Buch 30           NR.  2020 – 2133

empfangen von  Bertha Dudde  in der Zeit vom 8.8.1941 – 29.10.1941

Eine Einsicht ins Gesamtwerk Bertha Duddes – 1891-1965 – mit ihrer Autobiographie, mehreren Einführungen ins Werk, vielen Hinweisen und Klarstellungen, allen Downloads (auch mehrsprachig), mit Schriftenangeboten verschiedener Herausgeber (gedruckte Bücher, Themenhefte u.v.m.), Ausdruckversionen aller Texte (Kundgaben) finden Sie hier, eine Auswahlliste mit allen Dudde-Büchern finden Sie hier.

BD 2020 empfangen  8.8.1941

Innere Stimme ....
Gedanke .... Tat ....

Wogegen sich das Innerste im Menschen wehrt, das entspricht auch nicht dem Willen Gottes, sowie der Wille, Gott zu dienen, ihn zum Denken und Handeln bestimmt. Den mannigfaltigsten Versuchen ist er ausgesetzt von seiten des Gegners. Jede Willensschwäche benützt er, um ihm zu schaden.

Doch ein Gott ergebenes Erdenkind spürt auch die feinsten Regungen, die gegen dieses gerichtet sind, und darum wird immer das recht sein, was der Mensch im innersten Herzen bejaht, und das unrecht, was ihm Unbehagen einflößt. Selbst das dem Körper zum Wohlbehagen Dienliche wird eine leise Unruhe in ihm wachrufen, sofern es nicht dem göttlichen Willen, sondern dem Willen des Gegners entspricht, und darum soll der Mensch auf die leise Stimme im Herzen achten und ihr stets Folge leisten.

Jede Handlung hat ihren Ausgang im Gedanken, und der Gedanke ist Einwirkung guter oder böser Kraft auf den Menschen. Der Gedanke ist geistiger Zustrom der Macht, der sich der Mensch hingibt. Und dem Gedanken folgt unter Ausnützung der Kraft aus Gott die Tat ....

Geht dem Menschen der rechte Gedanke zu, d.h., nimmt er die Vermittlung guter geistiger Wesen in Empfang, so kann der Mensch nicht anders, als diese Gedanken zur Ausführung zu bringen, indem er die ihm innewohnende Kraft nützet und seinen Willen tätig werden läßt.

Je widerstandsloser gute geistige Kräfte den Menschen finden, desto emsiger ist der Mensch in seiner Tätigkeit, desto mehr Gedanken verwertet er, und es ist dies rastloses Arbeiten, es ist dies unentwegtes Tätigsein. Und läßt der Mensch die guten Gedanken auf sich einwirken, schenkt er den guten geistigen Wesen Gehör, so kann er auch nur gute Taten verrichten.

Gewissenlose Menschen aber nehmen auch die Übermittlungen der schlechten Kräfte entgegen, und sie lassen ihren Willen dann auch tätig werden, indem sie schlechte Taten verüben. Doch gehindert werden sie daran nicht. Schenken sie der inneren Stimme kein Gehör, so ist auch jeder Versuch der guten Wesen vergeblich, ihr Einfluß ist minimal, und folglich ziehen sie sich zurück von den Menschen so lange, bis sie aus eigenem Antrieb Gott wieder suchen und Er Sich also von ihnen finden läßt.

Ist das Streben im Menschen groß nach Vollendung, so erkennt er auch, ob die innere Stimme ihn recht mahnt, und er spürt auch, was er ablehnen soll, denn dem strebenden Menschen gibt Gott die rechte Erkenntnis, und er darf nur achten auf die innerste Stimme in sich, denn er wird recht gewiesen werden jetzt und allezeit ....

Amen

BD 2021 empfangen  9.8.1941

Geistige Wiedergeburt ....
Mittler .... Aufgabe

Der Moment der geistigen Wiedergeburt ist ungemein erhebend für die Seele und doch dem Körper nur wenig spürbar, da die geistige Wiedergeburt eine Vereinigung der Seele mit dem Geist in sich ist und ein Trennen vom Körper bedeutet. Es hat der Körper wenig Anteil an diesem Akt der Vereinigung, und daher ist dies oft sehr schwer, solange der Körper noch nicht still geworden ist, d.h., solange er noch einen gewissen Widerstand der Seele entgegensetzt, so sie diese Vereinigung mit dem Geist eingehen will.

Und doch gibt inniges Gebet der Seele die Kraft, ihren Willen zur Ausführung zu bringen. Und es soll das Gebet daher als Gegenmittel angewandt werden, wenn das Verlangen des Körpers zu stark ist und die Seele schwach zu werden droht. Der Geist im Menschen ringt gleichfalls um die Seele und möchte ihr die Wonnen des Zusammenschlusses eintragen, und so die Seele dann seinem Drängen nicht nachkommt, gewinnt der Körper Übermacht, und es wird sein Begehren erfüllt ....

Der Geist im Menschen kann die Seele nicht zwingen, genau wie der Körper keinen Zwang ausüben kann auf diese. Es ist der Seele freigestellt, wofür sie sich entscheidet. Die Entscheidung für den Geist aber trägt der Seele geistigen Lohn ein, während nur irdischer Lohn der Seele winkt, so sie sich für den Körper entscheidet.

Der geistige Lohn ist eine Total-Umgestaltung seines Denkens, ewige Wahrheit und Wissen, also Licht .... Der irdische Lohn sind die Güter dieser Welt, die unbeständig sind und vergänglich mit dem leiblichen Tode des Menschen. Der Mensch, der wiedergeboren ist im Geist, braucht keinen irdischen Tod mehr zu fürchten, denn sein Leben währt ewig, und er legt den Erdenleib nur ab, um in das ewige Leben einzugehen ohne jede Außenhülle. Er ist also wiedergeboren zu einem neuen Leben, in dem es keinen Tod mehr gibt.

Die Wiedergeburt des Geistes schließt jedoch irdische Freuden und weltlichen Genuß aus, denn Geist und Körper zugleich kann nicht bedacht werden. Es kann die Seele sich nur für eines von beiden entscheiden. Wer sonach nur weltlich gesinnt ist, wird niemals von der Wiedergeburt des Geistes reden können. Er muß alles Weltliche meiden und völlig sich davon trennen im Herzen, dann erst kann die Seele die Verbindung mit dem Geist eingehen, und das völlige Verschmelzen beider hat die Wiedergeburt zur Folge, die unvorstellbar beseligend ist, weil sie den Menschen empfangswürdig macht für die Weisheiten aus Gott, weil sie ihn zum Lichtträger macht und folglich zu einem Bindeglied zwischen Gott und den Menschen.

Ein Mittler sein zu können, der den Mitmenschen den göttlichen Willen kundgeben darf, ist eine Gnade von größter Bedeutung und verbunden mit einer Aufgabe, deren Erfüllen wieder höchste Seelenreife gewährleistet, und wiederum machen sich nur wenige Menschen dieser Gnade würdig, und nur wenige Menschen bieten sich Gott zum Dienst an und bitten Ihn um eine Erdenaufgabe zum Wohl der Mitmenschen.

Diese wenigen aber bedenket Gott mit Seiner Liebe und Gnade im Übermaß, und sie dürfen diese Gnade und Liebe anfordern zu jeder Zeit .... Immer wird Gott ihren Bitten Gehör schenken und sie mit Kraft bedenken, auf daß sie fähig sind, ihre Aufgabe zu erfüllen, auf daß die Kraft des Geistes in ihnen wirke zum Segen der Menschheit ....

Amen

BD 2022 empfangen  10.8.1941

Sorglosigkeit - Gefahr ....
Nachdenken - Beginn geistigen Einwirkens ....

Das für das Erdenleben Nützliche ist nicht immer fördernd für die Gestaltung der Seele, sondern oft sind die menschlichen Bestrebungen gerade dazu geeignet, die Arbeit an der Seele zu verhindern oder ungünstig zu beeinflussen. Und darum soll der Mensch Verständnis haben dafür, daß ihm Fehlschläge vom Schicksal beschieden werden, er soll wissen, daß sich bei dauernder günstiger Lebenslage eine gewisse Sorglosigkeit der Seele bemächtigt, daß das geistige Streben geringer wird und umgekehrt das Verlangen nach der Welt wiedererwacht oder zunimmt.

Gerade die Sorglosigkeit läßt den Menschen trachten nach mehr .... nach Erfüllung des Lebensgenusses .... während Sorgen und Nöte das Verlangen danach abschwächen und der Mensch im Geistigen aufgeht. Der ständige Kampf des Menschen auf Erden regt ihn zum Nachdenken an, und Nachdenken ist der Beginn der geistigen Verbindung und also auch der Beginn geistigen Einwirkens.

Durch das Nachdenken begibt sich der Mensch in die Macht jenseitiger guter oder böser Kräfte, je nach dem Objekt, das ihn zum Nachdenken veranlaßt. Denkt der Mensch nach, so ist dies schon sein Wille, Aufklärung zu erhalten .... Ein sorgloses Leben aber bringt dem Menschen so viele irdische Dinge nahe, die dann seinen Gedankengang lenken in verkehrter Richtung.

Nur, wenn der Mensch gänzlich abgeschlossen hat mit der Welt, wenn das geistige Streben sein ganzes Denken bewegt, dann kann ihm ein Leben in Sorglosigkeit beschieden sein, denn dann wird dies wenig an seinem Denken und Streben ändern, und seine Seelenarbeit wird keine Unterbrechung oder ungünstige Beeinflussung erleiden ....

Was euch Menschen in Mißstimmung versetzt, ist oft unsagbar segensreich für die Seele, gibt es doch Anlaß dazu, daß der Mensch in sich geht, besonders dann, wenn er selbst unter seiner Mißstimmung leidet. Dann wird er sich Rechenschaft abzulegen versuchen und, so er ehrlich ist gegen sich selbst, auch bei sich die Ursache suchen und dann die besten Vorsätze fassen, sich zu ändern.

Das Wichtigste im Erdenleben bleibt immer das Erkennen seiner selbst. Unbarmherzig mit sich selbst ins Gericht gehen, strengste Kritik üben und nicht aufhören, Gott um Kraft zu bitten zur Veredlung seines Wesens, das ist unbedingt erforderlich zur bewußten Seelenarbeit. Und wenn der Mensch sich unbelastet fühlt, läßt er oft nach; ein Nachlassen aber ist eine Stockung, die weit eher zum Rückschritt als zum Fortschritt führt. Das menschliche Leben muß daher dem Menschen Enttäuschungen, Fehlschläge oder mehr oder weniger schwere Leiden und Nöte bringen, um der Gestaltung seiner Seele willen ....

Amen

BD 2023 empfangen  10.8.1941

Vertiefen in innigem Gebet ....
Urverhältnis ....
Vater ....

Es können sich die Menschen nicht die rechte Vorstellung machen, wie nötig das Vertiefen ist in innigem Gebet. Die Gedanken sollen zu Gott gerichtet sein, es soll der Mensch jede Gelegenheit nützen, die Verbindung mit Gott herzustellen. Er soll in Gott das heiligste und vollkommenste Wesen sehen und, obwohl nicht würdig, voll Zuversicht und Glauben sich diesem Wesen zuwenden und Ihm alle seine Nöte und Leiden vortragen .... in der schlichtesten und natürlichsten Weise, denn dies findet Sein Wohlgefallen.

Er soll einen Zustand schaffen zwischen sich und dem Vater im Himmel, der vertraut und kindlich genannt werden kann. Ihm soll kein Anliegen zu gering erscheinen, als daß er es dem himmlischen Vater vortragen könnte; er soll Ihn anrufen in allen Nöten, und er soll wissen, daß Gottes Liebe das Kind nicht vergeblich bitten läßt, daß nur das traute Verhältnis hergestellt werden soll, das dem Vater das Recht gibt, das Leben des Erdenkindes zu regeln.

Gott will erkannt werden von den Menschen, Er will nicht als fernes, unnahbares Wesen gelten, Er will die Liebe des Erdenkindes besitzen, um es bedenken zu können mit Seiner unendlichen Liebe .... Er will, daß Seine Geschöpfe sich zu Ihm bekennen, auf daß sie dadurch frei werden von der gegnerischen Gewalt; Er will, daß sie sich nicht mehr getrennt fühlen von Gott, sondern sich immer inniger mit Ihm verbinden, so daß der Gott-ferne Zustand behoben ist ....

Und um dieses zu erreichen, muß der Mensch oft in sich gehen, er muß Gott in seinem Herzen suchen und finden, er muß seine Gedanken so formen, daß sie Gott zum Ziel haben. Er muß das göttliche Wort begehren, d.h., er muß wollen, daß Gott zu ihm spricht und daß Er ihn unterweiset und ihm Seinen Willen kundtut. Und der göttliche Wille muß ihm Leitfaden sein im Erdenleben .... immer muß er diesen Willen zu erfüllen trachten.

Gottes Wort ist der Ausfluß Seiner Vaterliebe, und die es hören und befolgen, sind in Wahrheit Seine Kinder, die Seine Liebe spüren werden, je inniger sie sich Ihm verbinden. Denn es ist der Mensch auf Erden, um diese Verbindung mit dem Vater im Himmel einzugehen, um wieder das Urverhältnis herzustellen, das innigste Gemeinschaft war ....

Amen

BD 2024 empfangen  11.8.1941

Mahnung zur Glaubensstärke ....

Alles nimm von Gott entgegen so, wie es dir gesandt wird. Es werden Zeiten kommen, in denen du müde und verzagt sein wirst und wo dein Glaube schwach zu werden droht. Dann aber halte dich nur an das Gebet, und flehe Gott an um Kraft, und du wirst überwinden die Schwäche des Glaubens und alle irdische Not. Denn Gott braucht starke Streiter für den Kampf wider die Welt, und stark wird der Mensch nur durch Überwinden seiner selbst.

Und darum bringe Gott jedes Opfer; versuche, dich jeder weltlichen Freude zu enthalten; bleibe Gott tief innerlich verbunden, und erkenne darin Seine große Liebe, daß Er dir Prüfungen auferlegt, an denen du ausreifen sollst. Denn der Tag rückt immer näher, der dich zur Tätigkeit ruft. Gott steht dir bei in jeder Not, und also darf sie dich nicht niederdrücken. Denn wen Gott einmal erfaßt hat mit Seiner Liebe, den lässet Er nicht fallen, und dieser Glaube soll so stark in dir werden, daß du jeder irdischen Not ohne Furcht begegnest und du nur immer zu Ihm deine Zuflucht nimmst im Gebet.

Was Gott über die Menschen sendet, wird eines jeden Ruhe erschüttern, und auch die Gläubigen werden zweifeln an Seiner Liebe und denken, Gott habe sie verlassen. Doch unsichtbar steht Er ihnen zur Seite, und Er fordert nur Zuversicht und Hoffnung auf Seine Hilfe .... und Er wird diese nicht enttäuschen ....

Amen

BD 2025 empfangen  11.8.1941

Zustand der Gottferne ....

Der Zustand der Gottferne kann sich niemals so auswirken, daß der Mensch gut und edel ist, sondern immer wird er sich dorthin gezogen fühlen, wo Gott-gegnerische Kräfte tätig sind, er wird Gefallen finden am Bösen, er wird ganz dem Willen dessen entsprechen, der in größter Entfernung von Gott steht.

Gott fernzustehen bedeutet Tiefstand und Niedrigkeit, es bedeutet Unvollkommenheit, Unwissenheit und Kraftlosigkeit .... Und darum kann ein Wesen in Gott-fernem Zustand weder gut und edel, noch weise, mächtig und vollkommen sein. Es wird alle jene Merkmale in sich tragen, die der Gegenpol Gottes verkörpert.

Wer seinen Gott-fernen Zustand zu wandeln sucht, der muß dem Gegner Gottes zu entfliehen suchen; er muß das meiden, was ihm den Stempel seiner Zugehörigkeit zu diesem aufdrückt. Er muß sich selbst bilden zur Höhe, Gott entgegen .... er muß versuchen, in Gottnähe zu gelangen.

Und also muß er das tun, was gegensätzlich ist zu dem, was er bisher getan hat, als er unter dem Einfluß des Gegners von Gott stand .... Er muß sein ganzes Wesen wandeln, er muß die Vollkommenheit anstreben, er muß Wissen begehren und um Kraft bitten .... Er muß die Merkmale der Gott-fernen Macht bekämpfen und sich so gestalten, daß er der Gottnähe würdig ist. Denn die Gottnähe ist das Köstlichste, was der Mensch auf Erden erringen kann.

Denn so, wie der Gott-ferne Zustand das Wesen bindet, so wird es durch die Gottnähe frei, und die Freiheit ist das erstrebenswerte Ziel alles Geistigen. Wer Gott fern ist, ist auch gebunden; alles Unfreie aber spürt den Zwang und möchte sich lösen davon .... Sowie das Wesen den Gott-fernen Zustand also als Qual empfindet und ihm entfliehen will, ist auch Aussicht, daß es sein Ziel erreicht.

Nur was sich wohl fühlt in dem Zustand der Gottferne, das wird nie frei werden aus der Gewalt dessen, der Gott entgegensteht. Es kann nicht frei werden, weil der Hang nach unten noch zu groß ist in ihm; es wird unfähig sein zu einer edlen Handlung; es wird auch unfähig sein zu lieben, und alles, was es tut, wird mehr dem Willen der bösen Macht entsprechen.

Gott aber will den Gott-fernen Zustand wandeln, und wo das Wesen nicht von selbst dies anstrebt, gibt Er ihm weitere Möglichkeit .... Er sucht den Menschen zu guten Taten zu veranlassen, auf daß er dadurch die Kraft der göttlichen Liebe verspüre und nun ohne diese nicht mehr sein mag.

Und dann beginnt der Aufstieg zur Höhe, dann beginnt das Verlangen nach der Gottnähe in ihm zu erwachen, und es wendet sich der Mensch aus freiem Willen vom Gegner Gottes ab, weil das Verlangen nach Gott in ihm tätig wird, d.h. seinen Willen anregt, sich zu Gott zu wenden um Hilfe .... Und es wird der Mensch nicht vergebens rufen, so sein Gebet der geistigen Höherentwicklung gilt ....

Amen

BD 2026 empfangen  12.8.1941

Glaube an das Erlösungswerk Christi ....

Eine unüberbrückbare Kluft bleibt die Gottferne für den Menschen, der Jesus Christus nicht als Gottes Sohn und Erlöser der Welt anerkennt, denn für ihn gibt es keine Möglichkeit, seinen Zustand zu wandeln. Denn dieser ist ein Zustand der Kraft- und Machtlosigkeit.

Die Kraft zum Höherstreben aber kann dem Menschen erst vermittelt werden, wenn er die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch nimmt. Zuvor ist er noch in den Banden dessen, der Gott fernsteht und keinen Willen hat, in die Gottnähe zu gelangen. Dessen Macht und Einfluß auf den Menschen ist noch zu groß, als daß der Mensch allein sich ihm entwinden könnte.

Und es starb Jesus Christus am Kreuz für alle Menschen, denen die Kraft, sich zu lösen vom Widersacher, mangelte, und Er erwarb ihnen dadurch die Gnaden .... d.h., Er vermittelte durch Seinen Tod denen die Kraftzufuhr, die Ihn anerkennen und sich durch Ihn befreien lassen wollen aus jener Gott-fernen Gewalt.

Eigene Kraft, d.h., die Kraft, die Gott einem jeden Menschen zum Leben gewährt, vermag nichts jener Macht gegenüber, doch die Kraft, die Jesus Christus durch Seinen Tod am Kreuz den Menschen erworben hat, vermag alles .... Also kann sie auch den Zustand der Gottferne wandeln in den Zustand der Gottnähe, sowie sie nur von Herzen begehrt und genutzet wird.

Es kann daher der göttliche Erlöser nicht ausgeschaltet werden, es kann Sein Liebeswerk, das Er für die Menschheit vollbrachte, nicht mißachtet oder verneint werden, denn dies bedeutet williges Unterwerfen unter die alles-verderben-wollende Macht.

Und so die Menschheit den Glauben hingibt an den göttlichen Erlöser, steht sie dort, wo sie vor der Niederkunft Christi stand .... in äußerster Gottferne .... denn sie ist völlig in der Gewalt des Bösen, sie führt alles aus, was er verlangt, sie ist gewissermaßen eins mit ihm durch ihren Willen.

Der Opfertod Jesu am Kreuz war das Mittel, der geknechteten Menschheit Hilfe zu bringen wider ihren Kerkermeister. Doch so sie sich nicht erlösen lassen will, bleibt sie in ihrem unerlösten, d.h. Gott-fernen Zustand und also jener Macht gänzlich verfallen. Ohne Jesus Christus und den Glauben an Sein Erlösungswerk gibt es kein Freiwerden aus der Gewalt des Gegners von Gott, und der Zustand der Gottferne kann niemals gewandelt werden ....

Amen

BD 2027 empfangen  12.8.1941

Zuwendung der Hilfe von oben in Zeiten der geistigen Not ....

Es benötigt die Menschheit von Zeit zu Zeit eine außergewöhnliche Zuwendung der Hilfe von oben, denn der geistige Tiefstand wirkt sich bedrohlich aus, und so Gott nicht den Menschen beistehen möchte, würde sich die gesamte Menschheit zerfleischen in gegenseitigem Haß und in Lieblosigkeit. Sowie die Liebe unter den Menschen erkaltet, sind sie zu allem fähig, und dieser Geist der Lieblosigkeit ist es, der Anlaß ist zu dem großen Erdenleid. So Gott in Seiner Liebe nicht zu den Menschen kommen möchte und von Seinem Liebereichtum denen abgeben möchte, die noch in der Liebe stehen, wäre die Erde wahrlich bald nur noch ein Schauplatz der schlechtesten Taten.

Doch wo die Lieblosigkeit verbannt ist, dort ist die Stimme Gottes wahrnehmbar, und es gibt diese Stimme Kunde davon, daß ein Gott ist, Der Sich der Menschen liebreich annimmt. Gott Selbst gibt Sich im Wort kund, Gott Selbst läßt geistige Nahrung zur Erde niederfließen, und es ist dies ein Mittel, um die Lieblosigkeit unter den Menschen zu verringern.

Es wird so mancher stutzig werden ob der Kundgaben, sofern es ihm ernst ist, zu prüfen. Und so der Empfangende sich ernstlich durchgerungen hat in Gebet um Gnade und Erleuchtung, wird es ihm leichtfallen, das wiederzugeben, was Gott ihm kundgetan hat.

Und dies ist die Aufgabe derer, die Gottes Stimme zu hören vermögen. Sie sollen reden, was Gott zu ihnen geredet hat; sie sollen das göttliche Wort verbreiten in der Welt; sie sollen sich üben, dieses Wort auch zu leben, d.h. mit der Tat beweisen, daß es in das Herz eingedrungen ist, und so der Gebende und Lehrende selbst das befolgt, was er predigt, so wird er Glauben finden unter den Menschen und also auch zum Segen der Menschheit wirken können.

Und das ist der Wille Gottes, daß durch Menschenmund Sein Wort verbreitet wird .... es ist Sein Wille, daß sich auf der Erde vereine, die gleichen Strebens sind .... Er will, daß sie einander Stärke und Trost geben sollen in der kommenden Zeit, die schweres Leid über die Menschen bringen wird, die aber auch die Hilfe Gottes erkennen läßt ....

Amen

BD 2028 empfangen  13.8.1941

Vaterworte ....
Gottes Liebe ....
Anlaß zum Wort ....

Vernehmet die göttliche Stimme: Es können die Menschen sich nicht vorstellen, daß Meine Liebe ihnen Rettung bringen möchte aus tiefster Not, und sie sind in vollster Unkenntnis darüber, daß sie ohne Meine Hilfe verloren sind, da sie einen Weg wandeln, der ins Verderben führt.

Sie tragen auch kein Verlangen danach, daß sie auf den rechten Weg geleitet werden, und daher ist ihr Zustand hoffnungslos, wenn Ich Mich nicht ihrer erbarme und ihnen Kenntnis gebe von der großen Not, in der sie sich befinden. Ich weiß um ihr Schicksal, dem sie entgegengehen .... Ich weiß um das große Leid, das ihrer im Jenseits harrt, so sie abscheiden von der Erde nach einem falsch geführten Erdenwandel, und es erbarmet Mich die Menschheit ....

Es ist geistige Dürre auf Erden, es ist eine unheilvolle Zeit, wo alles Gute zu unterliegen droht; es sind alle Kräfte aus der Unterwelt tätig, um die Welt mit Bösem zu durchsetzen, um das, was sich noch zu Mir bekennt, zum Abfall zu bringen.

Und also muß Ich Meinen Geschöpfen beistehen, Ich muß die geistige Not zu beheben versuchen, Ich muß ihnen eine Speise vom Himmel senden, die ihnen ständige Nahrung sein soll und die ihren schwachen Willen stärkt .... Ich muß sie unterweisen von Meinem Wort, Ich muß es ihnen zur Kenntnis bringen in einer Weise, die ihren Ablehnungswillen ausschaltet .... Ich muß Mich Selbst äußern, auf daß sie das Wort Gottes erkennen. Ich muß sie Meine Liebe fühlen lassen, indem Ich es ihnen verständlich zu machen versuche, was sie nicht mehr fassen können .... daß Ich Selbst zu ihnen herniedersteige im Wort!

Ich muß sie wieder glauben lehren und ihnen in aller Reinheit Meine Lehre unterbreiten und ihnen Kraft und Gnade vermitteln, so sie willig sind, Mein Wort anzunehmen. Und es veranlaßt Mich die Liebe zur Menschheit, das zu tun, was unbedingt nötig ist, soll die Menschheit nicht untergehen. Und so bin Ich Selbst bei ihnen und lehre sie, denn sie benötigen Mein Wort ....

Amen

BD 2029 empfangen  14.8.1941

Erbarmen mit der großen Not ....

Ich habe kein anderes Ziel als das Beenden dieser größten aller Nöte .... Ich will die Welt nicht im Elend lassen, denn es sind Meine Geschöpfe, die dem Untergang entgegengehen. Ich will ihnen Klarheit geben und Mich ihnen erkenntlich machen; Ich will ihnen die Wahrheit zuführen, und Ich will, daß es Licht werde in ihren Herzen.

Und darum steige Ich zur Erde hernieder, Mein Wort denen bietend, die es in Empfang nehmen wollen. Und ich stoße auf Widerstand .... Denn es wird Meine Liebe und Mein Wirken nicht mehr erkannt, und es wehrt sich die Welt gegen die Übermittlung dessen, was ihr zugeht.

Es wissen die Menschen nicht um Meine übergroße Liebe, sie messen mit dem Maßstab ihres Empfindens, und die Not auf Erden wird immer größer. Denn nur, die Mich als die Liebe erkennen, fassen es, daß Ich Mich ihnen kundgebe. Doch wo die Liebe nicht ist, da ist noch tiefste Nacht ....

Ich aber will, daß Licht werde, und gebe dir zur Kenntnis, daß alles zur Niederschrift Bestimmte Meinem Willen entspricht, daß es dir geboten wird von denen, die Ich erwählte, dich zu unterweisen. Ich gebe dir hiermit kund, daß die Stunde nicht mehr fern ist, da Ich dich rufe, denn es drängt die Zeit, und die Dunkelheit ist groß. Gib Liebe allen Menschen, die um dich sind, und lasse Mich also in der Liebe bei dir sein und Meine Kraft in dich überfließen, dann werden die Menschen erkennen, daß Ich durch dich zu ihnen spreche, und sie werden Meinen Worten Glauben schenken ....

Amen

BD 2030 empfangen  14.8.1941

Glaube und Liebe nötig zum Erkennen ....

Nur wo die Liebe ist, da ist auch das Licht, und wo Liebe füreinander wirket, dort wird auch das Verstehen sein. Denn einem liebenden Menschen wird es gelingen, in den tiefsten Tiefen des Herzens zu suchen, und er wird das Licht entdecken, das in ihm leuchtet.

Und er wird wissend sein, wenngleich er sich in völlig unwissender Umwelt befindet. Und es kann diesen wissenden Zustand ein jeder erreichen, so er es will. Nur Lieblosigkeit setzet Schranken, die unüberschreitbar sind, und so ist in der Lieblosigkeit immer der Anlaß zu suchen für die geistige Finsternis. Das Weltwissen wird nicht in Mitleidenschaft gezogen, wohl aber das geistige Wissen.

Gottes Erbarmung läßt jedoch auch denen geistiges Wissen zugehen, die nicht selbst in die Tiefen des Herzens hinabsteigen .... Er bietet es ihnen auch an, wo es nicht begehrt wird, um das Verlangen zu erwecken nach dem Licht .... Es ist dann oft schwer, es anzunehmen als göttliche Wahrheit, weil der Mensch den eigentlichen Weg zur Erlangung des Wissens nicht gegangen ist und weil sein Glaube an Gottes Liebe, Weisheit und Allmacht nicht stark genug ist.

Er erkennt Gott nicht in Seiner Größe, und er weiß nicht um Seine unendliche Liebe zu den Menschen. Und daher erscheint es ihm nicht möglich, daß diese Liebe Sich äußert Seinen Erdenkindern gegenüber. Und der mangelnde Glaube läßt ihn nicht erkennen, was Gott an ihm tut ....

Liebe und Glaube sind die Stützen der Lehre, die Jesus Christus verkündet hat .... In der Liebe und im Glauben wurzelt auch das Erkennen. Der Glaube an Gottes Liebe, Weisheit und Allmacht läßt alles möglich erscheinen, denn es wird begründet in der Liebe, es wird beschlossen in Seiner Weisheit und ausgeführt durch Seine Allmacht.

Wer also im Glauben steht und gleichzeitig liebetätig ist, dessen Herz faßt auch das außergewöhnliche Wirken jener Geisteskräfte, die im Gott-gleichen Willen stehen, die also Vermittler des göttlichen Kraftstromes sind. Und daher ist es verständlich, daß die Lieblosigkeit der Menschen das offensichtliche Wirken Gottes notwendig macht. Es soll dadurch der Glaube erneuert oder verstärkt werden, da sonst die Weisheiten, die göttliche Wahrheit, den Menschen nicht zugeführt werden kann.

Gottes Wille aber ist, daß Licht werde unter ihnen, und also sucht Er zuerst den Glauben zu vertiefen, und dies ist wieder nur möglich, wenn ein Vorgang in Erscheinung tritt, wo eine Beweisführung wegfällt, er also überirdisches Wirken annehmen läßt. Es können nicht immer den Menschen Beweise geboten werden, und er soll glauben lernen ohne solche. Er wird es auch können, so er im Zweifelsfall Gott Selbst angeht um Aufklärung oder Stärkung des Glaubens.

Die Willigkeit, zu glauben, ist schon ein erheblicher Fortschritt, das Glauben-Können dann die Folge des Glauben-Wollens. Denn Gott gibt dem, der glauben will, auch die Kraft, seinen Willen auszuführen, und was ihm heut noch unannehmbar erscheint, kann ihm morgen schon verständlich sein, wenn der Weg zu Gott von ihm gegangen wird und nicht allein der Verstand etwas zu ergründen sucht, was ihm außergewöhnlich erscheint.

Gott will um die Wahrheit angegangen werden. Niemals aber soll sich der Mensch berufen fühlen, etwas außergewöhnlich Erscheinendes klären zu wollen ohne göttlichen Beistand. Erfleht er diesen, so wird es bald klar in ihm werden, ob und wieweit göttliches Wirken die Ursache eines ungewöhnlichen Vorgangs ist.

Der Glaube und die Liebetätigkeit ist daher unbedingt nötig, will der Mensch ein Urteil fällen, das der Wahrheit entspricht. Wem aber eines von beiden mangelt, der wird auch noch unvollkommen sein in seinem Denken. Er kann die Wahrheit nicht fassen und ist sonach unfähig zum Prüfen dessen, was von Gott den Menschen geboten wird ....

Amen

BD 2031 empfangen  15.8.1941

Liebe Schutz gegen das Böse ....

Eine mächtige Waffe im Kampf gegen das Böse ist die Liebe, und wer mit dieser Waffe kämpft, der wird Sieger sein. Wer in der Liebe steht, dem kann die böse Macht nichts anhaben, er ist geschützt gegen alle Versuche des Feindes, ihm ein Leid zuzufügen.

Und also soll erstes Bemühen des Menschen sein, sich in der Liebe zu üben, dann wird er wenigen Versuchungen ausgesetzt sein, denn einen liebenden Menschen behelligt der Feind nicht, weil er weiß, daß seine Bemühungen erfolglos sind. Und daher wird der liebetätige Mensch ein leichteres Leben auf Erden führen, er wird nicht so schwerem Leid oder Mißhelligkeiten ausgesetzt sein, denn so er in der Liebe steht, ist er schon Gott zugewandt und benötigt das Leid nicht mehr zur Umgestaltung seines Denkens.

Die Liebe und Gott sind untrennbar, liebend tätig zu sein heißt gleichzeitig, die Gottferne zu verringern, es heißt also, Gott immer näherzukommen. Und wo Gott Selbst durch die Liebe im Menschen ist, dort wird verständlicherweise der Feind nicht sein können, also der Mensch dessen Bedrängen nicht ausgesetzt sein.

Die Liebe zu üben ist erstes und wichtigstes Gebot, weil ja erst der liebetätige Mensch Anrecht hat auf die göttliche Liebe. Die Zuwendung der göttlichen Liebe aber ist das einzige, was der Mensch auf Erden begehren soll, denn die göttliche Liebe erfüllt ihm alles, sie gibt ihm irdisches und geistiges Gut, sie gibt ihm den Frieden der Seele, sie gibt ihm Kraft und Gnade, sie führt ihn ein in das Wissen und hält ihm alles Unreine fern, das den Menschen umgibt und ihn bedrängt ....

Die göttliche Liebe hat nur ein Ziel, ihre Geschöpfe zu bewegen, sich dem Schöpfer von Ewigkeit anzuschließen .... also wird die Liebe immer den Zusammenschluß mit Gott begünstigen und folglich das Lösen bedeuten von der Macht, die wider Gott ist .... Wo also die Liebe ist, kann nicht der Gegner Gottes sein, darum kann der liebende Mensch auch nicht dem Treiben des Widersachers ausgeliefert sein. Er schützt sich selbst wider diesen, so er in der Liebe lebt .... Er drängt dadurch zu Gott, und Gott gewährt ihm Seinen Schutz gegen alles Böse ....

Amen

BD 2032 empfangen  16.8.1941

Vorbereitung zum Empfangen ....
Inniger Kontakt mit Gott ....

Der bewußte Zusammenschluß mit Gott durch das Gebet hat ein Trennen des Geistes von der Erde zur Folge. Die Gedankentätigkeit wendet sich nun mit vollem Willen dem geistigen Reich zu, und nun erst kann dem Erdenkind göttliche Weisheit geboten werden von oben. Es muß die Trennung von der Erde erst stattgefunden haben, weil das Empfangen geistiger Botschaften den Willen des Menschen bedingt und das Gebet den Willen dessen bezeugt.

Je inniger der Mensch betet, desto klarer kommen ihm die göttlichen Gaben zum Bewußtsein, die ihm nun in Form von Gedanken zugehen. Es ist die innige Verbindung mit Gott durch das Gebet unbedingt nötig, weil dies das Wirken der schlechten Kräfte unmöglich macht, denn ein Wesen, das sich bewußt mit Gott in Verbindung setzt, wird von jenen Kräften nicht mehr bedrängt. Nur dann suchen diese Einfluß zu gewinnen, wenn das Denken des Menschen sich wieder irdischen Dingen zuwendet, wenn also der Kontakt mit Gott gelöst ist.

In der geistigen Welt bestehen gleichfalls Gesetze, die ein willkürliches Zuwenden geistigen Gutes ausschließen, und daher muß der Mensch selbst zuerst tätig werden, bevor ihm geistiges Gut ausgeteilt werden kann. Das Tätigwerden des Menschen besteht nur in einem Vorbereiten zum Empfangen. Diese Arbeit kann nicht umgangen werden, sie muß von dem Empfangen-Wollenden selbst ausgeführt werden und besteht darin, daß sich der Mensch in tiefster Demut Gott zu eigen gibt und um Seine Gnadengabe bittet und dann in sein Inneres sich versenkt, um diese Gabe zu erwarten. Sowie dies außer acht gelassen wird, können die gebenden Wesen nicht austeilen, und also tritt dann eine Stockung ein, die durch inniges Gebet wieder behoben werden kann.

Die Aufnahmefähigkeit hängt also zumeist davon ab, daß der innige Kontakt mit Gott hergestellt wird, was dem Menschen aber nicht immer gelingt, wenn seine Gedanken dem Irdischen zugewendet sind. Das irdische Reich gehört jener Macht an, die den Zusammenschluß mit Gott verhindern möchte. Sie wird daher alles versuchen, diese Verbindung zu hindern oder zu stören. Der Wille des Menschen jedoch kann solche Versuche zunichte machen und wird auch dann entsprechend seinen Lohn ernten, der in der Vermittlung geistiger Gaben besteht, denn diese beglücken den Menschen, so es ihm ernst ist um geistige Höherentwicklung ....

Amen

BD 2033 empfangen  17.8.1941

Katastrophe ....
Erfüllung der Schrift ....
Gottes Liebe zur Menschheit ....

Nur wenige Menschen richten ihr Augenmerk auf die Zeichen der Zeit, doch diese wenigen wissen, daß nun die Zeit gekommen ist, die Jesus Christus angekündigt hat, denn es erfüllet sich, wie es geschrieben steht, und sie erkennen, daß eine jede Zeit vorbestimmt ist seit Ewigkeit .... Daß eine entsetzliche Katastrophe über die Erde kommt, unterliegt keinem Zweifel mehr ....

Grenzenlos ist die Liebe Gottes und grenzenlos Sein Erbarmen, und was über die Welt kommt, ist nur in Seiner Liebe begründet. Denn ohne dieses Geschehen wäre die Menschheit dem Untergang geweiht. Gott weiß um die vielen Irrenden, um ihren verkehrten Willen, um ihre Lieblosigkeit; Er weiß um den Gott-fernen Zustand, in dem die Menschheit sich befindet, und es erbarmet Ihn die geistige Not. Er hat kein anderes Ziel, als diesen erbarmungswürdigen Zustand der Menschheit zu ändern, ihn zu beheben, die Menschen zu retten aus tiefster Bedrängnis.

Und Er sah die Not der Menschheit voraus und kündigte zur Zeit Seines Erdenwandels schon an, was Seine Liebe und Barmherzigkeit über die Menschen senden will, um sie zu erretten. Doch die Menschheit kann und will nicht glauben, denn sie erkennt Gott nicht mehr, sie lacht und spottet, wo sie in sich gehen sollte, und bleibt weiter auf dem Wege, der ins Verderben führt.

Und es wird die Stunde kommen, wo die Not unsagbar groß ist, wo die Elemente der Natur wüten werden und die Menschen unfähig machen im Denken und Handeln, doch es gibt keine andere Möglichkeit, die Menschen ihre Ohnmacht erkennen zu lassen; es gibt kein Mittel, das ohne solches Leid die Menschheit bewegen könnte, sich Gott zuzuwenden, und soll sie nicht gänzlich verloren sein, so muß sie jenes Geschehen auf sich nehmen, das Ewigkeiten vorbestimmt ist und so kommen wird, wie es der Herr verkündet hat ....

Amen

BD 2034 empfangen  18.8.1941

Prädestinationslehre ....

Die Prädestinationslehre muß auf das entschiedenste entkräftet werden, sollen die Menschen nicht in falsches Denken hineingedrängt und völlig irregeführt werden. Sie ist eine wirkliche Gefahr für die Menschen, die annehmen, was ihnen als Glaubenslehre geboten wird, ohne ernsthaft darüber nachzudenken.

Diese Lehre ertötet jeglichen Trieb im Menschen, es wird das Streben zur Höhe dadurch unterbunden, es wird der Mensch untätig, und er überläßt sich gänzlich dem Treiben der Gewalten, die nun Macht haben über ihn. Es tut der Mensch nichts, um jene augenscheinliche Untätigkeit zu beheben, denn seine Annahme ist, daß die Gnade Gottes ihn erfaßt, so es Ihm wohlgefällig ist.

Es ist diese Annahme ein Beweis, daß ihm der Glaube fehlt an Gottes unendliche Liebe und Barmherzigkeit, es ist ein Beurteilen der ewigen Gottheit nach menschlichem Ermessen, denn die Liebe Gottes wird abhängig gemacht vom Wert oder Unwert des Menschen.

Die Barmherzigkeit Gottes erfaßt alle Menschen, so sie sich nur erfassen lassen wollen; nur wo der menschliche Wille Widerstand entgegensetzt, dort ist die göttliche Liebe unwirksam, jedoch unentwegt darauf bedacht, diesen Willen zu wandeln, Sich Selbst entgegen. Wohl findet Gott an den Menschen Sein Wohlgefallen, die nach Ihm verlangen, deren Wille also das Zuwenden der Gnade möglich macht. Doch Seine Sorge und Liebe gilt unausgesetzt denen, die sich noch nicht von Seiner Liebe erfassen lassen wollen.

Es wäre aber gänzlich falsch, anzunehmen, daß Gottes Gnadengabe beliebig ausgeteilt wird, daß also das Empfangen derer von seiten des Menschen weder gehindert noch gefördert werden kann; es wäre gänzlich falsch, die Zuwendung göttlicher Liebe menschlich begrenzt anzunehmen, sie also abhängig machen zu wollen vom Wohlgefallen Gottes am Menschen.

Es wäre dann der Mensch ein beklagenswertes Geschöpf, denn er ist in einem mangelhaften Reifezustand, der ein Wohlgefallen Gottes ausschließen müßte; er ist noch sündig, d.h., sein Wille strebt noch Gott entgegen. Erst der Gott zugewandte Wille erregt Gottes Wohlgefallen und er bestimmt Gott, dem Menschen Seine Gnade im Übermaß zuzuwenden. Niemals aber wird Gott die Gnade dem Menschen vermitteln, der noch den Gott abgewandten Willen in sich trägt.

Es kann wohl der Mensch sich offen Gott entgegenstellen, seine Seele kann aber dennoch zu Gott verlangen, dann sind die Kräfte der Unterwelt in starkem Maß tätig, um ihn aufzulehnen gegen Gott, und dann wird die göttliche Gnade ihm helfen, den Sieg über jene Kräfte zu erringen. Es hat dies wohl die göttliche Gnade bewirkt, sie hat dem Menschen geholfen, dessen Innerstes im Verlangen nach Gott stand.

Ein Mensch, dem ohne seinen Willen oder wider dessen Willen göttliche Gnade zufließen möchte, wäre ein gerichtetes Wesen, denn er müßte dann durch die Zuwendung der Gnade ausreifen. Ein solches Ausreifen aber scheidet den freien Willen aus und könnte demnach niemals zur Vollkommenheit führen ....

Amen

BD 2035 empfangen  18.8.1941

Schutz für die Seinen ....

Wer es sich zur Aufgabe macht, das Evangelium zu verbreiten unter den Menschen, der wird niemals irdische Macht zu fürchten brauchen, denn er ist ein Werkzeug Gottes, das durch seine Dienstwilligkeit sich auch das Anrecht erworben hat auf Seinen Schutz in irdischen Nöten.

Die Liebe Gottes begleitet ihn auf allen seinen Wegen, und Sein Geist führet ihn recht. Denn Gott benötigt Menschen, die für Ihn eintreten vor aller Welt, die Sein Wort künden denen, die gläubig sind und zur Umkehr bewegen sollen, die keinen Glauben haben, und also wird Er jene auch schützen, auf daß sie ihre Aufgabe erfüllen können.

Und mutig und unverzagt sollen sie ausführen, was ihnen die innere Stimme gebietet. Sie sollen nicht kleingläubig werden, so von außen Gefahren an sie herantreten, denn nichts ist so groß, daß Gott es nicht beherrscht; eine jede Gewalt findet in Gott ihren Meister, und der Mensch, der Gott vertraut, gibt sich der stärksten Macht zu eigen und braucht keine andere Macht mehr zu fürchten.

Der Dämon sucht wohl Oberhand zu gewinnen, und er bedrängt die Menschen ungemein, jedoch außergewöhnlich wirksam ist auch die Kraft aus Gott, die denen zufließt, die Ihn im Herzen tragen. Denn Er liebt Seine Kinder über alle Maßen, und die Ihm zu dienen bereit sind, die umfasset Er mit der Allgewalt Seiner Liebe, so daß sie alles zu opfern bereit sind und selbst ihr Leben hingeben für Ihn. Und so gebet getrost euer Leben in Gottes Hand .... Er schützet euch, so eure Stunde noch nicht gekommen ist, oder Er holt euch zu Sich in Sein Reich, wenn ihr eure Aufgabe erfüllt habt und den Erdenwandel nicht mehr benötigt.

Das irdische Leben hinzugeben für Seine Mitmenschen ist wahrlich das größte Liebes-Opfer, das ihr dem Herrn des Himmels und der Erde darbringen könnt, doch Er fordert dies nicht von einem jeden, der für Ihn streitet. Er behütet euch, solange ihr in gläubiger Liebe Ihm dienet und den Mitmenschen das Evangelium verkündet. Denn dies ist unsagbar wichtig in der Not der Zeit, daß die Menschen Gott erkennen und sich mit Ihm verbinden im Gebet ....

So ihr zu ihnen redet von Seiner Liebe und Barmherzigkeit, so ihr durch euren Glauben auch sie zum Glauben zu bewegen sucht, gewinnt ihr Seelen für Gott, und ihr ringet sie dem Widersacher ab. Und dann seid ihr erlösend tätig auf dieser Welt, und ihr erfüllet die schönste Erdenaufgabe, denn ihr lebt nicht der irdischen Welt, sondern dem geistigen Reich .... Ihr gedenket nicht der Gegenwart, sondern der Zukunft, die ewig ist .... Dann habt ihr die Probezeit auf Erden bestanden, und so ihr das Leben nun verliert im Dienst für den Herrn, wird Er es euch tausendfach schöner wiedergeben ....

Amen

BD 2036 empfangen  18.8.1941

Widerstand hinderlich zur Erkenntniskraft ....

Wogegen sich der Mensch wehrt, das bleibt ihm auch unverständlich so lange, bis er den inneren Widerstand aufgegeben hat. Die Wahrheit erkennen kann er erst, wenn ihm die Erkenntniskraft zugeht, die wieder die Folge des Verlangens nach der Wahrheit ist. Verlangen nach der Wahrheit setzt aber eine gewisse Willigkeit voraus, also das Gegenteil von Widerstand.

Willigkeit wird immer ein demütiges Gefühl auslösen, während Widerstand sich mit Überheblichkeit paart. Die Demut trägt dem Menschen Gnade ein, die Überheblichkeit aber hält ihm solche fern, und ohne Gnade kann der Mensch nicht reifen an seiner Seele. Ohne Gnade aber bleibt er blind im Geist, unwissend und lichtlos. Wo aber die göttliche Gnade dem Menschen zufließt, wird dieser sehend, wissend und lichtdurchstrahlt.

Also ist Widerstand verkehrter Wille, der gerichtet werden muß. Gibt der Mensch den Widerstand auf, d.h., ist sein Wille Gott zugewandt, dann wird ihm vieles annehmbar erscheinen, was er zuvor als unannehmbar abgelehnt hat, und dies bewirkt die göttliche Gnade, die dann dem Menschen zufließt, wenn sein Wille bewußt zu Gott sich bekennt.

Daher bringen die Menschen so lange Einwände gegen göttliche Offenbarungen, bis sie den Willen bekundet haben nach Aufklärung. Denn dann sind sie bereit, zu horchen auf die Antwort, und ihr Verstand faßt diese von dem Augenblick an, wo das Verlangen nach der Antwort in ihm rege wird. Ohne Frage kann die Wahrheit ihm nicht ausgeteilt werden; und würde sie ihm geboten, so wäre der Mensch nicht fähig, sie aufzunehmen, und daher wird er in der Dunkelheit des Geistes dahingehen, solange er nicht nach dem Licht Verlangen trägt ....

Amen

BD 2037 empfangen  19.8.1941

Lebewesen - Kraftstationen ....

Der Lebensstrom, dessen Urquell Gott Selbst ist, wird nie versiegen, und darum wird die Erde Lebewesen bergen, solange sie besteht, und wiederum wird die Erde bestehen, solange noch geistige Wesenheiten reifebedürftig sind. Jedem Lebewesen geht Kraft aus Gott zu, und also ist ein jedes Lebewesen eine Kraftstation, von wo aus die Kraft immer weitergeleitet oder umgeleitet werden kann.

Das Weiterleiten der Kraft aus Gott ist das gleiche als zur Vermehrung dessen beitragen, was in der Schöpfung besteht, ganz gleich, ob es noch tot scheinende Schöpfung, also irdische Materie, ist oder lebende Schöpfungen sind, immer muß zur Vermehrung dessen die Kraft aus Gott gebraucht werden, ansonsten die Erde bleiben würde, was sie war, sich also niemals umgestalten könnte.

Es ist aber die Erde in immerwährender Veränderung begriffen, und zwar sichtbar, so der Mensch selbst diese Veränderung bewirkt oder Naturelemente tätig sind, die eine gesetzmäßige Umänderung zuwege bringen. Unsichtbar aber gehen die Veränderungen vor sich, welche die tot zu sein-scheinende Materie betreffen, denn diese benötigen oft undenklich lange Zeiten, so daß der Mensch sie nicht beobachten kann und sie daher in kurzer Zeit nicht bemerkt werden.

