Themenheft 111

Göttliche Gnade

Eine Einsicht ins Gesamtwerk Bertha Duddes – 1891-1965 – mit ihrer Autobiographie, mehreren Einführungen ins Werk, vielen Hinweisen und Klarstellungen, allen Downloads (auch mehrsprachig), mit Schriftenangeboten verschiedener Herausgeber (gedruckte Bücher, Themenhefte u.v.m.), Ausdruckversionen aller Texte (Kundgaben) finden Sie hier, eine Auswahlliste mit allen Dudde-Büchern finden Sie hier.

BD 7057 empfangen  6.3.1958

„Dem Demütigen schenke Ich Meine Gnade ....“

Mein Geist ist in dem Schwachen mächtig .... Das soll aber nicht heißen, daß des Menschen Glaube schwach sein darf, sondern es geht allein um die Demut des Herzens, daß sich der Mensch schwach und unwürdig erkennet und bekennet vor Mir und daß er Mich um Meine Gnade angeht, die Ich ihm dann auch reichlich zufließen lasse.

Es kann Mein Geist nur in einem wahrhaft demütigen Menschen wirken, denn dieser gibt sich Mir auch gänzlich hin, er fordert nichts für sich, sondern überlässet Mir, was Ich ihm schenke. Und ein wahrhaft demütiger Mensch wird auch reich mit Gnaden gesegnet werden. Er wird diese nützen, und er wird auch aus innerem Antrieb liebetätig sein, weil dies der wahren Demut Begleiterscheinung ist, daß sich die Liebe im Herzen zu Mir und zum Nächsten entzündet.

Ein demütiger Mensch hat sich schon von der Herrschaft Meines Gegners frei gemacht, dessen Grundeigenschaft der Hochmut ist. Also ist auch die Annäherung an Mich für ihn allein erstrebenswert, und ein solches Verlangen wird auch Meinerseits unterstützt .... oder auch: Der Geistesfunke im Menschen strebt die Vereinigung mit seinem Vatergeist von Ewigkeit an, und also kann Ich auch Meinen Geist ausgießen über ihn.

Niemals aber kann Mein Geist dort wirken, wo noch das Merkmal Meines Gegners, der Hochmut, anzutreffen ist. Denn es wäre das gleichsam ein Zusammenwirken von Mir mit ihm .... Es muß der Mensch in die Demut gegangen sein, bevor Ich in ihm wirksam werden kann .... Doch was ist unter wahrer Demut zu verstehen? ....

Es braucht die wahre Demut keinem Menschen offensichtlich zu sein durch äußeres Gebaren, durch Mienenspiel oder äußerliches Verhalten dem Mitmenschen gegenüber, Ich sehe allein auf die Demut des Herzens, auf das innere Eingeständnis der Schwäche und Sündhaftigkeit, auf das Bekennen der Unwürdigkeit des Wesens seinem Gott und Schöpfer gegenüber und also auch auf das Eingeständnis seiner Schuld durch die einstige Sünde des Abfalls.

Alle Wesen waren einstmals wohl Ebenbilder von Mir, die in strahlender Schönheit auch Mich Selbst, als ihren Schöpfer, erfreuten .... Aber sie blieben nicht, was sie waren .... ihr ganzes Wesen verkehrte sich in das Gegenteil, und in diesem Zustand konnten sie nicht mehr vor Meinen Augen bestehen. Aber in ihrer Verblendung warfen sie sich noch wider Mich auf, weil sie Meines Gegners Wesen angenommen hatten, der voller Hochmut war.

Die Rückkehr zu Mir ist daher nicht eher möglich, als bis das Wesen seinen Hochmut abgelegt, bis es ihn gewandelt hat zu tiefster Demut, bis es seine große Verworfenheit und die weite Entfernung von Mir erkennt und nun verlangend Mir die Hände entgegenstreckt um Erbarmung.

Dann werde Ich wahrlich nicht lange zögern, Ich werde seine Hände erfassen und das Wesen zu Mir ziehen, denn in seiner Demut wird es zu Meinem Kind, das der Vater liebevoll an Sein Herz zieht und das Er nun auch überschüttet mit Seinen Liebebeweisen, mit Gnaden im Übermaß .... das Er nun auch wieder anstrahlen kann mit Seinem Geist.

Und nun wird auch die Kraft des Geistes sichtlich zutage treten, es wird der Mensch Gaben aufweisen, die scheinbar übernatürlich sind, die aber im Grunde nur jene Eigenschaften sind, die das Wesen uranfänglich besaß, ohne die ein vollkommenes Wesen nicht zu denken ist: Es wird der Mensch licht- und kraftvoll sein, d.h. über ein ungewöhnliches Wissen verfügen und auch über Fähigkeiten, die sonst einem Menschen nicht eigen sind.

Aber er wird auch trotz seiner nun offensichtlichen Bindung mit Gott in tiefster Demut verbleiben, denn es ist die Demut eine der göttlichen Eigenschaften, die nur durch den Fall verkehrt wurde in das Gegenteil. Und so werdet ihr Menschen auch stets die wahre Demut anstreben müssen, wollet ihr, daß Mein Geist in euch wirksam werde, denn wer noch einen Funken Hochmut in sich trägt, der hat sich noch nicht von Meinem Gegner gelöst, und es wird dessen ständiges Bemühen sein, ihn weiter in seinen Fesseln zu halten.

Und die Welt bietet ihm dazu viele Gelegenheiten, so daß der Mensch stets mehr Ruhm und Ehre sucht und auf alles herabschaut, was klein und niedrig ist. Aber es ist dies auch ein sicherer Beweis seiner Zugehörigkeit zum Gegner, den ihr Menschen nicht solltet unbeachtet lassen und euch hüten vor solchen inneren Gesinnungen, die wahrlich noch weit entfernt sind von rechter Demut. Wollet ihr aber, daß Ich Selbst in euch mächtig werde, dann müsset ihr euch auch eurer Schwäche bewußt sein, denn nur dem Demütigen schenke Ich Meine Gnade ....

Amen

BD 1023 empfangen  25.7.1939

Was ist Gnade ....

Begehret die göttliche Gnade, und es wird das Leben euch Erfüllung bringen, denn ihr werdet reifen an Seele und Geist und das Erdenleben nicht nutzlos gelebt haben. Und die in der Gnade Gottes stehen, sind unvergleichlich reich zu nennen, wenngleich ihr Erdenleben an Entbehrungen reich ist. Denn was ihnen fehlt zum Wohlleben des Körpers, ist ihnen vielfach geboten für die Seele. Unsagbar wertvoll ist es, im göttlichen Schutz stehend sich zu wissen, und wer in der Gnade lebt, den behütet der Herr vor jeglicher Gefahr seiner Seele, und jede Gnadenzuwendung erhöht des Menschen seelische Leistungsfähigkeit und bringt die Seele dem Ziel, der Vereinigung mit ihrem Geist aus Gott näher.

Wie unsagbar arm dagegen ist der Mensch, der ohne die göttliche Gnade auszukommen glaubt; sein Leben ist leer in geistiger Beziehung, und er wandelt immer auf ebener Erde, nimmer aber hinan zur Höhe. Denn die göttliche Gnade ist ja der Inbegriff der göttlichen Führung .... Wer sich Gnade erbittet, wird nicht ohne solche belassen bleiben, und göttliche Gnade empfangen heißt, jeder eigenen Verantwortung enthoben zu sein, denn der Herr Selbst nimmt Sein Erdenkind an der Hand und führt es, weil es seinen Willen nach Ihm bekannt hat und sich Ihm anvertraut .... „Nimm mich hin und schütze mich, ich will nichts anderes, als von Dir geleitet sein ....“, so soll euer Gebet erklingen im Geiste .... Und der Vater im Himmel wird Sein Kind fortan nicht allein wandeln lassen.

Alle Kraft wird es empfangen, denn dies ist des Herrn Gnade, daß Er ihm gibt, was ihm mangelt .... rechtes Erkennen, starken Willen und Kraft zur Ausführung alles dessen, was Er von Seinem Erdenkind verlangt. Wer also die Gnade in Anspruch nimmt, dessen Körper wird auch ausführen können, was von ihm gefordert wird, d.h., es wird der Körper dem Verlangen der Seele Rechnung tragen, und dieses wird nicht mehr gerichtet sein auf irdisches Gut und Wohlleben, sondern einzig und allein seiner Vereinigung mit dem göttlichen Geist gelten. Und das ist die Gnadenwirkung, die ein jeder an sich beobachten kann, der in innigem Gebet den Vater im Himmel um Gnade anfleht.

