hören wollen von einem gewaltsamen Untergang Tausender und aber Tausender von Menschen. Und doch werden sie es hören müssen. Die ganze Welt wird diese Stimme vernehmen und voll Entsetzen ihre Wirkung verspüren, denn Gott will die Schlafenden aufrütteln, die Schwachen schrecken und die Starken ihre Ohnmacht erkennen lassen .... Er wird ein Gericht halten und Gewalt und Ungerechtigkeit sühnen ....

Amen

BD 1437 empfangen  26.5.1940

Wirken der Lichtwesen vor dem Eingreifen Gottes ....

Und es wird geschehen, daß Lichtwesen in großer Zahl zur Erde steigen, um den Menschen, die Gott ergeben sind, den Zeitpunkt anzugeben, da die Erde heimgesucht wird von Seinem Zorn. Es werden diese Wesen sich äußern in verschiedenster Weise, sie werden immer das Gott-dienende Erdenkind so führen, daß es der Heimsuchung entgeht, oder es auch sichtlich schützen vor dem Untergang. Das Wirken dieser Wesen ist zu erkennen überall dort, wo man bestrebt ist, das Wort des Herrn entgegenzunehmen, das ihnen geboten wird von oben. Es werden diese mit erschreckender Klarheit die Zeichen erkennen, die das Herannahen der Zeit des Gerichtes ankündigen ....

Das Wirken der jenseitigen Wesen steht in engster Verbindung mit den kommenden göttlichen Sendungen, soweit diese naturmäßig in Erscheinung treten. So es des Herrn Wille ist, den Menschen Seine Allmacht zu beweisen, setzet Er sie zuvor in Kenntnis und stellt es ihnen frei, Gebrauch zu machen von der Gnadenzeit, die Er ihnen noch in Seiner großen Barmherzigkeit gewährt. Immer und immer warnet Er sie und gibt Sich Selbst kund .... Er lässet Dinge geschehen, die zum Glauben führen müssen, so der Mensch willig ist .... Er bringt ihnen Sein Wort nahe und unterweiset sie zuvor über die Notwendigkeit des göttlichen Eingreifens, über die Ursache dessen und die Möglichkeiten, es auch abzuwenden ....

Er macht also dieses Eingreifen abhängig vom Willen des Menschen und ist zu jeder Gnadengabe bereit, so diese erbeten wird. Und also braucht Er auch willige Diener auf Erden und auch im Jenseits, die im Zusammenwirken diese Gnadengabe aufnehmen und übermitteln, immer getragen von dem Gedanken, helfen zu wollen in größter geistiger Not. Und so das Eingreifen Gottes unabwendbar geworden ist und also die Zeit immer näher rückt, da Schweres der Menschheit auferlegt werden soll um der Seelen willen, ist auch die geistige Arbeit dringlicher geworden, und alle Kräfte des Himmels und der Erde stellen sich dem Herrn zur Verfügung, um zuvor noch aufklärend zu wirken.

Vom Jenseits aus steigt unentwegt das gute Geistige zur Erde herab und suchet allerorten empfangswillige Erdenkinder, welche die Not der Menschheit erfassen und Gott und dem Nächsten dienen wollen. Diese Seine Diener auf Erden werden sichtlich behütet vor geistigem und irdischem Niedergang, denn der Herr Selbst hat sie erwählet, die Gnadengabe von oben weiterzuleiten. Sie stehen unter Seinem Schutz, Er lenkt ihre Schritte, Er gibt ihnen Kraft und Erkenntnis und vermehrt ihren Willen, Ihm zu dienen. Denn Seine sichtliche Fürsorge läßt ihre Liebe zu Ihm stets größer werden, und immer sehnender verlangen sie nach Ihm. Und dieses Verlangen zieht gleichzeitig das gute Geistige an, denn dieses ist in der Liebe eins geworden mit dem himmlischen Vater ....

Und also wirket Gott Selbst, so die Lichtwesen sich in Verbindung setzen mit den Menschen .... Er kommt Selbst zu den Menschen herab und gibt ihnen Kunde von Seinem Willen .... Er weiht Seine Diener ein in Seine Pläne, auf daß diese wieder den Mitmenschen gegenüber davon Erwähnung tun sollen, Er nimmt also gleichsam Selbst Fühlung mit der Erde und ihren Bewohnern und begehrt ihren Willen. Denn so dieser Ihm gehört, schrecket das Erdenkind nichts mehr, was nun über die Erde kommt. Der Lichtwesen Aufgabe also ist, die Herzen der Menschen zu bewegen, den Willen dem Vater im Himmel zu opfern ....

Der innige Verband mit Ihm wird hergestellt, so das Erdenkind seinen Willen aufgibt und ihn bedingungslos dem himmlischen Vater unterstellt. Es müssen daher die Lichtwesen gedanklich sich äußern können, sie müssen ihre Einsicht und Weisheit zu übertragen versuchen und dem Erdenkind verständlich machen, daß der eigene Wille sein größtes Hindernis ist, solange er nicht zu Gott strebt. Und diese Gedanken müssen so lange dem Menschen zugehen, bis er sie aufnimmt in sein Herz, mit seinem Verstand sie verarbeitet und nun entweder sie bejaht oder abweiset. Der gedankliche Austausch, das Fragen des Menschen und die Antwort des geistigen Wesens ist von größter Wichtigkeit in Zeiten, die einer Weltkatastrophe vorangehen, denn so der Mensch sich klar ist über den Zweck und die Bestimmung der Schöpfung und der Geschöpfe, geht in ihm auch eine geistige Wandlung vor sich.

Er erwartet das kommende Geschehen gefaßt und stellt auch seinen Erdenwandel darauf ein .... er kann seinerseits wieder die Mitmenschen aufklären und belehren und den Lichtwesen die Vorarbeit leisten, die zur gedanklichen Beeinflussung unbedingt notwendig ist. Daher muß Himmel und Erde vereint wirken an der Errettung irrender Seelen, und zur Bekräftigung alles dessen, was die Lichtwesen den Menschen gedanklich übermitteln, wird Sich Gott Selbst äußern, so die Zeit hierfür gekommen ist. Er wird Seine Allmacht beweisen den Menschen, die nicht an Ihn glauben, doch denen, die Ihn erkennen, wird Seine Liebe erkenntlich sein ....

Amen

BD 1438 empfangen  27.5.1940

Geheimnis der Menschwerdung ....
Wort Gottes ....
Göttlicher Erlöser ....

Um das Geheimnis der göttlichen Menschwerdung zu verstehen, müssen alle Weisheitsquellen geöffnet sein. Es muß tiefste Gläubigkeit den Menschen fähig machen zur Aufnahme des göttlichen Wortes, auf daß ihm die reinste Wahrheit geboten werden kann und gleichzeitig mit ihr auch das Verständnis dessen, was ohne die innere Erleuchtung unverständlich bleibt für die Menschheit. Es gehört ein in Liebe zu Gott erglühendes Herz dazu, um einzudringen in das Reich des Mysteriösen, und es entschleiert sich nun erst vor den Augen des Menschen alles Verhüllte, weil eine gewisse geistige Reife nötig ist, um eingeführt zu werden in dieses Reich.

Wer nun niemals sein Herz erschließt und sich zur Entgegennahme geistiger Wahrheit bereit erklärt, indem er sich vorbereitet zum Empfang dieser, wird auch nimmermehr Aufschluß erlangen über die Frage der Menschwerdung Christi. Denn es hat der Herr nur denen die Weisheit vorbehalten, die vollernstlich die Arbeit an ihrer Seele in Angriff nehmen. Denn denen ist es ernst um die Höherentwicklung der Seele, sie streben bewußt einen höheren Reifegrad an und nehmen dankend die Belehrungen an aus der Höhe.

So also Gott Selbst Sich zu erkennen gibt in Niederschriften, die nichts anderes enthalten, als was der Herr Selbst auf Erden gelehrt hat, ist nun jener Quell geöffnet, der dem dürstenden Wanderer Labung, Kraft und Stärkung bietet. Was diesem Quell entströmet, ist reinste, lauterste Wahrheit, es ist das lebendige Wasser, das aus den Lenden dessen herabfließet, der am Quell der Wahrheit zu trinken begehrt. Der also Gelabte wird plötzlich die unendliche Liebe Gottes erkennen, Der zu den Menschen Selbst herabsteigt, um ihnen vollste Klarheit zu bringen. Denn der Unwissenheitszustand ist belastend für die Seele .... so aber die Seele hell und klar erkennt, ist sie frei und froh.

Es steigt nun der Herr im Wort zur Erde nieder .... Sein Wort ist das Bindeglied von Ihm zur Menschheit .... Sein Wort kann in Empfang nehmen, wer durch tiefe Liebe die Entfernung von Gott verringert oder überbrückt hat. Einstens aber stieg der Herr Selbst zur Erde und war mitten unter den Menschen .... Er Selbst war die Brücke .... Er Selbst bot Sich an, die Verbindung zwischen der Menschheit und Gott wiederherzustellen .... Er Selbst ging den Weg, den nun die Menschen gehen sollen, um zu Gott zu gelangen. Er nahm Fleisch und Blut an .... Er suchte als Mensch durch tiefste Liebe die Brücke zu schlagen zur ewigen Gottheit .... Er überwand alles Menschliche und strebte alles Göttliche an .... Er lebte in Reinheit des Herzens, und in dieses reine Herz konnte Gott Selbst einziehen in aller Fülle .... Er gab Seinen Körper hin, Er überließ diesen Körper den Händen der gegnerischen Gewalt, um ihn als Sühneopfer Gott dem Herrn darzubringen.

Es war der Mensch Jesus bestrebt, Gott zu dienen, obwohl in Ihm Sich das höchste Wesen barg und Er also herrschen konnte unbeschränkt. Er wollte durch Dienen die Welt erlösen und den Menschen zeigen, daß nur durch Dienen sich der Mensch erlösen kann von der Sünde. Denn Dienen erweckt Liebe, und Liebe wieder ist das Bindemittel, das den Menschen Gottes Nähe einträgt. Wer Gott innig, d.h. von Herzen, liebt, dessen Geist wird auch belehrt von Gott über die Bedeutung der Menschwerdung Christi. Doch auch nur jenen kann Aufschluß gegeben werden über das Geheimnis der Menschwerdung Christi ....

Amen

BD 1439 empfangen  27.5.1940

Verschiedene Äußerungen des Lebenswillens ....

Der Lebenswille der Menschen äußert sich ganz verschieden. Es hat der Mensch oft zu kämpfen mit Unlust und Hemmungen jeder Art, und dies drückt seinen Lebenswillen stark danieder, ebenso sind andere wieder von einem so starken Lebenswillen erfaßt, und es zeigt sich dies in Frohsinn und Freude am Leben. Es brauchen nicht immer gute oder schlechte Verhältnisse bestimmend sein für eine so verschiedene Äußerung des Lebenswillens, sondern es sind dies zumeist die Regungen der Seele, die sich dem Erdenleben weniger gut oder auch besser anpaßt, aber im Inneren ihre Zwangslage auf Erden, ihren unfreien Zustand mehr oder weniger empfindet und dies also im Willen oder Unwillen zum Leben zum Ausdruck kommt.

Deshalb muß so manche Seele einen sehr harten Kampf durchfechten, ehe sie erlöst ist, obwohl sie dem Willen Gottes gemäß zu leben bestrebt ist. Sie hat mitunter Leid zu tragen, das äußerlich nicht als solches erkennbar ist, sie ist außergewöhnlich trüben Stimmungen ausgesetzt, sie muß ihre ganze Willenskraft aufbieten, um dieser gedrückten Stimmungen Herr zu werden. Während andere Menschen wieder unter seelischen Depressionen wenig zu leiden haben und nur dann gedrückter Stimmung sind, wenn wirkliche Leiden und Sorgen an sie herantreten.

Doch auch solche überwinden sie schnell und sind immer leben-bejahend. Diese Seelen fühlen sich wohl auf Erden, sie lassen sich aber auch gefangennehmen von den Reizen dieser Welt und stehen oft in der Gefahr, ihr zum Opfer zu fallen. Der seelische Reifezustand spielt nun auch hier eine große Rolle. Ein Mensch in höherer Reife findet auf Erden keine Erbauung, seine Seele sehnt sich hinweg ihrer wahren Heimat entgegen. Sie ist sich zwar ihrer Sehnsucht nicht recht bewußt, doch das Leben auf der Erde ist für sie ein Qualzustand, und die Unfreiheit lastet sehr auf ihr.

Ein solches Erdenkind muß sehr oft die Zuflucht nehmen zum Gebet, ansonsten es sein Leben auf Erden schlecht ertragen kann. Es muß immer und immer wieder um Kraft bitten für den Gang durch das Erdental, und es muß in tiefer Gläubigkeit auch alles Schwere auf sich nehmen aus Liebe zum Heiland; die Menschen müssen unentwegt dem Geistigen zustreben, dann wird das Erdenleben für sie leichter tragbar sein, sie werden sich geduldig fügen in eine jede Schickung von oben und der Stunde der Erlösung aus Körperfesseln sehnend entgegensehen, und der Austritt der Seele aus der Körperhülle wird ihr Befreiung sein aus aller Not ....

Amen

BD 1440 empfangen  28.5.1940

Abfall von Gott ....
Kampf des Lichtes gegen die Finsternis ....

Alles von Gott Ausgegangene steht in der Höherentwicklung so lange, bis es wieder mit Gott vereinigt ist, denn dieses von Ihm Ausgegangene ist geistige Kraft .... es ist etwas Wesenhaftes, das ursprünglich bestimmt war, im gleichen Willen mit Gott zu wirken .... Es war aber der Wille dieses Geistigen ungebunden, er war, weil göttlichen Ursprungs, ohne jeden Zwang .... und es war dieser ungebundene Wille Anlaß, daß sich das Geistige absonderte von Gott, im Erkennen seiner eigenen Macht, die Gott dem aus Ihm Hervorgegangenen gleichfalls zugesprochen hatte. Gott hinderte den Willen dessen nicht, was aus Ihm war, setzte aber dem Wirken dessen seine Grenzen.

Es gingen zahllose Wesenheiten hervor aus dem mächtigen Willen der (Kraft) Macht, die sich Gott nun bewußt entgegenstellte. Und es waren auch diese Wesenheiten wieder der Ausfluß göttlicher Kraft, da auch jene Gegenmacht Empfänger göttlicher Kraft war. Nur daß jene Wesenheiten nun von dem Trieb beseelt waren, gegen Gott und die göttliche Liebe zu kämpfen, anstatt sich nach der Vereinigung mit Ihr zu verlangen. Und so (mußte) schloß Gott, um die Ihm entströmende Kraft wieder zu Sich zurückzuleiten, ein Bündnis (schließen) mit Seinem Gegner .... Er (mußte) beließ ihm weiter den freien Willen (belassen) und gab ihm die Zusicherung Seiner Kraft (geben), nahm ihm aber gleichzeitig die Macht (nehmen), den Willen der Wesenheiten zu zwingen, die durch diese Macht ins Leben gerufen wurden. (kursiv gesetzte Wörter wurden dem handschriftlichen Text zugefügt = d. Hg.) Es sollte diesen Wesenheiten selbst überlassen bleiben, sich Gott oder Seinem Gegner zuzuwenden. Und es begann nun ein Ringen um diese, doch von jeder Seite wurde mit anderen Mitteln gekämpft. Es kämpfte nun das Licht gegen die Finsternis .... Denn finster war alles, was sich gegen Gott wandte, während von Gott Licht und Liebe ausging ununterbrochen. Das Wesenhafte, das geboren wurde durch den Willen der Finsternis, wurde in den Stromkreis der göttlichen Liebe geführt ....

(28.5.1940) Die Übermacht der Gott ergebenen Wesen verbreitete so helles Licht, daß dieses den aus der Finsternis hervorgegangenen Wesenheiten sichtbar wurde, und nun stritten die Wesen gegeneinander. Die Lichtwesen suchten die finsteren Wesen zu sich heranzuziehen, während letztere die Wesen des Lichtes bedrängten und sie herabzuziehen versuchten. Dieser immerwährende Kampf war jedoch insofern erfolglos, als die Lichtwesen nun in der Tiefe nicht wirken konnten ihrer Lichtfülle gemäß; sie durften die Wesen nicht in ihrem freien Willen behindern, diesen aber hatte der Gegenpol Gottes in seiner Gewalt. Und es gelang ihm, alle seine Produkte gegen alles Lichtvolle aufzulehnen ....

Es begehrte sonach die Finsternis auf gegen Gott Selbst, denn die Lichtwesen waren Seine Vertreter, es waren Seine aus Ihm hervorgegangenen Geschöpfe, die Ihm ergeben waren. Dieses Aufbegehren gegen Gott war schwerste Sünde und mußte laut göttlicher Gerechtigkeit seine Sühne finden, es mußte das Geistige der Finsternis büßen, daß es sich auflehnte gegen Gott, Der das höchste Wesen in höchster Vollendung war. Und gleichzeitig mußte der Gegner selbst niedergezwungen werden. Und also ließ Gott die Schöpfung erstehen, und alles Ihm sich widersetzende Geistige wurde in dieser Schöpfung gebannt .... Es wurde ihm der freie Wille genommen ....

Es mußten nun die Wesenheiten, die Gott den Gehorsam verweigert hatten, in ein dienendes Verhältnis treten, es konnte sich das Wesenhafte nicht durch seinen Willen frei machen, sondern es war göttlichem Willen untertan so lange, bis zur Prüfung seines Willens ihm eine gnadenvolle Zeit der Verkörperung auf Erden gewährt und ihm nun der freie Wille erneut gegeben wurde und das Wesen nun noch einmal vor die Wahl gestellt wurde, sich zu Gott wieder zurückzufinden oder die Trennung von Gott wieder anzustreben .... Und es versagte der Wille des unerlösten Wesens .... Die Macht Der Einfluß des Gegners war noch immer so stark, daß er den Willen des Wesens in seiner Verkörperung als Mensch bedrängte, ihm anzugehören .... Und es war die Not dieser Wesen ungeheuer groß.

Da erbarmte Sich die ewige Gottheit von neuem Ihrer Geschöpfe, Sie stieg Selbst hernieder zu den gebundenen Wesen .... Gott bannte die Macht des Widersachers, indem Er dessen Haß und Lieblosigkeit Seine unendliche Liebe entgegensetzte und also die Menschheit erlöste von ihrem Peiniger .... Seine Liebe war größer und stärker als der Haß, der den freien Willen des Menschen niederrang bis zur vollsten Ergebenheit. Er überwand den Tod, d.h. den ohnmächtigen Zustand des vom Widersacher gebundenen Willens. Und also wurde dem Geistigen doppelte Erlösung gebracht .... Einmal wurde die Macht des Widersachers begrenzt, so daß das Wesen, das nach Gott Verlangen trug, von jener Macht völlig unbeeindruckt blieb .... dann aber wurde dem Widersacher jegliche Macht über Schöpfungswerke genommen, so daß seine ganze Macht nur darin besteht, auf den Willen des Menschen schwächend einzuwirken, doch diese Wirkung völlig aufgehoben werden kann, so der Wille des Menschen sich bewußt zu Gott wendet ....

Amen

BD 1441 empfangen  29.5.1940

Sünde ....
Sühne ....
Schöpfung ....
Wille ....
Erlösung ....

Es ist das Schöpfungswerk Gottes also entstanden, um den freien Willen des Wesens, der gemißbraucht wurde, für eine gewisse Zeit zu binden, so daß also das Wesen gezwungen ist, etwas zu tun, was wider seinen Willen geht .... daß es dienen muß, wo es zuvor herrschen wollte. Es ist das Wesen in einen Zustand gedrängt, den sein freier Wille niemals auf sich genommen hätte; es wird das Wesen zu einer Tätigkeit gezwungen, die dem Willen Gottes entspricht, und es kann die Macht des Widersachers nichts an diesem Zustand der Wesen ändern. Seine Macht ist also schon gebrochen worden, als Gott die Schöpfung entstehen ließ, deshalb wandte er seine ganze List und Tücke an, um das Wesen in dem Stadium des freien Willens, in der Verkörperung als Mensch, doch wieder sich untertan zu machen.

Und er bedrängte also das Wesen in unerhörter Weise, so daß es, auch wenn sein Wille nach Gott verlangte, zu schwach war, diesen Willen auszuführen, sondern er immer wieder in die Fangnetze des Satans geriet und sich durch eigene Kraft nicht daraus befreien konnte. Und um auch diesen Schwächezustand der Wesen, die doch von Ihm ausgegangen waren uranfänglich, aufzuheben .... um die Wesen in ihrer Willenskraft zu stärken und ihnen gleichzeitig das Mittel zu bringen, das sie von der bösen Macht frei werden ließ, stieg der Herr auf die Erde. Er gab dem Gegner auch die Macht über Sich, d.h. über alles, was irdisch war an Ihm, Er stellte Sich Selbst im Kampf gegen den ärgsten Feind alles Guten.

Und Er überwand ihn .... Er brach die Macht des Todes, Er war stärker als der, dessen Bestreben es ist, alles dem Bereich des Lichtes zu entziehen und das Reich der Finsternis zu vergrößern. Er brach dessen Macht, und Er zeigte dem Wesen einen Weg, der aus dem Reich der Finsternis hinausführte in das Reich des Lichtes. Er beließ ihm nun zwar den freien Willen und dem Gegner auch eine Gewalt über diesen, stellte jedoch dem Wesen ein Gnadenmaß zur Verfügung, das seinen Willen stark werden lassen kann und ihm gänzliche Befreiung aus der gegnerischen Gewalt möglich macht, so das Wesen diese Gnadenzuwendung bewußt in Anspruch nimmt.

Also ist es wieder vom freien Willen des Wesens abhängig, nach welcher Seite es sich entscheidet .... Es kann nun ungehindert den Weg nehmen nach oben oder auch nach unten, nur wird ihm, so es nach oben verlangt, auch die Kraft gegeben, seinem Verlangen entsprechen zu können, während zuvor das Wesen kraftlos war und der Wille durch den Widersacher geschwächt war bis aufs äußerste, so daß also das Verlangen nach dem Licht immer geringer wurde, also die Entfernung von Gott immer größer. Durch das Schöpfungswerk ist dem Wesen vor der Verkörperung als Mensch Gelegenheit gegeben, sich zur Höhe zu entwickeln auch gegen seinen Willen, so daß also schon ein bestimmter Reifezustand erreicht ist, wenn das Wesen sich dann als Mensch verkörpern darf.

Es hat der Gang durch die Schöpfung das Wesen schon der Gottheit nähergeführt, es ist der Abstand nicht mehr so unendlich groß, als er einstens war. Und also ist auch die Möglichkeit größer, daß der Gang durch das Erdental als Mensch dem Wesen letzte Befreiung bringt aus der Gewalt des Gegners. So nun die Gnadenzuwendung genutzt wird, die Gott Selbst durch Sein Erlösungswerk den Menschen zugänglich gemacht hat, so kann die letzte Erlösung aus dieser Gewalt stattfinden und das Wesen zurückkehren zu Dem, von Dem es ausgegangen ist ....

Amen

BD 1442 empfangen  29.5.1940

Lebendiger Glaube und Gottvertrauen ....

Lebendiger Glaube und schrankenloses Gottvertrauen sind unerläßlich für ein leichtes Erdenleben. Es muß der Mensch überzeugt sein von der Liebe und Allmacht Gottes, so wird ihn nichts schrecken auf der Erde, er wird sich bedingungslos dem himmlischen Vater unterstellen, denn er weiß sich in Seiner Liebe wohlgeborgen. Und also sollt ihr darauf bedacht sein, daß euer Glaube stark sei und ihr vertrauensvoll Ihm eine jede Bitte vortragt, und ihr werdet auch dem schwersten Ereignisse mutig entgegentreten. Es übermittelt euch also der Glaube die göttliche Kraft, denn durch den Glauben erkennet ihr diese an, und durch euer Vertrauen zieht ihr sie an euch. Was ihr euch von Gottes Liebe erhoffet, ist euch schon erfüllt, bevor ihr es ausgesprochen habt, weil ja der Glaube an Seine Liebe und Allmacht euch innewohnt ....

Es kann der felsenfeste Glaube das Unmöglichste möglich machen, denn Gott ist kein Ding unmöglich und euer Glaube gleichsam die Garantie dafür, daß Gott Seine Allmacht zutage treten läßt. Denn so ein Kind vollstes Vertrauen setzet auf seinen Vater, so wird der Vater dieses Vertrauen des Kindes nicht enttäuschen wollen, und Er wird dem Verlangen Seines Kindes entsprechen. Es ist unsagbar wichtig und wertvoll im Erdenleben, gläubig und vertrauend zu sein, denn beides führt zur innigen Verbindung mit dem Vater im Himmel, es wird ein gläubiges Erdenkind den Kontakt mit Ihm leichter herstellen können und sich Ihm nahen kindlich bittend und vertrauend und ohne Zweifel. Es wird also leicht das rechte Verhältnis herstellen, das Voraussetzung ist zu einem gnadenreichen Erdenleben ....

Es wird der Mensch im Vorteil sein gegenüber jenen, die ohne Glauben sind und also keinen Halt haben in den Nöten, die eine bittere Notwendigkeit sind, um das Erdenkind das rechte Verhältnis zum Vater finden zu lassen, auf daß es auch von Gottes Liebe erfaßt werden kann. Die göttliche Liebe, Weisheit und Allmacht zu erkennen ist Vorbedingung, um das Erdenleben nun auch bewußt leben zu können .... Denn der Glaube ist das Anerkennen der Allmacht und Weisheit Gottes, während die Liebe Gottes anerkannt wird durch das tiefe Gottvertrauen und der Mensch sich bedingungslos der göttlichen Obhut überläßt, so er gläubig ist, und nun seinen Erdenweg wandeln kann in Sorglosigkeit, immer sich behütet wissend von der unendlichen Liebe und Güte Gottes ....

Amen

BD 1443 empfangen  30.5.1940

Verbindung der Seele mit dem Geistigen ....

Es braucht sich der Mensch nur vorzustellen, daß sich seine Seele nach der Befreiung, sehnt und er wird allen Willen aufbieten, ihr zu helfen aus der Gefangenschaft. Es ist die Seele des Menschen gleichfalls Geistiges, das den Weg zu Gott finden soll .... sie ist Substanz, die sich in Ungebundenheit wohl fühlt und die sie umhüllende Form als furchtbaren Zwang empfindet. Sie ist ohne jegliche Bindung mit dem aus Gott hervorgegangenen Geistigen, solange sie den rechten Weg noch nicht gefunden hat, ist aber allein ein unfreies, gequältes Wesen, das nur in der Vereinigung mit dem Geist erst in eine gewisse Freiheit gelangt.

Solange die Seele dem Verlangen des Körpers entspricht, ist ihr Zustand ein unfreier; erst das Eingehen in das Verlangen des Geistes macht sie freier, und so sie nun die völlige Vereinigung mit ihm anstrebt, löst sie sich aus dem Zwang der Gebundenheit. Um nun diesen Prozeß zu Ende zu führen, muß der Wille zur endgültigen Vereinigung mit dem Geistigen außergewöhnlich stark sein, es muß die Seele, also alles Denken, Fühlen und Wollen im Menschen, nur darauf gerichtet sein, diesem Ziel entsprechend zu leben, sie darf also das Erdenleben nicht mehr planlos leben, sondern sie muß sich mit jenen Kräften in Verbindung setzen, die ihr behilflich sind bei der Arbeit, die nun nur noch einzige Aufgabe sein soll, denn die Seele ist geschwächt in ihrem Willen. Sie kann diese Arbeit an sich selbst nur meistern mit Unterstützung. Sie muß erst die Kraft dazu in Anspruch nehmen, die ihr Gott jedoch ungemessen zur Verfügung stellt, nur muß zur Entgegennahme dieser der Wille der Seele tätig werden.

Und diese Tätigkeit des Willens muß sie selbst leisten; sie muß Verlangen tragen nach oben, Verlangen nach einem freien, ungebundenen Zustand, sie muß durch das Verlangen danach ihren Willen bekunden, wieder das werden zu wollen, was sie war und was ihre eigentliche Bestimmung ist, dann steht ihr auch der Weg frei, denn sie wird in ihrem Vorhaben unterstützt, sie wird mit Kraft bedacht und kann nun ungehindert den Weg zur Höhe nehmen, sie kann sich so bilden, daß eine Vereinigung mit dem Geist aus Gott die Folge ihres Strebens ist .... Sie kann ihren unfreien Zustand aufgeben und die letzte irdische Form verlassen als völlig freies Wesen ....

Amen

BD 1444 empfangen  29.5.1940

Unwahrheit Hindernis zum Empfang ....

Die geringste Neigung zur Unwahrheit ist hinderlich für das Entgegennehmen der göttlichen Gabe, denn es können die Lichtwesen nur dann sich verbinden mit dem Menschen, so dieser im vollsten Wahrheitsverlangen steht. Denn da sie Träger der göttlichen Wahrheit sind, können sie diese nur vermitteln einem durchaus wahrheitsbegehrenden Menschen, und es kann sonach niemals ein unwahres Erdenkind die reine Wahrheit entgegennehmen, weil das Lichtwesen solche nicht mehr vermitteln kann. Es wird unentwegt die Wahrheit den Menschen dargeboten in einer Form, die ein Annehmen dieser erleichtert, und ein nach der Wahrheit verlangendes Erdenkind wird auch keinen Widerstand den geistigen Vermittlungen entgegensetzen.

Jedoch so die Lüge Eingang gefunden hat, ist der Mensch nicht mehr geeignet als Vermittler göttlicher Wahrheit. Er gibt sich selbst nicht mehr Rechenschaft über sein Denken. Er hat nicht mehr das rechte Bestreben, Gott zu dienen in aller Ergebenheit, sondern ihm behagt etwas besser, was Gottes Willen entgegengeht, er sucht sich selbst zu entschuldigen und verfällt also in den Fehler, unwahr zu werden. Er sucht sich dann wieder zu betäuben, indem er sich die Notwendigkeit dessen einreden will, und weicht also von dem rechten Weg ab, der zu Gott führt .... Es ist dies ein so folgenschwerer Schritt, daß nicht genug davor gewarnt werden kann, denn nur, der in der vollsten Wahrheit zu stehen begehrt, kann die Verbindung mit Gott, als der ewigen Wahrheit Selbst, herstellen. Und es wird daher immer dann die Garantie für die Wahrhaftigkeit der von oben kommenden Worte gegeben werden können, so des Menschen Verlangen ausschließlich dem Empfangen dieser Wahrheit gilt.

Es kann das göttliche Wort nur dort geboten werden, wo nicht gleichzeitig dem Widersacher Konzessionen gemacht werden, und jede Lüge ist nur ein Zugeständnis des Willens diesem gegenüber. Es steht der Wille nun in einer gewissen Unfreiheit, er wird gezwungen zur Anerkennung dessen, was ihm der Widersacher unterbreitet, er wird schwach und leistet nicht genügend Widerstand, und dies wirkt sich aus in einer geistig wenig befriedigenden Stimmung, die so lange anhält, bis das Verlangen nach der Wahrheit wieder so stark im Menschen geworden ist, daß unbedenklich sich die Lichtträger dem Erdenkind nahen können und die reinste Wahrheit ihm wieder geboten werden kann. Es muß der Mensch immer sich vor Augen führen, daß er nur restlose Aufklärung haben kann, so er die Wahrheit über alles stellt und niemals auch nur zur leisesten Unwahrheit seine Zuflucht nimmt. Denn er verwehret sonst den Lichtwesen den Zugang, und es kann sich dieses Wesen nicht so äußern, denn nur, wo das Wahrheitsverlangen vorherrschend ist, kann die reine Wahrheit von oben geboten werden. Darum meidet die Lüge und strebet immer die vollste Wahrheit an, auf daß ihr der göttlichen Gnadengabe gewürdigt werdet ....

Amen

BD 1445 empfangen  31.5.1940

Nachlassen des Wahrheitsverlangens hindert das Aufnehmen ....

Es legen sich gewaltige Hindernisse dem zur Höhe Strebenden in den Weg bei der Entgegennahme von geistigen Botschaften, so der Aufnahmezustand nicht dem göttlichen Willen entspricht. Es werden die Strömungen ausgeschaltet, die ein leichtes Aufnehmen ermöglichen, so daß also der Mensch ringen muß um innere Festigkeit, daß er also am Abirren der Gedanken gehindert wird und sich inniger an Gott wendet, um in der Wahrheit zu bleiben. Es muß immer wieder der Wille zur Wahrheit in dem Empfangenden lebendig werden, er darf nicht nur mechanisch eine Sendung in Empfang nehmen, sondern muß sein Wahrheitsverlangen jeder Kundgabe voraussetzen.

Er muß Wahrheit begehren, um solche empfangen zu können. So nun das Wahrheitsverlangen nachläßt oder der Mensch geneigt ist, Wohlgefallen an einer Unwahrheit zu finden, muß er durch vermehrte Schwierigkeiten beim Empfang gehindert werden, diesem inneren Trieb nachzukommen. Er muß also immer und immer an sich arbeiten und darf sich keiner Willensschwäche überlassen, er muß eine ausgesprochene Selbstzucht üben, er darf keine Gedanken hochkommen lassen, die sich von der Wahrheit entfernen .... Es schützet der Herr Sein Wort, und Er läßt es nicht verunstalten durch Lehren, die nicht Seinem Willen und der Wahrheit entsprechen.

Und also hindert Er das aufnehmende Erdenkind am Empfangen, so dessen Wille von Seinem Willen abweichen möchte. Er stellt ihm Hindernisse in den Weg, deren Überwinden den Menschen zum rechten Denken zurückfinden läßt. Er führt und leitet ihn Selbst an der Hand, doch die Hindernisse muß er selbst überwinden und sich durchringen, um wieder Gott sich nahen zu können, dem Geber der Wahrheit. So wird also jeder unklare oder unwahre Gedanke immer ein Gefühl der Trennung von Ihm nach sich ziehen, es wird der Mensch zögern, diesen Gedanken aufzunehmen, er wird geneigt sein, ihn zurückzuweisen und ihn endlich fallenzulassen .... er wird offensichtlich gehindert, ihn niederzuschreiben durch ein inneres Gefühl der Ablehnung.

Und es ist darum gut zu wissen, daß nur der Mensch fähig ist zu empfangen, der sich selbst Rechenschaft ablegt über sein inneres Empfinden, der unbedenklich zugibt, so er gedanklich abirrt, und sich bemüht, vor Gott und sich selbst wahr zu bleiben, hingegen muß auch er kämpfen gegen die Anfeindungen böser Mächte. Er muß, so ihm der geringste Widerstand beim Empfangen geistiger Sendungen entgegengesetzt wird, sich schonungslos einer Selbstkritik unterziehen und alles Denken dem Herrn unterstellen, auf daß es recht geleitet sei. Denn die Schwäche des Menschen sucht der Widersacher auszunützen, also muß die Stärke des Willens erbeten werden. Ohne jegliche Kraftzuwendung können die Gaben des Himmels nicht empfangen werden, also soll diese Kraftzuwendung auch angefordert werden als Zugeständnis dessen, daß das Erdenkind seinen Willen dem Vater im Himmel hingibt und Ihm allein nur dienen will ....

Amen

BD 1446 empfangen  31.5.1940

Geisteszustand ....
Gottlosigkeit ....

Der Geisteszustand, der eine Reformierung der bestehenden Lebensverhältnisse bedingt, muß einer näheren Prüfung unterzogen werden, soll der Mensch für die kommenden Naturereignisse das rechte Verständnis aufbringen. Es muß zunächst die Einstellung der Menschen zu Gott in Betracht gezogen werden .... und es wird sich kein anderes Urteil bilden lassen, als daß die Menschheit fast gänzlich ohne Gott lebt. Daß sie wohl traditionell noch von Ihm spricht oder sich auch nach außen zu Ihm bekennt, daß aber das eigentliche Leben unabhängig von Ihm geführt wird und der Gottbegriff fast ausschließlich etwas Unglaubwürdiges für die Menschen bedeutet. Denn es ist immer nur die innere Einstellung zu Gott maßgebend, nicht das formelle Bekennen nach außen hin. Und gerade die innerste Einstellung ist nur äußerst selten so zu finden, wie sie Gott von den Menschen fordert.

Es bemühen sich viele, das Wesen der Gottheit zu ergründen, doch selten nur tun sie dies in der Weise, daß sie sich zu Ihm direkt wenden um Aufklärung. Es ist dies der einzige und sichere Weg, jedoch diese Frage stellen sie erst dann, wenn sie innerlich schon die Gottheit bejahen .... Solange sie dies jedoch nicht können, grübeln sie verstandesmäßig darüber nach und kommen nicht zum Resultat. Also haben sie keinen Glauben, und sie suchen den Glauben in günstigstem Falle durch verstandesmäßiges Forschen zu ersetzen. Dieser Weg aber ist falsch. Um Gott zu erkennen, muß Er erst anerkannt werden. Nur die Gott bejahende Einstellung kann auch das rechte Verhältnis zu Gott nach sich ziehen. Und dies muß innerlich empfunden werden ....

Es muß das Wesen, das aus Gott ist, seinen Ursprung erkennen, es muß die Zusammengehörigkeit mit Gott spüren, um sich Ihm wieder zu nähern. Zur Zeit aber ist menschliches Denken weit von der rechten Erkenntnis entfernt. Gott ist für die Menschen nur noch der Begriff eines unendlich fernstehenden Wesens oder aber eine von den Menschen selbst ins Leben gerufene Lichtgestalt, die aller Wahrscheinlichkeit entbehrt. Und also sucht man auch nicht mit einem so unbewiesenen Wesen in Verbindung zu treten, ja man versucht viel eher, sich von diesem Begriff frei zu machen. Man lebt also das Leben bewußt ohne Gott.