Da aber der Lebensstrom aus Gott einem jeden Schöpfungswerk zufließt, so kann nichts unverändert bleiben, denn alles lebt, was in der Schöpfung ist, und leben heißt nie im Gleichen verharren, es heißt stete Veränderung in sich. Die Lebewesen jedoch sind offensichtliche Kraftträger aus Gott, denn sie verharren niemals im gleichen Zustand. Es ist also eine Kraft in ihnen, die sie zur Tätigkeit antreibt, ganz gleich in welcher Weise. Und diese Kraft ist der Lebensstrom aus Gott ....

Amen

BD 2038 empfangen  20.8.1941

Lebewesen ....
Zusammengehörigkeit ....
Tätigkeit ....

Alles, was lebt, steht daher im Zusammenhang mit Gott .... was tot oder leblos erscheint, zwar gleichfalls, jedoch das Geistige darin erkennt die Zusammengehörigkeit mit Gott noch nicht an, und folglich spürt es die ihm zugehende Kraft nicht.

Mit dem Moment des Aufgebens des Widerstandes gegen Gott wird es sich dieser Kraft bewußt und kann sie auch nutzen, denn dann setzt auch das Tätigkeitsverlangen ein, und es darf eine Tätigkeit ausführen, die sein Reifen zur Folge hat. So ist also Ausreifen ohne Tätigkeit nicht zu denken, so, wie auch rechte Tätigkeit ohne Höherentwicklung nicht zu denken ist im Stadium des freien Willens.

Zwar kann der freie Wille auch zu einer Tätigkeit Anlaß sein, die nicht der Seelenreife zuträglich ist. Dann wird die Kraft aus Gott mißbraucht, und ein solcher Mißbrauch kann endlose Zeiten der Unfreiheit des Wesens zur Folge haben, so daß also das Wesen niemals von dem Zwang loskommt, den ein irdisches Schöpfungswerk für das Geistige in sich bedeutet.

Die fortschreitende Höherentwicklung ist also zu erkennen an allem, was lebt, also tätig ist .... Stillstand oder Rückgang wird an jenen Schöpfungswerken kenntlich sein, die in gleichem Zustand verharren, dem menschlichen Auge also tot erscheinen.

Doch es kann der Mensch dazu beitragen, daß auch jene Schöpfungswerke zu irgendwelcher dienenden Tätigkeit zugelassen werden, dann beginnt die Kraft aus Gott wirksam zu werden, d.h., es wird dem Wesenhaften in diesen Schöpfungen der tote Zustand zur Qual, und es sehnt sich nach Leben, und dies ist der Beginn der geistigen Höherentwicklung. Von nun an strebt das Wesen zur Höhe, weil es dient und Dienen auch eine Tätigkeit bedingt ....

Amen

BD 2039 empfangen  21.8.1941

Gedankentätigkeit ....

Ein rein geistiger Austausch zeitigt rein geistige Ergebnisse, also muß der Vermittlung von geistigem Wissen auch der Wille vorangegangen sein, solches von gebenden Kräften entgegenzunehmen. Es ist also dies ein Anfordern guter geistiger Kraft, bewußt oder unbewußt .... bewußt durch das Gebet um Erleuchtung, unbewußt durch Fragen, die der Mensch stellt, die geistiges Gebiet berühren, daher von wissenden Geisteskräften beantwortet werden.

Steht jedoch der Mensch mehr mit der Erde in Verbindung, d.h., sind es rein irdische Dinge, über die er Aufklärung begehrt, so kann er rein verstandesmäßig sich die Antwort selbst geben. Der Verstand ist gleichfalls eine Gabe Gottes, er ist aber nicht zu vergleichen mit dem geistigen Wirken der jenseitigen Kräfte, die in der Vollkommenheit stehen und die nur den Kraftstrom aus Gott weiterleiten, denn was diese weitergeben, ist tiefste Erkenntnis und ein Wissen um geistige Dinge, das niemals der Verstand als solcher ergründen könnte.

Irdische Fragen jedoch können vollauf gelöst werden, und es tritt dann die Kraft aus Gott in Aktion, die einem jeden Lebewesen zuströmt, die auch der Mensch sein eigen nennen darf, der keinerlei geistige Fragen klären möchte. Folglich wird das Gedankengut eines irdisch strebenden Menschen sehr groß sein können und braucht doch nicht Licht für ihn zu bedeuten. Denn dieses Wissen ist mit dem Moment des Todes erloschen, während die Übermittlungen aus dem geistigen Reich einer jeden Seele Eigentum bleiben, denn es ist unvergängliches Gut, also reinste Geisteskraft, die durch Mittler von Gott zur Erde gelangt.

Der beste Beweis ist der, daß solche Weisheiten den Menschen geboten werden ohne gedankliche Tätigkeit, während irdische Lösungen durchweg gedankliche Arbeit erfordern, also die Lebenskraft aus Gott genützt wird ....

Amen

BD 2039b empfangen  21.8.1941

Gedankentätigkeit ....

Es kann der Mensch nicht gezwungen werden, mit geistigen Kräften Fühlung zu nehmen, sondern es ist dies ein Akt freier Willenstätigkeit. Folglich muß ihm auch die Möglichkeit gegeben sein, gedanklich tätig zu sein, wenn er die Verbindung mit wissenden Kräften nicht herstellt, nur daß er dann beschränkt ist in seiner Tätigkeit, daß er nur rein irdische Fragen lösen kann.

Dann ist nur sein körperlicher Organismus tätig; er nützt die ihm zugehende Lebenskraft völlig unabhängig von jenseitiger Unterstützung, solange er jene Kräfte nicht darum bittet. Die Gedanken, die nun der Mensch hat, haben keinerlei geistigen Wert, also auch keinen Wert für die Ewigkeit, sie sind also nicht geistiges, sondern irdisches, d.h. vergängliches Gut.

Es kann aber die Gedankentätigkeit auch Probleme berühren, die außerhalb des Irdischen liegen, der Mensch aber durch seinen Willen und seine Einstellung zu Gott dem Einfluß jenseitiger wissender Wesen widerstehen, was als Folge hat, daß die Gedanken dessen völlig der Wahrheit widersprechen .... Es werden also immer sich die geistigen Kräfte äußern, die der Wille des Menschen selbst anfordert ....

Es sind aber immer geistige Kräfte tätig, sowie geistige Fragen gestellt werden, während irdische Fragen nur die dem Menschen zugehende Lebenskraft benötigen, obgleich der Mensch glaubt, daß immer das Verstandesdenken alle Probleme löst. Wohl werden die jenseitigen unwissenden oder leugnerischen Kräfte den Menschen glauben lassen, daß er rein verstandesmäßig das Ergebnis erzielt hat, da es in ihrem Bestreben liegt, geistiges Wirken zu leugnen, um auch den Glauben an göttliches Wirken zu zerstören.

Folglich sieht der Mensch sich selbst als Erzeuger eines jeden Gedankens an, und die ihn unterstützenden Kräfte bestärken diese Ansicht, und nur der zu Gott strebende Mensch begreift das Wesen des Gedankens. Er spürt die Strömungen, die aus dem Reich des Lichtes ihm zugehen. Er läßt sich willig von den guten geistigen Kräften beeinflussen.

Und darum wird auch nur der zu Gott strebende Mensch in der Wahrheit stehen, denn was ihm zugeht an Gedanken, ist von Gott .... es wird die reinste Wahrheit auf Seinen Willen durch Lichtträger dem Menschen übermittelt, weil Gott die Wahrheit Selbst ist ....

Amen

BD 2040 empfangen  22.8.1941

Gottnähe - Kraftzuwendung ....
Ebenbild Gottes ....

Alles, was Gott zum Ziel hat, ist gut; folglich muß auch der Mensch, dessen Streben Gott gilt, sich veredeln, weil die Annäherung an Gott alles das zur Folge hat, was zum Vollkommenwerden nötig ist .... Es wird der Mensch sich so gestalten, daß Gott ihn Seiner Nähe würdig hält, und es wird wiederum die Gottnähe ihm Kraft zufließen lassen, sich immer vollkommener zu entwickeln.

Denn wer zu Gott strebt .... wer danach verlangt, Gott nahezukommen, der wird auch in der Liebe stehen. Die Liebe aber vermittelt ihm auch die Liebe Gottes, und diese wieder ist Kraft, die der Mensch spürt und die ihm das Vollkommenwerden erleichtert.

Göttliche Liebesausstrahlung ist Kraftvermittlung, und sowie der Mensch der Kraftzuwendung aus Gott gewürdigt wird, vermag er auch, sich so zu formen, wie es göttlicher Wille ist. Es kann der Mensch dann nichts mehr tun, was wider Seinen Willen verstößt, denn die Liebe schützet ihn davor. Es empfindet der Mensch ein starkes Drängen, gut zu sein, weil der Wille zu Gott alles böse Verlangen ausschaltet.

Denn im gleichen Maße, wie sich der Mensch Gott nähert durch sein Verlangen, entfernt er sich vom Gegner Gottes, und alles, was ehedem böse war, muß nun gut sein in ihm. Es hat der Widersacher keinen Einfluß mehr auf einen solchen Menschen. Gott aber wirket nun im Übermaß, denn es nimmt der Mensch an Kraft und Gnade zu, je mehr er sich mit Gott vereint. Und wo die Gnade Gottes wirkt, dort muß der Mensch unweigerlich zur Höhe gelangen, er muß vollkommen werden und sich gestalten zu einem Ebenbild Gottes ....

Amen

BD 2041 empfangen  23.8.1941

Das lebendige Wort ....
Streitfragen ....
Anlaß ....

Das lebendige Wort verbürgt reinste Wahrheit und soll daher unverändert angenommen werden. Wer sich jedoch nicht voll und ganz dazu bekennen kann, der soll beten um die innere Erleuchtung, auf daß ihm die Erkenntniskraft vermittelt werde. Niemals aber soll er ablehnen oder die Wahrhaftigkeit des Wortes anzweifeln, denn irrig kann wohl sein, was Menschen ihm zuvor geboten haben, niemals aber das, was Gott Selbst von oben bietet.

Und so Gott als Geber des Wortes nicht erkannt wird, soll Gott als höchste Instanz angerufen werden um Aufklärung, dann wird Gott wahrlich nicht den Menschen im Unklaren lassen, was Seinem Willen entspricht. Denn Gottes Wort kommt zur Erde herab nicht nur für einen einzelnen, es soll allen Menschen geboten werden, und also muß es auch allen Menschen annehmbar sein. Und es wird auch allen denen annehmbar sein, die zuvor falsch unterwiesen wurden ....

Wer die Wahrheit schon hat, erkennt sie auch als solche, und wo Streitfragen noch aufgeworfen werden, können nicht beide Streiter in der Wahrheit stehen; es muß der eine irren und sich der Meinung dessen anschließen, der das Wort von Gott Selbst empfangen hat .... Doch zumeist wird der göttliche Ursprung abgestritten, doch dann ist mit Bestimmtheit darauf zu schließen, daß jenem noch die Erkenntnis mangelt, daß der Geist aus Gott noch nicht wirksam ist, ansonsten er sich nicht anders äußern könnte, da der Geist aus Gott nur immer die gleiche Wahrheit vermittelt. Und so bleibt zu prüfen, was Anlaß ist, daß noch irriges Denken den Menschen gefangenhält.

Ist der Wille zu Gott gewandt, dann muß sich der Mensch Ihm gänzlich zu eigen geben, er muß sich selbst völlig entäußern, um nun empfangen zu können .... Er muß hingeben, was er zuvor besaß, und horchen, was Gott ihm nun vermitteln will .... Und klar und verständlich wird ihm die göttliche Wahrheit geboten werden, denn nun erst äußert sich der Geist Gottes und führt ihn ein in das Wissen.

Wer aber irrige Ansichten anderer Menschen übernimmt und sich von diesen nicht trennen kann, der wird auf Widersprüche stoßen, sofern ihm von erleuchteten Menschen die reine Wahrheit vermittelt wird. Und darum betet zuvor um die göttliche Gnade, betet in aller Demut um Helligkeit des Geistes, und es werden die Gedanken euch klar und verständlich zufließen, und Licht wird werden, wo ihr zuvor noch in Dunkelheit wandeltet .... Denn Gott will, daß die reine Wahrheit verbreitet wird unter den Menschen, also wird Er Aufklärung geben denen, die nach Seinem Willen zu leben sich bemühen, Er wird ihnen die Erkenntniskraft vermitteln, so daß sie wissend und sehend werden ....

Amen

BD 2042 empfangen  24.8.1941

Kraft des göttlichen Wortes ....
Widerstand ....

Was an Geistesgaben den Menschen vermittelt wird, ist ungemein wertvoll und aufklärend zu einer Zeit, wo Irrtum und Unkenntnis die Menschen am rechten Denken hindert. Es verrennen sich oft die Menschen in eine Ansicht, ohne dafür eine rechte Begründung geben zu können, sie halten aber zähe daran fest, und es ist schwer, sie davon frei zu machen oder ihre Meinung zu widerlegen.

Besser ist es, so sie sich keine Meinung gebildet haben und ihnen nun die Wahrheit geboten werden kann, jedoch eine vorgefaßte Meinung ihnen ausreden zu wollen, stößt auf harten Widerstand und bleibt daher oft ohne Erfolg.

Doch sowie ihnen geistiges Gut geboten wird, das von oben zur Erde geleitet wurde, werden auch jene Menschen stutzig, so sie ernstlich bemüht sind, in der Wahrheit zu stehen. Sie können verstandesmäßig nichts dagegen vorbringen, und im Herzen mahnet sie ihre eigene Stimme, sich dazu zu bekennen, und es ist nur von ihrem Willen abhängig, daß sie keinen Widerstand leisten und die göttliche Gabe annehmen als Geschenk Gottes.

Die Kraft des Wortes ist unvorstellbar, sie durchströmt den Menschen, der sich seiner Macht hingibt, und sie bringt es auch zuwege, daß der Widerstand nachläßt, je aufmerksamer der Mensch das Wort prüft. Und so einmal der innere Widerstand aufgegeben wird, wird die Kraft des Wortes immer stärker, bis sie zuletzt ihn völlig in seinen Bann zieht, und dann wird das Verlangen danach immer größer, und nun beginnt es hell und licht zu werden, denn wo der Widerstand überwunden wurde, dort kann das Wort wirken mit aller Kraft.

Durch das Wort wird die Wahrheit verbreitet und die Unkenntnis und der Irrtum gebannt .... Und immer wieder führt Gott die Menschen zusammen, die einander helfen sollen, die aufklärend tätig sein und dem Mitmenschen göttliche Gabe bieten sollen, denn Er erkennt die Not des einzelnen, und Er weiß, welche Mittel Er anwenden muß, um ihnen zu helfen.

Und so sich die Menschen helfen lassen wollen, werden sie in kürzester Zeit dem Dunkelheitszustand entflohen sein, sie werden erkennen und nach der Wahrheit trachten, und darum wird sie ihnen geboten und so nahegebracht, daß sie widerstandslos sie annehmen und Gott innig danken für die Erleuchtung des Geistes. Nur führen lassen müssen sie sich und nicht eigenmächtig einen anderen Weg gehen wollen, denn der geringste Widerstand macht die Kraft des göttlichen Wortes unwirksam, und dann erkennt der Mensch nicht, so ihm die Wahrheit geboten wird ....

Amen

BD 2043 empfangen  26.8.1941

Mißbrauch der Kraft des Stärkeren ....
Lieblosigkeit ....

Der Geist des Unfriedens beherrscht die Welt, und es kann dieser Geist nichts anderes zeitigen als wieder Unfrieden und Lieblosigkeit. Niemals wird die Liebe sich entfalten können, wo die Menschen sich lieblos begegnen. Dagegen wird der Haß und die Rachsucht zur höchsten Blüte kommen.

Und dies bedeutet immer größere Zerstörung dessen, was Besitz des anderen ist. Es bedeutet ferner, daß der Mensch immer mehr zurückgeht in seiner geistigen Entwicklung, die Zweck und Ziel des Erdenlebens ist, daß er tiefer und tiefer sinkt und zuletzt von der Welt scheidet in einem Zustand, der fast unreifer genannt werden (muß oder kann = d. Hg.) als zu Beginn seiner Verkörperung auf Erden. Denn die Lieblosigkeit ist das Gegenteil dessen, was zur Höhe führt.

Die Menschheit ist in einem entsetzlichen Wahn verfangen; sie wähnt sich berufen, das Schwache zu unterdrücken oder gänzlich auszurotten, und sieht dies als das Recht des Stärkeren an .... Sie wütet gegen die göttliche Ordnung, die das Schwache dem Starken beigesellt, auf daß dieses sich daran erprobe, jedoch in anderer Weise, als sie es tut .... Denn der Starke soll der Gebende sein und versorgen den, der schwach und hilfsbedürftig ist, er soll ihm beistehen in seiner Not und Kraftlosigkeit; es soll der Starke seine Macht und Kraft nicht mißbrauchen zur Unterdrückung des Schwächeren, sondern diese vor Unterdrückungen schützen.

Wo aber Lieblosigkeit ist, da wird der göttlichen Ordnung nicht mehr geachtet. Es hat ein jeder nur sich selbst lieb, er suchet sein Wohlleben zu vergrößern und sich zu bereichern am Besitz des Schwachen, der ihm nicht Widerstand genug entgegensetzen kann. Und dieser Zustand ist auf die Dauer untragbar, denn er wirkt sich immer zerstörend aus, niemals aber aufbauend, wie alles, was gegen die göttliche Ordnung gerichtet ist, Untergang bedeutet.

Wohl ist in der Natur ein ständiger Kampf zu beobachten, der immer wieder ein Vermehren der Kraft des Stärkeren zur Folge hat. Wohl führt dieser Kampf zur immerwährenden Umgestaltung der Außenform des Wesenhaften, doch dann ist er Gott-gewollt, weil Gott Selbst den Willen der Kreatur lenkt und jeder Vorgang nötig ist zur Höherentwicklung des Geistigen in jeglicher Form.

Der Mensch aber hat alle diese Formen überwunden, und es ist ihm während der Zeit seines Erdenwandels der freie Wille gegeben, den er nun nutzen soll zur Höherentwicklung der Seele. Er soll kämpfen, aber nur gegen sich selbst und die bösen Triebe in ihm. Er soll das Gute, Edle anstreben und alles Niedrige zu überwinden suchen, und dies ist ständiges Kämpfen ....

Und er soll dem Mitmenschen helfen in diesem Kampf wider sich selbst. Und also muß der Mensch jede Begierde unterdrücken, er muß das, was die Welt ihm als begehrenswert hinstellt, verachten lernen, auf daß er nicht seinen Besitz zu vergrößern sucht, sondern gern und freudig davon abgibt. Tut er dies, dann wird er bald seine irdischen Fesseln abstreifen können und unbelastet eingehen in das Reich des Lichtes ....

Doch welche Ziele verfolgt der Mensch zur Zeit .... Alles Sinnen und Trachten gilt nur der Vermehrung irdischen Gutes, er will besitzen, wo er sich doch entäußern soll .... Er hängt mit einer Zähigkeit an irdischem Gut und suchet dazuzugelangen auch auf unrechtmäßigem Wege, sowie er die Schwäche des Mitmenschen ausnützt und kraft seiner Stärke ihn überwindet. Und dies ist die Folge der Lieblosigkeit, die in der Menschheit nun besonders stark zutage tritt und die Anlaß ist zu unsagbarem Leid .... denn die Liebe kann nur durch solches wiedererweckt werden ....

Amen

BD 2044 empfangen  26.8.1941

Gottes Zulassung ....
Freier Wille des Menschen ....

In der Willensfreiheit muß der Mensch die Erklärung suchen für jegliches Geschehen, das Menschen sich zufügen und das oft unsägliches Leid für sie bedeutet und das doch von Gott zugelassen wird. Er könnte es wohl verhindern durch Seine Allmacht, es würde dies aber eine Beschränkung des freien Willens sein, so der Mensch in der Ausführung dessen gehindert würde, was er tun will.

Es würde der Mensch dann wieder in den Mußzustand zurückgedrängt werden, wenn Gott ihm den freien Willen nehmen möchte. In der Zeit seines Erdenlebens würde ihm das Erproben des freien Willens unmöglich gemacht werden. Es muß der Mensch ausführen können, was er sich vornimmt, dann erst kann von einer freien Entscheidung im Erdenleben die Rede sein.

Nur wo die Auswirkung des freien Willens im schlechten Sinn sich gegen Menschen richtet, die sich bewußt mit Gott verbinden und Ihn um Schutz bitten, wird Gott es verhindern, daß letztere durch den schlechten Willen zu Schaden kommen, doch der böse Wille wird gewertet als vollbrachte Tat.

Zur Zeit aber sind unendlich viele Menschen im gleichen bösen Willen stehend, und also haben diese alle Anteil an der Not der Zeit .... sofern sie etwas gutheißen, was aus schlechtem Willen geboren ist. Erst so sie eine böse Tat verabscheuen, sind sie frei von Schuld.

Das Anerkennen einer schlechten Tat aber läßt sie mitschuldig werden an dem Leid, das diese Tat nach sich zieht. Was unzählige Menschen aber für recht halten, obgleich es größtes Unrecht ist, das wird Gott nicht ungeschehen machen, denn es müssen die Menschen selbst das Unrecht einsehen, ansonsten sie stets dasselbe tun würden, ohne ihr Unrecht zu erkennen als solches. Es schließt dies aber nicht aus, daß Gottes Gerechtigkeit doch eingreift, so das Treiben der Menschheit solche Ausmaße annimmt, daß ihr selbst Gefahr droht.

Doch dann hat auch dieser Eingriff nur den Zweck, wieder den freien Willen des Menschen tätig werden zu lassen, daß er sich angesichts des größten Leides wendet zum Guten .... daß der Mensch nun aus eigenem Antrieb gutzumachen sucht, was er zuvor durch seine Zustimmung direkt oder indirekt verschuldet hat.

Es muß Gott das Treiben der Menschheit zulassen, will Er nicht vorzeitig den Willen des Menschen bestimmen, bevor dieser die freie Entscheidung getroffen hat. So er sich jedoch endgültig entschieden hat, wird Gott die Auswirkung dessen abschwächen, wo es nötig ist und zulässig, ohne den Menschen unfrei zu machen ....

Amen

BD 2045 empfangen  27.8.1941

Lauheit ....
Willensschwäche ....
Nachlassen im Gebet ....

Je lauer der Mensch ist, desto stärkeren Einfluß hat er von seiten des Widersachers zu befürchten. Er bietet dann weder Widerstand, noch erstrebt er die Kraft Gottes, und also ist er in der größten Gefahr, schwach zu werden und zu unterliegen. Er soll sich immer vor Augen halten, daß der Aufstieg zur Höhe mühsam ist und daß ein Nachlassen seiner Willensstärke sehr leicht einen Rückschritt zur Folge hat, der wieder Kraftanstrengung fordert, um eingeholt zu werden.

Der Widersacher ist wachsam, d.h., er verpaßt keinen Moment der Schwäche des Menschen, ebenso soll aber auch dieser wachsam sein, auf daß er seine Seele nicht der Gefahr aussetzt, vom Widersacher bedrängt zu werden. Und er soll desto eifriger beten um Kraft, je schwächer er sich fühlt.

Doch so er auch im Gebet lau zu werden beginnt, ist die Gewalt des Gegners über ihn groß. Und doch kann ihm das Ringen wider diese Gewalt dann nicht erspart bleiben. Es stehen ihm wohl geistige Wesen bei, jedoch muß deren Hilfe angefordert werden, weil sie ohne den Anruf nicht tätig werden können.

Und der Mensch unterläßt oft in Stunden der Willensschwäche auch diesen Anruf, und dann ist er der Macht des Gegners schutzlos ausgeliefert. Und er muß selbst den Kampf ausfechten gegen ihn, der oft sehr schwer ist. Und immer ist es das Nachlassen im Gebet, was seine Willensstärke erlahmen läßt.

Je öfter und inniger der Mensch mit Gott sich verbindet, desto weniger ist er den Einflüssen des Feindes ausgesetzt, denn beides zugleich, die Kraft aus Gott und die Macht des Widersachers, kann nicht wirksam werden. Immer aber ist die Kraft aus Gott stärker und scheidet jedes Wirken böser Kräfte aus.

In Stunden der Not, der Lauheit und Willensschwäche genügt ein inniger Anruf um Unterstützung guter Wesen, und es wird dem Wirken jener schon Einhalt geboten. Nur der Wille zum Guten muß im Menschen noch vorhanden sein, und bald wird auch die Innigkeit des Gebetes wieder zunehmen, und der Mensch ist der Gefahr entronnen ....

Amen

BD 2046 empfangen  28.8.1941

Die reinen Herzens sind ....
Wahrheit ....

In der Reinheit des Herzens ist die Gewähr gegeben, daß sich der Mensch in der Wahrheit befindet. Wer Übles tut, der denkt auch übel; wer sich jedoch bemüht, klar und rein zu bleiben für Gott, dessen Denken muß auch dementsprechend sein. Der Mensch, der reinen Herzens ist, wird stets alles verabscheuen, was dem Göttlichen zuwiderstrebt, er wird in der Tiefe des Herzens forschen können, weil kein Unrat ihm den Einblick verwehrt, und ebenso wird die Weisheit zu ihm emporsteigen, weil sie kein Hindernis findet.

Und reinen Herzens wird jeder sein, der in und mit Gott lebt, der mit Ihm verbunden bleibt, der sein Leben bewußt lebt, d.h., der seine Erdenaufgabe erkennt, sich Gott zu eigen gibt und immer bemüht ist, Seinen Willen zu erfüllen. Er wird ohne Gott nicht mehr leben wollen und können, und jeder unlautere Gedanke wird ihm fernbleiben; er wird, so er schwach wurde, Gott innig um Vergebung bitten, weil sein Herz das Unrecht erkennt und es nicht bewußt Unrecht tun will .... Er wird den rechten Weg zu gehen bemüht sein und zu Gott bitten um Kraft und Gnade.

Die Reinheit des Herzens muß demnach auch zur Folge haben, daß der Mensch im rechten Denken steht, denn da das Herz das Aufnahmegefäß der Wahrheit aus Gott ist, sowie der Mensch bemüht ist, es rein und empfangswürdig zu gestalten und zu erhalten, wird die Unwahrheit nicht mehr darin geduldet werden, sie wird verabscheut werden wie alles Unreine und daher abgelehnt, weil der Mensch, der reinen Herzens ist, im Wahrheitsverlangen steht.

Und Verlangen nach Wahrheit ist auch Erfüllung .... Verlangen nach Wahrheit ist auch Verlangen nach Gott, Der die Wahrheit Selbst ist .... Verlangen nach Gott aber schaltet das Wirken der Gegenmacht aus. Die reinen Herzens sind, erkennen die Lüge, sie können demnach auch nicht mehr irregeleitet werden, d.h. aus Unkenntnis heraus etwas als Wahrheit annehmen, was dieser widerspricht .... Sie werden es ablehnen, selbst wenn sie dies verstandesmäßig nicht begründen können. Doch ihr Herz wehrt sich dagegen, weil es durch die Reinheit ein mimosenhaftes Empfinden und Beurteilungsvermögen für das Geistesgut hat, was Eingang sucht.

Unlautere Gedanken und Handlungen stumpfen das Empfindungsvermögen des Herzens ab, und daher (wird = d. Hg.) auch nicht in der Wahrheit stehen, wer sich zur Welt und deren Freuden bekennt, denn das Verlangen danach zeitigt auch Gedanken und Begierden, die nicht ausschließlich Gott gelten, sondern dem, dessen Reich die Welt ist ....

Und diese Gedanken werden nicht lauter und rein sein, sie werden jene Triebe wecken und begünstigen, die der Mensch überwinden soll, und also nur eine Gefahr sein und bleiben für die Reinheit des Herzens und ein Hindernis für das Empfangen der reinen Wahrheit aus Gott .... Denen aber die Wahrheit mangelt, denen mangelt auch das Licht, und sie finden den Weg nicht, der zu Gott führt ....

Amen

BD 2047 empfangen  28.8.1941

Geistige Unfreiheit oder Unterstellen des Willens ....

Die Folgen der Auflehnung gegen Gott müssen von dem Geistigen selbst getragen werden, das sich dadurch an Gott versündigte, oder es muß das Geistige Gott sich unterwerfen, um wieder den Zustand herzustellen, der ehedem war. Also es muß das Geistige entweder die Unfreiheit als Qual empfinden oder sich die Freiheit wieder erwerben, indem es Gott untertan ist.

Der unfreie Zustand aber kann niemals anders von dem Wesenhaften eigenmächtig beendet werden als durch Unterstellen des Willens unter den göttlichen Willen. Folglich gibt es nur ein Verharren im gebannten Zustand oder ein Sich-Erlösen daraus.

Ersteres ist Gott-widersetzlicher Wille, letzteres ein Aufgeben des Widerstandes gegen Gott. Gewissermaßen ist das Aufgeben des Widerstandes eine Flucht aus dem unfreien Zustand, der Qual für das Wesen bedeutet, und darum muß es den endlos langen Erdenweg gehen, um endlich die Liebe zu Gott empfinden zu können, auf daß sich das Wesen dann in freudigem Verlangen Gott zuwendet ....

Es muß den gebundenen Zustand nicht mehr nur als Qual empfinden, sondern er muß ihm scheinbar auch Glück und Freude eintragen, und dennoch muß der Mensch zu Gott verlangen, dann erst ist er nicht mehr gerichtet, d.h. zwangsweise zu seiner Entscheidung für Gott veranlaßt, sondern der völlig freie Wille bestimmt ihn, den Zusammenschluß mit Gott zu suchen, und dann erst kann er restlos frei werden von seiner Gebundenheit.

Denn nun unterwirft er sich dem göttlichen Willen und stellt das Urverhältnis wieder her, und das einstmals abgefallene Geistige ist nun wieder bei Gott und mit Gott vereinigt bis in alle Ewigkeit ....

Amen

BD 2048 empfangen  29.8.1941

Furchtloses Verkünden des göttlichen Wortes ....
Außergewöhnliche Kraft ....

Es ist der Wille Gottes, daß keine andere Macht gefürchtet werde, wo es gilt, den Menschen Sein Wort zu verkünden. Es werden Zeiten kommen, wo dieses aufs strengste untersagt wird; es werden Zeiten kommen, wo nur in aller Stille und Heimlichkeit das Evangelium weitergegeben werden wird, weil die Menschen irdische Macht fürchten und sie darum zaghaft und ängstlich sind.

Wohl sollen die Menschen auch in der Stille wirken. So sie sich Gott aber zum Dienst anbieten, dann sollen sie auch Gott als den alleinigen Herrn anerkennen und Ihm also dienen, daß sie laut und furchtlos reden und Sein Wort verkünden. Dann nur werden sie die rechten Streiter Christi sein und dem Widersacher Seelen abringen für Ihn.

Das Gebot der Nächstenliebe ist das größte, und so um die Seelen der Mitmenschen gekämpft wird, ist dies die wahre Liebe zu ihnen. Es wird dies eine Zeit des Kampfes sein, der mutige und Gott ergebene Streiter fordert, denn die Welt wird erbarmungslos vorgehen und keine Gewaltmittel scheuen, um den Willen derer zu beugen, die Christo nachfolgen und Ihn bekennen vor der Welt.

Doch im gleichen Maß wird die Gnade Gottes wirksam sein, es werden die Streitenden von übernatürlicher Kraft durchströmt werden, sie werden geduldig auf sich nehmen, was ihnen auferlegt wird, und je inniger sie sich Gott verbinden, desto weniger spüren sie die irdische Not oder Geißelung des Körpers. Denn in dieser Zeit wird ein jeder gesegnet sein, der sich Gott zu eigen gibt, und er wird Dinge vollbringen können, die außerhalb irdischer Möglichkeit liegen.

Und das Vertrauen auf Gottes Hilfe wird jede Furcht und Sorge bannen, und es steht der Mensch Rede und Antwort, ohne seine Worte zu erwägen. Denn er ist es nicht, der nun spricht .... Gott nützet die Ihm ergebenen Diener und wirket durch sie .... Er treibt den Willen derer an, so zu handeln und zu reden, wie es Sein Wille ist.

Was auch kommen mag, Gott steht euch bei, die ihr Sein Wort verkünden sollt. Er gibt euch Seine Kraft, Er macht euch wissend, Er lenkt einen jeden eurer Schritte, und ob euch scheinbar irdische Gewalt zu vernichten droht .... nichts kann euch geschehen wider Gottes Willen. Er hat euch eine große Aufgabe gestellt, und solange ihr bestrebt seid, eure Aufgabe zu erfüllen, arbeitet ihr in Seinem Sold. Und Er ist der Herr des Himmels und der Erde, Er ist der Mächtigste, Dem alles untersteht, Er kann vernichten im Augenblick, was sich Ihm widersetzt, und tut Er dies nicht, so bestimmt Ihn dazu die Liebe zu allen Seinen Geschöpfen, denn Er vernichtet nicht, was aus Ihm ist, sondern Er sucht es zurückzugewinnen für ewig.

Und dazu eben benötigt Er Menschen, die furchtlos auftreten wider die der feindlichen Macht ergebenen Menschen. Es soll das Wort Gottes laut verkündet werden, es soll nicht unterdrückt oder nur in kleinen Kreisen geboten werden, sondern die Welt soll es vernehmen und erkennen, was starker Glaube vermag. Sie soll erkennen, daß es eine Macht gibt, die stärker ist als irdische Macht, und daß der Mensch unantastbar ist, so er sich dieser Macht anvertraut. Denn die Welt wird Dinge erleben, die wohl genügen können, die Menschen zum Glauben zu bewegen, sowie ihr Wille gut ist und sie nach der Wahrheit trachten ....

Amen

BD 2049 empfangen  29.8.1941

Gleichgültiges oder verlangendes Entgegennehmen der göttlichen Gabe ....

Jede geistige Gabe soll dankend in Empfang genommen werden und muß daher als göttliche Gabe erkannt werden. Der unwissende Mensch aber weiß sie nicht zu würdigen, und dies ist Ursache, daß er teilnahmslos entgegennimmt, was ihn zutiefst bewegen und beglücken sollte. Und eine Gabe, die so gleichgültig entgegengenommen wird, hat wenig Wirkung auf die Seele des Menschen.

Daher bleibt es ein erfolgloser Versuch, jenen Menschen die Wahrheit übermitteln zu wollen, denn die Aufnahmefähigkeit fehlt ihnen, d.h. die Erkenntniskraft, die wieder nur dem verlangenden Menschen zugehen kann. Es ist ohne Belang, auf welcher geistigen Stufe er steht, so ihm die göttliche Gnadengabe dargeboten wird; wenn diese nur mit hungrigem Herzen aufgenommen wird, dann wird er bald in das Erkennen geleitet, denn ein verlangendes Herz öffnet sich dem geistigen Zustrom, und also kann dieser ungehindert überfließen, und dies hat zur Folge, daß dem Menschen ein reiches Wissen erschlossen wird, das auf irdischem Wege niemals erreicht werden kann.

Der verlangende Mensch wird empfangen, der gleichgültige Mensch jedoch leer ausgehen, obgleich ihm dasselbe geboten wird, denn das Verlangen nach geistigem Gut kann niemals ausgeschaltet werden, ansonsten der freie Wille des Menschen nicht tätig wäre. So braucht also der Mensch nur zu wollen, daß ihm die Erkenntniskraft zugehe, dann wird er sich bald entscheiden können, sofern ihm geistige Wahrheit angetragen wird, und dann wird er auch aus tiefstem Herzen dankbar sein, daß er der göttlichen Gnade gewürdigt wird ....

Amen

BD 2050 empfangen  30.8.1941

Rechtes Verhältnis und lebendige Verbindung ....
Äußerlichkeiten ....

Von der Liebe Gottes erfaßt und mit Seiner Gnade bedacht sein schaltet stets irriges menschliches Denken aus. Es muß sich der Wille des Menschen zuvor erkennbar von Gott abgewendet haben, so daß er in Ungnade fällt, dann erst ist es möglich, daß die Unwahrheit von seinem Denken Besitz ergreift.

Solange jedoch des Menschen Wille nur das Rechte anstrebt, solange er Gott fürchtet als einen gerechten Richter und stets bemüht ist, zu Seinem Wohlgefallen zu leben, so lange sind der Unwahrheit die Pforten verschlossen; sie findet kein Aufnahme-bereites Herz, und in dieser Erkenntnis darf alles als reinste Wahrheit angenommen werden, was einem Menschen von oben vermittelt wird, der sichtlich in der Gnade Gottes steht.

Gott liebt alle Seine Kinder und möchte sie vor der Unwahrheit schützen, doch zumeist entziehen sie sich selbst Seinem Schutz durch ihre Bereitschaft für den Gegner Gottes. So aber ein Kind sich bewußt dem Vater unterstellt, sich Ihm vertrauend hingibt, Seine Liebe, Seine Gnade und die Wahrheit begehrt, so läßt der Vater dieses Kind wahrlich nicht unbeschützt ....

Denn es ist dies das rechte Verhältnis des Kindes zum Vater, das Gott hergestellt wissen will zwischen Seinen Erdenkindern und Sich Selbst. Es ist dieser Verkehr von dem Kind zu Ihm frei von Äußerlichkeiten, es ist die lebendige Verbindung, die der Mensch eingeht mit Gott, und ein überaus segensreicher Willensakt, der weit wertvoller ist als von Menschen eingeführte Sitten und Gebräuche, die wahre Gottesverehrung vortäuschen sollen und doch die Menschen daran hindern, innig und aufrichtig mit Ihm in Verbindung zu treten.

Denn es fordert die innige Verbindung mit Gott Abgeschlossenheit von der Welt, sie erfordert ein völliges Lösen von allem Irdischen .... Es muß der Mensch in sein Innerstes gehen, frei und ungehindert von Außeneinflüssen, und nun ganz innig beten: „Vater, hier bin ich .... ergreife Du mich mit Deiner Liebe und Gnade und lasse mich selig werden in Dir ....“

Jede Einwirkung von außen, für die der Sinn des Menschen noch empfänglich ist, macht eine solche innige Verbindung unmöglich, denn es bleibt das Denken der Menschen der Welt zugewandt. Er sieht und vernimmt Dinge, die der Welt angehörig sind, die aber das innerste Wesen Gottes nicht berühren, obgleich sie Ihn veranschaulichen sollen.

Und dieses Lenken der Sinne auf Äußerlichkeiten macht den Zusammenschluß mit Gott zu einer leeren Form. Es glaubt der Mensch sich Gott-verbunden, so er Handlungen beiwohnt, die mit der tiefen innerlichen Gottesverehrung nichts zu tun haben, und er verliert das Verlangen nach wirklich innerlichem Zusammenschluß mit Gott, und dies ist eine große Gefahr für ihn ....

Amen

BD 2051 empfangen  30.8.1941

Anfordern geistiger Kraft oder vermehrte Liebetätigkeit ....

Es bleibt das Wissen des Menschen immer mangelhaft, solange er sich sträubt gegen die Beeinflussung der jenseitigen wissenden Kräfte. Der Mensch hat eine innere Ablehnung gegen das, was ihm nicht greifbar oder sichtbar ist, und diese Abneigung bestimmt ihn oft zum Widerstand gegen alles Geistige, so daß er sich auch nicht entschließen kann, etwas zu prüfen, weil ihm der Ursprung unerklärlich erscheint.

Diese Einstellung aber hat zur Folge, daß ihm niemals die Wahrheit nahegebracht werden kann, daß er in Unkenntnis den Erdenweg zurücklegt und also auch in einem mangelhaften Reifezustand nach dem leiblichen Tode eingeht in das geistige Reich. Sie hat zur Folge, daß ihm wenig geistiges Wissen vermittelt werden kann, er also auf immer gleicher Stufe bleibt, wenn er nicht außergewöhnlich liebetätig ist.

Nur letzteres kann eine Umänderung des Denkens zuwege bringen. Vermehrte Liebetätigkeit kann ihm vermehrtes Wissen und Wahrheit eintragen, denn dann wirken jene geistigen Kräfte gleichfalls auf den Menschen ein ohne dessen Wissen ....

Eine rege Liebetätigkeit trägt ihm die göttliche Liebesausstrahlung ein, und dies bedeutet ein Zuwenden göttlicher Kraft .... durch Ihm dienende vollkommene Wesen, die als Licht- und Kraftträger sich gleichfalls liebend betätigen und den göttlichen Kraftstrom auf die also in der Liebe stehenden Menschen übertragen. Vermehrte Liebe wird daher das bewußte Anfordern geistiger Kraft ersetzen, und plötzlich wird der Mensch wissend und sehend werden und alles das erkennen und bejahen, was er zuvor ablehnen wollte.

Ist aber der Mensch nicht aus eigenem Antrieb tätig in Liebe und wehrt er sich hartnäckig gegen geistigen Einfluß, indem er jegliche Unterweisung oder Vermittlung durch den Mitmenschen flieht, dann ist es schwer und oft ganz unmöglich, ihn in das Wissen einzuführen, und dann ist sein Lebenslauf wenig geistigen Erfolg eintragend.

Ein solcher Mensch bedarf oft großer seelischer Erschütterung, auf daß er zum Nachdenken angeregt wird und nun unbewußt die Hilfe jenseitiger Wesen in Anspruch nimmt, und nun ist es wieder abhängig davon, wie seine Einstellung zu Gott ist .... Dementsprechend wirken gute oder schlechte geistige Kräfte auf ihn ein.

Und darum ist es äußerst wichtig, jenen Menschen göttliches Wirken zur Kenntnis zu bringen, ihnen die ewige Gottheit nahezubringen, auf daß sie selbst die Verbindung suchen mit Ihr und nun von Gott gedanklich belehrt werden können. Wer Gott anerkennt, kann niemals verloren sein, denn er nimmt geistige Vermittlungen in Empfang, weil er Gott anerkennt, und er wird betreut ohne sein Wissen von gebenden Kräften, und so kann auch ihm Licht werden, so er nicht offenen Widerstand leistet.

Amen

BD 2052 empfangen  31.8.1941

Glaube - Unglaube ....
Verstandesdenken - Wissen ....

Die Selbständigkeit des menschlichen Denkens ist wohl zu schätzen, wo es sich um irdische Fragen und deren Beantwortung handelt, die größte Gefahr aber dort, wo geistige Probleme gelöst werden sollen. Es hat der Mensch das Bestreben, die Richtigkeit seines Denkens zu beweisen, und das wird ihm auch gelingen in rein irdischen Ergebnissen seines Denkens.

Geistiges aber ist nicht mit Beweisen zu belegen, folglich kann auch niemals verstandesmäßig etwas für richtig oder falsch erklärt werden, was geistige Fragen anbelangt. Die Vielseitigkeit irdischer Auffassung bedingt ein Beweisen dessen, was als Lehre aufgestellt wird. Geistiges Wissen aber kann nicht in eine feste Lehre gedrängt werden, weil Beweise nicht erbracht werden können.

Wie man aber die Wahrheit dessen nicht beweisen kann, was als geistiges Gedankengut gewonnen wurde, so kann man auch keinen Beweis für die Unwahrheit dessen erbringen, denn selbst der hochentwickelte Verstand kann nicht eindringen in ein Gebiet, das ihm verschlossen bleibt, solange er nicht geistige Kraft dazu in Anspruch nimmt. Man wird nur immer von „Glauben“ reden können; der Glaube aber ist Sache des Herzens, nicht des Verstandes.

Auf dem Glaubenswege gelangt der Mensch zu einem Wissen, das er verstandesmäßig sich niemals aneignen kann. Dieses Wissen aber zu beweisen ist nicht möglich, es kann ihm aber auch nicht die Unwahrheit dessen nachgewiesen werden, was er zu wissen glaubt. Und da keine Beweise erbracht werden können, muß es auch dem Mitmenschen überlassen bleiben, sich das Wissen des gläubigen Menschen anzueignen. Es ist das Annehmen dieser Weisheiten eine völlig freie Willensangelegenheit.

Andererseits aber hat der Mitmensch auch nicht das Recht, ihn als einen Phantasten oder Lügner hinzustellen, denn auch er kann dafür keinen Beweis erbringen, und sein noch so scharfes und klares Verstandes-Denken ist unzulänglich geistigen Wahrheiten gegenüber. Der gläubige Mensch nimmt diese an, der Ungläubige weigert sich ....

Der gläubige Mensch ist einen Weg gegangen, den auch der Ungläubige gehen kann, wenn er will .... Dann aber muß er die gleichen Kenntnisse sammeln, und dann erst kann er sich von der Wahrheit dessen überzeugen, was er zuvor ablehnte. Glaube oder Unglaube bestimmt den Wissensgrad oder völlige Unwissenheit ....

Wo der Glaube aber mangelt, dort nützt auch das schärfste Verstandesdenken nichts, es führt in die Irre. Menschliche Weisheit erforscht irdische Probleme und dringt doch nicht in die Gebiete ein, die abseits vom Irdischen liegen. Tiefe Gläubigkeit aber lüftet den Schleier des Verborgenen, und es enthüllen sich dem Menschen die tiefsten Geheimnisse.

Und ob auch nichts bewiesen werden kann .... der gleichfalls Gläubige wird bedingungslos das als Wahrheit anerkennen, was ihm von gläubiger Seite vermittelt wird. Ihm wird das gleiche Wissen erschlossen werden, er wird mit beglückender Sicherheit vertreten, was er als Wahrheit erkennt, und Verstandesweisheit wird ihn nicht vom Gegenteil überzeugen können, weil sein Herz ihm die Bestätigung gibt, daß er im rechten Denken steht.

Es kann also die Wahrheit nur dem Mitmenschen vermittelt werden, doch um sie als Wahrheit annehmen zu können, muß dieser sich gleichfalls zu einem gläubigen, wahrheitsverlangenden Menschen gestalten, dann erst erkennt er den Wert dessen, was ihm geboten wird, und dann wird er sich auch nicht beirren lassen, so ihm verstandesmäßig die Wahrheit widerlegt und sie als Unwahrheit hingestellt oder angezweifelt wird. Rein verstandesmäßig vorgebrachte Eindrücke sollen daher nicht bewertet, das Empfinden des Herzens aber beachtet werden, denn dieses ist glaubwürdiger als irdisch erworbene Weisheit ....

Amen

BD 2053 empfangen  1.9.1941

Geistige Finsternis Anlaß zu schwerem Erdenleid ....
Licht ....

Die Sendung, die Gott verbreitet zum Wohl der Seelen, ist eine Gnade für die Menschheit, die nur dann in ihrer Größe erfaßt werden würde, wenn der Mensch Einblick nehmen könnte in die Lichtfülle des geistigen Reiches und daran den Dunkelheitszustand auf Erden ermessen würde.

Die geistige Finsternis ist unvorstellbar und das Vermitteln des Lichtes fast unmöglich geworden. Die Lichtträger werden unbeachtet gelassen, wenn nicht gar verfolgt und geschmäht, und sie könnten doch mit dem Licht der ewigen Weisheit das Dunkel erhellen und die menschlichen Seelen erlösen aus einem qualvollen Zustand.

In größter Gottferne stehen diese Seelen .... und ihnen naht Sich Gott wieder, weil Seine Liebe die Menschheit nicht in dem Zustand belassen will. Er läßt ein Ereignis über die Erde gehen, das wohl imstande sein kann, die Dunkelheit zu bannen, wo nur die geringste Willigkeit eines Menschen zu finden ist. Diesem wird wie ein Lichtstrahl die Erkenntnis kommen, daß er einen falschen Weg geht; er wird sich Gott zuwenden und Ihn um Beistand bitten in größter Not und also Seine Nähe begehren ....

Die Nähe Gottes bedeutet Licht .... Es wird eine kurze Zeit kommen, da die Lichtträger .... die Träger des göttlichen Wortes .... willig angehört werden und nun die Möglichkeit haben, das göttliche Wort zu verbreiten. Es werden die Menschen hören .... und die das Wort mit dem Herzen aufnehmen, die werden auch danach handeln.

Doch es werden derer nur wenige sein, denn sowie die Not behoben ist, flüchtet der größte Teil der Menschheit wieder in die Dunkelheit zurück .... Er ist in die Liebe zur Materie verstrickt und sucht dort Erfüllung, und also läßt er das göttliche Wort unbeachtet, und die Finsternis um ihn ist so groß wie zuvor.

Doch um derer willen, die sehend werden, läßt Gott das Schwere über die Erde kommen, denn diese sind es, die Seine Gnade erfaßt, da Er ihren Willen erkennt, der nicht schlecht, sondern nur schwach ist. Um diese zur Erkenntnis zu leiten, um ihren Willen Sich bewußt zuzuwenden, ist eine sehr schwere Zeit nötig, wie sie der Erde nun bevorsteht.

Es gilt die Rettung dieser Seelen, es gilt die Verbreitung des Lichtes in dunkelsten Regionen, es geht um das Überwinden der Gott-feindlichen Macht und um das Lösen der Seelen aus der Gewalt des Feindes, die zu schwach sind, wider ihn zu streiten .... Es wird ein Lichtstrahl die Finsternis durchbrechen und sehend machen, die ihre Augen und Herzen öffnen.

Jetzt weilet die Menschheit in tiefster Dunkelheit, und sie erkennt Ihn nicht .... Das strahlende Licht der Welt, irdischer Glanz und Reichtum genügt ihr, und sie achtet nicht des milden Lichtes aus dem geistigen Reich. Doch es wird der Tag kommen, wo alles zerstört wird, was die Menschen am Erkennen des göttlichen Lichtes hindert. Und es wird ihnen dann ein Licht leuchten, dessen Schein sie nur nachzugehen brauchen.

Doch wer diesen Schein unbeachtet läßt, dessen Seele bleibt in Not, und tiefste Dunkelheit umhüllt sie .... denn an ihnen kann die Gnade Gottes nicht wirksam werden, weil der Wille sich Gott entgegenstellt ....