Gnade ist alles, was euch geistig fördert .... Gnade ist jeder Gedanke, der euch vermittelt wird und der euch nach oben weiset .... Gnade ist jedes Erleben, das euch geistig berührt .... Gnade ist der Zusammenschluß geistig verwandter Menschen .... und Gnade ist jedes Wort, das euch von oben zugeht .... Alles, was euch hilft, euch zu trennen von der Welt, ist göttliche Gnade, und ihr sollt ohne Unterlaß bitten um diese, denn sie steht euch zur Verfügung ungemessen, doch euer Wille muß selbst danach gerichtet sein, und euer Herz muß kindlich demütig den Vater im Himmel darum angehen, dann werdet ihr Großes erreichen noch auf Erden, und euer Ende wird ein seliges sein ....

Amen

BD 6831 empfangen  15.5.1957

Was sind „Gnadenmittel“? ....

In ganzer Fülle schütte Ich Meine Gnaden aus in der letzten Zeit vor dem Ende. Alle Hilfsmittel wende Ich an, um nur euch noch vor dem Ende zum Leben zu erwecken, weil Ich weiß, was der geistige Tod bedeutet für euch, wenn das Ende gekommen ist. Ihr selbst treffet keinerlei Anstalten, eurer Seele das Leben zu geben, und ihr geht in völliger Blindheit dem Abgrund zu, von dem Ich euch aber zurückreißen möchte, um euch ein entsetzlicheres Los zu ersparen. Da euch aber der freie Wille belassen bleiben muß, kann Ich nur immer wieder versuchen, auf diesen Willen so einzuwirken, daß ihr selbst eure Zielrichtung ändert, daß ihr umkehret, ehe es zu spät ist.

Und alle Mittel nun, die euren Willen günstig beeinflussen sollen, sind Gnaden .... Geschenke, die ihr zwar nicht verdienet, weil ihr selbst Mir noch widersteht, die aber Meine Liebe euch dennoch zuwendet, weil Mich euer verblendeter Zustand erbarmt. Und Meine Gnadenfülle wird immer stärker sich über euch Menschen ergießen, je näher das Ende ist. Es wird jeder Mensch in Lagen versetzt werden, wo seine eigene Kraft, seine irdischen Fähigkeiten, nicht ausreichen, um sie meistern zu können; es wird jeder Mensch schicksalsmäßig dazu gedrängt, Zuflucht zu nehmen zu Mir.

Ich werde an keinem Menschen vorübergehen, ohne an seine Herzenstür anzuklopfen. Doch weil immer sein Wille selbst bestimmt, wird auch nur wenig Meiner Gnadengaben geachtet werden, weil des Menschen Denken überaus weit von Mir abschweift und Ich nicht ihn zu anderem Denken zwinge. Das tägliche Leben aber gibt den Menschen so viele Hinweise auf den allen Menschen sicheren Tod des Leibes, und ob auch der einzelne nicht selbst betroffen ist, so sollte doch das Schicksal des Mitmenschen die Gedanken an den eigenen Tod wachrufen und auf seinen Willen einwirken, zuvor seiner eigentlichen Lebensbestimmung nachgekommen zu sein ....

Dann wird er diese auch zu ergründen suchen, und er hat dann schon eine Gnade genützt zu seinem Heil .... Was aber verstehen die Menschen unter „Gnaden“? Sie glauben oft, sich nur äußerlicher Mittel zu bedienen zu brauchen, um sich einen Gnadenreichtum zu erwerben .... Sie wissen nicht, daß Gnadengaben Geschenke sind, die nur ausgewertet werden müssen, um dem Menschen zur Höhe zu verhelfen. Sie nennen kirchliche Sitten und Gebräuche „Gnadenmittel“, die ihnen zur Seligkeit verhelfen, und lassen die Gnadengaben, die Meine Liebe in Fülle verschenkt, unbeachtet und unausgenützt .... solange sie nicht selbst ernsthaft eine Wesenswandlung anstreben und dadurch auch den Mir zugewandten Willen bekunden.

Denn die Arbeit an sich selbst muß geleistet werden, ansonsten eine Wesenswandlung nicht erfolgen kann. Und Ich will, daß ihr diese noch vor dem Ende vollzieht, daß ihr ernsten Willens euch zu einem Liebeleben entschließet, Ich will nur, daß ihr nicht den Weg fortsetzet, den ihr gegangen seid bisher, die ihr ohne Liebe dahinwandelt .... Alle Meine Gnadenmittel, Not und Elend, Krankheit und Sorge, Unglücksfälle jeglicher Art und andere harte Schicksalsschläge, haben immer nur den einen Zweck, euch zum Erkennen der eigenen Schwäche zu führen und die Bindung mit Mir vorerst willensmäßig zu suchen und sie dann auch herzustellen durch Liebewirken ....

Dann waren die Gnadenmittel nicht ohne Erfolg, dann sind sie von euch genützt worden, und dann brauchet ihr auch nicht das Ende zu fürchten, weil euer Weg dann nicht mehr zum Abgrund führt, sondern ihr dem rechten Ziel zustrebt, Mir Selbst, Der Ich nur durch die Liebe zu erreichen bin. Was ihr aber oft als Gnadenmittel bezeichnet, das ist so lange wertlos, wie es euch nicht zu einem Lebenswandel in Liebe veranlaßt. Die Liebe aber wird sich in euch entzünden, sowie ihr nur euch Mir zu verbinden trachtet ....

Und darum gilt Meine Liebesorge nur der Wandlung eures Willens, der noch gebunden ist an die Welt, an Meinen Gegner .... Könnet ihr diesen Willen zu Mir richten, dann habe Ich auch das Ziel erreicht, und ihr seid der großen Gefahr entronnen, am Ende verschlungen zu werden von der Tiefe .... Und alles, was noch über euch Menschen kommt, soll euch nur zur Willensänderung veranlassen, daß dieser sich vom Gegner ab- und Mir zuwendet .... Dann seid ihr gerettet für alle Ewigkeit ....

Amen

BD 4813 empfangen  5.1.1950

Gnadenmaß unbegrenzt ....
Keine Bevorzugung des einzelnen ....

Es wird euch allzeit das Maß von Gnade zuteil, das ihr annehmen, d.h. wirksam an euch werden lassen wollet. Ich bin stets bereit, Gnaden auszuschütten über jeden Menschen, doch nicht alle sind gewillt, sie entgegenzunehmen, sich zu öffnen dem Gnadenstrom und sich darin zu baden. Wie oft werdet ihr von Meiner Gnade umwogt, wie oft schütte Ich das Füllhorn Meiner Gnade aus über die Erde, und es hat jeder die Berechtigung, sich in ihren Besitz zu setzen. Doch Meine Gnadengabe wird nur selten gewertet als ein Liebegeschenk von Mir von höchstem Erfolg.

Und darum ist die Entwicklung der Menschen auf Erden so verschieden, darum gibt es so viele Stufen der Reife, und darum bleiben viele Menschen unten, während andere zur höchsten Höhe emporsteigen, weil immer mehr Gnade ihnen winkt, je höher sie steigen. Meine Liebe aber umfasset alle Meine Geschöpfe, und darum bedenke Ich keines karg .... Nehmen können sie alle von Mir, soviel sie wollen, aber sie wollen nicht viel, d.h., nur wenige haben den Wert meiner Gnaden erkannt und bereichern sich daran, weil sie nicht beschränkt werden in der Entgegennahme von Gnaden, weil sie ständig arbeiten an sich und also auch die Gnaden wirksam werden lassen.

Ich zwinge jedoch niemandem die Gnade auf .... Ich gebe auch denen, die sie nicht von selbst begehren, Ich biete sie ihnen an, aber dann muß erst der Wille des Menschen bereit sein, Mein Geschenk anzunehmen, ansonsten es völlig ohne Wirkung bleibt, also sie in Wirklichkeit keine Gnade empfangen haben. Daß nun bei wenigen Menschen die Zufuhr der Gnade offensichtlich ist, darf nicht zu dem Schluß berechtigen, daß Ich diese Menschen außergewöhnlich bedenke, daß sie nach Meiner Wahl bestimmet sind, Großes zu leisten, und Ich sie darum mit Gnade überschütte ....

Der Wille dieser Menschen war bereit, mit Meiner Gnade zu wirken zu Meiner Ehre .... Darum konnten sie auch schöpfen unermeßlich aus dem Gnadenquell, den Meine Liebe jedem Menschen erschlossen hat. Doch wer sich Meiner Gnaden bedienet, der kann alles erreichen auf Erden, was ihm geistig zum Ziel gesetzt ist. Denn Meine Gnade empfangen heißt, nichts mehr ohne Mich zu tun, jegliche Hilfeleistung von Mir zu erbitten und zu erreichen und ständig unter Meinem besonderen Schutz zu stehen ....