Eine Vereinigung mit Gott kann niemals angestrebt werden, so man die ewige Gottheit nicht anerkennt. Und es ist fast nichts mehr imstande, das irrige Denken der Menschen zu ändern. Denn alles, was über den Menschen kommt an Leid und Kummer, läßt ihn nicht die Erkenntnis finden, daß dies Sendungen sind von eben dieser Gottheit, Die nicht anerkannt wird. Alles suchen sie irdisch, d.h. dem menschlichen Verstand angepaßt, zu erklären, und immer fraglicher wird die Existenz der ewigen Gottheit hingestellt, immer mehr macht sich die Menschheit von den zu Gott hinweisenden Gedanken frei, und es gerät dadurch die Seele in einen Zustand, der jeglichen geistigen Fortschritt in Frage stellt ....

(Unterbrechung)

BD 1447 empfangen  1.6.1940

Erbsünde ....
Freiwerdung ....

Es werden dem Menschen zu seiner endgültigen Freiwerdung die undenklichsten Gelegenheiten geboten, doch immer ist auch der Drang zur Sünde in ihm spürbar, und daher muß der Wille außerordentlich stark sein, ihr zu widerstehen und die Freiwerdung anzustreben. Also muß er ständig im Kampf liegen mit dem Verlangen in sich, denn dieses wird zumeist darauf gerichtet sein, was hinderlich ist für die Freiwerdung des Geistes, ansonsten der Widerstand kein Verdienst des Menschen wäre. Es ist die Kraft des Menschen zwar nicht ausreichend, um diesen Kampf erfolgreich zu bestehen, doch der Wille läßt den Menschen wieder die Kraft anfordern von Gott, die ihm nun auch zugeht. Es muß also immer der Sünde der Wille entgegengesetzt werden, soll die Freiwerdung des Geistes gelingen.

Sünde ist alles, was wider den göttlichen Willen geht, also den Menschen trennt von Gott. Und es ist der Mensch geboren aus der Sünde, d.h., seine Seele ist der Zusammenschluß geistiger Wesenheiten, die aus eigenem Antrieb sich von Gott lossagten und Seinem Willen zuwiderhandelten, indem sie der Finsternis zustrebten und das Licht bekämpften. Ihr Widerstand gegen Gott hat ihnen den Zustand des Gebanntseins eingetragen, und es ist also die Seele noch immer etwas Unfreies, Gebanntes, das sich erst frei machen soll durch eigenen Willen während des Erdenlebens. Er muß also erst die Sünde bekämpfen, d.h. alles, was gegen den göttlichen Willen gerichtet ist.

Es ist ja die Seele nur zu dem Zweck verkörpert worden, um Gelegenheit zur Selbsterlösung zu haben, um ihren seit undenklichen Zeiten gegen Gott gerichteten Willen aufzugeben, gegen ihn anzukämpfen und endlich die Vereinigung mit Dem anzustreben, aus Dem sie hervorgegangen ist. Es ist also kein Mensch bei seiner Geburt frei von der Sünde der einstigen Auflehnung gegen Gott .... und also nun auch das Wort Erbsünde verständlich. Es nimmt der Mensch den Kampf auf gegen seinen ihm innewohnenden Drang gegen das Licht. Er wird immer kämpfen müssen, um den Dunkelheitszustand um sich zu verringern oder aufzuheben, und es wird dieser Kampf seinen ganzen Willen benötigen, doch steht ihm ungemessen Kraft zur Verfügung, so er seinen Willen ernstlich tätig werden läßt und die Kraft aus Gott begehrt.

Der Wille ist es, der von Gott gefordert wird. Gibt der Mensch seinen Willen Gott zu eigen, dann gibt Gott ihm Seine Kraft in solchem Ausmaß, daß er sich restlos befreien kann aus seinem gebannten Zustand, der nur die Folge war jener Sünde .... dem Gott entgegengerichteten Willen .... Jeder Mensch nennt beim Eintritt in das Erdenleben noch den Gott-entgegen-gesetzten Willen sein eigen, kann aber beim Verlassen dieser Erde ihn völlig aufgegeben, d.h. dem göttlichen Willen unterstellt haben, und dies bedeutet für das Wesen endgültige Befreiung aus seiner undenkliche Zeiten währenden Gefangenschaft ....

Amen

BD 1448 empfangen  1.6.1940

Stunde der Heimsuchung ....

Die Stunde der Heimsuchung wird euch Menschen belehren, daß ihr machtlose Geschöpfe seid, abhängig vom Willen einer Macht, die so stark ist, daß Ihr alles untertan ist im Himmel und auf Erden. Ihr werdet euch beugen müssen dieser Macht, und so euer Wille sich gegen diese Macht auflehnt, wird ewiges Verderben euer Los sein. Und darum wisset, daß Sich euch der Herr Selbst entgegenstellt, auf daß euer Treiben, das gänzlich unter dem Einfluß des Widersachers steht, ein Ende finde ....

Wisset, daß ihr es gewaltig büßen müsset, daß ihr Seine Gebote mißachtet und die Liebe gänzlich ausschaltet aus eurem Leben. Es wird euch dies keinen Segen eintragen, denn ihr entsprechet nicht dem göttlichen Willen, sondern ihr ordnet euch dem Willen des Widersachers unter. Und also sollet ihr auch die Folgen eures verkehrten Willens auf euch nehmen. Wisset, daß Gott dem Treiben des Widersachers seine Grenzen gesetzt hat und daß auch ihr es zu spüren bekommt, so Gott Seine Macht dem Widersacher entgegensetzt.

Und ihr müsset unsagbares Leid auf euch nehmen, weil ihr das Leid der Mitmenschen verschuldet habt, ihr müßt gleiches Leid erfahren um der göttlichen Gerechtigkeit willen, die es nicht zulassen kann, daß sich der Mensch seine Gesetze selbst macht, die Seinen Gesetzen widersprechen, daß er sich Rechte anmaßt, die ihm von Gott nimmer gegeben sind, daß er schuldlose Menschen bedrängt und Werke vollbringt, die zum Himmel schreien um Vergeltung. Und es wird die Vergeltung kommen, und es wird gleiches Entsetzen die Menschen erfassen, die zum Entsetzen der Mitmenschen wüten und sich gegen Recht und Gerechtigkeit vergingen.

Denn Gottes Liebe und Milde gilt den Bedrängten und Schwachen, die der Willkür des Starken ausgeliefert sind, Gottes Weisheit und Allmacht greift ein, so das Treiben des Widersachers die Hölle schon auf Erden schafft. Das Land aber soll verwüstet werden, das Menschen birgt, die den Teufel in sich tragen, und es sollen die Greueltaten ein Ende finden und die Menschheit wieder sich des Schöpfers besinnen und ein anderes Leben zu führen bestrebt sein, auf daß der Seele Befreiung werde aus tiefster Not ....

Amen

BD 1449 empfangen  2.6.1940

Lebewesen ....
Licht- und Kraft-Empfänger ....

Auch das unscheinbarste Wesen ist Empfänger göttlicher Kraft, und zwar liegt gerade diesen Wesen eine Aufgabe ob, die ungeheuer wichtig ist für das Bestehen der Gesamtschöpfung. Es haben diese Wesen eine Bestimmung, die sehr deutlich das Dienen erkennen läßt. Sie müssen fortgesetzt tätig sein als Stromleiter der göttlichen Liebe. Denn göttliche Liebe ist Kraft, die allen Wesen vermittelt werden muß, und es geschieht dieses Vermitteln durch eben jene kleinsten Lebewesen, deren Aufgabe es ist, alles mit ihm (ihnen = d. Hg.) in Berührung kommende gleichsam in Verbindung miteinander zu bringen, auf daß der Kontakt hergestellt ist, der ein Entgegennehmen göttlicher Kraft möglich macht.

Es ist dieser Vorgang jedoch unabhängig von dem Willen des einzelnen, wie weit dieser die Zustimmung gibt zum Empfangenwollen dieser Kraft, daher sind die unscheinbarsten Wesen dazu bestimmt, sich zu einem Vorgang herzugeben, der anderen Lebewesen wieder das Bestehen sichert. Sie dürfen gleichzeitig aber in den Zustand einer gewissen Tätigkeit treten, und es ist dies schon das erste Stadium der Erlösung. Es ist alles, was zur Tätigkeit zugelassen ist, auch in einem Reifegrad, wo es Licht empfangen und weiterleiten kann. Sobald das Wesen also zur Tätigkeit zugelassen ist, wird es auch Licht verbreiten können, und es wird daher immer dort Licht sein, wo diese Lebewesen tätig sind, während Finsternis dann ist, so diese Wesen ihre Tätigkeit einstellen.

Also immer bedeutet Tätigkeit auch Licht .... Und wiederum wird diese Tätigkeit angeregt oder begünstigt, je intensiver die Strahlung des göttlichen Lichtspenders auf das lichtempfangende Wesen wirkt. Es müssen die Lebewesen die Funktionen ausüben, die ihnen von Gott zugewiesen sind, sie müssen also tätig sein, bedürfen dazu Kraft aus Gott, empfangen diese und sind nun in den Stromkreis göttlicher Liebe eingetreten, der für das Wesen unvorstellbare Gnaden bedeutet. Nun sie im Licht wandeln, empfinden sie die Wohltat dessen, es regt den Tätigkeitsdrang an, und Tätigkeit ist der Zustand des Befreiten, Erlösten. Jedoch ist für das menschliche Auge die Tätigkeit der kleinsten Lebewesen kaum wahrnehmbar. Und doch sind alle diese Wesen ihrem Reifezustand entsprechend eingereiht in den Kreis der Gott und Seiner Schöpfung Dienenden.

Es ist allen Wesen periodenweise eine Tätigkeit zur Aufgabe gemacht, die sie nun auch ganz dem göttlichen Willen gemäß erfüllen. Es wird immer das Lebewesen wieder in den Zustand der Ruhe, der Untätigkeit versetzt, um die Wohltat der Tätigkeit immer wieder auf sich wirken lassen zu können, denn es erkennt in dem Wechsel der Tätigkeit und der Ruhe, daß die Tätigkeit dem befreiten Zustand, während die Ruhe dem in der festen Form gebannten Zustand entspricht. Daher wird das kleinste Lebewesen, so es einmal zur Tätigkeit zugelassen ist, in aller Emsigkeit seine Aufgabe erfüllen und also als Licht- und Kraftleiter in der Schöpfung allem Wesenhaften dienen ....

Amen

BD 1450 empfangen  2.6.1940

Um- und Weiterleiten der Kraft aus Gott ....

Es werden unzählige Lebewesen geboren durch die Allmacht des göttlichen Schöpfers, und es gehen diese Wesen nunmehr der Aufgabe nach, die ihnen vom Schöpfer gestellt wird. Es ist die irdische Tätigkeit dieser Wesen gar verschiedenartig, jedoch geistig erfüllen sie alle die gleiche Aufgabe, alles mit ihnen in Berührung Kommende zu speisen mit göttlicher Kraft, deren Um- und Weiterleiten ihnen obliegt. Sie dienen also gewissermaßen als Zwischenstation .... sie sind die Sammelgefäße, die benötigt werden in der Gesamtschöpfung, auf daß die Kraft aus Gott dringe in die finstersten Winkel, denn Lebewesen sind überall, wenn auch ihrer Winzigkeit wegen dem Auge nicht immer sichtbar.

Es gibt aber keinen Gegenstand, der nicht von Lebewesen besät ist, und da ein jedes dieser kleinsten Lebewesen vom Willen Gottes erschaffen wurde, um eben eine Mission zu erfüllen, und diese Mission darin besteht, die Kraft aus Gott, die zum irdischen Leben erforderlich ist, zu vermitteln, so muß die geistige Tätigkeit der Lebewesen ungeheuer wichtig sein, also in erster Linie Beweggrund des Entstehens dieser Wesen. Es lebt also gewissermaßen ein jedes Wesen durch die Hilfeleistung anderer Wesen, da die Kraft aus Gott von Wesen zu Wesen übertragen wird, dann aber ordnet sich ein jedes Lebewesen dem göttlichen Schöpfungsplan ein und wird also auch zu irdischer Tätigkeit bestimmt, die wieder dem gesamten Schöpfungswerk zuträglich ist.

Nichts ist in der Schöpfung ohne Leben, da es ständig die Lebenskraft empfängt von Gott. Es muß sich diese Kraft in unzählige Empfangsstationen sammeln und wieder in andere Stationen umgeleitet werden. Es ist dieser Vorgang nur mit geistigem Auge zu schauen, wird jedoch den Menschen verständlich sein in der Darstellung einer Dränage-Anlage, die erstmalig alles ihr Zuströmende auffängt, um es dann so weiterzuleiten, wie es dem Erdboden dienlich ist, also niemals planlos der Zustrom verschwendet wird ....

Amen

BD 1451 empfangen  3.6.1940

Gebets-Notwendigkeit und Kraft ....
Gebet Beweis des Glaubens ....

Die Gefahren des Erdenlebens sind unbeschreiblich groß, so sich der Mensch auf seine eigene Kraft verläßt. Denn es kann der Widersacher seine Macht gebrauchen, ohne auf irgendwelchen Widerstand zu stoßen. Und er nützet diese Macht zur Schwächung des menschlichen Willens. Und da das Wesen doch noch immer im gebannten Zustand ist, wenn auch in erleichterter Form, ist dessen Wille ohne Unterstützung durch göttliche Kraft nicht genügend widerstandsfähig und wird also dem Feind zum Opfer fallen. Und deswegen muß unbedingt die Kraft aus Gott angefordert werden, d.h., es muß der Mensch die Gnade des Gebetes nützen, er kann ohne das Gebet, ohne den bittenden Gedanken zu Gott, unmöglich den irdischen Gefahren gegenüber gewappnet sein, und es wird der Mensch, der das Gebet nicht zu benötigen glaubt, nimmermehr den Kampf auf Erden bestehen.

Es ist das Gebet das Zugeständnis seiner Hilflosigkeit; es beweist das Gebet den Willen des Erdenkindes, dem göttlichen Willen zu entsprechen; es ist das Gebet die Brücke nach oben, die also betreten wird im guten Willen, der Gewalt des Widersachers zu entfliehen und sich mit Gott zu vereinen. Und dieser Wille ist Anlaß dazu, daß Gott das Gebet erhört, so es zu Gott emporsteigt in tiefster Gläubigkeit, im Vertrauen auf Seine Hilfe. Der Zustand der Hilflosigkeit macht das Gebet unentbehrlich. Wer also ohne Gebet auszukommen glaubt, der fühlt sich selbst stark genug einerseits und leidet andererseits zu wenig unter seinem gebannten Zustand, als daß er davon befreit zu werden begehrt.

Ihm fehlt also noch die Erkenntnis seiner derzeitigen Lage, seines Ausganges und seiner Bestimmung. Es genügt ihm das Erdenleben, dieses glaubt er meistern zu können aus eigener Kraft. Er erkennt aber auch nicht eine über ihm stehende Macht an als eine Wesenheit, Der er sich anvertrauen oder Sie um Hilfe angehen kann. Und also kann er auch nicht beten und ein Wesen anrufen, Das ihm zweifelhaft ist. Es fehlt ihm also der Glaube. Und so ist das Gebet andererseits immer ein Beweis innerer Gläubigkeit, während ein ungläubiger Mensch niemals beten wird ....

Es muß also der Mensch zuerst glauben, ehe er die Gnaden des Gebetes in Anspruch nehmen kann, und es ist der Mensch, dem es an Glauben mangelt, unsagbar zu bedauern, fehlt ihm doch jegliche geistige Hilfe, ohne die er aber den Weg zur Höhe nicht beschreiten kann. Daher ist das Gebet nicht auszuschalten im Erdenleben, soll dieses zweckentsprechend gelebt werden und der Seele den Erfolg einer Höherentwicklung eintragen. Denn es stellt durch das Gebet der Mensch erst die Verbindung her mit guter geistiger Kraft, und nun erst kann er seiner Erdenaufgabe gerecht werden .... nun erst kann er alles tun, was seiner Seele einen höheren Reifegrad einträgt und also einzigster Zweck des Erdenlebens ist ....

Amen

BD 1452 empfangen  3.6.1940

Sicheres Merkmal des Verlangens nach der Wahrheit ....

Der Kern der Wahrheit kann erst dann gefunden werden, wenn er bewußt begehrt wird. Es stehen zwar die Menschen im Glauben, daß immer das die Wahrheit sei, was ihnen annehmbar erscheint, und da also die Menschen verschieden annahmewillig sind, müßte es demnach verschiedene Wahrheiten geben. Doch die reine Wahrheit bleibt immer und ewig die gleiche. Und der sie anstrebt, kann nicht im Irrtum wandeln. Wann aber strebt der Mensch die Wahrheit an .... wenn doch ein jeder Mensch denkt, nichts anderes als die Wahrheit zu begehren.

Ein sicheres Merkmal des Verlangens nach der Wahrheit ist das willige Hingeben dessen, was der Mensch zuvor als Wahrheit erkannt hat, und ein williges Öffnen des Herzens zum Empfangen der Wahrheit von oben. Es bekundet dieser seinen Willen nach der reinen Wahrheit, denn er wird immer einen gewissen Mangel erkennen in allen Überlieferungen, er wird nun Menschenwerk wohl zu unterscheiden wissen von dem, was unmittelbar von oben kommt. Und so es ihm nur um die reine Wahrheit zu tun ist, muß er vorerst alles ausscheiden, was menschlichen Ursprungs ist.

Er muß sich genau an das empfangene göttliche Wort halten und möglichst wenig sich das zu geistigem Eigentum zu machen versuchen, was schulmäßig den Mitmenschen vermittelt wurde. Er muß ungeheuer konsequent bleiben, d.h. immer zuerst das Wort von oben zu sich sprechen lassen, bevor er das umgestaltete Wort als Wahrheit anerkennt. Er muß eine gewisse Sicherheit haben dem Gegner gegenüber, der das oft geänderte Wort vertritt, das nicht göttlichem Willen entspricht. Er darf sich mit seinem Verstandesdenken nicht zufriedengeben, sondern immer und überall den Rat Gottes zu Hilfe nehmen und also immer die Kraft aus Gott begehren, um nun die reinste Wahrheit zu erkennen, und er muß bereit sein, seine vorgefaßten Meinungen hinzugeben, so diese nicht mit dem von oben Gebotenen übereinstimmen ....

Amen

BD 1453 empfangen  4.6.1940

Auswirken der Liebeswerke ....
Vermehrte Kraft ....

Es soll die Kraft vermehrt werden durch die Liebe .... Alles, was der Mensch tut, soll aus der Liebe geboren sein, dann wird er auch die vermehrte Kraftzufuhr spüren, er wird von einer beispiellosen Sicherheit getragen sein und alles um sich zur Liebe anregen, denn es spürt das Geistige um ihn die Liebe, und es wird der Wille zu Gott rege .... Und dieser Wille wieder ist Kraft .... Es kann der Mensch sich ein Liebeswerk in seiner Auswirkung nicht vorstellen. Es ordnet sich gleichsam alles Unvollkommene dem Vollkommenen unter .... d.h., alles gute Geistige hat großen Einfluß auf das in der Höherentwicklung stehende Geistige, und es spürt das Unvollendete diesen Einfluß als vermehrte Kraft. Es kann leichter ausführen, was sein Wille anstrebt, und so dringt die Kraft der Liebe in alles Wesenhafte und vermehrt in ihm den Drang zur Höhe.

Und darum soll alles Denken und Handeln in der Liebe seinen Ursprung haben, dann wird es reiche Frucht tragen. Das Geistige im Menschen verlangt nach Erlösung, kann aber nur erlöst werden durch die Liebe .... So der Mensch nun liebend tätig ist, gibt er seinem Geist in sich die Freiheit, und diese Befreiung des Geistes trägt ihm wiederum die Gnade ein, den Wert der Liebe zu erkennen und also nun bewußt zu leben, d.h., sich in der Liebe zu üben. Und was er nun tut in der Absicht, Gott und dem Nächsten damit zu dienen, ist der Ausfluß der in ihm sich äußernden Liebe .... er will gut sein, er will zur Höhe streben, er will dienen, dem Mitmenschen helfen, er will Befreiung bringen allen Wesen, die ihn umgeben. Und jedes Werk der Liebe vermittelt ihm nun auch die Kraft, das auszuführen, was er will ....

Es ist die Kraft der Liebe wirksam auf weiteste Entfernung .... Es kann der Mensch in sein Liebeswirken einbeziehen jedes ihm entfernte Wesen, es kann ihm Hilfe gewähren in geistiger Not, denn immer wird die Liebe sich Bahn brechen und den Weg zu Gott finden; es wird also ein bittender Gedanke in Liebe immer das göttliche Ohr erreichen und dem Wesen, dem das Gebet gilt, Kraft zuwenden in reichlichstem Maß. Also soll dem Gebet immer die tiefe Liebe zugrunde liegen; es soll, wer für seinen Nächsten bittet, durch die Liebe dazu veranlaßt sein, dann wird jegliches Gebet Erhörung finden bei Gott.

Es zieht jedes Wirken in Liebe unvorstellbare geistige Erfolge nach sich, denn in jedem Werk der Liebe ist Gott Selbst, also muß auch Seine Kraft überfließen in jeden sich in Liebe betätigenden Menschen und dem geistig Unerlösten die Erlösung bringen, denn unerlöst sein heißt ferne sein von Gott .... doch in der Liebe tätig sein heißt, Gottes Nähe zu spüren, und die Nähe Gottes muß unweigerlich auch Kraftzuströmung für das Wesen bedeuten. Und wiederum ist jede Kraftzuströmung ein Freiwerden aus einem unfreien Zustand .... Doch es kann nur frei werden das Wesen, das zur Liebe sich gestaltet, denn nur die Liebe erzeugt die Kraft, die das Wesen zu seiner Freiwerdung benötigt ....

Amen

BD 1454 empfangen  4.u.5.6.1940

Liebe unerläßlich zu geistigem Reichtum ....

Unsagbar arm ist der Mensch zu nennen, dessen Gesinnung jeglicher Liebe entbehrt, denn ihm mangelt es an der Erkenntnis des höchsten Gottwesens, da alles Göttliche in ihm nicht zur Entfaltung kommen kann. In seiner Verblendung sieht er nicht nur das Erdenleben in falschem Licht, sondern er macht sein Herz völlig unfähig zur Aufnahme göttlicher Weisheit. Er verschließt sich selbst gegen göttliches Wirken und kann daher auch niemals in der Wahrheit unterrichtet werden. Denn die Liebe ist unerläßlich, sie ist erst das Bindeglied zwischen dem Menschen und den lehrenden Kräften des Jenseits .... Ohne Liebe vernimmt der Mensch nicht die Stimme in sich, ohne Liebe kann der Geistesfunke in ihm nicht entfacht werden, und ohne Liebe ist auch jegliches Verständnis geistiger Wahrheiten unmöglich.

Es muß sich der Mensch zur Liebe erziehen, und er kann dies auch mit Leichtigkeit, so er dem irdischen Leben weniger Beachtung schenkt und sich dem Übersinnlichen zuwendet. Ein Mensch, der sich in Gedanken mit den Dingen befaßt, die außerhalb des Irdischen liegen, wird auch seinen Mitmenschen nun betrachten als gleiches suchendes Wesen, und es wird dies eine Art Verbundenheitsgefühl in ihm auslösen. Er fühlt das Bedürfnis, mit ihm seine Gedanken auszutauschen, er möchte ihm diese mitteilen und ihn auch auf den gleichen Weg führen, und also beginnt die Liebe in ihm sich zu entfalten, und es ist eine Schranke eingerissen, die zuvor den Zugang zum Wissen versperrte ....

Was der Mensch selbst als recht erkennt, möchte er dem Nächsten mitteilen, und so also das Mitteilungsbedürfnis in ihm lebendig wird, wird auch sein Gedankengang recht geleitet sein, denn wo Liebe ist, ist Gott Selbst und verhindert falsche Ergebnisse des Denkens. Es soll der Mensch die Liebe pflegen, er soll sie als kostbarstes Gut im Herzen tragen und sie ständig zu vermehren suchen .... Und so es ihm dazu an Kraft mangelt, soll er sich diese erbitten .... Und es wird sein Leben reich sein an geistigem Besitz, denn die Liebe trägt ihm Erkenntnisse ein, die anders der Mensch nicht erringen kann.

Dem liebenden Menschen gibt Gott ungemessen Weisheit und Kraft, Licht und Stärke, und er kann sich also überreich nennen, denn er wird vom himmlischen Vater bedacht in gleicher Liebe .... Und also kann die Liebe nimmermehr ausgeschaltet werden, soll dem Menschen Erleuchtung werden .... Ohne Liebe bleibt der Mensch irrend und wandelt in geistiger Nacht .... Doch die Liebe erhellt und führt zum Wissen um göttliche Wahrheit ....

Amen

BD 1455 empfangen  5.6.1940

Demut ....
Gnade ....

In der Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit wurzelt die Demut, und diese gebärt wiederum das Gebet, denn es ist die Demut das Gefühl der Unwürdigkeit und der Schwäche, und diese muß durch Gnade und Hilfe behoben werden. Solange der Mensch sich klein fühlt, wird er bitten können und für die empfangene Gnade innig danken, doch der sich überhebet, wird wahrlich nicht die Hände zum Vater erheben, denn er fühlt sich selbst stark genug, um Widerstände zu überwinden. Er beugt sich nicht mehr einer Gewalt, die über ihm steht, sondern er ist sich seines Wertes bewußt und steht erhaben über dem, der bittet um Hilfe. Er fordert, so ihm etwas mangelt, und nimmt alles ihm Gebotene als selbstverständlich hin.

Und es kann sich ein solcher Mensch auch nicht der Gnade Gottes erfreuen, es wird ihm wohl von Gott die Kraft zugehen, die er für sein Erdenleben benötigt, doch seine Seele steht in größter Gefahr, denn ihr steht zu wenig Kraft zu Gebote, da der Wille fehlt, diese Kraft von Gott zu erbitten und demütig in Empfang zu nehmen. Es ist also das Erdenleben dann nutzlos gelebt, denn es bringt der Seele dann nicht die Befreiung aus ihrer Fessel, obwohl der Mensch die Kraft aus Gott beansprucht hat lediglich für seinen Körper. Es ist ein Zustand, der nicht dem Willen Gottes entspricht, so der Mensch sich überheblich einstellt Ihm gegenüber, denn es ist das Wesen deswegen den langen Weg gegangen auf Erden in gebannter Form, um seine Ohnmacht zu erkennen und es den Abstand von Gott erkennen zu lassen, der durch echte Kindesliebe nun verringert werden soll.

Ein überheblicher Geist aber vergrößert die Entfernung von Gott in unvorstellbarer Weise. Es war die Überheblichkeit der Anlaß zum Abfall von Gott, und es kann nun nur tiefste Demut das Wesen der ewigen Gottheit wieder näherbringen. Denn Gott liebt Seine Geschöpfe und stellt ihnen ungemessen Seine Gnade zur Verfügung. Es ist diese Gnade Kraft aus Gott, die dem Geistigen im Menschen zuströmt. Wenn nun gewisse Anforderungen an den Menschen gestellt werden, so geschieht dies lediglich darum, daß sich der Mensch frei entscheide für den Zusammenschluß mit Gott oder für die fortdauernde Trennung von Ihm. Er muß aus innerstem Antrieb das eine oder das andere anstreben; er muß, so das Gefühl der Überheblichkeit in ihm vorherrscht, durch das Erdenleben erkennen lernen seine Unwürdigkeit, auf daß er sich bittend zu seinem Schöpfer wende und nun die Kraft in Empfang nimmt, die ihn so gestaltet, daß die Entfernung von Gott immer geringer wird.

Und es hat dies dann die innere Demut zustande gebracht, denn ein demütiger Mensch gibt seinen eigenen Willen dahin und unterstellt sich gänzlich dem göttlichen Willen. Dem Demütigen gibt der Herr Seine Gnade .... Durch die Demut stellt er das rechte Verhältnis her zu Gott, die Demut läßt ihn bitten um Kraft, die nur dem Menschen zugehen kann, so sie bewußt angefordert wird. Die innerliche Demut ist das Eingeständnis der einstigen Schuld, die den Abfall von Gott herbeigeführt hat. Die Demut ist sicherste Gewähr dafür, daß Sich der Vater Seinem Kind liebreich zuneigt und es emporzieht an Sein Vaterherz .... daß sich der Geist aus Gott wieder vereinigt mit dem Vatergeist ....

Amen

BD 1456 empfangen  6.6.1940

Allgewalt göttlicher Liebe ....
Weltgeschehen ....

Bringe folgendes zur Niederschrift: Ihr Menschen leidet an einer falschen Vorstellung von der Allgewalt göttlicher Liebe. Ihr habt einen anderen Maßstab, mit dem ihr die Ereignisse messet, die sowohl Leid als auch Freude für die Menschen bedeuten. Ihr seht nur die Auswirkungen in irdischer Beziehung, könnt euch aber nicht im entferntesten die Notwendigkeit einerseits wie die Folgen andererseits in geistiger Beziehung vorstellen. Ihr legt immer menschliches Empfinden eurer Beurteilung zugrunde, und das läßt euch sogar die Liebe Gottes als Grausamkeit erscheinen.

Doch ihr wisset nicht um den qualvollen Zustand, der die Seelen dereinst erwartet, wenn Ich ihnen alles Leid auf Erden fernhalte und ihnen scheinbar nur Meine Liebe zuwende. Diese Meine Liebe ist so groß, daß Ich Meinen Geschöpfen das Leid im Jenseits ersparen möchte und also sie zuvor leiden lasse in einem Zustand, der sie dieses Leid nicht so empfinden läßt. Und doch erkennt ihr Meine Liebe nicht, und es gelüstet euch, mit Mir zu hadern. Ihr lebt in einer Welt, wo Sinnengenuß euch eine gewisse Befriedigung finden läßt, doch in der jenseitigen Welt werdet ihr, so ihr im Erkennen steht, die Verbindung mit Mir anstreben. Ihr müsset jedoch zuvor jede Verbindung mit der Materie gelöst haben, um euch mit Mir vereinigen zu können. Ihr seid aber noch sehr weit davon entfernt, denn es hält euch die Materie noch zu sehr gefangen und zwar dergestaltig, daß ihr sie noch als reizvoll empfindet. Und daher zerstöre Ich euch gewaltsam das, was euch hinderlich ist zu einem weit größeren Glück.

Ich will euch den Weg auf Erden verkürzen, den ihr noch in der Form wandeln müßt, Ich will, daß ihr die Materie verachten lernt, die euch nur Hindernis ist .... und ihr erkennt Meine Liebe nicht .... Ihr seid noch zu eigenwillig und unterwerfet euch nicht dem göttlichen Willen, der euch wahrlich nur so bedenkt, wie es für eure Seele dienlich ist .... Suchet immer und überall euch Meine übergroße Liebe als Beweggrund Meiner Sendung oder Zulassung vorzustellen, und ihr werdet anders denken lernen. Ich habe wahrlich keine Freude daran, Meine Geschöpfe leiden zu sehen und versuche daher, das große Leid von ihnen abzuwenden .... Nur so müsset ihr das Weltgeschehen um euch ansehen lernen, das euch mehr ein Beweis Meiner Liebe zu euch als ein Akt der Grausamkeit sein sollte.

Wehret den Gedanken, die euch zweifeln lassen an Meiner Liebe, denn es ist nur die Liebe, die Mich so handeln läßt, daß ihr scheinbar die Leidtragenden seid. Ihr seid allein zu schwach und begehret zu wenig die Kraft, die euch die Materie überwinden ließe, und so nehme Ich Mich eurer Not an und räume euch das Hindernis eurer Höherentwicklung aus dem Wege. Ich nehme euch jeden irdischen Besitz, auf daß eben diese leibliche Not euch zu Mir flüchten läßt und ihr also innige Fühlung suchet mit Mir, und dann ergreifet euch Meine unendliche Liebe .... und Meine unendliche Liebe hilft euch überwinden.

Doch bevor ihr euch nicht Mir anvertraut habt, werdet ihr den Verlust des irdischen Gutes schmerzvoll empfinden, und also ist euer Zustand noch unfrei, ihr seid noch zu sehr mit der Materie verbunden, und ihr erkennet Mich und Meine Liebe noch zu wenig. Und ihr seid sogar geneigt, Mich gänzlich ableugnen zu wollen, weil ihr alles Geschehen betrachtet vom irdischen Standpunkt aus und nicht bedenket, wie weit geistig die Notwendigkeit vorliegt, um euch nicht untergehen zu lassen. Es ist die Gefahr eures geistigen Unterganges, die Mich so einzugreifen nötigt, daß ihr Zweifel setzet in Meine Liebe ....

Mir aber liegt nur euer geistiges Wohl am Herzen, und alles, was geschieht, soll euch dieses geistige Wohl eintragen, und darum überlasset euch getrost Meiner Führung, und nehmet demütig und ergeben euer Geschick aus Meinen Händen entgegen, und es wird euch zum Segen gereichen, und ihr werdet Mir dereinst danken, daß Ich größeres Leid im Jenseits dadurch von euch abgewendet habe ....

Amen

BD 1457 empfangen  6.6.1940

Ermahnung ....

Mein Kind, fliehe die Welt .... Alles was dir Freude macht im Erdendasein, hat geistigen Rückgang zur Folge, denn es lockert die Bindung mit Mir. Und Ich will, daß du zu einer Aufgabe reifest, die Ich dir gestellt habe von Anbeginn, und diese Aufgabe fordert vollste Trennung von der Welt. Es muß dein Wille, deine Liebe, sich ausschließlich Mir zuwenden. Es muß der Mensch jeder Versuchung widerstehen, und er darf sich nicht freiwillig in eine Gefahr begeben, er muß vielmehr auf alles verzichten, er darf nicht etwas verlangen, was eine ausgesprochene Schwächung des Geistes herbeiführen kann. Darum muß Ich dich warnen, Mein Kind, und dir die Verantwortlichkeit vorzustellen versuchen, die du der Menschheit gegenüber trägst, und bedenken, wie wenige willige Streiter auf Erden wandeln, die nur den göttlichen Willen zu erfüllen trachten ....

(Unterbrechung)

BD 1458 empfangen  7.6.1940

Wolkenloser Himmel ....
Wirkung der Sonne ....

Ein wolkenloser, blauer Himmel läßt des Menschen Furcht vor drohenden Wolken schwinden, er wiegt sich in frohen Erwartungen, und er ist selbst heiter und strahlend, so ihn nicht irdische Sorgen niederdrücken. Er freut sich des Lichtes der Sonne, er freut sich des gesamten Anblickes, der sich dem schönheitsdurstigen Auge bietet. Und es wird nicht selten ein solcher Anblick auch veredelnd auf das Gemüt des Menschen wirken, es wird die Sonne, die ihn äußerlich wohltätig berührt, auch im Herzen des Menschen einen Widerschein werfen, während ein dunkler, wolkenschwerer Himmel oft grollende Gedanken im Menschen hervorruft.

Es bedarf nun keiner anderen Erklärung, als daß die Lichtwesen, die Vermittler der Kraft aus Gott, in aller Fülle ihre Licht- und Liebeskraft den Menschen zuwenden, und also der Mensch, der geistig eine solche Unterstützung empfängt, entsprechend mühelos zur Höhe gelangen kann, so er sich diesem Einwirken der Lichtwesen willig überläßt, d.h. so denkt und handelt, wie ihn das innere Gefühl drängt, und dieses Gefühl zumeist das Gute bejahen läßt. Es ist also an solchen sonnigen Tagen der Trieb, gut zu sein, verhältnismäßig stärker, und es muß auch beachtet werden, daß der Mensch nicht seinem inneren Verlangen entgegenstellt und dadurch die Einwirkung der Licht- und Kraftwesen verringert wird.

Die natürliche Sonne ist der Erwecker alles irdischen Lebens, sie ist aber auch gleichzeitig von größter Wirkungskraft auf das geistige Leben des Menschen, so der Mensch durch eigenen Willen der geistigen Höherentwicklung zustrebt. Es kann ihm dann die geistige Kraft in weit größerem Maß zugehen, so er sich der Einwirkung der natürlichen Sonnenstrahlen überläßt, denn es sind diese Strahlen nur geistiges Wirken, das zwar auch ohne Wirkung bleiben kann, wenn der Mensch völlig unbeeindruckt bleiben will .... denn dann ist die Wirkung der Sonnenstrahlen nur körperlich spürbar, d.h. nur dem Erdenleben zuträglich, während das geistige Leben unberührt bleibt.

Es ist daher immer bewußtes Streben zur Höhe Voraussetzung, daß die Strahlen des Sonnenlichtes auf die geistige Fortentwicklung Einfluß haben, dann aber ist diese Wirkung ungeheuerlich, d.h. unvergleichlichen Erfolg eintragend für den Menschen. Und es wird sich dies so äußern, daß der Wille zum Guten, die Kraft zur Liebe und zum Erkennen der Weisheit aus Gott außerordentlich stark ist .... Es wird das Verlangen nach oben sich verstärken, es wird die Liebestätigkeit immer reger werden, und es wird ein geistiger Rückgang weniger zu fürchten sein, denn es können die Lichtwesen direkt wirken auf die Herzen, die sich willig öffnen, die sich bewußt der Sonne zuwenden und außer dem körperlichen Wohlbehagen die geistige Wirkung des Sonnenlichtes erkennen und sie begehren ....

Amen

BD 1459 empfangen  7.6.1940

Liebe von Mensch zu Mensch ....

Das, was ihr Menschen Liebe nennt, ist ein von Gott gewolltes Gefühl der Zusammengehörigkeit und braucht daher nicht verleugnet werden vor Ihm. Gott Selbst hat dieses Gefühl in euer Herz gelegt, um euch zu beglücken und euch auch Sich Selbst näherzuführen, denn innige Zuneigung zu einem Mitmenschen muß gleichzeitig Liebe sein zu Gott, da erster ja ein Geschöpf Gottes ist und also nicht nur das Geschöpf, sondern auch der Schöpfer Selbst Gegenstand dieser tiefen Zuneigung ist. Also bringt ihr dem ewigen Schöpfer die gleiche Liebe entgegen, die ihr Seinem Geschöpf zuwendet. Nur soll die Liebe hingebend, aber nicht begehrlich sein, oder aber, dieses Begehren soll gleich Liebe sein ....