Amen

BD 2054 empfangen  1.u.2.9.1941

Gottferne ....
Erkalten der Liebe ....
Widerstand gegen Liebelehre ....

Je weiter sich der Mensch von Gott entfernt, desto mühsamer wird es sein, ihm die göttliche Liebelehre zu vermitteln, denn das Entfernen von Gott hat auch ein Erkalten der Liebe zur Folge, und also steht er auch der Lehre Christi, die nur Liebe predigt, ablehnend gegenüber. Es erfordert große Liebe und Geduld von seiten der Menschen, ihm den Zweck und das Ziel des Erdenlebens klarzumachen, denn zumeist wird sein Wille ihn bestimmen, nichts anzunehmen, was ihm darüber geboten wird.

Der Gott-ferne Zustand ist immer ein Zustand der Willigkeit dem Gegner Gottes gegenüber, folglich wird der Mensch niemals das annehmen wollen, was für Gott spricht. Wer es sich nun angelegen sein läßt, solchen Menschen das Licht zu bringen, der muß sich gefaßt machen auf Einwände und Widerlegungen aller Art, er darf nicht gleich mutlos werden, sondern muß sich größter Geduld und Ausdauer befleißigen und versuchen, eine recht innige Verbindung mit guten geistigen Kräften herzustellen, auf daß sie gedanklich von jenen geleitet werden und jedem Ansturm von seiten des Gegners standhalten können.

Es ist eine überaus dankbare Aufgabe, einen Gott abtrünnigen Menschen zu gewinnen für Gott, doch es bemühen sich um diesen auch jenseitige Wesen, denen die Betreuung der Erdenkinder unterliegt, und diese unterstützen den Menschen in seinem Vorhaben und geben ihm die rechten Gedanken und Worte ein, so daß er nun nicht mehr allein streitet, sondern geistige Kraft ihm nun zur Seite steht.

Und so muß ein Mensch, der die Liebe an sich verneint, durch Liebe zum rechten Erkennen geführt werden; er muß das wohltätig empfinden, was er abweisen möchte, und dadurch nicht mehr in seiner strikten Ablehnung verharren können ....

(2.9.1941) Er muß Gefallen finden an dem, was ihm geboten wird, weil es ihm in Liebe geboten wird, und es vorerst aufnehmen mit seinem Ohr, auf daß es dann auch in seinem Herzen Eingang findet und er nun darüber nachdenkt. Dann ist schon der Versuch an ihm nicht erfolglos geblieben. Es ist dies der Beginn, die Gott-Ferne zu verringern, und die geringste Willigkeit wird gelohnt werden durch die Unterstützung geistiger Freunde. Denn diese sehnen nur die Stunde herbei, wo die Gedankentätigkeit des Menschen auf überirdische Dinge gelenkt wird, um dann entsprechend einwirken zu können mit ihrem Einfluß.

Der Mensch jedoch, der unwillig ist und alles abweist, findet keine Verbindung mit ihnen, und ihr Wirken bleibt erfolglos, und das Leben des Menschen geht dahin, ohne ihm Nutzen gebracht zu haben für seine Seele. Der Geist der Lieblosigkeit hat ihm jeglichen Glauben zerstört, und nur durch erkennbares Wirken in Liebe für ihn kann das Herz eines solchen Menschen empfänglich gemacht und er gleichfalls zur Liebetätigkeit angeregt werden.

Zwar wird der Gegner Gottes gleichfalls ringen, um ihn nicht zu verlieren, und darum ist der Kampf nicht leicht, der um Gott-ferne Seelen von seiten der Streiter Christi geführt wird. Doch wo der Wille ist, dort ist auch die Kraft .... denn diese steht dem Menschen zu Gebote, der sie nützen will für Gott. Und es bedienet sich der Streiter des göttlichen Wortes, das mit Kraft gesegnet ist. Das Wort Gottes, in Liebe geboten, muß wirksam sein, wo nicht satanischer Einfluß offensichtlich den Menschen gefangenhält ....

Amen

BD 2055 empfangen  2.9.1941

Demütiges Gebet Voraussetzung zum Übermitteln des Wissens ....

Weise ist, wer sich klein und machtlos dünkt und Gottes Hilfe erbittet .... Denn ihm wird die Gnade zuteil werden, und er wird zunehmen an Licht und Wissen. Denn die Quelle des Lichts ist Gott, und so Gott um Seine Gnade angerufen wird, begehrt der Mensch zu schöpfen aus dem Quell des Wissens, er begehrt das Licht, und also kann Gott austeilen je nach Verlangen.

Es hat der Mensch das Vorrecht, zu jeder Stunde Gott bitten zu dürfen um Seine Gnade, er darf immer wie ein Kind zum Vater kommen und Ihm sich anvertrauen, und niemals wird er vergeblich bitten, sowie er geistiges Gut begehrt. Denn Gott will die Wahrheit den Menschen vermitteln und stellt als einzige Bedingung nur das Verlangen danach und das Gebet zu Ihm. Und Er setzet keine Grenzen, sondern es geht die Wahrheit und das Wissen darum dem Menschen unbegrenzt zu, solange er solche begehrt.

Doch immer ist demütiges Gebet die Voraussetzung, daß dem Menschen die göttliche Gnade zufließt, die sich in der Übermittlung des göttlichen Wortes äußert, das den Menschen in die Wahrheit einführt. Klein und schwach muß sich der Mensch fühlen, dann erst kommt er demütig zu Gott und wird nun der göttlichen Gnade gewürdigt.

Doch wer in Selbstüberheblichkeit verharrt, der ist dem Licht und der Weisheit noch sehr fern. Und er wird auch schwerlich ein Träger des Lichtes werden, solange er sich nicht selbst erniedrigt und sich zu einem demütigen Wesen wandelt. Denn der Demütige allein wird Gnade empfangen ....

Amen

BD 2056 empfangen  3.9.1941

Dreieinigkeit ....

Die Lehre der Dreieinigkeit Gottes hat schon zur größten Zersplitterung der Gläubigen Anlaß gegeben und wird ständig Ärgernis sein, solange sie nicht richtiggestellt, d.h. den Menschen annehmbar geboten wird.

Geistige Finsternis ließ sie erstehen .... geistige Finsternis fand eine Auslegung der Worte „Vater - Sohn und heiliger Geist“, die genügte, das Denken der Menschen zu verwirren. Es ist dies auch eine Glaubenslehre, die bedingungslos angenommen werden mußte, weil der Mensch, der darüber nachdachte, zu keiner befriedigenden Lösung kommen konnte, also sie entschieden hätte verwerfen müssen. Und dies wurde unterbunden, indem das Annehmen der Glaubenslehre zwangsmäßig gefordert wurde.

Die Lehre vom drei-persönlichen Gott ist unannehmbar für jeden denkenden Menschen .... Gott sich als Wesenheit vorzustellen, ist für den Menschen schon nicht möglich, denn eine Wesenheit ist für ihn der Begriff einer festen Form, ohne dies ist es ihm unverständlich. Sowie sich der Mensch nun die Gottheit als Person vorstellt, gibt er der festen Form eine Gestalt ....

Es ist dies dem Fassungsvermögen des Menschen entsprechend, jedoch gänzlich von der Wahrheit abweichend. Eine Lehre aufzustellen von einer dreipersönlichen Gottheit ist nur dazu angetan, das Göttlich-Wesenhafte abzuschwächen und durch menschlich begrenzte Vorstellung ein Zerrbild zu schaffen von der ewigen Gottheit. Der Begriff der Dreieinigkeit Gottes ist nur dort erklärbar, wo die Voraussetzung zum Verstehen gegeben ist durch das Ergründenwollen göttlicher Weisheiten auf dem Wege des Glaubens und der Liebe.

Menschen, die weder tief gläubig sind, noch in der Liebe stehen, würden nur rein verstandesmäßig diesen Begriff zergliedern wollen, und dies kann nicht zum Ziel führen, d.h., es kann kein Ergebnis zustande kommen, das der Wahrheit nahekommt.

Dem gläubigen Menschen jedoch ist vieles verständlich, weil er gedanklich belehrt wird aus dem geistigen Reich. Glaube und Liebe sind die Vorbedingungen zum Wissen um Gottes Liebe und Weisheit, um Gottes Wirken und Walten .... Sie sind ferner auch die Vorbedingung zum Empfangen der Wahrheit ....

Es wird also jenen wahrheitsgemäß Kenntnis gegeben von der Liebe Gottes, die alles hervorgebracht hat, was ist .... Sie werden unterwiesen über den Zusammenhang aller Dinge, den Uranfang, den Zweck und das Ziel dessen, was ist, und dadurch erkennen sie die unendliche Weisheit Gottes .... Sie werden in Kenntnis gesetzt von der Kraft, die alles durchströmt, von der Allmacht Gottes, von Seinem Willen, der unentwegt tätig ist, und von dem Zusammenhang jeglicher Schöpfung mit dieser Kraft.

Der gläubige, liebetätige Mensch faßt alle diese Weisheiten, denn so er gläubig und liebetätig ist, durchströmt ihn göttlicher Geist, d.h., er nimmt die Kraft aus Gott unmittelbar entgegen, und er wird dadurch sehend und wissend. Also begreift er nun auch, daß das Mysterium der ewigen Gottheit nur ergründet werden kann, so Gott Selbst durch Seine Kraft im Menschen wirken kann, denn Geistiges kann nur geistig erfaßt werden.

Gott ist Geist, und die Kraft aus Gott ist gleichfalls Geistiges .... Strömt diese nun dem Menschen zu, dann kann er auch eindringen in sonst unergründliches Gebiet, denn dann ist es nicht der Mensch, der diese Frage löst, sondern der Geist aus Gott im Menschen. Dem Menschen mit nur Verstandesdenken aber wird das Geheimnis um das Wesen der ewigen Gottheit ein Geheimnis bleiben ....

Und so ist nun auch die Lehre von der Dreieinigkeit von menschlichem Verstand ausgelegt worden, und also entstand die Lehre eines dreipersönlichen Gottes .... Personifiziert kann Gott niemals werden, Er kann nur dem Menschen unter der Gestalt Jesu Christi anschaulich gemacht werden, so daß also die Menschen auf Erden sich selbst dadurch ein Bildnis Gottes schaffen, so sie sich Jesus Christus in aller Glorie vorstellen ....

Die ewige Gottheit ist Liebe, Weisheit und Kraft. - Die Liebe ist der Erzeuger alles dessen, was ist .... Sie ist der Vater des Alls, sie ist die Urkraft, ohne die nichts bestehen könnte, was ist .... Aus der Liebe ist alles hervorgegangen, und zur Liebe soll alles wieder werden, was sich davon abgewendet hat .... Die Liebe ist Gott Selbst. - Was aus der Liebe hervorgegangen ist, verrät Seine Weisheit .... Die Liebe ist Gott Selbst, Seine Weisheit bezeugt alles aus Ihm Entstandene, Seine Schöpfungen, und also ist, was aus dem Vater ist, Sein Sohn. - Und Gottes Wille, Seine Kraft, die alles entstehen ließ, das ist Sein Geist ....

Gott Vater, Gott Sohn und Gott heiliger Geist sind in Sich das Wesen der ewigen Gottheit .... Liebe und Weisheit und Willenskraft. „Der göttliche Liebewille nahm Form an“, diese Worte sind das gleiche in ihrer Bedeutung wie „Vater, Sohn und heiliger Geist“. Denn die Liebe Gottes ließ den Willen tätig werden und erschuf .... Gottes Liebe und Geist verkörperte Sich als Weisheit .... Der Geist Gottes ließ den Sohn aus dem Vater hervorgehen. - Wer gläubig ist und in der Liebe steht, der erfaßt diese Weisheit und für diesen ist die Dreieinigkeit Gottes gelöst.

Doch in welchem Irrtum wandeln die Menschen, denen der Glaube und die Liebe mangelt und die dennoch etwas angenommen haben als Glaubenslehre, das selbst für den weisesten Weisen unannehmbar bleibt. Denn die sich eine personenhafte Gottheit vorstellen, denen mangelt noch jegliches geistige Wissen. Sie wenden etwas rein Irdisches auf geistige Wesenheiten an, das völlig ausscheidet im geistigen Reich. Die Vorstellung einer dreipersönlichen Gottheit ist irreführend, obgleich der Zusatz gebraucht wird .... „sie sind eins“.

Es wird der Mensch in wirres Denken hineingedrängt, sowie er sich unterfängt, darüber nachzudenken. Es ist aber dem Menschen von seiten Gottes nicht untersagt, darüber nachzudenken .... Gott will ihm Klarheit geben, und es ist nicht Sein Wille, daß er durch menschliches Einwirken in Blindheit dahergehe, nur soll der rechte Weg gewählt werden, der zum Erkennen führt.

Und es sind wahrlich nicht berufen zur Belehrung der Unwissenden, die selbst unwissend sind und ihre Unfähigkeit, geistiges Wissen entgegenzunehmen, durch Verstandesdenken und verstandesmäßig aufgestellte Lehren auszugleichen versuchen. Gott ist Geist und kann nur geistig ergründet werden ....

Amen

BD 2057 empfangen  3.9.1941

Geistiger Austausch - Ewigkeitsfragen ....

Immer sind es Ewigkeitsfragen, die dem Menschen beantwortet werden im geistigen Austausch mit dem Jenseits, denn das Wissen darum ist allein wichtig. Was jedoch zum besseren Verständnis zuträglich ist, wird dem Menschen nicht vorenthalten bleiben, wenngleich es diesirdische Dinge berührt.

Um ausführlich unterwiesen werden zu können, muß er erst wissen, daß ein Zusammenhang aller Dinge besteht und daß letztes Ziel aller Schöpfungen die Vollendung des sich in ihnen bergenden Geistigen ist und bleibt. Was auf Erden besteht, dient immer nur dem Wesenhaften zum Aufenthalt, auf daß dieses reifen und Gott näherkommen kann.

Um diesen Gang des Wesenhaften auf der Erde soll der Mensch wissen und auch um seinen Sinn und Zweck. Und alle Schöpfungen soll er betrachten als seinesgleichen, als eine Außenform, die, gleich ihm, Geistiges in sich birgt. Das Wissen darum bestimmt dann auch sein Denken und seinen Glauben.

Wer die Schöpfungswerke nur betrachtet oder zu ergründen sucht aus rein weltlichen Interessen, der tritt der geistigen Welt, also auch der Ewigkeitsfrage, nicht näher, denn sein Denken konzentriert sich nur auf die materielle Welt. Er wird dann niemals einen rein geistigen Austausch mit dem Jenseits anbahnen können und also auch die reine Wahrheit entbehren müssen, denn diese geht nur jenen zu, die hungern und dürsten danach.

Diese aber haben die Materie zum großen Teil überwunden, und also kann ihnen nun die Wahrheit geboten werden; es wird ihnen nun ein Bild entwickelt, das alles hinreichend erläutert, was zu wissen dem Menschen nötig ist ....

Amen

BD 2058 empfangen  4.9.1941

Wissen oder vermehrte Liebetätigkeit nötig zum Zusammenschluß mit Gott ....

Je nach Aufnahmefähigkeit wird sich der Mensch nun dieses Wissen aneignen. Immer aber wird das Wissen Dinge betreffen, die mit Gott und der Unendlichkeit im Zusammenhang stehen, und immer wird das empfangene Wissen dazu beitragen, den Menschen Gott näherzubringen, denn sowie der Mensch Aufklärung bekommt über göttliches Wirken und Walten, wird er sich auch in Ehrfurcht beugen vor Ihm, und dies bedeutet auch Annäherung an Gott.

Folglich muß der Mensch zuvor ein bestimmtes Wissen sein eigen nennen, ehe er den Zusammenschluß mit Gott finden kann. Er muß eingeweiht sein in die göttliche Liebelehre; er muß wissen, daß in der Liebe Gottes alles seinen Ursprung hat und daß er selbst ein Geschöpf ist, aus dem Liebewillen Gottes hervorgegangen. Er muß auch um den Zweck der Schöpfung wissen und um die Aufgabe des Menschen während seines Erdendaseins.

Erst der Mensch, der ein solches Wissen sich angeeignet hat, arbeitet nun bewußt an der Gestaltung seiner Seele, und dies trägt ihm den Zusammenschluß mit Gott ein. Wer ohne Wissen den Zusammenschluß mit Gott erreichen will, der muß ungemein liebetätig sein, so daß er durch die Liebe Gott nahekommt. Er muß den Mangel an Wissen durch uneigennützige Liebe zu ersetzen suchen, denn dann ist seine Seele so, wie es Gott wohlgefällig ist, und ihm wird blitzschnell die Erkenntnis kommen, so er aus dem Erdenleben scheidet.

Er wird also auch das gleiche Wissen besitzen, weil dies unbedingt nötig ist für die Aufgabe, die ihn im Jenseits erwartet. Denn nun ist das Übermitteln des Wissens an unwissende Seelen die Tätigkeit, die er ausführen muß. Im Wissen zu stehen auf Erden bedeutet, schon auf Erden die Mission ausführen zu können, also Wissen weiterzugeben denen, die ohne Kenntnis sind.

Und es ist diese Mission außergewöhnlich segensreich, denn sie trägt sowohl dem Gebenden wie dem Empfangenden großen geistigen Vorteil ein. Und darum ist es auch von größter Bedeutung, wenn der Mensch Fragen stellt in Gedanken, die jenes Gebiet streifen, das irdisch unzugänglich ist. Solche Fragen werden ihm beantwortet von wissenden Kräften und also beitragen, daß sein Wissen vermehrt werde und er nun seinerseits wieder lehrend tätig sein kann .... daß er also auf Erden schon in erlösendem Sinn sich betätigen kann am Mitmenschen ....

Amen

BD 2059 empfangen  6.9.1941

Verstoß gegen göttliche Gebote ....
Sünde ....
Gebundenheit ....

Gegen die göttlichen Gebote zu verstoßen ist Sünde, denn es vergrößert die Entfernung von Gott insofern, als daß Er nicht dort sein kann, wo Lieblosigkeit ist. Alles, was dem Gebot der Liebe zuwidergeht, wird auch ein Erkalten der göttlichen Liebe nach sich ziehen und also dem geistigen Wesen selbst zum Schaden gereichen, weil es dadurch in einen immer unfreieren Zustand gerät.

Als Mensch nun wirkt sich dieser Zustand so aus, daß die Gewalt des Gegners von Gott über ihn immer größer wird, daß er gezwungen wird von ihm unter seinen Willen, daß sein Denken und Handeln stets so sein wird, wie dieser es will, also immer Gott entgegengesetzt.

Und es ist dies unvorstellbar qualvoll für die Seele, denn sie ist ihrer endgültigen Befreiung noch so fern, sie nimmt den gefesselten Zustand mit hinüber in das geistige Reich. Denn nur die Liebe kann das Wesen erlösen, folglich muß die Lieblosigkeit binden.

Und wer also lieblos ist gegen seine Nächsten, der verstößt gegen das Gebot der Liebe und wird daher nie frei werden aus der Gebundenheit, die ihm die einstige Auflehnung gegen Gott eingetragen hat. Darum hat Gott den Menschen das Gebot der Liebe gegeben, das sie nur befolgen brauchen, um dadurch Gott näherzukommen und als ein seliges Wesen in das geistige Reich eingehen zu können.

Gegen das Gebot der Liebe versündigen kann sich der Mensch, indem er der göttlichen Liebelehre entgegenhandelt oder auch Handlungen unterläßt, die Liebe zum Nächsten beweisen sollen. Es soll der Mensch nicht nur den Nächsten hüten vor Schaden, er soll ihm nützen, d.h. ihm alles antun, was ihm selbst begehrenswert erscheint, dann erst wird die Verbindung mit Gott hergestellt, denn zu einem liebenden Menschen steigt Gott Selbst hernieder und würdigt ihn Seiner Nähe ....

Und dies bedeutet für ihn geistige Freiheit. Es macht sich der Mensch frei von der Gewalt des Widersachers, denn die Kraft Gottes, die durch Seine Nähe in den Menschen übergeht, ist stärker als die Kraft des Gegners von Gott .... Und Sieger wird also immer der Mensch bleiben, der sich durch Liebeswerke mit der ewigen Liebe Selbst verbindet. Dieser wird die Fesseln sprengen und frei werden von jedem Zwang, den der Gegner Gottes auf ihn ausüben will.

Die Gebote der Liebe dürfen nicht unbeachtet gelassen werden, denn sie sind die Lösemittel aus der endlos langen Zeit der Gebundenheit. Und sie bedeuten gleichzeitig die Brücke zur Verbindung mit Gott .... Denn wer in selbstloser Liebe tätig ist, kommt Gott dadurch immer näher, und er überwindet jede Entfernung von Ihm .... Er erfüllt die Forderung Gottes und wird auch den Lohn von Gott in Empfang nehmen dürfen, der darin besteht, daß Gott Sich mit dem vereint, der Ihm in Liebe dient, d.h., der in seinen Mitmenschen gleichfalls Geschöpfe Gottes sieht, denen er Gutes tun will.

Die ewige Seligkeit ist nur die Folge uneigennütziger Liebetätigkeit, wie umgekehrt die Verdammnis ebenfalls die Folge der Lieblosigkeit ist, und alles, was sich wider Gott oder Seine Gebote richtet, ist unrecht vor Gott, also Sünde ....

Amen

BD 2060 empfangen  7.9.1941

Scheidewand ....
Geistiger Kampf ....
Versuchungen ....

Es ist wie eine Scheidewand, die das Gute um sich aufbaut, so sein Verlangen zu Gott gerichtet ist. Das Böse sucht diese Scheidewand zwar niederzureißen und bedienet sich dazu unlauterer Mittel .... Es kämpft im Verborgenen und oft unter dem Deckmantel der Güte und Frömmigkeit. Und dann gilt es doppelt wachsam zu sein, auf daß es erkannt wird als böse.

Gott abgewandte Kräfte bleiben in der Nähe des zu Gott strebenden Menschen und nehmen die geringste Lauheit dessen wahr, sein Denken auf Dinge zu lenken, die abseits des Göttlichen liegen. Und nun braucht der Mensch nur schwach zu sein, dann nimmt er die Gedanken auf, die ihm zugeflüstert werden, und sein Denken bewegt sich nicht mehr ausschließlich auf geistiger Bahn.

Und dann muß der Mensch wieder im Kampf liegen mit sich selbst, daß er jene Gedanken überwindet. Dann erst treibt ihn sein Herz mächtiger zu Gott, denn es spürt die Seele den Abfall als etwas Belastendes und sucht davon wieder frei zu werden.

Jeder geistige Kampf aber äußert sich je nach dem Sieger .... Hat der Widersacher die Übermacht, dann wird der Mensch nach äußeren Dingen trachten und sich einsetzen für irdischen Erfolg .... Er wird das geistige Streben unterbrechen und also der Welt den Tribut zollen ....

Ist aber die Kraft des Geistes in ihm wirksam, so können ihn die irdischen Versuchungen nicht ändern in seinem Willen .... Er ist innerlich ruhig und zielbewußt; er verachtet, was an ihn herantritt und ihn zu irdischem Denken veranlassen möchte; er hält Gott die Treue, und also gibt es für ihn keine Ablenkungen, sein Wille gilt stets und ständig der Vereinigung mit Gott ....

Und es bedeutet geistigen Fortschritt, den Versuchungen standgehalten zu haben und in vermehrtem Verlangen nach Gott zu stehen. Dieser also hat sich die Scheidewand errichtet, die das Böse abhält, zu ihm zu gelangen. Er ist gefeit gegen die Versuchungen und erkennt auch die Kräfte, die in der Maske des Guten ihn zu bedrängen suchen.

Denn mimosenhaft ist sein Empfinden .... er wird stets das Unreine spüren und sich dagegen wehren; die aber sich gefangennehmen lassen davon, sind selbst noch unrein, in ihren Herzen ist die Begierde nach der Welt noch zu groß und was sich ihnen naht mit schönen Worten und Mienen, das wird ihnen nicht als schlecht und falsch bewußt, und so hat der Widersacher leichtes Spiel.

Doch so der Mensch wachsam ist und Gott um Beistand bittet, wird sein Blick geschärft, und er wird handeln dem göttlichen Willen gemäß. Es bleibt für ihn ein ständiger Kampf, nur weniger spürbar, so sein Verlangen Gott gilt .... Doch es ist der Kampf von Gott zugelassen, auf daß der Mensch selbst seine Kraft daran erprobe, auf daß er die ihm fehlende Kraft von Gott erbittet, also zu Ihm seine Zuflucht nimmt .... Und so wird immer seine Stellungnahme zu Gott entscheidend sein, wer Sieger bleibt, das Gute oder das Böse ....

Amen

BD 2061 empfangen  8.9.1941

Rechtes Gebet ....
Erfüllung ....
„Vater, Dein Wille geschehe ....“

Im bewußten Anruf Gottes liegt die größte Macht. Alles kann der Mensch erreichen, dessen Einstellung zu Gott so ist, daß er mit Ihm in Verbindung tritt, so er sich in irdischer oder geistiger Not befindet, denn er kann jeder Sorge enthoben sein. Es sorget nun ein anderer für ihn, Dessen Macht die größte ist.

Es hat Gott Seinen Kindern eine Brücke zu Ihm freigestellt, das Gebet. Wer diese Brücke nützet, hat stets und ständig die Möglichkeit, Ihm die Sorgen und Nöte vorzutragen; und Gott die Sorgen vortragen zu können heißt auch, deren ledig zu werden, denn Gott nimmt einem jeden Menschen das Leid ab, desto williger, je vertrauender es Ihm vorgetragen wird.

Hat sich der Mensch erst einmal frei gemacht von dem Gefühl unüberbrückbarer Gottferne, fühlt er sich als Sein Geschöpf, erkennt er also seine Zugehörigkeit zu Gott, so ist auch sein Gebet recht, denn er wird nun mit seinem Schöpfer, seinem Vater von Ewigkeit, sprechen wie ein Kind und vertraulich bittend zu Ihm kommen in allen seinen Nöten.

Der Mensch ist machtlos .... was er auch beginnt, es kann nur dann wunschgemäß zu Ende geführt werden, wenn Gott Seine Zustimmung gibt. Will also der Mensch aus eigener Kraft Herr werden seiner Sorgen und Leiden und göttliche Hilfe außer acht lassen, so wird seine Mühe und sein Streben doch erfolglos sein, wenn Gott Seine Zustimmung nicht gibt.

Alles Gelingen ist doch von Gott abhängig, und verständlicherweise wird Gott dem Menschen beistehen, der direkt zu Ihm kommt und Seinen Beistand erbittet. Das rechte Gebet bezeugt das rechte kindliche Verhältnis, das Gott hergestellt wissen will, und es tritt dann die Vaterliebe in Aktion, und Er erfüllt dem Menschen jegliche Bitte ....

Der Verkehr mit Gott soll frei sein von jeder Äußerlichkeit, sowie er auch frei sein soll von übertriebener Unterwürfigkeit, die in Haltung und Gebärden zum Ausdruck kommt. Das Verhältnis vom Kind zum Vater soll ein vertrautes sein, wohl kindlich ergeben und untertan in Gehorsam, doch es soll innige Liebe das Kind mit dem Vater verbinden.

Ein solches inniges Verhältnis muß auch dem Kind Erfüllung jeglicher Bitten eintragen, denn Gott ist die Liebe, und die Liebe versagt Seinem Kinde nichts, was ihm Freude macht. Auch irdische Bitten wird das Kind aussprechen dürfen, sofern es erkannt hat, daß die Vaterliebe das Kind so bedenkt, wie es diesem zuträglich ist ....

Diese Erkenntnis hat zur Folge, daß die Erfüllung jeder Bitte dem Vater anheimgestellt wird, daß das Kind betet „Vater, Dein Wille geschehe“ und daß es sich nun vertrauensvoll der Vaterliebe überläßt und aus Seiner Hand ergeben entgegennimmt, was ihm zugedacht ist. Glaube und Vertrauen auf Seine Güte und Weisheit soll jedem Gebet zugrunde liegen, dann überläßt das Erdenkind die Erfüllung seiner Bitten dem himmlischen Vater, und dann ist das Gebet so, wie es Ihm wohlgefällig ist, und Er wird es erhören ....

Amen

BD 2062 empfangen  9.9.1941

Kampf ....
Willensstärke ....
Wissen ....
Kraft ....
Jenseitiges Wirken ....

Der Mensch, der sich Gott zu eigen gibt, hat keinen geistigen Rückgang zu befürchten, er wird sich stets zur Höhe entwickeln, nur ist auch dieses nur in ständigem Kämpfen zu erreichen, da Kampf die Willensstärke vermehrt, und ein starker Wille unbedingt erforderlich ist für den, der Gott dienen, also für Ihn streiten will.

Es werden an ihn Anforderungen gestellt, die nur mit starkem Willen erfüllt werden können. Es gilt, Widerstand zu leisten, denn das Verlangen der Welt wird immer im Gegensatz stehen zu dem, was Gott von den Menschen verlangt. Und so muß der Mensch nicht nur seinem eigenen Verlangen widerstehen können, sondern auch dem Verlangen derer, die der Welt angehören.

Sich Gott zu eigen geben heißt, gänzlich in Seinem Willen verbleiben zu wollen, und diese Bereitschaft trägt ihm Gottes Liebe und Gnade ein, und also wird Gott Selbst immer tätig sein, wo der Wille des Menschen schwach zu werden droht. Dann wird Er ihm beistehen und seinen Willen stählen durch Übermittlung Seiner Kraft. Der Zustrom göttlicher Kraft aber bedeutet auch Fortschritt zur Höhe, er bedeutet Hilfsbereitschaft jenseitiger Wesen, die sich gleichfalls des Menschen annehmen und ihn schützen in jeder Not und Gefahr.

Geistiger Rückschritt ist nur zu befürchten bei offenem Widerstand, bei offener Auflehnung gegen Gott. Das Streben nach Gott scheidet aber einen solchen Zustand innerster Auflehnung gegen Gott aus, denn der strebende Mensch steht im Erkennen, und also weiß er auch, daß Gott das vollkommenste und liebenswerteste Wesen ist, und er erkennt seine eigene Niedrigkeit, und dies läßt ihn tief demütig werden und sich in allem dem Willen Gottes unterstellen. Auflehnung aber ist die Folge von geistiger Überheblichkeit, Überheblichkeit die Auswirkung geistiger Dunkelheit, also Unkenntnis vom Wesen Gottes ....

Im Erkennen seiner Kleinheit wird der Mensch groß, denn er empfängt das köstlichste Geschenk Gottes, Seine Gnade, und diese macht ihn überreich .... denn in der Gnade Gottes leben zu dürfen heißt, geistig zu reifen, also Licht und Wissen entgegen nehmen zu können und somit Gott näherzukommen; wer im Licht steht, ist im Bereich der göttlichen Liebeausstrahlung, und sein Anteil ist Licht und Kraft von Ihm. Göttliche Kraft empfangen zu dürfen ist Seligkeit schon auf Erden. Es ist etwas Geistiges, das nie mehr vergehen kann, das der Mensch behält als Eigentum bis in alle Ewigkeit.

Auf Erden äußert sich diese Kraft in einem übergroßen Wissen .... in einem Wissen um Dinge, die dem Erdenmenschen sonst verborgen sind. Es ist das Wissen die Grundbedingung zur Seligkeit im geistigen Reich, denn ohne Wissen kann der Mensch nicht selig werden. Ohne Wissen ist für ihn der Aufenthalt im Jenseits lichtlos, und ohne Wissen ist ihm auch ein Betätigen in Liebe unmöglich.

Bevor er seine erlösende Tätigkeit sowohl auf Erden als auch im Jenseits beginnt, muß er Wissen entgegennehmen, und selig, der solches schon auf Erden anstrebt .... der in Kenntnis gesetzt zu werden begehrt und sich nicht wehrt gegen die Einwirkung jenseitiger Lichtwesen, ihr Licht auf den Menschen übertragen zu wollen.

Die ihm geben, stehen im Wissen und wollen immer liebend tätig sein; doch nicht immer ist der Mensch willig, die köstliche Gabe entgegenzunehmen. Wer selbst zu besitzen glaubt, der bittet nicht um diese Gabe. Seine Überheblichkeit hindert ihn daran.

Doch wer sich arm fühlt im Geist, der wird bedacht werden ohne Einschränkung. Was er zu entbehren glaubt, wird er begehren und auch erhalten, und seine geistigen Schätze werden sich mehren, und einen Rückgang gibt es ewig nimmer, denn wer wissend geworden ist, der hat überwunden. Er trägt kein Verlangen mehr nach der Welt und irdischen Gütern .... Er hat nur eine Sehnsucht, in das geistige Reich eingehen zu dürfen und mit Gott und für Gott tätig zu sein .... zu geben, was er empfangen hat, und im Geben und Empfangen glücklich zu sein ....

Amen

BD 2063 empfangen  10.9.1941

Inniges Gebet ....
Außeneindrücke ....
Gott überall ....

Die Welt und ihre Gebräuche werden nie gänzlich umgeändert werden. Es ist alles, was den Augen oder den Sinnen wohltut, die Waffe dessen, der die Welt bedeutet, und er wird mit diesen Waffen kämpfen, solange die Welt besteht. Nur wer sich frei macht von seiner Macht, der wird sich auch frei machen von Handlungen, die unwichtig sind oder hinderlich für die Gestaltung der Seele.

Das ist der Einfluß des Bösen, daß er das Empfinden schwächt für Wahrheit und Lüge und daß auch ringende Menschen diesem Einfluß unterliegen, solange ihr Wille nicht alles verneint, was Zeugnis ablegt von gegnerischem Wirken. Die Belehrungen von oben geben wohl ein klares Bild, und es könnte sich der Mensch entsprechend wandeln, doch seine Sinne verlangen nach Eindrücken von außen so lange, bis die von oben gebotene Wahrheit sein ganzes Sinnen und Trachten erfüllt, dann erst hat er sich gelöst von den Anforderungen der Welt, und er erkennt sie als äußerst nichtig und bedeutungslos.

Eine Gefahr sind sie nur, wenn der Mensch um ihretwillen die innere Gestaltung vernachlässigt, wenn es ihm schwerfällt, sich gedanklich zu lösen, wenn er dem Erfüllen äußerer Handlungen zuviel Wert beilegt und er dann gehindert ist am innigen Zusammenschluß mit Gott, d.h., wenn es ihm nicht gelingt, sich gänzlich unempfindlich zu machen für Außeneindrücke und sich in sein Innerstes zu begeben und mit Gott in Verbindung zu treten. Es ist dies weit schwerer in einer Umgebung, die für seine Sinne bestimmt ist, als so sich der Mensch in „sein Kämmerchen“ zurückzieht, also unbeeinflußt von Außeneindrücken mit Gott allein zu sein.

Die Innigkeit des Gebetes wird unstreitbar tiefer sein, wo alle Außeneindrücke wegfallen, also wird der Zusammenschluß mit Gott leichter hergestellt werden können. Es muß sich der Mensch klar darüber sein, daß Gott überall ist, wo der Mensch bei Ihm sein will .... daß es keines bestimmten Ortes oder einer bestimmten Umgebung bedarf, um den Zusammenschluß mit Gott herbeizuführen ....

Er muß sich klar darüber sein, daß es Gott wohlgefälliger ist, wenn zu jeder Stunde und an jedem Ort Seiner gedacht wird, denn Gott wird überall dort sein, wo des Menschen Gedanken Ihn suchen .... am ehesten aber dann zugegen sein, wenn der Mensch abgeschlossen ist von aller Welt, wenn es ihm gelingt, alles um sich herum zu vergessen. Dann findet er mit Leichtigkeit die Brücke, die in das geistige Reich führt, in das nichts hinübergetragen werden kann, was der Welt angehört ....

Inniges Beten heißt sich lösen von allem Irdischen und sich verbinden mit Rein-Geistigem .... Und also ist es verständlich, daß das innige Gebet oft in Frage gestellt ist, wo dem Auge und den Sinnen zuviel Weltliches geboten wird ....

Amen

BD 2064 empfangen  10.9.1941

Zustand des Todes auf Erden und im Jenseits ....
Untätigkeit ....

Alles wandelt sich, und nichts bleibt, wie es ist .... Folglich lebt auch alles, was die Schöpfung birgt. Hingegen gibt es einen Zustand, der mit Recht leblos genannt werden kann .... Es ist dies der geistige Stillstand, der dort anzutreffen ist, wo der Materialismus vorherrscht. Dort ist zwar rege irdische Tätigkeit zu erkennen, geistige Tätigkeit jedoch ausgeschaltet. Und es hat dies zur Folge, daß jede seelische Fortentwicklung unmöglich ist, die Seele also im gleichen Zustand verharrt, in dem sie zuvor war.

Untätigkeit aber ist ein Zeichen des Todes .... Was tot ist, ist regungslos, es ist gleichsam ohne jegliches Leben, es ist etwas Wertloses, das ohne Zweck und Ziel ist und daher unbeachtet bleibt. Es kann aber nicht von einem toten Wesen an sich gesprochen werden, denn so lange, wie die Kraft aus Gott einem Schöpfungswerk zuströmt, ist auch die Lebensfähigkeit in ihm.

Diese Kraft aber entzieht Gott keinem Wesen, wenngleich es diese nicht nützt nach göttlichem Willen. Doch einem geistig untätigen Wesen entzieht Gott Seine Liebe, und dies hat den Stillstand zur Folge, und ein Erkalten der göttlichen Liebe wirkt sich aus in der Verhärtung des Geistigen (der geistigen Substanz ?).

Dieses Los ist unsagbar traurig, denn beglückend ist nur der Zustand ununterbrochener Tätigkeit, bedrückend dagegen das Verharren in immer gleicher Außenform und noch bedrückender, wenn das Wesen seine Außenform ablegt und es in das geistige Reich eingeht und es keine Möglichkeit mehr hat, tätig zu sein .... wenn es zwangsmäßig in einen leblosen Zustand gedrängt ist durch eigene Schuld.

Ewigkeiten kann das Wesen in diesem Zustand bleiben, ohne daß Ihm Hilfe gebracht werden kann, weil es verstockt ist und jede Hilfe ablehnt, wenn es also nichts dazu tut, den Untätigkeitszustand zu beenden. Im Erdenleben wird das Wesen diesen toten Zustand nicht so spüren, denn irdische Tätigkeit läßt ihn den geistig toten Zustand nicht erkennen. Folglich wird er auch nicht behoben, da dem Wesen der Wille mangelt.

Und ist auf der Erde schon der Wille des Wesens gebunden, so ist dies noch weit mehr im Jenseits. Dort können ihm von allen Seiten Ratschläge gegeben werden, die Kraft mangelt dem Wesen auch zum Wollen .... es ist apathisch oder gänzlich verstockt .... Beides aber kennzeichnet die Gottferne und also den gebundenen, unfreien Zustand, der sich in Untätigkeit und mangelndem Willen äußert. Es ist dies der Zustand des Todes, der Finsternis, im Gegensatz zum Zustand des Lebens, das ist der Ewigkeit hellstes Licht und bedeutet unentwegte Tätigkeit ....

Amen

BD 2065 empfangen  11.9.1941

Begründung des Kampfes gegen das Geistige ....
Schwäche und Kraft ....

Das Bewußtsein der eigenen Kraftlosigkeit bestimmt den Menschen, sich einer kraftgebenden Macht anzuvertrauen und solche anzufordern, und darum ist das Gefühl der Schwäche stets ein Vorteil, wenngleich es irdisch als größter Nachteil gewertet wird.

Die Welt, d.h. die Menschen, die der Welt leben, sucht nur den irdischen Aufgaben gerecht zu werden und benötigt dazu mehr oder weniger Kraft und Willensstärke. Ein Nachlassen dieser sieht sie als ein Manko an und sucht nun die Ursachen davon zu ergründen, und zwar .... als Einfluß des Widersachers .... glaubt sie, diese gefunden zu haben im geistigen Streben.

Und darum zieht sie mit allen Mitteln gegen solches zu Felde. Gerade das, was allein segenbringend und erfolgreich für die Seele ist, wird als Nachteil gewertet und daher bekämpft. Man geht davon aus, daß der Glaube an eine höhere Macht und an deren Beistand oder Kraftvermittlung das irdische Streben des Menschen entsprechend verringert, daß also des Menschen eigene Kraftentfaltung nachläßt, und er sich dem Wirken jener Macht erwartungsvoll überläßt und man sucht solches zu verhindern, indem man den Glauben an eine höhere Macht zu zerstören sucht, insbesondere den Glauben an die Kraftzuwendung ohne eigenes Zutun.

Die Stärke und Macht des Gebetes sucht die Welt zu entkräften. Sie fordert gerade das Gegenteil .... außergewöhnliche Kraft oder Willensentfaltung ohne Zuhilfenahme einer Kraft von oben, denn sie sieht als allein wertvoll an die Körperkraft oder das Verstandesdenken, das irdische Anforderungen zu meistern imstande ist.

Eine solche Anschauung aber unterbindet jegliches geistige Streben. Denn ein geistiger Fortschritt kann nur erzielt werden durch Vermittlung der Gnade und solche immer nur gewonnen werden durch das Gebet. Ein Gebet aber setzt das Anerkennen einer Macht voraus, die Gnade und Kraft vermitteln kann und will, und es soll diese Kraft auch angefordert werden.

Es soll der Mensch das Gefühl der Schwäche nicht nur zu überwinden suchen durch vermehrte irdische Tätigkeit, sondern er soll sich an Den wenden, Der allein dieses Gefühl wandeln kann durch Seine Gnade, durch das Vermitteln dessen, was dem Menschen mangelt zur geistigen Höherentwicklung. Denn höchste irdische Entfaltung trägt dem Menschen keinen geistigen Erfolg ein; erst wenn er sich klein und schwach fühlt, geht er den Weg zu Gott, und dann erst erfüllt er die eigentliche Erdenaufgabe, die ihm zwar wenig irdischen, dafür aber umso größeren geistigen Erfolg einträgt ....

Amen

BD 2066 empfangen  11.9.1941

Schutz des reinen Gotteswortes gegen irdische Maßnahmen ....

Das Verlangen nach geistiger Speise ist Bedingung zum Empfangen derselben, und so ihr darbet, werdet ihr hungern und dürsten danach. Dies bedenket, wenn weltliche Maßnahmen gegen euch gerichtet sind und ihr alles zu verlieren scheint, was euch bisher geistige Nahrung bot.

Bedenket, daß das Wort Gottes kostbarer euch geboten wird, als ihr es je besessen habt .... bedenket, daß man euch Menschenwerk nehmen will und daß euch dafür das reine göttliche Wort von oben dargeboten wird; daß ihr also nichts verlieret, sondern weit Kostbareres empfanget, daß ihr zuvor aber tiefes Verlangen danach empfinden müsset, ehe Gott Selbst euch speiset.

Es werden noch große Proben euch gestellt werden, so daß ihr euch entscheiden müsset, welcher geistigen Richtung ihr euch anschließen wollt. Und es wird nicht leicht sein, euch dann zu Christus und Seinem Wort zu bekennen .... angesichts dessen, daß dieses Sein Wort den Menschen unzugänglich gemacht wird, und selbst die Gläubigen werden zu zweifeln beginnen, weil Gott es geschehen läßt, daß Sein Wort verunglimpft wird.

Er aber weiß es, warum Er es zuläßt .... denn ihr verlieret nichts, sondern gewinnt unendlich mehr, Er gibt euch das unverbildete Wort in aller Reinheit und mit dem Wort auch Seinen Segen. Und wer sich sehnet nach der Speise des Himmels, der wird sich daran laben dürfen, denn Gott ist Selbst im Wort bei denen, die nach Ihm Verlangen tragen.

Und dieses Wort wird Er schützen und es nicht dem bösen Willen derer preisgeben, die alles vernichten wollen, was christliches Denken verrät. Das Wort, das von oben kommt, gibt wieder Kenntnis von Seinem Willen; es wird den Menschen Trost und Kraft sein in schwerster Zeit, es wird sich von Mund zu Mund weiterpflanzen, und es wird gierig aufgenommen werden von jenen, die alles hingeben mußten, was ihnen bisher kostbares Gut war.

Gott weiß um diese Zeit der Not und sorget vor, indem Er in aller Stille entstehen läßt, was die Welt zu vernichten plant .... Was zur Erde herniederkommt, ist göttlichen Ursprungs, es ist geistiges Gut, das die Welt und ihre Anhänger nimmermehr zerstören können .... Was sie aber zerstören, das hat nicht mehr den Anspruch darauf, unverfälschte und reine Wahrheit zu sein. Darum hindert Gott nicht das Vorhaben jener, denn ehe dieser Plan gefaßt war, ersah Gott den Willen der Menschen. Und Er bedenkt aufs neue die Menschen mit Seinem Wort, auf daß sie nicht zu darben brauchen, wenn irdische Macht sie dessen beraubt in der kommenden Zeit ....

Amen

BD 2067 empfangen  12.9.1941

Erkennen Gottes durch Wunderwerke der Schöpfung ....

Die Inanspruchnahme der göttlichen Gnade setzt auch den Willen voraus, in Gottnähe zu kommen, und da dieser Wille dem Menschen alles einträgt, um was er bittet, so geht ihm auch die Gnade Gottes ungemessen zu. Denn der willige Mensch nützet auch die Gnade, da diese wieder die Willenskraft vermehrt.

Im Bestreben, Gott wohlgefällig zu leben, ist sein Herz auch liebebereit und durch die Zuwendung der Gnade Gottes auch liebefähig. Es braucht der Mensch somit vorerst nichts weiter, als Gott anzuerkennen und sich selbst als Sein Geschöpf, das unwürdig und klein Ihm gegenüber ist, und zu Ihm verlangen, dann bittet er auch in der rechten Weise zu Ihm, und dieser demütigen Bitte wird entsprochen.

Um aber Gott zu erkennen, genügt es, sich eingehend in die göttliche Schöpfung zu vertiefen, sich die Wunderwerke zu betrachten und sich selbst damit in Zusammenhang zu bringen. Ernsthafte Gedanken darüber lassen ihn mit Sicherheit zu dem Ergebnis kommen, daß er selbst sich bejahend einstellt zu seinem Schöpfer, und dann wird auch das Verlangen in ihm wach, Ihm nahezukommen. Dann erfaßt ihn die Liebe Gottes und verhilft ihm zur Höhe ....

Nur dort ist sie unwirksam, wo der Mensch im Ablehnungswillen verharrt. Denn die Einstellung zu Gott steht ihm frei. Sowie in ihm der Geist der Überheblichkeit herrscht, die Einwirkung des Gegners von Gott, geht der Mensch blind an den Wunderwerken göttlicher Schöpfung vorüber. Folglich nimmt er auch zu seinem Schöpfer nicht die rechte Stellung ein. Er will Ihn verneinen, weil er sich nicht unterwerfen will, oder seine Einstellung zu Gott ist weder demütig noch verlangend. Er fordert die Gnade Gottes nicht an, folglich kann sie ihm nicht zugehen, denn er ist für die Zeit des Erdenwandels als Mensch ausgestattet mit Gaben, die seine freie Entscheidung bewirken können und sollen ....

Nützet er diese Gabe nicht, d.h., nützet er sein Denken und Wollen nicht in der rechten Weise, dann entscheidet er sich zwar auch, jedoch nicht für, sondern gegen Gott .... Und dann macht er die Zuwendung der göttlichen Gnade unmöglich. Ohne diese ist es aber auch nicht möglich, zur Höhe zu gelangen. Der Wille des Menschen ist das Entscheidende, dieser kann nicht von Gott gerichtet werden. Es muß der Mensch sich selbst frei entscheiden für Gott, dann erst ist seine geistige Höherentwicklung gewährleistet ....

Amen

BD 2068 empfangen  12.9.1941

Erdenleben - Probezeit ....
Geistige Reichtümer ....

Eine kurze Zeit nur weilet ihr auf Erden, und in dieser kurzen Zeit müsset ihr euch entscheiden, welches Leben ihr in der Ewigkeit führen wollt. Denn euer Erdenleben ist bestimmend für die Ewigkeit. Es ist nur ein Probedasein, und an euch allein liegt es, ob ihr die Probe besteht, ob ihr das Erdenleben so nützet, daß es euch ein Leben in aller Herrlichkeit einträgt im geistigen Reich oder euer Los dort ein trauriges ist.

Wofür ihr euch im Erdenleben entscheidet, das wird euch beschieden sein nach dem Ableben. Also wird ein jeder Mensch dann den Lohn ernten für die Arbeit, die er auf Erden geleistet hat. Irdische Arbeit wird auf Erden schon ihren Lohn finden und also nicht gewertet werden für die Ewigkeit. Nur allein die geistige Arbeit trägt Ewigkeitserfolg ein, denn geistige Güter nimmt die Seele mit hinüber in das geistige Reich, während irdische Arbeit und deren Lohn zurückbleibt auf Erden, so die Seele abscheidet.

Und wer nun nichts aufzuweisen hat an geistigem Gut, der hat die Probe nicht bestanden, er hat das Erdenleben nicht genützet, er ist untätig gewesen im geistigen Sinn, wenngleich er auf Erden reich war an Gütern der Welt. Er hat den Zweck seines Erdenlebens nicht erfaßt und daher nicht bewußt gelebt.

Der Erdenwandel soll ein geistiges Ausreifen bezwecken. Werden aber irdische Fähigkeiten ausgebildet und nur Wert darauf gelegt, wie sich der Mensch irdischen Reichtum erwerben kann, so vergeht die Probezeit, ohne dem Menschen Erkenntnis zu bringen.

Das verfehlte Erdendasein ist aber niemals mehr auszugleichen, und was der Mensch auf Erden versäumt hat, ist schwerlich im Jenseits nachzuholen. Die Reue im Jenseits ist unbeschreiblich, wenn die Seele arm und dürftig sich wiederfindet, wo sie hell und strahlend den Eintritt ins geistige Reich erleben könnte.