Er lebt in Meiner Gnade, Ich sehe ihn wohlgefällig an, denn seine Gedanken suchen Mich des öfteren im Bewußtsein dessen, daß Ich sein treuester Freund und Vater bin, Der ihn mit Gnadengaben überreich bedenket. Ohne Gnade braucht kein Mensch auf Erden auszukommen, d.h., stets bin Ich zur Hilfe bereit, wo Meine Hilfe benötigt wird, weil Mein Erbarmen und Meine Liebe allen Meinen Geschöpfen gilt, denen Ich zur Seligkeit verhelfen will; wer Meine Gnade annimmt, der wird selig werden, doch wer sie zurückweiset, der ist rettungslos verloren auf ewige Zeiten, weil niemand ohne Meine Hilfe dem geistigen Tode entrinnen kann ....

Amen

BD 4949 empfangen  12.8.1950

Wirksamkeit der Gnade abhängig vom Willen des Menschen ....

Prüfet euch selbst, wieweit ihr willig seid, in der Wahrheit unterwiesen zu werden. Und so ihr ernsthaft solche verlangt, werdet ihr sie empfangen, denn Ich, als die ewige Wahrheit, trete euch Menschen dann auch nahe, weil euer Verlangen dann auch Mir gilt. Und Ich allein vermag euch Dinge zu enthüllen, die menschlicher Verstand nicht ergründen kann. Ich allein kann euch Aufschluß geben in Fragen, die menschlicher Verstand nicht zu beantworten vermag. Und Ich werde es auch tun, sowie ihr Mich darum bittet und Meinen Geist in euch wirken lasset, auf daß Ich durch ihn sprechen kann:

Ich will euch zu Mir ziehen durch Meine Gnade .... denn ohne Meine Gnade findet ihr nicht den Weg zu Mir, ohne Meine Gnade mangelt es euch an Kraft. Also muß der Strom Meiner Liebe sich über euch ergießen und Ich Meine Gnade über euch ausschütten in vollstem Maß. Da Ich nun alle Meine Geschöpfe liebe, werden auch alle Meine Geschöpfe gleich bedacht werden von Mir aus, doch nicht alle sind gleich aufnahmewillig für Meine Gnadengabe und bestimmen sonach das Maß der Gnade selbst, das an ihnen wirksam wird.

Da Ich euch als willensfreie Menschen eine Probe zu bestehen aufgab, ist es verständlich, daß von Mir aus dieser Wille in keiner Weise beeinflußt werden darf .... Wäre also die euch zugewandte Gnade sofort und ungehindert wirksam, so wäre dies gleich einem Zwang auf Meine Geschöpfe; die Gnade also müßte sie gestalten zu den Wesen, die sie einst waren und wieder werden sollen. Und Meine Liebe wäre die Garantie dafür, daß alle Geschöpfe in kürzester Zeit erlöst wären, weil Meine Gnade überaus wirksam ist.

Das Wesen wäre dann durch Meinen Willen, durch Meine Hilfe zu dem geworden, was es aber durch freien Willen werden soll und auch kann, wenn es Meine Hilfe annimmt. Folglich muß Ich auch die Wirksamkeit Meiner Gnade von dem Mir-zugewandten Willen des Menschen abhängig machen, um eine geistige Unvollkommenheit auszuschalten. Die Wirksamkeit Meiner Gnade also ist gewiß, wenn sie begehrt wird, jedoch für einen unwilligen, Mir noch abgewandten Menschen bleibt die Gnade wirkungslos so lange, bis er sich willensmäßig Mir wieder zuwendet, von Dem er sich einst willensmäßig getrennt hat.

Meine Gnade kann ungemessen in Anspruch genommen werden, Meine Gnadenzuwendung kennt keine Begrenzung und sichert dem willigen Menschen in kurzer Zeit den geistigen Aufstieg, die seelische Reife. Also müßte ein jeder Mensch unwiderruflich selig werden, so Ich nicht für die Wirksamkeit eine Bedingung gestellt hätte, die nur in dem Mir zugewandten Willen besteht, in dem bewußten Anstreben Meiner Selbst.

Der Gnadenstrom also kann seine Wirkung ausüben, wenn ihm kein Widerstand geleistet wird, so daß auch der Wille des Menschen sich wandeln kann, wenn die Gnade ihn berührt und er sich ihrer Wirkung widerstandslos hingibt .... wenn also sein Wille unschlüssig ist, wohin er sich wenden soll, der Willensentscheid nach unten also noch nicht stattgefunden hat. Dieser fühlt sich von Meiner Gnade erfaßt, und ihre Wirkung wird offensichtlich sein und auch als das erkannt werden, was sie ist .... als ein Barmherzigkeitsakt der ewigen Liebe, Die Ihre Geschöpfe zurückgewinnen will.

Eine widerstandslose Seele, selbst wenn sie den Weg zu Mir noch nicht gefunden hat, spürt die Gnadenwirkung und unterwirft sich ihr, eine Mir zugewandte Seele wird von ihr zu Mir hingetrieben, aber eine Mir noch gegnerisch gesinnte Seele bleibt unberührt von der Gnade, weil sie nicht gezwungen werden darf, ihren Widerstand aufzugeben, sondern dies im freien Willen tun soll, um selig zu werden. Gnade und Wille also verhalten sich zueinander so, daß wohl der Wille die Wirkung der Gnade bestimmt, nicht aber die Gnade die Richtung des Willens.

Denn Ich mache den Willen des Menschen nicht unfrei durch Meine Liebe und Barmherzigkeit, wie Ich den Menschen aber auch niemals hilflos der Gegenkraft ausliefere, sondern ihm immer wieder mit Meiner Gnade nahetrete, auf daß er ihre Wirkung erprobe, d.h. seinen Widerstand gegen Mich aufgebe und er sich von Mir ziehen lasse, um auch die Wirkung Meiner Gnade offensichtlich zu erfahren. Ich helfe jedem durch Meine Gnade, aber Ich zwinge niemanden, sie wirksam werden zu lassen, sondern lasse dem Willen des Menschen vollste Freiheit ....

Amen

BD 1937 empfangen  3.6.1941

Wille - Gnade ....
(Einwand Philipper 2 - 13.)

Der geistige Stillstand wird dann eintreten, wenn des Menschen Wille zu schwach ist, Hindernisse zu überwinden. Es können keinerlei Erfolge verzeichnet werden. Es ist zwar alles abhängig von der Gnade Gottes, doch muß der Mensch das seinige dazu tun, um eben mit Gnade reich bedacht zu werden, er muß wollen und um Kraft bitten, dann strebt er zur Höhe. Es gibt keinen Weg, der den Willen des Menschen ausschaltet, und also muß der Wille zuerst tätig werden. Davon kann der Mensch nicht entbunden werden.

Sowie nun die Gnade Gottes als Erstes bezeichnet wird, würde der Mensch davon entbunden werden, seinen Willen tätig werden zu lassen. Und es ist dies ein Irrtum, der wieder weitere Irrtümer nach sich zieht. Wohl hat die Gnade und Barmherzigkeit Gottes den Menschen erfaßt, daß sie ihm alle Möglichkeiten zur letzten Erlösung gibt. Denn eine unfaßbare Gnade Gottes ist es, daß der Mensch den Erdenlebenswandel zurücklegen darf, um wieder zu Gott zu gelangen ....

Im Stadium des freien Willens aber ist der freie Wille allein entscheidend, ob ihm weitere Gnade zugeht oder nicht, ansonsten ja das Erdenleben keine Probezeit wäre, die der Mensch zu bestehen hat. Gott will die reine Wahrheit zur Erde leiten. Also muß Er Aufklärung geben dort, wo die Menschen irren oder geirrt haben. Er muß richtigstellen, was bisher falsch erfaßt wurde, denn Er will trennen die Wahrheit von der Lüge. Setzet der Mensch dem göttlichen Bemühen, ihn in die Wahrheit zu leiten, Widerstand entgegen, so läßt er zwar auch seinen Willen tätig werden, doch in Gott-gegnerischer Weise, und es kann nie in ihm klarwerden.

Gott gab dem Menschen die Fähigkeit, nachdenken und eine freie Entscheidung treffen zu können. Dies wieder ist Gnade Gottes, die freie Entscheidung nun ist jedoch wieder vom Willen des Menschen abhängig, also muß der Mensch wollen, daß die Gnade Gottes an ihm wirksam werde .... Sein Wille öffnet das Herz, daß es empfänglich ist für die Gnade Gottes, und sein Wille muß die Gnade Gottes auch nützen .... Diese klare Erkenntnis läßt den Menschen erst verantwortungsbewußt werden, während die bisherige falsche Auffassung, daß der Mensch nichts vermag ohne die göttliche Gnade .... daß diese erst den Willen des Menschen veranlaßt .... den Drang zur Tätigkeit in ihm erlahmen läßt.