Gott hat Seine Geschöpfe geschaffen einander zur Freude, es soll eines dem anderen dienen, also ihm geben, was ihm selbst begehrenswert erscheint, und so er Liebe von ihm verlangt, soll er auch Liebe geben. So will es der Herr, Der Seine Liebe gleichfalls Seinen Wesen geben möchte und darum Liebe auch von ihnen verlangt. Suchet der Mensch nur irdischen Vorteil, so ist seine Liebe nicht echt, denn sie entspringt der Eigenliebe, die nicht göttlichen Ursprungs ist. Dann hat der Widersacher das Gefühl in euer Herz gelegt, auf daß euer Wille dadurch geschwächt werde und ihr des Begehrens des Körpers achtet. Dann sucht ein jeder zu nehmen, nicht aber zu geben. Und dann wird die Liebe sich auch nicht segensreich auswirken.

Denn es ist die Liebe zur Welt, die Liebe der Sinne .... es ist kein Gott-gewolltes Gefühl, sondern das Mittel, das der Widersacher anwendet, um euch zum Fall zu bringen. Dann leget ihr dem Trieb, der euch beherrscht, fälschlich den Namen Liebe bei, doch eher ist es Verlangen und Egoismus, nicht aber uneigennützige Liebe, die beglückend ist. Was aus Gott ist, soll sich wieder zusammenfinden und gemeinsam zu Gott streben, um einander zu stützen und zu leiten auf dem Weg nach oben. Und es soll sich diese Liebe äußern im Verlangen nach einander, es soll der Mensch glückstrahlend des anderen Gegenwart empfinden als köstlichste Gabe Gottes, es soll sein Herz voll Dankbarkeit dem Schöpfer entgegenjubeln, Der ihm einen Strahl Seines Liebeslichtes zugehen läßt.

Und es soll die Liebe zueinander gute Gedanken gebären und gute Handlungen veranlassen. Dann ist die Liebe ganz dem Willen Gottes entsprechend, sie beglückt und erhebt .... sie verlangt nicht, sondern sie gibt .... sie ist aus Gott geboren und führt zu Gott zurück .... sie kennt keine Grenzen und bleibt bestehen in Ewigkeit, denn so sie von Gott ist, kann ihr nicht Einhalt geboten werden, sie wird stets und ständig Glück und Freude bedeuten und unveränderlich bleiben, denn sie ist etwas Geistiges, das von Gott ausgeht, das nicht den Körper, sondern die Seele des Menschen berührt und also auch nicht vom Körper, sondern von der Seele empfunden wird. Es ist die Liebe die Kraft, die den Zusammenschluß der geistigen Wesen fördert und somit Gottes vollste Zustimmung findet ....

Amen

BD 1460 empfangen  8.6.1940

Kampf der Lichtwesen um zu schwache Seelen ....

Die Seele verlangt nach Erlösung, auch wenn sie einen falschen Weg wandelt auf Erden. Sie ist sich ihres Irrtums wohl bewußt, nur zu schwach, sich frei zu machen aus ihren Fesseln, ansonsten ihr keine Schuld beizumessen wäre und sie also auch keine Vergeltung zu fürchten hätte im Jenseits. Denn es steht ihr jederzeit frei, ihren schwachen Willen zu stärken und Kraft zu ihrer Selbsterlösung anzufordern, so daß sie also nur ihren freien Willen zu nützen braucht. Sie hat wohl große Schwierigkeiten zu überwinden, um zur Höhe zu gelangen, aber es wird nicht zuviel oder Unerfüllbares von ihr verlangt, da im gleichen Maß ihr die Kraft dazu zur Verfügung steht.

Wenn sie jedoch ihren freien Willen nützet in entgegengesetzter Weise, wenn sie sich dem Gegner aus eigenem Antrieb zuwendet, also die Kraft zum Handeln und Denken dort begehrt, so wird sie diese auch von dort empfangen, und es führt ihr Weg abwärts dem Verderben entgegen. Es wird nun der Widersacher das Bewußtsein dieser Seele zu trüben versuchen, indem er ihr auf Erden alles zubilligt, was sie in einen zufriedenen Zustand versetzt; er wird das irdische Verlangen erfüllen und also die Seele zu betäuben versuchen, auf daß sie keine Anstrengungen macht, von der sie beherrschenden Gewalt frei zu werden.

Und er hätte nun gewonnenes Spiel, wenn nicht um die Seele unglaublich gerungen würde von guter geistiger Seite. Kampflos überläßt diese dem Widersacher die Seele nicht. Und es wirken daher die Lichtwesen unermüdlich auf solche Seelen ein, indem sie versuchen, gedanklich ihnen die große Gefahr vorzustellen, in der sie sich befinden. Daher wird auch der Mensch, der unbedenklich sich der bösen Gewalt ausgeliefert hat, zuzeiten sich mit Gedanken befassen, die ihm nicht behagen, denn er wird nicht ungewarnt gelassen, so er einen falschen Weg wandelt.

Sofern ihm nun die Erkenntnis kommt, daß sein Weg falsch, ist und er nun den Willen hat, einen anderen Weg einzuschlagen, steht ihm auch schon die Kraft zur Verfügung, die er nur nützen darf, um sich frei zu machen von böser Gewalt. Weiset er jedoch die Hilfe von seiten der Lichtwesen von sich, dann ist er hoffnungslos der Macht des Bösen preisgegeben, und solche Seelen sind verloren auf ewige Zeiten, d.h., sie streben eigenwillig wieder dem Zustand zu, der sie durch undenkliche Zeiten gebannt hielt. Es ist die Macht des Widersachers desto größer, je mehr der Wille des Menschen sich ihm ausliefert, und ist der Wille durch ihn erst einmal geschwächt, dann ist es immer schwerer für die Seele, sich zu lösen aus ihren Fesseln.

Und doch ist der Zustand einer Seele nicht hoffnungslos, solange gute geistige Kraft um diese bemüht ist, d.h., solange die Seele beide Mächte auf sich einwirken läßt, also der guten Kraft nicht gerade Widerstand entgegensetzt. Es besteht dann noch immer die Hoffnung, daß sie ihren Willen diesen Kräften zuwendet. Und dann ist die Gefahr des Unterganges für diese Seele vorüber. Es können dann die guten Kräfte zur Vermehrung des Willens beitragen, und es wird das Lösen aus der Gewalt des Widersachers immer leichter werden, je mehr die Seele der guten Kraft über sich Gewalt einräumt, so daß diese nun ihren ganzen Einfluß geltend machen kann. Und es wird der Seele gelingen, den rechten Weg zur Höhe zu finden ....

Amen

BD 1461 empfangen  8.6.1940

Tätigkeit des Willens ....

Gebrauchet euren Willen in der Weise, daß ihr ihn tätig werden lasset, und gebt euch der festen Zuversicht hin, daß der Herr euch führt, so ihr Ihn darum bittet, dann müsset ihr unweigerlich auch den Willen des Herrn erfüllen, denn Er wird euch so lenken, daß ihr leicht Seinem Willen nachkommen könnt, so ihr euch Ihm völlig überlasset. Es ist von unnennbarem Wert, sich dem göttlichen Schutz anzuvertrauen, denn Seine Liebe ist die größte Gewähr dafür, daß ihr wohlbehütet seid. Seine Liebe sucht euch alles Schwere fernzuhalten.

So ihr gänzlich in Seinen Willen eingehen wollt, wird in eurem Handeln immer nur Gott zu erkennen sein, denn Er ist es, Der Sich durch euch nun äußert. Ihr bedürfet nur der göttlichen Kraft, um nun zu wirken im göttlichen Willen, und dies ist Sicherheit für göttliches Wirken, daß ihr von Herzen begehret, im engsten Verband zu stehen mit Gott .... daß ihr euch nimmer trennen mögt von Ihm und ihr Ihn erkennet überall .... Denn überall werdet ihr Ihn sehen, immer wird große Kraft ausgehen von Ihm, euer Mut wird sich stählen, und alle Hindernisse werdet ihr überwinden ....

(Unterbrechung)

BD 1462 empfangen  9.6.1940

Göttliche Gabe Beweis der Liebe ....
Eingehen in den Willen Gottes ....

Es wird in einer stillen Stunde der Einkehr dir bewußt werden, daß alles irdische Verlangen ein Hindernis ist zur tiefen innigen Verbindung mit Gott. Und so du dieses erkannt hast, ist jede Gefahr vorüber. Nur wer alles hingeben kann, wird alles empfangen. Die Gnade, das göttliche Wort empfangen zu dürfen, ist unvergleichlich wertvoller als die Erfüllung irdischen Sehnens, und also geht unsäglicher Gnaden verlustig, wer sich irdischen Wünschen und Begierden hingibt. Es ist jedoch nur die begehrliche Liebe ein Hindernis zur Höhe, also soll diese bekämpft werden mit aller Kraft.

Es ist von außerordentlicher Bedeutung, den Kontakt herzustellen mit dem himmlischen Vater, und dazu ist der Wille zuerst erforderlich, er muß sich voll und ganz Ihm zuwenden, er muß sich in einer Weise äußern, die sichtlich das Verlangen nach Gott verrät. Der Wille des Menschen wird immer das einzige sein, was von Gott gefordert wird. Die göttliche Liebe ist unentwegt bemüht, dem Menschen sich so zu erkennen zu geben, daß der Mensch diese Liebe bewußt anstrebt, d.h., von ihr erfaßt zu werden begehrt. Und dieses Begehren ist Unterstellen des Willens unter den göttlichen Willen. Denn es wird gleichsam ein Verlangen nach Zusammenschluß mit Gott im Menschen rege, der Anlaß ist zur Umgestaltung seines bisherigen Lebenswandels. Denn wer zuvor ohne Gott gewandelt ist, der hat gehandelt nach eigenem Willen, der also von Ihm abgewandt war.

Gott erkannt zu haben aber bedeutet ein Eingehen in den göttlichen Willen, ein Sich-völlig-Fügen in alles, was Gott von ihm verlangt, und es bedeutet ferner ein unbedenkliches Aufgeben des bisherigen Lebenswandels. Es ist nun sonach nur verständlich, daß sich der menschliche Wille zuerst bereit erklären muß, sich dem göttlichen Willen zu unterstellen, bevor Gott nun Seinen Willen kundgibt .... Es ist verständlich, daß immer wieder der Wille des Menschen hingegeben werden muß, um diese Kundgabe Seines Willens entgegennehmen zu können; es ist verständlich, daß jedes irdische Verlangen den Gott entgegenstrebenden Willen schwächt und also nun auch das Verlangen nach Seinem Wort geringer wird; und es ist verständlich, daß alles bekämpft werden muß, was die Kraft zum Entgegennehmen schmälern könnte. Denn göttliche Gabe ist kostbarer als alles, was die Welt bieten kann.

Göttliche Gabe birgt die Liebe Gottes in sich, und gibt es etwas Schöneres, als den Beweis göttlicher Liebe empfangen zu dürfen? Es wird das Verlangen des Herzens gleichfalls gestillt, nur in einer Weise, daß es der Körper nicht so wohltuend empfindet, jedoch die Seele überaus beglückt ist von jeglicher Verbindung mit der Liebe Gottes. Und also soll der Mensch seiner Seele gedenken und ihr das große Glück göttlicher Liebe zuteil werden lassen, den Körper aber und sein Verlangen nicht beachten, sondern sich schrankenlos in den Willen Gottes einfügen, um göttliche Willensäußerungen entgegennehmen zu können. Die Liebe, die Gott zu Seiner väterlichen Fürsorge Seinen Kindern gegenüber veranlaßt, soll begehrt werden im tiefsten Herzen, denn in dieser Liebe stehen zu dürfen ist das Schönste, was der Mensch begehren kann auf Erden.

Sein Herz soll dem Vater im Himmel entgegenschlagen, es soll sich das Kind sehnen nach dem Vater, dann wird es auch beglückt in Empfang nehmen den Ausfluß Seiner Liebe .... das göttliche Wort, das die innigste Verbindung herstellt mit Ihm und also der sichtbare Beweis Seiner Liebe ist. Kann euch je Köstlicheres geboten werden, als daß der himmlische Vater Selbst Sich euch zuneigt und mit euch zu reden begehrt? .... Und so Er euch offensichtlich Seine Liebe anträgt, bedarf es nur eures Willens, diese Seine Liebe in Empfang zu nehmen. Ihr dürfet nur wollen, daß euer Denken von Ihm geleitet sei, und ihr werdet fortan nur Seinen Willen erfüllen, Seinen Willen in euch tragen und dem göttlichen Willen entsprechend auch euer Erdenleben nützen ....

Amen

BD 1463 empfangen  9.6.1940

Überheblichkeit ....
Bewußtes Anfordern göttlicher Kraft ....

Das ist euer größter Fehler, daß ihr im Vollbesitz aller Kraft euch wähnet und das Erdenleben allein zu meistern glaubt. Und ihr weiset daher den Gedanken weit von euch, daß ihr hilfsbedürftig seid und also auch einmal eine Hilfe anrufen könntet. Und daher ist eure Einstellung zu Gott negativ, ihr erkennt Ihn nicht, und so ist Sein ständiges Wirken euch nicht ersichtlich. Und es ist das eine überaus gefährliche Einstellung, denn ihr verringert dadurch noch die Kraft, die euch Gott für das körperliche Leben zugehen läßt. Er muß diese schmälern, um euch die eigene Ohnmacht erkennen zu lassen, Er muß Krankheit und körperliches Leid über euch kommen lassen, daß ihr daran eine höhere Macht erkennt. Die Kraftzufuhr aus Gott wird euch so zugemessen werden, wie ihr sie zu verwerten gedenkt.

Es steht euch zum geistigen Ausreifen ungemessen die Kraft aus Gott zur Verfügung, so ihr sie aber dazu nicht anfordert und ihr nur um des irdischen Lebens willen solche benötigt, werdet ihr auch nur empfangen können, was zum Erdenleben unbedingt erforderlich ist, doch jegliche geistige Kraftzuwendung euch vorenthalten bleiben, bis ihr diese bewußt erbittet. Und dieser Mangel an Kraft kann euch nur zum geistigen Rückgang führen, denn Fortschritt strebet ihr nicht an und gedenket nur des körperlichen Wohlbefindens. Es ist euch die göttliche Kraft durch undenkliche Zeiten hindurch zugeführt worden, ohne daß euer Wille dazu nötig war. Im Erdenleben aber muß der Wille selbst tätig werden, die Kraft, die euch zur Verfügung steht, bewußt anzufordern, da sonst der Mensch ein unfreies Wesen wäre, das wieder abhängig wäre vom göttlichen Willen.

Der Zusammenschluß mit geistiger Kraft ist die eigentliche Höherentwicklung des Geistigen .... Ohne Anforderung nun dem Wesen geistige Kraft zu vermitteln hieße, die Höherentwicklung des Geistigen zwangsweise zu fördern, und das ist laut göttlichem Gesetz völlig ausgeschlossen, denn es könnte ein solcher Entwicklungsgang niemals gottähnliche Wesen zeitigen. Das Höchste kann das Wesen erreichen durch seinen Willen, jedoch ohne diesen tätig werden zu lassen, ist jeglicher Fortschritt unmöglich. Folglich muß immer auf den menschlichen Willen eingewirkt werden, daß dieser sich Gott zuwende, sich Ihm unterstelle und also auch Kraft begehre für das geistige Wohl.

Es ist aber der Geisteszustand der Menschen lichtlos, sie sehen nicht die Notwendigkeit einer Hilfeleistung von seiten der ewigen Gottheit ein, sie denken unentwegt nur an die irdischen Bedürfnisse und stellen sich jeder geistigen Mahnung gegenüber ablehnend ein. Sie sind Gott so fern und wollen Ihn nicht in der Nähe erkennen und wähnen sich doch weit fortschrittlicher in ihrer Erkenntnis, weil sie sich unbelastet glauben und frei, während sie dem Geistig-Strebenden Beschränkungen und Belastungen einreden wollen. Und so wird auch die junge Generation erzogen, daß sie sich selbst mächtig und stark wähnt und fähig, sich das Erdenleben zu zimmern nach wohl ausgedachtem Plan. Und die Kraftzufuhr aus Gott mangelt ihnen, denn sie begehren sie nicht.

So aber der Tag kommen wird, der die Menschheit eines anderen belehrt, wird grenzenloses Elend und Bangen die Menschen befallen, die ihre eigene Macht als nichtig erkennen und Gewalten preisgegeben sind, denen gegenüber sie nicht bestehen können. Dann wird sich der Mensch entscheiden müssen, unterzugehen oder seine Hände flehend Dem entgegenzustrecken, Den er bisher verkannt hat, auf daß Er ihm helfe und ihm das irdische Leben belasse zwecks Höherentwicklung der Seele, deren Reifegrad ein sehr niedriger ist. Doch gesegnet, wer dies erkennt in den Stunden höchster Not, ihm wird Gott beistehen und ihn erretten ....

Amen

BD 1464 empfangen  9.6.1940

Geist der Lieblosigkeit ....
Göttliches Eingreifen ....

Der Geist der Lieblosigkeit beherrscht die Erde und ihre Bewohner, und es hat der Widersacher den Sieg davongetragen über unzählige Wesen, deren Leben bar jeder Liebe ist. Und es werden unzählige Menschen nun in das Chaos hineingetrieben, das sein Werk ist und das ausführbar wurde eben durch diese Lieblosigkeit, die unvorstellbaren Haß und Zwietracht entfacht hat unter der Menschheit. Es ist alle Vernunft von den Menschen gewichen, denn es leitet sie der Geist der Finsternis, und er nimmt auch das Denken der Menschen gefangen oder verbildet es dergestaltig, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun. Es hat wohl selten sich die Menschheit so gänzlich dem Willen des Widersachers untergeordnet, wie es jetzt der Fall ist, und es wird daher auch die Gegenmaßnahme eine selten scharfe sein müssen, soll sich wieder ein höherer Geisteszustand entwickeln und die geistige Blindheit der Jetztzeit behoben werden.

Die geistige Not also erfordert ein göttliches Eingreifen, und die göttliche Liebe und Weisheit sieht ein Geschehnis vor zur Behebung dieser Not, das zwar die Menschheit an der göttlichen Liebe und Weisheit zweifeln läßt, jedoch noch die einzige Möglichkeit ist, die Menschen dem sicheren Untergang zu entreißen. Es bleiben die Menschen unbelehrbar, sie sind in anderer Weise nicht zum Annehmen des Glaubens zu bewegen, und noch viel weniger befolgen sie das Gebot der Liebe zu Gott und dem Nächsten .... Und wiederum muß der Mensch zum rechten Denken kommen, soll ihm die Not der kommenden Zeit erspart bleiben und ihm sein Erdenleben belassen werden.

Denn es wird mit elementarer Gewalt über die Menschen die göttliche Sendung hereinbrechen, es wird niemand vorbereitet sein, so er nicht schon zuvor sich mit Gott verbunden hat. Und es wird eine Panik sein, die nur Gott Selbst wieder abwenden kann, so Er innig darum gebeten wird. Doch es wird der Glaube an Gott den Menschen mangeln. Denn selbst, die im Glauben und in der Liebe stehen, wird bange Zweifel befallen, da Gottes Stimme auch ihnen vernehmlich hörbar ist. Ihr Geist wird wohl zu Gott flüchten, doch die Seele bangend und verzagt der Dinge harren, die noch kommen. Und sie werden kaum den Mitmenschen Trost bringen können und selbst um den Glauben ringen müssen, doch ihnen wird Gott beistehen, auf daß sie nicht wankend werden im Glauben an Ihn.

Doch die Gott nicht erkennen, suchen die Rettung auf Erden, und sie werden keine Hilfe finden. Sie müssen ihr Denken ändern, oder sie werden ein Opfer sein der Elemente, die Gott, der Herr, Selbst anweiset, Ihm zu dienen. Und es wird eine unbeschreibliche Verwirrung sein, denn nur noch die äußerste Not kann verändernd wirken auf verstockte Sünder .... nur die Angst um das Erdenleben macht die Menschen weich und gefügig und zum Bitten bereit. Ohne Gebet jedoch kann keine Hilfszuwendung von oben kommen, denn erst das Gebet gibt sichere Gewähr, daß Gott Selbst Sich Seiner Erdenkinder annimmt und sie erlöset aus aller Pein.

Und die Stunde wird entsetzlich lang erscheinen den Menschen, die alles der Vernichtung preisgegeben sehen, was ihnen bisher als erstrebenswert galt. Und doch kann diese Stunde nicht den Menschen erspart bleiben, da alle Liebe und Güte Gottes abgewiesen wird und ein anderer Weg aus geistiger Not nicht gangbar ist. Gottes Langmut hat dieses Ereignis hinausgeschoben noch und noch, endlich aber soll Seine Weissagung Erfüllung finden .... Denn es ist die Zeit gekommen, wo größte Willensschwäche und Glaubenslosigkeit nur noch diese Katastrophe zeitigen kann. Es ist die Zeit nahe, die der Herr angekündigt hat durch Sein Wort, als Er auf Erden weilte und die Menschen auf diese Zeit des Abfalls von Gott hinwies. Denn Sein Wort ist ewige Wahrheit und wird sich erfüllen bis auf den letzten Buchstaben ....

Amen

BD 1465 empfangen  10.6.1940

Widerstandskraft ....
Schwächen des Willens des Widersachers ....

Der ständige Kampf mit dem Gegner stärkt die Widerstandskraft, sofern überhaupt Widerstand den Anfechtungen dessen geboten wird. Immer eifriger ist er am Werk, die Seele niederzuzwingen, doch am rechten Willen des Menschen scheitern alle Versuche. Und dieser rechte Wille ist der Gott zugewandte Wille, der die beste Waffe ist gegen alle Übergriffe des Feindes. Der Gott zugewendete Wille lähmt auch die Macht des Gegners, und er sucht deshalb, in anderer Weise den Willen umzulenken seinen Lockmitteln entgegen. Er kennt die Schwächen der Menschheit, er weiß sie auch so auszunützen, daß die Versuchungen schwächend wirken auf den Menschen und alle Widerstandskraft aufgeboten werden muß, um ihrer Herr werden zu können.

Doch es sind jene Verlockungen nur dann eine Gefahr, wenn sie das Gottverlangen ersticken, doch so dieses vorherrschend ist, schlagen alle Versuche des Gegners fehl. Denn dann steht Gott dem nach Ihm Verlangenden bei und hilft ihm, sich frei zu machen von der sie (ihn = d. Hg.) binden wollenden Gewalt. Und es ist in solchen Stunden der Versuchung ganz besonders wichtig, seine Zuflucht zum Gebet zu nehmen, also dem Herrn zu bekennen, daß Ihm das Sehnen gilt und daß alle irdischen Freuden willig hingegeben werden aus Liebe zu Ihm. Es ist dieser Kampf wohl schwer, den der Mensch führen soll gegen sein eigenes Empfinden, doch Gott weiß, wozu Er solche Prüfungen den Seinen schickt, er weiß den Grad der Liebe zu Sich und will nun diesen stärken, indem Er Sich schwerer erreichbar macht und also den Willen des Menschen zu erhöhter Tätigkeit anregt.

Es beweiset dann der Mensch seine Liebe zu Gott, er beweiset, daß sie standhält irdischer Liebe gegenüber. Es wird selten der Mensch sich gänzlich frei machen können von dem Gefühl innerer Verlassenheit, so ihm nicht göttliche Hilfe nahe ist. Er wird schwere innere Konflikte durchzumachen haben, solange noch irdisches Verlangen in ihm ist. Und dies kann er nur überwinden mit Inanspruchnahme göttlicher Kraft und solche im Gebet anfordern, dann aber wird er alles siegreich überwinden, er wird sich immer ausschließlicher Gott zuwenden und den Zusammenschluß mit Ihm erstreben, denn immer drängt die Liebe nach Vereinigung.

Es ist dies das göttliche Gefühl, das allen Wesen innewohnen soll, auf daß nur immer die rechte Vereinigung .... die Vereinigung mit dem Guten, angestrebt werden soll. Gott steht dem mit-sich-selbst ringenden Erdenkind bei und leitet seine Gedanken recht, und so sich diese Gedanken wieder finden in innigem Gebet zu Ihm, ist alle Gefahr überwunden .... es ist die List des Widersachers mißlungen .... es hat die Liebe zu Gott den Sieg davongetragen ....

Amen

BD 1466 empfangen  10.6.1940

Schuldige ....
Wohlgefallen am Wüten der Völker ....
Voraussage ....

Voll Erbarmen sieht der Herr auf Seine Geschöpfe, die sich zerfleischen gegenseitig und sich in Grausamkeiten überbieten. Er möchte sie aufmerksam machen auf das Entsetzliche ihres Handelns, Er möchte ihnen die geistigen Auswirkungen vorstellen, auf daß sie sich besinnen und fortan allen Menschen Liebe und Gerechtigkeit zukommen lassen, doch es sind alle Bemühungen vergeblich, sie gehen nicht ab von dem Wege, den sie beschritten haben, und so tragen alle die gleiche Verantwortung, die Wohlgefallen finden an dem Wüten der Völker untereinander.

Denn sie sind die eigentlichen Schuldigen, denn deren Gesinnung zieht das Unvermeidliche heran, ist doch ein gewaltiger Gegenstoß nötig, um den Menschen das Unheilvolle klarzumachen, das ihre Handlungsweise nach sich zieht. Es sind nur wenige, deren Herzen anders schlagen und die die Not der Zeit erkennen, und diese müssen sich selbst Gott zur Verfügung stellen, sollen sie irdisch belehrend auftreten können, also auch entsprechend geistige Gaben von oben empfangen haben. Und dieser wenigen bedienet Sich der Herr, um unter den Menschen das kommende Geschehen anzukündigen.

So nun diese wenigen sich in gläubigem Vertrauen miteinander verbinden, werden sie von Gott wohl unterrichtet werden, doch es gehört deren vollste Hingabe dazu, dann werden diese Diener eingeweiht werden in den Plan, den der göttliche Schöpfer seit Ewigkeiten bestimmt hat .... Sie werden erfahren den Tag und die Stunde, da die Macht Gottes sich äußert, und sie werden sich selbst sehen mitten in dem Geschehen und nun ihren ganzen Willen restlos dem Herrn opfern, auf daß sie tätig sein dürfen an der Errettung zahlloser Seelen, die in der Nacht des Geistes sich zu verlieren drohen. Und eine große Bangigkeit wird unter den Menschen sein, so die Diener Gottes ihnen Kunde geben vom Willen des Herrn ....

Amen

BD 1467 empfangen  11.6.1940

Verbreiten des Gotteswortes ....
Seele ist unvollkommen ....

Es ist die geistige Verbundenheit untereinander, die euch fördert in eurem Streben nach der Höhe. Ihr sollt alles weitergeben, was ihr empfanget, und also wirken für den Herrn. Die Kundgaben von oben gelangen dadurch zur Verbreitung, und sie werden auch mit Freuden angenommen dort, wo man Verlangen danach hat. Ungemein lehrreich ist es, diese Kundgaben entgegenzunehmen, denn es wird der Mensch eingeführt in ein Wissen, das lückenlos Aufschluß gibt über das Walten und Wirken Gottes im gesamten Universum und das geistige Leben Seiner Geschöpfe. Und wenn nun der Mensch sich vorstellt, daß nur die unendliche Liebe Gottes ihm solches Wissen vermittelt, so muß er gleichfalls in Liebe das ihm Vermittelte weiterleiten auf jene Mitmenschen, die wahrheitsbedürftig sind und wahrheitshungrig.

Es führt daher Gott Selbst Seine Geschöpfe so zusammen, daß ein jedes die Mission ausführt, die Gott Selbst bestimmt. Es muß Sein Ihm dienen-wollendes Erdenkind des öfteren den Geist aus Gott in sich sprechen lassen und daher auch alles tun, um das ihm Zugehende weiterzugeben. Sie müssen eine ungewöhnliche Redegabe entwickeln und stets ihre Gedanken zu Gott wenden, dann werden sie sichtlich geleitet in ihrem Gedankengang und können somit unbedenklich lehrend auftreten, denn ihr Wille ist es, Gott zu dienen. Und der wahre Gottesdienst besteht darin, daß Sein Wort verbreitet wird und also Eingang findet unter der Menschheit.

Es muß dieses köstliche Wort, die größte Gnadengabe des Herrn, in Dankbarkeit entgegengenommen werden, soll es auch die Wirkung auf das Erdenkind ausüben, die ihm von Gott zugedacht ist. Und diese Kraft äußert sich, daß dem Menschen die Erkenntnis kommt, so er sich im Willen nach der Wahrheit dem göttlichen Wort hingibt. Es wird das Vermitteln der Wahrheit aus Gott ein schweres Werk sein für die Menschen, jedoch steht ihnen viel geistige Unterstützung zur Verfügung. Und es wird sich zeigen, daß alle diese Kundgaben ungemein leichter eindringen in das menschliche Herz als das Buch der Väter, das wohl viel Weisheit birgt, jedoch einer strengsten Reinigung bedarf, und also dessen Kraft leicht verlorengeht, was aus den unendlich vielen Zusätzen zu erkennen ist, die lediglich Menschenwerk sind.

Wenn nun der lehrende Mensch auf Erden Widerstände zu bekämpfen hat, die ihn am Vermitteln des göttlichen Wortes hindern, so muß er zuvor sich Kraft holen aus diesem heiligsten Wort. Er muß sich möglichst frei zu machen suchen von solchen Lehren, die ihm noch nicht genügend erläutert wurden, und alles, was schon sein geistiges Eigentum ist, mit dem ihm Gebotenen in Einklang zu bringen versuchen .... was sich aber nicht damit vereinigen läßt, unbedenklich fallenlassen als bisher Ungeklärtes. Er darf also das Leben in der Verkörperung als Mensch nicht als Beginn des Erdenlebens betrachten, sondern er muß wissen, daß seine Seele schon einen endlos langen Weg gegangen ist und nun die göttliche Gnade ihr die Möglichkeit gibt, zu dem zu werden, was ihre Bestimmung ist, zu einem Gotteskind ....

Erst die Erklärung der Seele und ihrer Aufgabe gibt vollsten Aufschluß über die Notwendigkeit aller weltgeschichtlichen Ereignisse, denn sonst würde die gewaltsame Trennung der Seele vom Körper eine unerhörte Grausamkeit bedeuten göttlicherseits oder eine verschiedene Gestaltung der Seele voraussetzen, die der göttliche Schöpfer den Menschen bei der Geburt einverleibt, was aber wieder als Ungerechtigkeit empfunden werden könnte. Es können ungemein irrige Schlüsse gezogen werden, so der Gang der Seele zuvor nicht anerkannt wird, und es kann dann auch nicht die reine Wahrheit den Menschen zugeführt werden, die nicht gewillt sind, diese Lehre der langsamen Entwicklung der Seele bis zur Verkörperung als Mensch anzunehmen.

Ihnen kann niemals Aufschluß gegeben werden über die eigentliche Bestimmung der Schöpfung und den Zweck des Erdenlebens. Denn was Gott in den Menschen hineinlegt, was Er Selbst geschaffen hat, ist vollkommen. Etwas Vollkommenes aber bedarf keiner Aufgabe, um zur Höhe zu gelangen, denn das Vollkommene hat die Höhe bereits erreicht. Wozu wäre also der Gang durch das Erdenleben, wenn das Wesen .... die Seele .... schon vollkommen ist?! Die Seele aber, die sich im Menschen verkörpert, ist weit von der Vollkommenheit entfernt, also nicht von Gott so ausgegangen, wie sie bei Beginn der Verkörperung beschaffen ist. Folglich muß sie zuvor schon einen Gang zurückgelegt haben, und es muß der Mensch gerade darüber unterrichtet sein, auf daß ihm die Aufgabe des Menschen auf Erden erst verständlich wird.

Also muß die Lehre unbedenklich angenommen werden, die den Menschen geboten wird von oben und die erst ein klares Bild gibt über die Wichtigkeit des Erdenlebens und den Zustand der menschlichen Seele vor der Verkörperung. Und es soll dieses Wissen verbreitet werden und die Lehre als Wahrheit unbedenklich angenommen werden, und es werden dann die Menschen ihre Verantwortung im Erdenleben erkennen und ihr Leben entsprechend formen dem göttlichen Willen gemäß ....

Amen

BD 1468 empfangen  12.6.1940

Knechtschaft der Seele ....
Fürbitte in Liebe hilft erlösen ....

Es ist unverantwortlich gehandelt an der Seele des Menschen, wenn diese in einer gewissen Knechtschaft gehalten wird, d.h., wenn sie gehindert wird an ihrer Höherentwicklung. Und es ist dies dann der Fall, wenn sich der Wille des Menschen ausschließlich dem Irdischen zuwendet, wenn also dieser Wille vom Widersacher geschwächt ist und somit die Seele nicht mehr fähig ist, sich frei und ungebunden zu äußern. Diese Unfreiheit des Willens ist jedoch wieder ihre eigene Schuld, sie ist die Folge der Selbstüberhebung, die den Menschen hindert, sich im Gebet um Kraft an Gott zu wenden, also, kurz gesagt, eine Folge des Erdenlebens ohne Gebet. Denn es hat der Mensch bei Beginn seiner Erdenaufgabe den freien Willen zugeteilt bekommen, der ihn sowohl zum Guten als auch zum Bösen veranlassen konnte. Aber auch das Gebet darf er in Anspruch nehmen. Es steht ihm jederzeit frei, sich Hilfe zu erbitten, und so er dieses Gebet nützet, wird auch die Kraft zum Widerstand größer; es ist also der Wille wahrhaft frei und nicht durch die Macht des Widersachers gebunden.

Der Mensch, der ohne Gebet ist, wird immer geringere Widerstandskraft aufbringen können, er überläßt sich also der Gewalt, die ihn schädigen will, und die Folge davon ist, daß seine Seele in einen völlig unfreien Zustand gerät, daß sie festgehalten ist an der Erde, daß sie stets das tut und will, was ihr von schlechter Kraft zu tun geheißen wird. Sie ist in einer Knechtschaft, aus der sie sich schwer befreien kann, wenn sie das Gebet auch nun noch nicht nützet, denn sie hat auch das Wissen um die Gnade des Gebetes verloren, sie ist völlig ohne Hilfe und dem Einfluß des Bösen ausgesetzt, weil sie ihren Willen nicht mehr in der rechten Weise gebrauchen kann. Und einem so verkehrt gerichteten Willen kann nur noch wirksam entgegengetreten werden durch die Liebe; so ein liebendes Wesen auf Erden oder auch im Jenseits einer solchen gezwungenen Seele zu Hilfe kommt und also statt ihrer das Gebet zu Gott emporsendet, werden sich die Fesseln jener Seele lockern, sie wird plötzlich die Kraft des Widerstandes in sich spüren und sich besseren Kräften willig überlassen, und dies kann einen Wandel ihres Denkens und Wollens bewirken, der in verändertem Lebenswandel zum Ausdruck kommt.

Seelen, die allein sich nicht mehr zu Gott zurückfinden können, müssen durch Fürbitte in Liebe eine Zufuhr an Willenskraft erhalten, sollen sie nicht rettungslos verloren sein, da sie zwangsweise nicht zu anderem Denken und Wollen veranlaßt werden können. Und es ist diese Fürbitte eine Waffe, die wirksam den Widersacher bekämpft. Denn sie hebt dessen ausschließliche Macht über die Seele auf. Es empfindet die Seele die Lockerung ihrer Fesseln, und es wird nun auch der Wille in ihr rege, dieser Macht ganz zu entfliehen.

Sie fühlt sich wohl schwach, begehrt aber Hilfe, die ihr nun geboten werden kann, denn es ist das Begehren der Hilfe ein unbewußtes Gebet, das auch Erhörung findet, indem die ihr beistehen-wollenden Lichtwesen nun die Gedanken so lenken, daß der Mensch nun auch bewußt das Gebet in Anspruch nimmt und so die Kraft zum Widerstand vermehrt, also sich befreien kann aus dem Zustand der Knechtschaft. So kann die Liebe des Mitmenschen zur Erlösung einer irrenden Seele ungeheuer viel beitragen, wenn sie dem völlig geschwächten Willen Rechnung trägt und ihrerseits nun den Willen tätig werden läßt, jener Seele helfend beizustehen. Die Kraft eines Gebetes um die Seele des Menschen ist ungeheuer groß und das einzige Mittel, sie aus der Gewalt des Widersachers zu erlösen ....

Amen

BD 1469 empfangen  12.u.13.6.1940

Vollendete geistige Ordnung ....
Unordnung ....

Alles unvollendete Geistige bringt eine gewisse Unordnung in die Welt, denn alles Geordnete ist vollkommenes Geistiges, es ist das in göttlichem Willen Handelnde, und Gottes Wille ist Ordnung und Vollkommenheit. Der ungeordnete Zustand kann nimmer etwas Göttliches sein, also müssen die Wesen, die in gottgewolltem Zustand .... also in göttlicher Ordnung sind, den göttlichen Willen in sich tragen, d.h., sie müssen zuvor sich nach göttlichem Willen bewegen, so sie Gott nahekommen wollen. Das Unreife aber strebt Gott entgegengesetztes Ziel an, es wird sich dem Willen dessen einfügen, der alle göttliche Ordnung zerstören will.

Diese Unordnung kann jedoch nur dann hervorgerufen werden, wenn das unvollendete Geistige im Besitz des freien Willens ist, also in der Verkörperung als Mensch, denn zuvor bestimmt der göttliche Wille jede Tätigkeit des Wesens, und also muß diese Tätigkeit gleichfalls eine wohlgeordnete sein .... was im gesamten Schöpfungswerk zum Ausdruck kommt, das in Gott-gewollter Ordnung besteht und nicht von Gott entgegengesetztem Willen beliebig umgestaltet werden kann. Jedoch das Erdenleben ist der Willkür des Menschen ausgesetzt .... Und es schafft sich also der Mensch je nach Einstellung seines freien Willens einen Zustand der Ordnung oder auch der Unordnung.