Immer und immer wieder wird der Mensch in Kenntnis gesetzt von seiner Aufgabe und seinem Ziel, doch ungehört verhallen die Worte in den Ohren der Menschen, denn sie sind sich der Tragweite ihrer Nachlässigkeit nicht bewußt. Solange sie leben, denken sie nicht an ihre Aufgabe, im Jenseits aber bereuen sie jede Minute, die sie ungenützt vorübergehen ließen ....

Amen

BD 2069 empfangen  13.9.1941

Geistige Neuordnung ....

Eine gewisse geistige Überheblichkeit ist es, sich berufen zu fühlen, eine geistige Neuordnung einzuführen, d.h., Bestehendes auszurotten und es ersetzen zu wollen durch neue Lehren und Gebote, die wohl dem Besten der Menschheit dienen sollen, jedoch nur körperlichen Vorteil, aber keine geistige Höherentwicklung eintragen.

Es ist dies unstreitbar ein Einfluß böser Macht, denn es richtet sich dieses Vorhaben gegen Gott und gegen die göttliche Lehre, und wer es anerkennt, der ist gleichfalls jener Macht untertan, ansonsten er den gegen Gott gerichteten Willen daran erkennen würde, daß die Gottheit Jesu Christi in Abrede gestellt wird. Christus brachte der Welt das Heil, und so man Ihn verleugnet, verfällt die Welt wieder in den Zustand geistiger Finsternis, in dem sie ehedem war.

Und eben diese geistige Nacht, in der sie wandelt, ist Ursache, daß Gott das Licht wieder neu entzündet und alle Mittel anwendet, die Menschen zum Nachdenken zu veranlassen. Denn geistige Dunkelheit ist es, sich anzumaßen oder es gutzuheißen, etwas verbessern zu wollen, was Gott durch Jesus Christus zur Erde kommen ließ .... eine Lehre, die nur Liebe predigte und die allein eine geistige Höherentwicklung fördern kann, und es ist vermessen, diese Lehre nun verbessern zu wollen und etwas Neues dafür zu setzen, das den göttlichen Geboten nicht mehr entspricht.

In Seiner unendlichen Liebe läßt Gott die Auswirkung dieses Vorhabens den Menschen noch zum Segen werden, die in Gefahr sind, die göttliche Liebelehre zu vernachlässigen, und ihr Augenmerk zu sehr auf Äußerlichkeiten richteten. Sie werden durch eine starke Erschütterung des bisherigen Denkens veranlaßt, Stellung zu nehmen zum Kern der christlichen Lehre.

Was ihnen genommen wird, können sie leicht dahingeben, solange sie den Glauben an die Gottheit Jesu in sich tragen und also auch Seiner Lehre anhangen, die nur die Liebe zur Richtschnur hat. Also werden auch jene Maßnahmen, die getroffen werden, um den Untergang von etwas Bestehendem herbeizuführen, nur dazu dienen, den Glauben zu vertiefen, obgleich das nicht die Absicht derer ist, die solche Maßnahmen erlassen.

Die Äußerlichkeiten aber sind wertlos, und ihnen soll daher nicht nachgetrauert werden. Es führt dies nur zu Klärung des innersten Empfindens, es führt zum Nachdenken und kann somit denen, die lau sind, zum Segen gereichen. Dennoch ist die Absicht, die dem Vorhaben zugrunde liegt, verwerflich.

Sich berufen zu fühlen, eine geistige Umwälzung herbeizuführen, ist Mangel an Demut und also auch Mangel an Erkenntnis, solange noch irgendwelcher irdische Vorteil dadurch erreicht werden soll. Die Welt aber sucht nicht, den Glanz des Lichtes zu verstärken, sondern das Licht zu verlöschen, weil es ihr Treiben beleuchtet, denn die treibende Kraft dazu ist der, dessen Wille gegen Gott gerichtet ist ....

Amen

BD 2070 empfangen  14.9.1941

Lichtvoller oder licht- und kraftloser Zustand im Jenseits ....

Das Abscheiden des Menschen von der Erde ist ein Vorgang, der so bedeutsam ist, fallen doch alle körperlichen Kräfte von ihm ab, um durch geistige Kräfte ersetzt zu werden, oder .... wo dies der mangelnden Seelenreife wegen nicht möglich ist, einen kraftlosen Zustand für die Seele bedeutet.

Sowohl das Zuströmen der geistigen Kraft als das Verlieren derselben ist der Seele spürbar, denn sie empfindet, genau wie im Erdenleben, den Mangel und die Fülle dessen, was ihr nun zuströmt, als Qual oder als Beglückung. Sie fühlt sich in einen Zustand versetzt, der wohl frei ist von jeder Körperschwere, doch ihre Empfindungen bestimmen den Grad des Wohlbehagens. Es wird nach einer kurzen Ruhepause die Seele nun entweder rührig tätig sein, oder sie wird in einer qualvollen Untätigkeit verharren und sich von dieser selbst nicht frei machen können.

Der unerlösten Seele fehlt die Kraft, und das Erkennen dessen ist unsagbar bedrückend. Sie ist wie gefesselt, sie ist in einer Lage, in der sie sich nicht wohl fühlt, und kann sich nicht davon befreien. Sie hat Verlangen nach irdischen Dingen, und das Verlangen bleibt unerfüllt. Sie ist in einer freudlosen düsteren Gegend und möchte ihr entfliehen, aber es hält sie wie mit Ketten an dem Ort ihres Aufenthaltes zurück. Ihr ganzer Zustand ist Mißbehagen, weil ihr das Empfindungsvermögen nicht genommen ist, weil sie nur mit geistigen Augen sehen kann, diese aber noch sehr schwach sind, daß sie nichts zu sehen vermag, also in völlig lichtloser Gegend sich befindet.

Und der kraftlose Zustand ist für sie äußerst qualvoll, da sie noch um den Zustand auf der Erde weiß und sich also rückschrittlich gegangen weiß. Und nun kommt es darauf an, wie das Erkennen ihrer Lage sich auswirkt auf ihren Willen, den sie gleichfalls noch unverändert besitzt. Ihre Lage ist so trostlos, daß sie zum Nachdenken darüber gezwungen ist; sie kann nun entweder apathisch alles über sich ergehen lassen, obgleich ihr der Zustand nicht behagt ....

Es kann die Kraftlosigkeit so groß sein, daß ihr Wille gleichfalls untätig ist, daß sie nichts beginnt, um den Zustand zu ändern, d.h., daß sie auch nicht den Willen aufbringt zu einer Änderung dieses Zustandes. Dann wird sie immer in der gleichen Lage verharren so lange, bis die Seele die Qual nicht mehr aushalten kann und nach anderer Umgebung verlangt. Sie kann aber auch in Verbitterung und Haß Dessen gedenken, Der diesen Zustand der Seele auferlegt hat.

Sie kann mit ihrem Schicksal hadern und alle schlechten Triebe zum Durchbruch kommen lassen in Gedanken und im Wollen. Dann verschlimmert sie selbst ihren Zustand, und dieser wird immer lichtloser und immer gebundener. Denn nun wird sie von den Kräften der Unterwelt bedrängt, die sie ganz für sich zu gewinnen suchen.

Andererseits aber kommen ihr auch Wesen des Lichtreiches, jedoch verhüllt, entgegen und suchen sie zu bewegen, selbst tätig zu werden, um ihren dunklen Zustand in einen lichtvolleren zu wandeln. Und wieder ist der Wille entscheidend, welchem Drängen die Seele nachgibt. Ein verlangender Gedanke nach oben trägt ihr schon Erleichterung ein und kann der Anfang des Weges zur Höhe sein.

Der Wille allein ist entscheidend, und er wird entweder vertiefte Qualen oder Erlösung der Seele bringen und gleichzeitig die Kraftzufuhr veranlassen .... Das kraftlose Wesen braucht nur zu wollen, daß ihr Kraft zufließe, dann wird ihm diese auch vermittelt .... Solange aber der Wille untätig ist und solche nicht anstrebt, tritt keine Veränderung ihrer Lage in günstigem Sinne ein.

Die Kraftzufuhr allein ist bestimmend für den Glückszustand der Seele im Jenseits. Eine Seele, die sofort bei ihrem Eintritt in das geistige Reich Kraft vermittelt bekommt, ist ein glückseliges Geschöpf. Sie kann nun nicht anders als tätig sein, denn die Kraftzufuhr erhöht ihren Tätigkeitsdrang. Sie fühlt sich so glücklich, daß sie das Glück nicht allein tragen will und kann, daß sie mitteilungsbedürftig ist und von ihrer Kraft den unglücklichen Seelen abgeben möchte, weil ihr Empfinden voll tiefsten Mitleids ist für die noch unreifen Seelen, die darben müssen.

Und sie steht inmitten des Lichts, und das läßt sie auch erkennen .... sowohl die Wonnen der Glückseligkeit als auch die Leiden der unerlösten Wesen. Sie möchte nun in das Reich der Dunkelheit Licht hinübertragen, sie möchte den Seelen helfen, die in Not sind, und beginnt nun ihre Tätigkeit, indem sie Zugang sucht zu den unglücklichen Seelen und diese gedanklich zu beeinflussen sucht, ihrer Lethargie sich zu entreißen und zu streben, d.h., gleich ihr zu helfen denen, die noch tiefer in geistiger Nacht stehen ....

Gelingt ihr dies, dann hat sie die Liebe in den unreifen Seelen entfacht, und dann beginnt deren Arbeit an sich. Das Verlangen zu helfen ist die einzige Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Lage, und ist der Wille einmal tätig geworden nach dieser Richtung, dann gibt es für die Seele nur einen Aufstieg, denn es geht ihr die Kraft zu im gleichen Maße, wie sie solche benötigt zur Hilfe an anderen unglücklichen Seelen.

Die Liebe ist die einzige erlösende Macht. Ohne Liebe gibt es keinen Ausweg aus dem kraftlosen Zustand; wo aber die Liebe einmal zum Durchbruch kommt, dort ist auch bald der qualvolle, lichtlose Zustand überwunden, die Umgebung wird immer heller und klarer für die Seele ersichtlich sein, das Verlangen nach Licht wird stärker, und dementsprechend fließt ihr auch die Kraft zu, die den Seligkeitszustand in der Seele auslöst und wieder Antrieb ist zur höchsten Betätigung .... zu erlösender Tätigkeit im Jenseits ....

Amen

BD 2071 empfangen  14.9.1941

Widerlegen der Einwände und Belehren mit Gottes Hilfe ....

Ein jeder Einwand ist zu widerlegen mit Gottes Hilfe. Es muß der Mensch immer bereit sein, Gott im Herzen anzurufen, er darf sich niemals auf seine eigene Kraft verlassen, er muß alles beginnen mit Gott, d.h. Ihn um Seinen Segen bitten und also auch den Belehrungen der Mitmenschen inniges Gebet vorangehen lassen.

Dann wird er jedem Einwand sich gewachsen fühlen, er wird, vom Geist Gottes getrieben, die rechten Worte gebrauchen, blitzschnell selbst erfassen, was ihm noch unklar ist, und nun verständlich jede Streitfrage beantworten oder erläutern können. Verstandesdenken allein wird nicht genügen zur Klärung der Fragen, die geistiges Leben betreffen.

Da aber der Gegner, dessen Einwände widerlegt werden sollen, nur verstandesmäßig solche aufwirft, wird unter Zuhilfenahme geistiger Kraft ein jeder Einwand widerlegt werden können, denn geistiges Wirken ist stärker und macht jede Verstandesschärfe schwach und unzulänglich. Der Mensch, dem geistiges Wissen mangelt, wird stets die Wahrheit anfechten. Sie ist ihm, da er noch der Welt angehört, unannehmbar, und es sträubt sich der Wille dagegen, weil die Wahrheit ihn zu anderem Lebenswandel bestimmen würde. Und darum ist es ein äußerst schweres Beginnen, die Menschen in die Wahrheit einzuführen.

Und alle Mittel werden von seiten dessen, der die Lüge ist, angewendet, um die Menschen an der Annahme der Wahrheit zu hindern. Ebenso aber ist Gottes Liebe unausgesetzt bedacht, die Wahrheit zur Erde zu leiten und sie zu verbreiten.

Doch wer sich dieser Aufgabe unterzieht, der wird immer im Kampf stehen. Ihm wird aber dennoch große Kraft zur Verfügung stehen, vorausgesetzt, daß er sie ausgiebig nützet .... Er muß die Seele dessen, dem er die Wahrheit vermitteln will, Gott anempfehlen, er muß für diese Seele bitten, er muß Gott um Gnade bitten, auf daß Er ihm das Erkennen der Wahrheit leichtmache, daß Er ihm die Erkenntniskraft vermittle. Denn das Gebet für die Seelen der Mitmenschen, für deren geistige Not, ist unsagbar segensreich.

Und ob sich nun der Mensch auch sträubt und alles zu widerlegen versucht, sein Widerstand wird immer schwächer, je selbstloser sich der Lichtträger dafür einsetzt, den Mitmenschen die geistige Nacht zu erhellen. Denn Gott steht ihm nun bei .... Er spricht gewissermaßen Selbst zu den Menschen, und so das Herz nicht gänzlich verstockt ist, empfindet der Hörer die Kraft dessen, was er nun hört, und es fällt ihm nun nicht mehr schwer, das ihm Gebotene anzunehmen .... d.h., er bewegt es in seinen Gedanken, und nun haben die geistigen Kräfte Zugang zu dem Herzen des Menschen und setzen die begonnene Geistesarbeit fort, indem sie gedanklich auf ihn einzuwirken suchen.

Der Widerstand erlahmt, die Wißbegierde und das Wahrheitsverlangen wachsen, und der Boden ist nun gut vorbereitet für die jenseitigen Kräfte, denen die Fürsorge für diese Menschen obliegt. Wie ringen diese Wesen um die ihnen anvertrauten Seelen auf Erden .... Und wie schwer ist es mitunter, Eingang zu finden bei denen, die noch zu stark der Welt anhangen oder durch weltliche Einflüsse in verkehrtes Denken gedrängt wurden. Die geistige Not der Zeit ist übergroß und der Ablehnungswille für geistige Wahrheiten stark und fast unbeugsam ....

Doch einem liebenden Menschen gelingt es mitunter mit Leichtigkeit, das Denken des Mitmenschen zu ändern, so er Gott innig bittet, sein Vorhaben zu segnen und nun mit vermehrter Kraft an eine Aufgabe herangeht, die wohl schwer, aber überaus dringend ist, weil nur in der reinen Wahrheit der Weg zu finden ist, der zur Höhe führt. Gott läßt die Wahrheit zur Erde gelangen, um sie der gesamten Menschheit zugänglich zu machen; folglich wird Er auch jedes Bemühen segnen, das dem Verbreiten der reinen Wahrheit unter den Mitmenschen gilt ....

Amen

BD 2072 empfangen  15.u.16.9.1941

Erlösungswerk ....

Mit dem Unterstellen eures Willens unter den göttlichen Willen gebt ihr euren geistigen Widerstand gegen Gott auf, und ihr erkennt und bekennt eure Zugehörigkeit zu Ihm. Also ist Zweck und Ziel des Erdenlebens, daß ihr endgültig zu Gott zurückkehrt und den Gegner Gottes verachtet.

Um die Zugehörigkeit zu Gott zu erkennen, muß euch aber zuvor das Wissen vermittelt werden um Ihn und Sein Wirken, sowie auch um das Wesen des Gegners von Gott. Ihr müsset die Auswirkung der Kräfte beider Mächte erkennen lernen, um euch dann entscheiden zu können für eine der beiden Mächte.

Sowie aber eine Macht das Wissen um das Wirken der anderen Macht unterbindet, kann von einer Entscheidung nicht mehr gesprochen werden. Dies aber plant der Widersacher, um seine Macht vergrößern zu können. Er geht gegen Gott Selbst vor, er sucht das Denken der Menschen so zu beeinflussen, daß sie die ewige Gottheit anzweifeln, daß sie geneigt sind, zu glauben an ein zufälliges Entstehen der Schöpfung ohne den Willen und die Kraftentfaltung einer höheren Macht.

Das Anerkennenkönnen Gottes wird also unterbunden; es nimmt eine Macht von euch Besitz unrechtmäßigerweise; sie nimmt sich, was sie fürchtet zu verlieren, sowie der freie Wille sich entscheidet. Dieser Kampf ist unrechtmäßig und die Auswirkung auf den Menschen ungeheuer nachteilig. Es wäre also der Mensch der Leidtragende, so Gott ihm nicht zu Hilfe kommen möchte. Er muß den Glauben an Ihn und Seine Kraft im gleichen Maße zu stärken versuchen, wie ihn der Gegner schwächen will, und ihn erwecken, wo dieser ihn schon untergraben hat ....

Und Gott tut dies in der Weise, daß Er Sich Menschen erwählt, die im Glauben feststehen und den Willen haben, Ihm zu dienen .... daß Er diesen eine Aufgabe erteilt, die eine Gegenarbeit bedeutet für den Widersacher .... daß Er aufbaut, was dieser zerstört ....

Diese Menschen läßt Gott Verbindung finden mit Menschen, die in Gefahr sind, dem Gegner Gottes zu unterliegen. Sie setzen jenen nun Argumente entgegen, die ihnen beachtenswert erscheinen, und es kommen die Menschen nun durch Nachdenken dem Wesen der Gottheit näher. Die größte Gefahr ist beseitigt, daß die ewige Gottheit gänzlich abgelehnt wird.

Nun aber hat der Widersacher noch eine Waffe, die er gleichfalls unbedenklich anwendet .... Er tastet die Gottheit Jesu an, er sucht den Menschen den Glauben an den Erlöser zu nehmen und sie dadurch in einen kraftlosen Zustand zu versetzen .... Die Bedeutung dieses Vorhabens kann der Mensch gar nicht erfassen, solange er nicht die Bedeutung des Erlösungswerkes begreift ....

Zur klaren Erkenntnis wird er erst kommen, wenn die Sündenschuld getilgt ist, denn Sünde und Dunkelheit gehören zusammen, und Helligkeit des Geistes und Reinheit des Herzens sind gleichfalls nicht ohneeinander zu denken. Ein aus der Sünde geborenes Wesen (das entstanden ist durch den Willen einer Gott entgegen gerichteten Macht.) muß zuvor gereinigt werden, ehe es zum Licht, d.h. zur Gottnähe, zugelassen wird.

Reinigung des Herzens aber ist gleich der Vergebung der Sündenschuld, es wird der Makel einer Schuld von dem Wesen genommen. Dies setzt aber erst volles Einverständnis der Schuld voraus, denn erst, wenn eine Schuld als solche erkannt wird, erwacht der Wille, von dieser Schuld frei zu werden. Letzteres ist eine Erlösung des Unfreien, die ungeheure Willenskraft erfordert, da der Mensch die Größe seiner Schuld gar nicht ermessen kann, die das Wesen durch den Abfall von Gott auf sich geladen hat.

Und es würde endlose Zeiten dauern, ehe ein Wesen die schwere Schuld an Gott abgetragen hat; es würde die Erlösung (oft unendliche) endlose Zeiten benötigen, denn es sind nicht die Sünden zu büßen, die der Mensch im Erdenleben begangen hat, sondern die offene Auflehnung gegen Gott war die eigentliche Sünde.

Diese aber ist ungeheuer, sie ist mit menschlichem Verstand nicht zu fassen. Die unfaßbare Größe der Schuld bewog Jesus Christus zu Seinem Erlösungswerk .... In Seiner Liebe erkannte der Gottmensch Jesus den erbarmungswürdigen Zustand der Menschheit und wollte ihn auf Sich nehmen .... Er wollte für die Menschen leiden, um ihnen das große Leid der Schuldentsühnung zu ersparen .... Er wollte Schmerzen dulden, um ihre Schmerzen zu verringern. Er wollte den Menschen die vollste Willensfreiheit wiedergeben, Er wollte sie erlösen von dem qualvollen Zustand eines Sünders vor Gott ....

Und also nahm Jesus Christus die Schuld aller Menschen auf sich und brachte Gott zur Sühne das Opfer dar am Kreuze .... Er gab Sich Selbst hin aus Liebe zur Menschheit, die ohne dieses Opfer [(undenkliche Zeiten hindurch hätte leiden müssen, wollte sie die Schuld der einstigen Auflehnung gegen Gott im Jenseits selbst abbüßen. niemals fähig gewesen wäre, diese Schuld der einstigen Auflehnung gegen Gott selbst abzubüßen.) wurde aus der Handschrift übernommen = d. Hg.]

Erst wenn der Mensch fähig ist, Gott zu erkennen, wird er es ermessen können, welche Liebe den Gottmenschen Jesus bewogen hat, für die Menschen auf Erden Sein Leben hinzugeben .... Fassen kann er es auf Erden nicht, doch er sollte das größte Werk der Liebe nicht zurückweisen, auch wenn er es noch nicht in seiner Größe würdigen kann ....

(16.9.1941) Es war das Werk der größten Liebe zu den Mitmenschen .... Kein Wesen vor- und nachher hat ein solches Opfer auf sich genommen, keiner hat eine solche Handlung vollführt, die gänzlich dem freien Willen entsprang, die Er auch kraft Seines Willens hätte abwenden können. Doch die Liebe zu Seinen Mitmenschen war so stark, daß Er eben durch diese Liebe im innigen Verband stand mit Gott, Der die Liebe Selbst ist .... daß die Gottheit in aller Fülle in Ihm Wohnung nehmen konnte, ohne jedoch den menschlichen Körper zu verzehren, was sonst die Folge der innigen Verbindung mit Gott ist.

Der Körper aber wollte noch leiden um der sündigen Menschheit willen .... Er wollte büßen für diese .... Jesus erkannte in Seiner Weisheit, die Folge Seiner tiefsten Liebe war, den geistigen Tiefstand der Menschen und wußte auch um dessen Auswirkung. Diese aber war so folgenschwer, so überaus Leid eintragend, daß es Ihn erbarmte und Er durch Seine übergroße Liebe die Lieblosigkeit der Menschen ausgleichen wollte.

Nur der Wille, ihnen zu helfen in der größten Not, bestimmte Ihn zu Seinem Handeln. Die Liebe trieb Ihn, die zwar göttlich war, doch die Leiden des Kreuzestodes nahm der Mensch Jesus auf Sich und trank den Kelch des Leidens aus bis zur Neige .... Er litt unsäglich, und Er starb einen qualvollen Tod ....

Sein Wille war, der Menschheit Erlösung zu bringen, ihr zu helfen in dem Kampf wider das Böse, den Menschen frei zu machen von der Sündenschuld der einstigen Auflehnung gegen Gott, um derentwillen er auf Erden wandelte .... Es ist der Mensch noch immer gefesselt durch den Willen des Gegners, und seine Kraft ist zu gering, um sich dieser Fessel entledigen zu können.

Diese schwache Kraft wollte Jesus durch sein Erlösungswerk vermehren, Er wollte den Menschen eine Handhabe geben im Kampf gegen jene Gewalt .... Sie sollten ihr die Liebe Jesu entgegensetzen, auf daß sie von ihnen abläßt und also der Weg zur Höhe, zur Freiheit, ihnen nicht so schwer wurde. Es muß aber auch das Erlösungswerk und der göttliche Erlöser Selbst anerkannt werden, soll das Opfer des Kreuzestodes nicht vergeblich gebracht sein für den einzelnen Menschen .... er muß sich bewußt in den Kreis derer stellen, für die Jesus Christus am Kreuz gestorben ist, ansonsten er keinen Anteil hat an den Gnaden des Erlösungswerkes ....

Amen

BD 2073 empfangen  16.9.1941

Die innere Stimme ....

Der Mensch benötigt einen Mahner, denn er ist sehr oft in Gefahr, sich und sein Streben zu vergessen, und dann muß er gewarnt oder gemahnt werden vor schlechtem oder zu gutem Handeln. Und es ist dies auch eine Gnade Gottes, ein Hilfsmittel zur Höhe, das Gott ihm in Seiner Liebe zuwendet.

Gott überläßt den Menschen nicht seinem selbstgewählten Schicksal. Wenn er falsche Wege zu gehen droht, dann macht sich der Mahner in ihm laut bemerkbar, und er wird immer dagegensprechen und ihm raten, was er beabsichtigt, zu lassen und sich guter Handlungen zu befleißigen. Und es muß nun der Wille tätig sein, dieser inneren Stimme Folge zu leisten. Es wird dies zwar auch oft einen inneren Kampf kosten, jedoch ohne Kampf ist kein geistiger Fortschritt zu erzielen.

Der Stimme in sich zu lauschen ist äußerst wichtig und trägt der Seele des Menschen baldigen Reifezustand ein, denn es ist die göttliche Stimme, die im Menschen tönt, die nur beachtet zu werden braucht, dann aber auch sicheren Erfolg einträgt. Doch diese innere Stimme wird zur Zeit wenig beachtet, sie wird durch die Stimme der Welt übertönt, denn diese dringt hörbar an das Ohr des Menschen, die innere Stimme aber klingt so leise, daß ihrer geachtet werden muß, daß alles Äußere verstummen muß, soll ihr Tönen gehört werden.

Doch die Stimme Gottes ertönt auch nur dem, der sie hören will, die Stimme Gottes wird niemals laut und der Welt vernehmlich klingen, sondern nur leise und fein im Herzen ertönen, und wer sie also vernehmen will, der muß sich in sein Innerstes zurückziehen und nun darauf achten, was Gott ihm sagen will. Das Horchen nach innen ist das einzige, was Gott von den Menschen verlangt, um ihnen nun Aufschluß zu geben.

Sehr oft ist der Mensch geneigt, die Stimme der Welt zu beachten, und so Gott nicht immer wieder den Weg zu den Menschen nehmen möchte, würde bald die Stimme der Welt die innere Stimme übertönen, und die Gestaltung der Seele wäre dann in Frage gestellt. Denn unbedingt gehört es zur Fortbildung der Seele, daß der Mensch möglichst Fühlung nimmt mit geistiger Kraft, da die innere Stimme gleichfalls die Auswirkung geistiger Kräfte auf den Menschen ist, und daß diese, so sie sich äußern, auch gehört werden müssen, ansonsten ihre Kraft unwirksam bleibt.

Gottes Liebe ist unentwegt darauf bedacht, dem Menschen den Erdenweg so leicht als möglich zu machen; bedienet sich der Mensch der Hilfsmittel, die ihm von seiten Gottes reichlich geboten werden, so wird es ihn keinen großen Kampf kosten, zur Höhe zu gelangen. Denn solange der Mensch willig ist, ist auch Gott willig, ihm jede Hilfeleistung zuzuwenden, um ihm die Zeit auf Erden zu einer segensreichen Zeit werden zu lassen, wenn der Mensch dankbar die Hilfe Gottes entgegennimmt und dessen achtet, was Gott ihm sagen will ....

Amen

BD 2074 empfangen  17.9.1941

Gegenstände ohne Zweck ....
Umformen derer ....

Eine immerwährende Umgestaltung der Außenform hat das Ausreifen des Geistigen in ihr zur Folge. Die Umänderung ist also dann Gott-gewollt, wenn sie dieses Ausreifen möglich macht, d.h. dem Geistigen Gelegenheit zum Dienen gibt. Es kann auch durch menschlichen Willen eine Außenform entstehen, die keinen rechten Zweck zu erfüllen hat, die also dann lediglich eine Formveränderung ist, jedoch dem Geistigen keine Möglichkeit zum Dienen gibt, was für das Geistige einen Stillstand seiner Entwicklung bedeutet und daher verständlicherweise qualvoll ist.

Solche Schöpfungen werden immer nur dem Menschen zur Augenweide dienen, also seine Sinne befriedigen und nur dazu angetan sein, Begierlichkeit im menschlichen Herzen zu entfachen und für die seelische Höherentwicklung des Menschen gleichfalls hinderlich sein. Die Zerstörung solcher Formen zum Zwecke der Umformung für nützliche Dinge ist immer Gott-gewollt, denn sie ist eine Befreiung des Geistigen aus einer qualvollen Lage.

Solche Gegenstände werden aber mitunter durch menschlichen Willen jeder Zerstörung ferngehalten, solange sich der Mensch seines Besitzes erfreut. Erst wenn er den Gegenstand verachtet, also keinerlei Freude des Herzens über seinen Besitz empfindet, ist der schädigende Einfluß des Geistigen darin unwirksam. Und dann wird auch der Mensch keinen Anstand daran nehmen, es zu vernichten, d.h. das Umformen dessen zu etwas Nutzbringendem bewirken.

Gegenstände, die keinen anderen Zweck erfüllen als den der Sinnes- und Fleischeslust, sind unter Einfluß des Bösen entstanden, weil sie diesem ein willkommenes Mittel sind, die geistige Höherentwicklung des Menschen zu hindern .... Erfüllen sie gleichzeitig einen Zweck, dann bedeutet dies einen geringen Vorteil für das in ihnen sich bergende Geistige. Jegliche Umgestaltung einer Außenform zu Dingen, die benötigt werden, gibt dem Geistigen erhöhte Möglichkeit zum Dienen, also zum Ausreifen und wird daher immer dem göttlichen Willen entsprechen ....

Amen

BD 2075 empfangen  17.9.1941

Seelen der Verstorbenen in Erdennähe ....

Die Seelen der Verstorbenen halten sich so lange in Erdennähe auf, wie ihre Gedanken und ihr Verlangen noch den irdischen Gütern und Genüssen gilt. Sie sind mit allem, was sie begehren, verbunden durch das Verlangen und werden sich immer in der Nähe dessen aufhalten. Was sie liebten auf Erden, davon können sie sich auch im Jenseits nicht so leicht trennen, und die Folge davon ist, daß es ihnen schwer ist, im Jenseits zur Höhe zu streben.

Nimmt noch irdisches Begehren die Seele gefangen, so ist das geistige Ausreifen in Frage gestellt, denn ein Begehren schaltet zumeist ein Geben aus so lange, bis die Seele geistige Speise begehrt. Die Zuwendung derer wird auch den Drang zum Geben in ihr erwecken oder vermehren. Ist sie aber noch nicht aufnahmefähig für geistige Kost, so wird ihr diese auch nicht geboten, denn dann hat sie sich noch nicht restlos gelöst von der Erde und würde niemals den Wert dessen erkennen, was im geistigen Reich als Kostbarstes begehrt wird.

Es ist aber das Verlangen nach irdischem Gut ein Mangel an Seelenreife, und so ist die Erde umgeben von zahlreichen Seelen im mangelhaften Reifezustand, die sich nicht lösen können von dem, was ihnen im Erdenleben lieb und begehrenswert erschien. Solchen Seelen kann nur durch Gebet Hilfe gebracht werden, denn ein Gebet in Liebe läßt sie etwas empfinden, was sie bisher nicht kannten .... Es strömt ihnen geistige Kraft zu, die etwas ganz anderes in ihnen auslöst als die Erfüllung irdischer Begierde.

Sie empfinden dieses Zuströmen der Kraft ungemein beglückend und wenden sich nun langsam von ihren bisher erstrebten Zielen ab. Und so kann der Mensch auf Erden den Verstorbenen die größte Hilfe und den größten Liebesdienst erweisen, so er ihnen oft ein Gebet nachsendet, das Anlaß ist zum Lösen von der Erde und der ihm lieb gewesenen Umgebung.

Alles Irdische hält die Seele von der Höherentwicklung zurück, erst wenn das Verlangen danach bekämpft wird, tritt das Geistige in den Vordergrund, und dann erst beginnt der Aufstieg zur Höhe im Jenseits, und je früher das geistige Streben im Jenseits einsetzt, desto weniger Kampf hat die Seele auszufechten, denn das irdische Verlangen wird immer schwächer werden, die Seele wird sich immer mehr von der Erde entfernen, dann erst hat sie die Materie überwunden, wenn sie Verlangen nach geistigem Gut verspürt .... Dann wird sie nicht nur begehren, sondern auch geben wollen, und dies ist der Beginn des Aufstieges zur Höhe ....

Amen

BD 2076 empfangen  18.9.1941

Selbstüberwindung ....
Veredlung des Wesens ....

Ohne Selbstüberwindung kann der Mensch nicht zur Höhe gelangen, denn nur der Mensch, der sich selbst überwindet, der ständig ankämpft gegen das Unedle in seinem Wesen, wird sich so gestalten, daß er sich der ewigen Gottheit nähern kann und Ihrer Liebe und Gnade teilhaftig wird.

Die Wandlungen seines Wesens muß er selbst durchführen, er muß an sich arbeiten und also für die Neugestaltung seiner Seele Sorge tragen, dann erst wird der Geist aus Gott sich mit der Seele verbinden können. Ist aber dieser Moment eingetreten, daß die Vereinigung von Seele und Geist stattgefunden hat, dann ist auch deutlich das Wirken des Geistes zu erkennen .... Dann treibt der Geist im Menschen diesen zu reger Tätigkeit an für Gott ....

Das Streben des Menschen gilt nun unausgesetzt dem geistigen Reich, während das Erdenleben für ihn an Reiz verloren hat. Obgleich er die irdische Tätigkeit noch ausführt, ist doch sein Schaffensdrang der Erweiterung des Gottesreiches auf Erden zugewandt, und die Tätigkeit für dieses gibt ihm erst die innere Zufriedenheit.

Die geistige Arbeit ist nun sein Lebensinhalt geworden, und er erkennt nun auch die Notwendigkeit dieser für die Mitmenschen. Was er als Kostbarkeit erkannt hat, sucht er nun den Mitmenschen gleichfalls zu vermitteln, und dieses Vorhaben benötigt Ausdauer und Widerstandskraft und kann sonach nur ausgeführt werden von einem Menschen, dem es ernst ist, Gott zu dienen, der die Not der Mitmenschen erkennt, der um die große Entfernung dieser von Gott weiß und diesen Zustand beheben möchte.

Und seine Dienstbereitschaft wird angenommen von Gott, sie bezeugt die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen. Sie wird aber erst dann Erfolg haben können, wenn der Geist aus Gott im Menschen wirkt, denn dann erst ist dieser befähigt, dem Mitmenschen aufklärend helfen zu können, ansonsten er nichts geben kann, was jenem nützet. Denn ihm wird auch wieder nur die Wahrheit zuträglich sein, und es muß daher der Gebenwollende im Wissen stehen.

Dieses Wissen aber vermittelt ihm der Geist aus Gott, so daß er es nun weiterleiten kann denen, die es aufnehmen wollen. Dann erst beginnen diese gleichfalls, sich zu formen nach dem Willen Gottes, ihr Wesen zu wandeln und sich aufnahmefähig zu machen für den Geist aus Gott. Denn jeglicher Höherentwicklung muß die Umgestaltung des innersten Wesens vorangehen, ohne solche ist ein Ausreifen der Seele nicht möglich ....

Amen

BD 2077 empfangen  18.9.1941

Bewußtes Zuwenden zu Gott ....
Lichtkreis der Liebesausstrahlung ....

Den geringsten Willen zu Gott lohnet Er mit Seiner Liebe. Es weiß der Mensch nicht, daß der Vater von Ewigkeit nach Seinen Geschöpfen verlangt, die Seine Liebe hervorgebracht hat, die aus Seiner Kraft entstanden sind, also Seine göttliche Liebe zum Ursprung haben ....

Und darum weiß er auch nicht, mit welcher Innigkeit der himmlische Vater für Seine Geschöpfe sorgt, wie Er fürsorglich alle Geschehnisse so lenkt, daß sie den Menschen zu Sich zurückführen sollen .... wie Er kein Wesen fallenläßt, sondern nur darauf bedacht ist, ihnen Seine Liebe anzutragen .... er weiß nicht, daß die Schöpfung nur den einen Zweck hat, Seine Geschöpfe dem Urzustand wieder zuzuleiten, und daß darum alles entstanden ist als Folge der göttlichen Liebe .... damit Gott wieder zurückgewinnt, was sich verloren hatte an die Gegenmacht Gottes.

Und so sich nun der menschliche Wille für Gott entscheidet, wenn auch nur für Momente, nimmt die Liebe Gottes von dem Menschen Besitz, und das Wesen ist vor dem ewigen Untergang gerettet. Gottes Liebe ist übergroß, und doch kann sie das Wesen nicht erfassen wider dessen Willen. Denn da es aus Seiner Kraft entstanden ist, ist es ein ursprünglich freies Wesen gewesen, das keinem Zwang unterlag.

Sowie es aber von der Liebe Gottes durchströmt wird, kann es nicht anders sein als selbst pur Liebe, und es würde dadurch unfrei werden, wenn der Wille des Wesens anders gerichtet wäre, d.h. er wider Gott gerichtet ist .... Folglich muß zuvor der Wille sich Gott zuwenden, ehe die Liebe Gottes ihn ergreifen kann, dann aber gestaltet sich das Wesen zur Liebe aus freiem Willen, und dann wird die göttliche Liebeszuwendung für das Wesen unendlich beglückend sein, das Wesen also in den Urzustand zurückkehren, es wird Gott gleich sein, weil es zur Liebe geworden ist, wie Gott die Liebe Selbst ist ....

Und darum wird Gott immer auf den Willen des Menschen einzuwirken versuchen, daß er sich entscheide für Gott .... Er wird dies tun, indem Er den Menschen das Licht sendet, indem Er ihnen die Wahrheit zu vermitteln sucht, indem Er Selbst Sich ihnen nahebringt, auf daß sie Ihn erkennen und lieben lernen und nun auch bemüht sind, Seinen Willen zu erfüllen.

Dann wendet sich der Wille des Menschen bewußt Gott zu, und dann tritt er in den Lichtkreis der göttlichen Liebesausstrahlung .... er wird von der Liebe Gottes erfaßt und kann sich nun nimmermehr lösen, denn sein eigener Wille hat die Verbindung gesucht mit Gott, und diesen Willen segnet Gott, indem Er ihn immer stärker werden läßt, indem Er dem Menschen Gnade vermittelt und Sich liebreich seiner annimmt, bis er eingeht in das Reich, das seine Heimat war von An-beginn ....

Amen

BD 2078 empfangen  19.9.1941

Vererbungstheorie ....

Die sogenannte Vererbungstheorie ist auch dazu angetan, das Denken der Menschen falsch zu leiten. Denn es gehen die Menschen immer davon aus, eine rein irdische Erklärung finden zu wollen für die verschiedenartigen Entwicklungen sowohl rein körperlich als auch in charakterlicher Beziehung.

Es ist zwar der Aufbau des Körpers, also die rein stoffliche Außenform wissenschaftlich zu erforschen, und diese Forschungen werden immer nur zu Klarheiten lediglich der stofflichen Zusammensetzung der Materie führen, niemals aber werden Charaktereigenschaften oder seelische Gestaltung mit den Ergebnissen in Zusammenhang gebracht werden können, denn diese sind nicht abhängig von der Materie, also wird niemals die Folge von einer bestimmten stofflichen Zusammensetzung eine bestimmte geistige Entwicklung sein können.

Die stoffliche Zusammensetzung ist für die geistige Höherentwicklung völlig belanglos, also ist auch das Wissen darum eine sogenannte tote Wissenschaft, die ohne jeden geistigen Wert bleibt und nur das Denken der Menschen außerordentlich in Anspruch nimmt. Es wird eine Gesetzmäßigkeit zu beobachten sein in allem Geschaffenen; es wird diese Gesetzmäßigkeit auch im menschlichen Körper festzustellen sein, doch das Wissen darum sollte nur zum Erkennen der ewigen Gottheit führen, Die überaus weise und allmächtig ist. Dann ist dieses Wissen von Segen für die Menschheit.

Sowie aber von der rein materiellen Zusammensetzung der Schöpfungen Gottes auf das Wesen .... das Denken, Fühlen und Wollen eines Lebewesens geschlossen wird, wenn charakterliche Eigenschaften für eine Auswirkung gewisser stofflicher Bindungen .... also Zusammenschluß verschiedenartiger irdischer Substanzen .... gehalten werden, dann wird der Gedankengang des Menschen falsch geleitet, und dann sind solche Forschungen nicht nur wertlos, sondern irreführend, also verwerflich.

Die körperliche Beschaffenheit des Menschen ist ohne Einfluß auf die seelische Gestaltung dessen, also es wird nicht eine hohe geistige Reife Folge sein des Zusammenschlusses zweier als körperlich einwandfrei erkannter Menschen, sondern die geistige Reife kann ebenso und oft noch leichter erreicht werden von einem schwachen, den Anforderungen der Theoretiker nicht genügenden Körper. Etwas rein Äußerliches kann sich wohl vererben, was mit der Gesetzmäßigkeit in der Schöpfung zu erklären ist, belanglos ist dies aber für die geistige Gestaltung, und somit sind solche Forschungen ohne jeglichen Wert ....

Amen

BD 2079 empfangen  19.9.1941

Gebet Brücke über die Kluft zu Gott ....

Eine unüberwindliche Kluft bedeutet die Entfernung von Gott für den Menschen, so er die Gnade des Gebetes nicht nützet, denn er wird ewiglich nicht in Gottnähe gelangen .... Das Gebet bezeugt erst den Annäherungswillen des Menschen, und es vermehrt die Kraftzufuhr, die der Mensch benötigt, um seinen Willen ausführen zu können.

Ein Mensch aber, der nie im Gebet den Anschluß an Gott sucht, wird nie Gnade empfangen können und daher kraftlos sein. Das Gebet ist die Brücke, die über die Kluft zu Gott führt. Wer diese Brücke nicht zu benötigen glaubt, der wird keinen anderen Übergang finden ....

Gottes unendliche Liebe hat diese Möglichkeit dem Menschen gegeben; es ist also die Kluft nicht mehr unüberwindlich für den, der sich dieser Brücke bedient, der also einen Weg sucht zu Gott und ihn beschreitet .... Und sie soll benützt werden, ununterbrochen, denn sie führt direkt zu Gott. Es kann der Mensch reden mit Gott, Der jenseits dieser Kluft ist, und er wird gehört von Ihm .... es wird Gott keinen Bittgänger ungehört zurückgehen lassen, der sich der Mühe unterzogen hat, Gott Selbst um Seine Unterstützung zu bitten ....

Es ist das Gebet nur die Ausdrucksform des Gott-zugewandten Willens, denn wer sich Gott noch widersetzt, der nimmt nicht Zuflucht zu Ihm im Gebet, denn er erkennt keine Macht über sich an. Darum ist um solche Menschen die Sorge berechtigt, daß sie nie zu Gott finden werden, so es ihnen nicht möglich ist, innig zu beten ....

Sie brechen sämtliche Brücken hinter sich ab, sowie sie sich zu erhaben fühlen, ein stilles Gebet zur Höhe zu senden. Ihnen kann in keiner Weise Hilfe geboten werden; es kann ihnen weder Gnade, noch Wahrheit, noch Kraft vermittelt werden, denn zu allem ist das Gebet als erstes nötig .... Die Gnade kann ungebeten nicht dem Menschen zugewendet werden und also auch keine Kraftvermittlung stattfinden ....

Ebensowenig aber kann ihm die Wahrheit geboten werden, da die Wahrheit wieder Gott Selbst ist, Gott aber nicht anerkannt wird als Geber der Wahrheit .... denn ein gebendes Wesen wird um Zuwendung seiner Gaben gebeten. Also kann das Gebet nie und nimmer ausgeschaltet werden, und es ist die kostbarste Gnadengabe, die Gott einem jeden Menschen zur Verfügung gestellt hat .... Des Gebetes kann sich ein jeder Mensch bedienen, doch es muß Gott anerkannt und der Zusammenschluß mit Ihm erstrebt werden, dann ist die Kluft überwunden, sie ist passierbar gemacht und dem Menschen der Zugang zu Gott gewährt, sowie er innig betet ....

Amen

BD 2080 empfangen  20.9.1941

Irdische Maßnahmen ....
Mitläufer ....

Es ist etwas rein Äußerliches, woran die Menschen Anstoß nehmen, sowie sie irdische Verfügungen verurteilen, nur weil sie das irdische Leben erschweren oder beeinträchtigen. Sowie das Seelenleben des Menschen dadurch nicht gefährdet ist, sind solche Verfügungen belanglos, können weit eher noch zur Förderung dessen beitragen.

So brauchen also jegliche Maßnahmen nur in der rechten Einstellung zu Gott betrachtet und bedacht zu werden, und es wird zu erkennen sein, daß Gott dadurch einen anderen Mißstand beseitigen will, wenngleich menschlicherseits etwas anderes angestrebt wird. Der Wille des Menschen gilt der Vernichtung des Bestehenden. Sowie die Verfügungen sich gegen geistiges Streben richten, ist dieses Vorhaben nicht gutzuheißen ....

Gott aber nützet solche Maßnahmen, um gleichzeitig einen geistigen Mißstand zu beheben. Er hindert den menschlichen Willen nicht an der Aus-führung solcher Maßnahmen, auf daß die Menschen nun die rechte Einstellung zu Gott finden, die vorher rein mechanisch sich einer geistigen Richtung angeschlossen haben, die gewissermaßen Mitläufer waren ohne eigenes tiefes Nachdenken. Nun werden sie vor die Entscheidung gestellt und müssen in ihren Herzen Stellung nehmen zu Gott, und nun erst wird etwas lebendig, was bis dahin bloße Form war ....

Und also können auch Verfügungen, die aus bösem Willen geboren werden, für den Menschen einen geistigen Vorteil bedeuten, sowie sie überhaupt ihn zum Nachdenken veranlassen. Folglich hindert Gott den Willen des Menschen auch nicht an solchen Bestrebungen, die wohl scheinbar etwas Geistiges vernichten, in Wirklichkeit aber eine erhöhte geistige Tätigkeit zur Folge haben bei denen, die ernsthaft Gott suchen oder in Gefahr waren, lau und nachlässig zu werden.

Denn was der Mensch tun will, wird von Gott zugelassen, nur in seiner Auswirkung abgeschwächt, wenn die Menschen dadurch in Gefahr kommen, die Ihm treu sind. Oder aber es wird denen der rechte Weg dadurch gewiesen, die in Gefahr sind, Gott zu verlieren. Und so das Innenleben des Menschen dadurch vertieft wird, kann auch die schärfste irdische Maßnahme ihm zum Segen gereichen ....

Amen

BD 2081 empfangen  20.9.1941

Göttliche Führung ....

Leicht und unbeschwerlich ist der Weg zur Höhe, wenn Gott Selbst des Menschen Begleiter ist. Dann gibt es keine Hindernisse, denn Gott führt Seine Schützlinge an allen Fährnissen vorbei, Er führt sie durch Dornen und Gestrüpp hindurch, ohne daß sie derselben achten, Er läßt sie nicht irregehen, sondern Er führt sie sicher und schnell zum Ziel. Der Weg zur Höhe ist nur dann mühevoll, wenn der Mensch ihn allein wandeln will. Dann ist er oft in Gefahr, zu straucheln oder vom rechten Weg abzuweichen.

Sowie er sich aber der göttlichen Führung überläßt, kann er ohne Bedenken auf Erden wandeln, sein Weg wird der rechte sein, denn so Gott als Führer angerufen wird, ist Er auch zur Führung bereit. Unsichtbar dem leiblichen Auge zwar, doch ständig wirksam und spürbar dem Herzen des Menschen, der nun so sicher dahingeht, weil er weiß, daß Gott immer bei ihm ist. Und wohin er nun auch seine Schritte lenkt, wohin er seine Füße setzt .... Gott Selbst hat ihn geführt, und also ist alles recht, was er unternimmt. Es wird dem göttlichen Willen entsprechen, denn so er sich widerstandslos Gott hingibt, geht der Wille Gottes auf ihn über, und er muß das ausführen, was Gottes Wille ist.

Und es braucht sich der Mensch nicht mehr zu sorgen, denn Gott bestimmt das Heut und das Morgen, Er bestimmt den Tag und die Stunde, da sich vollzieht, was in Seinem weisheitsvollen Plan vorgesehen ist. Er bestimmt die Menschen, die ihre Mission erfüllen sollen, Er wirkt auf alle jene ein, die Ihm ihren Willen freudig unterstellen; Er bestimmt sie nicht wider ihren Willen, doch die willig sind, Ihm zu dienen, empfinden in ihrem Herzen den göttlichen Willen und erfüllen ihn bereitwillig.

Also kann Er sich jener Menschen bedienen zu Seinem Wirken auf Erden. Diese gehen ihren Weg unbeirrt weiter, weil sie sich in göttlicher Führung wissen, und sind mutig und kraftvoll .... Sie leiten auch ihre Mitmenschen auf den rechten Weg, denn die in der göttlichen Führung stehen, wissen um ihre Aufgabe. Sie suchen den Mitmenschen zu helfen und sie gleichfalls zu bewegen, sich Gott zum Führer zu erwählen. Und wer also geleitet von Gott zur Höhe schreitet, dessen Weg muß zum Ziel führen .... zur ewigen Heimat, zum Vaterhaus .... in das Reich, das Gott Seinen Kindern bereitet hat in aller Herrlichkeit ....

Amen

BD 2082 empfangen  21.9.1941

Geistige Freiheit ....

Eine jede Mitteilung aus dem geistigen Reich ist bedeutungsvoll und daher anzuerkennen, sowie der Bittruf um Erleuchtung zu Gott vorangegangen ist. Denn Gott gibt Antwort, wenn auch in der verschiedensten Weise. Er bedenkt die Seinen ihrem Empfinden gemäß, Er läßt sie Einblick nehmen auch in das geistige Reich, so dies ihrem Seelenheil dienlich ist. Sein Geist wirket, wo Er ein aufnahmewilliges Geschöpf findet, und die unbedingte Folge davon muß sein geistige Helligkeit im Menschen.