Es könnte dann auch nicht von einem freien Willen des Menschen gesprochen werden, wenn Gott Selbst diesen Willen beeinflussen würde durch Vermittlung Seiner Gnade. Die Hilfsmittel stehen zwar dem Menschen unbegrenzt zur Verfügung, also es wird ihm leichtgemacht, den Willen tätig werden zu lassen, doch letzteres muß der Mensch tun aus eigenem Antrieb. Der eigentliche Zweck des Lebens ist die Entscheidung des Menschen im freien Willen für oder gegen Gott .... Folglich wird Gott niemals dieser Entscheidung vorgreifen, indem Er den Willen des Menschen bestimmt, denn es wäre dann wahrlich der Zweck des Erdenlebens verfehlt.

Und darum geht den Menschen immer wieder Kunde zu, auf daß sie aufmerken und sich lösen von dem, was Irrtum ist, was menschliche Vorstellung und menschliche Auslegung zu einem Irrtum werden ließ, ohne daß es Absicht war, bewußt Irrtum zu verbreiten. Doch es fällt verständlicherweise gerade diese Auslegung, daß Gott Selbst es ist, Der den Menschen zum Willen bestimmt, schwer ins Gewicht, denn sie führt ihn in falsches Denken. Es wird weder die Gottheit recht erkannt noch das Verantwortungsbewußtsein des Menschen gestärkt ....

Er verläßt sich zuletzt nur auf die göttliche Gnade, die den Menschen erfaßt, je nach göttlichem Willen .... die ihm zufließt, sofern Gott dem Menschen Gnade zugedacht hat. Dann aber würde er auch nicht zur Verantwortung gezogen werden können, wenn er nicht das Ziel erreicht, das ihm gestellt wurde zu Beginn seiner Verkörperung. Nur im freien Willen ist der Kern zu finden; wer jedoch den freien Willen des Menschen streitet, der sieht sich an als eine Marionettenfigur, die stets und ständig von einer höheren Macht gelenkt wird, ohne selbst irgendwie dabei tätig zu sein.

Gottes Weisheit und Liebe schaltet eine Unfreiheit des Willens aus, weil sonst eine Höherentwicklung der menschlichen Seele unmöglich wäre und es nicht des langen Ganges auf Erden bedürfte, wenn Gottes Wille die Anwärter des Gottesreiches aussuchen möchte, indem Er diesen Seine Gnade zuführt, die dann den von ihr ergriffenen Menschen sicher in das Himmelreich leitet ....

Amen

BD 1939 empfangen  4.6.1941

Ergänzung zu Nr. 1937 Erkennen - Wollen ....
Gnade ....

Der Gang durch das Erdendasein ist die einzige Möglichkeit, das Wesen so weit zu gestalten, daß es im Stadium als Mensch Gott erkennen kann und also fähig ist, sich etwas Wesenhaftes vorzustellen und sich mit diesem Wesenhaften in Verbindung zu setzen. Diese Fähigkeit muß das Wesen nun auch nützen, um den Anschluß an Gott herzustellen. Erkennen können und bejahen wollen .... das ist der Zweck des Aufenthaltes des Wesenhaften auf der Erde.

Das erstere ist ein Gnadengeschenk Gottes. Die Gottheit bejahen wollen aber muß das Wesen als Mensch selbst. Davon kann Gott ihn nimmermehr entbinden, da sonst der Erdenzweck verfehlt wäre, der ja in dem Tätigwerden des Willens besteht.

Die Erkenntnis des Ursprungs und des Zieles aber läßt auch den Willen tätig werden, folglich ist die Gnade Gottes wohl indirekt dem Menschen behilflich, auch zum Wollen Willen .... der geringste Widerstand dessen aber macht die göttliche Gnade unwirksam, und Widerstand ist verkehrter Wille.

Der Wille wird sich in der Verkörperung als Mensch immer äußern, nur oft umgekehrt, d.h. in Gott-entgegengesetztem Sinn, obgleich alles, was den Menschen umgibt, Zeugnis ablegt vom göttlichen Schöpfer und dies also genügen müßte, auch den Willen in rechter Weise tätig werden zu lassen. Würde die Gnade Gottes auch diesen Willen richten in göttlicher Ordnung, dann wäre die Welt erlöst, denn es gäbe dann wahrlich kein Wesen mehr, dem die göttliche Liebe diese Gnade nicht zuwenden möchte.

Es müßten also alle Menschen während des Erdendaseins zur Erkenntnis kommen, und es müßten alle Menschen zu Gott streben .... Oder aber es müßte Gott die übergroße Liebe und Barmherzigkeit abgesprochen werden, so Er das eine oder das andere Wesen fallenließe, sie also nicht zum rechten Wollen veranlassen würde. Es entstehen oft solche irrigen Ansichten unter den Menschen, und weit schwerer ist es, einen solchen Irrtum aus der Welt zu schaffen, als ihn in der Welt zu verbreiten.

Um aber Gott erkennen zu können, muß unbedingt die Lüge, der Irrtum, ausgeschieden werden, denn ein verwirrtes Denken des Menschen trägt nicht dazu bei, den Willen zu Gott zu richten. Gott muß als unendlich liebevoll, weise und allmächtig erkannt werden, dann erst ist der Glaube vorhanden, dann erst wird die Liebe zu diesem höchst vollkommenen Wesen rege und aus dieser Liebe heraus auch die Liebe zu Dessen Geschöpfen. Dann steht der Mensch im rechten Erkennen und Willen zu Gott aus eigenem Antrieb, und dann erst kann er sich restlos erlösen aus der Gebundenheit, die Folge seines verkehrten Willens war ....

Amen

BD 2468 empfangen  9.9.1942

Wille und Gnade ....
(Was ist das Erste? ....)

Die göttliche Liebe sucht den Menschen das Licht zu bringen, und sie nehmen das Licht nicht an .... Doch der Wille des Menschen ist frei, und also kann er nicht zwangsmäßig zum Erkennen geführt werden; also die Gnade Gottes, die den Menschen zuströmt, wird nicht genützet, weil der Wille sich dagegen sträubt. Folglich muß der Wille als Erstes gelten .... Es kann die Gnade Gottes erst wirksam werden, so der Mensch gewillt ist, diese an sich wirken zu lassen. Es ist geistige Finsternis in der Welt, denn ob auch Gott mit Seiner Gnade ständig die Menschen bedenken will, sie achten ihrer nicht, und es bleibt in ihnen dunkel und lichtlos .... Und deswegen müssen die Menschen in anderer Weise erkennen lernen, wie wenig sie vom Geist Gottes erhellt sind ....

Sie müssen selbst auf Widersprüche stoßen von seiten derer, wo sie die Wahrheit und das Licht vermuten .... Sie müssen sich vor Fragen gestellt sehen, deren Beantwortung sich ihrer Kenntnis entzieht, so daß sie nun von selbst den Weg gehen, der ihnen die Erkenntnis einträgt. Denn Gottes Liebe und Fürsorge lenkt unentwegt Seine Geschöpfe so, daß sie zur Wahrheit kommen können, wenn in ihnen der Wille danach rege wird. Die Gaben des Geistes sind wahrlich die einzige Garantie für die reine Wahrheit, und was damit nicht übereinstimmt, kann bedenkenlos als Unwahrheit abgelehnt werden. Die Gaben des Geistes müssen miteinander in Zusammenhang stehen, sie müssen klar und verständlich Aufschluß geben über das Wirken und Walten Gottes im Universum, im irdischen sowie im geistigen Reich ....

Sie müssen aber auch entgegengenommen werden als solche, d.h., es muß der göttliche Ursprung anerkannt werden, so sie auf den Menschen als eine Kraftäußerung Gottes wirken sollen. Denn die Gaben des Geistes sind Gnadengaben, aus übergroßer Liebe von Gott den Menschen geboten, auf daß der Weg zur Höhe leichter zurückgelegt werden kann .... Wirksam können aber diese Gnadengaben nur dann sein, wenn sie der Mensch auch als solche in Empfang nimmt, wenn er keinen Widerstand leistet, indem er sie abweiset, sondern sich deren Wirkung gläubig überlässet, wozu sein Wille erforderlich ist. Leistet aber der Mensch Widerstand, d.h., wehret er sich innerlich dagegen, dann ist die Wirkung außer Frage gestellt, ansonsten der Mensch wider seinen Willen zum Licht, d.h. zum Wissen, geführt, also seine Willensfreiheit beschnitten würde.

Gnade ist ein Geschenk, also eine Gabe, auf die der Mensch keinen Anspruch hat; jedoch es fordert Gott von den Menschen, daß Seiner Gnadengabe geachtet wird, daß sie erbeten und dankend in Empfang genommen wird, wenn sie als Gnade wirken soll .... Folglich ist es auch richtig, wenn die Gnade Gottes als Erstes bezeichnet wird, doch so die Gnade nicht wirksam ist, wird sie vom Menschen auch nicht als Gnade empfunden ....

Amen

BD 8969 empfangen  26.4.1965

Ist der Wille das Erste oder die Gnade ....