Ein Leben in Gottverbundenheit mit Hingabe des eigenen Willens muß verständlicherweise auch ordnungsgemäß verlaufen, und es muß dem göttlichen Willen gänzlich entsprechen. Es kann der Mensch nicht augenfällig gegen den göttlichen Willen verstoßen, solange er diesem sich unterordnet. Und folglich muß sein Lebenswandel in Gott-gewollter Ordnung geführt werden, er kann nicht anders als das anstreben, was Gott will .... (13.6.1940) Was nun gegen diese Ordnung gerichtet ist, muß also, da es Unordnung bedeutet, in sich zusammenstürzen, alles Geordnete hat in sich die Garantie, daß es bestehenbleibt, während der Vertreter der Unordnung, der Widersacher, das größte Interesse daran hat, alles zu vernichten und also dazu eine gewaltige Unordnung herbeiführt.

Es wird nun auch verständlich sein, daß das Denken der Menschen in vollste Unordnung geraten ist, so es sich irgendwie zerstörend im Erdenleben äußert. Es wird immer der Erhaltungstrieb göttlich, der Zerstörungstrieb satanisch sein, und wer nun dem Drang in sich, zu vernichten, nachgibt, der stellt seinen Willen bewußt dem unter, der Gegner Gottes ist und Dessen Schöpfungswerk zunichte machen will, denn dieser bedienet sich des unreifen Geistigen, um gegen Gott triumphieren zu können. Er bedrängt das Geistige, er sucht den Willen des Menschen zu schwächen, auf daß dieser sich in Gott-entgegen-gerichteter Weise betätige, d.h. das von Ihm in Seiner Weisheit Erschaffene nicht achtet und es zu vernichten sucht. Und dies geht wider die göttliche Ordnung.

Alles, was ist, dient zum Ausreifen des unvollendeten Geistigen. Jedes Vernichtenwollen irgendwelchen Schöpfungswerkes ist ein Eingreifen in den Willen Gottes, Der allem Geistigen seine Zeit gesetzt hat und es erst aus einer jeglichen Form erlöst, so das Geistige in dieser Form reif, d.h. fähig geworden ist, in gottgewollter Ordnung wieder das nächste Stadium der Verkörperung zu durchleben. Ein vorzeitig in seiner Höherentwicklung gestörtes Wesen möchte seiner Form entfliehen oder auch in einer seinem Geisteszustand nicht angepaßten Außenform Aufenthalt nehmen, und dies wäre, da die nötige Reife dazu fehlt, der Beginn einer unvorstellbaren Unordnung, die sich erschreckend auf Erden und auch im gesamten Universum auswirken würde.

Denn es wäre alles der Willkür des unreifen, Gott abgewandten Geistigen preisgegeben. Es wäre ein offener Kampf gegen Gott, der aller göttlichen Weisheit entgegen wüten möchte, so er von Gott nicht gehindert würde. Dessentwegen ist auch der Wille des unreifen Wesens vor der Verkörperung als Mensch gebunden, um die göttliche Ordnung aufrechtzuerhalten, dagegen im Erdendasein die Gefahr, daß sich der verkehrte Wille so auswirkt, daß ein Chaos ohnegleichen, eine Verwirrung des menschlichen Denkens die größte Unordnung anrichten kann.

Und dieser Unordnung gilt der ganze Kampf alles guten Geistigen, denn Gott Selbst legt keine Zwangsmittel als Hemmung an, um das unreife Geistige in vollster Freiheit des Willens zu belassen, nur wird immer alles gegen den göttlichen Willen gerichtete Streben Sünde sein; es verstößt das Wesen gegen das göttliche Gesetz .... das in sich Ordnung ist .... so es Wohlgefallen daran findet, diese Ordnung in Unordnung umzuwandeln.

Denn es ordnet sich dann dem Willen des Widersachers unter, dessen Verlangen ist, alles zu zerstören, was Gott geschaffen hat .... Es wird ihm dies nicht gelingen, doch schon der Wille dazu ist größter Verstoß gegen Gottes Liebe, Weisheit und Allmacht, er ist Auflehnung gegen Gott und zieht also die schlimmsten Folgen nach sich. Es kann das wider Ihn wütende Geistige sich solange nicht der Freiheit erfreuen, wie es sich gegen den göttlichen Willen und die göttliche Ordnung auflehnt. Es ist unfrei, solange es sich nicht in diese Gott-gewollte Ordnung einfügt ....

Amen

BD 1470 empfangen  13.6.1940

Erwecken des Glaubens ....
Tiefer unerschütterlicher Glaube ....

Ein jeglicher Glaube stellt Forderungen an den Menschen, und so er diese Forderung erfüllt, erkennt er den Glauben an, d.h., er stellt sich zu diesem bejahend ein. Er ist also gläubig, so er den Forderungen nachkommt, weist aber den Glauben ab, so er die Forderungen unbeachtet läßt. Wer nun an Gott glaubt, wird es sich auch angelegen sein lassen, das zu erfüllen, was Gott von ihm verlangt, sofern er das Wesen auch liebt, Das für ihn Gottbegriff ist. Glaube und Liebe aber sind unzertrennlich miteinander verbunden, denn an Gott glauben heißt Ihn auch als ein Wesen erkennen, Das der Inbegriff tiefster Liebe, höchster Machtvollkommenheit und unvorstellbarer Weisheit ist. Und etwas so Vollkommenes muß der Mensch lieben, und er wird auch aus dieser Liebe heraus alles tun, was Gott von ihm verlangt.

Es ist daher der Glaube erste Voraussetzung für einen erfolgreichen Erdenlebenswandel. Und es kann der Mensch ohne Glauben niemals auch nur den geringsten Erfolg verzeichnen für seine Seele. Denn der Glaube an Gott läßt erst den Menschen seinen Ursprung erkennen, und das Bewußtsein, von eben dieser Gottheit ausgegangen zu sein, läßt ihn wieder die Vereinigung mit Ihr anstreben. Und dieses Streben nach dem Zusammenschluß mit Gott ist der eigentliche Zweck des Erdenlebens ....

Ohne Glaube aber ist der Mensch für keinerlei geistige Arbeit bereit. Er öffnet sein Herz nicht der geistigen Kraft, die ihm behilflich sein möchte, denn er bejaht solche Kraft überhaupt nicht. Es kann aber wiederum der Glaube im Menschen nicht zwangsmäßig erweckt werden, sondern dieser soll aus freier, innerlicher Überzeugung sich bejahend einstellen zu Ihm. Und so kann Gott nur indirekt dem Menschen zu Hilfe kommen, indem Er seine Gedanken anregt und der Mensch nun sich Fragen stellt über ihm Unerklärliches.

So der Mensch seinen Ausgang aus Gott nicht erkennen will, wird ihn eine andere Erklärung seiner Existenz ebensowenig befriedigen, so daß er nun in die Unendlichkeit diese Frage sendet, von wo sie ihm nun auch beantwortet wird. Es werden ihm nun verschiedene Gedanken zufließen, und wieder ist es von seinem Willen abhängig, welchen Gedanken er Gehör schenkt .... Es muß der Glaube langsam in ihm lebendig werden. Doch dies ist wieder abhängig davon, ob der Mensch sich liebend betätigt. Es kann der Mensch, auch ohne gläubig zu sein, unbewußt dem Guten zustreben, und ein solcher Mensch wird auch zweifellos zum Glauben finden.

Ein liebloser Mensch dagegen wird nie und nimmer solchen Gedanken Zutritt gewähren, die zum Glauben führen. Lieblosigkeit zieht immer größere Verdunkelung des Geistes nach sich, und es ist der Mensch dem rechten Glauben noch so fern. Die Festigkeit und Tiefe des Glaubens ist wiederum ein Gnadengeschenk Gottes, das dem gläubigen Erdenkind dann vermittelt wird, wenn es innig darum bittet, denn durch einen tiefen, unerschütterlichen Glauben stehen dem Menschen unvorstellbare Kräfte zur Verfügung, und ein solches Gnadenmaß muß bewußt erbeten werden, bevor die Liebe Gottes es dem Erdenkind vermittelt.

Es muß also der Mensch schon gläubig sein, d.h. Gott erkennen und Seine Forderungen erfüllen wollen und dann seine Annahmebereitschaft erklären für außergewöhnliche Gnadenzuwendung. Er muß mehr tun, als von ihm gefordert wird. Er muß in vollster Überzeugung stehen, daß Gott kein Ding unmöglich ist, und nun diesen Glauben in die Tat umsetzen .... das zu tun, was der Wille Gottes ist, ungeachtet seiner menschlichen Kraftlosigkeit .... er muß die Kraft aus Gott begehren, um den ungläubigen Menschen den Beweis zu liefern von der Existenz eines Gottwesens, Das voller Liebe, Weisheit und Allmacht ist ....

Amen

BD 1471 empfangen  14.6.1940

Die Lehre Christi ....
Innerlichkeit ....
Lösen - Binden ....

Es ist die Lehre Christi ein Gefüge, das nur auf Innerlichkeit beruht und jeder Äußerlichkeit entbehrt. Es wird also immer nur das als Lehre Christi gelten können, was sich so auswirkt, daß sich das Wesen des Menschen gestaltet dem Willen Gottes gemäß. Die äußere Form dagegen trägt nicht zur Umänderung des Wesens bei, sie läßt das Innere unberührt. Als Jesus die Seinen unterwies in Seiner Lehre, gab Er ihnen keinerlei Vorschriften oder Weisungen, in welcher nach außen hin erkenntlichen Form sie diese Seine Lehren unter den Menschen verbreiten sollten. Er machte also das Befolgen der Lehren nicht abhängig von Äußerlichkeiten, sondern es sollte nur rein und schlicht das göttliche Wort gelehrt, angenommen und befolgt werden .... Es sind auch keinerlei Hinweise gegeben worden auf ein Gebäude, das macht- und kraftvoll bestehenbleiben sollte für ewige Zeiten.

Es hat Jesus nur die Tätigkeit der Gott dienen-wollenden Jünger und ihrer Nachfolger bildlich dargestellt, indem Er Petrus die Schlüsselgewalt gab, zu lösen oder zu binden nach seiner Erkenntnis. Er hat damit ihn berufen, für Seine göttlichen Lehren sich einzusetzen und sie dort zu verbreiten, wo die Menschen aufnahmewillig dafür waren, sie jedoch denen zu verweigern, die vom Geist der Welt noch zu sehr gefangengehalten wurden, denn es erkannten diese nicht, was ihnen geboten wurde. Und also machte Jesus das Verbreiten Seiner Lehre abhängig vom Empfangswillen der Menschen .... Was ihr bindet, wird auch im Himmel gebunden sein .... was ihr löset, wird auch im Himmel gelöset sein .... Es sind diese Worte nur die Bestätigung dessen, daß der Herr auf Erden Seine Jünger anwies, Sein göttliches Wort zu verbreiten, und so die Jünger die Menschen als empfangswillig für das göttliche Wort erkannten, diese einzuführen in die göttliche Liebeslehre, deren Befolgen restloses Freiwerden aus der bannenden Form einträgt.

Wo jedoch die Empfangsfreudigkeit für das göttliche Wort mangelt und dieses nur als leerer Schall hingenommen wird, kann der Freiwerdungsakt nicht eintreten, und also wird im Jenseits der gleiche gebannte Zustand das Los dessen sein, der dem Wort Seiner Diener auf Erden nicht Glauben schenkt. Seine Diener auf Erden aber sind, die ohne alle Äußerlichkeiten, nur im Bestreben, Gott dem Herrn zu dienen und der Menschheit zu helfen, die Lehre Christi auf Erden verbreiten unter den Menschen. Diese Seine Diener also werden erlösend tätig sein können, da sie nichts weiter als der Menschen Erlösung aus dem gebannten Zustand anstreben .... Sie werden jedoch auch erkennen, daß die Menschen ewig nicht befreit werden, so sie diese innerliche Lehre Christi nicht annehmen und nach ihr leben. Sie werden im gebannten Zustand auch ins Jenseits eingehen.

Es ist die Lehre Christi etwas so tief Innerliches, daß es nicht ersetzt werden kann durch Formen und Äußerlichkeiten, und also wird auch gebunden bleiben, der Form und Äußerlichkeiten innehält, innerlich aber unberührt bleibt und also die Lehre Christi nicht befolgt dem Willen Gottes gemäß. Alles Göttliche erhebt euch, alles Menschliche zieht euch hinab .... Die Lehre, die Jesus den Seinen auf Erden vermittelte, war göttlich und muß sonach auch zur Erlösung aus der Tiefe führen.

So jedoch Menschenwerk diese reine Lehre verunstaltet, wird, so des Menschenwerkes mehr geachtet wird, die Lehre an Kraft verlieren, denn kraftvoll ist nur das Rein-Göttliche, und es wirkt sich diese Kraft erlösend aus, während alles Menschliche den Willen des Menschen schwächt und dies die Gebundenheit erklärt, solange der Mensch eben die Lehre Christi in einer Form entgegennimmt, die abweicht davon, was der Herr Selbst gelehrt hat auf Erden. Es hat der Herr erwählet zu Seinen Jüngern, deren Wesen voller Innerlichkeit war .... und es werden auch weiterhin Seine Jünger auf Erden sein, die innerlich sich gestalten nach Seinem Willen .... denn ihnen wird Erleuchtung werden, die reine Lehre Christi zu erkennen und sie zu verbreiten dem Willen Gottes gemäß ....

Amen

BD 1472 empfangen  15.6.1940

Erforschen des Gottwesens Gottes Wille ....
Suchet, so werdet ihr finden ....

Jeder Gedanke, der dem Gottwesen gilt, wird zur Höhe führen. Es ist nichts willkürlich, so des Menschen Geist sich mit Gott befaßt, sondern dann ist der Wille tätig geworden, nach oben zu streben. Es muß der Wille zuvor eingesetzt werden, es müssen die Gedanken hingelenkt werden auf die alles beherrschende Macht eines Wesens, Das dem Menschen noch unbegreiflich ist. Es muß also der Wille rege werden, dieses Unbegreifliche zu erfassen, und er muß dazu seinen Geist senden in Regionen, wo ihm Aufklärung wird über die Fragen, die ihn beschäftigen. Es wird aber das Verlangen danach verschieden stark sein, und es ist dies die Erklärung, warum auch das Eindringen-Wollen in die tiefste Wahrheit die verschiedensten Erfolge zeitigt .... warum also die Ergebnisse der Gott-erkennen-Wollenden nicht immer gleich sind.

Es läßt sich so mancher Mensch genügen zu wissen, daß es eine ewige Gottheit gibt, während andere Diese zu ergründen suchen und nichts sehnlicher begehren, als vollsten Aufschluß über dieses Problem zu bekommen. Diesen wird auch Aufschluß werden, denn jeder verlangende Gedanke wird erfüllt von den Lichtwesen, die im Wissen stehen und also den Menschen unterweisen dürfen durch gedankliche Übertragungen ihres Wissens. Je mehr also der Mensch die Wahrheit sucht, desto ausführlicher wird sie ihm geboten, doch ohne Aufklärung läßt der himmlische Vater niemals Sein nach Licht verlangendes Erdenkind.

Um die ewige Gottheit zu erkennen in Ihrer höchsten Vollkommenheit, gehört zwar der Zustand größter Reife, den das Wesen auf der Erde nicht erreicht, jedoch wird dem nach Licht verlangenden Menschen solches gegeben, auf daß sein geistiger Zustand reifer werde und es ihm also möglich ist, Verständnis zu finden für alles göttliche Wirken. Und so wird er also langsam eingeführt in das Wissen um Gott .... es wird ihm das Wirken und Walten der ewigen Gottheit vor Augen geführt, und dieses Wissen darum erweckt in ihm die Liebe zu diesem Gottwesen .... Liebe aber ist Kraft .... und so geht ihm nun die Kraft zu, immer tiefere Probleme über die ewige Gottheit lösen zu können.

Es wird ihm gewissermaßen die Fähigkeit gegeben, das zu erkennen, was Ursprung alles Lebens ist .... „Suchet, so werdet ihr finden ....“ Gott Selbst gibt uns die Verheißung, daß jegliches Suchen nach der Wahrheit von Erfolg sein wird .... „klopfet an, so wird euch aufgetan ....“ wir müssen begehren nach der Wahrheit, um solche in Empfang nehmen zu können, denn Gott öffnet Sein Ohr einer jeden Stimme, die aus der Tiefe zu Ihm empordringt, und gibt dem Menschen, was er sich erbittet in geistiger Beziehung. Gott will, daß die Gedanken der Menschen Ihm gelten, Er will, daß ihnen Licht werde in der Dunkelheit des Geistes; also wird Er auch die Menschen so führen, daß sie diesem Licht näherkommen.

Er hat den Menschen die Fähigkeit gegeben, nachzudenken über die verschiedensten Probleme, Er wird also keine Frage unbeantwortet lassen, die Seinem göttlichen Wesen gilt. Denn Licht und Wahrheit ist es, was den Erdenwesen mangelt, Gott aber, als die ewige Wahrheit, möchte überall Licht verbreiten, und Er will nur das Verlangen erwacht sehen im Menschen nach eben diesem Licht. Dann strömt es ihm zu in aller Fülle .... Er Selbst spricht zu dem im Wahrheitsverlangen stehenden Erdenkind und klärt es auf, Er gibt Sich zu erkennen, Er hilft dem schwachen Erdenwesen, indem Er ihm alles verständlich zu erläutern sucht und also sein Geist aufgeschlossen wird zur Entgegennahme tiefster göttlicher Wahrheit. Er gibt dem Menschen die Kraft, die göttliche Weisheit zu fassen, Er steigert dadurch das Verlangen, und es wird der Mensch eingeführt in das Wissen um göttliches Wesen, soweit es für die Erdenzeit zuträglich ist, denn Gott will, daß die Menschen Ihn erkennen, Er will, daß sie Ihn zu erforschen suchen, Er will, daß die Menschen begehren die reine Wahrheit, sodann vermittelt Er ihnen alle Weisheit ....

Amen

BD 1473 empfangen  15.6.1940

Wüten der Naturelemente ....

Des Mächtigen Größe wird sichtbar werden in einer Zeit, da die Naturelemente wüten und unsagbaren Schaden anrichten. Dann ist die Stunde gekommen, wo der geistige Verfall der Menschen sichtlich zutage tritt, denn nichts wird sie an Gott gemahnen, nichts wird sie zum Gebet bewegen können, denn ihr Glaube an einen Gott ist verlorengegangen, und also rufen sie Ihn nicht an in der Not. Es kann die Menschheit daher nicht länger auf der Erde belassen bleiben, denn sie gedenket nicht des eigentlichen Erdenlebenszweckes und trägt nur dazu bei, den wenigen Gott-noch-nicht-ganz-entfremdeten Menschen den Glauben zu zerstören und sie gleichfalls Gott abtrünnig zu machen. Die Liebe Gottes aber verhütet, daß auch diese noch zu Schaden kommen und beendet daher gewaltsam das Leben derer, die die Seelen zu gefährden drohen.

Und eine große Not wird sein, wenn das Toben der Elemente beginnt. Es wird sein wie ein Sturm, der alles zu vernichten droht; es werden die Menschen ihm keinen Widerstand entgegensetzen können, denn sie sind schwachen Halmen gleich, die vom Sturm geknickt werden .... Sie werden flüchten wollen, doch den Elementen nicht entfliehen können, ohne Gottes Hilfe wird jeglicher Widerstand zu schwach sein, doch ein inniger Ruf zu Gott wird die Gewalt der Elemente bannen, und es wird errettet sein, wer sich Gott anvertraut in dieser Not. Gott aber wird euch in dieser Not so nahe sein, Er wird eines jeden Gedanken berühren und euch zum letzten Mal die Hand reichen, auf daß ihr sie ergreifet und euch retten lasset ....

Doch zwingen kann Er euren Willen nicht, ihr müßt euch freiwillig zu Ihm bekennen und Seine Hilfe begehren. Es gibt kein anderes Mittel, die Menschheit aus der geistigen Nacht zum Licht zu führen, als ein in der Naturkraft bedingtes Geschehen, das die Menschen in einen Aufruhr bringt, dem keiner entfliehen kann. Sie müssen ihre Ohnmacht erkennen diesen Naturelementen gegenüber; es muß ihnen jegliche anderweitige Hilfe entzogen sein, so daß sie das Ende ihres leiblichen Lebens erkennen, dann erst ist geringe Hoffnung, daß sie des Herrn gedenken, Dem alle Macht zusteht und Der gebieten kann über Himmel und Erde.

Die Geschöpfe Gottes haben sich von Ihm getrennt, und endlos lange Zeiten sind sie in dieser Trennung von Gott gewandelt, doch ein Moment größter Not und Gefahr kann diese Trennung überbrücken. Es kann die Seele zu Gott zurückkehren, und dann dankt sie ihrem Schöpfer noch das unsägliche Leid, das sie zum Erkennen gebracht hat. Doch dieser Moment, der ihren Willen zu Gott lenkt, kann nicht zwangsweise von Gott herbeigeführt werden trotz größter Liebe. Diese Liebe Gottes hat alles versucht, den Seelen Rettung zu bringen und ihnen den Weg nach oben zu weisen.

Doch der Wille der Menschen war stark, und diesen Willen kann Gott nicht brechen, sondern nur so auf den Menschen einwirken, daß er selbst seinen Willen ändert und ihn Gott zuwendet.

Es ist nun dieses Naturgeschehen der letzte Versuch, den menschlichen Willen in günstigster Weise zu beeinflussen. Aber es wird dieses Naturgeschehen auch so gewaltig sein, daß die Seinen große Kraft benötigen werden, um im Glauben stark zu bleiben, und es wird diese Kraft einem jeden zugehen, der seine Gedanken bittend zu Gott emporsendet, denn der Vater weiß um die Not Seiner Kinder und wird ihnen liebreich beistehen, so sie wankend zu werden drohen. Denn es soll Sein Reich auf Erden bestehenbleiben, und es wird große Arbeit geleistet werden müssen, um denen das göttliche Reich zu verkünden, die zu Gott fanden und Sein Wort begehren. Und dieser Zeit gedenket der Herr und bringt Sein Wort schon jetzt den Menschen näher .... es soll der Samen auf guten Boden fallen und reiche Frucht tragen auf dem Acker, den der Herr zuvor reinigen will von allem Unkraut ....

Amen

BD 1474 empfangen  16.6.1940

Unvergänglichkeit des göttlichen Wortes ....

Höret, was der Geist aus Gott euch künden will: Welten werden vergehen, aber das Wort Gottes wird nicht vergehen bis in alle Ewigkeit. Denn es ist das Wort göttliche Wahrheit, und die Wahrheit bleibt bestehen. Und so Gott wiederum zu den Menschen spricht, ist die Notwendigkeit gegeben, Seinen Geschöpfen den Willen des Schöpfers kundzutun. Gott will aber den Menschen die letzte Möglichkeit geben, sich zu besinnen; Er will den Menschen, denen es schwerfällt, zu glauben, eine leise Anregung geben, sich mit dem Gedanken an Ihn zu befassen, Er will in anderer Weise Sich ihnen bemerkbar machen und den Menschen helfen, auch außerhalb der Tradition zu Gott zu finden und sich tiefer und inniger mit Ihm zu verbinden.

Es ist dieses Übermitteln des göttlichen Wortes eine außergewöhnliche Gnadenzuwendung, bedingt durch die große Not der Zeit, durch die große Entfernung von Gott. Unvorstellbare Leiden bedeutet das Getrennt-Sein von Gott, so der Mensch das Erdenleben beschlossen hat und in das Jenseits eingeht; und um diese Leiden von der Seele abzuwenden, tritt Gott in so offensichtliche Verbindung zu den Menschen und läßt ihnen Sein Wort zugehen, das ein Beweis ist Seiner unendlichen Liebe zu den in tiefster Finsternis weilenden Menschen. Und doch wird auch diese Liebe nicht recht erkannt. Nur wenige Menschen nehmen das göttliche Wort in Empfang als das, was es ist; nur wenige spüren in diesem Wort die große Liebe Gottes und lassen diese Liebe nun einwirken auf ihre Seelen.

Doch die meisten erkennen es nicht und sind folglich auch nicht berührt von der Kraft, die diesem Wort entströmt. Und sie werden stets und ständig verneinen, weil der Widersacher den Ablehnungswillen entfacht und gedanklich gleichfalls auf solche Menschen einwirkt und alles widerlegend und verneinend beleuchtet. Und also stellet sich dem das göttliche Wort empfangenden Menschen ein ungeheurer Widerstand entgegen, den zu brechen einen unbeugsamen Willen erfordert. Der Wille zu Gott jedoch hilft alles überwinden, der Wille zu Gott ist Kraft, denn Gott Selbst teilt solche mit dem, der Ihn Selbst begehrt. Und so wird das göttliche Wort niemals gefährdet sein, solange der Wille des Menschen Gott zugewandt ist, und unmöglich ist es daher, ein so wunderbar empfangenes Wort vernichten zu wollen, sofern dies angestrebt wird. Denn es wäre dies ein Beginnen gegen die stärkste Kraft, Die doch durch Ihren Willen ein solches Werk entstehen ließ.

Es muß das göttliche Wort wiederum von einem willigen Erdenkind in Empfang genommen werden, um denen Kraft zu geben, die solcher Kraft aus Gott bedürfen. Denn es bringt die kommende Zeit schwere Prüfungen über die Menschen, in denen nur das göttliche Wort Trost und Kraft ist. Allem Guten auf Erden will der Herr helfen, auf daß es das Schwere nicht so schmerzlich empfindet und auch im Glauben an Gott nicht wankend werde. So gleichzeitig mit der göttlichen Strafandrohung auch die Kraftzufuhr aus Gott den Menschen zugesichert ist und es jedem Menschen freisteht, sich dieser Kraft zu bedienen, liegt es wieder am Willen des Menschen, das kommende Leid für sich ertragbar zu machen, so er den Beweis der göttlichen Liebe beachtet und sich hingebend in den Schutz des göttlichen Heilands flüchtet. Dessen Leben steht in Gottes Hand, und es wird genauso unvergänglich sein wie das göttliche Wort, das den Menschen zugeht, die eines guten Willens sind ....

Amen

BD 1475 empfangen  16.6.1940

Zweifel an der Wahrhaftigkeit einzelner Kundgaben ....

Der sich Mir anvertraut, dessen Seele gebe Ich den Frieden, und Ich lenke seinen Sinn, daß er Mich und Meine Führung erkennt ....

Es ist von größter Wichtigkeit zu wissen, daß sich alle geistigen Gaben dem Willen Gottes gemäß formen und daß keine eigene Gedankentätigkeit Ursache der unklar oder unverständlich erscheinenden Niederschriften ist. Alles, was niedergeschrieben ist, hat seine Berechtigung dazu und ist immer der geistigen Reife der Menschen angepaßt, denen diese Schriften einst Labsal sein sollen. Es ist zwar scheinbar das eigene Denken Veranlassung zu verschiedenen Kundgaben, jedoch liegt diesen schon eine Absicht oder ein Zusammenhang zugrunde, den die Menschen jetzt nicht recht erkennen.

Es können unbedenklich diese Kundgaben als Wahrheit angenommen werden, denn gerade die Unwissenheit in manchen Gebieten ließ solche zustande kommen. Gott weiß die Bestimmung einer jeden Schrift und gibt sie wahrlich so, wie sie dereinst benötigt wird. Es sind die sonderlichsten Bedenken, die im Menschen auftauchen und immer wieder Zweifel auslösen an der Wahrhaftigkeit der Sendungen von oben, und doch sind sie völlig grundlos, denn es wachet ein Heer jenseitiger Geister über dem Werk und läßt nicht zu, daß irrende Wesen sich eindrängen und die Wahrheit mit Irrtum durchsetzen. Es ist folglich unmöglich, daß Kundgaben anderes als die Wahrheit enthalten können.

Es ist ferner unmöglich, daß die Gedanken des Menschen zuweilen eigenmächtig tätig sind wider den göttlichen Willen, und es ist sonach unmöglich, daß ein im falschen Denken stehendes Wesen sich beteiligen kann an der gedanklichen Übertragung auf den Erdenmenschen. Jedoch muß der empfangende Mensch stets und ständig wachsam sein, und also wird er immer wieder angeregt zum Grübeln über solche Probleme, die den Anschein eines Irrtums haben. Denn es befaßt sich der Mensch eingehender mit solchen Fragen, die ihm noch nicht recht geklärt erscheinen, und es wird ihm gedanklich die Aufklärung zugehen, so daß er den empfangenen Kundgaben keine Zweifel mehr entgegensetzt und also sein Wissen bereichert hat, so daß er jede diesbezügliche Gegenrede widerlegen kann ....

Amen

BD 1476 empfangen  17.6.1940

Mammon - Materie ....
Verkehrte Willensrichtung ....

Es ist die große Gefahr und ein großes Unrecht, daß ihr euer Herz zu sehr an den Mammon hängt und also euch nicht von der Materie löset, sondern bestrebt seid, ihn zu vermehren. Und euer Sinnen und Trachten wird stets nur der Vermehrung irdischen Gutes gelten, und so habt ihr auch nicht acht der Anzeichen, die das nahende Gericht ankündigen. Ihr lebt in einer Welt der Wünsche, des Wollens nach den Schätzen dieser Erde, und ihr vergesset, daß diese euch herabziehen, wieder dem gebannten Zustand entgegen. Das Erdenleben ist euch gegeben, um Gelegenheit zu haben, euch frei zu machen von solchen Begierden, ihr aber nützet es zur Vermehrung, ihr laßt euch immer mehr gefangennehmen und bedenket nicht die entsetzlichen Folgen. Und euer Denken ist ein verblendetes, denn ihr erkennt auch nicht mehr die Wurzel alles Übels, ihr könnt nicht die Lüge von der Wahrheit unterscheiden, ihr freut euch jeden irdischen Erfolges, und euer Geisteszustand geht zurück.

Es kann euch nicht Licht werden, wo ihr selbst euch in der Dunkelheit wohl fühlt. Denn ihr bekämpfet ja das Licht, ihr verschließt euch den Weisungen von oben, und ihr wütet gegen euch selbst, so ihr der Stimme Gottes nicht achtet, die euch Aufschluß geben möchte über euere verkehrte Willensrichtung. Nur das lasset ihr gelten, was eurer Liebe entspricht, und da eure Liebe der Welt gilt und deren Gütern, nehmet ihr Anstoß daran, daß diese als Übel gekennzeichnet werden. Und ihr verwerfet das Wort Gottes, das euch Rettung sein soll aus größter Not, ihr wendet alle Aufmerksamkeit nur irdischem Geschehen zu und bedenket nicht, daß diese Geschehen die Folge sind der verkehrten Gedanken und Wünsche.

Und was ihr leicht überwinden könntet, so euer Wille Gott zugewandt wäre, das wird euch nun bitteren Kampf kosten, ihr werdet es hingeben müssen ungewollt, und ein Entsetzen wird euch erfassen angesichts der Werte, die der Vernichtung anheimfallen. Und so ihr dann die Wertlosigkeit irdischen Gutes erkennt, seid ihr gerettet, doch wehe denen, deren Herz sich noch nicht trennen kann von den Gütern der Welt .... Ihnen ist auf Erden keine Rettung mehr zu bringen, denn sie sind noch zu sehr mit der Materie verbunden und Gott noch zu fern, als daß sie Sein Walten erkennen möchten. Es wird der im Vorteil sein, der alle irdischen Wünsche bekämpft, denn er wird auch licht und klar erkennen den Sinn und Zweck allen Geschehens für die Weiterbildung der Seele.

Wer aber immer nur die Welt sieht und den Schaden nur rein irdisch abwenden möchte, dem mangelt es noch an der rechten Erkenntnis, sein Denken ist irrig, und er wird sich immer weiter von der Wahrheit entfernen, denn er sucht und begehrt diese nicht, ist aber fest mit dem verbunden, was Anteil ist des Widersachers. Sein Gedankengang ist irrig, und es werden sonach auch alle Folgerungen Irrtum sein, solange, bis er sein Verlangen nach irdischem Gut in sich erstickt und nur die geistigen Güter begehrt. Dann erst kann es hell werden in ihm, und dann erst erkennt er die Ursache des leiblichen und geistigen Niederganges der Menschheit ....

Amen

BD 1477 empfangen  17.6.1940

Entfernung von Gott ....
Selbsterkenntnis ....
Vereinigung ....

Um die Entfernung von Gott zu verringern, muß der Mensch sich des Abstandes von Ihm bewußt sein und also die Trennung drückend oder schmerzvoll empfinden, dann wird er eine Änderung des ihn nicht befriedigenden Zustandes anstreben und nun also bewußt an sich arbeiten in der Erkenntnis, daß sein eigener Reifezustand gehoben werden muß, um die Entfernung von Gott zu verringern. Es ist also die Selbsterkenntnis erste Bedingung zur bewußten Seelenarbeit, diese aber gerade am wenigsten bei den Menschen zu finden, denn sie halten sich nicht für fehlerhaft, und daher tun sie auch nichts zur Hebung ihres Geisteszustandes.

Es ist außerordentlich schwer, das Gefühl der Vortrefflichkeit im Menschen zu erschüttern, und doch ist dies ebenso nötig, denn erst der seine Mängel erkennende Mensch legt selbst Hand an, diese Mängel zu beheben. Und wieder ist der Wille zur Wahrheit unbedingt nötig, denn der wahrheitsliebende Mensch gibt sich selbst Rechenschaft über sein Denken und Handeln, und er übt Kritik, also ist es verständlich, daß der Mensch, dessen Herz die Wahrheit anstrebt, dem rechten Weg nahe ist, denn sein Gedankengang wird so geleitet, daß er sich erkennt und folglich auch eine Veränderung seines Wesens anstrebt. Und so er also seine Mängel erkennt, wird er klein und demütig, er möchte diese beheben und wendet sich bittend an Gott um Kraft, und so nähert er sich schon der ewigen Gottheit, denn er will zu Gott ....

Er erkennt seinen unwürdigen Zustand und möchte ihm entfliehen .... Er fühlt, daß er allein dazu nicht fähig ist und fordert also die göttliche Gnade an, und nun wird der Abstand von Gott immer geringer, denn so dem Menschen die Kraft aus Gott zugeht, die er für sein geistiges Wohl anfordert, erfaßt ihn auch die Liebe Gottes und macht sein Herz liebefähig .... Und die Liebe wieder bringt ihn immer näher zu Gott, die Liebe hebt den Abstand von Gott zuletzt gänzlich auf, die Liebe stellt die Vereinigung her .... Es hat der Gang auf Erden nun endgültig zuwege gebracht, daß der Mensch seinen Gott entgegenstrebenden Willen aufgegeben hat und aus eigenem Willen sich seinem Vater von Ewigkeit her wieder verbunden hat, also erlöst ist aus endlos langer Gebundenheit ....

Amen

BD 1478 empfangen  18.6.1940

Irdische Not ....
Gewaltsamer Eingriff ....
Lebendiger Glaube ....

Ohne einen gewaltsamen Eingriff ist eine Umkehr der Menschen nicht mehr möglich, denn ihr Sinnen und Trachten ist einem falschen Ziel zugewendet und der Geist aus Gott daher geknebelt, so daß ein Erkennen der gefährdeten Lage fast unmöglich ist. Aus eigener Kraft also können sie sich nicht mehr erheben, sie liegen gefesselt am Boden und bedürfen irgendeiner Hilfe, und diese kann ihnen nur in der Weise geboten werden, daß ihnen blitzschnell die Erleuchtung kommt, den falschen Weg gewandelt zu sein. Und dazu muß das Denken der Menschen gewaltsam aus der gewohnten Bahn gerissen werden, es müssen sich den Menschen Kräfte entgegenstellen, mit denen sie bisher nicht gerechnet haben, und es muß ihnen vor Augen geführt werden, was für ein hilfloses, ohnmächtiges Geschöpf der Mensch ist, wenn Gott Seine Hilfe von ihm zurückzieht.

Sie müssen zwangsweise in eine Lage kommen, wo sie Zuflucht nehmen zum Gebet, so daß ihnen dann merklich Hilfe geboten werden kann und sie im Glauben und Vertrauen zu Gott finden können, wenn sie nur willig sind. Denn anders finden sie nicht zum Glauben zurück, und Gott versucht daher, in dieser Weise noch das menschliche Denken zu ändern. Nur eine Lage, die, menschlich gesehen, hoffnungslos ist, läßt den Menschen eines höheren Wesens gedenken, so er solche Gedanken bisher verneint hat. Jedoch in vielen Fällen wird auch dieses welterschütternde Ereignis erfolglos sein in geistiger Beziehung. Es wird der ganz verstockte Erdenmensch keinerlei göttliche Fügung daran erkennen, er wird es hinnehmen, ohne seine Einstellung zu Gott im geringsten zu ändern .... er wird, so er Gott noch anerkennt, Ihm fluchen ob der scheinbaren Ungerechtigkeit oder aber die Göttlichkeit ganz verneinen, und für diese gibt es keinen anderen Weg der Rettung mehr, sie sind restlos verloren für ewige Zeiten ....

Es wird also in keiner Weise ein Zwang ausgeführt auf das Denken der Menschen, sondern sie werden nur durch außergewöhnliche Schrecken und Leiden zum rechten Denken hingelenkt, und es bleibt ihnen völlig überlassen, sich bejahend oder verneinend einzustellen zu Gott, doch der geringste Wille zu Gott trägt ihnen vermehrte Willenskraft ein, so daß sie sehr wohl den geistigen Aufstieg ausführen können, wenn nur der Gedanke an Gott in ihnen lebendig wird und sie die Kraft von Gott erbitten und erhoffen. Der geringsten Herzensregung achtet der Herr und ist mit Seiner Gnadengabe bereit. Es wird also dem Menschen gewissermaßen leicht gemacht, den Glauben an Gott wiederzufinden, doch es müssen die Schrecken und Leiden dazu beitragen, den Menschen gefügig zu machen, denn dann ist der Widerstand gegen Gott nicht so groß als bei einem gänzlich unbeugsamen, verstockten Menschen, der nur sich und seinen irdischen Vorteil bedroht sieht durch das göttliche Eingreifen und sich auflehnt gegen die Macht, Die solche Gewalt hat.