Leuchtet aber einmal das Licht im Menschen, dann gibt es keinen Rückfall in die Finsternis, denn das Licht ist so hell, daß es jede geistige Dunkelheit durchbricht und die Finsternis weichen muß. Die ewige Wahrheit soll überall verbreitet werden unter den Menschen; sie soll auch Eingang finden dort, wo Menschen ihr den Zugang versperrt haben. Überallhin soll der Lichtstrahl dringen, überallhin soll das reine Evangelium getragen werden.

Und das ist Aufgabe der Menschen, die von Gott gewürdigt werden, die Wahrheit in Empfang zu nehmen direkt oder indirekt. Wo Menschenwille Grenzen setzt, dort wird Gott die Schranken niederreißen, dort wird Gott Sich wieder des menschlichen Willens bedienen, einen Mißstand zu beseitigen, dessen Auswirkung geistige Dunkelheit ist. Der Widerstand ist oft sehr groß, denn die Dunkelheit des Geistes bewirkt, daß das Streben nach dem Licht unterbunden wird.

Die geistigen Kräfte aber setzen ihren ganzen Einfluß dagegen und suchen sich Menschen auf Erden aus zur Mitarbeit. Und wo die Verbindung in aller Innigkeit hergestellt wird mit der geistig-lichtvollen Welt, dort sind auch die höchsten geistigen Erfolge zu verzeichnen. Mit dem lebendigen Wasser werden jene erquickt werden, und was ihnen geboten wird, dürfen sie weitergeben, auf daß auch dort der Acker fruchtbar gemacht werde, wo noch Dürre und Unfruchtbarkeit ist.

Oft müssen gewaltsame Umwälzungen stattfinden und zwar muß das Denken der Menschen anders gelenkt werden als bisher. Es soll vor allem ein jeder Mensch die geistige Freiheit behalten, d.h. annehmen und ablehnen können, was er will, was ihm seine innere Stimme gebietet. Dazu aber muß ihm auch die Möglichkeit gegeben werden, schöpfen zu können, wo er will. Geistiger Zwang bedeutet Rückschritt, und die den Menschen in einen solchen hineindrängen, sind gebunden durch den Widersacher, dessen Sinnen und Trachten ist, die Wahrheit zu untergraben.

„Suchet, so werdet ihr finden ....“ spricht der Herr .... also darf den Menschen auch das Suchen nicht verboten sein. Dem ernsthaft Suchenden kommt die Wahrheit aus Gott entgegen, denn Gott segnet einen jeden, der nach der Wahrheit verlangt. Und so wird Er zuerst dort die Ketten sprengen, wo die geistige Freiheit beschnitten wurde, Er wird viele Menschen dem Leben wiedergeben, in das Er sie ursprünglich gestellt hat, Er wird ihnen Pflichten auferlegen, wo sie ihre Kraft entfalten können, und ihnen dadurch ein Dienen in Liebe möglich machen .... ein Dienen, das gänzlich abweicht davon, was sie bisher unter Dienen verstanden haben.

Denn der wahre Gottesdienst besteht in werktätiger Nächstenliebe .... Dieser Gottesdienst trägt auch dem Menschen geistige Erhellung ein, also das Wissen und die Kraft aus Gott. Und so darf sich der Mensch immer dort an rechter Stelle stehend wähnen, wo er irgendwie dem Nächsten etwas geben kann, irdisches oder geistiges Gut. Dies allein ist der rechte Gottesdienst, denn er dienet dann in Liebe, wenn er tätig ist in erlösendem Sinn .... wenn er körperliche oder geistige Not zu beheben sucht, denn dann ist er erlösend tätig. Er gibt unentwegt Liebe und erweckt dadurch wieder Gegen-liebe .... und Liebe allein nur erlöst auf Erden wie im Jenseits.

Gott will Taten sehen, nicht nur Worte; es muß dem Menschen Gelegenheit gegeben sein, sich liebend zu betätigen, wann und wo er will .... er darf in seiner geistigen Freiheit nicht beschränkt werden, dann erst erfüllt er seine Erdenaufgabe dem göttlichen Willen gemäß, und er nützet die Kraft aus Gott, die ihm unausgesetzt zuströmt, in der rechten Weise ....

Amen

BD 2083 empfangen  22.9.1941

Mißbrauch der Gaben, die den Menschen vom Tier unterscheiden ....

Der ungetrübte Lebensgenuß ist Ziel und Streben des Menschen, der noch in dunkelster Geistesnacht auf Erden wandelt. Und sowie er Erfüllung findet, kostet er das Leben voll aus und lebt also nur dem Körper, während die Seele leer ausgeht, und dieser Zustand ist so überaus unvollkommen zu nennen, wenn der Mensch sich zufriedengibt mit nur körperlichen Genüssen.

Es zeugt dies von rein materieller Einstellung, es ist dann der Mensch lediglich eine Form ohne Inhalt, er ist nicht anders, d.h. höher zu bewerten als jegliche Kreatur, der Verstand und freier Wille mangelt, denn letzterer wird von dem Menschen nicht genützt oder in völlig verkehrter Weise.

Die Gaben, die den Menschen vom Tier unterscheiden, sollen die Höherentwicklung der Seele bezwecken, ihre Anwendung soll lediglich die Umgestaltung der Seele zuwege bringen. Der Mensch aber nützet diese Gaben nur zum gesteigerten Wohlleben des Körpers, und also mißbraucht er sie. Die Lebenslage des einzelnen ist dabei nicht ausschlaggebend, denn schon das Streben nach den Genüssen des Lebens ist Mißbrauch der ihm zugehenden Lebenskraft und der ihm durch Gottes Liebe geschenkten Gaben.

Ob ihm das Leben Erfüllung bringt oder nicht, ändert nichts an der Tatsache, daß er durch sein Begehren die Dunkelheit der Seele verschlimmert, denn das Sinnen und Trachten danach hält die Seele von ihrer eigentlichen Aufgabe zurück. Also es kann das Leben des Menschen leer bleiben und arm an irdischen Freuden und bringt ihm dennoch keine seelische Höherentwicklung, weil das Verlangen auf irdischen Genuß gerichtet ist.

Ihnen wird die Erfüllung oft versagt, um sie von ihrem Sinnen und Trachten abzuwenden, dem geistigen Erleben zu, und sie finden doch nicht den Weg ins geistige Reich. Höchstes Ziel ist und bleibt ihnen irdisches Glück .... Und eine solche Einstellung verringert nicht die Gottferne, ist also Ursache eines unvorstellbar folgenschweren Mankos am Ende des Erdenlebens, und dieses Manko ist nicht mehr auszugleichen, sowie die Seele den irdischen Leib verlassen hat.

Wiederum kann eine kurze Erdenzeit genügen, das Versäumte nachzuholen, wenn es der Mensch ernst nimmt mit seiner seelischen Gestaltung. Und darum treten in den letzten Lebensjahren immer öfter die Gelegenheiten an den Menschen heran, die er nur zu nützen braucht und die ihm, so er willig ist, unvergleichlichen Segen eintragen können, denn Gott läßt irregeleitete Seelen nicht ohne Beistand, auch wenn der Mensch ihn nicht bejaht, d.h. durch seine Einstellung zu weltlichen Freuden und irdischem Gut sich dem Gegner Gottes zuwendet. Er ringt um dessen Seele bis zu seinem Tode. Immer wieder ist Er mit Seiner Hilfe bereit und leitet ihn so, daß seine Gedanken hingelenkt werden in geistiges Gebiet.

Und immer wieder wird seinem Willen Gelegenheit gegeben, sich zu entscheiden. Denn das ist göttliche Liebe, die nicht fallenläßt, was sich Ihm entziehen will. Doch bestimmend eingreifen in den Willen des Menschen wird Gott niemals, aber so offensichtlich die Menschen zusammenführen, die einander ergänzen können, d.h., Er läßt unwissende Menschen in Verbindung treten mit solchen, die gebend und belehrend ihnen dienen können. Es ist oft eine schwere Aufgabe, solange die Welt noch reizt und dadurch der Wille geschwächt ist für die Entgegennahme geistiger Wahrheiten. Doch zuweilen genügen auch nur geringe Versuche, daß der Mensch aufnahmefähig dafür wird .... und zwar, wenn die Welt ihn karg bedenkt ....

Unerfülltes Verlangen kann auch dazu führen, daß das Verlangen überwunden wird, und dann war es segensreich. Es ist dem Menschen dann der Kampf gegen sich selbst, gegen die eigene Begierde, leichtgemacht worden, indem ihm die Erfüllung versagt blieb. Und es ist dies auch eine Gnade Gottes, die zur rechten Entscheidung des freien Willens führen kann. Was die Menschen oft so bitter und hart verurteilen, dafür werden sie dereinst Gott danken, so es zum rechten Erfolg geführt hat .... oder es bitter bereuen, wenn ihr Wille auch diese Gnade unbeachtet ließ ....

Amen

BD 2084 empfangen  23.9.1941

Erlösung durch Dienen in Liebe ....
Mußzustand und freier Willen ....

Ohne dienende Tätigkeit kann sich kein Wesen erlösen. Dies gilt sowohl für die Wesen im gebundenen wie auch im freien Willen. Immer ist dienende Tätigkeit die Voraussetzung zur Erreichung des Zustandes, der es seiner Außenform ledig werden läßt. Und je williger sich das Wesen der dienenden Tätigkeit unterzieht, desto schneller kann es die Außenform wechseln, bis die letzte Außenform, der Fleischleib des Menschen, die Seele umgibt, und nun ist wieder das Dienen in Liebe die Aufgabe, welche die Seele erfüllen muß, um auch der letzten Außenform entfliehen und unbelastet eingehen zu können in das geistige Reich.

Dienen in Liebe ist das einzige, was die Seele frei macht aus ihrem unfreien Zustand, und gerade dessen achten die Menschen so wenig. In ihrem Hasten und Jagen finden sie nicht mehr Zeit für andere Menschen, sie vergessen die eigentliche Aufgabe, denn sie betrachten sich selbst zu sehr im Mittelpunkt stehend. Und daher bleiben sie gebunden, denn nur Dienen in Liebe erlöst.

In den Vorstadien sind die Wesen durch den göttlichen Willen zur dienenden Tätigkeit bestimmt, sie sind in einem gewissen Mußzustand, so daß sie die Tätigkeit ausführen müssen, die ihnen Gott zugewiesen hat. Als Mensch aber scheidet der göttliche Wille insofern aus, als Er den Menschen selbst denken und handeln läßt nach seinem Willen.

Und daher wird er nicht in eine dienende Tätigkeit hineingedrängt, sondern er muß aus freiem Willen sich dienend betätigen. Es muß der Trieb dazu im Herzen vorhanden sein, es muß also die Liebe in ihm entzündet werden, denn diese erst treibt ihn dazu, sich dienend zu betätigen am Nächsten. Ohne Liebe aber fehlt ihm der Trieb, und es erfüllt der Mensch dann nicht, was ihm als Erdenaufgabe gestellt ist. Und daran krankt die gesamte Menschheit ....

Liebetätig zu sein erfordert so lange größte Überwindung seiner selbst, wie der Mensch noch nicht in der Liebe steht. Ist aber die Flamme der Liebe in seinem Herzen entzündet, so kann er nicht anders, als sich in Liebe zu betätigen, denn Liebe ist Kraft, Kraft aber kann nie untätig bleiben, sie wird immer zur Tätigkeit anregen, also sich äußern wollen, und zwar in einer den Mitmenschen beglückenden Weise.

Und also dienet der Mensch dem, den er beglücken will, und er macht sich dadurch frei von seiner einstigen Schuld .... da er in Überheblichkeit herrschen wollte .... Es bedeutet das Dienen sonach für ihn eine Befreiung aus einer endlose Zeiten ertragenen Fessel und macht gleichzeitig die Außenform unnötig, so daß also die Seele ihre letzte Außenform ablegen kann, denn sie hat dadurch bewiesen, daß sie ihre einstige Einstellung gegen Gott aufgegeben hat, daß sie nicht mehr gegen Gott ist, sondern zur Liebe geworden ist, also in Gott-gleichem Willen steht, folglich die Trennung von Gott gänzlich überwunden hat, also eins geworden ist mit Ihm.

Zusammenschluß mit Gott bedeutet Vergeistigung, also irdische Verformung ist nun unnötig geworden und jegliche Belastung von der Seele genommen. Der Zusammenschluß mit Gott kann aber nur in der Liebe stattfinden. Die Werke der Liebe bewirken die Annäherung an Gott, da Gott in jedem Werk der Liebe gegenwärtig ist. Wer aber die Annäherung an Gott sich zum Ziel gesetzt hat, der steht schon in der Liebe, denn er verlangt mit Ihm vereinigt zu werden, weil er Gott liebt. Und also ist er durch das Verlangen auch frei von gegnerischer Gewalt .... Er hat sich selbst erlöst durch die Liebe ....

Amen

BD 2085 empfangen  24.9.1941

Geistige Kommunion ....

Es gibt keinen bedeutsameren Vorgang als die geistige Vereinigung des Menschen mit Gott, und es wird der Mensch aus dieser Vereinigung den größten Nutzen ziehen für seine Seele; also ist dieser Vorgang gleichsam nötig zur Gestaltung der Seele nach göttlichem Willen. Es verbindet sich der Mensch mit Gott bewußt, d.h., er strebt die Gegenwart Gottes an und erfüllt die Bedingungen, die Voraussetzung sind, daß Gott Sich dem Menschen nähert ....

Dann muß die Vereinigung mit Gott erfolgen und also die geistige Kommunion stattfinden. Es nimmt die ewige Gottheit Selbst Aufenthalt im Herzen des Menschen, der diese Kommunion ersehnt .... Was aber heißt, die Vorbedingungen erfüllen, die Voraussetzung sind zur innigen Verbindung mit Gott? .... Nur eins kann den Zusammenschluß mit Gott bewirken .... die Liebe im Herzen des Menschen. Denn die Liebe ist ja die Ursubstanz der ewigen Gottheit, und so des Menschen Herz von Liebe erfüllt ist, ist das gleiche in ihm, was das Wesen der ewigen Gottheit ist.

Menschen, die fern der Liebe sind, sind auch Gott fern, weil Liebe und Gott das gleiche ist. Um aber die Menschen zur Liebe werden zu lassen, d.h., um als Gott-fernes Wesen das göttliche Gefühl der Liebe zu empfinden, muß das Denken des Menschen gelenkt werden auf einen Gegenstand .... auf ein Objekt .... das liebenswert ist und also das Gefühl der Liebe in ihm entfacht. Es muß Sich die ewige Gottheit Selbst dem Menschen zum Bewußtsein bringen, Sie muß ihn einweihen in das Mysterium der Liebe, Sie muß dem Menschen das Wissen nahebringen um Ihre Kraft und Macht und um das Verhältnis von Ihr zu der Schöpfung und den Geschöpfen.

Und dies veranlaßt Gott, Sich den Menschen zu offenbaren im Wort .... Nun aber steht es dem Menschen frei, dieses Wort anzunehmen, also es zu beachten und zu befolgen oder auch abzulehnen. Das Wort aber ist das äußerlich erkennbare göttliche Wirken, es ist Form gewordene Kraft Gottes, es ist äußerlich vernehmbar und doch innerlich wirkend, es ist das äußerlich Wahrnehmbare .... das Fleisch .... das innerlich Wirksame, das Blut .... das wahres Leben bedeutet ....

Gott bringt nun den Menschen unausgesetzt Sein Wort nahe und will durch das Wort die Liebe im Menschen erwecken zur Tätigkeit. Er will, daß der Mensch das Wort annehme und sich bemühe, danach zu leben .... Danach leben aber heißt: Liebe geben allen Geschöpfen, die um ihn sind. Er will, daß die Menschen mit hungrigem Herzen Sein Fleisch essen .... daß sie begierig das göttliche Wort entgegennehmen .... und ein heißes Verlangen danach haben, den göttlichen Willen zu erfüllen .... daß sie trinken das Blut, die Kraft, die ihnen zuströmt, sowie sie hungern nach dem Wort.

Er will ihnen wahres Leben geben durch Sein Fleisch und Sein Blut .... Denn so sie Sein Wort befolgen, sind sie in der Liebe tätig, und sowie sie Liebe geben, empfangen sie auch Liebe, denn nun naht Sich ihnen die ewige Liebe Selbst und erfüllt ihre Herzen mit Ihrer Gegenwart .... Und dann findet die Vereinigung statt, die Kommunion ....

„Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Mir und Ich in ihm ....“ Und wer sein Herz öffnet, so Ich Einlaß begehre, der wird Mich bergen können in aller Fülle .... Mein Geist, Meine Kraft durchströmet ihn, und innig ist er mit Mir verbunden, so innig, daß er von Meiner Gegenwart sprechen kann, daß er Mich ganz in sich aufgenommen hat, weil er die Voraussetzungen erfüllt hat, die ihm Meine Gegenwart eintragen .... Also spricht der Herr und will den Menschen wahrheitsgemäß Aufklärung geben ....

wie Er Sein Wort „Wer Mein Fleisch ißt und Mein Blut trinkt ....“ verstanden haben will. Er will die Menschen hinweisen auf die geistige Kommunion, die allein den Zusammenschluß mit Gott bedeutet und die nimmermehr durch einen äußerlichen Akt ersetzt werden kann.

In tiefster Liebe sich Gott zu eigen geben und diese Liebe zu Gott Ihm beweisen durch werktätige Nächstenliebe wird unweigerlich zur Folge haben, daß Gott Selbst Sich voller Liebe dem Menschen zuneigt, daß eine selige Vereinigung stattfindet und göttliche Kraft den Menschen durchströmt. Denn die Liebe sucht den Zusammenschluß .... die Liebe Gottes und die Liebe des Menschen drängt zusammen.

Doch es bedarf dieser Vorgang keine äußeren Handlungen, denn diese sind nur Anlaß zu falschen Vorstellungen insofern, als der Mensch die persönliche Anwesenheit der höchsten Wesenheit, der ewigen Gottheit, abhängig macht von ungemein irreführenden äußeren Handlungen, die jedoch des inneren Liebegeistes völlig entbehren können und dann die Anwesenheit des Herrn gänzlich ausschließen.

Gott sieht nur den Liebesgrad des menschlichen Herzens, nicht aber menschlich hinzugefügte Formen, die nur zur Folge haben, daß der Form mehr geachtet wird, und des öfteren sogar gänzlich ohne Liebe ausgeführt werden, und der Zusammenschluß mit Gott, die Kommunion, dann niemals stattfinden kann.

Verbunden sein mit dem Herrn ist das Köstlichste, was der Mensch auf Erden erreichen kann, und es wird dies wahrlich nur sehr wenig angestrebt .... Oft aber wähnen sich die Menschen verbunden mit Ihm und sind Ihm noch sehr weit entfernt, weil ihnen noch die Liebe mangelt, die allein den Zusammenschluß mit Gott bewirkt.

Doch wer in innigster Liebe Gott sein Herz entgegenbringt, wer ständig liebetätig ist, der zieht unweigerlich die ewige Gottheit zu sich heran und ist aufs innigste mit Ihr verbunden durch die Liebe, auch wenn er die äußere Form einer geistigen Verbindung unbeachtet läßt .... Denn Gott sieht auf die Herzen der Menschen und achtet nicht der Form ....

Amen

BD 2086 empfangen  25.9.1941

Zweck der Naturkatastrophen ....

Unbedenklich kann davon gesprochen werden, daß die Erde von gewaltigen Naturkatastrophen heimgesucht wird, ja es soll sogar dieser Katastrophen Erwähnung getan werden, auf daß die Menschen wissen, daß nicht Zufälligkeiten die jeweiligen Ereignisse bestimmen. Es gibt keinen Zufall, alles ist vorbestimmt, und alles geht den Gang der Höherentwicklung.

Und die kommende Naturkatastrophe macht unzählige Wesenheiten frei und gibt ihnen neue Verformungsmöglichkeiten. Gleichzeitig aber sollen die Katastrophen auf die Menschen so einwirken, daß sie den Anschluß suchen an Gott. Letzteres wird von den Menschen nur noch sehr wenig beachtet, und daher will Gott Sich ihnen wieder nahebringen, wenn auch in einer Weise, wo Angst und Schrecken die Menschen erfassen wird; doch so die Ereignisse angekündigt sind zuvor, erkennt der Mensch die Zusammenhänge, und er vertraut sich dann der Macht an, die ihm helfen kann.

Die Naturgewalten sind das einzige, das auch den ungläubigsten Menschen zu erschüttern vermag und ihn auch zum Glauben zurückführen kann. Doch sie sind niemals von langer Dauer, und ebenso ist auch der Wille zum Glauben nur so lange rege, wie der Mensch in Gefahr ist, sein Leben zu verlieren. Es greift aber bei keinem Menschen die ewige Gottheit so ein, daß der Mensch gezwungen wird zum Glauben .... Er läßt ihm die Freiheit auch in der größten körperlichen Not. Er ringt wohl um die Seelen, die noch unvollkommen sind, Er zwingt sie aber nicht.

Und daher müssen auch die Naturkatastrophen immer in gewisser Gesetzmäßigkeit vor sich gehen, nur mehr oder weniger heftig, je nach der Notwendigkeit für die in der Gefahr schwebenden Menschen, denen die rechte Erkenntnis mangelt. Und darum soll Erwähnung getan werden von dem Kommenden ....

Es soll die Menschheit sich in völliger Hilflosigkeit finden, und sie soll kindlich vertrauend Gott um Beistand anrufen; sie soll zuvor schon unterwiesen werden davon, welch furchtbarer Zeit sie entgegengeht, und so sie nur schwach gläubig ist, werden alle Ankündigungen mit Gleichgültigkeit hingenommen, da sie mit größerer Wahrscheinlichkeit auf das Ausbleiben des angekündigten Geschehens rechnet. Und dennoch werden sie daran denken, so sie sich in der Not des Körpers und der Seele befinden.

Und das wird bezweckt, denn so entsetzlich die Auswirkungen einer Naturkatastrophe auch sein mögen, immer hängt eine Erschütterung des menschlichen Denkens damit zusammen, und diese kann auch eine günstige Wirkung haben auf den Glauben der Menschen, vorausgesetzt, daß sie zuvor schon Kenntnis hatten. Denn es ist ein Wendepunkt des Lebens, in dem die gesamte Menschheit steht.

Und selig, wer in allen Sendungen den Willen Gottes erkennt. Denn er wird wahrlich nicht anders handeln können als nach Seinem Willen und nur immer die große Not des Mitmenschen sehen und in der Katastrophe ein Mittel, das diese Not lindern kann .... Und diese Katastrophe steht kurz bevor .... sie kommt wie ein Dieb in der Nacht .... und ist ebensoschnell wieder vorüber, doch die Auswirkung wird unvorstellbar sein ....

Amen

BD 2087 empfangen  27.9.1941

Göttliche Gnade ist Hilfsmittel ....

Der geringste Widerstand gegen die göttliche Gnade hat ein Nachlassen dieser zur Folge, denn es kann die Gnade Gottes dort nicht wirksam sein, wo sie abgewiesen wird. Wer in der göttlichen Gnade zu stehen begehrt, dessen Maß ist unerschöpflich. Darum ist das Gebet um die Gnade Gottes überaus erfolgreich, bezeugt dies doch den Willen, die göttliche Gnade in Empfang zu nehmen, und dies bedeutet auch Zuwenden derer.

In Fällen tiefster geistiger Not wird die Gnade Gottes auch den Menschen nahegebracht, die solche nicht erbitten, denn es neigt sich die erbarmende Liebe Gottes ihnen zu und sucht sie auch wider ihren Willen aufnahmefähig zu machen. Doch zur Aufnahmewilligkeit können sie nicht gezwungen werden; die göttliche Hilfe ist aber mitunter so klar ersichtlich, daß der Mensch sich davon berührt fühlt und keinen Widerstand leistet, und dann beginnt die Gnade zu wirken ....

Der Mensch empfindet sie als Wohltat und begehrt sie nun. Göttliche Gnade ist Hilfe in jeder Form .... Es wird der Mensch erkennen können, so er willig ist; er wird den Zustrom der Kraft spüren, die sich in vermehrter Willensstärke äußert; er wird liebefähiger werden; er wird beachten, was ihm vorher unbedeutsam erschien; er wird in Verbindung treten mit Menschen, die ihn günstig beeinflussen können; er wird verlangen nach Licht, nach geistiger Speise, und diese wird ihm nahegebracht werden.

Alles dies ist Gnade, Hilfsmittel zur Erlangung der Seelenreife .... Immer aber muß er sie wirksam an sich werden lassen. Daß Gott sie ihm vermittelt, bedingt noch nicht seine Willigkeit, sie in Empfang zu nehmen. Letzteres erst ist ausschlaggebend. Der Weg nach oben kann jedoch nie ohne die göttliche Gnade zurückgelegt werden, und daher ist es wohl richtig, daß der Mensch nichts vermag ohne die göttliche Gnade .... umgekehrt aber ist auch die göttliche Gnade wirkungslos ohne den Willen des Menschen. Und dieser Wille bleibt ihm frei.

Die größte und offensichtlichste Gnadenzuwendung wird niemals bestimmend auf den Willen des Menschen einwirken, dieser muß sich selbst entscheiden und kann stets annehmen oder auch ablehnen. Und es kann dies auch nicht anders sein, soll nicht ein ewiges Gesetz umgestoßen werden.

Gott liebt alle Seine Kinder, und Er wird ihnen auch alles zur Verfügung stellen, um sie wieder zu Sich zurückzuleiten. Doch wollte Er den Willen gleichfalls bestimmen, dann wäre es Ihm ein leichtes, alles, was ist, in den Reifezustand zu versetzen. Doch es wären dies dann gerichtete Wesen, die eine Gottähnlichkeit ausschließen, denn zur Vollkommenheit gehört der freie Wille.

Und darum kann auch die Gnade Gottes, die Hilfsmittel bedeutet zum Erreichen der Vollkommenheit, den freien Willen nicht ausschalten. Der willige Mensch aber darf sich aller Hilfsmittel bedienen und wird dadurch auch leicht zur Höhe gelangen. Widerstand gegen die Gnade Gottes ist auch Widerstand gegen Gott Selbst und Bereitwilligkeit dem Gegner Gottes gegenüber.

Und es kann dann unmöglich der Zustrom göttlicher Gnade ihn beeinflussen, wenn sein Wille noch jenem zugewendet ist. Wer von Gott empfangen will, muß auch geben können .... wer aber seinen Willen Gott hingibt, wird ungemessen empfangen und nun auch sich gestalten können nach Gottes Willen. Denn Gott liebt alle Seine Kinder und will ihnen zur Höhe verhelfen, Er will sie zurückgewinnen und sie befreien aus der gegnerischen Gewalt ....

Amen

BD 2088 empfangen  28.9.1941

„Siehe, Ich stehe vor der Tür und klopfe an ....“

Es sind unzählige Momente im Erdenleben, wo Gott an die Herzen der Menschen pocht und Einlaß begehrt .... wo Er im Wort zu ihnen kommt, entweder durch Menschenmund oder durch die Stimme des Herzens. Und es kann nicht ein Mensch sagen, daß Gott seiner nicht geachtet habe. Er begehrt Einlaß in eines jeden Menschen Herz, um nun in ihm wirksam werden zu können, denn die Umgestaltung der Seele kann nur vor sich gehen unter Zuhilfenahme der Kraft aus Gott, die dem Menschen zufließt in Seinem Wort.

Also muß das Wort Gottes angehört werden, auf daß der Mensch durch sein Leben nach diesem Wort in den Besitz der Kraft aus Gott kommt. Es ist die Äußerung Seines Willens, die Gott durch Sein Wort den Menschen zugehen läßt. Tut der Mensch nun den Willen Gottes, so widersetzet er sich nicht mehr seinem Schöpfer, sondern er erkennt Ihn an. Er tritt also in das rechte Verhältnis ein zu Gott, er geht nicht mehr gegen Ihn, sondern mit Ihm ....

Er verbindet sich mit Gott, er unterstellt sich Ihm und tut von nun an nicht mehr seinen eigenen Willen, sondern den Willen Gottes. Obzwar der Mensch noch auf Erden wandelt, ist er schon ein Anwärter des geistigen Reiches, denn er hat die Probezeit auf Erden bestanden, die ihm nur gegeben wurde, um in ihr den Zusammenschluß mit Gott zu finden.

Die göttliche Liebe Selbst nähert Sich ihm nun und bleibt in inniger Verbindung mit ihm, Sie speiset ihn fortgesetzt mit dem Wort, das für ihn das Brot des Himmels ist. Denn Gott labt den Menschen nun mit der Speise des Himmels, Er gibt Sich Selbst ihm im Wort und ist also unablässig bei ihm. Er vermittelt ihm das Wissen um die Wahrheit, und Er macht den Menschen zum Lichtträger, der wieder wirken kann und wird aus seiner Liebe heraus, der nun gleichfalls liebewillig ist und göttliche Gabe weiterleiten möchte.

Und es werden nun auch die willigen Mitmenschen sich laben dürfen am Tisch des Herrn .... auch ihnen wird das Brot dargereicht im Wort, ohne das der Mensch nicht die Kraft hat, den zur Höhe führenden Erdenweg zu wandeln. Und es wird gesättigt werden, wer hungert und dürstet nach der Gabe des Himmels. Es wird ein ununterbrochenes Geben und Empfangen dessen sein, was Gott Selbst austeilet denen, die Ihm Einlaß gewähren in ihre Herzen.

Gott Selbst will tätig sein in ihnen, darum begehrt Er Einlaß immer und immer wieder. So ein Mensch Sein Klopfen nicht vernimmt, so er nicht hören will, wenn die göttliche Stimme leise vernehmlich ertönt .... wird Seine Stimme lauter. Dann kommt Er in Form von Leid zu den Menschen und will Sich erkenntlich machen und ihnen Seine Hilfe antragen. Immer nur fordert Er, daß sie Ihm Gehör schenken, daß sie Seiner Stimme achten, daß sie nicht ihre Herzen verschließen Seiner mahnenden Stimme. Denn ohne Sein Wort kann der Mensch seinen Erdenlebenswandel nicht nach dem göttlichen Willen führen, denn es fehlt ihm ohne Sein Wort jegliche Kraft ....

Amen

BD 2089 empfangen  29.9.1941

Erkenntniskraft und Wahrheit ....

In der Erkenntnis zu stehen gibt dem Menschen vollste Sicherheit, und dies ist unbedingt nötig, um für das, was er verbreitet, mit Überzeugung eintreten zu können. Es ist eine schöne Aufgabe, die Wahrheit unter den Menschen zu verbreiten; sie ist aber auch schwer und kann nur dann restlos erfüllt werden, wenn der Mensch selbst keinen Zweifel mehr hat. Denn dem Mitmenschen wird so manches unannehmbar erscheinen.

Bewiesen aber kann nichts davon werden, was als Wahrheit den Menschen geboten wird, also kann es nur auf dem Wege des Glaubens hingenommen werden. Der Glaube aber wird verständlicherweise dann erweckt oder verstärkt werden, wenn ein starker Glaube (Tiefgläubiger) sich für das Gebotene einsetzt.

Dem Menschen, der in der Wahrheit steht, wird aber auch das Erkennen leicht sein, denn er wird vom Geist Gottes gelehrt, und dieser vermittelt ihm neben der Wahrheit auch die Glaubenskraft und das Verständnis .... und es wird jeglicher Zweifel im Menschen schwinden, ihm wird alles verständlich sein, er wird den Zusammenhang begreifen, und was er selbst als Wahrheit erkennt, kann er nun auch ohne Hemmungen dem Nächsten weitergeben.

Er selbst weiß, und alle Einwände von Gegnern der Wahrheit bezeugen nur das Unwissen dieser. Der Glaube würde erst dann erschüttert werden, wenn wirkliches Wissen die auf dem Wege des Geistes empfangenen Wahrheiten widerlegen könnte .... dies aber wird niemals möglich sein, denn der Geist Gottes wirket unausgesetzt, und die Erkenntniskraft sowohl als auch das vermittelte Wissen sind in ständigem Zunehmen begriffen.

Es gibt Dinge, die menschliche Weisheit niemals ergründen wird, wo also keine Gegenbeweise erbracht werden können und sowohl das Annehmen als auch das Ablehnen nur davon abhängig ist, in welchem Grad der Erkenntnis der Mensch steht .... Erkenntniskraft aber ist gleichfalls etwas, was von Gott aus dem Menschen vermittelt wird, was nun der Mensch sein eigen nennen kann, der sich an Gott Selbst wendet.

Also wird auch dieser die Wahrheit annehmen können, und er wird wissen, daß er im rechten Erkennen steht. Der andere aber wird wohl seine Ansicht vertreten, aber niemals die volle innerliche Überzeugung haben, daß das, was er vertritt, das rechte und allein wahre ist. Erkenntniskraft und Wahrheit sind untrennbar, und wer die Wahrheit hat, weiß auch, daß es die Wahrheit ist ....

Amen

BD 2090 empfangen  30.9.1941

Ausschalten irdischen Erlebens ....

Es benötigen die gebenden Kräfte ungeteilte Aufmerksamkeit, um dir geistige Gaben vermitteln zu können, und also muß jedes irdische Erleben ausgeschaltet werden. Es muß die Seele sich lösen davon und nur dem geistigen Reich das Denken zuwenden. In gewissem Zusammenhang stehen zwar alle irdischen Begebenheiten auch mit dem geistigen Erleben, soweit sie den Menschen zum Handeln und Denken beeinflussen und dieses wieder die Arbeit an der Seele bestimmt.

Dann ist auch jedes irdische Erlebnis zum Segen für die Seele. Zumeist aber sind die Menschen nur rein irdisch davon beeindruckt, und sie ziehen keinen geistigen Nutzen daraus. Je weiter der Mensch vorgeschritten ist, desto weniger berühren ihn die Außeneindrücke, und also sind sie dann nicht mehr bestimmend für seine geistige Entwicklung.

Und dies soll angestrebt werden .... Ein geistig strebender Mensch soll alles hinnehmen als eine Fügung von oben, die ihm nur zum Nutzen dient, und ob es gleich irdisch anders erscheint. In das Chaos der jetzigen Zeit kann nur wirksam eingegriffen werden, indem den Menschen die Ohnmacht ihres Willens vor Augen geführt wird, auf daß sie erkennen, wie wenig sie Einfluß haben auf die Gestaltung ihres Erdenlebens. Sie sollen einen anderen Willen erkennen, dem sie sich jederzeit unterstellen müssen; sie sollen diesen Willen spüren als eine Gewalt, die mächtig ist ....

(Unterbrechung)

BD 2091 empfangen  30.9.1941

Annehmen traditioneller Überlieferungen Gefahr ....
Prüfung ....

Unverständlich ist es, wenn sich der Mensch für eine Lehre einsetzt, die traditionsmäßig übernommen wurde, jedoch einer ernsten Prüfung, kaum standhalten würde. Nur ein wahrheitshungriger Mensch unterzieht jede Lehre einer Prüfung und er wird auch Erfolg haben insofern, als er irrige Lehren von der Wahrheit unterscheiden kann und daß er sich dementsprechend für oder wider bestehende Lehren entscheidet.

Was er als Wahrheit erkennt, nimmt er und behält es als kostbares Gut. Er trennt sich aber auch leicht von dem ihm unwahr Erscheinenden, es ist ihm wertlos, und also scheut er sich nicht, es hinzugeben, also abzuweisen. Und nun erst wird ihm die Lehre wertvoll sein und ihn erfüllen. Und er wird für diese Lehre eintreten, weil sie lebendig wurde in ihm, wohingegen traditionsmäßig übernommene Lehren totes Gut sind, denn sie werden angenommen und behalten aus einer Art Pflichtgefühl heraus. Es wagt der Mensch keine eigene Meinung vorzubringen, er hält sich streng an die ihm durch Menschen vermittelte Lehre. Und verständlicherweise kann eine solche Lehre dem Menschen keine geistige Reife eintragen, denn erst, was er als Wahrheit erkennt, veredelt sein Wesen.

Um aber eine Lehre als Wahrheit erkennen zu können, muß der Mensch alles Für und Wider erwägen. Ist dies sein ernster Wille, dann erkennt er die Wahrheit, und nun setzt auch seine Arbeit ein .... auch dem Mitmenschen Aufklärung zu geben. Es kann aber der Mensch nur die Lehre vertreten, die er selbst als Wahrheit ansieht. Er muß also zuvor geprüft haben, ehe er eine Lehre weitergeben kann.

Und das ist ein sicheres Zeichen des Wertes einer Lehre, wenn sie voller Überzeugung dem Mitmenschen vermittelt werden kann. Ist der Mensch so durchdrungen von ihr, daß er fähig ist, dem Mitmenschen eine Lehre faßlich und annehmbar zu vermitteln, dann ist auch anzunehmen, daß er selbst ernstlich geprüft hat, denn etwas ihm noch Unklares kann er nicht verständlich wiedergeben, es würde einer ernsten Prüfung auch nicht standhalten und auch nun von ihm selbst als wertlos zur Seite gelegt werden.

Sowie also darüber debattiert wird, wird der Mensch Sieger sein im Wortkampf, der Stellung genommen hat zu einer Lehre und gedanklich selbst tätig war. Ihm wird es leichtfallen, den Mitmenschen zu belehren, weil er den Inhalt dessen beherrscht, was er weitergeben will, während eine übernommene Lehre mehr zu einem Wortspiel wird, weil sie einer eingehenden Betrachtung nicht standhält und sich daher nicht eignet zum Vermitteln. Es können sich die Menschen dann immer nur an den Wortlaut einer Lehre halten, sinngemäß aber bringt der Wortlaut Verwirrung unter die Menschen, wie umgekehrt helles Licht und Erkenntnis das Vermitteln einer als wahr erkannten Lehre dem Mitmenschen einträgt.

Und daher muß immer wieder gewarnt werden vor der Annahme traditioneller Glaubenslehren, denn diese können den Menschen wenig oder nichts geben. Was aber beglückend sich auswirken soll, muß für alle Menschen gleich annehmbar sein, vorausgesetzt, daß diese auch das Verlangen nach der Wahrheit in sich tragen und eine Mission darin erblicken, weiterzugeben, was ihnen vermittelt wird. Diese werden sehr wohl Lüge und Wahrheit zu unterscheiden vermögen, und ein gedankenloses Annehmen traditioneller Überlieferungen wird folglich ausgeschlossen sein ....

Amen

BD 2092 empfangen  1.u.2.10.1941

Weltgeschehen ....
Tat und Wille ....
Auswirkung ....

Der Wille Gottes regieret im Himmel und auf Erden, und Seine Liebe und Weisheit ist bestimmend, was auch geschieht auf Erden wie im Jenseits. Alles ist vorbestimmt, jedoch bedingt durch den Willen der Menschen, soweit es sich um irdische Geschehen handelt. Daher ist es falsch, anzunehmen, daß menschliche Willkür göttliche Gesetze umstoßen könnte .... es ist falsch, wenn die Menschen glauben, Einfluß zu haben auf irdische Geschehen.

Denn Gottes Wille muß erst die Zustimmung geben, ehe der menschliche Wille sich auswirken kann. Und Gott gibt auch Seine Zustimmung und hindert den menschlichen Willen nicht. Doch Er lenkt dann jegliches Geschehen nach Seinem Willen. Und so können die Menschen völlig frei denken und handeln .... doch was Gott nicht will, geschieht nicht, denn Sein Wille ist entscheidend.

Diese Erkenntnis muß der Mensch besitzen, um sich völlig sorglos Gott zu überlassen .... er muß wissen, daß nichts über ihn kommen kann, wenn es nicht der Wille Gottes ist .... er muß wissen, daß das, was über ihn kommt, in Gottes Allmacht, Liebe und Weisheit seine Erklärung findet und ihm zum Segen gereichen kann und daß der Wille der Mitmenschen wohl indirekt Anlaß sein kann zur irdischen Lebensgestaltung, es dennoch aber Gott vorbehalten bleibt, welche Auswirkung dieser menschliche Wille nach sich zieht ....

(2.10.1941) Ist der Wille gut, so wird er auch konform gehen mit dem göttlichen Willen, denn es sind dann gute Kräfte, die den Menschen beeinflussen, und zwar so, wie es Gott-gewollt ist. Dann wird sich das Wollen des Menschen immer so äußern, daß es dem entspricht, was Gott in Seiner Weisheit beschlossen hat. Denn alles Gute ist göttlich, es ist die Äußerung des göttlichen Willens.

Der schlechte Willen dagegen strebt das an, was gegen Gott gerichtet ist. Doch um ausgeführt werden zu können, muß sich der Mensch einer Kraft bedienen, die ihm aber von Gott aus zugeht .... die Lebenskraft, die ihm erst das Ausführen seines Willens ermöglicht. Folglich kann auch eine schlechte Tat erst ausgeführt werden, wenn Gott es zuläßt, anderenfalls Er das Leben dessen beenden müßte, so Er ihn hindern wollte .... oder aber Er andere Geschehnisse so lenkt, daß ein Ausführen einer schlechten Tat unmöglich wird. Doch der Wille des Menschen wird dann gewertet gleich vollbrachter Tat.

Läßt Gott jedoch zu, daß der Mensch seinen Willen zur Tat werden läßt, dann ist diese Tat ein Vorgang .... ein Ereignis im menschlichen Leben, das wieder den Seelen zur Höherentwicklung dient .... Denn das Schlechte wird nicht immer anerkannt; es kann auch gute erzieherische Folgen haben, indem es den Abscheu hervorruft und das Streben nach gutem Handeln und Denken begünstigt.

Und Gott weiß um die Auswirkung einer jeden schlechten Tat und lässet sie daher zu, weil Seine Liebe und Weisheit unausgesetzt den noch unvollkommenen Seelen gilt, welche die verschiedenartigsten Erziehungsmittel benötigen, um auszureifen .... Er läßt wohl das Schlechte zu, aber Er heißt es nimmermehr gut .... Es kann nicht Seine Zustimmung finden, was aus bösem Willen heraus geboren wird, doch da Er dem Menschen den freien Willen gab für die Zeit seines Erdendaseins, kann er in diesem Willen nicht gehindert werden.

Ein Hindern dessen aber wäre es, wenn ihm die Kraft entzogen würde zur Ausführung seines Willens. Andererseits aber ist das Weltgeschehen bestimmt seit Ewigkeit, denn die Auswirkung jeder bösen Tat lenkt Gott so, wie Er es in Seiner Weisheit als segenbringend für die Seelen erkennt. Und Anlaß dazu gibt der menschliche Wille, Gott aber fügt es nach Seinem weisen Ermessen. Und es ist der Mensch gänzlich unbeteiligt an der Auswirkung, obgleich es den Anschein hat, als bestimmen die Menschen selbst das Weltgeschehen.

Die Weisheit Gottes läßt solches nimmermehr zu, und in der Erkenntnis dessen soll der Mensch alles über sich ergehen lassen, denn es ist für seinen geistigen Zustand nötig. Er soll sich nicht auflehnen gegen sein Schicksal .... er soll wohl verabscheuen, was er als Unrecht erkennt, er darf niemals gutheißen, was böser menschlicher Wille verschuldet hat. Aber wie es auch kommt, er muß es als Gottes Schickung ansehen, der den bösen Willen der Menschen, d.h. dessen Auswirkung, noch zur Schule des Geistes werden läßt.

Ist der Mensch gut, d.h., verabscheut er die schlechten Taten, dann wird er keine schmerzhaften Erziehungsmittel benötigen, und dann geht auch alles Schwere und unüberwindlich Scheinende an ihm vorüber, ohne ihn außergewöhnlich zu berühren. Doch die wenigsten Menschen sind so vollkommen, daß sie gänzlich frei sind von Schuld. Dieses Bewußtsein soll sie auch das Schicksal ertragen lassen, das ihnen beschieden ist. Erst wenn der Mensch seinen Willen Gott ganz hingibt, wenn er stille geworden ist in Gott .... dann benötigt er solche Erziehungsmittel nicht mehr, und dann geht Leid und Kummer an ihm vorüber, und des Geschehens in der Welt achtet er kaum ....

Amen

BD 2093 empfangen  2.10.1941

Kenntnis der Lehre Christi verpflichtet zur Annahme ....
Gnade ....

Das ist das Wirken des Widersachers, daß er in den Menschen den Ablehnungswillen erweckt oder verstärkt gegen alle Lehren, die Jesus Christus und das Erlösungswerk betreffen. Und hat er dies erreicht, so hat er auch leichtes Spiel, den Glauben an Gott als Schöpfer und Erhalter aller Dinge gänzlich zu zerstören, denn die Jesus Christus als Erlöser abweisen, geben sich willig in seine Gewalt und sind sonach gleichfalls Gegner von Gott, da der Widersacher seinen Willen auf die Menschen übertragen kann, ohne Widerstand zu finden.

Wo einmal der Glaube an Jesus Christus gelehrt wurde, wo die Menschen in Kenntnis gesetzt wurden von Ihm und Seinem Erlösungswerk, dort kann sich der Mensch nicht mehr lösen von Ihm, ohne seine Seele in äußerste Gefahr zu bringen. Mangelndes Wissen enthebt ihn der Verantwortung, doch im Wissen zu stehen verpflichtet auch zur Annahme des Glaubens an Jesus Christus, denn das Übermitteln der Lehre Christi ist eine Gnade Gottes, die ihm geboten wurde, begründet durch einen gewissen Reifezustand der Seele bei der Verkörperung als Mensch.

Unzähligen Menschen mangelt das Wissen darum, weil ihre Seelen noch nicht aufnahmefähig sind für diese größte aller Gnaden. Es sind nicht alle Seelen gleichgestaltet, weil der Gang der Höherentwicklung zuvor im gebundenen Willen nicht der gleiche ist für alle Wesen, und daher muß das Wesen im Stadium als Mensch erst eine gewisse Seelenreife erreicht haben, bevor ihm das Wissen um Jesus Christus und Sein Erlösungswerk nahegebracht werden kann.

Dargeboten soll es zwar allen Menschen werden, solange sie auf Erden weilen, doch die in der geistigen Entwicklung noch zurückstehenden Menschen sind oft noch zu sehr von niederen Instinkten belastet, als daß sie aufnahmefähig wären für eine Lehre, die göttliche Triebe im Menschen zur Entwicklung bringen soll ....

Das Triebleben solcher Menschen muß mitunter noch tierisch genannt werden, und in einem so niedrigen Geisteszustand ist ihnen eine Lehre, die nur Liebe fordert, unverständlich und daher unannehmbar. Ihr Entwicklungsgang ist mit dem Erdenleben noch nicht abgeschlossen, weil sie aus den Vorstadien noch zu starke Triebe in das Erdenleben hinübergenommen haben und zur Überwindung dieser eine beträchtlich längere Zeit benötigen.

Der Begriff der uneigennützigen Nächstenliebe kann ihnen in diesem Leben mitunter nicht verständlich gemacht werden, was jedoch nicht ausschließt, daß sie gleichfalls nur durch die Liebe erlöst werden können und das Erlösungswerk dann erst im Jenseits einsetzt. Doch auch für jene Menschen ist Jesus Christus gestorben, und auch ihnen wird das Wissen um das Erlösungswerk im Jenseits vermittelt, so es ihnen nicht auf Erden nahegebracht werden konnte.

Der geistige Reifezustand vor der Verkörperung als Mensch ist bestimmend, wo und unter welchen Lebensbedingungen der Mensch seinen Aufenthalt auf Erden nehmen darf. Gott weiß um den einstigen Widerstand und um den Willen eines jeden einzelnen Wesens und gliedert es dementsprechend dort ein, wo es die meisten Möglichkeiten zum Ausreifen seiner Seele hat.

Verständlicherweise ist, wo die Lehre Christi den Menschen geboten wird, der Weg zur Höhe bedeutend leichter zurückzulegen, doch andererseits verpflichtet diese Gnade auch .... Wenn Gott den Menschen würdigt, der Gnaden des Erlösungswerkes sich bedienen zu können, so wird dieser auch zur Verantwortung gezogen werden, wenn er diese Gnade außer acht läßt .... wenn er, so er in Kenntnis gesetzt wird von dem Liebeswerk Jesu Christi, dieses nicht anerkennt und Ihn Selbst verleugnet, d.h. Ihm die Göttlichkeit abspricht.

Dann steht er sichtlich unter dem Einfluß des Widersachers, dessen Bestreben es ist, das Wesenhafte wieder in seinen Bann zu bekommen. Und es gelingt ihm auch, so der Mensch willig ist, Christus als Gottes Sohn und Erlöser der Welt abzulehnen. Er geht dadurch der ewigen Seligkeit verlustig .... denn ohne Jesus Christus kann die Seele nimmermehr erlöst werden ....

Amen

BD 2094 empfangen  3.10.1941

Notwendigkeit eines Eingriffs von oben ....
Katastrophe ....

Der gegenwärtige Geisteszustand bedingt einen Eingriff von oben, und nur damit ist es zu erklären, wenn ein unvorhergesehenes Ereignis die Welt in Schrecken und Aufruhr versetzen wird. Zu einer Zeit, wo die Menschheit nur noch des irdischen Lebens achtet, hat der Widersacher diese völlig in seiner Gewalt, und es wirket sich dies aus in krasser Lieblosigkeit, in Vergehen wider die göttliche Ordnung und in gegnerischer Einstellung zur ewigen Gottheit sowie geistigem Streben.

Und diesen Geisteszustand der Menschheit sah Gott voraus, und Er hat zu allen Zeiten darauf hingewiesen, daß Er Sich offenbaren wird in einem außergewöhnlichen Naturereignis, das zwar, rein äußerlich gesehen, ein katastrophales Zerstörungswerk ist, aber doch auch Rettung bringen kann zahllosen Seelen, die in Gefahr sind, sich an die Mächte der Unterwelt zu verlieren.