Lasset euch genügen an Meiner Gnade, denn Ich bedenke euch reichlich damit, weil ihr nur durch Gnaden selig werden könnet. Und Ich will, daß ihr euch immer dessen bewußt seid, welches Gnadengeschenk für euch das Erdenleben ist, das euch aber erst auf den rechten Weg bringt, wenn ihr es auch auswertet als solches, denn ebenso könnet ihr es ungenützt an euch vorübergehen lassen, und ihr stehet dort, wo ihr zu Anfang eurer Verkörperung standet, es ist für euch ein Leerlauf gewesen.

Und Meiner Gnadengaben Höchstes und Wertvollstes ist Mein Wort, das ihr zu hören vermögt jederzeit, wenn ihr es zu hören begehret. Doch tief im Herzen müsset ihr danach verlangen, dann ist euer Geistesohr aufgeschlossen, und ihr vernehmet Mich, und ihr werdet beglückt sein, denn ihr tretet dann in den Urzustand ein, es ist euer Weg nicht mehr weit zur Vollendung, wo euch Mein Wort ertönte und ihr unermeßlich selig waret. Darum müsset ihr stets euren Willen tätig werden lassen, damit ihr die Gnaden, die euch geboten werden, auch annehmet ....

Also ist der Wille das Erste, und ob euch auch die Gnaden zugehen ungemessen .... wenn der Wille nicht bereit ist, sie anzunehmen und auszuwerten, dann zieht ihr keinerlei Nutzen daraus, und euer Zustand ändert sich nicht, ihr bleibt unvollkommen, wie ihr zu Anbeginn eurer Verkörperung gewesen seid. Es ist also falsch, zu sagen, daß Ich die Gnaden austeile nach Meinem Gutdünken, denn euch allen steht das gleiche Maß an Gnaden zur Verfügung, ansonsten Ich Selbst die Vollendung Meiner Geschöpfe bestimmen würde ....

Es ist dieser Gedanke so falsch, daß Ich Selbst euch „auserwählt habe zur Seligwerdung oder zur Verdammung“ .... wo dies doch allein euer freier Wille bestimmt. Über die Freiheit des Willens ist euch schon genügend Auskunft gegeben worden, so daß ihr jeden solchen Einwand widerlegen könnet .... Und dennoch wird er vertreten von denen, die auf Grund falsch verstandener Schriftstellen jene Behauptungen aufstellen, wie: „Gott ist es, Der in euch wirket, das Wollen und das Vollbringen .... nach Seinem Wohlgefallen.“

Auch diese Schriftstelle wird völlig falsch ausgelegt, wenn ihr dadurch glaubet, daß Ich alles bewerkstellige nach Meinem Willen .... Ich wirke wohl in euch, weil ihr nichts tun könntet, ohne die Kraft von Mir zu empfangen .... Ich bin es auch gewesen, Der euch mit dem freien Willen ausstattete, ihr aber müsset diesen Willen selbst zur Entfaltung bringen, und Ich bedenke euch daher mit einem Gnadenmaß, das euch auch die Vollendung mit Sicherheit einträgt, wenn ihr es nützet, wozu aber immer erst der Wille bereit sein muß.

Und deshalb tragt ihr eine große Verantwortung, und es kämpfen um euren Willen sowohl die Lichtwesen als auch die Kräfte der Finsternis, die einen, um den Willen Mir zuzuwenden und dem Guten gänzlich geneigt zu machen, während das Bestreben der finsteren Kräfte ist, eurem Willen eine falsche Richtung zu geben, also von Mir ab, und euch so hindern, die Vollendung anzustreben. Aber dennoch werdet ihr jederzeit einen Gnadenreichtum empfangen können, weil dieser euren Willen dazu veranlassen kann, daß ihr ihn recht nützet, und es immer nur darauf ankommt, ob ihr Mich erkennet als den Gnadenquell .... dann wird auch euer Wille bereit sein ....

Und wird euch also Mein Wort geboten, das in ungewöhnlicher Weise zur Erde geleitet wird, dann könnte jeder Mensch es erkennen als eine ungewöhnliche Gnade, denn auch der Verstand brauchte sich nur zu fragen, wie es zustande kommt, und es müßte dem Menschen zu denken geben .... Wenn er es aber trotzdem ablehnet, dann ist sein Wille dagegengerichtet, und dieser Wille ist entscheidend .... Dann besteht er die Willensprobe nicht, und entsprechend ist auch sein Los in der Ewigkeit, wenn er nicht noch dort sich ändert und langsam zur Erkenntnis kommt ....

Amen

BD 6096 empfangen  2.11.1954

Erdenwandel, Gnadenakt ....
Rückkehr zu Gott ....

Es ist ein unermeßlicher Gnadenakt Gottes, daß ihr als Mensch auf dieser Erde wandeln dürfet; denn ihr habt unverdient eine Möglichkeit, wieder in den Besitz von Licht und Kraft zu gelangen, die ihr einst freiwillig dahingegeben habt. Eure Sünde gegen die ewige Liebe war so ungeheuer, daß die ewige Verdammnis die gerechte Strafe dafür gewesen wäre, denn ihr lehntet euch auf gegen das höchste und vollkommenste Wesen, Dem ihr euer Sein verdanktet, Dessen übergroße Liebe euch ins Leben rief. Ihr wieset diese Liebe zurück .... ihr brachtet Ihm Feindschaft entgegen, Der euch nur unbegrenzte Liebe schenkte. Und ihr stelltet dadurch eine Kluft her zwischen Ihm und euch, die von euch aus nimmermehr zu überbrücken war, und demnach wäre euer Los ewige Trennung von Gott gewesen, was gleich ist ewiger Verdammnis in Finsternis und Qual ....

Die Liebe Gottes aber gab euch nicht auf .... sie fand Mittel und Wege, den Abstand zwischen Ihm und euch zu verringern, um euch wieder Sich Selbst zuzuleiten. Und dazu gehört auch das Erdenleben als Mensch, das darum ein besonderer Gnadenakt Gottes ist, weil ohne euer eigenes Verdienst ihr auf einen Weg geführt wurdet, der direkt zu Gott zurückführt, wenn ihr ihn so wandelt, wie es Gottes Wille ist .... wenn ihr für die Zeit eures Erdenwandels euren Willen dem Willen Gottes unterstellt.

Jegliche Erinnerung an euren Fall ist euch genommen .... ihr werdet als selbständige Wesen nur vor eine Entscheidung gestellt: gut oder böse zu wollen, zu denken und zu handeln .... Ihr seid sündig durch eure einstige Auflehnung wider Gott .... aber ihr könnet diese Sünde wiedergutmachen, ihr könnet ihrer ledig werden, wenn ihr euch während eures Erdenwandels nicht wider Gott stellt, sondern euch bewußt Ihm zuwendet .... wenn euer Wille gut ist .... Dann wird auch euer Wandel auf Erden gut sein, er wird dem Willen Gottes entsprechen, und ihr habt dann die Willensprobe bestanden .... ihr habt euch zu Gott bekannt, Dem ihr einst in Feindschaft gegenüberstandet.

Die übergroße Liebe Gottes schuf euch diese Gelegenheit, wieder zurückzukehren zu Ihm, um Licht und Kraft in Fülle entgegennehmen zu können und euren Urzustand wiederzuerreichen. Es ist ein Gnadenakt, dessen ihr euch nur dadurch würdig machen könnet, indem ihr ihn ausnützet, indem ihr Seine unendliche Liebe auf euch wirken lasset und sie erwidert durch eure völlige Unterwerfung .... denn ihr würdet aus eigener Kraft nimmermehr die Rückkehr zu Ihm vollziehen, und nur diese unverdiente Gnade der Verkörperung als Mensch kann die Rückkehr zu Gott ermöglichen, die darum nicht hoch genug bewertet werden kann und die erst richtig erkannt wird, wenn sich die Seele wieder im Licht- und Kraftzustand befindet .... Dann erst erkennt sie, was sie war, was sie ist und noch werden soll .... Dann erst erkennt sie auch die unendliche Liebe Gottes, der sie einst widerstand, und dann wird sie Ihn lieben mit aller Innigkeit und in dieser Liebe auch ihre Seligkeit finden ....

Amen

BD 3266 empfangen  23.9.1944

Geistige Wiedergeburt ....
Gnade ....

Der Gnadenakt der geistigen Wiedergeburt ist ein Beweis des recht genützten freien Willens .... Denn nicht der göttliche Wille bewerkstelligt diese geistige Wiedergeburt, ansonsten wohl kein Mensch in der Dunkelheit des Geistes verblieb, weil Gott jedes Seiner Geschöpfe liebt und diese Liebe niemals erkaltet. Die geistige Wiedergeburt ist aber ein Zeichen des Fortschritts, sie ist eine Stufe zur Vollendung, und diese kann nur im freien Willen erreicht werden. Dennoch ist die geistige Wiedergeburt ein Gnadenakt, d.h., die göttliche Gnade hat ihn bewirkt, denn ohne Gnade ist der Mensch unfähig, auch nur einen Schritt weiterzukommen auf dem Wege der Vollendung.