Gott aber suchet sonderlich denen zu Hilfe zu kommen, deren Gottesdienst bisher nur Form war und denen jede Innerlichkeit mangelt. Er will ihnen helfen, die innere Verbindung zu finden mit dem höchsten Wesen, Er will, daß sie sich Ihm hingeben in aller Vertrautheit, daß sie ihren bisher nach außen bekannten Glauben neu beweisen, indem sie Zuflucht suchen bei Ihm, Den sie bisher noch nicht recht erkannten. Er gibt ihnen also nun Gelegenheit, das, was sie zuvor äußerlich vertreten haben, innerlich zu erleben und in die Tat umzusetzen; Er will also ihren Glauben zu einem lebendigen gestalten, um sie nun auch die Kraft eines solchen Glaubens kennenlernen zu lassen. Er will, daß sie sich nun innig anschließen an ihren Vater im Himmel, Den sie immer nur in leeren Worten angerufen haben.

Gott will im Geist und in der Wahrheit angerufen werden, und diese Not auf Erden wird viele Menschen dazu führen, sich im Geist und in der Wahrheit an Den zu wenden, Der allein Hilfe bringen kann. Und dann ist diesen das irdische Unheil zum Segen geworden, denn sie sind in Verbindung getreten mit ihrem Schöpfer, und Dieser lässet sie nun nimmer aus .... Er lenkt ihre Gedanken zum rechten Erkennen und führet sie durch Nacht zum Licht ....

Amen

BD 1479 empfangen  18.6.1940

Zusammenschluß mit Gott Folge der tätigen Liebe ....

Den inneren Kontakt mit dem Göttlichen zu finden, ist immer eine Folge der im Menschen erwachten Liebe. Es ist unmöglich, daß sich ein Mensch mit Gott verbinden kann, der nicht zuvor durch Liebeswirken den Willen bekundet hat, sich bejahend zur ewigen Gottheit einzustellen. Daraus geht hervor, daß nur durch die Liebe sich eine Vereinigung mit Gott erzielen läßt, daß also der Zusammenschluß mit Gott ein Zur-Liebe-geworden-Sein voraussetzt. Es ist ferner verständlich, daß Gott, als die Liebe Selbst, dort sein wird, wo wahre Liebe tätig wird. Es spürt also gleichsam der Mensch in einem Werk der Liebe die Anwesenheit der ewigen Liebe als erhöhten Antrieb zur Liebe und beseligendes Kraftbewußtsein. Rein körperlich ist dies wenig wahrnehmbar, jedoch die Seele empfindet dies gewissermaßen unbewußt in innerem Frieden und erhöhter Lebensfreude, die jedoch nicht irdischen Interessen gilt. Sie sucht Gott und die Unendlichkeit zu erforschen .... Sie wird, sofern sie erst einmal liebetätig geworden ist, sich veranlaßt fühlen, über Gott und Geistiges nachzudenken. Denn es ist die Folge der Liebe des Herzens, daß Sich die ewige Liebe dem Menschen nun zu erkennen gibt und seinen Gedankengang Sich Selbst zuwendet.

Und es fühlt sich der Mensch wohl in der geistigen Atmosphäre, die ihn nun umgibt. Er spürt das Göttliche, wo Es Sich ihm nähert, er läßt sich erfassen von der Kraft göttlicher Liebe, er sucht sich selbst so zu gestalten, daß er würdig ist dieser göttlichen Verbindung, und bleibt fortan um sein Seelenheil bemüht, da er erkennt, daß das Ziel des Menschen die Vereinigung mit Gott sein soll. Er braucht nun keineswegs sich den Pflichten des Erdenlebens zu entziehen, nur muß er darauf bedacht sein, die Arbeit an seiner Seele dem irdischen Streben voranzusetzen, dann ist irdische Tätigkeit gleichfalls förderlich zur Höherentwicklung der Seele. So er alles beginnt und beendet mit Gott und nur immer die Gottverbundenheit anstrebt, wird ihm alle irdische Tätigkeit zum Segen gereichen, denn er dienet nun bewußt den Mitmenschen durch seine irdische Arbeit, und diese kann er mühelos bewältigen, so er nur immer die Kraft aus Gott begehrt und ständig sich in der Liebe übt.

Denn nun tut er alles mit Gott, Der in jedem Liebeswerk bei ihm ist. Er hat sich aus dem Reich der Finsternis gelöst und ist bewußt in das Reich des Lichtes eingetreten .... Und Licht bedeutet immer Gottnähe .... Es muß nun auch sein Geist erwacht sein, also das Licht gleichbedeutend sein mit Wissen, denn Gott ist die Weisheit und die Liebe .... So Gott als die Liebe mit dem Menschen verbunden ist durch Werke der Liebe, muß auch die Weisheit sich dem Menschen mitteilen in gleichem Maß. Es muß ein liebendes Erdenwesen gleichzeitig ein wissendes Wesen sein, denn so Sich Gott kundgibt dem Menschen durch die Liebe, schaltet Er nicht die Weisheit aus, und es wird immer der Mensch im Wissen stehen, der sich durch die Liebe verbunden hat mit Gott ....

Amen

BD 1480 empfangen  19.6.1940

Weg des Fleisches ....
Freier Wille - Vernunft - Verstand ....

Fortan soll dein Leben dem Dienst des Herrn geweiht sein, und alle dir zugehenden Kundgaben werden deinen Willen stärken und dir die Kraft geben zum Wirken für den Herrn.

Amen

So nimm heut folgendes entgegen: Den Weg des Fleisches muß ein jedes Wesen gehen, um sich in ihm zu entscheiden für oder gegen Gott. Es sind sonach zwei Möglichkeiten ihm gegeben, deren Wählen ihm freisteht. Wären beide gleich begehrenswert in ihren Außenwirkungen, so wäre es wohl ein leichtes, sich für Gott zu entscheiden, so aber ist der Weg zu Gott ein mühevoller, entbehrungsreicher, während der Weg nach unten irdische Freuden und Erfolge verspricht, also dem Wesen begehrenswerter erscheint, und es daher nun kämpfen muß, so es den Weg nach oben einschlagen will. Dies jedoch ist göttliches Gesetz, daß das Wesen in gewissem Widerstand stehen muß zu seinem inneren Begehren, daß es das, was unendlich kostbar ist, sich erringen muß und dazu seine Willenskraft benötigt, die ihm jedoch nach Bedarf und Anforderung vermehrt wird, so daß das Wesen das Ziel erreichen kann, wenn es will.

Aus eigener Kraft vermag es nichts, doch wird ihm die Kraft aus Gott nicht vorenthalten, so das Wesen sie begehrt. Es wird also nichts weiter gefordert als der Wille. Weil das Wesen einst seinen Willen mißbrauchte zum Abfall von Gott, muß es jetzt eben diesen Willen hingeben, d.h. anwenden, um wieder zu Gott zurückzugelangen. Und dazu ward ihm die Verkörperung als Mensch. Es wird der Weg des Fleisches von allen Wesen angestrebt, solange sie noch in der gebundenen Form weilen, weil sie wissen, daß dieser der letzte Gang auf Erden bedeutet. Sie nehmen ihn daher freudig auf sich, wissen zuvor um ihre Aufgabe und sehnen diese Verkörperung herbei in der Hoffnung, sich endgültig frei machen zu können aus der gebannten Form. Sie wissen aber auch um die Verantwortung des Erdendaseins, halten jedoch ihre Willenskraft für ausreichend, um ihre Aufgabe erfüllen zu können. Doch sie unterschätzen die List und Macht des Widersachers .... Sie bedenken nicht, daß dieser alle Mittel anwendet, um das Geistige wieder sich und seinen Plänen gefügig zu machen.

Die Liebe Gottes jedoch umhegt ihre Geschöpfe und stellt ihnen alle Hilfsmittel zur Verfügung, um dieser Macht widerstehen zu können. Doch der freie Zustand im Fleisch hat viele Gefahren zur Folge. Gerade die Freiheit des Willens nützet der Widersacher, indem er dem Wesen auf Erden alle Herrlichkeiten vorhält, die sich nun das Wesen kraft seines freien Willens aneignen kann und die ihm nach dem unfreien Zustand zuvor außerordentlich begehrenswert erscheinen. Und es sucht der Widersacher das Wesen zu bestimmen, den freien Willen dazu zu nützen, sich selbst ein äußerst angenehmes Leben zu schaffen .... und wieder bedeutet dies Abfall von Gott. Und dort soll Widerstand geboten werden aus eigenem Antrieb.

Es soll der Mensch diese kurze Zeit des Erdenwandels in seiner Willensfreiheit nicht behindert werden, er soll aber durch seine Vernunft und seinen Verstand erkennen die große Gefahr eines genußreichen Erdenlebens. Und zwar wird er darauf hingewiesen durch das Wort Gottes, das einem jeden Menschen geboten wird .... Dieses hält ihm die Herrlichkeiten des ewigen Lebens einerseits wie das Verderben andererseits vor Augen, und es kann nun der Mensch selbst entscheiden, welchen Weg er gehen will .... Denn dazu gab ihm Gott Vernunft, Verstand und freien Willen, daß er nicht in Unkenntnis wandle während seines Erdenlebens über dessen große Bedeutung.

Daher aber ist auch das Leben als Mensch verantwortungsvoll. Es ist ihm gegeben worden zu einem bestimmten Zweck und muß also auch bewußt gelebt werden diesem Zweck entsprechend. Obgleich er der Macht des Widersachers ausgeliefert ist, steht ihm doch wieder so umfangreich die göttliche Kraft und Gnade zur Verfügung, daß er dieser Macht widerstehen kann, so er seinen freien Willen recht anwendet, d.h. sich entschieden hat für Gott ....

Amen

BD 1481 empfangen  19.6.1940

Körperliche Genüsse ....
Gebrechen des Alters ....

Ein offensichtlicher Leichtsinn ist es, das Erdenleben zu betrachten nur vom Gesichtspunkt dessen, was dem Körper zuträglich ist. Es ist ein schweres Beginnen, solchen Menschen den wahren Erdenlebenszweck verständlich zu machen, denn sie werden niemals körperlichen Genuß ausschalten wollen und daher anderen Auffassungen und Belehrungen unzugänglich sein, genügt ihnen doch des Lebens Inhalt, so er in irdischen Genüssen besteht. Aber es wird das Erwachen eines irrenden Menschen furchtbar sein. Denn der Körper wird gar bald den Anforderungen des Erdenlebens nicht mehr gewachsen sein, er wird mit zunehmendem Alter seine Schwächen und Gebrechen erkennen, und es bleibt von dem so wichtig genommenen Erdenleben nichts, was Bestand hat, so seine Außenform, die körperliche Hülle, gebrechlich zu werden beginnt. Er muß nun doch einsehen, daß auch die schönsten irdischen Genüsse an Reiz verlieren, so der Körper nicht mehr die jugendliche Kraft besitzt. Also muß ihm nun auch das Leben öd und leer und nutzlos erscheinen, solange er nur auf den Körper bedacht ist.

Und wieder ist es eine Gnadengabe, so der Körper des Menschen immer schneller dem Verfall entgegengeht, denn nun erst ist Hoffnung, daß der Mensch sich mit seinem Geist in Verbindung setzt und Fühlung nimmt mit den Kräften, die sich liebevoll des nun nachdenklich gewordenen Menschen annehmen, ihm die Nutzlosigkeit des bisherigen Lebenswandels vorstellen und ihn zu bewegen versuchen, sich ernstlich mit dem Geistigen, mit der Höherentwicklung der Seele zu befassen. Es wird dem Menschen nun noch zur Genüge Gelegenheit geboten, körperliche Begierden zu unterdrücken oder zu bekämpfen, so er willig ist, d.h. sich den göttlichen Gesetzen unterordnet und nur noch diesen Willen gelten läßt.

Es ist aber weitaus verdienstvoller, wenn der Mensch die irdischen Genüsse schon bekämpft, solange er jung und lebensfreudig ist, denn desto eher gelangt er zum Wissen, zur Erkenntnis, denn es ist dann sein Streben in vollster Freiheit des Willens rege geworden, er ist nicht durch körperliche Notlage zum Entsagen gezwungen worden, sondern entsagt diesen Freuden aus eigenem Antrieb, und es wird ihm das sowohl sein Geist, der sich nun mit seinesgleichen einigen kann, als auch seine Seele, die anders zu denken und zu wollen bestimmt wird, danken mit aller Innigkeit, denn nur sie weiß um den rechten Erdenlebenszweck, erkennt sie auch die furchtbare Notlage der diesem Leben entrissenen und unvollkommenen Geistwesen, die aber dem Menschen erst vor Augen geführt werden muß, soll er sich frei machen können von der Macht, die ihn hindert auf dem Weg nach oben ....

Amen

BD 1482 empfangen  20.6.1940

Sündenvergebung ....
Unfehlbarkeit ....
Schematische Handlungen ....

Der vermeintliche Akt der Sündenvergebung ist nur das Sinnbild dessen, was der Herr gelehrt hat auf Erden. Es ist durchaus keine Form zu erfüllen nötig, denn es ist die Vergebung der Sünden nur allein davon abhängig, wie weit sich der Mensch Gott gegenüber seiner Sünden schuldig fühlt und er dies in inniger Zwiesprache Ihm bekennt und von Ihm Erbarmen und Vergebung seiner Schuld erbittet. Es ist die Form wieder nur eine Gefahr für die Seele, denn es wird eine Handlung mechanisiert, die viel zu innerlich ist oder sein soll, als daß sie nach außen kenntlich gemacht werden darf. Das öffentliche Bekennen der Sünden ist ein Akt, der zur Oberflächlichkeit führen kann, indem sich der Mensch gleichsam einer zeitlich festgesetzten Handlung anschließt, ohne innerlich so mit Gott zu stehen, daß ihm das Bekenntnis seiner Sündenschuld Bedürfnis ist.

Lebendig soll alles sein, was ihr um euer Seelenheil willen tut, und es kann leicht eine solche Zeremonie zu einer toten Handlung werden, denn es sind nicht alle Menschen zur gleichen Zeit so von Gott durchdrungen, daß sie sich Ihm enthüllen in ihrer ganzen Schwäche und Sündenschuld. Dies jedoch ist Voraussetzung der Sündenvergebung, und alle äußeren Handlungen sind nur das Sinnbild dessen, was dem Willen Gottes entspricht, nicht aber die Erfüllung des göttlichen Willens. Wenn nun der Geist aus Gott euch hinweiset auf die Gefahr, in die ihr selbst euch begebt, so sollt ihr euch nicht auflehnen, sondern eurem himmlischen Vater von Herzen dankbar sein, daß Er euch recht weiset, denn ihr verschwendet viel Kraft auf die Erfüllung äußerer Formen, die ihr eurer inneren Förderung zuwenden solltet.

Ein inniger Gedanke voller hingebender Liebe trägt euch ein unendlich größeres Gnadenmaß ein als das eifrige Befolgen der Kirchengebote, die ohne Gottes Zustimmung den Menschen gegeben wurden. Es verschanzen sich die Vertreter dieser Lehren wieder hinter einer menschlich entstandenen Lehre von der Unfehlbarkeit des Kirchenoberhauptes in geistlichen Verfügungen. Alles, was den Menschen geboten wird von oben, ist reinste Wahrheit, Gott aber gibt nur durch Seine Sendungen von oben Seinen Willen kund, niemals aber wird Er die Menschen bestimmen oder sie durch Zwangsmaßnahmen zum Befolgen Seines Willens veranlassen wollen. Denn dieses widerspricht gänzlich dem aus göttlicher Liebe und Weisheit hervorgegangenen Gesetz der Freiwerdung des Wesens durch eigenen Willen.

Es ist ein von menschlicher Seite erlassenes Gebot ein Eingriff in göttliche Verordnungen .... es werden nie und nimmer von Gott solche Gebote gut geheißen werden, die den Menschen zwangsmäßig zu Taten veranlassen, wenngleich der eigene Wille offiziell zur Bedingung gemacht wird. Der Wille des Menschen aber läßt sich nicht schematisch zur Tätigkeit entfalten, denn dann ist er nicht mehr frei, sondern schon gebunden durch den Willen dessen, der durch solche Gebote den Menschen bestimmte Zeiten vorschreibt, wo der Mensch also zu seiner Pflichterfüllung herangezogen wird. Es ist ein so großer menschlicher Irrtum, der das hervorsprießende Pflänzchen des inneren Verlangens nach Gott zu ersticken droht, so nicht die Liebetätigkeit eines Menschen ganz besonders rege wird, und nun die Erleuchtung des Geistes ihm plötzlich die Erkenntnis bringt vom eigentlichen Willen Gottes.

Dann erst wird er sich frei machen können von einer Lehre, die durch menschliches Zutun schon erheblich abweicht von der Lehre, die Christus auf Erden den Menschen Selbst gegeben hat. Es wird der Mensch zumeist bestrebt sein, seine Pflicht zu erfüllen, und das ist die größte Gefahr für die Seele .... Denn sie strebt nicht bewußt nach Vollkommenheit, weil ihr gewissermaßen ein Plan vorgelegt wird, dessen Ausführung sie sich angelegen sein läßt und durch die Vorarbeit, die menschlicherseits geleistet wurde, sie ihre eigene Seelenarbeit vernachlässigt, jedoch im Glauben ist, Gott, dem Herrn, wohlgefällig zu leben ....

Amen

BD 1483 empfangen  21.6.1940

Naturkraft ....
Elementargewalt ....
Erkennen der Gottheit ....

Es sind Kräfte zwischen Himmel und Erde tätig, die sich äußern in einer Weise, daß dies den Menschen sichtbar in Erscheinung tritt. Und es können diese Kräfte daher nicht abgeleugnet werden. Man vermag sie aber nicht zu spezialisieren mit nur Verstandesdenken, man steht einer Elementargewalt gegenüber, deren Ursache nicht festzustellen ist, und man begnügt sich also mit dem Wort Naturkraft für alle jene Vorgänge, die dem Menschen wohl sichtbar, aber nicht erklärbar sind. Es können diese Kräfte auch den Menschen nicht erklärt werden, die nicht versuchen, in das geistige Reich einzudringen, denn alles Erdgebundene kann eine Erklärung darüber nicht entgegennehmen und nicht verstehen. Es ist Naturkraft die sichtbare Willensäußerung des göttlichen Schöpfers; es ist Naturkraft etwas in sich Bedingtes, sie ist Ursache und Wirkung zugleich .... sie ist eine für menschliche Begriffe unvorstellbare Kraft-Äußerung der ewigen Gottheit ....

Es ist die Naturkraft das den Menschen sichtbare Wirken Gottes, sie ist der Beweis einer unentwegt tätigen Wesenheit, Die zum Leben erweckt, gestaltet und formt in eigener Machtvollkommenheit .... Und diese Kraftäußerung ist gleichzeitig ein Mittel, das unvollkommene Wesen von der Existenz einer Gottheit in Kenntnis zu setzen, denn es steht das Wesen einem ihm unerklärlichen Wirken gegenüber, das eine höchst vollkommene Wesenheit voraussetzt .... Es übersteigt dieses Wirken menschliche Fähigkeiten, ist also menschlich auch nicht zu erklären, da es begründet ist in Kräften, die unerforschlich sind für menschlichen Verstand.

Gottes Kraftäußerung wird jedoch als etwas Selbstverständliches hingenommen von den Menschen und führt nicht immer zur Erkenntnis eines Gottwesens, und Elementargewalten vermögen nicht die Menschen zu überzeugen von einem Wesen, Das deren Urheber ist. Weder das Entstehen durch diese Kraft, noch das Vergehen durch Naturelemente verkündet ihnen einen Schöpfer, Dem Liebe, Weisheit und Allmacht innewohnt. Es nimmt der Mensch gleichgültig die Ergebnisse eines wirkenden Wesens entgegen, gleichzeitig aber das Wesen Selbst ableugnend, ob ihm auch offensichtlich das Wissen an ein solches Wesen nahegebracht wird .... er verneint es .... Er glaubt sich der Wahrheit nahe, so er alles um sich betrachtet als selbsttätig und sich ständig wiederholende Umgestaltung dessen, was ihm als Natur ersichtlich ist.

Er wird also nimmer ableugnen können eine überaus weise geregelte Tätigkeit in allem, was er um sich erblickt, ist aber nicht willig, diese Tätigkeit als Äußerung einer Gottheit anzuerkennen, weil ihm diese als Wesenheit einfach unannehmbar erscheint, doch wird er sich niemals eine befriedigende Erklärung geben können über das, was ohne irdisches (menschliches?) Zutun um den Menschen entstanden ist. Er wird wohl grübeln, doch so er die ewige Gottheit ableugnet, niemals auf sein grübelndes Fragen Antwort erhalten können, denn um eine Macht in Anspruch nehmen zu können, muß diese Macht zuvor anerkannt werden.

Es schließt aber das Ableugnen dieser Macht ein Erkennen aus, denn was nicht anerkannt wird, kann sich nicht zu erkennen geben. Einen überzeugenderen Beweis Seiner Existenz als die Schöpfung kann Gott niemals den Menschen geben, doch wer in der Schöpfung den weisen Schöpfer nicht erkennen will, dessen Geist ist nicht aufnahmefähig, und er muß also weiter im Irrtum belassen werden; ihm kann Gott Sich nicht offenbaren, und er wird in Finsternis dahinwandeln, und die ewige Gottheit wird ihm ein unvorstellbarer Begriff bleiben ....

Amen

BD 1484 empfangen  22.6.1940

Wirken der Lichtwesen ....
Enttäuschungen ....
Entsagungen ....

Es vereinigen sich die Kräfte des Himmels und der Erde, um dem Herrn zu dienen in aller Ergebenheit, und es werden so unzählige Verbindungen hergestellt, die wieder ein Gegenwirken der bösen Macht bedeuten. Wo also Liebe tätig ist, wird die böse Macht geschwächt, denn sie kann nicht mehr in dem Maß tätig sein und ihren Einfluß ausüben auf den Menschen, dem diese erlösen-wollende Liebe gilt. Denn dort fangen die Lichtwesen ihre Tätigkeit an, indem sie gedanklich den Menschen unterweisen von allen Gefahren der Seele und also der Mensch nun seinem Seelenleben mehr Beachtung schenkt. Es ist das Wirken der Lichtwesen nicht immer sichtbar, jedoch spürbar überall dort, wo sich die Gedanken der Menschen mit Gott befassen. Je größer die weltliche Not ist, desto eher wird es den Lichtwesen gelingen, gedanklich einzuwirken auf die Menschen, und desto größer wird die Zahl derer sein, die Gott suchen und Ihn also auch finden.

Es ist die Tätigkeit der Lichtwesen eine emsige, denn sie wird mit größter Liebe und Geduld ausgeführt. Es wird das Lichtwesen nie den Menschen verlassen, der seinem Schutz anvertraut ist, und wird sich stets äußern in einer Weise, die seine dauernde Fürsorge verrät. Es wird der Mensch durch mancherlei Gefahren gehen, die immer ihn gemahnen, an sein Seelenleben zu denken .... Und alle diese Gefahren und Nöte sind gewissermaßen Hilfsmittel für das Lichtwesen, die Gedanken des Menschen hinzulenken auf das Ewig-Göttliche. Ist ihnen das gelungen, dann ist ihre Arbeit leichter und erfolgreicher, denn dann bestehen keine Hindernisse zum gedanklichen Austausch von Lichtwesen und Menschen, und es sind nun die Erfolgsmöglichkeiten größer.

Die göttliche Liebe gibt dem Lichtwesen große Macht über das ihm anvertraute Erdenkind insofern, daß es ihm die Geschehnisse so zuteilen kann, wie diese Erfolg versprechen, denn es ist die Liebe des Lichtwesens so groß, daß es wahrlich nur um der Förderung der Seele willen den Menschen in irdische Not und Gefahr kommen läßt, in der Erkenntnis, daß solche am ehesten zum Fortschritt der Seele beitragen. Und es sind die Lichtwesen wiederum vertraut mit dem Erdenleben der ihnen anvertrauten Seelen, sie kennen jede Regung der Seele, jedes irdische und auch jedes geistige Verlangen, und suchen allem so Rechnung zu tragen, daß die Seele ihren Vorteil daraus zieht, was nun auch bedingt, daß dem Menschen manches versagt bleiben muß, was er sich ersehnt, weil in dem Erfüllen eine große Gefahr für die Seele liegt.

Und nun ist es auch verständlich, weshalb das Erdenleben dem Menschen weit mehr Enttäuschungen und Entsagungen bringt als Erfüllung seiner irdischen Wünsche. Es sind diese die größte Gefahr für die Seele, denn sie verhindern oft das Erheben des Geistes zu jenen Höhen, die der Seele erst den Erfolg einer geistigen Reife eintragen. Sie sind hinderlich an der gedanklichen Weiterbildung der Seele durch die Lichtwesen, sie halten die Gedanken des Menschen auf der Erde zurück und wehren ihnen den Flug zur Höhe, und dies ist immer dem Fortschritt der Seele unzuträglich. Die Liebe der Lichtwesen ist jedoch so groß, daß sie das Erdenkind nicht in dieser Gefahr belassen können und daher das Hindernis beseitigen, wenngleich dies dem Menschen Schmerz und Trauer bereitet. Doch einstens wird die Seele die Liebe dieser Wesen erkennen und ihnen für alles danken, was den Reifezustand gefördert und der Seele Licht und Erkennen eingetragen hat ....

Amen

BD 1485 empfangen  22.6.1940

Vaterworte ....

Das ist es, was Ich von euch fordere, daß ihr nur nach Mir Verlangen tragt und euch durch nichts hindern lasset, die Verbindung mit Mir herzustellen. Denn so euch Widerstand entgegengesetzt wird und ihr dennoch Mir treu bleibt, erfasse Ich euch mit aller Liebe und räume alle Hindernisse zur Seite, auf daß euch der Weg zu Mir frei ist. Denn ihr sollt nicht nachlassen im Gebet, und daher muß Ich es euch mitunter schwermachen, zu Mir zu gelangen, denn sonst rufet ihr Mich nicht an um Hilfe, und Ich will doch den Ruf Meiner Kinder hören, sie sollen es Mir laut bekunden, daß sie Mich begehren und Meinen Geist .... Und Ich werde sie stärken, daß sie jegliches Schwächegefühl verlieren .... Ich werde bei ihnen sein und Mich äußern in einer Weise, daß sie Mich erkennen ....

Amen

BD 1486 empfangen  23.6.1940

Lösen aus der Erdgebundenheit ....
Aufgabe ....

Des Menschen Wille ist überaus stark, wenn es gilt, sich zu widersetzen, solange er etwas als ihm nicht zusagend erkennt, jedoch sehr schwach, wenn es ihm zweifelhaft erscheint, was gut oder schlecht für ihn ist. Es ist darum zum Überwinden aller Gefahren auch das Erkennen derselben nötig, weil dann auch der Wille entsprechend stärker wird. Es hat der Mensch gewisse Hemmungen, die gerade dann in Erscheinung treten, wenn von ihm ganzer Widerstand oder ganze Einsatzbereitschaft gefordert wird. Und dies ist immer die Einwirkung böser Macht, welche den Menschen hindern will am Widerstand. Und solche Hemmungen zu bekämpfen ist des Menschen ständige Aufgabe, dann ist auch die Kraftzufuhr aus Gott nicht gehindert oder unterbrochen, und es wird der Wille immer wieder gestärkt werden, das auszuführen, was Gottes Wille ist.

Das Problem des Lösens aus der Erdgebundenheit bei dem Aufnehmen des Wortes macht dir noch zu schaffen. Es hindern dich noch zu viele Eindrücke des irdischen Lebens, und diese lassen den Geist nicht zur Höhe. Die Welt des Reingeistigen erkennt deinen Willen und dein Bemühen und kommt dir hilfsbereit entgegen, doch sie können diesen Willen nicht beeinflussen, und sie müssen also nun geduldig harren, bis du die Gedanken selbst lösest von allem Irdischen und dich ihnen willig überlässest. Der Wille nach oben ist wohl stark, aber er trennt sich noch nicht völlig vom Irdischen und ist daher Hindernis für müheloses Empfangen.

Es hat der Herr dir eine große Aufgabe gestellt, zu deren Bewältigung ein überaus starker Wille nötig ist. Und es muß daher ein ständiger Kampf geführt werden gegen alles, was deinen Willen schwächen könnte. Nur das soll dir wichtig sein, was dieser Aufgabe dienlich ist. Es soll weiterhin dein Geist zur Höhe streben und sich zu einigen suchen mit dem Geist aus Gott, denn so allein beweisest du deine Liebe zu Ihm, Der dir diese Aufgabe gestellt hat. Gott-dienen-wollende Erdenkinder dürfen der Erde nicht mehr anhangen, sie müssen sich bereitwillig lösen und alles hingeben, was ihnen begehrenswert erscheint, sie dürfen sich nicht teilen in Gottes- und Menschendienst, sofern letzterer ihrer Eigenliebe entspricht .... sondern alles sollen sie hingeben, um sich die vollste Liebe Gottes zu erringen .... Alles geben .... um zu besitzen weit Herrlicheres, als was die Welt je bieten kann.

Jeder Gott zugewandte Gedanke vermittelt dem Menschen die Kraft, gegen irdische Begehren anzukämpfen; der Gott zugewandte Wille trägt ihm Gnaden über Gnaden ein. Und er wird sich nun auch leicht lösen können von der Erde und leicht und mühelos die Verbindung mit der jenseitigen Welt finden können, so er die Welt gänzlich unbeachtet läßt und nur Gott und Seine Liebe begehrt. Denn das ist des Menschen größte Gefahr, daß er seine Liebe teilet mit der Welt und ihren Freuden. Es muß das eine überwunden sein, um das andere besitzen zu können. Denn mit der Liebe zur Welt kommt der Mensch den Lockungen des Satans nach, der alle Mittel anwendet, um ihn Gott wieder abtrünnig zu machen.

Es gehört daher auch ein starker Wille dazu, Widerstand zu leisten, und desto stärker, je lockender die Versuchung ist. Dann darf der Mensch nicht lange zögern, er muß sich der großen Gefahr bewußt sein, die ein Unterliegen in diesem Kampf für ihn bedeutet, er muß sich vorzuhalten versuchen die Kostbarkeit dessen, was er um jener Lockung willen verlieren kann, und dies muß ihn zu äußerster Gegenwehr veranlassen .... und er darf des Gebetes nicht vergessen, denn so er betet bekundet er seinen Willen, das zu tun, was Gottes Wille ist ....

Amen

BD 1487 empfangen  23.6.1940

Gedankliche Ergebnisse ....
Funktion der Organe ....

Aus dem Reich des Ewigen fließen dir fortgesetzt die Gedanken zu und geben dir Kunde von der unendlichen Liebe Gottes, denn Er Selbst formt diese in dir verständlicher Art, angepaßt deinem Reifezustand und der Mission, die dir zur Aufgabe ward. Es ist unsäglich schwer, zur Erde diese Gedanken zu senden, wenn der Empfänger uneingeweiht ist in geistiges Wissen, denn er betrachtet sie dann nicht als aus dem Reich des Ewigen kommend, sondern verwirft sie oft als eigene Phantastereien, und so ist es vergebliche Liebesmühe der geistigen Wesen, den Menschen zum Annehmen des Gebotenen zu bewegen .... Der im Wissen Stehende aber nimmt das ihm Gebotene an und macht es sich zum geistigen Eigentum, und es können die Wissen-vermittelnden Wesen in ununterbrochener Verbindung bleiben mit dem empfangenden Erdenkind, so dieses im Willen, Gott zu dienen, nicht nachläßt.

Die gedanklichen Ergebnisse sind solange nur geistiges Gut, wie sie rein geistige Fragen betreffen .... Irdische Fragen jedoch werden gelöst durch Inkrafttreten der körperlichen Fähigkeiten .... Es üben also die Organe ihre ihnen zugewiesene Funktion aus, jedoch völlig getrennt von der geistigen Tätigkeit des Menschen, sofern diese gleichzeitig geübt wird. Es sind die geistigen Ergebnisse jedoch der Wahrheit entsprechend, während die körperlichen, d.h. irdischen Ergebnisse, nicht unbedingt Wahrheit zu sein brauchen, denn sie sind ohne geistigen Schutz geboren aus dem Willen des Menschen, während geistige Fragen, so der Mensch die Wahrheit begehrt, auch wahrheitsgemäß beantwortet werden von den Wesen, denen das Unterweisen solcher Erdenkinder obliegt, die geistiges Wissen anstreben.

Wird jedoch auch in irdischen Fragen die Hilfe dieser Wesen erbeten, so kann der Mensch vertrauend auch die irdischen gedanklichen Ergebnisse als Wahrheit hinnehmen, denn dann übergibt er sich gänzlich den ihn-leiten-wollenden Wesen, und diese können nun nach ihrem Ermessen austeilen die Gaben des Geistes und auch irdische Probleme in ihr Wirken einschließen. Jede Gedankentätigkeit aber, die weder geistige Kraft anfordert noch geistigen Fragen gilt, ist rein menschliches Gebrauchen der Organe, die Gott dem Körper zugeteilt hat, und also sind die Ergebnisse sehr oft anzufechten oder zu widerlegen.

Der Körper allein kann eine Tätigkeit ausführen, wozu er geistige Kraft nicht benötigt, sondern nur die Kraft, die Gott zur Erhaltung des Körpers dem Menschen zuwendet. So er jedoch geistige Kraft dazu anfordert, ist die Wahrheit alles dessen garantiert, was als gedankliche Ergebnisse nun zu verzeichnen ist. Und so sind die Lichtwesen stets und ständig bemüht, den Menschen die Bedeutung der gedanklichen Einflüsterungen klarzumachen, um sie zu bewegen, ihre Herzen zu öffnen, so daß die wissenden Wesen sich mitteilen können .... daß sie horchen nach innen und in gläubigem Vertrauen alles entgegennehmen, was ihnen geboten wird ....

(Unterbrechung)

BD 1488 empfangen  23.6.1940

Kraft aus Gott ....

Was das Erdenkind empfängt, ist Kraft aus Gott, denn die Lichtwesen übermitteln diese Kraft, die sie zuvor in Empfang genommen haben, nun den Wesen, die solche begehren und dankend entgegennehmen. Und Kraft aus Gott ist ein Teilchen Seiner Selbst .... Kraft aus Gott ist geistige Substanz, die wieder das Geistige im Menschen vermehrt .... Kraft aus Gott ist das Bindeglied zwischen Gott und Seinen Geschöpfen .... und diese Kraft in Empfang nehmen zu dürfen ist unvorstellbare Gnade, denn es äußert Sich Gott Selbst und Seine Liebe in jeder Kraftzuwendung, die das Erdenkind beglückt. Es muß die Kraft aus Gott begehrt werden, um empfangen werden zu können; sie geht nicht unangefordert dem Menschen zu, und daher versuchen die Lichtwesen, vorerst im Menschen das Gefühl der Schwäche zu erwecken, damit er nun um Kraft bittet und diese ihm also zugehen kann ....

Es muß der Mensch nach dem Gebet um Kraft sein Herz öffnen und also empfangsbereit sein. Er muß bewußt den göttlichen Zustrom in sich aufnehmen, er muß voller Liebe und voll Verlangen sein nach Gott und Seiner Kraft, er muß sich selbst bereit machen, daß Gott an ihm wirken kann, dann kann jegliche Kraftzufuhr ungehindert in das Herz eindringen, und es wird dies empfunden werden als Glaubens- und Willensstärke, als vermehrte Liebe, vermehrtes Wissen und schrankenlose Hingabe an Gott .... Und steht nun der Mensch in der Erkenntnis, von Gott ausgegangen zu sein, von Gottes Liebe geleitet zu werden, im Glauben an Gott Unglaubliches leisten zu können und sich selbst gestalten zu können dem göttlichen Willen gemäß, so weiß er um seinen Erdenlebenszweck, lebt in der Liebe, und ein jeder Gedanke gilt seinem Schöpfer.

Und dies alles ist Kraft aus Gott, die unvorstellbar wirkt, weil sie unmittelbar von Gott ausgeht und durch Lichtwesen dem begehrenden Menschen vermittelt wird. Es ist diese Kraft nichts irdisch Greifbares, nichts irdisch zu Beweisendes und nichts zeitlich Begrenztes, sondern es ist nur reingeistiges Produkt, das nur vom Geist empfunden wird, daher von den Weltmenschen als etwas völlig Fremdes abgewiesen wird, als Phantasie. Und doch ist diese Kraft das Kostbarste, was auf Erden der Mensch sich aneignen kann, denn sie ist göttlichem Gnadenquell entströmt und geht ungemessen dem Menschen zu, der danach dürstet.

Es ist die Kraft aus Gott Sein Geist, Der den Menschen einführt in alles Wissen. Dieser Geist vermittelt ihm das göttliche Wort als größte Gnadengabe, auf daß diesem Quell das lebendige Wasser entströmet, das wiederum nur die Kraftäußerung der göttlichen Liebe ist .... „Wer von diesem Wasser trinken wird, den wird nimmer dürsten in Ewigkeit ....“ Also verheißet der Herr dem Sein-Wort-empfangenden Erdenkind ewige Labung, und es muß also die Kraft, die Seinem Wort entströmt, alles Irdische überdauern und sich in der Ewigkeit auswirken ....

Und diese unvorstellbare Gnade wendet der Vater im Himmel jenen zu, die ihr Herz öffnen und Ihm Eingang gewähren im Wort ....Denn es ist das Wort Gottes ewig .... es wird nie vergehen, denn göttliche Kraft ist ewig nicht zerstörbar und soll stets und ständig begehrt werden zur Hebung des Geistes und zur Ausführung alles dessen, was Gott von den Menschen fordert. Denn Gott ist ein Gott der Liebe, Der Seinen Geschöpfen die Kraft gibt, das zu erfüllen, was Er verlangt, und diesem Gott der Liebe sollten die Menschen danken ohne Unterlaß ....