Der Mensch mißbraucht zur Zeit seinen freien Willen in so offensichtlicher Weise, daß Gott ihn warnen will, den eingeschlagenen Weg weiterzuwandeln. Er stellt ihm die Hinfälligkeit dessen vor Augen, was ihm allein erstrebenswert scheint. Und Er sucht sein Denken auf andere, beständige Dinge zu lenken. Es wird das Leben an die Menschen herantreten in einer Form, die ihnen fast untragbar erscheint. Doch es ist dies die einzige Möglichkeit einer Hilfeleistung, die gleichzeitig auch dem noch in der festen Form gebannten Wesenhaften die Möglichkeit gibt, frei zu werden und seinen Entwicklungsgang auf Erden in anderer Form anzutreten.

Der Mensch, als höchstentwickelte Kreatur, wird dieses Zerstörungswerk als Grausamkeit empfinden, doch das noch unreife Wesenhafte begrüßt es als einen Akt der Freiwerdung aus qualvoller Umhüllung. Der in der Erkenntnis stehende Mensch weiß um den Zusammenhang der Dinge, er weiß um die Notwendigkeit eines solchen Eingreifens von seiten der Gottheit, und also ist es ihm auch verständlich, daß nur die göttliche Liebe Sich äußert, wenngleich namenloses Elend über die Menschheit dadurch kommt. Denn anders ist sie nicht mehr zu retten vor dem Untergang.

Der körperliche Leibestod kann doch ein Erwachen zum ewigen Leben sein, doch leibliches Leben auf Erden in Ruhe und Zufriedenheit geistigen Tod nach sich ziehen. Und was das bedeutet, können die Menschen auf Erden nicht fassen, und wüßten sie es, dann wäre ihnen jedes Mittel recht zur Errettung vom ewigen Untergang.

Die Unwissenheit kann aber nur gebannt werden, wenn die Menschen Augen und Ohren willig öffnen, so Gott ihnen durch Menschenmund die Wahrheit kundgibt .... doch in ihrer Verblendung unterbinden sie jegliches geistige Wirken und versperren sich selbst dadurch den Weg zur Wahrheit und zum Wissen. Und es ist geistige Dunkelheit auf der Erde, die wiederum erfordert, daß ein Blitzstrahl die Menschen erleuchtet, daß Licht entzündet werde, auf daß den rechten Weg finden, die willig sind ....

Für diese läßt Gott zuvor das Wort zur Erde kommen, das sie aufmerksam macht auf den Willen Gottes und auf die kommende Zeit. Denn Gott verkündet es zuvor den Menschen, auf daß sie nicht unvorbereitet den Tag erleben, der bestimmt ist seit Ewigkeit ....

Amen

BD 2095 empfangen  3.10.1941

Sammeln geistiger Güter ....

Glückselig der Mensch, der zu Gott gefunden hat. Sein Erdenleben ist nicht vergebens gelebt. Die Welt kann ihm das nicht bieten, was Gott Selbst ihm gibt, denn die Welt teilt nur irdische Güter aus, und diese sind vergänglich. Gott aber gibt geistige Schätze, und diese behalten ihren Wert für die Ewigkeit. Und was der Mensch einmal an geistigem Gut entgegengenommen hat, das kann er nimmermehr verlieren, es kann ihm auch nicht genommen werden, es wird nicht weniger, wenngleich er davon abgibt.

Und also lohnet Gott den Menschen ihre Hingabe an Ihn, Er bedenket sie mit göttlicher Gabe, Er beglücket sie unvorstellbar, denn ob auch der Körper davon wenig spürt, die Seele aber empfindet jede Zuwendung von Kraft in Form von Wissen überaus wohltuend und dankbar, und sie bleibt nun in dauernder Verbindung mit Gott, weil sie den beglückenden Zustand nicht mehr missen will.

Und es ist dies ein Zustand der Freiheit und der Geborgenheit im Herrn, den keine weltlichen Freuden aufwiegen können. Und doch wird dieses kostbare Gut nur wenig angestrebt, und es wird nicht erkannt als solches; und ob es auch den Menschen dargeboten wird, sie wissen es nicht zu würdigen. Sie gehen achtlos daran vorüber, und darum können sie auch nicht gespeist werden mit dem Brot des Himmels, das nur die entgegennehmen können, die es innig begehren.

Und ob sie auch an den Freuden der Welt sich schadlos halten, ihr Leben ist sehr niedrig zu bewerten, und das Ende wird sein bitterste Armut an geistigen Schätzen. Denn nur geistiges Gut kann der Mensch hinübernehmen in die Ewigkeit, irdisches Gut muß er zurücklassen. Und darum soll der Mensch zuerst die Güter sammeln, die er mit hinübernehmen kann, und er soll seiner Seele gedenken, die darben muß, so ihr geistiges Gut vorenthalten wurde.

Geistiges Gut aber kann erst dann gewonnen werden, wenn der Mensch Gott erkennen und lieben gelernt hat, denn dann strebt er nur nach der Vereinigung mit Ihm, und ihm wird Köstliches zuteil .... er nimmt die Liebe aus Gott entgegen, die sich äußert in der Zuwendung des Wissens .... Er lebt nun schon im geistigen Reich, obgleich er noch auf Erden weilt. Aber seine Seele schöpfet ununterbrochen aus dem göttlichen Gnadenquell .... und reich bedacht wird er dann eingehen in das ewige Reich ....

Amen

BD 2096 empfangen  4.10.1941

Mission ....
Streiter für das Reich Gottes ....
Irdische Maßnahmen ....

Es ist eine außergewöhnliche Mission, die der Mensch zu erfüllen hat, den Gott dazu ausersehen hat. Die geistige Not der Zeit erfordert solche Menschen, die rührig tätig sind für das Reich Gottes; sie fordert Menschen, welche die Verbindung herstellen von der Erde zum geistigen Reich .... die sich bereit erklären, als Mittler zu wirken zwischen Gott und den Menschen, die in der Erkenntnis stehen, d.h., denen das Wissen um die Wahrheit vermittelt werden kann. Denn um die Not der Zeit zu verringern, muß zuerst die Wahrheit unter den Menschen verbreitet werden.

Und dies ist eine Aufgabe, die große Liebe und starken Glauben erfordert, denn es muß der Mensch den schärfsten Anfeindungen der Welt standhalten, er darf nicht wankend werden oder nachlassen, wenn seine Mission Erfolg eintragen soll. Er muß bereit sein, jederzeit sein Leben hinzugeben für die Wahrheit, er darf irdische Macht nicht fürchten so, wie er das Leiden des Körpers nicht achten darf. Sein Glaube muß stets stärker sein und alles überwinden.

Es ist diese Mission nur dann durchführbar, wenn der Mensch in innigster Verbindung steht mit Gott, wenn er durch diese Verbindung ständig Kraft aus Gott entgegennimmt. Denn Gott allein ist seine Stärke, seine Macht und seine Kraft, durch die er alles ausführen kann, was er will.

Die Menschen in der Wahrheit unterweisen zu wollen ist ein Beginnen, das große Ausdauer und Geduld erfordert, denn es gilt den oft hartnäckigen Widerstand zu brechen, der verständlich ist, da die geistige Dunkelheit die Menschen unfähig und unwillig macht, die Wahrheit anzunehmen. Immer und immer wieder muß der Mensch versuchen, Licht in die geistige Nacht der Mitmenschen zu bringen. Er muß durch seinen eigenen Lebenswandel und dessen Auswirkung den Menschen ein gutes Beispiel sein, er muß immer wieder einzuwirken versuchen in Liebe auf jene Menschen, denen das Verständnis mangelt, und er darf nicht ängstlich die Folgen bedenken, die ihm irdischerseits durch sein Wirken entstehen könnten ....

Die geistige Not der Zeit erfordert tatkräftige Hilfe und mutige Streiter für das Reich Gottes. Und es werden die Menschen ängstlich sein ob der Maßnahmen, die verhängt werden über Gott-dienende Menschen. Sie werden sich den Anforderungen derer willig beugen, die solche Maßnahmen erlassen, und darum muß der Kampf doppelt eifrig geführt werden von jenen, die sich Gott zum Dienst anbieten.

Die sichtbare Unterstützung wird nicht ausbleiben und die Kraft und den Mut vermehren und stärken, die ihnen zugewiesene Mission auszuführen. Denn es geht um mehr als das irdische Leben, das nach kurzer Zeit beendet ist .... es geht um das ewige Leben, das auf Erden ein jeder Mensch sich selbst schon gestaltet ....

Das Wissen um die Qualen einerseits und das unfaßbare Glück andererseits aber soll den dazu berufenen Menschen bestimmen, das schwerste Leid auf sich zu nehmen, um den Mitmenschen dies zu ersparen und ihnen zu verhelfen zur ewigen Herrlichkeit. Und er soll mit vollster Hingabe seine Mission erfüllen .... denn Gott Selbst steht ihm zur Seite allezeit ....

Amen

BD 2097 empfangen  4.10.1941

Geistige Nahrung ....
Gnade Gottes ....

Der Zustrom der göttlichen Gnade ist deutlich erkennbar, wenn im Menschen das Verlangen wach wird nach geistiger Nahrung. Dann tritt die Liebe Gottes in Aktion, indem die Gedanken des Menschen außergewöhnlich beeinflußt werden von guten geistigen Wesen, die dadurch den Willen Gottes ausführen und der Seele des Menschen helfen wollen.

Sowie sich der Mensch nun nicht bewußt dagegenstellt, ist diese Einwirkung von Erfolg, und die Seele folgt willig in das Reich, das ihr die jenseitigen Freunde erschließen möchten. Es ist dieser Vorgang der gedanklichen Beeinflussung eine Gnade, die Gott dem Menschen zuwendet, der sich im Gebet vertrauensvoll an Ihn wendet um Seinen Beistand.

Und jeder fragende Gedanke an Gott ist ein unbewußtes Gebet, das schon Erhörung findet. Das bewußte Gebet aber trägt dem Menschen auch göttliche Gnade ein, d.h. Hilfeleistung in geistiger Not. Ist im Menschen nun das Verlangen nach geistiger Speise wach geworden, so wird es auch immer in ihm bleiben, wenngleich eine nach Wahrheit hungernde Seele auch stets gesättigt werden wird. „Bittet, so wird euch gegeben werden ....“

Gott will, daß die Menschen Ihn anrufen im Gebet, und Er sichert ihnen die Erfüllung der Bitte zu. Sowie der Mensch aber geistiges Gut begehrt und um solches das Gebet zur Höhe sendet, wird er niemals karg bemessen werden, und dennoch wird sein Verlangen danach nie stille werden, denn die Gnade Gottes macht, daß er unausgesetzt geistige Nahrung begehrt. Und also wird er auch unausgesetzt bedacht werden.

Geistige Nahrung aber ist Wissen um die Wahrheit. Daß der Mensch in der Wahrheit unterwiesen wird, ist die größte Gnade Gottes, denn Gott bietet dem Menschen ein kostbares Geschenk .... Er bietet Sich Selbst, denn Gott ist die ewige Wahrheit .... Und sowie der Mensch nach der Wahrheit Verlangen hat, verlangt er auch, mit Gott vereinigt zu sein, und also kommt Gott ihm auch entgegen, denn Er läßt kein Verlangen ungestillt, das Ihm gilt.

Wer Ihn begehrt, der wird keine Fehlbitte mehr tun, denn der Wille zu Gott trägt dem Menschen auch Seine tiefste Liebe ein, und die Liebe Gottes gibt .... Sie gibt alles, was der Mensch entbehrt .... Licht und Kraft .... Und beides fließt den Menschen zu im Wort, das Seine Liebe und Gnade denen vermittelt, die hungern und dursten nach göttlicher Liebesgabe, denn diese werden es dankend entgegennehmen und es auch weiterleiten .... sie stehen in der Gnade Gottes, sie sind von Seiner Liebe erfaßt, denn sie haben zu Gott gefunden ....

Amen

BD 2098 empfangen  5.10.1941

Unvergänglichkeit dessen, was Gott zur Erde kommen läßt ....

Eine Gabe, die göttlichen Ursprungs ist, ist unvergänglich. Alles, was von Gott kommt, bleibt in seiner Ursubstanz bestehen, denn es ist geistige Kraft, es ist das Erzeugnis der Liebesausstrahlung aus Gott. Es kann nicht vergehen, weil geistige Kraft, die einmal ausgestrahlt ist, ewiglich das gleiche bleibt .... Kraft, die zur Tätigkeit anregt .... In welcher Form sich diese Kraft äußert, ist gleich; unvergänglich bleibt sie stets.

Offenbart Sich nun Gott Selbst, so sendet Er auch geistige Kraft zur Erde, denn Er ist Selbst im Wort .... Gott aber ist Kraft .... Und also ist es verständlich, daß Er nicht Sich Selbst im Wort offenbart, um dieses Wort der Vernichtung preiszugeben. Was Sein Wille entstehen läßt, das hat seine Begründung und seine Bestimmung. Denn Gott tut nichts willkürlich, sondern alles ist vorbedacht seit Ewigkeit und zeugt von Seiner Weisheit und Liebe. Und weil Seine Sendungen unzerstörbar sind, werden sie auch ihre Bestimmungen erfüllen.

Selten nur kann das reine Wort Gottes zur Erde geleitet werden, und daher hat auch selten ein Werk Bestand. Der Wille Gottes aber genügt, so erhalten bleiben soll, was dieser Wille zur Erde kommen ließ. Und ob das Wort auch heiß umstritten wird, die Menschen werden es nimmermehr ungültig machen können, denn seine Kraft strömt in einen jeden über, der ernsthaft prüft. Und daß nur ernsthaft Prüfende Einsicht nehmen, dafür wird Gott Selbst Sorge tragen, denn Er weiß, was not tut, und alles ist gut so, wie Er es geschehen läßt.

In der kommenden Zeit wird kaum ein Mensch unbelastet sein, und ein jeder wird Zuspruch brauchen, doch ihn nicht dort suchen wollen, wo allein er gesucht werden soll. Doch so das reine Wort ihm zugeht, wird er es als Kraft empfinden, die ihn innerlich aufwühlt und ihn anregt zum Nachdenken über geistige Probleme .... und die ihn andererseits wie ein sanfter Zuspruch aus der Höhe anmutet.

Und es wird in seinen Bann geraten, wer aufmerksam das göttliche Wort liest, auch wenn er zuvor sich feindlich dagegengestellt hat. Denn das Wort ist Kraft, und die Kraft wirket, sowie der Mensch ohne Widerstand ihm gegenüber ist. Und Gott wird Sein Wort schützen davor, daß es in die Hände von Menschen fällt, die unreif sind zur Beurteilung oder noch in der Gewalt des Gegners stehen ....

Das Wort kommt zur Erde angesichts der großen geistigen Not; es ist ein Mittel zur Behebung derer; es ist die Hilfe, die Gott den Seinen sendet und der Rettungsanker ist für alle, die in Gefahr sind, zu ertrinken im Strudel der Welt .... Und es sollte dieses Wort nicht die Zeit überdauern und willkürlich vernichtet werden können? Gott ist Selbst im Wort bei den Menschen .... Dieser Glaube schaltet jede Furcht vor irdischen Maßnahmen aus ....

Gott ist das Wort, und Seine Liebe ist unendlich, daß Er zu den Menschen kommen will, um ihnen zu helfen .... Sichtbarer jedoch kann Er Sich nicht kundgeben als im Wort. Wo aber Sein Wort zur Erde niederfließt, dort ist auch Sein Liebegeist tätig, und nimmermehr wird Er vergehen lassen, was dieser Liebegeist entstehen ließ. Denn Gott ist Kraft, Sein Wirken ist Kraftausströmung, und menschlicher Wille vermag nicht die Kraft aufzulösen in nichts ....

Amen

BD 2099 empfangen  5.10.1941

Gottes Ruf zum Dienst ....
Innere Stimme ....

In jeder Weise sollt ihr euch dem Herrn unterstellen, d.h. immer willig sein, das zu tun, was Gott wohlgefällt. Ihr sollt allein nur Seinen Willen gelten lassen, und was euch dann die innere Stimme zu tun gebietet, das ist recht, denn Gott Selbst legt euch Seinen Willen durch die innere Stimme vor. Ihr tut also dann gleichsam euren Willen, und doch geht dieser gleich mit dem Willen Gottes. Und dann dürfet ihr auch unbesorgt sein, dann wandelt ihr auf Erden unter der Obhut eurer geistigen Freunde, die euch gedanklich den göttlichen Willen kundtun.

Und immer wird geistiges Streben zuerst von euch gefordert werden, wenngleich die irdische Tätigkeit nicht unbeachtet bleiben darf, doch so ihr euch Gott zum Dienst anbietet, ist es Sein Wille, daß ihr euch jederzeit zur Verfügung stellt, daß ihr Ihm dienet, wenn Er euch rufet .... Und Seinen Ruf vernehmet ihr in euch, sowie ihr nach innen lauschet. Gott dienen heißt immer bereit sein für Ihn und Seinem Ruf Folge leisten.

Der Ruf aus der Höhe aber klingt leise und fein im Herzen, und um ihn zu hören, müsset ihr euch in Demut üben, in der Liebe, in der Sanftmut und in der Friedfertigkeit. Dann formt ihr das Ohr des Herzens, das den feinsten Ruf vernimmt, und dann werdet ihr immer wissen, wann der Herr euch benötigt .... Dann rufet Er euch nicht mehr vergeblich, denn ihr höret dann Seine Stimme und eilet, um Ihm zu dienen ....

Amen

BD 2100 empfangen  5.u.6.10.1941

Erschaffung des Wesenhaften ....
Verkehrter Wille ....

Dies bedenket, daß ihr die Geschöpfe dessen seid, der Gott widerstand, daß der Wille der Gott-feindlichen Macht euch in das Leben rief und daß ihr daher Kinder der Sünde seid .... Gott enthielt diesem Geist, der einst vollkommen aus der Kraft Gottes hervorging, Seine Kraft nicht vor, und also nahm jener die Kraft aus Gott in Anspruch und ließ unzählige Wesen aus seinem Willen unter Nützung göttlicher Kraft hervorgehen, und dies war euer Anfang ....

Ihr seid die Produkte eines verkehrten Willens und doch göttlichen Ursprungs, da die Kraft aus Gott euch erst zu dem werden ließ, was der Gegner Gottes wollte. Und darum seid ihr so lange noch in dessen Gewalt, wie euer Wille noch das gleiche anstrebt .... Trennung von Gott .... denn dies war der Grundgedanke, der Beweggrund des Abfalls von Gott .... frei zu sein von Seiner Gewalt .... frei zu sein und herrschen zu können über das Wesenhafte.

Und also fiel das lichtvollste von Gott geschaffene Wesen in die tiefste Tiefe .... es erhob sich gegen Gott und suchte alles Wesenhafte, das durch seinen Willen hervorgerufen war, gleichfalls aufzulehnen gegen Gott .... Und dieses von ihm Geschaffene beugte sich seinem Willen, obgleich es sich frei entscheiden konnte, welchen Herrn es anerkennen wollte.

Das Wesenhafte war in seiner Gewalt, weil es ihm seinen Willen hingab, und nun wurde dieser Wille mißbraucht vom Gegner Gottes, denn dieser band ihn, und er machte das ursprünglich freie Geschöpf unfrei .... Alles aus der Kraft Gottes Hervorgegangene aber hat den Drang nach der Freiheit, und um dem Wesenhaften seine Freiheit wiederzugeben, entwand Gott das Wesenhafte der Macht seines Erzeugers .... Er stellte es frei in die geistige Welt und gab ihm das Selbstbestimmungsrecht ....

Das Wesenhafte aber mißbrauchte gleichfalls seine Freiheit und wurde gleichfalls sündig, weil es sich für den Widersacher entschied. Göttliche Kraft aber ist die Ursubstanz des Wesenhaften, und göttliche Kraft muß unwiderruflich zu Gott zurückströmen. Und also ringt Gott um diese von Ihm abgefallenen Wesen, auf daß sie den Weg zu Ihm finden und ihren Willen Ihm nun antragen ....

Menschlicher Verstand fasset es nicht, daß nichts verlorengehen kann, was aus Gott ist; er fasset es nicht, welch ungeheures Unterfangen es ist, das von Gott Entfernte wieder in Gottnähe zurückzuleiten .... Menschlicher Verstand will es auch nicht gelten lassen, daß die Macht des Gegners von Gott so groß war, Wesen entstehen zu lassen, und daß die göttliche Kraft nichts tat, dessen Willen zu wandeln, so daß er Gott als Herrn über sich anerkennen mußte und er auch seine Produkte bestimmte, sich Gott zu nähern und Seinen Willen zu erfüllen ....

Menschlicher Verstand fasset es nicht, daß undenkliche Zeiten vergehen, ehe die Umgestaltung des Denkens dieser Geschöpfe vor sich gegangen ist und sie Gott erkennen .... Und darum gibt Gott auf geistigem Wege den Menschen Kenntnis, welche Kraft tätig war bei der Erschaffung des Wesenhaften, das jetzt die Verkörperung auf Erden durchlebt ....

(6.10.1941) Dieses Wesenhafte hat Gott entgegen gestrebt, solange sein Wille frei war, und es würde ewiglich nicht zu Gott zurückkehren, so es in diesem freien Willen belassen worden wäre; denn da es in verkehrtem Willen gezeugt war, war auch der verkehrte Wille in dem Gezeugten, und dieser mußte folglich Gott entgegen streben. Denn die Kraft, der es sein Bestreben zu verdanken hatte, kannte es nicht. Und so war das Wesenhafte seinem Erzeuger hörig, es war etwas Unvollkommenes, Unfreies und dadurch Gott-Fremdes, was nicht Seinem Willen und Wesen entsprechen konnte.

Gott als das vollkommenste Wesen konnte nichts in Seiner Nähe dulden, das diesem Vollkommenheitszustand nicht entsprach. Eigene Schuld traf jedoch das Wesen noch nicht, denn es erkannte noch nicht das Licht, da es seinen Ausgang hatte in der Finsternis. Gottes Liebe stand diesen Wesen bei und gab ihnen Kenntnis vom Licht .... Er gab ihnen Freiheit des Willens, indem Er Seinem Gegner die Macht über das Wesenhafte nahm und also die Wesen seiner Macht entwand.

Das unvollkommen Geschaffene (Gewordene) konnte aber nicht durch den göttlichen Willen zur Vollkommenheit gewandelt werden, sondern es mußte sich selbst entscheiden, es mußte aus eigenem Antrieb die Nähe Gottes anstreben und vom Gegner sich entfernen. Durch die Freiheit seines Willens war es in die Lage gesetzt, sich zu entscheiden, da es nun um beide Mächte wußte. Doch sein verkehrter Wille überwog und es wandte sich das Wesenhafte wieder seinem Erzeuger zu und verlor sich an die Finsternis ....

Und dies erbarmte Gott, denn der Zustand des Lichtlosen war qualvoll. Seine Liebe aber wollte die Wesen in einem beglückenden Zustand wissen. Und so nahm Er den Wesen ihren Willen und ließ sie in ihrem willenlosen Zustand einen endlos langen Weg gehen, der sie der Vollkommenheit zuführen sollte. Und zu diesem Zweck ließ Gott die Schöpfung entstehen .... Gott formte Dinge, die zur Aufnahme dieses willenlosen Wesenhaften bestimmt waren .... Also erschuf Gott Himmel und Erde .... eine geistige und eine irdische Welt, bestimmt dazu, dem Unvollkommenen Aufenthalt zugewähren, bis es vollkommen geworden ist ....

Das Wesenhafte ist nun gezwungen, seine einstige Überheblichkeit abzulegen und sich zu (fügen) beugen unter den göttlichen Willen. Es muß also einen Zustand ertragen, der eine Fessel bedeutet für das Wesenhafte, das sich zuvor in Freiheit befand. Es ist seiner Freiheit beraubt, weil es diese mißbraucht hat ....

Der Gang durch die Schöpfungswerke aber bringt es der einstigen Freiheit wieder näher, bis es zuletzt als Mensch seine Willensfreiheit wieder erhält, um nun die Probe abzulegen, ob es den freien Willen nun in der rechten Weise gebraucht. Die Gefahr ist zwar groß, daß das Wesen die Probe nicht besteht, jedoch es muß eine solche Probe gestellt werden, weil nur in Willensfreiheit die Rückkehr zu Gott vollwertig ist .... sie also für das Wesen die Annäherung an Gott bedeutet.

Die Kraft aus Gott, die einstmals genützt wurde vom Gegner Gottes zum Erschaffen der Wesenheiten, ist nun wieder zurückgeströmt zu ihrem Ausgang, und es ist gleichzeitig der Gott-gegnerische Wille gewandelt zu Gott-gleichem Willen, das Wesen also vollkommen geworden, sowie es sich in gleichem Willen mit Gott befindet .... Das Wesen, das bei seiner Entstehung nichts wußte von Gott, erkannte nur den Gegner Gottes als seinen Herrn; nun aber hat es sich der Macht dessen entwunden und heimgefunden zu seinem Vater, aus Dessen Kraft es hervorgegangen ist ....

Amen

BD 2101 empfangen  7.10.1941

Gnaden des Erlösungswerkes ....

Dies sind die Gnaden des Erlösungswerkes, die Jesus Christus den Menschen erworben hat, daß sie ihre Willensschwäche zu überwinden vermögen, daß sie nicht mehr widerstandsunfähig dem Feind ihrer Seele gegenüberstehen, daß ihnen Kraft und Gnade zufließt ungemessen, so sie diese begehren, und daß der geringste Wille zu Gott sie diese Kraft aus Gott auch empfinden läßt und das in vermehrtem geistigen Streben zum Ausdruck kommt.

Der Zustand der Menschheit vor der Erlösung durch Jesus Christus war erbarmungswürdig .... ihr mangelte jeglicher Wille zur Höhe, denn der Glaube fehlte den Menschen an ein Weiterleben nach dem Tode, und ihr Streben galt nur irdischen Vorteilen und körperlichem Wohlbehagen.

Sie glaubten wohl an einen Gott, Der ihnen das irdische Leben gestalten konnte nach Seinem Willen, und also galten ihre Bitten nur der Verbesserung des Erdendaseins. Der Seele und ihrer Gestaltung wurde nicht geachtet, und es ergab dies eine weltlich eingestellte Menschheit, der geistiges Streben fremd war.

Dies war das Werk des Widersachers, der den Willen des Menschen noch zu sehr in seiner Gewalt hatte, der sie aber auch antrieb zur Lieblosigkeit gegeneinander. Um des irdischen Wohllebens willen waren den Menschen alle Mittel recht, und ihr Sinnen und Trachten war böse und lieblos. Und in dieser Zeit stieg der Herr zur Erde .... In dieser Zeit lebte der Mensch Jesus, in Dessen Herzen das Verlangen nach Gott übergroß war und Dessen Lebensziel die Vereinigung mit Gott war ....

Der Zusammenschluß mit Gott war nur möglich in innigster Liebe, und Jesus gab Liebe allen Menschen, Er war unerschöpflich in Seiner Liebe, und Er nahm die ewige Liebe Selbst in Sich auf. Jesus sah die Schwäche der Menschen und daß ihnen der Wille mangelte zum Guten .... Er wußte, daß nur die Liebe ihnen Erlösung bringen konnte und Er predigte Liebe allen Menschen, um sie dadurch der Macht des Widersachers zu entreißen. (Doch der Wille dessen war stärker und so zwang er den menschlichen Willen immer wieder nieder.)

Indem Jesus Christus Seinen Willen völlig dem Willen Gottes unterstellte, indem Er betete: „Vater, nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe ....“ machte Er Sich den Willen Gottes zu eigen, Er gab Seinen Willen Gott hin und nahm dem Widersacher die Gewalt über Seinen Willen, und also brach Er durch Seinen Tod am Kreuze den Willen des Widersachers und entwand die Menschheit, für die Er starb, gleichfalls dem Willen dessen, denn es litt der Mensch Jesus den Tod am Kreuze, um dadurch die Menschen frei zu machen von ihrem Peiniger.

Und Gott nahm das Opfer an, und Er gibt einem jeden Menschen verstärkte Kraft, der sich der Gnaden des Erlösungswerkes bedienen will und Gott gleichfalls seinen Willen hingibt .... Denn wer in der Nachfolge Jesu steht, der wird auch das Verlangen haben, dem zu entfliehen, der ihn binden will. Doch erkennt er Jesus Christus nicht an, so gehört er zu jenen, die noch gefesselt sind durch den Willen des Gegners von Gott.

Über jene hat er noch Gewalt und ihr eigener Wille ist nicht stark genug, dieser Gewalt sich zu entwinden. Er wird sich immer wieder beugen unter dessen Willen und kann daher niemals frei werden. Jesus brachte das Opfer für die Menschen, die allein (selbst?) zu schwach waren .... Seinen starken Willen setzte Er dem Willen des Feindes entgegen und diesem Willen konnte der Widersacher nicht standhalten. Denn Jesus nahm die Kraft aus Gott in Anspruch, die Ihm durch die innige Verbindung mit Gott zuströmte.

Und wer Jesus Christus anerkennt als den göttlichen Erlöser, der wird gleichfalls Gebrauch machen können von der Kraft Gottes, denn das ist die Gnade des Erlösungswerkes, daß des Menschen Wille stark wird, um widerstehen zu können .... daß der Mensch die Kraft übermittelt bekommt, die er für den Aufstieg zur Höhe benötigt. Jesus Christus hat den Menschen den Weg gezeigt, der zur Höhe führt.

Auch dies ist eine Gnade, daß der Mensch sich an Ihm ein Vorbild nehmen kann, damit er sein Leben auf Erden nach Seinem Beispiel lebt .... in Liebe und Gerechtigkeit .... Und wem es nun ernst ist um die Nachfolge Jesu, wer sich bemüht, seine Seele zu gestalten nach Seinem Vorbild, wer unentwegt tätig ist in Liebe, wer sein Kreuz geduldig auf sich nimmt und immer nur betet: „Vater, Dein Wille geschehe ....“, dessen Wille wird stark sein und sich dem Feind seiner Seele entwinden.

Denn durch das Anerkennen Jesu als Gottes Sohn und Erlöser der Welt hat er ein Anrecht auf die von Ihm erworbenen Gnaden. Es wird ihm der Weg nach oben leicht werden, er wird ihn niemals ohne Führung zu gehen brauchen, denn immer erstrahlt ihm das Bild des Heilands am Kreuze, und er weiß, daß Jesus Christus für ihn gestorben ist und daß ihm dadurch unermeßliche Qualen erspart geblieben sind. Er weiß, daß nichts ihm zu schwer wird, weil Jesus ihm Kraft vermittelt hat durch Seinen Tod am Kreuze.

Er weiß, daß sein Wille nicht wankend wird, wenn er Ihn um Gnade bittet, und er weiß, daß die Macht des Widersachers geringer geworden ist, daß er ihn überwinden kann, so er will, weil ihm die Kraft zugeht durch eben seinen Willen.

Ist dieser Gott zugewandt, so ergreift ihn die Liebe Gottes und befreit ihn völlig aus der Gewalt des Gegners. Zuvor aber war der Wille des Menschen so schwach, daß er nicht frei wurde aus jener Gewalt. Und diese Willensschwäche erbarmte den Menschen Jesus .... Er setzte Seinen starken Willen dem Gegner Gottes entgegen und hat ihn besiegt. Und der Jesus Christus anerkennt, der wird ihn gleichfalls besiegen, weil er bewußt die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch nimmt ....

Amen

BD 2102 empfangen  8.10.1941

Kraft und Macht der Liebe ....
Vollkommenheit ....

Die Liebe ist der Wunder größtes .... sie ist Kraft und Wirkung zugleich .... sie ist eine Macht, die alles beherrscht und die gleichzeitig dient .... sie ist der Gegenpol des Hasses und der Lieblosigkeit so, wie Gott als die Liebe Selbst der Gegenpol dessen ist, der den Haß in sich trägt wider Ihn. Die Liebe ist der Urgrund alles Lebens, und es ist nichts, was die Liebe nicht hervorgebracht hat.

Selbst der Gegenpol Gottes ward aus der göttlichen Liebe heraus geschaffen, doch als höchst vollkommenes Wesen, das sich selbst zur Unvollkommenheit werden ließ durch seinen Willen. Da Gott die ewige Liebe ist, muß alles, was aus Ihm ist, auch gut sein, weil die Liebe niemals etwas Schlechtes gebären kann. Somit ist alles gut aus Gott hervorgegangen.

Doch die Liebe ließ auch nichts Unfreies entstehen, denn Unfreiheit ist etwas Unvollkommenes, kann also niemals göttlichen Ursprungs sein. Wo die Liebe Gottes tätig ist, dort geht nur höchst Vollkommenes hervor. Was aber unvollkommen ist, hat nicht die Liebe zum Ursprung, oder es ist durch Lieblosigkeit in einen Unvollkommenheitsgrad gedrängt worden.

Der Grad der Liebe also ist bestimmend für den Grad der Vollkommenheit, d.h., der Mangel an Liebe wird sich immer in Unvollkommenheit auswirken .... es sei dies auf Erden oder im Jenseits, das Gesetz der Liebe bleibt überall unumstößlich, ihm sind alle Schöpfungen unterworfen. Der Zustand des Wesenhaften hängt gleichfalls von diesem Gesetz ab, und Leben oder Tod hat ebenfalls den Grad der Liebe zur Bedingung.

Liebe soll allem innewohnen, was aus der ewigen Liebe hervorgegangen ist, dann wird es herrschen und dienen zugleich, es wird erschaffen und gestalten können wieder kraft seiner Liebe und unvorstellbare Beglückung darin finden .... Sowie aber Lieblosigkeit und Haß die Liebe verdrängt, geht etwas Unvollkommenes aus dem Willen des Gestaltenden hervor, das weder glückspendend noch Glück-auslösend ist. Und es wird dieses sein überheblichen Geistes, es wird wieder Haß und Lieblosigkeit in sich tragen.

Doch die Liebe ist Kraft und ihre Wirkung unvorstellbar. Sie nimmt den Kampf auf mit der Lieblosigkeit, sie gibt unentwegt und sucht so das an sich Lieblose für sich zu gewinnen, sie sucht es zur Liebe zu wandeln und wieder dem Vollkommenheitszustand zuzuführen. Sie sieht nicht untätig zu, wie die Lieblosigkeit zerstörend sich auswirkt, sondern sie setzt ihre Kraft dagegen und baut auf .... Und es ist die Liebe die stärkste Macht .... sie überwindet alles und führt letzten Endes auch das aus der Lieblosigkeit Entstandene zur Liebe, d.h. zu Gott zurück ....

Amen

BD 2103 empfangen  8.10.1941

Liebe Lösemittel ....

Wohl kämpft der Widersacher mit allen verfügbaren Mitteln, um den Menschen von Gott endgültig zu trennen, doch gegen eines ist er machtlos .... gegen die Liebe .... Wo mit dieser Waffe gekämpft wird, dort versagt der Widersacher, und es hat der Mensch ihn besiegt. Es ist dies verständlich, denn wo die Liebe ist, dort ist Gott. Gegen Gott ankämpfen zu wollen wird immer erfolglos sein.

Und also kann das Böse nur überwunden werden durch die Liebe. Wenn im Menschen schlechte Triebe zum Durchbruch kommen und er sich bemüht, liebetätig zu sein, so wird er das Schlechte in sich unterdrücken, es wird ihm leichtfallen, seiner Begierden Herr zu werden, denn die Liebe in ihm ist mächtiger. Sie ist das wirksamste Gegenmittel für Laster und Untugenden aller Art .... sie bannt schlechte Gedanken und Wünsche und siegt über jeglichen Einfluß des Widersachers.

Und daher wird dessen Wirken immer dann ein Ende gesetzt sein, wenn die Liebe im Menschen tätig wird. Also muß die Liebe als erstes geübt werden, will der Mensch aus den Fesseln des Feindes freikommen. Selbst der Wille vermag nicht so viel, wie die Liebe vermag, denn es ist ja die Liebe die Kraft, die den Menschen erlöst, die ihn frei macht aus der Gebundenheit; es ist die Liebe die Macht, die stärker ist als der Widersacher, also muß sie den Menschen auch aus seiner Gewalt befreien und somit das wirksamste Lösemittel sein, das Gott den Menschen anheimgestellt hat, auf daß sie sich dieses Mittels bedienen, um endgültig frei zu werden ....

Amen

BD 2104 empfangen  9.10.1941

Innerstes Empfinden Richtschnur für den Lebenswandel ....

Das innerste Empfinden im Menschen ist die Richtschnur für seinen Lebenswandel. Solange der Mensch fragend ist, ist er weder verneinend, noch bejahend, und dann äußert sich die Stimme in ihm, die er nur zu beachten braucht, um auf dem rechten Weg zu sein. Bejahen-Können ist oft sehr schwer, solange der Glaube mangelt, doch erst der Wille bringt die Entscheidung.

Ist dieser gut, dann nimmt der Mensch unbedenklich an, was ihm das innerste Empfinden sagt, denn er hat durch seine Frage das Herz geöffnet dem Einfluß der jenseitigen Freunde. Der Mensch aber, dessen Wille noch unter der Macht des Gegners steht, verschließt sein Herz jenen Einflüsterungen. Er setzt also Widerstand dagegen und weiset ab, d.h., er verneint.

Der Stimme seines Herzens achten wird immer nur der Mensch, der willig ist, das Rechte zu tun. Denn dieser stellt Fragen und wartet auf die Beantwortung dieser. Der unwillige Mensch lebt, ohne solche Fragen zu stellen, die geistiges Wissen betreffen, weil er alles Geistige, d.h. ein Leben außerhalb des irdischen Lebens, verneint. Und einem Nicht-Fragenden kann keine Antwort zugehen.

Des Menschen Denken bewegt sich zumeist um irdische Dinge, und er betrachtet die Zeit für geistige Forschungen als eine verlorene Zeit. Dann aber ist er noch so materiell eingestellt, daß er für die feine Stimme in sich kein Empfinden hat. Und darum achtet er auch nicht auf die innersten Regungen. Also wird die innere Stimme vornehmlich dort klingen, wo die Liebe zur Welt, der Sinn für alles Irdische, für die Materie, nachzulassen beginnt ....

Denn dann erst beschäftigt sich der Mensch mit tieferen Gedanken, und diese bewirken, daß er oft Fragen stellt in sich .... daß er sich nun gleichsam auch die Antwort gibt, die aber eigentlich die geistigen Freunde ihm gedanklich übermittelt haben ....

Denn sowie sein Wille gut ist und sich nicht ablehnend gegen Gott verhält, wird ihm auch die Wahrheit gedanklich zugehen, und er kann getrost der Stimme des Herzens .... also seinem innersten Empfinden .... Glauben schenken und nun das tun, wozu es ihn treibt. Nur der Wille muß das Gute anstreben .... er muß wollen, daß er das Rechte tut, dann wird ihm unweigerlich auch der Weg gezeigt werden, den er wandeln soll ....

Amen

BD 2105 empfangen  9.10.1941

Vorgang der Übermittlung ein Akt geistiger Kraftstrahlung ....

Der geistige Kontakt ist stets und ständig herzustellen, doch selten in so offensichtlicher Weise, daß das Wirken der Geisteskräfte klar zu erkennen ist. Findet eine solche Verbindung vom Jenseits zur Erde statt, dann ist damit auch ein Zweck verbunden, und dies wieder macht es verständlich, daß sorglich gewacht wird über den Inhalt der Kundgaben, die nun den Menschen von oben zugehen.

Es müssen alle Bedenken ob der Glaubwürdigkeit dieser fallengelassen werden, denn was bestimmt ist für die gesamte Menschheit und nicht nur für einen einzelnen Menschen, wird nicht willkürlich oder wahllos dem Menschen vermittelt. Der geringste Widerspruch im Inhalt würde die Menschen zum Ablehnen veranlassen. Und da es Gottes Wille ist, ihnen reine Lehre zu bieten, so wird Er auch verhindern, daß das von oben Gebotene von Irrtum durchsetzt ist.

Die gebenden Kräfte sind nicht willkürlich zum Belehren zugelassen; sie empfangen ihre Weisungen von Gott und können aus eigenem Willen nichts hinzufügen, denn sie führen nur den göttlichen Willen aus. Sie stehen selbst in der Wahrheit und werden verständlicherweise keine Unwahrheit austeilen. Unwissende Wesen aber sind kraftlos .... Sie können wohl die Gedanken solcher Menschen bedrängen, die auf gleicher Unvollkommenheitsstufe stehen, sie besitzen aber nicht die Fähigkeit, korrekte Niederschriften zu diktieren .... Denn weltliche Fähigkeiten scheiden im Jenseits aus, sowie der Reifezustand mangelhaft ist ....

Der Vorgang der Übermittlung geistiger Kundgaben in dieser Weise ist ein Akt geistiger Kraft-Übertragung .... Geistige Kraft austeilen kann aber nur ein Lichtwesen, weil dieses auch Kraftempfänger und Kraftträger ist. Unwissenden Wesen oder Wesen mit mangelhaftem Wissen aber mangelt es auch an Kraft, und folglich können keine solchen Niederschriften zustande (kommen = d. Hg.), weil sie ja erst die Folge sind von geistiger Kraftausstrahlung.

Die dem Menschen zugeteilte Lebenskraft genügt nicht, um in so kurzer Zeit Schriften geistigen Inhalts entstehen zu lassen. Geistige Kräfte sind also unstreitbar am Werk, und andere als wissende Kräfte können nicht etwas geben, was sie selbst nicht besitzen. Wissende Kräfte aber sind Gott-verbunden, d.h., ihr Wille ist Gottes Wille, und was sie ausführen, das tun sie im Auftrag Gottes.

Unwissende Kräfte würden, wenn sie es könnten, die ganze Welt mit Irrtum in dieser Weise bedenken, und es wäre das geistige Chaos unübersehbar. Gedanklich können zwar unreife Wesen auf gleichfalls unreife Menschen einwirken, und es ist dann der Erfolg ein völlig falsches Denken, eine falsche Anschauung unter der Menschheit, das aber immer durch Nachdenken erzielt wurde.

Übermittlungen aber, die ohne Nachdenken dem Menschen zugehen, sind Fernwirkungen geistiger Kraft, d.h., geistige Wesen, die selbst über außergewöhnliche Kraft verfügen, leiten diese weiter auf ein empfangswilliges Erdenkind, das nur seinen Willen gibt, d.h. als Empfangsstation sich bereit hält. Dieser Vorgang ist offensichtlich erkennbar, denn die Ergebnisse sind vorhanden .... sie sind entstanden ohne jegliche Hilfsmittel, sie können nicht mit dem Denken des Menschen erklärt werden, denn Verstandesdenken bringt in so kurzer Zeit einen solchen Inhalt nicht zuwege. Folglich muß eine Kraft am Werk sein, die außerhalb des Irdischen ihren Ausgang hat.

Und wird erst eine Kraft anerkannt, so können nur gute Wesen die Geber sein, denn sie allein können Kraft austeilen und weiterleiten, weil sie selbst von Kraft durchflutet sind, weil sie Kraftempfänger aus Gott sind, also auch im gleichen Willen mit Gott stehen. Das Ungewöhnliche des Vorganges wird sehr bald außer acht gelassen und schärfste Kritik geübt am Inhalt ....

Dieser aber ist nicht zu widerlegen, und das schon sollte genügen, auf einen Geber zu schließen, der nicht im Reiche des Bösen zu suchen ist. Der Widersacher bedient sich wahrlich anderer Mittel, als die Menschheit hinzuweisen auf das Gute und Edle .... Er predigt nicht Liebe, sondern Haß .... er sucht nicht, Licht zu bringen, sondern das Denken der Menschen zu verwirren. Klar und verständlich aber werden hier Weisheiten den Menschen geboten, die nur wissende Kräfte übermitteln können, und alle Wesen, die im Wissen stehen, wirken im Auftrag Gottes ....

Amen

BD 2106 empfangen  10.10.1941

Abfall von Gott ....
Zurückleiten zur Urkraft ....

Nichts ist beständig, alles vergeht, was dem menschlichen Auge ersichtlich ist. Das innere Leben dessen aber ist unvergänglich, denn es ist Geist vom Geist Gottes. Aus der Kraft Gottes ist es hervorgegangen und muß unweigerlich wieder zur Kraft Gottes zurückkehren; es muß sich angliedern, es muß sich zusammenschließen mit der Urkraft, weil es sich einstens von ihr lösen wollte.

Ein Lösen von der Urkraft ist aber insofern nicht möglich, als die Kraft Gottes nicht teilbar ist. Doch der Wille, sich davon zu lösen, hat bestanden, und also muß nun wieder erst der Wille den Zusammenschluß begehren, um dann auch als zurückgekehrt zur Urkraft zu gelten.

Es waren das Geistige, das entstand aus der Kraft Gottes und dem verkehrten Willen des Gegners von Gott Wesenheiten, die gleichfalls freien Willen und das Bewußtsein eines Einzelwesens in sich trugen; sie waren aus der Liebesausstrahlung Gottes hervorgegangen und sollten ursprünglich als vollkommene Wesen unendlich glücklich sein, sie sollten das Göttliche, den Liebewillen, gleichfalls in sich tragen und wieder schaffen und gestalten. Doch der verkehrte Wille ihres Erzeugers legte in diese Wesen gleichfalls den verkehrten Willen, und folglich wandelten sich die lichtvoll sein sollenden Wesen in Wesen der Finsternis ....

Alles in ihnen wandelte sich in das Gegenteil, die Liebe wandelte sich in Haß, das Wesen wurde überheblich und herrschsüchtig, es suchte nicht zu beglücken, sondern es begehrte .... Alles Göttliche verkehrte sich in das Dämonische, und also waren gottwidrige Wesen das Erzeugnis des verkehrten Willens des Wesens, das Gott einst zum Lichtträger bestimmte. Das Zurückleiten dieser Wesen zur Urkraft konnte also nur auf dem Wege einer Willensänderung möglich sein .... Es mußte der verkehrte Wille sich wandeln und wieder Dem zuwenden, von Dem es sich einst abgewendet hatte.

Anfänglich änderte das Wesen seinen Willen nicht, sondern es entschied sich für seinen Erzeuger. Und daher wurde der Wille des Wesenhaften gebunden. Es konnte seinen freien Willen nicht mehr gebrauchen und mußte in einer Art Zwangszustand verharren so lange, bis sich der Wille (das Wesen) entschied zu einer Tätigkeit, die es dereinst abgelehnt hatte .... bis es diente in Liebe, wo es einst herrschen wollte in Lieblosigkeit ....

Die zwangsweise Umhüllung nun bietet diesem Wesenhaften die gesamte Schöpfung, die nur zu dem Zweck entstanden ist, das Gott-widersetzliche Wesenhafte zu bannen. Diese dem menschlichen Auge ersichtlichen Schöpfungen werden ständig vergehen, d.h. sich (in sich) verändern, solange sie das Wesenhafte in sich bergen, das den Gang der Höherentwicklung darin zurücklegen muß.

Die fortschrittliche Entwicklung kann aber nur durch Auflösen und Vergehen der Außenform erzielt werden, denn dann erst gibt diese Form das Geistige frei. Das Geistige aber ersehnt seine Freiwerdung aus der Form, denn sein Urzustand war Freiheit, und es empfindet die Unfreiheit als Qual. Das Verlangen nach Freiheit bestimmt nun auch seinen Willen, sich zu unterwerfen und zu tun, was von ihm gefordert wird.

Und so wendet sich der einstmals Gott entgegengesetzte Wille langsam Gott zu, wenn auch in einem gewissen Mußzustand, doch die letzte Willensprobe wird dem Wesen gestellt in seiner letzten Verkörperung als Mensch auf Erden, wo ihm der freie Wille zurückgegeben wird, auf daß es ihn nützen kann zur freien Entscheidung. Und es bestimmt diese freie Entscheidung sein Leben in der Ewigkeit.

Es ist ihm die endgültige Rückkehr zu Gott freigestellt wie auch der erneute Abfall von Gott .... Und in diese letzte Entscheidung greift Gott nur insofern ein, als er dem Wesen alle erdenklichen Möglichkeiten gibt, zum Erkennen zu kommen, und ihm auch Kraft und Gnade vermittelt ungemessen, so das Wesen willig ist, diese anzunehmen. Die letzte Entscheidung muß aber das Wesen selbst treffen, will es den lichtvollsten Zustand wieder erreichen, der ihm bestimmt war von Anbeginn ....

Amen

BD 2107 empfangen  10.10.1941

„Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind ....“

„Wo zwei oder drei in Meinem Namen zusammen sind, da bin Ich mitten unter ihnen ....“ Welche Verheißung liegt in diesen Worten des Herrn! Er kündigt denen Seine Gegenwart an, die im Namen Jesu beieinander weilen. Und also will Er, daß sich die Menschen zusammenfinden und des Herrn gedenken .... Er will, daß sie sich gegenseitig anspornen zum Glauben, daß sie einander dienen und von Ihm reden, daß sie also Ihn im Herzen tragen und Seinen Namen im Munde führen.

Und dann will Er bei ihnen sein, wenn auch unsichtbar .... Er will, daß sie um Seine Gegenwart wissen, wenngleich sie Ihn nicht sehen .... Und so ist es göttlicher Wille, daß sich in kleinem Kreis die Menschen zusammenfinden, um das göttliche Wort zu vernehmen. Doch Er setzet hinzu .... zwei oder drei .... Und es sollen dies die Menschen bedenken, daß der Herr nicht zufällig diese Worte gesprochen hat .... sie sollen bedenken, daß auch in diesen Worten ein tiefer Sinn liegt.