Also es hat der freie Wille die dem Menschen zur Verfügung stehende göttliche Gnade gewertet in der rechten Weise, er hat sie an sich wirken lassen, der freie Wille hat sie begehrt und in Empfang genommen, und die Auswirkung der göttlichen Gnade ist die geistige Wiedergeburt. Wiedergeboren im Geist kann also nur der sein, der bewußt seinen Willen Gott zugewandt hat, der Ihn anstrebt und mit Ihm in Verbindung tritt durch inniges Gebet und der darum sich öffnet zum Empfang Seiner Gnadengabe .... Seines Wortes und mit dem Wort Seiner Kraft .... Und somit ist die Erweckung des Geistes im Menschen ein Gnadenakt .... ein Sichtbarwerden der göttlichen Liebe, die sich nun dem Menschen durch Seinen Geist offenbart.

Ohne den Willen des Menschen kommt die Erweckung des Geistes nicht zustande, es sei denn, die Seele ist gebunden durch starke Macht des Satans, der sie beherrscht wider ihren Willen .... Dann kann Gott die Gewalt des Satans brechen und den Geist im Menschen (befreien = d. Hg.) ohne dessen bewußtes Zutun, da er in einem solchen besessenen Zustand seines freien Willens beraubt ist. Dennoch hat die Seele dann schon eine bestimmte Reife und ist nicht mehr Gott-widersetzlich, also sowie der Mensch wieder über seinen Willen verfügen kann, wendet er sich auch Gott zu. Dann tritt die Gnade Gottes noch offensichtlicher in Erscheinung, weil gleichzeitig mit der Erweckung des Geistes eine Krankenheilung verbunden ist, die stets als Gnadengeschenk Gottes beachtet (bewertet?) werden muß.

Hat aber die geistige Wiedergeburt stattgefunden, dann muß der Wille des Menschen ständig tätig bleiben, es muß der Mensch ständig um Gnadenzufuhr bitten, er muß ständig sich dieser Gnade öffnen und sie nützen, denn das Erwecken des Geistes bedeutet eigentlich einen ständigen Empfang dessen, was die Liebe Gottes den Menschen zur Erreichung der Vollkommenheit zuwendet .... Und alles dieses ist Gnade .... immer aber erst dann vom Menschen in Empfang zu nehmen, so er in völlig freiem Willen sich ihr öffnet. Der freie Wille fordert die Gnade an, der freie Wille nimmt sie entgegen, die Gnade wieder erwecket den Geist zum Leben, und des Geistes Tätigkeit ist wieder das Vermitteln von Gnadengaben ....

Denn alles Göttliche ist, so es dem Menschen zugänglich gemacht wird, Gnade, weil der Mensch in seinem niederen Reifezustand nicht würdig ist, mit göttlicher Gabe in Berührung zu kommen. Doch die Liebe Gottes sieht über die Unwürdigkeit des Menschen hinweg und gewähret ihm göttliche Gabe, sowie der Mensch willig ist, diese anzunehmen. Der Wille wird durch das Gebet bekundet und durch Liebeswirken, denn letzteres ist die unmittelbare Verbindung mit Gott, die dem Menschen die Gnade verstärkt einträgt.

(23.9.1944) Ist der Mensch geistig wiedergeboren, so ist also die Gnade Gottes an ihm wirksam geworden, und dann bleibt der Mensch auch in Seiner Gnade, denn der Geist lenket und führet ihn nun und regt ihn zu ständiger Liebetätigkeit an, als deren Folge ihm ständig die Gnade Gottes zuströmt. Und darum kann ein geistig Wiedergeborener nicht mehr fallen, er kann sich nicht mehr von Gott entfernen, weil dies die göttliche Gnade verhindert, die Liebe Gottes, die den Menschen hält und ständig betreut.

Der Mensch verdienet wahrlich nicht das Übermaß von Gnade, das ihm zur Verfügung steht, denn er ist, solange er auf Erden weilt, nicht so gut und vollkommen, daß er sie zu Recht zu beanspruchen hätte, doch er kann es werden, so er die Gnade nützet, denn sie ist das Hilfsmittel, das dem Menschen zur Verfügung steht, um vollkommen zu werden. Alles, was dazu beiträgt, daß der Mensch sich zur Höhe entwickelt, kann Gnade genannt werden. Und so ist auch das Leid eine Gnade, das bei rechter Nützung unendlich viel Segen bringen kann und der Seele geistigen Fortschritt sichert.

Leid muß auch der Mensch auf sich nehmen, dessen Geist erwacht ist zum Leben, der also geistig wiedergeboren ist, denn das Leid soll ihn ausreifen, es soll ihn läutern, weil keine Seele, auch die Geistig-Wiedergeborener, schon so klar und rein ist, daß sie keinen Läuterungsprozeß mehr benötigte. Und darum ist auch das Leid als Gnade anzusehen, wie alles, was auch dem Geistig-Erweckten zur Höherentwicklung verhilft. Denn die höchstmöglichste Reife auf Erden zu erlangen soll das Ziel dessen sein, der geistig wiedergeboren ist.

Doch ohne die Gnade Gottes kann er das Ziel nicht erreichen, mit Seiner Gnade aber vermag er alles. Gott aber stellt ihm frei, welches Gnadenmaß er sich erwerben will, welches Gnadenmaß er anfordert und er durch Sich-Öffnen empfangen will. Der geistig Wiedergeborene aber wird nicht nachlassen im Gebet um Zuwendung von Gnade, und darum wird er ständig Gott zustreben und von Seiner Liebe erfaßt werden, die ihn nun nie und nimmer fallenlässet, sondern seiner Seele unablässig zur Höhe verhilft ....

Amen

BD 5248 empfangen  1.11.1951

Gnade der inneren Erleuchtung ....

Die Gnade der inneren Erleuchtung wird allen denen zuteil werden, die sich innig mit Mir verbinden und Mich um reine Wahrheit angehen. Dazu gehört als erstes der Wille und das Verlangen des Menschen nach der Wahrheit, den aber nur sehr wenige aufbringen. Wäre dieser Wille und das Verlangen nach Wahrheit unter den Menschen mehr vorhanden, dann würde es wahrlich anders stehen mit der geistigen Entwicklung, weil die rechte Erkenntnis weit verbreitet wäre durch die Übereinstimmung des Gedankengutes aller, die erleuchteten Geistes sind. Die Erkenntnis der Wahrheit würde auch zu starkem Glauben führen und ein Liebeswirken wäre schon dann zu verzeichnen, wenn die Bindung mit Mir hergestellt wird, ansonsten das Verlangen nach der Wahrheit nicht wach geworden wäre, denn ein Mensch ohne Liebe hat an der Wahrheit kein Interesse.

So gehet eines aus dem anderen hervor .... Ich Selbst muß erstmalig anerkannt werden, also der Glaube an Mich muß vorhanden sein. Damit ist auch der Glaube verbunden, daß Ich als vollkommenstes und mächtigstes Wesen um alles weiß und alles kann, also auch das Wissen einem Menschen übertragen kann; und darum geht er Mich in diesem Glauben darum an, seinen Geist zu erhellen. Zuerst zwar meint er seinen Verstand, daß Ich ihm Klarheit geben soll, und gewissermaßen erleuchte Ich wohl auch sein Denken, doch ist es immer der Geist aus Mir, der auch seinen Verstand beeinflußt, weil der Verstand ohne Meinen Geist nicht vermitteln kann, was er nicht selbst besitzt.

Erbittet sich aber ein Mensch etwas von seinem Freund, so wird er aber auch dessen Willen sich fügen, um ihn sich geneigt zu machen oder auch, um ihm seine Liebe und Dankbarkeit zu bekunden .... Also wird auch der Mensch sich bemühen, Mir zu gefallen, und dies durch seinen Lebenswandel beweisen, er wird selbst Liebe geben, weil er für Mich Liebe empfindet, die ihn auch zu seiner Bitte um Erhellung des Geistes veranlaßt. Es ist nicht eines ohne das andere zu denken, denn auch hierin waltet ein Gesetz, das nicht umgestoßen werden darf.

Dennoch hat der Mensch noch eine zweite Möglichkeit .... er kann das rechte Wissen auch von außen entgegennehmen, durch Meine Boten oder durch Schriften .... Es bleibt zwar noch so lange für ihn ein totes Wissen, das nur vom Verstand aufgenommen wird, bis er selbst ebenjene Bedingungen erfüllt: Glaube an Mich, Liebe und Wahrheitsverlangen .... Er kann aber durch jenes tote Wissen gedanklich angeregt werden und sich erkenntnismäßig bemühen, liebetätig zu sein .... er kann, wenn auch nur versuchsweise, glauben wollen und danach streben, das Rechte zu tun .... und es wird das Wissen in ihm Leben gewinnen, es wird ihn beglücken, Mein Geist beginnt in ihm zu wirken, und er findet zu Mir, getrieben vom Herzen, nicht vom Verstande. Er hat die Gelegenheit ausgenützt und ist zur rechten Weisheit eben auch wieder erst gekommen durch den Glauben an Mich, durch Liebeswirken und Wahrheitsverlangen, da er sich sonst nicht hätte von solchen Problemen fesseln lassen, die sich nun recht gelöst haben.