Amen

BD 1489 empfangen  24.6.1940

Wert des geistigen Wissens ....
Irdisches Wissen ....

Es mangelt dem Menschen an der rechten Erkenntnis, solange er in geistiges Wissen noch nicht eingedrungen ist, denn dieses erst bringt ihn der Erkenntnis näher. Das irdische Wissen trägt wohl dazu bei, das Erdenleben zu meistern und dessen Anforderungen gerecht zu werden, es hat aber nicht den geringsten Einfluß auf den Zustand der Seele, dem gleiche Sorge gelten soll wie dem körperlichen Zustand, der jedoch im Erdenleben wichtiger genommen wird. Es ist das geistige Wissen die Nahrung der Seele, es ist das der Seele allein Zuträgliche, das ihr Kraft gibt zur Lebensaufgabe. Wer geistiges Wissen pflegt, braucht um seine Seele nicht besorgt zu sein, denn sie empfängt nun hinreichend, wessen sie bedarf zur Höherentwicklung, während das irdische Wissen wieder nur dem Körper Erfolge einträgt und ein irdisches Wohlleben begünstigt.

Es muß sich der Mensch darüber klar sein, daß alle Bestrebungen im Erdenleben doch einem nützlichen Zweck dienen müssen, und also muß der wahre Zweck des irdischen, sowie des geistigen Wissens einer Betrachtung unterzogen werden, wie weit er dem Verlangen des Menschen entspricht und also angestrebt zu werden lohnt. Es trägt das irdische Wissen zur Erhöhung des irdischen Wohllebens bei, doch letztes ist größte Gefahr für die Seele, so diese dem Verlangen des Körpers Rechnung trägt, also das will, fühlt und denkt, was des Körpers Wohlbehagen erhöht. Die Gefahr der Seele liegt im geistigen Stillstand, der unweigerlich eintritt, wenn des Körpers allein geachtet wird. Der Körper aber hat nur eine kurz bemessene Daseinsdauer, nachher steht die Seele leer und verdienstlos am Tor der Ewigkeit, und unsagbare Qualen sind die Folgen des verkehrten Willens, des angestrebten irdischen Wissens, das ihr im Jenseits nicht die geringste Erleichterung einträgt.

Wer jedoch geistiges Wissen anstrebt, erreicht auf Erden schon einen hohen Reifegrad, denn das, was ihm an geistigem Wissen vermittelt wird, treibt die Seele an, für ihre Höherentwicklung zu sorgen. Sie achtet des Körpers nicht und ist ständig bemüht, dem geistigen Wissen entsprechend das Erdenleben zu nützen, was ihr größten Erfolg eintragen wird schon auf Erden und unbeschreiblich erlösend empfunden wird im Jenseits. Denn im geistigen Wissen zu stehen, bedeutet ein Eindringen in Gottes Walten und Wirken; es bedeutet Kenntnis zu haben von Gottes Kraftströmung, von Gottes Liebe, Allmacht und Weisheit, von der Ausstrahlung Seines Geistes, vom Zweck und Sinn aller Schöpfung und den Gnadenzuwendungen, die sich der Mensch erringen kann, wenn er nur will. Das Wissen um alles dieses ist Antrieb zum bewußten Arbeiten an sich selbst; es läßt das körperliche Verlangen in den Hintergrund treten und das Verlangen nach Gott zum Lebensinhalt werden.

Geistiges Wissen fördert also den Seelenzustand und setzt den Menschen in die Lage, sich zum Lichtwesen zu gestalten schon auf Erden. Geistiges Wissen trägt der Seele zuerst Vorteil ein, läßt aber auch den Körper nicht unbedacht, denn es wird ihm nun auch gegeben, wessen er bedarf, so der Seele zuerst gedacht und des körperlichen Verlangens um der Seele willen nicht geachtet wird. Und das Abscheiden von dieser Welt wird ein leichtes sein und die Seele der ewigen Herrlichkeit entgegenführen, denn sie geht mit einem unnennbaren Reichtum hinüber, sie nimmt alle Schätze gleichsam mit, die sie durch geistiges Wissen auf Erden erworben hat. Sie besitzt etwas, was ihr niemals mehr genommen werden kann, und der Eingang in die Ewigkeit wird für sie Glück und ewige Seligkeit bedeuten ....

Amen

BD 1490 empfangen  25.6.1940

Erzeugung von Licht und Kraft .... I

Alles Licht benötigt einen Lichtquell .... muß also irgendwie erzeugt werden. Es setzt sonach eine Anlage voraus, eine Station, wo unentwegt etwas tätig sein muß, um Licht und somit auch Kraft zu erzeugen. Und es muß weiterhin diese Licht- und Kraftanlage einem überaus umsichtigen Leiter unterstehen, der die erzeugte Kraft bestimmungsgemäß weiterleitet, also ihrer eigentlichen Verwendung zuführt. Wenn etwas erzeugt wird, so kann es nicht planlos oder unzweckmäßig weitergeleitet werden, sondern es muß einem Zweck entsprechen, und so muß auch das Erzeugnis einer ununterbrochenen Tätigkeit seiner rechten Bestimmung zugeführt werden, ansonsten alle Tätigkeit unnütz ist und jeder Begründung entbehrt.

Also wird das Licht erzeugt einmal, um der Menschheit zu dienen, die solches benötigt, dann aber auch, um die schöpferische Kraft den Menschen zugänglich zu machen, die den Menschen unsägliche Mühe erspart oder sie unterstützt in den ihnen obliegenden Pflichten und Bestrebungen, wieder den Mitmenschen zu dienen. Es ist also gewissermaßen eine Erleichterung, um ihnen gestellte Aufgaben erfüllen zu können; sie können die ihnen obliegenden Arbeiten mühelos ausführen, kommen aber doch ihrer Aufgabe nach. Sie sind also entlastet, obgleich sie dienstwillig sind, durch das Nützen dieser Kraft .... und sie sind fähig, alle ihre Aufgaben zu erfüllen durch Inanspruchnahme des Lichtes, das wieder zu jeder Tätigkeit benötigt wird. Also wird Licht und Kraft immer unerläßlich sein, soll eine Forderung erfüllt werden ....

Dieser im Erdenleben überall wahrnehmbare Vorgang des Erzeugens und Verwendens von Licht und Kraft spielt sich in der Unendlichkeit in der gleichen Weise ab .... Es ist das Licht, das alles durchflutet, das Ergebnis ununterbrochener Tätigkeit unzähliger Geistwesen, die zwar nicht in irdisch vorstellbarer Arbeit besteht, sondern in geistiger Tätigkeit seine Erklärung findet. Licht und Kraft strömt also von diesen Wesen fortdauernd ins Weltall und hat ihren Ausgang in einem Kraftwerk, das den ewigen Schöpfer Selbst als Meister hat .... Denn Er Selbst ist der Erzeuger und Spender allen Lichtes und aller Kraft, Er ist der Licht- und Kraftquell .... von Ihm geht alles aus, was Entstehen und Bestehen bedeutet. Und es wird weitergeleitet durch unzählige, mit Ihm eng verbundene Wesen, die Licht und Kraft in Empfang nehmen und auf alles in der Schöpfung Ersichtliche übertragen ....

Amen

BD 1491 empfangen  26.6.1940

Erzeugung von Licht und Kraft .... II

Um nun Licht und Kraft in Empfang nehmen zu können, ist nichts anderes nötig, als eben ein Geschöpf Gottes zu sein. Gott speiset alles, was durch Seinen Willen entstanden ist, mit Seiner Kraft, weil ohne diese Licht- und Kraftzufuhr das Wesen vergehen müßte, d.h. aufhören müßte, das zu sein, was es ist. Denn es ist alles Geschaffene verdichtete, Form gewordene Kraft .... Es ist etwas aus Seinem Willen Hervorgegangenes, das Seinen Willen in sich trägt, das also nie und nimmer sich selbst anders gestalten kann oder einem anderen Willen untertan wäre. Da nun unentwegt Licht und Kraft erzeugt wird durch die ungeheure Liebestätigkeit Gottes, müssen auch ständig neue Schöpfungen entstehen.

Es muß immer wieder die Kraftströmung aus Gott sich zur Form verdichten, sie muß weiterhin bestehen- und erhalten bleiben durch Entgegennahme immer neuer Kraft aus Gott. Denn würde Gott Seinen tätigen Willen, also die in Seiner unvorstellbaren Liebetätigkeit begründete Ausstrahlung Seiner Willenskraft, zurückziehen von Seinen Geschöpfen, so würden diese aufhören zu sein, da sie an sich eben nur Form gewordener Wille sind. Was jedoch aus Gott ist, bleibt bestehen in Ewigkeit. Denn die Kraft, die alles Erschaffene durchströmt, ist unvergänglich, sie kann nur in immer wieder neue sichtliche Form geleitet werden, diese Form aber gleichfalls nur umgestaltet, nicht aber völlig aufgelöst werden. Denn auch sie ist Kraft aus Gott, die durch göttlichen Willen entsprechend ihrer Aufgabe wurde, um eines bestimmten Zweckes willen.

Denn nichts ist zweck- und planlos entstanden in der Gesamtschöpfung, und da ein jedes Wesen das Licht und die Kraft aus Gott empfängt, um überhaupt zu sein, so ist es also in seiner Ursubstanz Licht und Kraft; es hat seinen Ausgang genommen in Gott, kann ewig nichts anderes sein als göttliche Ausstrahlung und daher auch niemals vergehen. Es kann nur in seinem Kreislauf sich unendlich weit von Gott entfernen, muß aber dessenungeachtet doch weiter Licht und Kraft empfangen, um sein zu können, was es ist, solange es dem sichtbaren Schöpfungswerk angehört. Und es wird alle von Gott ausgegangene Kraft nach Aeonen von Jahren seinen Kreislauf beenden und zurückkehren zu seinem Ausgangsort. Es wird Licht und Kraft sich wieder verschmelzen mit dem ewigen Urlicht, mit Gott, dem Vater alles Lichtes ....

Amen

BD 1492 empfangen  26.6.1940

Ständiger Kampf ....
Freudiges Dienen ....
Sieg ....

Es bleibt ein ständiges Kämpfen gegen die Macht, die den Abfall von Gott herbeiführen will, denn diese wendet alle Mittel an, um sich des Willens der Menschen wieder zu bemächtigen, und daher muß großer Widerstand geleistet werden, um ihr erfolgreich begegnen zu können. Und es ist daher die Seele des Menschen ständig in Gefahr, solange sie wankelmütig ist und dadurch dem Feind eine gewisse Macht über sich einräumt. Sie beweist zwar ihren Willen zu Gott durch die Tat, so sie sich trotz innerem Sträuben der ihr gestellten Aufgabe widmet und sich auch offen zu Gott bekennt, doch das freudige Dienen kann erst als Sieg gelten, erst dann gibt der Widersacher sein Bemühen auf, und der Mensch erreicht nun mühelos sein Ziel. Es muß die Welt gänzlich überwunden sein, dann erst ist Gottes Geist so nahe, daß alles dem Menschen faßbar erscheint, was zuvor ihm unverständlich dünkte. Denn nun erst kann er ihn belehren und aufklärend tätig sein im Menschen ....

Amen

BD 1493 empfangen  26.u.27.6.1940

Göttliches Eingreifen ....
Detonation ....

Es wird in einer Zeitspanne von wenigen Stunden eine gewaltige Detonation nach der anderen erfolgen, und es wird sich dies ereignen in der Frühe des Tages und anhalten bis zum nächsten Morgen, und die Menschen werden bangen um ihr Leben und um ihr Hab und Gut.

Sie werden kopflos sein und ohne jeglichen Halt, denn sie achten nicht der wiederholten Mahnungen, die ihnen zuvor zugehen; sie sehen erstarrt auf das Vernichtungswerk, das sie nimmer für möglich hielten. Es ist ein unvergleichliches Chaos, das jene Stimme aus der Höhe hervorruft. Es muß jedoch zuvor noch große Arbeit geleistet werden. Es müssen arge Gefahren, die das irdische Leben ernstlich bedrohen, den Menschen nahegebracht werden, um ihnen schon kleine Hinweise zu geben auf die Vergänglichkeit dessen. Es muß auch eine zeitweise Veränderung der Lebensverhältnisse gleichfalls den Menschen zum Nachdenken veranlassen, wie unbeständig das irdische Leben und alles damit Zusammenhängende ist ....

Und es muß ihm dann möglichst das Wort Gottes nahegebracht werden, damit er nun einen Zusammenhang alles Irdischen mit dem göttlichen Willen zu erkennen vermag, wenn er will. Dann erst achtet er der Anzeichen und beginnt Stellung zu nehmen dazu, d.h., er entscheidet sich für oder gegen Gott. Ist es ihm nun möglich, sein Herz zu lösen von irdischem Besitz und einen höheren Lebenszweck in seinem Dasein zu erkennen, so wird ihm das sichtliche Eingreifen Gottes ein sichtbarer Beweis sein von der Berechtigung seiner innersten Empfindungen .... irdisches Gut als wertlos zu erkennen, dagegen das Wissen um göttliche Wahrheit und einen tiefen Glauben als einzig begehrenswert anzustreben.

Und diese Erkenntnis läßt ihn der großen göttlichen Sendung gewissermaßen ruhig gegenüberstehen. Es erkennt die Seele die Notwendigkeit dessen und nimmt sie ergeben und gefaßt entgegen. Und nun wird es sich zeigen, wie tief das göttliche Wort eingedrungen ist und welche Kraft der Mensch daraus zu schöpfen bereit ist. Es ist dies das Wichtigste, daß der Mensch eine gewisse Verbindung herstellt mit Gott, daß er durch Entgegennahme des göttlichen Wortes Gott Selbst und Seine Kraft auf sich wirken läßt und daß er sich nun formt diesem Wort entsprechend. Würde der Mensch das Wort Gottes hören und danach leben zuvor, so wäre ein so gewaltsames Eingreifen nicht nötig, so aber ist dies das einzige Mittel, die Menschen zum Entgegen-Nehmen des Wortes Gottes zu bewegen.

Gott erkennt den Geisteszustand der Menschen und wendet in Seiner Liebe das letzte Mittel an, damit die Menschheit nicht restlos verlorengehe, was ohne Gottes Wort unweigerlich der Fall ist. Es wird so mancher Mensch sich aufbäumen wollen, er wird sein Leben zu erhalten versuchen mit aller Gewalt, er wird sich nicht beugen wollen und niemals eine höhere Gewalt anerkennen, doch er wird auch seine Ohnmacht erkennen, und wohl ihm, wenn er noch in letzter Stunde einen Herrn über sich anerkennt und sich und sein Leben Ihm übergibt .... wenn auch er sich ergreifen läßt von der göttlichen Liebe, indem er flehend die Hände emporstreckt ....Denn Gott läßt wahrlich nichts zwecklos über die Menschen kommen, und Er wird einem jeden beistehen, der in dieser Sendung den göttlichen Herrn erkennt und sich Ihm und Seinem Willen unterstellt ....

Amen

BD 1494 empfangen  27.6.1940

Irriges Denken der Gott-ableugnenden Menschen ....

Der Gedankengang eines Gott ableugnenden Menschen kann niemals zu einem rechten Resultat führen, denn es fehlen dazu alle Voraussetzungen. Es sind mit einem solchen Menschen die argen Wesen verbunden durch die gleiche Gesinnung, da auch diese sich gegen Gott auflehnen. Die Kraft solcher Gott-abgewandten Wesen ist nun gleichfalls tätig und sucht sich dort zu äußern, wo gleiche Gesinnung und gleicher Wille vorhanden ist, und wird ebenso dort auch ohne Widerstand angenommen. Es ist das Denken jener Wesen aber irrig, denn rechtes Erkennen würde sie auch Gott zuführen, Ihn lieben und Seinem Willen unterwürfig sein lassen. Somit muß dieses falsche Denken auch auf den Menschen übertragen werden ....

Die Wahrheit jedoch ist nur von Gott-zugewandten Wesen zu erfahren. Es steht ein mit Gott verbundenes Wesen im Licht, d.h. im Erkennen der Wahrheit, und teilet sonach nur Wahrheit aus. Finstere Wesen dagegen stehen im Irrtum und können auch nur Irrtum verbreiten. Und so kann die Wahrheit nur über Gott gefunden werden, da Gott Selbst die Wahrheit ist und also Er Selbst begehrt oder anerkannt werden muß, um auch in reinster Wahrheit und tiefstem Wissen zu stehen. Daher ist es unmöglich, daß ein ungläubiger, Gott abweisender oder verneinender Mensch je das große Problem lösen kann, das die gesamte Schöpfung für die Menschheit ist. Um dieses zu lösen, muß der Mensch gläubig sein .... Er muß Gott suchen, um über die ewige Gottheit nun in die Wahrheit geleitet zu werden.

Es arbeitet der Widersacher zwar scheinbar mit den gleichen Mitteln. Auch er sucht die Gedanken der Menschen zu beeinflussen und in ihnen die Überzeugung zu erwecken, der Wahrheit nahegekommen zu sein, und die Folge davon ist die selbstsichere Einstellung der Menschen, die ohne Glauben sind und alles in der Schöpfung zu erklären versuchen in völlig der Wahrheit entgegengesetztem Sinn. Sie sind ohne jegliches Wissen, doch von ihrer Ansicht so durchdrungen, daß sie sich völlig überlegen glauben und jede Belehrung zurückweisen, die ihnen ein gläubiger Mensch geben möchte über Gott und Sein Wirken. In ersterem kommt die Selbstüberhebung zum Ausdruck, die alles Unreine und Unvollkommene von Gott trennt ....

Die reine Wahrheit ist aber nur durch Demut zu erlangen, denn in der Wahrheit zu stehen ist ein großes Gnadengeschenk Gottes, das aber nur dem Demütigen zugehen kann, denn dieser erkennt seinen Abstand von Gott und verlangt zu Ihm zurück, und sein Verlangen wird erfüllt, indem ihm Licht gegeben wird .... Und Licht ist Wissen .... Licht ist Wahrheit .... Es braucht also der wahrhaft Gläubige sich nicht beirren zu lassen, so ihm Gegeneinwände gemacht werden von ungläubiger Seite, denn diese können noch so überzeugend angeführt werden, sie können nicht der Wahrheit entsprechen, weil die Urheber dieser Gedanken selbst die größten Gegner der Wahrheit sind; weil sie alles bekämpfen, was Licht bedeutet, und weil sie gegen Gott Selbst eingestellt sind und daher niemals in der Wahrheit stehen können ....

Amen

BD 1495 empfangen  28.6.1940

Geistige Verflachung der Jetztzeit ....
Geistige Wende ....

Die geistige Verflachung der Jetztzeit erfordert überaus scharfe Maßnahmen zur Behebung derselben. Und es ist darum vorgesehen, daß ungewöhnliche Erscheinungen sich mehren, die den Zweck haben, eine gedankliche Verbindung herzustellen mit wissenden Kräften durch Fragen, die der Unendlichkeit und dem großen Rätsel der Gottheit gelten. Diese Erscheinungen werden immer aus dem Rahmen des Alltäglichen fallen, es werden scheinbar gewisse Naturgesetze umgestoßen, es geschehen Dinge, die zu verschiedenen Meinungen Anlaß geben, und es wird der Menschheit Denken gewaltsam darauf hingelenkt, und sie bemüht sich, die natürlichste Erklärung der Dinge zu finden.

Je williger der Mensch ist, Gott zu erkennen und zu bekennen, desto näher wird er der Wahrheit sein und diese Erscheinung bald richtig erfassen als Hinweis auf die kommende Zeit und den Beginn einer geistigen Wende. Es wird aber schwerlich der Mensch dies erkennen, der nicht die geringste Verbindung hat mit Gott. Dessen Verstand sucht sich eine andere Erklärung, kommt jedoch zu keinem richtigen Ergebnis. Nach seiner Ansicht ist alles geistige Vertiefen ein überwundener Standpunkt, und er glaubt eher die Zeit gekommen, die ein Ende alles geistigen Strebens bedeutet. Er sucht alles sachlich und verstandesmäßig zu erklären, und, was ihm unerklärlich ist, als unerforschte Naturkraft hinzustellen.

Und es ergibt sich nun die Notwendigkeit einer göttlichen Sendung, die ein so falsches Denken erschüttert, d.h. es gänzlich umändert. Jedoch kann auch dies nicht zwangsmäßig erreicht werden, und darum müssen diese Sendungen wieder in der Naturkraft bedingt sein. Sie müssen wieder dem Menschen die freie Entscheidung lassen, denn gezwungenerweise würde die Umänderung des Denkens nicht von Wert sein für den Menschen. Wer sich nun bemüht, gerecht zu urteilen, dem wird das Erkennen leichter fallen, denn er hat den Willen zur Arbeit.

Und die außergewöhnlichen Sendungen werden große Not zeitigen, und die Not soll wiederum den Menschen zum wahren Empfinden zwingen, sie soll jede Unwahrheit des Denkens ausscheiden, denn gerade in der Not wird der Mensch veranlaßt, jeden Schein und jede Unwahrheit aufzugeben und nur die reine Wahrheit anzustreben. Und dann ist nur rechtes Denken möglich, dann können die Ereignisse noch unnennbaren Nutzen eintragen, den nur die Seele erkennt. Es sind dann diese Sendungen nicht erfolglos an ihm vorübergegangen, sofern sie des Menschen Denken geändert und dem ewig Göttlichen zugewendet haben ....

Amen

BD 1496 empfangen  28.6.1940

Lebensanschauung abhängig vom Glauben an Fortleben der Seele ....

Die Lebensauffassungen der einzelnen Menschen sind ganz verschieden, denn sie sind immer das Produkt der Geistesrichtung des einzelnen. Unstreitbar aber wird der Mensch sich bejahend einstellen zum Leben, d.h. es als irgendwie sinnreich erkennen, so er sich selbst als ein Geschöpf betrachtet, das eine Aufgabe auf Erden hat. Der Mensch jedoch, dem es nicht annehmbar erscheint, daß alle Schöpfung Mittel zum Zweck ist und er als Mensch gewissermaßen Veranlassung zu jeglichem Schöpfungswerk, dem wird das ganze Leben sinnlos erscheinen, und es ist ihm der Gedanke angenehm, sein Erdenleben eigenmächtig beenden zu können, weil er Anstoß nimmt an allen jenen Ereignissen und Leiden, die den Menschen auferlegt sind von oben.

Er hat keine rechten Beweise für die Annahme, daß das Leben seiner Seele mit dem leiblichen Tode beendet ist, und doch nimmt er dies so sicher an, daß er sein Leben auf der Erde danach einrichtet, d.h., er lebt ohne jegliches Verantwortungsgefühl, weil er es für unmöglich hält, daß er sich jemals verantworten müsse. Er hat keine rechten Beweise und setzet doch diese Annahme seinem Erdenwandel voraus. Es ist seine Lebensanschauung begründet in der Annahme des Nicht-Seins nach dem Tode. Er hat keinen Antrieb, keinen Glauben, der ihm anderes Denken lehrt. Nur unwiderlegbare Beweise eines Fortlebens nach dem Tode würde seine bisherige Lebensanschauung ändern, diese jedoch können ihm nicht gegeben werden, weil ein solcherart erweckter Glaube keinen Wert hätte vor Gott ....

Also kann er ein positives Wissen über das Weiterleben der Seele nicht bekommen, er muß die Lehren darüber eben nur „glauben“, er muß sich selbst zu diesem Glauben durchringen, wozu ihm Hilfsmittel zur Genüge zu Gebote stehen. Erst wenn er diese Überzeugung gewonnen hat, beginnt seine Lebensanschauung wankend zu werden. Er wird nun Vergleiche anstellen, er wird selbst nicht mehr das anerkennen wollen, wofür er sich zuvor eingesetzt hat, er wird eine Umwandlung der äußeren Lebensverhältnisse begrüßen, die ihm behilflich sind, seine falschen Meinungen gänzlich aufzugeben und nun das Erdenleben völlig anders zu betrachten. Und also ringt sich der willige Mensch selbst hindurch, so er nur seine Aufmerksamkeit diesem Problem schenkt, das zu lösen ihn reizt und also zu geistigem Forschen anregt.

Hat der Mensch diese Klippe überwunden, ist die Gefahr für ihn vorüber, denn nun werden dessen Gedanken gelenkt, immer der ewigen Wahrheit entgegen, und er wird nun auch das Erdenleben ergeben und geduldig auf sich nehmen, denn er weiß, daß nur kurze Zeit ihm das Erdenleben beschieden ist und daß er diese Zeit nützen muß und die Verbindung lösen, die ihn falsches Denken lehrte. Nun wird es ihm klar, wie irrig die Ergebnisse eines so verbildeten Denkens sind. Der Glaube an Gott ist die Grundmauer, auf der ein jedes Gebäude ruhen soll, doch ohne den Glauben kann dem Menschen die Wahrheit nicht vermittelt werden und er also auch nicht zu jener Lebensanschauung gelangen, die alles bejaht, d.h., die der Weg ist zur rechten Erkenntnis ....

Amen

BD 1497 empfangen  29.6.1940

Das Wort Gottes ....
Form ....
Voraussetzung ....

Das Wort Gottes ist in seiner Form allen verständlich, denen es geboten wird zur Entgegennahme. Es gibt in einfachen schlichten Worten den Willen Gottes kund, ist also so geformt, daß es sowohl vom Herzen als auch vom Verstand aufgenommen werden kann, ohne unverständlich zu sein. Wer sonach das Wort Gottes hört, das heißt sich freiwillig seiner Wirkung hingibt, dessen Herz wird nicht unberührt bleiben davon, und es wird merklich den Segen spüren, der von dem göttlichen Wort ausgeht, so es nun auch befolgt wird, denn im letzteren allein liegt die Gewähr des Erfolges, der spürbaren Kraft aus Gott.

Unverständlich bleibt jedoch das göttliche Wort denen, die es nur rein äußerlich auf sich wirken lassen, die es zwar hören, jedoch unbeeindruckt bleiben, weil nicht inneres Verlangen sie zur Entgegennahme dessen veranlaßt und ihnen an der Verbindung mit Gott, die durch das innige Hören des Wortes hergestellt wird, nichts liegt. Ihnen kann es auch erscheinen, als wäre das göttliche Wort unverständlich gegeben. Immer wird es nicht klar und leicht begreiflich sein, solange im Menschen nicht das Verlangen lebendig wird, mit Gott durch Empfang Seines Wortes in Verbindung zu treten. Es ist dieses Verlangen also zuerst erforderlich, um den göttlichen Willen unterbreitet zu bekommen. Dann wird ihm auch der Sinn des Gotteswortes jederzeit verständlich sein. Denn Gott gibt so, wie es den Menschen dienlich ist, da Er mit der Vermittlung dessen ja die Förderung der Seele bezweckt.

Und es soll das Wort Gottes in seiner Form Zeiten überdauern, es soll immer in gleicher Weise wirken und immer den Menschen verständlich bleiben. Es muß daher in seinem Aufbau den Anforderungen entsprechen, die jederzeit an dasselbe gestellt werden. Es muß also alle sprachlichen Umgestaltungen, die eine jede Zeit mit sich bringt, überdauern und also jederzeit verstanden werden können von denen, die das göttliche Wort begehren. Die Gnadengabe Gottes wird den Menschen stets so geboten, daß der Wille danach Voraussetzung ist, um den tiefsten Sinn des Gotteswortes zu erfassen, wie umgekehrt jedoch die tiefsten Probleme den Menschen leicht lösbar sind, die nach der Wahrheit hungern.

Gott gibt mit Seinem Wort gleichzeitig die Kraft, die der Mensch spüren wird, dessen Herz nach der Gabe Gottes verlangt. Und diese Kraft äußert sich im Verständnis der weisheitsvollsten Lehre, so daß in göttliches Wissen eindringen kann ein jeder Mensch, ob er in irdischem Wissen steht oder nicht. Selig sind, die arm sind im Geiste .... ihr Herz fasset leichter, und es setzt keinen Widerstand entgegen den Lehren, die von Gott zeugen. Sie nehmen dankbar den Glauben an, wo der Weise-sein-Wollende zweifelt und grübelt, wie weit die Lehren der Wahrheit entsprechen.

Und Gott fordert den Glauben .... Er will, daß Sein Wort entgegengenommen wird, denn Er bietet den Menschen gute Gabe, Er ist Selbst gegenwärtig im Wort, und also wird Er es auch so darbieten, daß es verstehen kann, wer verstehen will. Wer es begehrt, wird es empfangen, und wer es besitzet, dem ist Gott nahe, immer und ewig, denn Sein Wort ist Er Selbst .... Und so Er Seinen Kindern Sein Wort vermittelt, steigt Er Selbst zu ihnen herab, um sie zu laben und zu stärken auf ihrem Erdenlebensweg ....

Amen

BD 1498 empfangen  29.6.1940

Erziehung zum rechten Denken ....
Glaube ....

Zu rechtem Denken sollen die Menschen erzogen werden und das ist allein schon eine Aufgabe, die hilfswillige Wesen erfordert sowohl auf Erden als auch im Jenseits. Wenn die Menschheit völlig falschen Idealen nachjagt, wenn sie gerade das Gegenteil dessen anstrebt, was eigentlicher Zweck des Erdenlebens ist, so steht sie also in verkehrtem Denken, und es ist nun Aufgabe der rechtlich Denkenden, sie zu belehren und ihnen (ihr = d. Hg.) Aufschluß zu geben. Jedoch wird zumeist jede Hilfe abgewiesen, und daher ist gerade eine Umgestaltung des Denkens äußerst schwer zu erreichen. Es muß den Menschen jede Behauptung belegt werden mit Beweisen, und sie werden nicht eher sich überzeugen lassen, bis ihnen dieser Beweis geliefert ist.

Nun aber ist das Geistige niemals zu beweisen, hinwiederum muß der Mensch, um recht zu denken, geistige Hilfe in Anspruch nehmen, also an geistiges Wirken glauben. Dann erst kann dieses Wirken so in Erscheinung treten, daß das Denken des Menschen geordnet ist, also daß es recht ist. Es muß also, um die Menschen zum rechten Denken zu erziehen, ihnen darüber Aufschluß gegeben werden, daß geistige Wesen die Menschen betreuen, daß sie auf alle irdischen Geschehnisse im Leben des einzelnen Einfluß haben und daß sie stets und ständig bereit sind, in Liebe dem Menschen beizustehen, ihn zu beraten, ihm Kraft zu geben und auf seinem Erdenweg zu geleiten.

Erst wenn der Mensch sich mit solchen Gedanken vertraut gemacht hat, versucht er, so er hilfsbedürftig ist, diese ihn umgebenden Wesen in Anspruch zu nehmen, und überläßt sich ihrer Führung. Und dann können diese Wesen ungehindert auf das Denken der Menschen einwirken. Und es muß nun das Denken derer recht sein .... Bewiesen werden kann ihm zwar auch jetzt das geistige Wirken noch nicht, aber er selbst spürt es und benötigt einen Beweis nicht mehr, denn so er im rechten Denken steht, ist es ihm leicht zu glauben .... Doch gerade diese Überzeugung den Menschen beizubringen, ist äußerst schwer in einer Zeit, die alles Geistige ableugnet und bekämpft.

Es lebt die Menschheit in einer ganz anderen Welt, in einer Welt, die das krasse Gegenteil der geistigen Welt ist .... Um nun aus dieser Welt den Sprung zu wagen in das geistige Reich, muß der Mensch erst große seelische Erschütterungen durchmachen, oder aber, er muß von der Liebe so durchdrungen sein, daß ihm das geistige Reich von selbst zur Heimat wird, der er entgegenstrebt. Ohne irdische Not aber und ohne Liebe erkennt der Mensch nichts Übersinnliches an, seine Gedanken werden stets weit abgehen von dem, was recht ist vor Gott, und es ist schwer, diese dem Erkennen entgegenzulenken. Um recht zu denken, ist der Glaube erforderlich .... der Glaube an Gott und an geistiges Wirken .... Ist aber dieser Glaube nicht vorhanden, dann kann nimmermehr der Mensch eine Gedankenrichtung einschlagen, die zum rechten Erkennen führt. Er wird stets falsche Wege gehen, er wird tasten und suchen und doch ständig irren.

Erst wenn der Mensch betet, so er selbst seine Unfähigkeit erkennt, wird es um ihn licht werden, denn dann erbittet er jene Kraft, die er zuvor nicht anerkennen wollte .... Und nun wird sein Denken klar sein, er wird plötzlich wissen, daß ohne geistige Kraft ein rechtes Denken unmöglich ist. Er wird erkennen, daß geordnete Gedanken ein Geschenk göttlicher Liebe sind, das nur der empfangen kann, der die göttliche Liebe bewußt begehrt .... der also die Kraft aus Gott anerkennt und in Anspruch nimmt ....

Amen

BD 1499 empfangen  30.6.1940

Kampf ....
und Motiv dessen ....

Das Bewußtsein, eine edle Tat vollbracht zu haben, wird dem Menschen stets das Gefühl innerer Zufriedenheit geben, weil er erkennt, was seine Bestimmung ist, und er seiner Aufgabe damit nachgekommen ist. Und so wird alles, was Gott wohlgefällig ist, den Menschen frei und froh machen, was aber wider den göttlichen Willen geht, wird ihn drücken, solange er das Unrecht erkennt, also er selbst es weiß, daß er Unrecht getan hat. Ebenso wird ein Kampf, der für Recht und Gerechtigkeit geführt wird, der um einer guten Sache willen geführt wird, nicht wider den göttlichen Willen gehen, denn immer ist es das Gute, Göttliche, was gefördert werden soll dadurch, solange nicht Habgier und Ungerechtigkeit die Ursache des Kampfes ist.

Für eine gerechte Sache zu kämpfen wird stets Gottes Zustimmung finden, denn es soll sich ja der Mensch einsetzen und für die Verbreitung des Rechten und Guten Sorge tragen. Und dies wird immer der Fall sein, so sich durch Unfrieden Mißstände ergeben haben, die beseitigt werden sollen. Es muß der Mensch jedoch immer die gleichen Rechte gelten lassen auch für seinen Gegner .... Er muß das, was er selbst begehrt, auch seinem Gegner zusprechen, er darf nicht nur die Macht und das Recht des Stärkeren beanspruchen, er muß mild und weise wie ein Vater jede Streitfrage zu regeln versuchen und erst dann mit der Waffe kämpfen, wenn seinen Vorhaltungen im Guten keine Beachtung geschenkt wird. Dann ist das Recht auf seiner Seite.

Und also wird der Mensch zu unterscheiden genötigt sein, ob aus dem Gefühl des Rechtes und der Gerechtigkeit oder des Hasses und der Habgier ein Kampf entbrennt, will er die Berechtigung dessen ergründen. Er wird beachten müssen, wie weit die Maßnahmen des zum Kampf Herausfordernden göttlichen Geboten entsprechen, denn so Gottes Segen dazu gefordert wird, muß auch der Wille des Kämpfenden sein, für Gott und Seine Gebote, Seine Anforderungen, die Er an die Menschen stellt, zu kämpfen. Es kann Gottes Segen nur erbeten werden zu einer Sache, die Gott-gewollt ist, nimmer aber zu einem Beginnen, das sichtlich den Stempel des Bösen trägt.

Für Recht und Gerechtigkeit zu streiten, wird immer dem Willen Gottes entsprechen. Wie verschieden ist der Begriff von Recht und Gerechtigkeit .... das ist es, was geklärt werden muß .... Das irrige Denken der Menschen hat eine Auffassung gezeitigt, die jedes Rechtsempfinden zu ersticken droht. Recht ist, was dem Gebot der Liebe entspricht .... Recht ist, was Gott durch Seine Gebote den Menschen kundgetan hat .... Recht ist, was nicht gegen die göttliche Ordnung verstößt, und göttliche Ordnung ist immer der göttliche Wille .... Also muß alles gerechte Handeln dem göttlichen Willen entsprechen.

Gott aber will, daß die Menschen Ihn lieben und den Nächsten wie sich selbst. Wird dieses Gebot allem Handeln zugrunde gelegt, so wird der Mensch stets recht und gerecht sein. „Die Rache ist Mein“, spricht der Herr .... So also der Nächste sich versündigt hat gegen den Menschen, so soll dieser nicht Vergeltung üben, sondern sie dem Herrn überlassen, zumeist aber ist der Vergeltungsdrang Ursache eines Kampfes, verbunden mit Besitzgier und Machthunger. Dies aber kann nicht recht sein vor Gott. Es werden dann alle göttlichen Gebote außer acht gelassen, es wird nicht gekämpft gegen einen Übeltäter in gerechter Weise, sondern es fügt der Kämpfende der bestehenden Übeltat eine weit größere zu, so er nun seinerseits Vergeltung übt, oft in grausamster Weise.

Und Gott anzurufen um Stärkung seiner Macht ist vermessen, denn er mutet Gott zu, ein Unrecht gutzuheißen und ein Beginnen zu segnen, das geboren ist aus schlechten Gedanken, die ihren Ursprung haben nicht in der Liebe, sondern im Haß gegen die Mitmenschen. Also müsset ihr Menschen unterscheiden und stets den Maßstab anlegen daran, wie weit das Gebot der Liebe zu Gott und dem Nächsten beachtet wird von jenen, die gegeneinander streiten.

Amen

BD 1500 empfangen  2.7.1940

Erkenntnis des Vergänglichen und Unvergänglichen ....

Es ist ungeheuer wichtig, zu wissen um die Vergänglichkeit alles Irdischen und um die Verantwortung dem gegenüber, was unvergänglich ist. Es fehlen dem Menschen die Beweise für die Unvergänglichkeit der Seele, sie suchen daher alles abzuschwächen oder abzuleugnen, was zur Voraussetzung eben diese Unvergänglichkeit der Seele hat, und sie tragen also dieser Unvergänglichkeit wenig Rechnung. Und es ist dies die Folge der Unkenntnis dessen, daß neben dem irdischen Leben ein geistiges Leben geführt werden kann und daß dieses geistige Leben erst dem Menschen einen unvergänglichen Erfolg einträgt. Es ist das geistige Leben allein von Wichtigkeit, obzwar es scheinbar nur das Begleitleben des Erdendaseins ist ....