Eine große Gebetsgemeinschaft kann nicht im Willen Gottes sein, denn es wird etwas zu mechanischem Handeln, was tiefstes innerliches Erleben sein soll. Denn wo nur wenige Menschen versammelt sind, dort finden keine Äußerlichkeiten statt, und es dringen diese tiefer ein in das göttliche Wort, weil sie einander ihre Ansichten kundtun und auch ernstlich bemüht sind, nach diesem Wort zu leben. Und dieser gute Wille schon zieht Gott an, weshalb Er mit Seiner Anwesenheit die Gläubigen beglückt.

So aber große Gebetsgemeinschaften stattfinden, ist kein gegenseitiger Gedankenaustausch möglich. Es hängt ein jeder seinen eigenen Gedanken nach, und diese bewegen sich nicht immer im geistigen Reich. Es befassen sich die Menschen nicht immer mit Ewigkeitsfragen, sie sind auch oft sehr irdisch gesinnt .... Und daher wird Gott niemals unter jenen weilen, denn Er ist nur dort, wo Er in aller Innigkeit angestrebt wird.

Und es werden nur wenige sein in einer solchen Gemeinschaft, die den ernstlichen Willen haben, gut zu sein, und daher Gott um Kraft bitten, ihren Willen ausführen zu können. Jene wird der Herr beglücken. Aber es sind davon nicht viele .... Die meisten erfüllen nur eine Pflicht und sind sonach mehr Form-gläubig, und an solchen kann sich nimmermehr die göttliche Verheißung erfüllen.

Und darum sollen die Menschen sich an das göttliche Wort halten, sie sollen in kleinem Kreis beieinander weilen und sich stärken am Wort Gottes, sie sollen aber nimmermehr glauben, daß es Gott wohlgefällig ist, wenn ein solches Beisammensein pflichtgemäß gefordert wird, was tiefe innige Verbundenheit mit dem Herrn ausschließt, wenn der Wille nicht außergewöhnlich stark ist, so daß der Mensch alle Eindrücke, die von außen ihn berühren, außer acht läßt. Dann wird der Herr auch bei ihm sein. Doch wer nur der bloßen Form genügt, dessen Glaube ist nicht lebendig, also wird er auch jenen Worten nicht die Bedeutung zumessen, die diese Worte wirklich haben ....

Amen

BD 2108 empfangen  11.10.1941

Mittler zwischen Gott und den Menschen ....
Bereitwilligkeit - Gnade ....

Die Bereitwilligkeit, Gott zu dienen, wird unweigerlich auch die Gnade Gottes nach sich ziehen, denn Gott will diese Bereitwilligkeit nützen zum Segen der Menschen, und Er wird daher den, der Ihm dienen will, auch mit allen Gaben ausstatten, die ihn zu seiner Aufgabe befähigen.

Soll Hilfe den Menschen gebracht werden, so ist dies nur durch wieder einen Menschen möglich, denn außerirdische Kräfte können sich nicht offensichtlich bemerkbar machen, weil die Glaubensfreiheit dann angetastet würde. Sie wirken aber dennoch, nur in einer Weise, die nicht zum Glauben zwingt, und bedienen sich dazu eines willigen Menschen, der im Glauben steht.

Diesem geht nun schon insofern Gnade zu, als daß ihm nun geistige Nahrung zufließt, die ihm die geistigen Wesen im Auftrag Gottes ständig bieten. Es ist dies eine ungewöhnliche Gnade, die ihm Glaubenskraft vermittelt und ihn strebsam und wissend macht. Es stellt der Mensch nun eine immer inniger werdende Verbindung her mit Gott und schöpfet unentwegt aus Seinem Liebeborn. Denn ihm wird Aufklärung zuteil, wo er solche begehrt.

Er lernt Gott immer mehr erkennen und dadurch lieben, und die Liebe zu Gott äußert sich in tätiger Nächstenliebe, und also veredelt sich das Wesen dessen auch, der sich Gott zum Dienst anbietet, denn er wird stets bemüht sein, das zu tun, was Gott wohlgefällig ist, und an sich arbeiten, um der Liebe und Gnade Gottes würdig zu werden. Gott dienen zu wollen ist schon ein Tätigwerden des Willens in der rechten Weise, und diesen Menschen lässet Gott niemals fallen.

Der Wille zu Gott genügt, daß Sich Gott des Menschen in Liebe und Fürsorge annimmt und ihm ständig Seine Kraft und Gnade vermittelt, denn es lebt der Mensch zu diesem Zweck sein Erdenleben, und er besteht die Probe, so er zu Gott verlangt, so er Ihn anerkennt und Ihm nun seine Bereitwilligkeit erklärt, Ihm zu dienen. Er muß nun nur noch in seiner Willensstärke gekräftigt werden und hat daher scheinbar Stunden, wo er sich unbedacht von göttlicher Gnade fühlt.

Doch um seine Aufgabe erfüllen zu können, muß er so stark im Glauben stehen und über einen außergewöhnlich starken Willen verfügen, ansonsten er die vielen Widerstände nicht überwinden könnte, die einem Gott-dienen-Wollenden erwachsen. Also muß er auch kämpfen zuvor, auf daß sein Glaube und sein Wille erstarke. Er muß inständig um die göttliche Gnade bitten, er muß immer die Verbindung mit Gott herstellen, denn nur so kann er reifen für seine Aufgabe, deren Erfüllen so überaus nötig, aber auch segenbringend ist für die Menschheit.

Gott weiset dem Menschen die Aufgabe zu, die er bewältigen kann, und je größere Bereitwilligkeit Er findet bei einem Erdenkind, desto größere Aufgaben kann Er ihm stellen. Er kann es benützen als Sein Werkzeug, durch das Er Sich Selbst äußern kann, doch in einer den Menschen natürlich erscheinenden Weise. Er wird durch Seine Werkzeuge Dinge vollbringen, die den Menschen es leichtmachen, zu glauben, wenn sie nur willig sind.

Und weil Gott Mittler benötigt zwischen Sich und den Menschen, wird Er auch einen jeden mit außergewöhnlicher Gnade bedenken, der sich Ihm anbietet als Mittler .... seinen Willen segnet Gott und läßt ihn zum Segenbringer für die Menschheit werden ....

Amen

BD 2109 empfangen  11.10.1941

Welten werden vergehen, aber Gottes Wort bleibt bestehen ....

Welten werden vergehen und erstehen, und es werden immer neue Wesen diese Welten beleben, und immer wieder wird Gott ihnen Sein Wort zuleiten, denn nur durch das Wort wird es ihnen kundgetan, daß Gott alles erschaffen hat und warum Er es erschaffen hat .... Aber niemals wird das Wort Gottes sich verändern, es wird stets das gleiche Wort sein, weil es immer und ewig die Wahrheit kundgibt ....

Und immer wird das göttliche Wort die Richtschnur sein, nach der die Wesen im Stadium des freien Willens handeln müssen, um den Weg ihrer Vollendung zu gehen .... Immer wird das Wort Gottes ihnen diesen Weg weisen, und es wird in Ewigkeit das gleiche Gesetz gelten .... das Gesetz der Liebe .... das unweigerlich erfüllt werden muß, um zu Gott zu gelangen. Und es wird dieser Prozeß Ewigkeiten hindurch stattfinden, denn unzählige Wesen müssen noch den Gang der Höherentwicklung gehen, und unzählige Schöpfungen müssen noch erstehen für eben diese Wesen.

Und immer und ewig wird die Kraft aus Gott den Wesen zuströmen, die Gottes Schöpfungen beleben .... Immer und ewig wird die Liebe tätig sein, Formen entstehen zu lassen für die noch unvollkommenen Wesen .... Immer und ewig wird das Licht kämpfen gegen die Finsternis und die Liebe sich erbarmend dem Unvollkommenen zuneigen, um es zur Höhe zu führen.

Denn zahllose Wesen sind aus der Macht des Bösen hervorgegangen, und diese Wesen sind in größter Not. Sie leiden schon Ewigkeiten und müssen noch Ewigkeiten in der Form verbringen, bevor sie in das Reich des Lichtes eingehen können. Doch grenzenlos und unfaßbar ist die Liebe Gottes, und diese schafft immer neue Möglichkeiten, um den unerlösten Wesen ihr Los zu erleichtern.

Er nimmt Sich eines jeden Wesens an und führt es dem Licht entgegen. Er wird nie müde in der Sorge um das Gottferne .... und sowie das Wesenhafte im Stadium des freien Willens ist, bringt Er Sich Selbst ihm entgegen im Wort. Und ob auch Ewigkeiten vergehen, das göttliche Wort wird stets die Bindung sein zwischen Gott und den Menschen .... das göttliche Wort wird der Kraftquell sein für das nach der Höhe strebende Wesenhafte.

Und keiner Macht wird es gelingen, das göttliche Wort zu vernichten .... Das Wort bleibt bestehen bis in alle Ewigkeit, in immer gleicher Wahrheit, von der Liebe zeugend und Liebe predigend, Gnade verheißend und Gnade austeilend, beglückend und erlösend und endlich zu Gott führend. Denn Gott schützet Sein Wort vor dem Untergang, und Er bringt es den Menschen immer wieder in aller Reinheit nahe, sowie es der menschliche Wille verunstaltet hat .... Das göttliche Wort ist Wahrheit, und die Wahrheit bleibt ewig unveränderlich .... Und ob auch Welten vergehen, Gottes Wort bleibt bestehen in Ewigkeit ....

Amen

BD 2110 empfangen  12.10.1941

Vergewaltigung des freien Willens durch Mitmenschen ....

Des Menschen Wille bestimmt sein Handeln und Denken. Es kann ihm zwar der Wille eines anderen Menschen entgegengesetzt werden und ihn hindern an der Ausführung des eigenen Willens, dann aber kämpfen zwei gleiche Mächte gegeneinander, und es wird der stärkere Wille siegen; nicht aber, daß die Freiheit des Willens deshalb in Abrede gestellt werden kann.

Es macht also dann der Mensch selbst den Mitmenschen unfrei, und es ist dies Gott-gewollt, sowie der menschliche Wille den Mitmenschen hindert an der Ausübung liebloser Handlungen. Dann ist der starke Wille ein Segen für den Mitmenschen. Umgekehrt aber ist es ein großes Unrecht, wenn der starke Wille mißbraucht wird, wenn er den Mitmenschen an Werken der Liebe und in geistigem Streben hindert und ihm den eigenen Willen beschneidet. Dann ist der Kampf gegeneinander in der Lieblosigkeit begründet, und dann kann er niemals Gott-gewollt sein.

Immer wird das Motiv ausschlaggebend sein, das den Willen des Menschen tätig werden läßt. Dennoch bleibt der Wille frei, auch wenn er an der Ausübung gehindert ist, und daher wird auch der Wille gewertet und nicht immer die Tat .... wenn der Wille des Menschen eine Tat nicht wollte und er durch den Mitmenschen dazu gezwungen wird.

Es soll auf Erden kein Mensch sich herrschend über den Mitmenschen stellen, denn dies ist kein rechtes Verhältnis untereinander vor Gott. Selbst die, denen große irdische Macht zur Verfügung steht, sollen wie Brüder an den ihnen Untergebenen handeln; sie sollen ihren Willen gebrauchen, indem sie voller Liebe ihre herrschende Gewalt nützen, indem sie immer nur das Gute anstreben und also auch die Mitmenschen dazu zu bestimmen suchen, ihren Willen in der rechten Weise zu gebrauchen, d.h., nur Taten zu verrichten, die Gott-wohlgefällig sind.

Sowie aber eine herrschende Gewalt die Menschen zwingt, Taten zu verrichten, die dem Gebot der Liebe widersprechen, bindet sie auch deren Willen, d.h., sie macht es ihnen unmöglich, ihren freien Willen zu gebrauchen, und sie hat nun die Verantwortung zu tragen für alle Taten, die im Zwang ausgeführt werden. Der freie Wille in irdischer Beziehung wird also nicht von Gott beschnitten, sondern nur die Menschen gegeneinander schalten sich die Freiheit ihres Willens aus.

Jedoch nur irdisch ist eine Vergewaltigung des Willens möglich. In geistiger Beziehung aber kann keine Macht der Welt einwirken auf die Freiheit des Willens. Keine Macht der Welt kann den menschlichen Willen zwingen zu einer bestimmten Stellungnahme zu Gott, keine Macht der Welt kann ihn hindern, so er zu Gott gerichtet ist, und aber auch keine Macht ihn Gott zuwenden, wenn er sich Ihm noch widersetzt. In der Einstellung zu Gott muß der Mensch seinen Willen selbst gebrauchen, und wie er sich entscheidet, steht ihm völlig frei.

Die scheinbare Unfreiheit des Willens in irdischer Beziehung kann sich mitunter äußerst günstig auswirken in seiner Stellungnahme zu Gott, denn wo er sich in seiner Freiheit gehindert sieht, dort sucht sich der Mensch oft einen Ausgleich in geistiger Beziehung .... Er läßt seinen freien Willen tätig werden, wo er nicht gehindert werden kann, und also kann für ihn ein äußerer Zwang noch segenbringend sein, da der eigentliche Zweck des Lebens nur die Willensentscheidung für oder gegen Gott ist, was jedoch nimmermehr ausschließt, daß es ein Unrecht ist von Mensch zu Mensch, wenn die Stärke des Willens genützt wird, den Willen des anderen unfrei zu machen.

Sowie das Gesetz der Liebe beachtet würde, würde ein jeder Mensch auch das wollen, was dem Mitmenschen dient, und es würde dies ein Herrschen-Wollen des einen über den anderen ausschalten. Die Lieblosigkeit aber treibt die Menschen zu immer härteren Maßnahmen gegeneinander an .... Der Starke wird seinen Willen stets gebrauchen und den Willen des Schwachen außer Kraft setzen, und es ist dies gleichfalls ein Einwirken der Macht, die ihren freien Willen einst mißbraucht hat zum Abfall von Gott ....

Amen

BD 2111 empfangen  12.u.13.10.1941

Ursprung des Gedankens im Herzen des Menschen ....

Jeder Gedanke entsteigt der Tiefe des Herzens und nimmt nun erst seinen Weg in die dafür bestimmten Organe, von welchen er als Gedanke empfunden und zum Ausdruck gebracht wird. Denn ehe der Gedanke dem Menschen zum Bewußtsein kommt, muß er im Herzen, d.h. im Innersten des Menschen, geboren werden.

Was ihn zutiefst bewegt, das empfindet er im Herzen, und dieses Empfinden läßt den Gedanken entstehen, zwar mit dem Herzen nicht spürbar, jedoch aus dem Empfindungsleben heraus geboren und nun erst dem Gehirn zugeleitet, das den Gedanken aufnimmt und ihn gewissermaßen festhält, bis es dem Menschen zum Bewußtsein kommt.

Der Mensch glaubt, daß der Gedanke im Gehirn seinen Ausgang nimmt, daß er dort entsteht durch organische Tätigkeit .... denn er weiß nichts von dem Wesen des Gedankens. Und daher wird ihm die Erklärung nicht glaubhaft sein, daß der Gedanke im Herzen seinen Ursprung hat. Doch verständlicher wird es ihm werden, wenn er das Herz als Zentrum seines Empfindens betrachtet .... wenn er auch den Gedanken als eine Empfindung anzusehen sich bemüht.

Die einfachste Lösung aber ist die, daß sich blitzartig geistige Strömungen in ein Aufnahmegefäß ergießen und vom Willen des Menschen festgehalten werden .... Also ist der Gedanke geistige Kraft, die über den Weg des Herzens zum Gehirn umgeleitet wird, dort festgehalten, oder wo der Wille zu schwach ist, sofort wieder fallengelassen wird, ohne in das Bewußtsein des Menschen eingedrungen zu sein.

Und immer ist es vom Willen abhängig, ob ein Gedanke ergriffen wird von den dazu bestimmten Organen, denn sowie der Mensch will, treten diese erst in Funktion und nehmen den aus dem Herzen emporsteigenden Gedanken in Empfang und verarbeiten ihn, d.h., er wird den schon vorhandenen Gedanken beigesellt, er wird also gleichsam eingeordnet in schon vorhandenes Gedankengut und kann nun beliebig ausgeschaltet oder eingeschaltet werden, je nach dem Willen des Menschen. Denn die Denkorgane des Menschen sind so konstruiert, daß jedes Empfinden des Herzens sich einem Bild gleich widerspiegelt ....

(13.10.1941) Und sowie nun des Bildes geachtet wird durch den Willen des Menschen, wird es festgehalten, d.h., es prägt sich in eigens dazu bestimmte feinste Netzhäute ein und ist so dem Menschen jederzeit ersichtlich, also er wird es sich vorstellen können, wenn er will .... Es ist dies das sogenannte Erinnerungsvermögen.

Wenn Eindrücke oder Bilder lange Zeit nachher wieder dem Menschen zum Bewußtsein gebracht werden, dann sind die Denkorgane tätig .... Sie finden unter den unzähligen mit Bildern bedeckten Netzhäuten das heraus, was der menschliche Wille sich vorstellen möchte, und so können längst vergangene Eindrücke, die erst das Herz des Menschen bewegt haben, ehe sie zu Gedanken geformt wurden, jederzeit in Erinnerung gebracht werden, weil sie, einmal vom Willen des Menschen aufgenommen, als Eindruck bestehenbleiben, bis unzählige Eindrücke die Bilder unklar machen .... also das Erinnerungsvermögen so schwach wird, daß sie nicht mehr klar zum Bewußtsein kommen.

Geistige Eindrücke nun werden irdische Eindrücke und Bilder verdrängen .... Ist also das Herz aufnahmebereit für Kraftströmungen aus dem geistigen Reich, so ist auch der menschliche Wille bereit, die nun geborenen Gedanken dem Gehirn zu vermitteln und festzuhalten. Denn er empfindet den Kraftstrom wohltätig, und sein Bestreben ist, die dadurch entstandenen Bilder recht oft und deutlich zu erschauen. Folglich werden diese Bilder besonders scharf sich eingraben, so daß sie bald das ganze Denken des Menschen erfüllen.

Kraft und Gedanke ist somit ein Begriff, nur daß es unterschiedlich ist, ob nur die dem Menschen zugehende Lebenskraft oder die aus dem geistigen Reich vermittelte Kraft Ursprung des Gedankens ist .... Immer aber wird der Gedanke im Herzen geboren, denn jegliche Kraft strömt zuerst dem Herzen zu und wird von dort aus weitergeleitet.

Es kann jedoch durch den menschlichen Willen das Weiterleiten nach dem Gehirn verhindert oder der Gedanke zurückgedrängt werden, ehe er sich bildmäßig äußern konnte .... Und daher ist der Mensch auch für seine Gedanken verantwortlich, denn sein Wille bestimmt, welche Gedanken sich klar einprägen, und sein Wille bestimmt, welche Gedanken immer wieder zum Bewußtsein gebracht werden ....

Amen

BD 2112 empfangen  13.10.1941

Kampf gegen das Geistige ....
Eingreifen Gottes ....

Alles Göttliche und Erhabene wird von den Menschen herabgezogen, und man nimmt keinen Anstoß daran, zu spotten oder zu lachen über Dinge, die dem Mitmenschen ernst und heilig sind. Und daher wird es die irdische Macht leicht haben, gegen alles Geistige zu Felde zu ziehen. Sie wird nicht auf Schwierigkeiten stoßen, so sie einschneidende Umänderungen auf geistigem Gebiet durchführen will. Sie wird im Gegenteil Zustimmung finden in allen ihren Anordnungen. Und das beweist den entgeisteten Zustand der Menschheit, es beweist auch die Notwendigkeit eines Eingreifens von seiten der ewigen Gottheit.

Gehindert wird zwar die Welt und ihre Anhänger nicht werden an der Ausführung dessen, was sie plant, weil dadurch andere Mißstände beseitigt werden. Denen aber, die Gott treu sind und denen die scharfen Maßnahmen gelten, bringt Gott Hilfe durch Sein Eingreifen; denn sie werden in eine Lage kommen, wo sie aufs äußerste bedrängt werden und in Gefahr sind, schwach zu werden. Denn die Menschen kennen kein Erbarmen, weil sie selbst gänzlich fern von Gott sind.

Der geringste Widerspruch wird mit schärfsten Strafen belegt, und die Welt findet dies recht und gerecht. Denn sie sieht nur das Irdische und heißt es daher gut, wenn den Menschen die Möglichkeit genommen wird, sich geistig zu betätigen, mit der Begründung, daß die Zeit nutzbringender verwendet werden könnte, so der Mensch ein Tätigkeitsfeld sucht.

Und so werden die Gläubigen gezwungen sein, in aller Stille sich zu finden, und ihr Bittruf wird zum Vater emporsteigen, daß Er Sich ihrer Not annehmen möchte. Und Gott erhöret sie .... Er wird mit Trost und Kraft die Seinen stärken, und so klein auch der Kreis der wahrhaft Gläubigen sein wird, sie werden dennoch größte geistige Erfolge zeitigen. Denn es wird der Mensch dann mehr denn je zu Gott seine Zuflucht nehmen und Ihn nicht aufgeben wollen. Denn nun erst wird der Glaube lebendig werden.

Was zuvor noch Form war, wird entweder ganz hingegeben oder mit Zähigkeit verteidigt, weil es nun erkannt wird als das Kostbarste, was der Mensch auf Erden besitzt. Immer aber wird den Menschen Kenntnis gegeben von Gott und Seinem Wirken, und was der Mensch zuvor nur glaubte, ist ihm jetzt zur unumstößlichen Gewißheit geworden, und da der Mensch nun weiß, schrecken ihn die irdischen Maßnahmen nicht, er geht unbeirrt seinen Weg weiter, und er bleibt Gott getreu. Und diese wenigen benötigt Gott zum Wirken für Ihn in der kommenden Zeit ....

Amen

BD 2113 empfangen  14.10.1941

Glaube an ein Fortleben ....
Folgen des Erdenlebens im Jenseits ....

Die Sorge um das Seelenheil wird nicht ernst genommen und soll doch allem vorangestellt werden, denn es ist dies der Menschen einzigster Lebenszweck. Und doch kann der Mensch nicht dazu gezwungen werden, es kann ihm nur immer und immer wieder vorgestellt werden, daß er die Folgen seines Wirkens auf Erden auf sich nehmen muß nach seinem irdischen Leben, daß er, so er die Seele auf Erden nicht bedenket, ein ums vielfache kargeres und qualvolleres Dasein durchleben muß, als das ärmlichste und schmerzensreichste Erdenleben sein kann.

Es lebt der Mensch nur der Gegenwart, und er glaubt diese Gegenwart beendet mit dem Leibestode. Und also sorget er auch nicht für die Zukunft. Und er ist doch nur dieser Zukunft wegen auf der Erde .... Der Glaube an ein Fortleben nach dem Tode kann ihm nicht zwangsweise vermittelt werden, und daher können auch keine offensichtlichen Beweise aus dem Jenseits ihm geboten werden, um ihn nicht in seiner Glaubensfreiheit zu beschneiden.

Doch hätte der Mensch nur den guten Willen, in der Wahrheit zu stehen, so würde sich ihm die geistige Welt bemerkbar machen, denn er würde dann die kleinsten Zeichen beachten, und der Glaube an ein Jenseits würde lebendig werden in ihm. Doch zumeist legt der Mensch gar keinen Wert darauf, etwas zu wissen über das „Nachher“. Er lebt auf der Erde und ist mit dieser Gewißheit zufrieden, immer in der Voraussetzung, daß er nach dem leiblichen Tode nichts mehr weiß und spürt.

Und er bedenkt nicht, daß nur die Außenform leblos geworden ist, weil der Geist .... das wahre Leben .... aus ihr entflohen ist. Er bedenkt nicht, daß dieser nicht sterben kann, daß er unvergänglich ist, nur seine Außenform auf der Erde zurückläßt, um in die eigentliche Heimat einzugehen. Und er bedenkt nicht, daß er selbst auf Erden sich das geistige Reich gestaltet .... daß es seinem Erdenleben entsprechend ist .... daß es eine lichtlose, unfreundliche und niederdrückende oder strahlende, beglückende Umgebung für die Seele des Menschen sein kann. Er bedenkt nicht, daß er in qualvoller Reue seines ungenützten Erdenlebens gedenkt .... da er niemals sagen kann, daß ihm das Wissen darum nicht zugetragen worden wäre.

Einem jeden Menschen werden Belehrungen darüber zuteil werden, doch es nimmt nicht ein jeder Mensch diese Belehrungen an, weil er nicht willig ist, der Wille aber nicht gezwungen werden kann. Dann bedenken sie nur ihren Körper, ihr Augenmerk ist nur auf dessen Wohlleben gerichtet, während die Seele unbeachtet bleibt. Die Not der Menschheit ist groß, und darum muß auch die körperliche Not so groß sein, auf daß der Mensch in sich geht und sich die Hinfälligkeit alles Irdischen und auch die Hinfälligkeit des Körpers vor Augen stellt, auf daß er dann doch fragend der Unendlichkeit gegenübersteht und er nun in anderes Denken geleitet werden kann ....

Amen

BD 2114 empfangen  14.10.1941

Gebet in Jesu Namen ....
Starker Glaube ....
Zweifel ....

Der Glaube versetzt Berge .... und so ihr gläubig Jesu Namen aussprechet, werdet ihr alles erhalten, was ihr erbittet. „So ihr den Vater in Meinem Namen bittet, so wird Er es euch geben ....“ Jedoch ihr müsset den tiefen unerschütterlichen Glauben haben an Seine Liebe und Allmacht, denn erst euer Glaube macht das Gebet wirksam. Das Gebet ohne Glauben ist nur Form, der Glaube erst belebt das Gebet, und vom Glauben hängt auch die Erhörung des Gebetes ab.

Und so ihr nun innig bittet, daß der Vater im Himmel euch Seinen Geist sende, daß ihr Sein Wort vernehmet, senkt sich der Geist Gottes auf euch herab. Doch von der Stärke des Glaubens hängt es ab, wie ihr Seine göttliche Stimme vernehmet. Er wird hörbar zu euch sprechen, so ihr keinen Zweifel mehr in euch traget. Es muß der Glaube so stark sein, daß ihr nicht eine Sekunde zweifelt daran, daß Gott euch eure Bitte erfüllt, dann wird nichts mehr unmöglich sein, denn was Gott will, das geschieht, und so ihr glaubt, gibt es nichts mehr, was Gott nicht vollbringen könnte.

Jesus besaß diesen starken Glauben, und Er wollte ihn auf alle Menschen übertragen, und also gab Er ihnen die Verheißung, daß jegliche Bitte ihnen erfüllt werde, so sie in Seinem Namen den Vater darum bitten. Und es wird nur der Glaube an diese Verheißung von den Menschen gefordert. Es wissen diese nicht, welch eine Zusicherung Jesus Christus ihnen gegeben hat .... sie wissen nicht, wie leicht es ihnen gemacht wird, von Gott alles zu erreichen, so sie nur fest glauben.

Jesus Christus Selbst bot Sich an als Fürsprecher bei dem Vater, d.h., der Mensch Jesus war so stark im Glauben, daß es für Ihn keine unerfüllte Bitte gab kraft dieses Glaubens. Und da Er wußte, daß die Menschen noch schwach waren im Glauben, sollten sie sich Seiner Glaubensstärke bedienen und in Seinem Namen den Vater bitten ....

Der Geist aus Gott kann nur wirken, wo ein fester Glaube Voraussetzung ist .... Schwankender Glaube macht die Wirkung schwach, und immer ist der Mensch selbst bestimmend, in welcher Klarheit die Übermittlungen aus dem geistigen Reich ihm zugehen, durch die Stärke seines Glaubens. Ein ungezweifelter Glaube wird die Worte klar und vernehmlich im Herzen ertönen lassen, solange dieser aber noch Schwankungen ausgesetzt ist, ist auch das Übertragen mühevoller von seiten der gebenden Wesen. Und darum müsset ihr um starken Glauben ringen und bitten, daß Gott diesen stärken möge, denn alles könnet ihr vollbringen, so ihr alle Zweifel fallenlasset ....

Amen

BD 2115 empfangen  15.10.1941

Wirken der Lichtträger ....
Unbegrenzter Aufstieg ....

In das Reich des Lichtes einzugehen erfordert einen Reifegrad, der die Seele die Lichtfülle ertragen läßt, d.h., die göttliche Liebesausstrahlung durchflutet die Seele und beglückt sie unvorstellbar .... Eine unreife Seele aber würde verzehrt werden von dem Feuer der Liebe, da sie noch nicht zur gleichen Kraft geworden ist. Nur wenn die Seele gleichfalls zur Liebe sich gestaltet hat, erträgt sie den Lichtstrom der göttlichen Liebe. Und nun treibt diese Kraft sie zu immerwährender Tätigkeit an ....

In welcher Weise jedoch die Tätigkeit einer zum Lichtwesen gewordenen Seele vor sich geht, ist den Menschen auf Erden nicht verständlich zu machen. Es ist ein unausgesetztes Austeilen und Empfangen der Kraft; es ist ein Vorgang, der nur bezeichnet werden kann mit einem ständigen Um- und Weiterleiten der Liebeskraft aus Gott. In einer unbeschreiblich harmonischen Umgebung gehen diese Lichtwesen füreinander auf, sich in Liebe zusammenschließend, wo vermehrte Kraftabgabe erforderlich ist, die kraftlosen Wesen betreuend in unermüdlicher Liebe, sie zum Licht führend und immer nur Wesen aus der Finsternis zur Höhe leitend.

Es gibt keinen beseligenderen Vorgang als das Umwandeln der finsteren Wesen in Lichtträger .... Es ist ein Vorgang, der undenkliche Zeiten währt, der aber das Lichtwesen nicht ermüden läßt, denn das Ziel ist unvorstellbar beglückend, und es schließen sich die erlösten Wesen wieder mit ihren geistigen Führern und Lichtspendern zusammen, so sie gleichfalls zu Lichtträgern geworden sind. Und also wird das erstlich gebende Wesen immer licht- und kraftvoller und kann nun sich wieder durch seinen Lichtgrad mit höheren Wesen zusammenschließen, und es ist dies gleichbedeutend mit immer innigerem Zusammenschluß mit Gott ....

Es gibt in der Ewigkeit keine Grenzen des Aufstiegs. Es wird das Wesen zu immer größerer Lichtfülle gelangen können, ohne jemals am Endziel zu sein. Nie wird das Maß der Liebesausstrahlung aus Gott beschränkt sein, immer wird das Wesen mehr empfangen können und dieses „Mehr“ anstreben. Es gibt kein Aufhören, es gibt kein Gesättigt-Sein, das ein Verlangen nach mehr ausschaltet. Es wird das gebende Wesen empfangen und von seinem Liebereichtum abgeben .... es wird ständig begehren und wieder empfangen ....

Die Lichtabgabe verringert aber niemals den Lichtgrad des gebenden Wesens, denn da das Wesen fortlaufend empfängt, wird seine Lichtfülle immer stärker, und also kommt das Wesen Gott immer näher. Es ist verbunden mit Gott durch das Empfangen Seiner Liebesausstrahlung und strebt doch unaufhörlich Gott an .... es ist Begehren und Erfüllung der immerwährende Glückszustand der Wesen, die in das Lichtreich eingegangen sind .... die selbst selig sind und zur Seligkeit führen wollen ....

Amen

BD 2116 empfangen  15.10.1941

Irdische und geistige Umwälzungen ....

Größte Umwälzungen stehen der Welt noch bevor, und dies in jeder Hinsicht; sowohl irdisch als auch geistig wird eine völlig neue Zeit anbrechen, eine Zeit der Unruhe und des Kampfes, eine Zeit der Zerstörung und des Wiederaufbaues. Menschenleben werden vernichtet werden, die Erfolge des irdischen Strebens in nichts zerfallen, Schöpfungen von Menschenhand zerstört werden, und katastrophale Naturereignisse werden die Erdoberfläche verändern ....

Und geistig werden gleichfalls große Veränderungen zu erwarten sein, denn es wird die Welt auch der bestehenden Geistesrichtung den Kampf ansagen, sie wird auch da zerstörend eingreifen in jeder Weise. Und Gott läßt den Menschen ihren Willen so lange, wie ihr Zerstörungswerk nur der äußeren Schale gilt ....

Erst wenn der Kern in Gefahr ist, greift Gott Selbst ein .... d.h., wenn die göttliche Liebelehre ausgerottet werden soll, wenn die Menschheit in ihrem Denken völlig irregeleitet wird und die Maßnahmen der Welt anerkennt, dann besteht die Gefahr eines geistigen Verfalls, und dann ist Hilfe geboten.

Doch die Zeit wird kommen, wo sich die Ereignisse überstürzen, wo geistig und irdisch ein dämonisches Wirken zu erkennen ist, wo nichts mehr beim alten belassen wird, dagegen Neuerungen eingeführt werden, die einen völligen Umsturz des Bestehenden bedeuten.

Und dann soll der Mensch seine Urteilskraft nützen, er soll gerecht denken und gerecht handeln .... er soll anerkennen, was gut ist, und verabscheuen, was sichtlich das Wirken des Satans ist .... Er soll Gott um Beistand bitten, um Kraft und Gnade und gerechtes Denken; er soll vertreten, was er für recht hält, und nicht durch Dulden des Unrechtes sich mitschuldig machen an Handlungen, die er verhindern kann, die den Menschen zugefügt werden, die sich nicht wehren können.

Der Geisteskampf wird Formen annehmen, daß die Menschen ihren Widerstand aufgeben, die nicht ganz besonders stark im Glauben sind und ihre Kraft von Gott anfordern. Besonders erschüttern wird er die Menschen, denen traditionelle Überlieferungen genommen werden und die diesen zu großen Wert beimessen .... Doch Gott läßt zu, was sich noch segensreich auswirken kann, aber Er wird Selbst eingreifen, so die Menschen in Gefahr sind, ihren Glauben zu verlieren an einen gerechten Gott.

Was kommt, sieht Gott voraus, und entsprechend ist auch Sein Wirken .... Auch Er bereitet den Kampf vor, auch Er stellt Sein Heer zusammen, doch Seine Waffen sind andere, als die Welt benützet. Die Welt will zerstören, Gott baut das gleiche auf, und es wird die Welt immer nur das zerstören können, was weltlich entstanden ist. Doch geistiges Gut ist unantastbar auch für die, die irdisch große Macht besitzen, denn geistiges Gut gibt Gott Selbst, und göttliche Gabe kann nicht zerstört werden von irdischer Macht.

Was aber dem Zerstörungswillen der Menschen anheimfällt, das ist nicht von Gott, und darum sollen solche Zerstörungen nicht allzuhoch bewertet werden .... auch wenn sie scheinbar dem geistigen Streben gelten. Doch wo der Kampf der Welt gegen Gott Selbst gerichtet ist, dort wird Sich auch Gott Selbst dem Gegner stellen, und furchtbar wird dessen Niederlage sein .... Denn was auch kommen mag über die Menschheit, es werden die Menschen als Sieger hervorgehen, die treu zu Gott halten und die Welt nicht fürchten. Denn es gibt eine Macht, Die stärker ist als die irdische Macht; Ihr sollen die Menschen untertan sein und Sie allein fürchten ....

Amen

BD 2117 empfangen  16.10.1941

Gottes Fügung ....
Verkehrter Wille ....

Es ist kein blinder Zufall, wie die Ereignisse des Lebens an den Menschen herantreten, sondern alles ist göttliche Fügung und seit Ewigkeiten vorbestimmt. Eines jeden Menschen Lebensweg ist vorgezeichnet bis ins kleinste, und ob es auch scheinen mag, als sei der menschliche Wille daran beteiligt, so ist er es nur insofern, als Gott um den menschlichen Willen weiß seit Ewigkeit und Er also auch weiß, in welcher Weise der Mensch die Freiheit seines Willens gebraucht.

Und diesem Willen entsprechend ist das Leben geformt worden von Gott, noch ehe es der Mensch zu leben begann. Es kann also der Mensch nichts dazu tun, sein Leben in eine völlig andere Bahn zu lenken, als Gott es bestimmt hat, wie umgekehrt auch keine Zufälligkeiten mitspielen an der Gestaltung des Erdenlebens. Und daher soll alles, ob günstig oder ungünstig scheinende Umänderungen des Lebens, mit Dank und Ergebung hingenommen werden, denn sie bezwecken nur die Höherentwicklung der Seele, sie sind immer nur wieder neue Möglichkeiten zum Ausreifen dieser.

Es ist ganz irrig, anzunehmen, daß der Mensch dies oder jenes hätte abwenden können durch seinen Willen und seine Tätigkeit. Wie sich auch der Wille des Menschen entscheidet, immer werden die Ergebnisse dem Plan entsprechen, den Gott gefaßt hat seit Ewigkeit, womit jedoch der Mensch nicht seiner Verantwortung enthoben ist, so er den Willen in verkehrter Weise tätig werden läßt.

Es hat Gott eben diesem verkehrten Willen des Menschen schon Rechnung getragen, also die Folgen dessen wieder zu Aufstiegsmöglichkeiten für die Seele werden lassen. Diese Folge aber entspricht nicht dem verkehrten Willen des Menschen, also kann der Mensch wohl im verkehrten Willen eine Tat ausführen, die Auswirkung dieser Tat aber bestimmt nicht er, sondern Gott ....

Und also fügt Gott ein jedes Geschehen, Er läßt die Ereignisse so aufeinanderfolgen, wie sie der Seele des Menschen förderlich sind, und es kann der Mensch nicht das Geringste dazu tun, diesen einmal gefaßten Plan Gottes zu durchkreuzen. Einen Zufall gibt es nicht, mögen die Geschehnisse noch so wunderbar anmuten, immer ist der Wille Gottes Anlaß, wie das Leben des einzelnen verläuft .... Denn immer läßt Gott den freien Willen des Menschen gelten, und da Er um ihn weiß seit Ewigkeit, hat Er diesem freien Willen entsprechend sein Leben geformt ....

Amen

BD 2118 empfangen  16.10.1941

Lebenskraft ....
Freier Wille ....
Geistige Kraftanforderung ....

Die Lebenskraft enthält Gott keinem Menschen vor, wenngleich sie nicht immer genützt wird nach Seinem Willen, doch da Gott dem Menschen für die Erdenzeit den freien Willen gegeben hat, muß Er ihm auch die Kraft zugehen lassen, diesen Willen zu gebrauchen, und das nach jeder Richtung hin. Er wird ihn dann nicht hindern an der Ausführung Gott-widriger Pläne durch Entziehen Seiner Kraft, sondern Er wird ihm auch dazu den Lebensstrom zufließen lassen, ansonsten der freie Wille völlig zwecklos wäre.

Nur daß der Mensch, der diesen Lebensstrom empfängt und ihn nicht nützet zu geistigem Streben, etwas Kostbares vergeudet, daß er mit diesem Kraftstrom wundervolle Erfolge erzielen könnte, die Bestand haben für die Ewigkeit, und er statt dessen ihn nützet für ein ganz belangloses körperliches Leben, das ohne geistiges Streben wertlos bleibt, und ob es nach außen noch so hell glänzend erscheint.

Der Mensch, der die Lebenskraft nützet, um Anschluß zu suchen an geistige Kraft, wird verständlicherweise Außerordentliches leisten können, denn die Lebenskraft schon befähigt den Menschen zu ungewöhnlichen Leistungen in irdischer Beziehung, wieviel mehr wenn nun der Mensch außer dieser Lebenskraft auch die Kraft der geistigen jenseitigen Freunde in Anspruch nimmt.

Diese Kraft steht zwar gleichfalls allen Menschen zur Verfügung, kann aber erst errungen werden durch bewußtes Anfordern, während die Lebenskraft auch dem Menschen zugeht, der wenig oder gar keine Verbindung hat mit der geistigen Welt. Und jegliche Gabe kann genützt werden nach freiem Willen. Die Lebenskraft aber wird ihm genommen, so der ihm vorbestimmte Erdenwandel von dem Menschen zurückgelegt worden ist.

Dann kann er leer und unwissend am Tor zur Ewigkeit stehen, denn er hat eine Gnade außer acht gelassen .... er hat die Kraft aus Gott nicht angefordert, um seinen Willen in der rechten Weise gebrauchen zu können, denn die geistige Kraft stand ihm gleichfalls zu Gebote, er aber begnügte sich mit der Lebenskraft und nützte auch diese noch nicht in der rechten Weise.

Und es ist dies gleichbedeutend mit Rückschritt, denn er steht noch auf der gleichen Stufe wie vor der Verkörperung auf Erden. Er nahm von Gott ein Geschenk an, ohne es zu gebrauchen, denn er sollte mit diesem Geschenk arbeiten, er aber nützte es nur zum Wohlbehagen des Körpers. Gott nimmt ihm die Kraft nicht für die Zeit seiner Lebensdauer, doch wie er sie nützen soll, wird ihm nicht vorgeschrieben; dereinst aber muß er sich verantworten, wenn er die göttliche Gabe nicht geachtet hat ....

Amen

BD 2119 empfangen  17.10.1941

Liebesausstrahlung ....
Ringen der Lichtwesen um Seelen ....

Die Allgewalt göttlicher Liebe erfaßt alles aus ihr Hervorgegangene und lässet es niemals gänzlich fallen. Und so wird sich alles Lichtvolle, das von der Liebe Gottes durchstrahlt ist, stets und ständig dem zuwenden, was sich noch widersetzt, die göttliche Liebesausstrahlung in Empfang zu nehmen; denn ohne dessen Willen kann die Kraft der Liebe nicht wirksam werden.

Gebewillig ist Gott stets und ständig, empfangswillig aber das aus Ihm Hervorgegangene nicht immer. Und also muß erst der Empfangswille in dem Wesen angeregt werden, und dies ist die Tätigkeit der Lichtwesen, die in nimmermüder Liebe und Geduld sich der Arbeit unterziehen, den Wesen der Finsternis die göttliche Liebe nahezubringen.

Die Wesen der Finsternis wissen nicht um das Licht und den beglückenden Zustand derer, die im Lichtreich weilen. Und da sie nichts wissen davon, streben sie auch nicht nach der Höhe. Wird ihnen das Wissen darum vermittelt, so weisen sie es ab, weil sie noch nicht glauben können, denn ihr gegenwärtiger Zustand ist so trostlos, daß ihnen ein Lichtreich gänzlich unvorstellbar ist.

Und dennoch versuchen die Lichtwesen immer wieder sie anzuregen, eine Änderung ihres Zustandes zu schaffen. Sie stellen ihnen die Möglichkeiten vor, in hellere Umgebung zu kommen, und sie suchen das Wesen zu beeinflussen, eine solche anzustreben.

Die göttliche Liebe will alles durchstrahlen und ringt ständig um die Seelen der Finsternis, um ihren Widerstand zu brechen, und es müssen daher jene Wesen oft durch qualvolle Lagen in einen Zustand gedrängt werden, der in ihnen den Willen tätig werden läßt, ihm zu entfliehen, so sie den Vorstellungen der Lichtwesen nicht Gehör schenken.

Die geringste Willensäußerung zieht die Lichtwesen heran, die zwar nicht in ihrer Lichtfülle mit den finsteren Wesen in Berührung kommen können und daher in Umhüllung ihnen nahetreten. Sowie die Seelen willig sind, empfinden sie auch die Nähe der Lichtwesen wohltätig, und dann ist auch deren Einfluß stärker und ihre Bemühungen von Erfolg. Es spornen die Lichtwesen nun die Seelen an zur Liebetätigkeit.

Sie belehren sie in einer ihnen zuträglichen Weise und geben ihnen Ratschläge, wie sie dem lichtlosen Aufenthalt entfliehen können, überlassen sie dann wieder ihrer Einsamkeit, auf daß das Vernommene in ihnen wirken kann, und je nach Willigkeit wird nun das Wesen das Vernommene anderen Wesen mitteilen und es beginnt das Wirken in Liebe, das erlösend ist und das Wesen auch empfangsfähig macht für die Liebesströmungen, die ihm nun fortgesetzt zufließen.

Denn ist einmal der Wille zum Licht in ihnen rege geworden, dann wird auch der Wille zu helfen in ihnen stärker .... Sie behalten ihr Wissen nicht für sich allein, weil es sie tief bewegt .... Und also wird die Liebesausstrahlung an ihnen wirksam, sie empfangen von den Lichtwesen Liebe und geben diese weiter an Seelen, die gleich ihnen in Not sind. Und sowie ein göttlicher Liebesstrahl Empfangswilligkeit gefunden hat, zündet er und wächst an zur Flamme.

Die Liebe belebt, d.h., sie treibt an zur Tätigkeit .... Es wird das Wesen nun rührig sein, es wird nicht mehr kraft- und tatenlos verharren, sondern suchen, wo es in Not befindliche Seelen findet, und emsig tätig sein, auch diesen den Weg zum Licht zu weisen. Bis in die tiefsten Tiefen dringt der Lichtstrahl göttlicher Liebe; nur wer sich wehret dagegen, bleibt unberührt, obwohl auch ihnen unausgesetzt die göttliche (Liebe) Sorge gilt. Denn aus der Liebe ist alles geboren, und zur Liebe soll alles wieder zurückkehren, was sich von ihr entfernt hat ....

Amen

BD 2120 empfangen  17.10.1941

Wort Gottes Speise des Himmels ....
Ablehnen der Menschen ....

Achtlos gehen die Menschen vorüber an dem Kostbarsten, was ihnen geboten wird. Sie spüren nicht den Odem Gottes, der sie streift, sie spüren nichts von Seiner Kraft, und also achten sie auch dessen nicht, was Seine Liebe ihnen darreicht. Sie empfinden weder Hunger noch Durst nach geistiger Nahrung, und darum verlangen sie nicht nach der Speise des Himmels.

Und die göttliche Liebe trägt ihnen immer wieder Sein Wort an, weil sie es bitter benötigen. Denn wer das Wort Gottes nicht kennt, wer es nicht hört, der weiß nichts von der Liebe Gottes, von Seinem Willen und von Seinen Verheißungen .... und er geht völlig unwissend daher. Darum bringt Gott immer wieder den Menschen Sein Wort nahe, weil Er will, daß sie Ihn erkennen lernen.

Und immer wieder ist Seine Liebe um die Menschen bemüht, denn es sind Seine Kinder, die in großer Not sind, so sie Ihn nicht erkennen und lieben .... Er möchte ihnen Seine Liebe vermitteln und kann dies erst, so sie selbst liebetätig sind .... Er möchte sie die Liebe lehren, doch sie nehmen keine Lehren an .... Er möchte ihren Geist erwecken, Er möchte sie hinweisen auf die Ewigkeit ....

Er möchte ihnen ihre Sündhaftigkeit vorstellen und sie hinweisen auf das Erlösungswerk, auf Seinen Tod am Kreuze. Er möchte ihnen den Sinn und Zweck des Erdenlebens kundtun, und deshalb benötigen die Menschen Sein Wort, das sie hören, annehmen und befolgen sollen .... Doch die Menschheit weiset es ab.

Das Kostbarste wird ihr geboten, doch nicht erkannt als göttliche Gabe. Achtlos lassen es die Menschen an ihrem Ohr vorübergleiten, lächelnd gehen sie darüber hinweg, so davon Erwähnung getan wird. Und also kann es nicht an ihnen wirksam werden, sie können nicht die Kraft erproben, die das reine Wort Gottes ausströmt auf jene Menschen, die es sehnend und hungernd begehren.

Und immer dringender wird die Zuwendung dessen, soll die Kraftlosigkeit unter der Menschheit nicht ständig zunehmen. Und darum äußert Sich Gott nun so offensichtlich, daß die Menschen aufmerken sollen, die davon Kenntnis erhalten. Und es werden sich die Zeichen und Wunder mehren, denn Gott will Sich den Menschen kundtun, weil sie Ihn nicht mehr anerkennen .... Er naht Sich ihnen in Liebe und will Liebe erwecken, Er will die Menschen wissend machen und lässet daher ein Lichtlein aufflammen, das so hell leuchtet, daß es einen hellen Schein verbreitet ....

Und einem jeden Menschen steht es frei, sich des Lichtes zu bedienen .... Doch wer es meidet, wer seinem Lichtstrahl ausweicht, der muß weiter seinen Weg wandeln in Dunkelheit, denn er weiset die göttliche Liebe von sich, die ihm helfen will in seiner Not .... Denn Gott trägt wohl einem jeden Seine Liebe an, doch unwirksam bleibt diese Liebe, so der Mensch sich widersetzet und Gottes Liebe außer acht läßt. Dessen geistige Not kann nicht behoben werden, und er schmachtet weiter in dunkler Geistesnacht ....

Amen

BD 2121 empfangen  18.10.1941

Menschwerdung Christi ....

Das gewaltigste und unlösbar scheinende Problem ist die Menschwerdung Christi. Menschen, die keinen Glauben haben, also auch nicht geistig streben, werden sich mit diesem Problem nicht befassen. Es berührt sie nicht, da sie Christus und Sein Erlösungswerk nicht anerkennen.

Daß Gott Selbst zu den Menschen herabgestiegen ist, erscheint ihnen unfaßlich und unmöglich, weil sie in das Wesen der ewigen Gottheit durch ihren mangelnden Glauben noch nicht eingedrungen sind. Diesen Menschen kann das Problem auch nicht annähernd erklärt werden, denn um Geistiges zu fassen, muß geistig geforscht werden, und eine geistige Erklärung kann erst die andere verständlich machen ....

Der Mensch als solcher ist ein nur die Erde belebendes Geschöpf, es ist Geistiges in einer Außenform, es ist ein Wesen, das sich verkörpert hat in einer Hülle, die durch den Willen Gottes gestaltet wurde zu eben jener Form des Menschen. Gottes Wille ließ also die Außenform entstehen wieder durch Vorgänge, denen das göttliche Naturgesetz zugrunde liegt. So, wie es Gott will, handeln die Menschen, um eine neue Außenform entstehen zu lassen, und Gott belebt diese Außenform mit dem Wesenhaften, mit der Seele, und nun erst ist der Mensch ein lebendes Geschöpf.