Ich lasse Mich finden von einem jeden, der Mich ernstlich suchet .... Darum ist nur der Wille nötig, der sich Mir zuwenden muß, dem Wesen, Das jeder Mensch wohl ahnt, Das aber nicht alle anerkennen wollen .... Doch so lange er sich bewußt von Mir abwendet, solange kann Ich auch nicht auf ihn einwirken, um ihn zwangsmaßig zu wandeln. Er muß von selbst zu Mir kommen .... Dann empfängt er alles, was er begehrt, denn Ich handle wahrlich wie ein Vater an Meinen Geschöpfen, die Ich zu Meinen Kindern umgestalten will, und Ich werde keinem etwas versagen, was ihm dazu verhelfen könnte, denn Ich liebe sie und will auch Meine Liebe erwidert sehen ....

Amen

BD 8867 empfangen  13.10.1964

Übergroße Gnade Gottes ist Seine Ansprache ....

Die Gnade, Mich Selbst zu hören, ist so unermeßlich groß, daß ihr es nicht zu fassen vermögt. Ich Selbst, euer Gott und Vater, neige Mich euch Menschen zu und spreche euch an .... Der höchste Geist der Unendlichkeit, der Schöpfer alles dessen, was ist .... der Lenker alles Geschehens .... Der auf Erden regieret wie auch im Himmel .... Der das ganze Universum erschaffen hat .... Der spricht zu euch Menschen, die ihr die von Ihm abgefallenen Urgeister seid, und Er spricht darum zu euch, um eure Rückkehr zu Ihm zu veranlassen .... Er gibt euch in Ewigkeit nicht auf, und ob ihr noch Ewigkeiten in der Entfernung von Ihm verharret .... Meine Liebe zu euch ist grenzenlos, und darum ruhet sie nicht eher, bevor ihr nicht das Rückführungswerk gelungen ist, bevor nicht das letzte abgefallene Geistige erlöst ist, bevor nicht auch der verlorene Sohn zurückgekehrt ist in das Vaterhaus ....

Aber daß ihr Menschen diese Verbindung mit Mir herstellen könnet, das ist das größte Wunder .... daß Ich Selbst Mich euch zuneige und Zwiesprache halte mit euch, die ihr noch weit von eurer Vollendung entfernt seid! Ich rede euch alle an und gebe euch Meinen Willen kund, der nur darin besteht, daß ihr euch wandeln sollet wieder zu dem, was ihr waret im Anbeginn .... Und ihr alle könnet Mich vernehmen, wenn ihr das Gefäß anhöret .... den Menschen, den Ich auserwählt habe, um euch alle anreden zu können. Ich verlange von euch nur, daß ihr Mir eure Herzen öffnet, daß nicht nur euer Ohr die Worte höret, sondern das Herz Mich vernehmen kann .... und daß ihr es nun auch befolget, daß ihr nun Meinem Willen nachkommet und so lebet, daß ihr euch wandelt .... daß ihr die Ichliebe in euch zur reinen, selbstlosen Liebe umgestaltet und dadurch eurer Vollendung nahekommt.

Es ist ein ungewöhnliches Gnadengeschenk, das Ich einem jeden von euch anbiete, und ihr werdet es dereinst bitter bereuen, wenn ihr ganz daran vorübergehet. Denn es bleibt euch nicht mehr viel Zeit bis zum Ende, und die letzte große Gnade nicht ausgenutzt zu haben wird euch weit zurückwerfen, und zuletzt wird die Neubannung wieder euer Los sein. Und das will Ich euch ersparen, darum sollet ihr auch denen euer Ohr leihen, die euch Meine Botschaften bringen, die Ich dazu bestimmt habe, euch Mahnungen und Warnungen zuzuleiten und die von Mir aus das Recht haben, sich Meine Boten nennen zu dürfen, die Ich stets und ständig unterweise und die das gleiche an euch tun sollen, auf daß auch ihr um Meinen Willen erfahret und ihn zu erfüllen suchet.

In welcher Not ihr euch befindet, das wisset ihr nicht, denn die Welt kann euch nicht das bieten, was eure Seele verlangt. Sie kann euch nur hindern, der Seele ihr Verlangen zu stillen. Und die Seele ist in großer geistiger Not, denn das Erdenleben ist bald vorüber, und der Seele wurde nicht geachtet. Ihr Zustand im jenseitigen Reich ist darum armselig, sie steht nackt und bloß an der Pforte zum Jenseits und hat nichts an geistigen Gütern aufzuweisen .... Und diese große geistige Not will Ich beheben und spreche euch alle an.

Doch da ihr einen freien Willen besitzet, kann Ich euch nicht zur Annahme dessen bewegen, aber immer sollet ihr euch die Tatsache vor Augen halten, daß ihr im Besitz einer großen Gnade seid, wenn euch euer Gott und Vater Selbst anredet, und daß ihr euch dereinst verantworten müsset, ob ihr diese Gnade genützt habt .... Denn einmal müsset ihr die Wandlung zur Vollkommenheit vollziehen, und erreichet ihr es nicht in diesem Erdenleben, so laufet ihr Gefahr, noch einmal den Gang durch die Materie hindurchgehen zu müssen .... Es ist dies aber so furchtbar, daß Ich alle Mittel anwende, um euch zuvor noch zu dieser Wandlung zu bewegen, auf daß euch nicht das Los der Neubannung treffe, wenn das Ende gekommen ist ....

Amen

BD 5104 empfangen  13.4.1951

Gottes Wort wirksamste Gnadengabe ....

Meiner Gnade wird teilhaftig werden, wer immer sie begehrt, und unbeschränkt ist das Maß Meiner Gnade, weil Ich die Menschen liebe und ihnen verhelfen will zur Seligkeit. Ohne Gnade aber kann kein Mensch selig werden .... Also sollet ihr alle Mittel gebrauchen, die zur Erlangung von Gnade dienen .... ihr sollet beten um Zuwendung von Gnade, ihr sollet euch jede Hilfe von Mir erbitten, ihr sollet auch selbst Gnade erwerben durch einen Lebenswandel in Liebe, ihr sollet stets Mir wohlgefällig leben auf Erden, um dadurch Anwärter zu sein des Gnadenschatzes, der euch allen zur Verfügung steht, aber auch bewußt erbeten werden muß, ansonsten er unwirksam bliebe an euch ....

Ihr sollet Jesus Christus anrufen, den göttlichen Erlöser, Der gewissermaßen der Schatzmeister der Gnaden ist, die Er Selbst am Kreuz für euch erworben hat. Ihr sollt euch eurer Schwäche bewußt sein und Hilfe anfordern, auf daß ihr die Höhe erreichet, was ihr allein niemals vermöget. Ich habe Meine Geschöpfe lieb und will, daß sie leben, nicht aber, daß sie dem Tode verfallen. Leben aber erfordert Kraft, und da es sich um das Leben der Seele handelt, so muß dieser also Kraft zugeführt werden, ansonsten sie zugrunde geht und in den geistigen Tod versinket.

Kraft aber kann nur von dort kommen, wo sie ihren Ursprung hat, von Mir, dem ewigen Urquell des Lichtes und der Kraft. Folglich müsset ihr euch an Mich wenden und bitten um Kraft oder sie euch erwerben durch Liebeswirken, da ihr dadurch euch Mir verbindet und also unmittelbar die Kraft von Mir empfanget, Der Ich die ewige Liebe bin. Und Ich teile sie aus, Ich gebe jedem Bittenden, denn sein Anfordern ist die Bedingung, die ihm endlosen Zustrom sichert. Ich gebe euch Kraft, und zwar direkt oder indirekt ....

Die wirksamste Gnadengabe aber, die Gabe, der ihr die Kraft unmittelbar entziehen könnt, ist Mein Wort, der Ausfluß Meiner Liebekraft und somit das sicherste Mittel, um zur Höhe zu gelangen. Dieses Wort habe Ich mit Meinem Segen belegt, und jeder, der es annimmt, erfährt die wundervolle Wirkung Meines Wortes an sich selbst. Ihr Menschen habt alle viel Kraft nötig, und es ist eine besondere Gnade, daß Ich euch Mein Wort zutrage auch ohne euren Willen, es entgegenzunehmen .... doch wirksam kann es an euch erst dann werden, wenn ihr euch bewußt seid eures Schwächezustandes und in der Entgegennahme Meines Wortes Hilfe suchet und erhoffet .... Dann ist das Wort für euch zum Kraftspender geworden.