Es kann das irdische Leben wohl geführt werden ohne jegliche Verbindung mit dem Geistigen, es ist dies aber völlig erfolglos für die Ewigkeit. Sofern der Mensch aber einmal sein Augenmerk richtet auf die Unsterblichkeit der Seele, so er mit diesem Faktor rechnet, übernimmt er schon bewußt die Verantwortung für die Seele. Und sein Bemühen wird nun darauf gerichtet sein, geistige Schätze zu sammeln, denn er erkennt nun alles das als wertlos, was irdisches Gut ist, weil er weiß, daß nichts davon von Dauer ist, sondern vergehen muß laut göttlichem Gesetz. Also hält er sich an das, was er als unvergänglich erkennt, d.h., er sucht es zuvor, um es sich zum Eigentum zu machen ....

Und Unvergängliches ist Geistiges .... Also sucht er das Geistige und findet es auch, denn Gott unterstützt dieses Vorhaben, weil es dem eigentlichen Zweck des Erdenlebens entspricht. Hat nun der Mensch einmal Kenntnis davon, was anzustreben von Wert ist für die Ewigkeit, so wird das Verantwortungsgefühl der Seele gegenüber in ihm immer stärker, und er lebt nun gleichsam ein zweites Leben, das völlig getrennt geht von seinem eigentlichen Erdenleben. Er stellt geistige Verbindungen her, er läßt seine Gedanken zur Höhe schweifen in das Reich des Geistigen, er teilt sich den geistigen Wesen mit, vertraut sich ihnen an, erbittet Aufschluß und Rat, er läßt sich von ihnen belehren, und er tut alles, um seine geistigen Kenntnisse zu vermehren .... Er strebt also bewußt das Unvergängliche an, und er wird im gleichen Maß das irdische Leben, d.h. alles, was vergänglich ist, verachten lernen.

Er ist also noch auf der Erde, löst sich jedoch aus der Erdenschwere und ist weit öfter im Bereich des Geistigen als auf der Erde. Daher muß dem Menschen zuerst das Wissen gegeben werden um den Unwert und die Nichtigkeit alles dessen, was er erblicken und ergreifen kann, und es muß ihm gleichzeitig geistiges Wissen unterbreitet werden, so daß er nun sich selbst entscheiden kann, welches Leben ihm reizvoller ist .... Er muß die Schätze der Welt hingeben, er muß sein Begehren anders zu stillen versuchen als mit irdischen Genüssen. Er muß diese willig hingeben, um geistige Genüsse empfangen zu können. Er muß sich selbst darüber klar sein, daß nur das Unvergängliche, die Seele, bedacht werden muß während des Erdendaseins, daß aber nicht beidem zugleich entsprochen werden kann, also um unvergängliches Gut zu empfangen, auch irdisches Gut begehrt werden kann. Das eine muß hingegeben werden, um das andere empfangen zu können ....

Es muß der Mensch sich entscheiden, er muß seinen Willen tätig werden lassen, und dieser kann nur gelten entweder dem Irdisch-Begehrenswerten oder dem Reichtum der Seele .... Es muß der Mensch wählen zwischen vergänglichem und unvergänglichem Gut .... (2.7.1940) Und es wird gesegnet sein, dessen Geist den Wert des unvergänglichen Gutes erkennt .... Denn ihm wird nun auch offenbar werden, daß das Anstreben dessen gleichzeitig auch dem Menschen die Gottnähe einträgt. Und er wird die Verbundenheit mit Gott spüren, so er das Vergängliche unbeachtet läßt und sich nur an geistigem Gut zu bereichern sucht.

Sein Seelenzustand ist erheblich freier, da die Materie, also Irdisch-Erstrebenswertes, nicht mehr begehrt wird und sonach überwunden ist, also die Fesseln der Seele gelöst wurden durch das Begehren nach unvergänglichem, nach geistigem Gut. Und diese Freiheit ist unvergleichlich erfolgeintragend. Er ist in seinem nun ungebundenen Zustand unvorstellbar rege und sucht die Verbindung mit gleichfalls Geistigem. Und der Zusammenschluß mit diesem vermittelt ihm Weisheit und Licht .... in Form von Kenntnissen, die er seiner Seele nun wieder nahebringen möchte.

Es wird also der Mensch in die Wahrheit geleitet, und es hat nun die Seele teil an allem geistigen Reichtum. Denn sie empfängt gleichsam die geistige Kraft, die dem Geist aus Gott durch Vermehrung mit Geistigem zugegangen ist. Es muß unwiderruflich eine so vom göttlichen Geist durchdrungene Seele zur Höhe gelangen, denn ihr Ziel war das Erreichen einer möglichst hohen geistigen Stufe, was nun erreicht ist durch Überwinden alles dessen, was der Erde angehört, also vergänglich und daher wertlos ist für die Ewigkeit. Diese Vermehrung des Geistigen bedeutet Freiwerdung aus der Form, und also ist die Seele des Menschen vereint mit dem Geist aus Gott, sie ist wahrhaft unvergänglich, d.h., sie lebet in Ewigkeit ....

Amen

BD 1501 empfangen  3.7.1940

Zehn Gebote ....
Begründung der Gesetzgebung ....

Das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe umfasset alle Gebote, die Gott durch Moses den Menschen kundgetan hat, und also befolget der Mensch ein jegliches dieser zehn Gebote, so er das große Gebot der Gottes- und Nächstenliebe erfüllt. Es ist ungemein wichtig, über die Entstehungsursache dieser zehn Gebote informiert zu sein, denn es sind so vielerlei Mutmaßungen darüber im Umlauf, die leicht dazu führen können, die göttliche Liebe anzuzweifeln. Es waren zu jener Zeit Zustände unter den Mitmenschen, die nur zu sehr die Lieblosigkeit dieser kennzeichneten. Und es wurde des einen Gottes nicht mehr gedacht; der Hang zur Welt, die Liebe zum Mammon, zu allen irdischen Freuden war unbeschreiblich groß, und sie achteten weder des Mitmenschen Eigentum, noch dessen, was sie ihrem Gott und Schöpfer schuldig waren. Sie gaben sich willenlos in die Macht des Satans und huldigten allem, was dessen Anteil war.

Und Gott ließ entsetzliches Elend über die Menschen kommen, die Seiner vergessen hatten, und zwang sie dadurch zur inneren Umkehr. Sie erkannten ihren niederen Geisteszustand und baten daher Gott um Hilfe aus ihrer körperlichen und geistigen Bedrängnis. Da gab Gott durch Moses Seinen Willen kund in einer Form, die alle Einzelheiten beleuchtete, um den Menschen in aller Klarheit das Falsche ihres Lebenswandels vor Augen zu führen. Es ist die Gesetzgebung auf Sinai so offenkundig gewesen, daß selbst der verstockteste Sünder die Macht und Größe Gottes erkannte und nun auch Gottes Willen erkennen mußte, der von ihm eine tiefe innerliche Umkehr forderte.

Er gab durch Moses mit eherner Stimme Seine Gesetze, durch die Er den Lebenswandel der Menschen kraß beleuchtete und ihnen ihr sündiges Leben vorhielt. Denn dieses entsprach nicht im geringsten den göttlichen Anforderungen, und es war die Menschheit zu jener Zeit so verblendet, daß ihnen ein jegliches Gebot gegeben werden mußte, um ihnen ihr Unrecht anschaulich zu machen. Was zu ihrem körperlichen Wohlbehagen beitrug, nahmen sie ohne Bedenken für sich in Anspruch, ohne des Wohles der Mitmenschen zu gedenken, und also erkannten sie auch durch ihr Verhalten die ewige Gottheit nicht an .... sie taten nichts, um Gott zum Wohlgefallen zu leben, dagegen alles, um den Nächsten zu schädigen und ihren eigenen Vorteil zu suchen.

Der geistige Tiefstand trat so sichtlich zutage, daß Gott Sich erbarmte und ihnen Kunde zugehen ließ von Seiner Kraft und Allmacht und von Seiner Liebe, die gleiches forderte von Seinen Geschöpfen .... Und es hat Jesus Christus auf Erden das gleiche gelehrt, Er hat die Liebe zu Gott allem anderen vorangesetzt und die Liebe zum Nächsten als Bestätigung der Liebe zu Gott diesem größten Gebot angefügt, und es wird sonach den göttlichen Willen erfüllen, wer jene zwei Gebote achtet, die zu erfüllen der Lebensinhalt eines jeden Menschen sein soll ....

Amen

BD 1502 empfangen  3.u.4.7.1940

Geist - Verstand ....
Funktion des Körpers ....
Geist aus Gott ....

Ohne die Gabe der inneren Erleuchtung geht ihr unwissend durch das Erdenleben. Ihr glaubt zwar, wissend zu sein, weil ihr vom ewigen Schöpfer mit Verstand und Vernunft ausgestattet seid, könnet diesen jedoch nur im irdischen Sinne gebrauchen, solange ihr Gott nicht um Erhellung des Geistes bittet. Es ist also Geist und Verstand nicht dasselbe, es kann der Mensch seinen Verstand gebrauchen, ohne seinen Geist in sich erweckt zu haben. Er kann durch sein Verstandesdenken größte irdische Erfolge verzeichnen können und doch in tiefster Dunkelheit des Geistes einhergehen. Und gleicherweise kann ein zum Leben erweckter Geist im Menschen außerordentlich tätig sein, so daß er auch nach außen erkennbar ist, und es braucht das Verstandesdenken durchaus nicht in Anspruch genommen werden ....

Es kann der Mensch nun sich überaus weise äußern, d.h. den Mitmenschen ein großes Wissen zur Kenntnis bringen, wozu keine besondere Verstandesarbeit nötig war. Also ist gut entwickelter Verstand nicht durchaus nötig, um für göttliche Weisheiten aufnahmefähig zu sein. Oft sogar ist der menschliche Verstand hinderlich zur Entgegennahme von geistigem Wissen, denn dieses will ungehindert in das Herz des Menschen eindringen, stößt aber bei nur Verstandesdenken auf Widerstand, weil irdische Weisheit stets der göttlichen Weisheit entgegenstrebt, solange der Mensch den erweckten Gottesgeist nicht als Geber der Weisheit erkennt.

Was der Geist aus Gott den Menschen lehrt, benötigt nicht den Verstand, jedoch zur Verwertung des vom Gottesgeist Gelehrten muß auch der menschliche Verstand tätig sein. Dann muß der Mensch die Gabe Gottes gebrauchen und also alle ihm gegebenen Fähigkeiten nützen nur für die Höherbildung der Seele, dann sind diese dem Willen Gottes gemäß angewandt. Es ist dem Menschen der Verstand gegeben worden, um nachzudenken über sein Erdendasein und dessen Zweck und seine eigentliche Bestimmung. Doch dazu wird er am wenigsten angewandt. Alles Verstandesdenken kreist zumeist um irdische Probleme; jede gedankliche Tätigkeit gilt der Verbesserung des Erdenlebens, und also ist dann der Verstand allein in Tätigkeit, der Geist aus Gott aber noch nicht am Werk .... (4.7.1940) Sein Wirken ist erst die Folge der menschlichen Bemühungen, geistige Gebiete zu erforschen, und wiederum muß diesen Bemühungen tiefes Verlangen nach der Wahrheit und das Wissen um das ewig Göttliche zugrunde liegen, nicht aber um irdischen Vorteils willen diese Forschungen unternommen werden.

Es ist der Geist aus Gott keineswegs dem Menschen wahrnehmbar, der nur für irdische Probleme Interesse hat. Dieser beansprucht sein Verstandesdenken, d.h. die Funktion seines Körpers zu einer Arbeit, die eben wieder nur dem Körper zuträglich erscheint. Und diese Funktion wird nun ganz dem Willen des Menschen entsprechend ausgeführt, während .... so der Geist aus Gott am Werk ist, wenn es gilt, geistige Probleme zu lösen .... der menschliche Wille nur insofern beteiligt ist, als er sich dem göttlichen Geist überläßt; nun aber der Geist aus Gott die Gedanken ordnet, also die gedankliche Tätigkeit leitet dem rechten Erkennen entgegen.

Es ist also der Mensch willig, eine Kraft in Anspruch zu nehmen, die ihm unbewußt nicht zugeht. Und diese Kraft muß er selbst zum Entfalten bringen in sich durch rege Liebetätigkeit .... Er kann also sein Verstandesdenken vermehren, und zwar mit der Gewähr voller Wahrhaftigkeit dessen, was Ergebnis seines Denkens ist, während die Vertandestätigkeit allein keine Sicherheit ist für absolute Wahrheit. Es hat also der Mensch es selbst in der Hand, sein Wissen beträchtlich zu vermehren, immer mit der Garantie, es wahrheitsgemäß vermittelt zu bekommen, so er nicht nur den Verstand, sondern auch das Herz sprechen läßt, denn der göttliche Geistesfunke in ihm kann nur gefühlsmäßig erweckt werden, und dieses Gefühl, das zum Erwecken des Gottesgeistes gepflegt werden muß, ist die Liebe ....

Ohne liebetätig zu sein, ist das Erwachen des Gottesgeistes unmöglich, also wird die reine Wahrheit und vermehrtes Wissen stets die Folge sein einer äußerst regen Liebetätigkeit. Es wird Geist und Verstand also erst dann zusammen wirken können, wenn der forschende Mensch sein Wesen schon zur Liebe gestaltet hat und nun das Forschen dem Lösen geistiger Probleme gilt, obgleich auch dann irdische Gedankentätigkeit gleichfalls vom Geist Gottes gelenkt wird und also dann auch Wahrheit verbürgt ....

Amen

BD 1503 empfangen  4.7.1940

Recht und Gerechtigkeit ....

Und die Gerechtigkeit wird siegen .... Ob es auch scheinet, daß das Unrecht alles beherrschet, es wird die Stunde kommen, da es offenbar wird, welcher Geist die treibende Macht ist dessen, was die Menschheit mit Staunen und Bewunderung erfüllt. Es ist unverkennbar der Gerechtigkeitssinn erloschen, und doch fehlt diese Erkenntnis den meisten Menschen. Und dies charakterisiert die Jetztzeit, daß kein Mensch bestrebt ist, dem Nebenmenschen Gerechtigkeit zukommen zu lassen, und also ist auch die Lieblosigkeit unter den Menschen groß, der Geist des Unfriedens beherrscht sie, sie suchen nur einander zu schaden und fragen nicht nach Recht und Gerechtigkeit.

Und Gott läßt den Menschen die Willensfreiheit, Er hindert sie nicht in ihrem Denken und Handeln, bis die Ungerechtigkeit solche Ausmaße angenommen hat, daß Gottes Gerechtigkeit sich ihr entgegensetzt. Und dann wird das Treiben des Bösen hell beleuchtet, denn es wird dem Gericht überantwortet, der jegliche Gerechtigkeit außer acht ließ. Denn Gott ist überaus weise und gerecht .... Er kann nicht das Böse ungestraft wüten lassen und das Gute ihm preisgeben, Er muß dem Gerechten zu Hilfe kommen und die Schandtaten des Ungerechten aufdecken .... Er setzet dessen Treiben eine Grenze, und diese ist bald erreicht ....

Und es werden die Menschen aufatmen, die leiden mußten um der Ungerechtigkeit willen .... denen gerechtes Empfinden innewohnt und die sich doch der Gewalt beugen mußten, die alles niederzwang. Denn was sich ihr widersetzte, war ihr preisgegeben .... Der Sieg der Gerechtigkeit aber wird erkannt werden allerorten und den Glauben an Gott erstehen lassen, Der die Menschen richtet und strafet nach Verdienst .... Der bis zur tiefsten Hoffnungslosigkeit des Widersachers Treiben zuließ, nun aber seinem Wüten ein Ende bereitet und eingreifet mit Seiner Allmacht. Und diese Zeit steht kurz bevor.

Es leidet die Menschheit unter der Willkür verbrecherischer Gewalt, sie steht ihr machtlos gegenüber .... Doch Gott Selbst wird sie frei machen davon und den Satan aufs neue fesseln, auf daß der Menschheit Glauben wieder neu erstehe an Gottes Gerechtigkeit, Liebe, Weisheit und Allmacht. Denn Er erhöret das Gebet derer, die Ihn um Hilfe anrufen in größter Not, Er lässet sie nicht vergeblich rufen und sendet ihnen zur rechten Zeit den Retter .... Er kommt ihnen zu Hilfe in einer Weise, die offensichtlich Seine Gerechtigkeit erkennen läßt, und Er bannet die böse Gewalt ....

Amen

BD 1504 empfangen  5.7.1940

Sorge um das Seelenheil uneigennützigste Nächstenliebe ....

Jede ungestörte Stunde soll genützet werden für eine Arbeit, die dem Wohl der Menschheit gilt .... Es soll das geistige Wohl dem irdischen Wohl vorangestellt werden, denn es ist keine Zeit zu verlieren. Es nützet der Dämon gleichfalls jede Gelegenheit, der Menschheit geistig zu schaden, und darum muß die Gegenkraft unentwegt tätig sein, um sein Wirken zu verhindern; es muß die gute geistige Kraft sich vereinen im Wirken gegen diese Macht, und es darf daher keine Lauheit und keine Nachlässigkeit eintreten, die dem Widersacher nur von Nutzen wäre. Denn desto stärker setzt er nun sein Treiben ein, er schwächt auch die Willenskraft derer, die nicht eifrig sind bei der Gegenarbeit, und machet, daß sie müde werden ....

Gegen das Gebot der Nächstenliebe verstößt auch, wer im Kampf um das Seelenheil derer nachläßt, die hilfsbedürftig sind. Denn es soll eure eifrigste Sorge sein, denen zu helfen, die dem geistigen Untergang nahe sind. Ihr sollt sie nicht in der Finsternis des Geistes belassen und euch nicht gleichgültig abwenden von ihnen, denn sie bedürfen eurer Hilfe. Sie sind schwach und nicht mehr fähig, sich aus der Macht des Widersachers zu befreien. Sie erkennen die Not ihrer Seele nicht, denn alles um sie ist dunkel und lichtlos, und sie begehren daher auch nicht das Licht. Doch euer Bemühen soll es sein, das Lichtlein anzustecken und diesen Armen einen kleinen Lichtschimmer zu bringen, daß sie aufmerken und eure Tätigkeit beachten.

Ihr sollt alles versuchen, die Gleichgültigkeit gegen das geistige Wissen zu wandeln in Aufmerksamkeit; ihr sollt ihren Gedanken den rechten Weg weisen, ihr sollt sie belehren und beschwören, ihrer Seele zu gedenken und den Sinn des Lebens zu erfassen; ihr sollt sie zur Annahme des Glaubens an Jesum Christum zu bewegen versuchen und ihnen vorhalten, wieviel segensreicher ein Wandeln auf Erden in Liebe ist, als nur der Eigenliebe, der Erfüllung irdischer Wünsche zu leben. Ihr sollt ihnen nichts vorenthalten, was euch den Weg nach oben finden ließ, ihr sollt ihnen die Lehre Christi unterbreiten, daß sie nur durch Dienen in Liebe zur Höhe gelangen können. Ihr sollt alles tun, was diese Seelen aus der Nacht des Geistes zur Helle des Tages führen kann. Dann seid ihr im wahrsten Sinne des Wortes liebetätig. Es ist dies die uneigennützigste Nächstenliebe, die nur dem Seelenheil des Mitmenschen gilt.

Es ist dies eine Aufgabe, die unendlicher Liebe und Geduld bedarf, denn es sind die in der Finsternis stehenden Wesen schwerlich zur Annahme des Wortes Gottes zu bewegen; sie werden allen Widerstand entgegensetzen, weil der Widersacher selbst euer stärkster Gegner ist und den Willen dieser Menschen zum stärksten Widerstand antreibt. Und dennoch kann die Liebe des Menschen Sieger sein, so in nimmermüder Geduld immer wieder um diese Seelen gekämpft wird eben mit Mitteln der Liebe .... Es muß nicht des äußeren Menschen geachtet werden, sondern seiner Seele, die in erbarmungswürdigem Zustand ist und selbst nicht mehr die Kraft aufbringt, sich aus den Fesseln zu befreien, die ihr der Widersacher geschlagen hat.

Wer nun im Licht, d.h. im Wissen um die Wahrheit steht, dessen Liebe wird die Not solcher Seelen erkennen und nicht nachlassen in seinem Bemühen um diese. Er wird durch inniges Gebet ihnen Hilfe zu bringen versuchen, er wird die Not dieser Seele dem Vater im Himmel vortragen und Ihn um Kraft bitten für das Erlösungswerk, so die eigene Kraft nicht ausreichen will und der Wille des Menschen ermüdet, bevor die Seele für das ewige Leben gewonnen ist. Darum seid unentwegt in der Liebe tätig, und wendet alle Liebe den in der Not der Seele sich befindlichen Mitmenschen zu. Lasset euch nicht von Mißerfolgen niederdrücken, sondern begehret allzeit die Kraft aus Gott, so werdet ihr die schwersten Aufgaben zu lösen imstande sein, ihr werdet dem Widersacher die Seelen entreißen und sie dem himmlischen Vater zuführen, und diese Seelen werden es euch danken bis in alle Ewigkeit ....

Amen

BD 1505 empfangen  5.7.1940

Vermählung mit Gott ....

Die Einigung des Geistes mit dem Vatergeist ist der weihevollste Akt, den das Erdenleben dem Menschen eintragen kann, denn er ist das Wonnigste, was einem Menschen zuteil werden kann. Doch nur wenige Menschen erreichen die Vollkommenheit schon auf Erden, die Voraussetzung ist für die Vermählung mit dem Herrn. Es muß darum der Mensch pur Liebe geworden sein und jeglicher irdischen Freude entsagen, und er wird dann durch die göttliche Liebe Selbst Erfüllung seines Sehnens finden, das irdischem Glück nicht vergleichbar ist, auch irdisch nicht im selben Maß empfunden werden kann, als dies geistig der Fall ist.

Irdische Umgebung setzt auch irdisches Empfinden voraus .... Die Vermählung mit Gott aber ist ein geistiger Vorgang, der nur geistig empfunden wird und sich irdisch nur so bemerkbar macht, daß der Mensch für das Erdenleben nicht mehr recht tauglich ist und ständig in höheren Regionen weilt. Daher wird, solange der Mensch seine Erdenaufgabe noch zu erfüllen hat, auch jene geistige Vermählung selten stattfinden, hindert sie doch den Zusammenschluß aus leicht erklärlichen Gründen. Sie hält den Menschen auf der Erde zurück und ist Anlaß zur ständigen Rückkehr des Geistes zur Erde und deren Pflichten.

Andererseits jedoch ist der Wille des Menschen ausschlaggebend, und es kann demnach ein Mensch, der den festen Willen hat, zu Gott zu gelangen, auch sein Ziel erreichen und trotzdem der Erdenaufgabe gerecht werden, sofern er dazu die ihm zustehende geistige Kraft anfordert und also letztere zur Bewältigung der irdischen Arbeit einsetzt, dem Erdenkind dabei Zeit und Muße lassend, den Geist zur Höhe senden zu können, und nun der Geist, völlig frei von Hemmungen, sich mit dem göttlichen Vatergeist verbinden kann. Der Vorgang der Vereinigung ist verschiedenartig erkenntlich, denn das Empfinden eines jeden Menschen ist anders, also muß auch das, was dem Menschen als höchstes Glück gegeben wird, verschieden wahrnehmbar sein.

Es kann die geistige Vermählung dem Menschen das hörbare Wort eintragen, d.h. der Moment, da die Stimme im Herzen klar und vernehmlich gleich einem Glöcklein tönet, ist der Moment der geistigen Vereinigung mit Gott. Und es löst diese Stimme ein unnennbares Wonnegefühl aus, denn die Liebe Gottes hat das Erdenkind gänzlich erfaßt und es zu Sich herangezogen. Es kann aber auch die Vereinigung mit Gott stattfinden ohne jeden sichtbaren Beweis .... daß nur ein in Liebe für den Herrn erglühendes Geschöpf sich erfaßt fühlt von der göttlichen Vaterliebe und selig ist, jedoch dies körperlich nicht wahrnehmbar ist, sondern nur in der Fähigkeit, geistig zu schauen, zum Ausdruck kommt.

Es ist dieser Zustand beglückend für das Erdenkind, es macht jedoch oft unfähig, irdischen Anforderungen nachzukommen, was es aber nicht berührt, da es fühlt, daß sein leibliches Ende nahe bevorsteht. Es ist die geistige Vermählung mit Gott fast immer das Anzeichen des kurz bevorstehenden Abscheidens von der Welt, wird aber immer nur verständlich sein den gleichfalls geistig zur Höhe Strebenden, während ein nur irdisch eingestellter Mensch nur ein ungläubiges und abweisendes Urteil darüber fällen wird, weil sein Verstand nicht fasset, was nur ein rein geistiger Vorgang ist ....

Amen

BD 1506 empfangen  6.7.1940

Einfluß der Lichtwesen auf das Denken ....

Den vereinigten Bemühungen der guten Geistwesen wird eine langsame Umgestaltung des Denkens der Menschen gelingen, die guten Willens sind und sich widerstandslos leiten lassen, denn diese achten aller Geschehnisse um sich und suchen Aufklärung darüber, die ihnen nun gedanklich gegeben wird. Zudem suchen die Lichtwesen gerade solche willigen Menschen zusammenzuführen, auf daß sie sich gegenseitig entäußern und ihre Gedanken austauschen, was wieder zu regem Nachdenken Anlaß ist, und so der Mensch immer weiter auf dem Wege zur Erkenntnis geführt wird. Es ist dies von unvorstellbarem Wert, daß sich der Mensch geistig eine bestimmte Ansicht zurechtlegt, die nun von den jenseitigen Geisteskräften entsprechend gefördert wird und der Mensch so in die Wahrheit geleitet werden kann, sofern er diesen Bemühungen keinen Widerstand entgegensetzt.

Was nun den Menschen gedanklich unterbreitet wird, beantwortet ihnen so manche Frage oder läßt so manchen Zweifel verstummen. Es wird stets annehmbar dem Menschen erscheinen, also wird er sich diesen gedanklichen Einflüssen willig hingeben, und sein Denken wird sich langsam umformen so, wie es dem göttlichen Willen entspricht, der seine Weisheit den Menschen unterbreiten möchte. Alle Ereignisse im Leben tragen dazu bei, doch Voraussetzung ist, daß der Mensch nicht Widerstand bietet den Belehrungen von oben. Die Menschen, die stets verneinen, die jeden Gedanken sofort verwerfen, die immer in Opposition treten zu den Ansichten anderer und sich niemals belehren lassen wollen, werden sich auch dem Einfluß jener wissenden Lichtwesen entziehen, und es wird diesen nicht gelingen, das Denken jener umzuformen.

Denn geistiger Widerstand ist verkehrter Wille, und dieser kann nicht gebrochen werden, sondern muß sich selbst dem Rechten zuwenden. Folglich ist der Einfluß der Lichtwesen auf solche Menschen nur gering, solange der freie Wille sich dagegen sträubt. Und oft kann ein solcher Mensch zur Gefahr werden für den sonst willigen Mitmenschen, daß dieser sich den Meinungen des Irrenden anschließt und also gleichfalls sich dem Einfluß der Lichtwesen entzieht. Doch es ringen diese in unermüdlicher Geduld um die Seelen derer, die noch nicht ganz feststehen, und es ist die Liebe von solcher Kraft, daß sie zum Erfolg führt ....

Amen

BD 1507 empfangen  6.7.1940

Quell des Wissens ....
Köstlicher Labetrunk ....

Unerschöpflich ist der Quell des Wissens und unvorstellbar die Kraft, die ihm entströmt. Und so ihr Menschen nur schöpfen wollt, werdet ihr euch laben dürfen an diesem Quell. Doch dürsten muß es euch danach, denn es ist der Labetrunk zu köstlich, als daß er unbegehrt den Menschen zufließen könnte. Was Gott Selbst euch bietet, kann nicht anders als köstlich sein. Und darum sollt ihr es begehren aus tiefstem Herzensgrund, ihr sollt keinem anderen Verlangen in euch Raum geben und nur nach der göttlichen Gabe euch sehnen. Und ihr werdet gar bald nur noch vom Himmel gespeist zu werden verlangen, denn nichts kommt der Speise und dem Trank von oben gleich. Und ihr müsset das Sehnen danach über Hindernisse zu verstärken suchen, es muß ein jedes Hindernis euch zu erhöhter Sehnsucht treiben.

Es kann darum euer Leben, die ihr die Gaben des Himmels in Empfang nehmen wollt, nicht eintönig und ungestört vorübergehen. Der Weg zum Quell, der euch laben soll, ist mühselig, verheißet aber euch herrlichsten Lohn, so ihr nicht ermüdet und trotz Hindernissen vorzudringen versucht. Nie dürfet ihr vergessen, daß Gott Selbst euch diesen Quell erschließt, daß Er es ist, Der euch laben und stärken will auf dem Weg durch das Erdenleben; daß Seine unendliche Liebe für euch das Köstlichste bereithält und es euch zuwenden will und nur eure Empfangswilligkeit fordert, um euch ungemessen bedenken zu können.

Es muß der Mensch opfern, um empfangen zu können. Alles, was in ihm nach irdischer Erfüllung verlangt, muß bekämpft werden, er muß sich jede leibliche Freude versagen, will er geistig bedacht werden .... Er muß alles hingeben wollen, um alles empfangen zu können, denn dann erst löst er sich gänzlich von der Materie und kann nun auch ungehindert eindringen in das geistige Reich, das ihm nun die Erfüllung seines Sehnens ist.

Begehrt der Mensch Irdisches, so muß es ihm um seiner Seele willen oft versagt bleiben, begehrt er jedoch Geistiges, so wird sein Begehren ungemessen erfüllt. Denn Gott setzt keine Grenzen, Er gibt immer, so Seine Gabe begehrt wird .... Doch diese Gabe in ihrem ganzen Wert erfassen und in aller Köstlichkeit empfinden zu können ist erst dann möglich, wenn jedes irdische Verlangen erstickt ist, wenn sich der Menschen Sinn ganz dem Geistigen zugewandt hat und also seine Seele sich mit dem Geist vereint hat, denn nun strömet das lebendige Wasser unaufhaltsam aus dem Quell und ist Labung und Erquickung der dürstenden Seele ....

Amen

BD 1508 empfangen  6.7.1940

Krise ....
Gewaltsames vorzeitiges Beenden ....
Naturkatastrophe ....

Es geht die Menschheit einer Krise entgegen, die nicht unbedenklich ist, denn es besteht größte Gefahr, so sie nicht als solche erkannt und ihr entsprechend begegnet wird. Es können sich die wenigsten Menschen vorstellen, wie ungeheuerlich sich der geistige Tiefstand auswirkt auch in der Gestaltung der Erdoberfläche. Es ist unverständlich, solange der Mensch nicht weiß, welche Aufgaben auch die gesamte Natur hat im Höherentwicklungsprozeß alles Geistigen. Es muß ein jedes Wesen Kraft aus Gott empfangen, also wird diese Kraft auch in alles geleitet, was als Schöpfungswerk den Menschen sichtbar ist. Es ist dies zunächst nötig lediglich für die Erhaltung dessen, was Gott geschaffen hat.

Die eigentliche Aufgabe aber ist, daß sich das Geistige zusammenschließt und also durch die Vermehrung in sich zu höherem Reifegrad gelangt. Dieser Zusammenschluß geht naturmäßig vor sich, d.h., der göttliche Wille bestimmt die einzelnen Wesenheiten, sich mit anderen zu verbinden, indem Er allen Seinen Schöpfungen ihre Bestimmung zugewiesen hat, die nun auch erfüllt werden müssen, weil die Wesenheiten gezwungen sind, das zu tun, was Gott ihnen als Aufgabe gestellt hat. Es ist aber das Stadium des freien Willens für diese noch in dem gebundenen Zustand sich befindlichen Wesen eine große Gefahr insofern, als die Menschen ihren Willen in Gott entgegenwirkender Weise gebrauchen können und nun die gebundenen Wesen in große Not bringen, indem sie den noch nicht beendeten Gang in einer Form vorzeitig beenden, also das Wesen wohl aus der jeweiligen Form befreien, dieses jedoch noch nicht den Reifezustand erlangt hat, der für die nächste Form Voraussetzung ist.

Es ist also das nun ungebundene Geistige gewissermaßen seiner Tätigkeit enthoben, die es zuvor leisten mußte, kann die nächste Form noch nicht beleben und muß also zwangsmäßig untätig sein, was für das Wesen ein qualvoller Zustand ist. Denn nun ist sein Entwicklungsgang gehemmt, es ist eine Stockung eingetreten, die das Wesen eigenmächtig nicht beheben kann .... Es muß nun gewaltig ringen, um wieder in eine neue Form einverleibt zu werden, und dieses Ringen geschieht in einer Weise, daß es das noch in der Form befindliche Wesenhafte gewaltig bedrängt, d.h. es antreibt zu rascherer Tätigkeit; daß also das ungebundene Geistige seinen Tätigkeitsdrang überträgt auf das noch gebundene Geistige und dieses nun außergewöhnlich rege ist .... was in unnatürlicher Weise, d.h. in vermehrtem Wirken zum Ausdruck kommt.

Es ist dies scheinbar also eine Unregelmäßigkeit .... ein Abweichen oder eine Veränderung der bestehenden Naturgesetze, ist aber doch dem göttlichen Willen entsprechend, da der verkehrte Wille des Menschen selbst Veranlassung dazu ist und den also im Entwicklungsgang gehinderten Wesenheiten der rechte Ausgleich zugebilligt werden muß .... Die Auswirkung dieser vermehrten Tätigkeit aber wird dem Menschen wieder spürbar sein, und zwar in ihm wenig zusagender Weise. Es wird, was ursprünglich bestimmt war, den geistigen Wesenheiten lange Aufenthalt zu gewähren, nun durch die erhöhte Tätigkeit zu ungewohnter Zeit das Geistige in sich freigeben. Es werden also gewissermaßen außergesetzliche Naturerscheinungen außergewöhnliche Folgen haben ....

Es sind dies die Katastrophen, die in der Natur bedingt sind, die also wohl direkt nicht vom Willen des Menschen abhängen, indirekt aber doch die Folgen sind des verkehrten Willens. So nun der Geisteszustand der Menschen so tief ist, daß sie keinerlei Verbindung haben mit Gott, daß sie weder ihre Erdenaufgabe erkennen noch den Sinn und Zweck der Schöpfung, noch den Höherentwicklungsgang aller Wesenheiten und ihren eigenen endlos langen Erdenweg, scheuen sie auch nicht davor zurück, eigenmächtig in diese Schöpfung einzugreifen, die einen anderen Zweck hat als den der Ausbeutung von Menschenhand, und dieses Eingreifen, das entsetzlichen Wirkungen hat eben auf jene frühzeitig frei werdende Wesen, zieht nun unabwendbare Folgen nach sich, die gerechterweise wieder von den Menschen getragen werden müssen, obgleich es ihnen oft nicht begreiflich erscheinen will, daß sie die eigentliche Ursache jener verheerenden Katastrophen sind durch eben ihren verkehrten, Gott entgegengerichteten Willen.

Und es hat nun die Erde eine solche gewaltsame Freiwerdung des Geistigen zu erwarten, es wird durch das Gebaren der Menschheit dieser Prozeß beschleunigt, es drängt das gewaltsam frei gewordene Geistige zu immer regerer Tätigkeit sowohl außerhalb als auch im Inneren der Erde, und es hemmt Gott nicht diese Tätigkeit, da der Mensch selbst eingegriffen hat unberechtigterweise und also eine von Gott dem Wesen in Liebe gewährte Verkörperung beendete wider Gottes Willen.

Alles Geistige, was Ungerechtigkeit erleidet, darf sich sein Recht verschaffen, also sind die Katastrophen, obgleich gänzlich dem Naturgesetz zuwider scheinend, Seinem Willen entsprechend, müssen also als göttliche Sendungen anerkannt und bewertet werden. Die Menschen jedoch, die dem Willen Gottes gemäß leben, die ihren Willen dem göttlichen Willen unterordnen und also wohl unterrichtet sind von Gottes Liebe, Allmacht und Weisheit, können jeglicher Sendung von oben gefaßt entgegentreten .... Sie werden, wenn auch die Katastrophe ihr leibliches Ende bedeutet, nichts verlieren auf Erden, sondern die Herrlichkeiten Gottes werden ihnen offenbar, und sie werden Lob und Dank singen ihrem Schöpfer bis in alle Ewigkeit ....

Amen

BD 1509 empfangen  7.7.1940

Erforschen und Bejahen der Geisteskräfte ....

Verwerfet nicht, was euch nicht faßlich erscheint. Und so euch das Wirken der Geisteskraft zweifelhaft dünkt, haltet dennoch mit eurem Urteil zurück, bis ihr euch eingehend informiert habt und das wieder mit Hilfe göttlicher Kraft, die ihr im Gebet erflehen sollt. Denn es ist der menschliche Verstand wahrlich nicht ausreichend, und ohne Gebet ist eben nur der menschliche Verstand tätig. Es gibt so viele Dinge, die zu ergründen euch verstandesmäßig nicht gelingen wird, und doch könnt ihr darum nicht behaupten, daß es keine Erklärung dafür gibt .... Nur muß sie dort gesucht werden, was außerhalb des menschlichen Verstandes liegt .... im geistigen Wirken jener Kräfte, die gleich euch existieren, nur euch nicht sichtbar oder greifbar.