Die Seele des Menschen birgt wieder einen Funken des göttlichen Liebegeistes in sich, der sich aber nicht in einem jeden Menschen äußern kann, wenn die Seele dessen ihn nicht zum Erwachen bringt. Denn der Geist ruht so lange untätig im Menschen, wie die Seele ihn schlummern läßt .... Er kann erst erwachen, so sich die Seele liebend betätigt. Ist aber der Geistesfunke im Menschen erst einmal erwacht, dann drängt er unaufhörlich dem Geist entgegen, von dem er ist .... er verlangt zurück ins geistige Reich .... zu Gott, denn er ist Kraft, er ist Geist vom Geist Gottes ....

Solange er aber noch in der menschlichen Umhüllung weilen muß, sucht er sich mit dem Geistigen außer sich zu verbinden und sich zu vermehren, indem er unausgesetzt geistige Substanzen in sich aufnimmt und dadurch den Zustrom der göttlichen Liebesausstrahlung vergrößert. Es ist dies aber nur dann möglich, wenn die Seele sich zur Liebetätigkeit entschlossen hat, denn die Liebe gibt dem Geist Freiheit, und diese nützet er nun zum Zusammenschluß mit geistiger Kraft.

Geistige Kraft aber ist Gott; es kann also die Außenform, der menschliche Körper, zum Aufenthaltsort werden von göttlicher Kraft in unvorstellbarem Ausmaß, wenn dessen Seele zur Liebe sich gestaltet hat und dadurch des Geistes Wirken unterstützt. Er kann Gott in sich aufnehmen, also ganz vom Geist Gottes durchdrungen sein, und es ist dies das Höchste, was der Mensch auf Erden erreichen kann kraft seines Willens. Einen so kraftvollen Willen besaß der Mensch Jesus ....

Seine Willensstärke und Seine übergroße Liebe vereinten sich, und also gab Seine Seele den Geist in Sich frei. Es tat der Mensch Jesus nur, was Ihm die Liebe gebot, und Er wehrte Sich gegen jegliche Lieblosigkeit. Folglich ward der göttliche Geistesfunke in Ihm rege und er verband sich mit dem Geist außer sich .... Der göttliche Liebesstrom floß unaufhaltsam Ihm zu, die Kraft aus Gott .... Sein Geist .... erfüllte Ihn und da Sein Leben ein ununterbrochenes Liebeswirken war, schloß Er Sich immer inniger mit Gott zusammen, Der in jedem Werk der Liebe gegenwärtig ist.

Göttliches Geisteswirken war Seine Weisheit und Seine Kraft, die in Seiner Lehre und den Wundern, die Er wirkte, zum Ausdruck kamen. Der Geist Gottes, der in aller Fülle in Ihm war, lenkte alle Seine Schritte, Seine Taten und Seine Worte .... Jesus war der zur Liebe gewordene Mensch .... Die Liebe aber ist Gott .... Also war der Mensch Jesus vollkommen geworden, wie Sein Vater im Himmel vollkommen ist.

Die Außenform war das Aufnahmegefäß der göttlichen Liebe Selbst geworden; der Geistesfunke war zu einer Flamme emporgelodert, die nicht mehr verlöschen konnte. Und nun konnte das Wirken des Menschen Jesus nur immerwährende Liebe sein, denn ein Mensch, der in innigem Verband steht (mit Gott) mit der göttlichen Liebe Selbst, empfängt unausgesetzt Liebe und gibt Liebe ab ....

Jesus war Mensch und barg in Seinem menschlichen Leib die ewige Gottheit .... Oder aber Gott Selbst verkörperte Sich in einem Menschen .... Er stieg zur Erde herab und erwählte Sich eine Außenform, die den Liebegeist willig in sich aufnahm, d.h. den göttlichen Geistesfunken zum Erwachen brachte durch die Liebe und also Gott, als die Liebe Selbst, Einlaß gewährte.

Und es wußte Gott seit Ewigkeit um den starken Willen und die übergroße Liebe dieses Menschen, und das bewog Ihn, diesen zum Retter für die Menschen zu erwählen, denn das Erlösungswerk mußte ein Mensch vollbringen, dessen Liebe alles Leid auf sich nahm, ein Mensch, der sich zur Vollkommenheit geformt hatte durch seine große Liebe, der Gott und Mensch in einem war ....

Die Leiden und Qualen des Kreuzestodes ertrug der Mensch Jesus für die Menschheit .... Gott Selbst aber verkörperte Sich in diesem Menschen .... die (ewige) göttliche Liebe erfüllte Ihn und nahm Wohnung in Ihm, um durch Ihn zu wirken für die gesamte Menschheit ....

Amen

BD 2122 empfangen  19.10.1941

„Nehmet hin und esset ....
Tuet dies zu Meinem Andenken ....“

Das Bewußtsein, im rechten Erkennen zu stehen, gibt dem Menschen auch die Berechtigung, das, was er als Wahrheit erkennt, dem Mitmenschen weiterzugeben. Er darf also niemals ängstlich fragen, ob und wieweit diese Wahrheit begehrt wird. Er muß versuchen, sie dem Mitmenschen zu vermitteln, und nur hartnäckiges Abweisen entbindet ihn von der Pflicht eines Weiterleitens dessen, was ihn selbst beglückt. Es ist eine Zeit des Kampfes, und siegen wird nur, wer den Kampf nicht fürchtet, wo es gilt, für Gott und die Wahrheit zu kämpfen.

Da die Menschen wenig wahrheitsverlangend sind, kann ihnen die Wahrheit direkt nicht zugehen, jedoch durch Mittler besteht die Möglichkeit, das Verlangen nach der Wahrheit in ihnen wachzurufen, indem sie ihnen dargeboten wird zur Annahme. Weiset der Mensch ab, dann ist es sein freier Wille, der nicht gezwungen werden kann, ebenso kann sich aber auch sein Wille entscheiden zur Annahme. Also muß unbedenklich der Versuch gemacht werden, unwissende Menschen in das Wissen zu leiten. Und das ist die Aufgabe dessen, der Gott dienen will ....

Sowie er Gott seinen Willen unterstellt, tut er nichts mehr nach eigenem Ermessen, sondern er wird gelenkt und geleitet nach dem Willen Gottes. Und also braucht er auch nicht zaghaft sich seines Auftrages entledigen, denn da er dienet, ist er jeder Verantwortung enthoben .... „Nehmet hin und esset, das ist Mein Fleisch .... nehmet hin und trinket, das ist Mein Blut .... Tuet dies zu Meinem Andenken ....“, so spricht der Herr, und Sein Wort soll befolgt werden bis in alle Ewigkeit.

Sein Wille ist, daß die Menschen immer an Ihn denken, so sie leibliche Nahrung zu sich nehmen. Er segnete zuvor das Brot und den Wein, und also sollen auch die Menschen das gleiche tun .... Sie sollen den Segen Gottes herabrufen auf alles, was sie zu sich nehmen, auf daß ihnen die Nahrung körperliche und geistige Kraft eintrage .... und Er will, daß sie das gleiche tun, weil dann ihr eigener Wille tätig wird, weil sie dann Verlangen tragen nach dem Segen Gottes, so sie ihn herabflehen aus eigenem Antrieb ....

Wer also das Brot ißt und den Wein trinkt und dabei des Herrn gedenkt, daß Er die Nahrung segnen möge, der nimmt geistige Kraft zugleich mit der leiblichen Nahrung in sich auf, und nun isset er des Herrn Fleisch und trinket Sein Blut .... Denn so seiner Seele geistige Kraft zuströmt, wird sie Verlangen tragen nach geistiger Nahrung .... Und geistige Nahrung ist Gottes Wort ....

Es wird also, wer die leibliche Nahrung in der rechten Weise zu sich nimmt, d.h. in innigem Gedenken des Herrn, hungern nach der Speise des Himmels, die seiner Seele Kraft und geistige Nahrung ist. Denn so des Menschen Gedanken bei Gott sind, kann er nicht anders als auch Sein göttliches Wort begehren, denn die innige Verbindung mit Gott ist Rede und Widerrede .... sie ist Frage und Antwort ....

Und es nimmt das hungernde Kind dankbaren Herzens die Speise entgegen, die der Vater in Seiner Liebe ihm darbietet .... Sein Fleisch und Sein Blut .... geistige Nahrung, die den Menschen stärkt und ihm Kraft gibt für sein Streben nach oben. Es gelten also die Worte „Tuet dies zu Meinem Andenken“ der Segnung dessen, was dem Menschen zur leiblichen Nahrung dient.

Alles, was der Mensch zu sich nimmt, kann nur dem Körper dienen, wenn es genossen wird, ohne des Gebers zu gedenken .... Es kann aber außer dem Körper auch der Seele die Kraftzufuhr vermitteln, doch dann muß jede Speise gesegnet sein von Gott, und dieser Segen muß erbeten werden durch inniges Gedenken .... Denn wer an Gott denkt, der wird Ihn auch begehren, und seine Gedanken werden ein stilles Gebet sein, ein Verlangen nach Seiner Liebe und der Zuwendung Seiner Gnade ....

Ein inniger Gedanke an Gott schließt alle diese Bitten ein, denn ein inniger Gedanke bezeugt Liebe und also das Verlangen nach Zusammenschluß, und Gott will nur diese Liebe des Menschen .... Er will, daß sie an Ihn denken stets und ständig. Darum fordert Er eine Handlung zu Seinem Andenken .... Er fordert, daß der Mensch jegliche leibliche Nahrung gleichzeitig zur Nahrung der Seele werden läßt, indem er den Herrn bittet um Seinen Segen.

So er leibliche Nahrung zu sich nimmt, ohne des Herrn zu gedenken, nimmt er Brot und Wein zu sich .... erbittet er aber Seinen Segen in innigem Gedenken an Ihn, so ißt er Sein Fleisch und er trinkt Sein Blut, denn ihm strömt nun geistige Nahrung zu .... Auch diese Worte sind falsch verstanden worden, und eine rechte Erklärung wird nicht angenommen.

Menschenweisheit und Menschenwille ließ irdische Handlungen aus diesen Worten hervorgehen, und den wahren Sinn erkannten sie nicht. Folglich ist auch das Verlangen nach der Wahrheit nur schwach, weil die geistige Nahrung nur geboten werden kann, wo die Wahrheit begehrt wird. Es darben die Menschen, und nur deshalb, weil sie zu wenig des Herrn gedenken und weil sie jegliche Nahrung nur dem Körper zuwenden, die Seele im Menschen aber leer ausgeht .... also die Seele auch nicht geistigen Hunger spürt, um geistige Nahrung anzufordern.

So ihr esset und trinket, sollt ihr stets dessen gedenken, daß der Herr jede Speise segnete, bevor Er sie den Jüngern gab und die Worte sprach: „Tuet dies zu Meinem Andenken ....“

Amen

BD 2123 empfangen  21.10.1941

Kraftloser Zustand im Jenseits ....

Die ungenützte Erdenzeit ist nimmermehr im Jenseits nachzuholen, wenngleich ein Aufstieg zur Höhe auch dort möglich ist. Der Wandlungsprozeß auf Erden geht in kurzer Zeit vor sich, während im Jenseits eine unbeschreiblich lange Zeit erforderlich ist, um die Seele in den Lichtgrad zu versetzen, der ein Schaffen und Gestalten zur Folge hat.

Auf Erden genügt der Wille zu Gott und inniges Gebet, daß der Seele Kraft vermittelt wird, denn die Kraft steht ihr ungemessen zur Verfügung, während im Jenseits das Wesen kraftlos ist im Stadium der Unvollkommenheit, so daß es nichts mehr tun kann aus eigenem Willen. Denn was ihr zur Freiwerdung aus drückender Umhüllung verhilft, erfordert Kraft.

Diese Kraft besitzt sie nicht und kann daher ihren Zustand nicht beliebig ändern, sondern sie muß sich die Kraft erst erwerben durch ihren Willen. Der Wille aber ist schwach, eben weil das Wesen unvollkommen ist. Im Erdenleben dagegen genügt der Wille zu Gott, daß seine Kraft vermehrt wird, sowie der Mensch an Jesus Christus und Sein Erlösungswerk glaubt. Denn diese verstärkte Willenskraft hat Jesus Christus durch Seinen Tod am Kreuz den Menschen erworben.

Alles, was der Mensch tut, ist eine Kraftäußerung, also kann der Mensch unentwegt Kraft gebrauchen und nützen, weil sie ihm unentwegt zuströmt. Er kann also die Werke der Liebe, die ihn befreien aus seiner Fessel, jederzeit verrichten, sowie er nur will, auch wenn er noch unvollkommen ist, was das jenseitige Unvollkommene nicht kann. Denn ob es auch helfen möchte und Liebe geben .... es kann dies erst, wenn es selbst Liebe empfängt und so also solche weiterleiten kann.

Und diese Liebe, die also zur Kraft wird, muß ihr erst zugewendet werden von gebewilligen Wesen .... entweder von Menschen durch das Gebet .... was aber ein Akt des freien Willens des Menschen ist und von den jenseitigen Wesen wohl erwünscht, aber nicht erzwungen werden kann .... oder von gebe-fähigen Lichtwesen, die auch erst dann austeilen können, wenn das Wesen das Verlangen hat, seinerseits zu helfen und sich liebend zu betätigen. Also es muß erst der Wille zum Dienen vorhanden sein, ehe die Kraftübermittlung stattfinden kann, und es denkt das Wesen in seiner jammervollen Lage eher zuerst an sich als an die mitleidenden Seelen.

Auf Erden nützet der Mensch die Kraft zu irgendwelcher Tätigkeit, und er dienet dadurch stets und ständig, ohne sich bewußt dienend zu unterstellen. Es kann also seine Seele sich formen auch unbewußt, wenn es ihn innerlich antreibt zum Guten und er sich diesem Antrieb nicht widersetzt. Und dadurch wird die Kraft in ihm vermehrt, und sein Erdenleben kann unvorstellbar erfolgreich sein, weil jede gute Handlung ihm erneut Kraft einträgt und ihn bewußt Gott zustreben läßt.

Im Erdenleben also kann der Mensch tun und lassen, was er will, weil er nicht durch Kraftmangel gehindert ist. Während im Jenseits der Wille noch nicht gleichzeitig Kraftempfang bedeutet, sondern erst der Wille zu helfen ihm Kraft einträgt. Die Kraft, die ihm nun vermittelt wird, kommt gleichsam den Wesen zugute, denen er Hilfe zuwenden will, und durch den Willen zu helfen erwirbt er sich nun auch die Liebe der Lichtwesen, und nun erst wird auch er bedacht von jenen.

Der Aufstieg zur Höhe setzt zwar mit dem Moment der liebenden Betätigung einer unvollkommenen Seele ein, aber sie benötigt undenkbar lange Zeit, ehe sie das gleiche Ziel erreicht, was der Mensch auf Erden leicht erreichen kann, da er unverzüglich seinen Willen in die Tat umsetzen kann, da ihm dazu die Kraft nicht mangelt. Wille und Kraft sind unbedingt nötig zur Wandlung eines noch finsteren Wesens in ein Lichtwesen.

Ist nun das Wesen kraftlos, so bleibt sein Zustand unverändert, d.h. der gleiche, wie er war beim Abscheiden von der Erde. Der nach oben gewendete Wille trägt ihm vermehrte Kraft ein, solange er auf Erden weilt, während im Jenseits die Zuwendung der Kraft mit einer Bedingung verbunden ist .... mit dem Weiterleiten dieser Kraft an hilfsbedürftige Seelen.

Es muß also das Wesen die Kraft begehren für andere Seelen .... Es muß ein Wirkenwollen in Liebe Anlaß sein zum Anfordern der Kraft, dann wird ihm diese Kraft auch zugeführt werden. Die Bereitwilligkeit zur Liebetätigkeit ist also Voraussetzung für die Kraftzuwendung. Im Erdenleben aber kann der Mensch über die Kraft verfügen, auch wenn er sie nicht nützet, um liebetätig zu sein.

Und darum kann auf Erden der Mensch ungeahnte geistige Fortschritte erzielen, sowie er die ihm zustehende Kraft nützet nach göttlichem Willen. Er kann sich gänzlich zum Lichtwesen gestalten und bei seinem Eintritt in das Jenseits in einem Lichtgrad stehen, der ihm unvorstellbare himmlische Wonnen einträgt, und es benötigt ein Wesen, das in Finsternis des Geistes das Erdenleben verläßt, unendliche Zeiten, um sich zu einem Lichtträger zu gestalten, wenngleich ihm Hilfe auch im Jenseits gewährt wird von seiten der Lichtwesen, die unentwegt tätig sind, um das Finstere dem Licht entgegenzuführen ....

Amen

BD 2124 empfangen  23.10.1941

Geistiges Wissen Folge des rechten Wandels vor Gott ....

Unverständlich bleibt es den Menschen, daß geistiges Wissen die Folge ist des rechten Wandels vor Gott .... daß also nicht das Anstreben des Wissens auf dem Wege planmäßigen Schulens den Menschen zum Wissenden macht, sondern letzteres völlig ausgeschaltet und doch tiefstes Wissen gewonnen werden kann, wenn der Mensch, anstatt Schulweisheit anzustreben, nach dem Willen Gottes zu leben sich bemüht .... daß also nicht kopfmäßig die rechte Weisheit erworben wird, sondern das Herz und dessen Empfinden bestimmend ist, will der Mensch wissend werden.

Es kann sich wohl der Mensch auf dem Wege des Verstandes Menschenweisheit aneignen, doch diese ist nur für das Erdenleben anwendbar, also auch nur für das Erdenleben nutzbringend, kann aber nimmermehr geistiges Wissen um das geringste vermehren. Geistiges Wissen ist völlig unabhängig von irdischer Bestrebung, von irdischem Lerneifer und den so errungenen Erfolgen oder gewonnenen Ergebnissen.

Und deshalb bleibt ein Mensch, dessen Denken und Handeln nicht in seiner Liebe begründet ist, geistig unwissend, wenngleich er sein Leben ausschließlich mit verstandesmäßigem Forschen ausfüllt, denn er bleibt immer außerhalb des geistigen Reiches, und sein Wissen um dieses ist mangelhaft; es ist für ihn dieses Reich ein unerleuchtetes Gebiet, ein Gebiet, das in seiner Dunkelheit für ihn unerkennbar ist und er es daher als nicht vorhanden-seiend auch nicht zu erforschen sucht.

Folglich eignet er sich auch kein geistiges Wissen an, er begehrt es nicht und tut auch nichts, um sich empfangsfähig zu gestalten. Er arbeitet also nicht bewußt an sich, er sucht weder sein Wesen zu veredeln, noch bewußt zu wandeln nach dem Willen Gottes, und so wird auch sein Herz nicht aufnahmefähig sein für die geistige Weisheit, so sie ihm vom Mitmenschen vermittelt wird.

Der gut und edel empfindende und handelnde Mensch ist in seinem ganzen Denken anders als ein Mensch, der in Lieblosigkeit gegen den Mitmenschen und in Ich-Liebe sein Leben verbringt. Ersterer wird achten auf alles, was ihn dem göttlichen Schöpfer näherbringt .... er wird in, um und über sich das Wirken einer Macht erkennen, und mit dieser Macht in Fühlung treten, und also wird er gedanklich aufmerksam gemacht auf den Willen Gottes, d.h., er wird die göttliche Ordnung erkennen und wissen, daß nur das Leben in der göttlichen Ordnung ihn der ewigen Gottheit näherbringt.

Und hat er den Willen, Gott näherzukommen, so kommt Gott ihm auch entgegen, und das in Form von Wissen. So wird also das Leben nach dem Willen Gottes immer das Wissen des Menschen bestimmen. Auch wenn der Mensch nicht bewußt göttliche Weisheit anstrebt, aber er wird nicht anders als richtig denken können, so es sich um geistige Dinge handelt, um Dinge, die außerhalb des Irdischen liegen, die nicht den Körper, sondern dessen Seele und Geist betreffen.

Und er wird ohne Widerstreben diese Gedanken bejahen, er wird mit einer gewissen Sicherheit seine Gedanken als der Wahrheit entsprechend empfinden und sie seinen Mitmenschen kundtun, denn ihm sagt es sein Geist, daß er im rechten Denken steht. Und wo liebetätige, das Gute anstrebende Menschen zusammenkommen, dort wird der Gedankenaustausch völlige Übereinstimmung ergeben, und schon daraus ist ersichtlich, daß sie alle in der Wahrheit wandeln, daß sie gedanklich das gleiche übermittelt bekommen haben und daß sie darum mit Recht sich wissend nennen können.

Und je mehr sich die Menschen bemühen, sich selbst, d.h., ihre Seele zu formen, desto tiefer dringen sie ein in geistiges Wissen. Es gibt für sie bald nichts mehr, was ihnen unklar oder unverständlich ist. Denn eine wohlgestaltete Seele ist unentwegt in der Liebe tätig .... Liebetätigkeit zieht Gott an .... und Gott als die ewige Wahrheit teilt diese dem Menschen aus als den Beweis Seiner Liebe zu ihm. Und so wird der Mensch wahrlich recht unterrichtet sein und über ein großes Wissen verfügen, wenn er das Erdenleben beschließt ....

Jener aber, der irdische Weisheit sich aneignet durch Studium oder Forschungen, der menschlich gewonnene Weisheit in sich aufnimmt, der wird nicht immer in der Wahrheit sich befinden. Sie kann ihm wohl auch zugehen, wenn seine Einstellung zu Gott Seinem Willen entsprechend ist, aber dann ist sie niemals auf verstandesmäßiges Grübeln oder Forschen zurückzuführen, sondern nur sein Lebenswandel trägt ihm das Wissen um die Wahrheit ein ....

Und dieses Wissen nimmt der Mensch mit in die Ewigkeit, während irdisches Wissen zurückbleibt oder vielmehr in ein Nichts vergeht und ein auf Erden in hohem Ansehen stehender Mensch arm an geistigem Gut in das Jenseits eingehen kann, sowie er seinem irdischen Wissen zuviel Wert beilegt und nicht die Vorbedingungen erfüllt, die ihm geistiges Wissen eintragen auf Erden ....

Amen

BD 2125 empfangen  24.10.1941

Der Weg zur ewigen Heimat mit Gott ....
Gebet ....

Der Weg zur ewigen Heimat ist weit für den, der ihn nicht wandelt mit Gott, denn er geht so viele Irrwege, ehe er auf den Weg gelangt, der nach oben führt, und die Zeit seines Ganges auf Erden ist vergeblich gewesen, so nicht das Ziel die ewige Heimat war.

Mit Gott zu gehen heißt, einen Führer zu haben, Der jeden Schritt lenkt und Dem sich der Mensch völlig anvertrauen kann. Und dann kann er unbesorgt seinen Weg gehen, er wird nicht fehlgehen, wenngleich der Weg manchmal beschwerlich ist und schlecht passierbar erscheint. Gott schützet ihn, daß er nicht strauchelt; Er faßt ihn an der Hand und leitet ihn über Felsen und Gestein hinweg, durch Dornen und Gestrüpp hindurch immer wieder auf den rechten Weg, der sicher zum Ziel führt. Und dieser Weg ist kurz, sowie der Mensch wandelt mit nach oben gewandtem Blick, sowie er ihn wandelt mit Gott ....

Das Geleitwort eines jeden Menschen soll sein:

(Herr, sei mit mir und führe mich .... laß‘ keinen Schritt mich geh‘n allein .... Herr, laß‘ mich stets erkennen Dich, laß‘ immer mich Dein Schützling sein .... bleib‘ Du mir nah‘ in jeder Not und nimm Dich meiner an .... hilf, daß zu Dir, mein treuer Gott, ich innig beten kann .... gib Gnade mir und Glaubenskraft und allzeit reinen Sinn und wende meinen Blick zu Dir, zur ew‘gen Heimat hin ....)

Amen

BD 2126 empfangen  24.u.25.10.1941

Irdisches Licht und geistiges Licht ....

Alles Wesenhafte drängt dem Licht entgegen und flieht die Finsternis, sowie es einmal die Wohltat des Lichtes empfunden hat. Und da der Endzweck jeglicher Schöpfung ist, das Wesenhafte aus der Dunkelheit zu erlösen, muß ihm die Wohltat des Lichtes erst einmal erwiesen werden, auf daß es nun von selbst dem Licht zustrebt. Es muß durchstrahlt werden vom Licht, und dies ist die Aufgabe der lichtspendenden Himmelskörper, die Gott zu diesem Zweck entstehen ließ und die immer und ewig ihr Licht in das Weltall senden zur Belebung alles dessen, was Wesenhaftes in sich birgt.

Diese Lichtspender erfüllen nun ihre Aufgabe .... sie durchdringen mit ihren Lichtstrahlen jegliches Schöpfungswerk, und es gibt nichts, wohin die Strahlen ihren Weg nicht finden. Selbst die an sich undurchdringlich erscheinende feste Form empfindet diese Bestrahlung wohltätig und erwacht dadurch zum Leben, d.h., sie wird in sich tätig, wenn auch dem menschlichen Auge nicht ersichtlich, denn die Lichtstrahlen bewirken, daß sich überall Leben regt und nichts unverändert bleibt durch die Tätigkeit dessen, was zum Leben erwacht.

Was regsam ist, entfaltet eine Kraft, und wo eine Kraft sich äußert, entsteht etwas Neues .... Also tragen die Lichtstrahlen zur Vermehrung dessen bei, was ist .... Und das ist der Werdegang alles Wesenhaften, daß es seine Außenhülle ständig verändert, also immer neue Formen belebt, und es bringt dies die Lichtstrahlung zuwege.

Die Himmelskörper, welche das Licht ins Weltall senden, tragen somit zur Erlösung des Wesenhaften bei, denn sie lockern die Außenform in jedem Stadium, sie bringen die, wenn auch undenkliche Zeiten währende, Auflösung der festen Form zuwege, sie beleben das Pflanzenreich, das durch die Lichtstrahlung ganz besonders ersichtlich zum Leben erwacht, d.h. in ständiger Veränderung begriffen ist. Sie werden auch ungewöhnlich wohltätig empfunden von dem Wesenhaften, das den Erdenwandel im Tierleben zurücklegt .... Und sie sind zuletzt unentbehrlich für das Wesen im letzten Stadium, für den Menschen, der ohne Licht nicht zu leben vermag ....

Immer wird das Licht dem Wesenhaften zugeleitet, das noch in der Finsternis schmachtet, und immer drängt es instinktiv dem Licht entgegen, denn es fühlt sich das Wesenhafte nur wohl im Licht. Im menschlichen Stadium aber kann das Wesenhafte außer dem zum Leben notwendigen Licht auch die Wohltat geistiger Lichtzufuhr verspüren und gleichfalls diese anstreben .... Doch letzteres steht ihm frei, denn dies entscheidet sein freier Wille, ob er den Zustrom des Lichtes aus dem geistigen Reich begehrt ....

(25.10.1941) Es wird das Wesen im Stadium des freien Willens gleichfalls das Licht anstreben, das ihm zur Erhaltung seines körperlichen Lebens fortgesetzt zuströmt. Denn es benötigt das Licht auch zur irdischen Tätigkeit. Sowie die Umgebung des Wesens licht und hell ist, ist es auch gewillt zur Tätigkeit. Es kämpft das Wesen unausgesetzt an gegen die Finsternis, indem es diese zu durchbrechen versucht durch eigene Lichterzeugung, sowie gesetzmäßig die Zuwendung des Lichtes unterbrochen wird. Und das liegt auch im Bereich irdischen Könnens.

Das Licht, das der Mensch irdisch benötigt, kann er auch irdisch erzeugen, wo es ihm mangelt. Und er wird dieses Können ausnützen nach Möglichkeit, denn es verlangt der Mensch nach Licht, solange er eine Tätigkeit verrichtet, die er nicht vor der Welt zu verstecken braucht. Doch das Licht aus dem geistigen Reich benötigt er zu seiner irdischen Tätigkeit nicht, und darum ist nicht ein jeder Mensch bestrebt, in den Kreis der Ausstrahlung dieses Lichtes zu treten, sondern es hängt dies erst von der Stärke des Verlangens nach der Annäherung an Gott ab.

Geistiges Licht wird dem Menschen zuströmen, der sich selbst öffnet, um es aufzunehmen. Geistiges Licht strömt wohl jeden Menschen an, dringt aber nur in ihn ein, so er es eindringen lassen will. Denn geistiges Licht ist Wissen um die Wahrheit, die wohl einem jeden Menschen zugänglich ist, nicht aber von einem jeden Menschen begehrt wird.

Zur Ausführung irdischer Tätigkeit benötigen die Menschen dieses Licht nicht, folglich achten nur die Menschen dessen, die Gott als das ewige Licht erkennen und in die Nähe dieses Lichtes gelangen wollen. Diese streben die Wahrheit an, sie sind wissenshungrig und öffnen ihre Herzen jedem Lichtstrahl, der ihnen aus dem geistigen Reich in Form von Wissen vermittelt wird. Denn ihnen ist die Unwissenheit ein Zustand gleich dunkelster Nacht, die sie zu durchbrechen suchen, in die sie Licht hineintragen möchten.

Sie wollen die Finsternis bannen, sie wollen, daß das Licht überallhin dringt, wo noch ein Schatten von Unwissenheit zu erkennen ist. Und dieses Verlangen nach dem Licht läßt auch die Finsternis fliehen, denn wo das Verlangen ist, strömt das Licht unaufhaltsam zu. Dort sind die Tore geöffnet, daß das Licht ungehindert durchdringen kann. Und ständig wird das Licht über die Finsternis siegen, doch im Stadium des freien Willens hat der Mensch selbst zu bestimmen, ob Licht oder Finsternis seinen Erdenwandel begleitet.

Sein Wille allein entscheidet, sein Streben nach dem Licht läßt ihn im Licht weilen .... Das Verlangen nach Dunkelheit aber verwehrt dem Licht den Zugang zum menschlichen Herzen, und dieser Wille ist entscheidend für die Ewigkeit .... Von diesem Willen hängt die Lichtfülle ab, die dereinst das Wesen in der Ewigkeit unendlich beglücken oder auch ihm mangeln kann, denn immer wird dort Seligkeit sein, wo Licht ist und der Lichtmangel einen qualvollen Zustand für das Wesen bedeutet ....

Amen

BD 2127 empfangen  25.10.1941

Erdenaufgabe bewußtes Streben ....
Ungenützte Zeit ....

Die Seele benötigt den Aufenthalt auf der Erde, um die Entfernung von Gott zu verringern. Dies ist der Zweck des Erdenlebens. Sie ist bei Beginn der Verkörperung in weitester Entfernung von Gott und kann bei der Beendung Ihm ganz nahe sein .... sie kann aber auch beim Ableben in der gleichen Entfernung von Gott stehen, und dann war das Erdenleben zwecklos.

Der Gang auf Erden soll ein Dienen in Liebe sein, dann muß auch unweigerlich die Entfernung von Gott verringert werden, denn ein liebendes Wesen gestaltet sich so, wie Voraussetzung ist, um Gott nahezukommen. Formt sich nun die Seele dem göttlichen Willen entsprechend, dann ist sie nichts Gott-Fernes mehr, sie ist ein Wesen geworden, das zum Urzustand zurückgekehrt ist .... sie ist nur Liebe und somit göttlicher Anteil, und dann benötigt sie den Aufenthalt auf Erden nicht mehr, sondern sie trennt sich von der Erde und geht ein in das geistige Reich.

Dieser Zustand ist das Ziel einer jeden Seele und kann nur durch bewußtes Streben erreicht werden. D.h., es muß der Mensch wissen um seinen mangelhaften Zustand, ihn beheben wollen und das tun, was Gott verlangt .... Er muß in der Liebe tätig sein und also an sich arbeiten. Es gibt keine andere Möglichkeit, die Gott-Ferne zu verringern, als sich zur Liebe zu gestalten.

Und je ernster es der Mensch mit seiner Aufgabe nimmt, desto kürzere Zeit benötigt er für diese, und das soll er bedenken, wenn er lau und nachlässig zu werden droht, denn jede Zeit auf Erden ist verloren für die Ewigkeit, die er zu anderer als Seelenarbeit nützt. Nur des Lebens nach dem Tode soll er gedenken, dann nützet er die Erdenzeit in der rechten Weise, doch so er nur für das irdische Leben sorgt, bleibt er auf der gleichen Entwicklungsstufe stehen, und die kostbare Zeit geht ihm verloren ....

Amen

BD 2128 empfangen  26.10.1941

Zustand der Seele im Jenseits ....
Erklärung für Leid ....

Sowie die Seele die körperliche Hülle verläßt, wirken sich die guten oder schlechten Taten im Erdenleben aus, und zwar kommt die Seele in eine Umgebung, die ihrem Wandel auf Erden entspricht .... lichtvoll, wenn das Erdenleben ein Wandel in Liebe war, oder lichtlos, wenn es liebelos war. Und diese neue Umgebung wirkt sich aus auf das Empfinden der Seele, bedeutet somit einen glückseligen oder unglückseligen Zustand. Die Glückseligkeit eines im Licht weilenden Wesens ist für den Menschen auf Erden unvorstellbar, ebenso auch der Zustand, in dem eine lichtlose Seele weilt.

Es sind Qualen, die nicht beliebig beendet werden können und die darum eine Verzweiflung in der Seele auslösen, weil sie gänzlich unfähig ist, ihre Lage zu ändern. Und diesen qualvollen Zustand ihrer Seelen schaffen sich nun unzählige Menschen auf Erden durch ihren Lebenswandel, und Gott weiß um ihr dereinstiges Los im Jenseits, und Er möchte es abwenden von ihnen und sie bestimmen zu einem anderen Lebenswandel, solange es noch Zeit ist. Denn auf Erden genügt der Wille zur Höhe, der ihnen Kraft und Gnade eintragen kann, ihr Leben in andere Bahnen zu lenken.

Was im Jenseits endlose Zeiten dauert, kann auf der Erde in kurzer Zeit vor sich gehen .... eine totale Wandlung des Denkens, die irdisches Leid zuwege bringen kann. Dies ist die Erklärung für das Leid, das der Menschheit auferlegt ist, so sie in völlig verkehrtem Willen steht und einen Erdenwandel führt, der unweigerlich diesen qualvollen Zustand im Jenseits nach sich zieht ....

Amen

BD 2129 empfangen  26.10.1941

Gebet - Vereinigung mit Gott ....
Bedeutsamer Vorgang ....

Wenige Menschen nur fassen es, wie bedeutsam der Vorgang der Vereinigung mit Gott ist. Diese wenigen aber streben mit allem Eifer den Zusammenschluß mit Gott an, denn sie wissen um die Kraft, die ihnen dadurch zuströmt, sie wissen, daß eine solche Kraftzufuhr beseligend ist und es nichts gibt, was dieser gleichwertig wäre. Und was sie einmal erkannt haben, ist bestimmend für ihren Erdenwandel.

Die Mehrzahl der Menschen aber bleibt unberührt, so sie davon in Kenntnis gesetzt wird, daß der Zusammenschluß mit Gott etwas unnennbar Köstliches ist. Sie empfinden nur rein irdisch und können sich in geistiges Empfinden nicht hineinversetzen. Sie bleiben in Abwehrhaltung, so ihnen Weisheiten vermittelt werden, die geistiges Gebiet berühren, und können folglich auch den Kraftstrom nicht spüren, da er bei Widerstand unwirksam bleibt.

Und also kann niemals der Kontakt hergestellt werden zwischen den Menschen und Gott, und der Nachteil dessen ist so unvorstellbar für die menschliche Seele, denn zur Höhe gelangt diese nur durch die Gnade Gottes, die wieder nur durch Anerkennen und Anstreben der ewigen Gottheit erworben werden kann.

Der Zustrom der göttlichen Gnade ist immer die Folge des Zusammenschlusses mit Gott im Gebet .... Denn Anfordern der Gnade Gottes ist Gebet, und dies setzt immer die geistige Verbindung mit Gott voraus. Betende Menschen können nie fallen, d.h. von Gott entfernt bleiben. Sie werden immer Gott näherkommen, denn sie suchen Ihn, sie verlangen Ihn und Seine Kraft, und sie nehmen also auch Seine Kraft und Gnade in Empfang.

Diese aber führt unweigerlich zur Höhe. Wer betet, vereinigt sich mit Gott .... vorerst so lange, wie er betet, um aber immer inniger sich mit Ihm zu verbinden und zuletzt gänzlich mit Ihm vereinigt zu sein. Wer betet, erkennt Gott an als eine Macht, Der er untersteht. Er unterstellt sich Ihm mit vollem Willen, er steht nicht mehr in heimlichem oder offenem Widerstand gegen Gott, und also kann Gott ihn bedenken mit Seiner Liebe und Seiner Kraft .... mit Seinem Geist ....

Und wer den Geist aus Gott empfängt, der steht mit dem geistigen Reich in Verbindung. Ihm geht Wissen zu, und also steht er im Licht .... Und alles dieses bewirkt der bewußte Zusammenschluß mit Gott .... alles dieses bewirkt inniges Gebet, das somit der bedeutsamste Vorgang ist für den Menschen, solange er auf Erden weilt. Denn das Gebet ist das Bezeugen seines Willens und seines Entscheidens für Gott .... Wer innig betet, der hat sich entschieden aus freiem Willen für Gott, und er kehrt zurück zu Dem, von Dem er ausgegangen ist ....

Amen

BD 2130 empfangen  27.10.1941

Weg zum Erkennen ....
Neue Lehre ....
Unvergänglichkeit der Lehre Gottes ....

Solange der Mensch nichts weiß um den Sinn und Zweck der Verkörperung auf Erden, wird ihm auch der Gedanke an ein Fortleben nach dem Tode unannehmbar sein, denn er betrachtet dann das Erdenleben als Selbstzweck, und von diesem Gesichtspunkt aus stellt er sich nun auch zu seiner Erdenaufgabe ein, d.h., er legt seiner irdischen Tätigkeit zu großen Wert bei. Er hat dann verständlicherweise nur das Ziel, das Erdendasein erschöpfend auszuwerten, weil er an ein Nachher nicht denkt.

Diesen Menschen wird es ein Geheimnis bleiben, daß es einen Weg gibt, der ins Erkennen führt, denn sie begreifen das Einfachste nicht, daß es eine Verbindung gibt zwischen Gott und den Menschen und daß diese Verbindung stets hergestellt werden kann, wenn der menschliche Wille dazu bereit ist. Sie erkennen wohl einen Schöpfer an, jedoch als ganz fernes Wesen, als Macht, Die unleugbar ist, aber nicht erreichbar dem Erdenmenschen und auch nicht in Zusammenhang mit diesem stehend, und folglich fassen sie auch nicht, daß dieser Schöpfer Sich Selbst offenbaren kann und Er dies tut, um den Menschen die Wahrheit zu bringen.

Dagegen erkennen sie alles als Wahrheit an, was ihnen von unwissender Seite gepredigt wird; sie lassen selbst eine Lehre entstehen, die scheinbar das gleiche bezwecken soll und die doch gänzlich der göttlichen Lehre widerspricht. Sie befolgen nicht die Gebote der Liebe, wenngleich sie den Anschein erwecken wollen, als sei die Liebe zur Menschheit die treibende Kraft, eine Neuordnung einzuführen.

Doch es wird zusammenbrechen, was nicht von Gott ist, und bestehenbleiben, was in Gott seinen Ursprung hat. Und also werden die Menschen noch so weise sich dünken können, sie werden nichts Vollkommenes entstehen lassen, solange sie nicht mit Gott Selbst in Verbindung stehen, von Gott Selbst gelehrt sind und mit Gottes Hilfe ihre Lehre den Mitmenschen vermitteln .... Alles, was sie weitergeben, hat keinen Bestand; es vergeht, wie es entstanden ist, denn es widerspricht dem göttlichen Willen. Durchsetzen aber wird sich die Lehre, die Gott Selbst den Menschen vermittelt, denn sie ist Wahrheit, und weil sie von Gott ist, auch unvergänglich ....

Amen

BD 2131 empfangen  28.10.1941

Glaube an Fortleben ....
Liebeswirken ....
Erkennen ....

Der Glaube, daß das Leben beendet ist mit dem leiblichen Tode, macht den Menschen unfähig zum geistigen Streben, denn immer wird er sein Augenmerk dann richten auf weltliche Anforderungen und deren Erfüllen. Es ist dies dann sein einziges Streben, und es ist verständlich, daß seine geistige Höherentwicklung dann in Frage gestellt ist.

Es kann zwar das geistige Wissen, das den Menschen antreiben soll zur Arbeit an seiner Seele, ersetzt werden durch außergewöhnliche Liebetätigkeit, denn wer sich in dieser übt, der wird auch bald zum Erkennen der Wahrheit kommen und auch zum Glauben. Es ist dies die unausbleibliche Folge eifrigen Liebeswirkens.

Sowie es also dem Menschen ernst ist um eine charakterliche Höherbildung, um eine Umgestaltung seines Wesens, so ist er auch ohne den Glauben an ein Fortleben auf dem rechten Wege, denn die Liebe wirkt erlösend, und die Erlösung ist der einzige Lebenszweck. Nur muß wieder jedes Liebeswerk in freiem Willen ausgeführt werden. Es kann nicht wirkungsvoll sein, so eine gewisse Beeinflussung des Willens vorangegangen ist.

Geistige Freiheit ist Vorbedingung zu geistigen Erfolgen. Und darum kann eine Umgestaltung des Denkens und Handelns nicht zwangsweise vollzogen werden, und darum muß den Menschen die göttliche Liebe unterbreitet werden, die den Menschen wohl zum Streben an sich beeinflussen kann, ihn aber niemals als geistigen Zwang berührt.

Für das Leben nach dem Tode werden Beweise gefordert, und es können diese bei einer geringen Aufmerksamkeit erkannt werden, denn schon das Zuströmen geistiger Kraft ist ein Beweis dessen, daß Kräfte außerhalb des irdischen Lebens tätig sind, und diese Gewißheit müßte den Glauben an ein Weiterleben erstehen lassen.

Doch daß eben dieser Glaube den Menschen mangelt, ist gleichzeitig ein Beweis dafür, daß auch die Liebetätigkeit unter den Menschen nur sehr gering ist und oft nur ein mechanisches Ausüben eines Liebeswerkes die Folge von irdischen Gesetzen oder Anforderungen ist, die aber jeglicher inneren Liebe entbehren.

Denn nur das ist wahre Liebe, die von Herzen kommt und die das Herz antreibt zu immer neuer Liebetätigkeit. Diese Liebe wird erlösend wirken, und es wird der Mensch zum Glauben geführt werden an ein Fortleben nach dem Tode und auch ein geistiges Wirken anerkennen, so er in dieser Liebe steht. Denn er verbindet sich durch das Wirken in Liebe mit Gott, und Gott leitet ihn zum Erkennen ....

Amen

BD 2132 empfangen  28.10.1941

Ankündigung des kommenden Ereignisses ....

Eine Verkettung unglückseliger Umstände lenkt das Weltgeschehen in gänzlich andere Bahnen, und es ist dies von Gott so vorgesehen, denn was scheinbar dem einen Volk zum Schaden gereicht, wirkt sich für die gesamte Menschheit zum seelischen Nutzen aus. Es wissen die Menschen nicht, wie überaus weise der Schöpfer des Himmels und der Erde Seinen Plan beschlossen hat seit Ewigkeit, wie Er in Seiner Weisheit alles so fügt, daß es irgendwie der Höherentwicklung der Seelen dient.

Und so ist auch nun ein Ereignis vorgesehen, das menschliche Pläne zunichte macht und eine große Verwirrung anrichtet unter den Menschen. Die Stunde, da Gott Selbst eingreift, rückt immer näher, und sie wird überraschend schnell herankommen. Wer nur das Weltgeschehen beachtet, der wird nur das entsetzliche Unglück sehen, nicht aber dessen Auswirkung auf die Seelen der Menschen.

Und also wird er auch kein göttliches Wirken erkennen wollen, denn es ist ihm unverständlich, daß zur Umgestaltung des Denkens und zur Höherentwicklung der Seele Ereignisse nötig sind, die unsagbares Leid über die Menschen bringen. Und das wird ihn veranlassen, Gottes Wirken zu streiten, ja eine allmächtige Gottheit gänzlich abzuweisen, Gott aber wird Sich zu erkennen geben .... Er wird Sich zeigen ganz offensichtlich, d.h. nicht dem menschlichen Auge, jedoch der Gläubige spürt Ihn des öfteren, und er schöpft neue Kraft aus jenem Erleben, das der Welt nun bevorsteht.

Vielen Menschen wird es eine Rettung sein auch aus irdischer Not, und diese werden dankend ihre Hände zu Gott erheben und sich Ihm weiterhin gläubig und zuversichtlich anvertrauen. Und diese lässet Gott nicht in der Not .... Leiden werden aber jene Menschen müssen, die Gott fern sind und Ihn auch nicht zu benötigen glauben. Denn um ihretwillen kommt jenes Geschehen, da sie ohne Leid keine Anstalten machen, in Gottnähe zu gelangen.

Leiden werden jene Menschen, die Gott nicht mehr im Herzen tragen, sondern Seinen Namen nur noch im Munde führen, im Handeln und Denken aber gänzlich Ihm widerstreben. Ihnen offenbart Sich Gott durch das kommende Ereignis, zwar schmerzhaft, aber doch begründet in Seiner Liebe, die keinen Menschen untergehen lassen möchte und ihnen daher Hilfe gewährt in jeder Weise.

Der größte Teil der Menschheit wird aber nicht die Hilfe Gottes darin erkennen, sondern nur die Größe des Unglücks sehen und also auch keinen Nutzen ziehen aus jenem Geschehen, so er nicht durch die Voraussagung zuvor in Kenntnis gesetzt wurde und nun die Wahrheit dessen erkennt, was verkündet wurde ....

Der willige Mensch wird zum Glauben kommen, doch weit mehr Menschen werden in jenem Geschehen nur einen Beweis erblicken, daß kein Zusammenhang besteht zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen, und sie werden sich gänzlich frei machen und jeglichen Glauben dafür geben, denn sie besaßen nur einen Scheinglauben ohne Innerlichkeit, und dieser wird dem kommenden Ereignis zum Opfer fallen ....

Amen

BD 2133 empfangen  29.10.1941

Göttliches Geisteswirken ....

Alles verrät das Wirken des göttlichen Geistes, was wieder zu Gott hinweist, und deshalb wird alles, was gut ist und Gutes anstrebt, in Verbindung gebracht werden können mit dem Wirken des göttlichen Geistes. Dämonisches Wirken zieht herab, es verkehrt Liebe in Haß, es verneint das Gute und Edle, es strebt die Vergrößerung der Entfernung von Gott an, während göttliches Geisteswirken zur Liebe erzieht, den Menschen veredelt und ihn die Nähe Gottes anstreben läßt.

Und daher wird der Mensch sehr leicht unterscheiden können, welche Kräfte ihn beherrschen. Es kann der Mensch nicht gut handeln und denken, sowie er von schlechten, dämonischen Kräften beeinflußt wird, sowie diese Macht über ihn haben. Sein Denken und Handeln wird immer entsprechend der Macht sein, die ihn beherrscht.

Ist der Mensch bemüht, so zu leben, wie es Gott wohlgefällt, so beherrschen ihn auch gute Geisteskräfte, also Wesen, die von göttlicher Kraft durchflutet sind. Er steht dann unter der Einwirkung des göttlichen Geistes, des Kraftstromes aus Gott, der alles Wesenhafte, das er durchstrahlt, wieder zu Gott zurückleitet.

Göttliches Geisteswirken also ist es, wenn des Menschen Gedanken sich mit Gott befassen, d.h., wenn ihm, so er seine Gedanken bei Gott verweilen läßt, gedanklich Antwort zugeht auf Fragen, die sein Wille beantwortet haben möchte. Göttliches Geisteswirken ist ferner, wenn sein Verlangen nach geistiger Nahrung gestillt wird durch Übermittlung des göttlichen Wortes. Göttliches Geisteswirken ist es, wenn der Mensch die Fähigkeit erlangt, das göttliche Wort zu verstehen, wie es Gott verstanden haben will ....

Niemals wird man auf dämonisches Wirken schließen können, wo der Wille Gottes verkündet wird, wo Liebe gelehrt und Liebe verlangt wird, wo Weisheit vermittelt wird in einer Fülle, die niemals Menschenwerk sein kann. Göttliches Geisteswirken wird darum nur von den Menschen nicht erkannt werden, die sich dämonischem Wirken nicht verschließen, die ihm nicht genügenden Widerstand entgegensetzen und darum keine klare Erkenntnis haben von Gott und Seiner Geisteskraft.

Und um diesen Zustrom in sich aufnehmen zu können, muß der Mensch sich öffnen, d.h. ihm bejahend gegenüberstehen, und das kann nur ein Mensch, der im Gottverlangen steht. Über diesen aber haben dämonische Kräfte keine Gewalt, folglich erkennt er Gott, wo Er Sich äußert, wo Sein Geist sichtlich wirkt.

Wer aber nicht nach Gott verlangt, an den drängt sich die Gott-gegnerische Macht, deren Einfluß auf ihn stark ist und ihn am Erkennen hindert. Folglich wird er das göttliche Geisteswirken nicht erkennen oder es als Wirken dessen ansehen, dem er sich durch seinen Willen unterstellt. Denn das ist das Wirken des letzteren, daß er das Denken des Menschen trübt und verwirrt und den Menschen in Zweifel stürzt, dessen Glaube nicht stark und unerschütterlich ist ....

Amen


 
 
  Copyright © bertha-dudde.info      Seitenanfang Kontakt Impressum