Letzteres schließt aber nicht das Vorhandensein jener Wesen aus, denn mit den leiblichen Augen zu schauen und mit leiblichen Ohren zu hören ist auch nur etwas irdisch Bedingtes, das mit dem Verlassen dieser Erde sein Ende findet. Das geistige Schauen aber ist eine Folge geistigen Strebens, setzt also einen gewissen geistigen Reifegrad voraus, folglich können diese Wesen und ihr Wirken sichtbar nicht wahrgenommen werden. Sie darum aber gänzlich ablehnen zu wollen ist menschliches Irren. Es sind jene Geisteskräfte erst dann zu bejahen, wenn der Mensch überhaupt den Willen hat, darüber aufgeklärt zu werden. Dieser Wille schon läßt ihm etwas glaubhafter erscheinen, was er sonst nicht als Wahrheit annehmen kann, wohingegen ein sofortiges Ablehnen kennzeichnet, daß er gar nicht willens ist, etwas Übersinnliches zu ergründen.

Der Wille zu wissen beeinflußt auch die Glaubensfähigkeit .... Der Wille, jene Geisteskräfte zu erforschen, ist aber nun sehr minimal unter den Menschen, und die Folge davon ist, daß sich diese Kräfte auch nur selten äußern können so, daß diese Äußerungen ihnen als Beweis geliefert werden könnten. Also wird das Wissen um diese Kräfte immer geringer und die Annahmewilligkeit daher immer seltener .... Denn immer versuchen die Menschen, verstandesmäßig alle außergewöhnlichen Erscheinungen zu erklären und machen dadurch das Wirken der Wesen unmöglich.

Geistiges will geistig erforscht werden ....verstandesmäßiges Forschen aber fordert greifbare Beweise .... Geistiges jedoch kann greifbar nicht bewiesen werden. Sofern der Mensch aber weniger seinen Verstand gebraucht und Gott innig um Erleuchtung bittet und nun gefühlsmäßig die Antwort erwartet, wird diese ihm zugehen und ihm nicht mehr unannehmbar erscheinen, und dies ist schon das Wirken jener geistigen Wesen, die anders nicht erkannt werden können als durch die Bereitschaft des Willens .... durch den Glauben ....

Amen

BD 1510 empfangen  8.7.1940

Vergänglichkeit des Irdischen ....
Wegräumen - Hindernisse ....

Die Vergänglichkeit dessen, was euch Menschen begehrenswert dünkt, muß euch bewiesen werden, erst dann werdet ihr die Materie verachten lernen, und erst dann könnt ihr an euch und eurer Vollendung arbeiten. Denn noch hindert euch allzusehr die Materie, sie lenkt eure Gedanken von der eigentlichen Aufgabe des Erdenlebens ab, und so vergeht die Zeit auf Erden ungenützt. Gott aber hat Erbarmen mit euch, und Er sucht der Not eurer Seelen zu steuern. Und wenngleich Seine Sendungen auf Erden große irdische Not zeitigt, so ist sie doch wieder ein Beweis Seiner übergroßen Liebe, um euch dereinst weit größere Not zu ersparen. Darum erkennet diese Seine Liebe, was Er auch über euch senden mag.

Wisset, daß Er immer nur darauf bedacht ist, weit größere Not von euch abzuwenden, euch jedoch das Leiden nicht gänzlich erspart bleiben kann, weil ihr nicht selbst Hand anlegt an eurer Seelenarbeit. Ihr lebt euer Leben unbedenklich seiner Folgen, und also nützet ihr es nicht der eigentlichen Bestimmung gemäß. Und das hat euren geistigen Rückgang zur Folge, den Gott jedoch verhüten will aus Liebe zu euch, die ihr Seine Geschöpfe seid. Ihr strebet aber den geistigen Rückgang an, so ihr die Materie zu vermehren sucht, denn dann begehret ihr das, was ihr überwinden sollt .... ihr begehrt das, was zuvor euer Zustand war, seid also rückschrittlich, während es doch eure Aufgabe ist, euch von dem Verlangen frei zu machen und alles das zu überwinden, was Gebanntes ist in der Form.

Auf daß euch nun das Lösen davon leichter fällt, will euch Gott die Vergänglichkeit dessen vor Augen führen und zu ernstem Nachdenken über eure eigentliche Erdenaufgabe veranlassen. Er räumt euch alle Hindernisse aus dem Wege, die den Gang nach oben erschweren, doch ohne irdische Not ist eure Höherentwicklung in Frage gestellt. Das Leid kann euch nicht erspart bleiben, weil der freie Wille versagte. Denn gebt ihr aus freiem Willen alles hin, was der Welt Anteil ist, so trifft euch die Sendung von oben nicht schmerzlich, sondern sie ist euch nur Bestätigung dessen, was eure Seele zuvor erkannt hat.

Darum wird immer nur der Mensch leiden müssen, dessen Herz sich nicht frei machen konnte von irdischem Verlangen; er wird schmerzhaft empfinden, so er den Untergang dessen erleben muß, was ihm begehrenswert erschien. Und doch kann ihm solches Leid nicht ferngehalten werden, denn es ist der letzte Versuch, sein Verlangen zu ändern. So er Gottes Willen und Seine Liebe daran erkennt, wird auch dieses Vernichtungswerk von Segen sein, denn es ließ ihn seine eigentliche Aufgabe erkennen. Und es wird ihm diese Aufgabe nun leicht fallen, er wird nicht mehr so große Hindernisse zu überwinden haben, da Gott Selbst ihm diese verringert hat, weil er selbst zu schwach war, anzukämpfen gegen alles, was ihn hinderte auf dem Weg nach oben ....

Amen

BD 1511 empfangen  9.7.1940

„Schöpfet alle Kraft aus diesem Meinem Wort ....“
Voraussage ....

Schöpfet alle Kraft aus diesem Meinem Wort. Bedenket, daß Ich Selbst zu euch herniedersteige, um euch Stärkung zu bringen im Lebenskampf .... erkennet, daß Ich die Meinen nicht ohne Trost und Kraft lasse, so sie deren bedürfen. Lasset euch nicht genügen, daß ihr diese Meine Kraft nur einmal in Anspruch nehmet, sondern begehret sie stets und ständig, und sie wird euch zugehen ungemessen. Und so will Ich euch wiederum verkünden, daß ihr diese Kraft ungewöhnlich dringend benötigen werdet, denn es ist die Stunde nicht mehr fern, die euch jeglichen Haltes berauben wird, die Stunde, die euch Mir naheführen müßte, wenn ihr nur Meiner gedenken wolltet in eurer Not. Dann erhebet ihr sicher die Hände flehend zu Mir und erbittet Meine Hilfe, und sie wird euch gewährt sein, die ihr Meinem nur im Herzen vernehmbaren Ruf Folge leistet.

Ihr werdet Meine Nähe spüren, ihr werdet die ernste Lage erkennen, in der ihr euch befindet. Das wird euch zu Mir flüchten lassen. Bleibet Mir treu ergeben in dieser Not, so wird sie an euch vorübergehen. Und schöpfet zuvor Kraft und Trost aus diesem Meinem Wort .... Nehmet Mich zuvor schon auf in eure Herzen, verringert euren Widerstand zu Mir durch bewußte Hingabe eures Willens, und seid nicht ungläubig, sondern gläubig, denn dieser Glaube hält euch die große Not fern, ob ihr auch mitten in diesem Geschehen stehet. Denn um der Welt willen muß Meine Allmacht euch allen erkenntlich sein, um der Welt willen kommt jenes große Erleben über euch, das Meinen Willen und Meine Allmacht verrät.

Und es kann die Wirkung nur abgeschwächt werden an denen, die gläubig sind und Mir voller Vertrauen ihre Not vortragen, denn Mein Wille gebietet über Leben und Tod, und Mein Wille lässet die Menschen leiden, so es not tut, oder verschonet sie, so sie Mir sich übergeben. Und dieser Wille wird auch das Geschehen so gestalten, daß es nur milde berührt die Meinen, die Mir treu ergeben sind. Denn es muß über die Menschheit kommen, um sie zu Mir zurückzuführen, so weit dies noch möglich ist und die Seelen noch nicht gänzlich verstockt und verblendet sind.

Ich bange um diese Seelen und wende daher das letzte Mittel an, das scheinbar grausam ist und doch die einzige Möglichkeit bietet zu ihrer Rettung. Um den Meinen diese Stunde erträglich zu machen, gebe Ich ihnen zuvor Trost und Kraft durch Mein Wort. Wer sich dessen Einfluß hingibt, den schrecket nicht das Geschehen. Er weiß um Meine Liebe und Sorge und vertraut Mir voll und ganz .... er wird nicht bangend den Tag erwarten, sondern voller Zuversicht, durch alle Schrecken hindurchgeführt zu werden. Denn Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen Mich ....

Amen

BD 1512 empfangen  9.7.1940

Zusammenschluß mit Gott auf Erden ....
Überwinden jeglicher Begierden ....

Das mit Gott verbundene Wesen erkennt seine Bestimmung, denn es ist sich seines Ausganges bewußt und strebt dem letzten Ziel, der Vereinigung mit Gott, entgegen. Es ist also schon im letzten Stadium gewillt, seinen Widerstand gegen Gott aufzugeben, und dieser Wille trägt ihm die vollste Liebe Gottes ein, die sich nun so äußert, daß der Mensch gelenkt wird dem letzten Ziel entgegen, daß es ungehindert den Weg nach oben zurücklegen kann. Es ist ein solcher Erdenlebensweg nicht so beschwerlich, denn da der Wille zu Gott drängt und das Wesen bereit ist zu dienen, ist der Kampf nicht mehr vonnöten, der eigentlich nur den Willen zu Gott richten soll.

Sucht nun aber der Mensch den Zusammenschluß mit Gott auf Erden, so hat es jeglichen Widerstand aufgegeben und braucht daher auch niemals ankämpfen gegen die Versuche des Widersachers, den Willen zurückzugewinnen. Er ist nun zurückgekehrt zu Gott und lebt das Leben nur noch, um sich völlig zu entschlacken von dem, was noch irdisch ist an ihm. Denn der Wille zu Gott kann wohl sehr stark sein, es kann aber auch noch die Welt den Menschen gefangennehmen. Das Verlangen danach muß aber gänzlich überwunden sein, ehe die restlose Vereinigung mit Gott stattfinden kann. Und daher muß das Erdenleben genützt werden, um sich frei zu machen von jeglicher Begierde.

Ist das Verlangen nach Gott vorherrschend, so wird es keine große Mühe kosten, ist aber das Verlangen zur Welt noch stark, so werden dem Menschen noch Kämpfe beschieden sein, und daher wird leiden müssen, wer noch nicht innig genug mit Gott verbunden ist, und still und friedlich wird den Erdenweg gehen dürfen, dessen Verlangen nur Gott und der Vereinigung mit Ihm gilt. Und so ist der Leidenszustand gleichzeitig die beste Kontrolle für eigenes Begehren .... So der Mensch noch leiden muß, ist er noch nicht völlig entschlackt. Gott aber hilft ihm, sich frei zu machen von irdischen Begierden, und weiset ihn durch das Leid auf das Falsche seines Verlangens hin. Er will es dem Menschen leichtmachen, noch das letzte irdische Verlangen auszumerzen, Er will durch das Leid des Menschen Denken hinlenken zu Sich Selbst, so daß bald nur geistige Gedanken ihn bewegen und nun kein Hindernis mehr besteht zur letzten Vereinigung mit Gott.

Und also werdet ihr nur zur Höhe gelangen können, wenn ihr euch des öfteren verbindet mit dem himmlischen Vater, wenn ihr über alles Irdische hinweg zu Ihm verlangt und nichts weiter begehret als Seine Liebe und Gnade, um fortan in Seiner Nähe weilen zu dürfen. Dann wird euch diese zugehen in einem Maß, daß ihr werden könnt, was eure Bestimmung ist .... wahre Gotteskinder, die Seinen Willen in sich tragen und also sich geformt haben dem Willen Gottes gemäß .... ihr werdet euch vereinigen mit dem vollkommensten und höchsten Wesen, von Dem ihr einst ausgegangen seid ....

Amen

BD 1513 empfangen  10.7.1940

Tätigkeit ist Leben ....
Untätigkeit Gefahr ....

In aller Demut sich dem Willen des Herrn unterwerfen wird euch Seiner Gnaden würdig machen. Und darum nehmet alles hin, was der Herr euch sendet, ohne Widerspruch oder innere Auflehnung. Denn so Gott euch mit Leid bedenket, beweist Er euch auch Seine Liebe; nur weil Er euch innig liebt, lässet Er euch leiden, da anders ihr nie zu Ihm gelangen könnt .... Er aber will, daß ihr zu Ihm findet. Und daher werdet ihr die Welt erst zwingen, so ihr euch dem Herrn unterstellt habt, denn so ihr euren Willen aufgebet und in Seinem Willen lebt, steht euch größte Kraft zu Gebote, und ihr überwindet die Welt und jeden Gegner, der sich euch nahet, um euch zum Fall zu bringen. Und darum vertrauet euch bedingungslos dem göttlichen Herrn an, Er wird euch lenken und leiten auf allen Wegen.

In ruheloser Geschäftigkeit ist alles tätig, was aus Gott ist und wieder zu Ihm zurückstrebt. Denn ein Leben in Ruhe und Untätigkeit ist kein Aufwärtsstreben, sondern ein Hinabgleiten in die Finsternis. In der Tätigkeit allein liegt Leben, und tätig ist daher alles, was leben will, untätig sein aus freiem Willen dagegen die größte Gefahr, untätig zu werden gezwungenermaßen. Es ist die Gefahr deshalb so groß, weil der menschliche Wille dann schwach wird und dieser geschwächte Wille genützt wird vom Widersacher, der den Menschen immer mehr hindert, tätig zu sein für seine eigene Freiwerdung. Der Wille zur Tätigkeit ist immer ein Bejahen der Kraft, die dem Menschen zuströmt. Nützet er diese, dann wird er auch unentwegt tätig sein, weiset er sie ab, so ist er auch nicht fähig, tätig zu sein, denn aus eigener Kraft vermag er nichts. Der Wille zur Tätigkeit trägt ihm auch fortgesetzt die Kraft ein, und diese Kraft wieder läßt seinen Willen immer bewußter sich Gott zuwenden.

So der Mensch an sich und seiner Seele zu arbeiten bestrebt ist, wird sein Wille ständig angeregt werden, und er wird in rastloser Tätigkeit die Erdenaufgabe sehen, er wird nicht untätig bleiben, weil er die Untätigkeit als einen Stillstand erkennt, er aber zur Höhe schreiten will. Der lichtlose Zustand allerdings schwächt seinen Tätigkeitsdrang, d.h.. in Unwissenheit dahinleben wird gleichfalls hemmend sich auswirken. Die Kraft der Erkenntnis geht jedoch einem jeden zu, der zu Gott verlangt und zu Ihm betet. Denn diese belässet der Herr nicht in der Finsternis des Geistes .... Wer zu Gott innig betet, der wird in der Erkenntnis stehen, ihm wird Kraft und Gnade zuströmen, sein Tätigkeitsdrang wird vermehrt werden, und er strebt bewußt zur Höhe. Sein Wille wird unentwegt tätig sein, und tätig sein heißt frei werden von allem Zwang; tätig sein heißt, die Kraft aus Gott bewußt in Empfang nehmen und sie zu verwerten dem Willen Gottes gemäß .... und tätig sein nach Gottes Willen heißt, sich zu erlösen aus der Macht des Widersachers ....

Amen

BD 1514 empfangen  11.7.1940

Unfehlbarkeit ....
Kirchengebote ....

Ihr leget der Unfehlbarkeit eures Kirchenoberhauptes zu große Bedeutung bei, und ihr irret doch gewaltig. Es lag nicht im Willen Gottes, daß Seine Kirche von Menschen eigenmächtig geformt wurde dem Willen der Menschen entsprechend. Alles, was zur Aufrechterhaltung und zur Verbreitung Seiner Lehre gut war, hat Jesus Christus auf Erden Seinen Jüngern Selbst unterbreitet. Er hat die Verbreitung Seiner Lehre abhängig gemacht vom Willen des einzelnen, sie anzunehmen oder nicht. Er gab genaue Richtlinien an, die für einen jeden gültig waren, der Seiner Lehre anhangen wollte. Es sind dies die Verheißungen, die abhängig gemacht wurden vom Erfüllen dessen, was der Herr durch Seine Lehren von den Menschen forderte. Er ließ immer den freien Willen des Menschen unangetastet. Von selbst und ohne äußeren Zwang sollte sich der Mensch entscheiden und also Gottes Willen erfüllen. Und Er versprach diesen das ewige Leben ....

Mit den Worten: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben .... Ich bin das Mittel, das Rechte und die Erfüllung .... wer an Mich glaubt, der hat das ewige Leben ....“ fordert Er also nur den Glauben an Sich und Sein Wort. Seine Liebe will geben, etwas unvorstellbar Herrliches .... das ewige Leben. Dazu benötigt Er nur den Glauben der Menschen und ihren Willen. Nicht aber ist es Sein Wille, die Menschen, die schon in gekettetem Zustand auf Erden wandeln, mit neuen Sünden zu belasten ....

Wer wirklich glaubt an Jesus und Sein Wort, dessen Fesseln werden gelöst werden, wer jedoch nicht glaubt, der ist durch seinen geketteten Zustand schon gestraft genug, denn er muß darin verharren durch undenkliche Zeiten. Wer die zehn Gebote, die Gott Selbst den Menschen gegeben hat, außer acht läßt, wer sich gegen diese verstößt, der sündigt, d.h., er lehnt sich auf gegen Gott als die Liebe, weil er gegen das Gebot der Liebe verstößt. Er tut nichts, um sich aus seinem Zustand zu befreien, jedoch alles, um ihn zu verschlimmern. Die Erfüllung dieser Gebote ist das einzige Lösemittel, das Zuwiderhandeln aber gerade das Gegenteil.

Die Lehre von der Unfehlbarkeit aber wurde für die Menschen zu einem neuen Gesetzgeber insofern, als die von Gott erlassenen zehn Gebote um weitere vermehrt wurden, daß also die neuen Gebote sich gleichsam den Geboten Gottes angliederten und die Nichterfüllung dieser Gebote ebenso zur Sünde gestempelt wurde wie das Handeln gegen die von Gott erlassenen Gebote. Und dies ist ein Irrtum von entsetzlicher Auswirkung. Denn nun belasten sich die Menschen mit völlig unwichtigen, jedoch zur Pflicht gemachten Handlungen, die aber mit dem Gebot der Liebe zu Gott und zum Nächsten durchaus nichts zu tun haben.

Und ihre ganze Aufmerksamkeit gilt nur noch der Innehaltung dieser Gebote und der Freiwerdung von mutmaßlichen Sünden .... Und es ist dies ihre ganze Seelenarbeit, daß sie beachten, jenen von Menschen erlassenen Geboten nachzukommen oder die angebliche Schuld der Übertretung zu büßen. Und der furchtbaren Knechtschaft der Seele gedenken sie nicht, die durch Liebe nur allein gelöst werden kann. Wären diese Gebote vonnöten gewesen, so hätte sie wahrlich der Herr Selbst auf Erden gegeben und Seinen Jüngern die Erfüllung derer zuerst gepredigt ....

Also suchten Menschen, die Lehre Christi eigenmächtig zu verbessern, und scheuten nicht davor zurück, die göttliche Zustimmung dazu sich selbst zu geben, indem sie sich als vom heiligen Geist erleuchtet erachteten und nun in einem noch weit davon entfernten Zustand Bestimmungen erließen, die Gottes Willen nicht entsprechen konnten, weil sie das Verantwortungsgefühl den von Gott erlassenen Geboten gegenüber erheblich verringerten durch die Tatsache, daß jenen neu erlassenen Geboten nun die größte Aufmerksamkeit zugewendet wurde, so groß, daß nunmehr die Menschheit rein mechanisch ihnen nachkommt und im Glauben ist, die Lehre Christi zu befolgen, so sie die ihr auferlegten Pflichten erfüllt.

Es ist der wahrhaft erleuchtete Mensch ausersehen von Gott, diesen Übelständen Einhalt zu gebieten, d.h., sie aufzudecken. Jedoch nimmermehr kann Gott jene erleuchtet haben, die solche Gebote gaben oder gutheißen konnten. Es ist die Unfehlbarkeit des Kirchenoberhauptes ein verzerrtes Bild der Ausgießung des heiligen Geistes. Es wird, wer unter der Einwirkung des heiligen Geistes stand, jederzeit das Irrige dieser Gesetzgebung erkannt haben, doch weltlich kirchliche Macht hinderte sie an der Richtigstellung dieses folgenschweren Irrtums. Denn es wurden jene Gebote nicht geboren aus dem Liebegeist .... Es lag den Gesetzgebern weniger daran, ringenden Seelen ihre Arbeit zu erleichtern zur letzten Freiwerdung, sondern das Motiv des Entstehens jener Gebote war Machtvergrößerungssucht und der Wille, die Menschen in ein gewisses Hörigkeitsverhältnis zu bringen, da gleichzeitig die Nichterfüllung der Gebote als schwere Sünde erachtet wurde.

Wahre Diener Gottes haben stets diesen Mißstand erkannt und ihm entgegentreten wollen, doch es ist die Lehre von der Unfehlbarkeit des Kirchenoberhauptes schon zu tief verwurzelt, als daß sie so leicht ausgerottet werden könnte. Und es wird sich davon nur frei machen können, der die reine Wahrheit sucht und Gott Selbst um diese bittet und um den Geist der inneren Erleuchtung ....

Amen

BD 1515 empfangen  11.7.1940

Geist von Ewigkeit ....
Des Geistes Kraft ....

Alles zeuget von Mir, was dich umgibt .... Alles ist Leben aus Mir und Geist von Mir .... Und über allem schwebet Mein Geist, Mein Wille, Meine Kraft .... über allem bin Ich .... Und was sich dir kundtut, ist das gleiche, was um dich ist. Also bin Ich bei dir und Meine Liebe umfasset dich. Und also sehe Ich auf dich hernieder, die du Mir nahe zu sein begehrst. Und Ich segne dich und gebe dir Mein Wort ....

Der Geist von Ewigkeit wird immer weilen, wo Er begehrt wird. Er ist ohne Zeit und Raum, Er überstrahlt die Gesetze der Natur, Er ist in aller Fülle bei einem jeden, der Ihn rufet. Der sich dem Geist aus Gott überläßt, muß Seinen Willen erfüllen, denn er ist seiner Verantwortung enthoben .... Der Geist aus Gott löset, was gebunden war, und er ordnet die Herzen der Willigen, er macht sie bereit zur Entgegennahme der göttlichen Liebe .... Und das ist des Geistes Wirken, daß ihr in Liebe entflammet zu Gott, Der euch erwählet hat zum Wirken für Ihn.

Des Geistes Kraft erleuchtet euch, des Geistes Kraft gibt euch Mut und starken Willen, des Geistes Kraft läßt euch das Rechte erkennen und vertreten, und des Geistes Kraft läßt euch die Nähe spüren Dessen, Der in Sich Kraft und Liebe ist. Sie schützet euch vor Irrtum, so ihr redet für den Herrn, sie stärket eure Weisheit in jeder Streitfrage, des Geistes Kraft wird nimmer euch entzogen, die ihr euch erboten habt, dem Herrn zu dienen.

Und alle Weisheit wird euch überkommen, so ihr reden sollt in Seinem Auftrag, Er wird eure Gedanken lenken, eure Worte formen und euch die Gabe zu sprechen geben, so die Stunde gekommen ist, da der Herr wirket durch euch. Und Sein Geist strömet unaufhörlich in euch über, es wird die Kraft nicht nachlassen, benötigt ihr diese für Ihn, um Seinen Namen zu verkünden vor aller Welt. Und Gottes Wille bestimmt dich zu einer Aufgabe, die Seiner Verherrlichung dient .... Er will der Welt Weisheit zuschanden machen und tiefste Weisheit verkünden durch deinen Mund, und Ihm zu dienen soll einziger Zweck deines Erdenlebens sein.

Und Der dich führet, lässet dich nicht allein, ob auch massenhaft der Feind gegen dich aufsteht. Er wird deinen Mut stählen und dir die Sinne öffnen für alle geistigen Strömungen. Und Er wird dir Macht geben über die, welche dich vernichten wollen, denn Er wird deinen Willen, den du Ihm opferst, bestimmen, und du wirst nun tun, was Sein Wille dir vorschreibt und also Sein Werkzeug sein auf Erden ....

Amen

BD 1516 empfangen  11.7.1940

„Du bist Petrus der Fels ....“

Eine gewisse Empfangsfreudigkeit ist Voraussetzung folgender Kundgabe: Der lebendige Glaube ist der Fels, auf dem Jesus Christus Seine Kirche erbaut sehen wollte .... ein Glaube, so tief und unerschütterlich, wie ihn Petrus hatte, solange der Herr in seiner Nähe war. Es war sonach Petrus ein Vorbild dessen, der der Kirche Christi angehören wollte. Denn ohne diesen Glauben war die Lehre Christi, also Sein Evangelium, nicht annehmbar .... Der Glaube allein bejaht Jesus Christus und erkennt Ihn als Gottes Sohn und Erlöser der Welt an .... Sollten also die Menschen das annehmen, was die Jünger in alle Welt verbreiteten, so mußten sie vorerst glauben an einen Gott der Liebe, Güte und Barmherzigkeit, an einen Gott der Allmacht und Weisheit, an einen Gott der Gerechtigkeit .... Dann erst konnten Seine Lehren als göttlicher Wille Eingang finden bei ihnen, also war der tiefe Glaube Voraussetzung.

Es waren Seine Jünger alle tief im Glauben, und daher nahmen sie Seine Lehren sehr schnell an und suchten dem göttlichen Willen, den Er ihnen offenbart hatte, gerecht zu werden. Und dadurch drangen sie immer tiefer ein in das Wissen um göttliche Wahrheiten, und dies weckte in ihnen auch die Fähigkeit, zu lehren nach Gottes Willen, was nimmermehr möglich gewesen wäre, so es ihnen am Glauben gemangelt hätte. Also spricht der Herr „auf dir will Ich Meine Kirche bauen.“ .... Und Seine Kirche ist die Gemeinschaft derer, die Jesus Christus nachfolgen wollen; Seine Kirche ist die kleine Gemeinschaft derer, die alles fest und unerschütterlich glauben, was der Herr auf Erden gesagt und getan hat; die um dieses Glaubens willen Gottes Gebote zu erfüllen trachten, die das ewige Leben begehren und also das Erdenleben führen dem Willen Gottes gemäß ....

Die Kirche ist eine Gemeinschaft der Gläubigen .... Und so also die Menschen im tiefsten Glauben stehen, wird keine Macht der Hölle je diesen Glauben erschüttern können und Gewalt haben über solche vollgläubige Menschen, die nur Gott suchen und Ihn als ihren Herrn und Schöpfer anerkennen. Es wird der tiefe Glaube an Gott stets die Macht des Widersachers brechen, denn wer im Glauben lebt, der lebt auch in der Liebe, und die Liebe ist des Widersachers schärfste Gegnerin. Was also ist verständlicher, als daß der Herr den gläubigsten Seiner Jünger als Beispiel anführt, daß Er einen starken Glauben zur Voraussetzung der Zugehörigkeit Seiner Kirche macht .... daß also Petrus diesen Glauben verkörperte und Jesus Christus zu Seiner Kirche alle jenen zählen will, die gleichfalls tief gläubig sind .... Wie einfach sind die Worte zu verstehen und wie verstehet sie die Welt ....

Amen

BD 1517 empfangen  12.7.1940

„Gehet hin und lehret alle Völker ....“

Des Gegners größte List ist, das Denken des Menschen zu trüben und seinen Plänen gefügig zu machen. So nun der Mensch in tiefster Demut den göttlichen Geist erbittet, wird sein Denken recht sein und er klarstens erkennen den Sinn dieser Worte. Er wird auch erkennen, daß der Wille zu herrschen das Wirken des göttlichen Geistes ausschalten mußte, daß nun das Denken irrig war und eine falsche Lehre so entstehen mußte, die den Sinn des göttlichen Wortes ernstlich entstellte. Und Gott wehret den Menschen nicht, denn Er tastet den freien Willen des Menschen nicht an .... Das Evangelium hat Er Seinen Jüngern gelehrt und sie beauftragt, es zu verbreiten mit den Worten: „Gehet hin und lehret alle Völker.“ ....

Die tiefe Gläubigkeit Seiner Jünger garantierte das Wirken des heiligen Geistes, und also konnten die Jünger nichts anderes als die Wahrheit lehren. Also wird immer die Sicherheit für die Wahrheit eines lehrenden Dieners Gottes sein, so dieser im tiefsten, also lebendigen Glauben steht. Dieser wird ein echter Nachfolger Petri sein und ein Anhänger der Kirche, die Jesus Christus Selbst gegründet hat, die aber nimmermehr eine weltliche Macht darstellen sollte, sondern nur rein geistig sich ausbreiten sollte unter allen Völkern der Erde.

Es hat nimmermehr Gott den Menschen zur Aufgabe gemacht, auf Erden ein Institut zu gründen und nun im Rahmen menschlich erlassener Gebote die reine göttliche Lehre wohl einzuflechten, jedoch gewissermaßen zwangsmäßig die Erfüllung der Gebote zu fordern, was wider den göttlichen Willen geht. Es soll in vollster Freiheit des Willens der Mensch die Lehre Christi in sich aufnehmen und den göttlichen Willen zu erfüllen trachten. Es soll diese Lehre dargeboten werden den Menschen von wahrhaft gläubigen, Gott-dienen-wollenden Lehrenden, die dann auch erleuchtet sind vom Geist Gottes, so sie diese Lehre verkünden.

Es kann aber der Geist aus Gott niemals dort tätig sein, wo ein Gebäude weltlicher Macht entstanden ist und diese Macht zu stärken einziger Zweck der vielen Verordnungen und Gebote war, die angeblich unter der Assistenz des heiligen Geistes erlassen wurden, und so die Lehre von der Unfehlbarkeit des Kirchenoberhauptes entstand. Immer wieder ist der heilige Geist am Werk, diese irrigen Lehren zu widerlegen und den Menschen Aufklärung zu geben, doch immer wieder ist der menschliche Wille so stark, die reine Wahrheit zurückzuweisen und den Irrlehren anzuhangen.

Und es kann der Wille des Menschen nicht zur Annahme der Wahrheit gezwungen werden; er kann auch nicht zwangsweise veranlaßt werden, Gott Selbst als den Geber dessen, was ihm als Wahrheit unterbreitet wird, anzuerkennen. Es muß ihm selbst freigestellt sein, die Wahrheit zu erkennen, doch steht ihm dazu viel Hilfskraft zur Verfügung .... Es wird hingewiesen werden, der nur ein wenig Verlangen nach der Wahrheit in sich trägt, und es wird im Gebet jederzeit die Erkenntniskraft anfordern können, wer willig ist, d.h., wem es ernstlich daran gelegen ist, den rechten Weg auf Erden zu gehen ....

Amen

BD 1518 empfangen  12.7.1940

Verbreiten der reinen Wahrheit ....
Irrlehren ....

Es ist ohne jeglichen Wert, für die Verbreitung einer Lehre Sorge zu tragen, die nicht mehr ihrem Urzustand entspricht. Und daher wird gerade den Menschen Aufklärung gegeben werden müssen, die auf Erden lehrend auftreten, denn diese setzen sich für eine Lehre ein, die nicht mehr das ist, was sie uranfänglich war. Es ist zwar eine gewisse Vorsicht geboten, auf daß nicht jeder Lehrende sich im-Irrtum-wandelnd fühle, denn es kann, wer selbst dem Willen Gottes gemäß lebt, dieser gleichfalls die Wahrheit von der Unwahrheit unterscheiden, und er kann entsprechend recht lehren, wenngleich er einer Gemeinschaft angehört, deren Lehre schon von der reinen Lehre Christi abweicht.

Sein Wille, Gott zu dienen in aller Demut, schützt ihn vor irrigem Lehren, denn er steht in der Gnade, und die Weisheit Gottes teilet sich ihm mit, sofern er für Gott spricht. Seine Worte werden stets gesegnet sein vom Herrn, sie werden auch tiefen Eindruck hinterlassen bei den Hörenden, während die nicht Gott-gewollten Lehren nur dort Anklang finden, wo des Menschen Wille zur Wahrheit nicht bedeutend ist. Dort kann zwar auch köstliche Gabe geboten werden, ohne von den Menschen als das erkannt zu werden, was es ist. Jedoch den lehrenden Kräften soll die reine Wahrheit zugehen, denn ihnen liegt es ob, viele Menschen zu unterweisen, und es ist dazu nötig, daß sie die Wahrheit von der Unwahrheit wohl zu unterscheiden vermögen.

Und doch kann ihnen nur in dieser Weise Aufschluß darüber gegeben werden, und sie werden auch dann noch abweisen, so sie nicht suchende und streng wahrheitsliebende Diener Gottes sind. Jene haben sich selbst erboten, Gottes Wort den Menschen zu predigen, also muß Gott Sein Wort schützen vor jeder Verunstaltung. Und Er wird dies tun, so der Hörer Ihn aufrichtig bittet, in der Wahrheit zu stehen, und also gläubig das Wort Gottes entgegennimmt. Ihm wird Gott die Wahrheit geben und ein reiches Wissen ....

Denn Sein Wille ist es, die Menschen in die Wahrheit zu leiten, und also muß Er sowohl den Lehrenden als auch den Hörer sorglich hüten vor Irrtum, und deshalb geht Sein Wort unentwegt denen zu, die den Willen haben, Verkünder der Wahrheit aus Gott zu sein .... Ihnen offenbart Sich der Herr Selbst so, daß sie die Wahrheit erkennen und sich nun dafür einsetzen .... daß sie belehren, die irrend sind, und also die göttliche Lehre rein und unverfälscht verbreiten ....

Amen

BD 1519 empfangen  13.7.1940

Verbildetes Denken ....
Irregeleitete ....

Es vermittelt dir der Geist aus Gott eine Kundgabe von ungeheurer Wichtigkeit, und Er benötigt daher deinen ganzen Willen und freudige Entgegennahme dieser Botschaft ....

Wenig Erfolg wird zu verzeichnen sein bei denen, deren Gedankengang irregeleitet ist und die dennoch der festen Überzeugung sind, in der Wahrheit und im Wissen zu stehen. Und jenen will der Vater im Himmel helfen, denn sie wurden irregeleitet ohne eigene Schuld. Sie vertrauten allzusehr ihren geistigen Führern auf Erden und ließen sich lenken nach deren Willen. Es ist dies zwar eine gewisse Schwäche des Willens und ein Mißbrauch des eigenen Verstandes, den Gott dem Menschen für die Erdenzeit gegeben hat und den dieser nützen soll als Kraft.

Doch da sich schon in frühester Jugend unberufene Menschen des Gedankenganges solcher Schwächlinge bemächtigten und diesen also lenkten nach eigenem Ermessen, wurde der Mensch zwangsläufig in eine verkehrte Gedankenrichtung hineingedrängt und kann sich nun schwer daraus befreien, da jene Menschen Mittel und Wege fanden, eine gewisse geistige Knechtschaft über die ihnen Anvertrauten zu verhängen, die eigenes Denken ausschalten sollte, was jenen erwünscht war. Und dieser Geknechteten erbarmet Sich der Herr und sucht ihnen Hilfe zu bringen in verschiedenster Art .... indem Er sie zuerst zu eigenem Denken veranlaßt durch irdische Not.

Er sucht ihnen Aufklärung zu bringen und steht ihnen greifbar nahe. Doch Er fordert von ihnen ein williges Entgegenkommen, daß sie ihren freien Willen gleichfalls tätig werden lassen. Dies ist unbedingt erforderlich, da der freie Wille auch die verbildete Lehre in Empfang nahm, muß er nun auch das, was ihm nun geboten wird, prüfen auf seine Wahrhaftigkeit hin und es also annehmen oder ablehnen. Denn Gott kann Seinen Gerechtigkeitssinn nicht ausschalten, Er muß eines jeden Gesinnung gelten lassen. Da er sich zuvor von einer fremden Macht beherrschen ließ, eigenes Denken ausschaltete und bedingungslos annahm, was ihm dargeboten wurde, so muß Gott nun auch das gleiche fordern für die Lehre, die Er Selbst den Menschen von oben bietet ....

Er muß gewissermaßen ein zweites Mal unterwiesen werden, und zwar in gänzlich neuer Geistesrichtung. Aber er muß nun seinen Verstand gebrauchen, um das, was ihm unterbreitet wird, zu prüfen. So er gläubig ist, also Gott im Herzen trägt, so wird er auch bald erkennen, auf welcher Seite die reine Wahrheit ist. Ist der Wille in ihm rege, diese zu ergründen, so stattet ihn Gott auch mit scharfem Verstandesdenken aus, und es wird ihm gelingen, sich frei zu machen von dem Zwang, der bisher auf ihn ausgeübt wurde. Es sind unglaublich viele Irrtümer entstanden durch eben diese Beeinflussung der Menschen durch unwissende, nur dem Namen nach Gott-dienen-wollende irdische Lehrkräfte, und von dieser Beeinflussung muß sich der Mensch unbedingt frei machen, um nun seine Gedanken der reinen Wahrheit zuzuwenden.

Es können die seltsamsten Gelegenheiten Anlaß dazu sein, daß der Mensch die Haltlosigkeit jener bisher für wahr erachteten Lehren einsehen lernt und, wenn auch nur rein innerlich, sich zu trennen beginnt von dem, was ewig nur ein Hindernis ist für ihn .... Hat er einmal den Irrtum erkannt, so tritt nun der eigene Verstand hinzu und hindert jede weitere Beeinflussung durch irrige Lehren. Und dann hat der Mensch, dem die Umänderung des Denkens oblag, leichtes Spiel, so der andere willig ist.

Unglaublich schwierig aber ist es, wenn es dem Widersacher bereits gelungen ist, das Denken des Menschen gänzlich zu verwirren, wenn dieser nicht mehr unterscheiden kann göttliches und menschliches Wirken, so ihm der Beweis für ersteres deutlich gegeben wird. Diesen muß Gott dann schwerstes Leid zusenden, auf daß solches den erwünschten Erfolg nach sich zieht und die Menschen ihren Verstand richtig gebrauchen ....

Amen


 
 
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