Es ist das Wort eine außergewöhnliche Gnadenzuwendung an euch, weil es außergewöhnliche Kraft in sich birgt, die ein jeder in Empfang nehmen kann, der aufmerksam zuhört, so es ihm geboten wird, und es eifrig in seinem Herzen bewegt. Mein Wort ist die Verbindung zwischen Mir und euch Menschen; Ich komme zu euch hernieder, weil ihr aus eurer Kraft allein nicht zu Mir heraufkommen könnet, denn der Weg zu Mir ist endlos weit, solange ihr noch schwach seid. Doch wo euch Meine Liebekraft beisteht, erreichet ihr mühelos euer Ziel.

Wer aber Meine Gnade verschmäht und sonach auch alles, was von oben kommt, als sichtliches Zeichen seines Unglaubens ablehnet, der kann nicht selig werden, denn in seiner Schwäche kann er sich nicht vom Boden erheben, auf den ihn Mein Gegner geworfen hat, als er Mich verleugnete. Und eine Verleugnung Meiner ist es, wenn auch Mein Wort nicht anerkannt wird als von Mir ausgehend, wenn der Mensch sich in seiner Überheblichkeit nicht beuget vor seinem Schöpfer, wenn er Seine barmherzige Hand nicht ergreifet, wenn er Seine Hilfe nicht nötig zu haben glaubt und daher auch keine Gnade und Kraft empfangen kann. Dann bleibt er schwach und unfähig, den Weg zur Höhe zu gehen, dann ist er mit der Sünde der Überheblichkeit stark belastet, die ihn zu Boden drückt. Und dann kann ihm keine Hilfe werden, weil er sich nicht helfen lassen will .... Denn ohne Meine Gnade kann niemand selig werden ....

Amen

BD 7919 empfangen  14.6.1961

Bedeutung der Gnadengabe ....
Kraftzuwendung ....

Nimm immer Mein Wort entgegen als dir gegeben, damit du es weiterleitest und es seine Bestimmung erfüllt: den Menschen Kraft und Licht zu bringen, die in der Finsternis dahinwandeln und kraftlos sind .... Es ist immer wieder nötig, daß ihr Menschen um die Bedeutung der großen Gnadengabe wisset, die Ich euch zuleite, weil ihr in großer geistiger Not seid. Euer Sinnen und Trachten gehört vorwiegend der Welt; doch eures Gottes und Schöpfers gedenket ihr wenig, und ihr stellt darum selten nur die Bindung mit Mir her, in der allein Ich euch Kraft vermitteln könnte für euren Pilgerlauf auf Erden.

Ihr dürfet nicht glauben, daß die euch zur Verfügung stehende Lebenskraft euch nur gegeben wurde, um eure irdischen Wünsche zu erfüllen .... Ihr sollt euch damit geistige Kraft erwerben, was soviel heißt, als daß ihr die Lebenskraft nützen sollet zum Liebewirken, das euch dann sicher auch geistige Kraft einträgt. Denn geistige Kraft benötigt ihr für euren Aufstieg zur Höhe, für das Ausreifen eurer Seele .... Geistige Kraft geht euch nicht verloren, wenn ihr das irdische Leben beendet habt und jeglicher Lebenskraft verlustig geht .... Geistige Kraft zu erwerben ist eure Erdenlebensaufgabe, und geistige Kraft nehmet ihr entgegen durch Liebewirken, durch inniges Gebet zu Mir und durch Anhören Meines Wortes, das eine direkte Kraftübermittlung ist und das euch wieder nur Meinen Willen kundgibt: euch zu gestalten zur Liebe, ohne welche ihr nicht selig werden könnet.

Glaubet es, daß ihr nur danach trachten müsset auf Erden, eure geistige Kraft zu vermehren. Und glaubet es, daß Ich euch diese Kraft zuführen will und euch darum anspreche. Und wenn euch Mein Wort aus der Höhe ertönt, dann ist das wahrlich eine Gnadengabe von ungewöhnlicher Wirkung, denn sie schenkt euch das, was euch mangelt, was ihr aber nötig brauchet, um auszureifen während eures Erdenlebens, um eingehen zu können in das Reich des Lichtes und der Seligkeit, wenn ihr dieses Erdenleben beendet habt .... Mein Wort, das Ich euch darbiete, ist alles: Es ist das Brot aus dem Himmel, es ist das Manna, das vom Himmel kommt und eurer Seele Nahrung ist .... es ist ein Licht, das die Dunkelheit vertreibt, es ist der Kraftquell, an dem ihr unentwegt das Wasser des Lebens schöpfen könnet .... Es ist der Beweis Meiner Liebe zu euch Menschen, denen Ich gegenwärtig sein kann, wenn auch ihr Mir eure Liebe entgegenbringt ....

Es beweiset euch auch Meine Weisheit und Macht, denn ihr werdet in ein Wissen eingeführt, das euch ein klares Bild gibt von Meinem Wesen .... Mein Wort ist die Anstrahlung Meiner göttlichen Liebekraft, und diese kann niemals ohne Erfolg bleiben, sie muß sich an euch selbst, an eurer Seele, auswirken und euch zur Vollendung führen. Und darum will Ich euch alle ansprechen, darum leite Ich Mein Wort zur Erde und gebe euch nur immer den Auftrag, es weiterzugeben an eure Mitmenschen, und Ich mache euch immer wieder die Bedeutung, die Auswirkung der großen Gnadengabe, verständlich, auf daß ihr Mich anhöret und also Kraft empfanget im Übermaß durch die bewußte Inanspruchnahme Meiner Gnaden, indem ihr das Wort anhöret und auch auslebet, indem ihr Meinen Willen erfüllt, den Ich durch Mein Wort euch künde, weil Ich euch liebe ....

Und ihr sollt es glauben, daß euer Gott und Vater Selbst euch anspricht, denn Ich will Meine Kinder zurückgewinnen, die endlos lange Zeit schon entfernt sind von Mir, Ich will ihnen den Rückweg aufzeigen und ihnen auch die Kraft vermitteln, ihn gehen zu können .... Ich will sie alle wieder aufnehmen in Mein Reich und ihnen die Seligkeiten bereiten, die sie genießen durften im Anbeginn .... Es will der Vater Seine Kinder wiederhaben, die einstens freiwillig von Ihm gegangen sind ....

Amen

BD 2101 empfangen  7.10.1941

Gnaden des Erlösungswerkes ....

Dies sind die Gnaden des Erlösungswerkes, die Jesus Christus den Menschen erworben hat, daß sie ihre Willensschwäche zu überwinden vermögen, daß sie nicht mehr widerstandsunfähig dem Feind ihrer Seele gegenüberstehen, daß ihnen Kraft und Gnade zufließt ungemessen, so sie diese begehren, und daß der geringste Wille zu Gott sie diese Kraft aus Gott auch empfinden läßt und das in vermehrtem geistigen Streben zum Ausdruck kommt.

Der Zustand der Menschheit vor der Erlösung durch Jesus Christus war erbarmungswürdig .... ihr mangelte jeglicher Wille zur Höhe, denn der Glaube fehlte den Menschen an ein Weiterleben nach dem Tode, und ihr Streben galt nur irdischen Vorteilen und körperlichem Wohlbehagen.

Sie glaubten wohl an einen Gott, Der ihnen das irdische Leben gestalten konnte nach Seinem Willen, und also galten ihre Bitten nur der Verbesserung des Erdendaseins. Der Seele und ihrer Gestaltung wurde nicht geachtet, und es ergab dies eine weltlich eingestellte Menschheit, der geistiges Streben fremd war.

Dies war das Werk des Widersachers, der den Willen des Menschen noch zu sehr in seiner Gewalt hatte, der sie aber auch antrieb zur Lieblosigkeit gegeneinander. Um des irdischen Wohllebens willen waren den Menschen alle Mittel recht, und ihr Sinnen und Trachten war böse und lieblos. Und in dieser Zeit stieg der Herr zur Erde .... In dieser Zeit lebte der Mensch Jesus, in Dessen Herzen das Verlangen nach Gott übergroß war und Dessen Lebensziel die Vereinigung mit Gott war ....

Der Zusammenschluß mit Gott war nur möglich in innigster Liebe, und Jesus gab Liebe allen Menschen, Er war unerschöpflich in Seiner Liebe, und Er nahm die ewige Liebe Selbst in Sich auf. Jesus sah die Schwäche der Menschen und daß ihnen der Wille mangelte zum Guten .... Er wußte, daß nur die Liebe ihnen Erlösung bringen konnte und Er predigte Liebe allen Menschen, um sie dadurch der Macht des Widersachers zu entreißen. (Doch der Wille dessen war stärker und so zwang er den menschlichen Willen immer wieder nieder.)

Indem Jesus Christus Seinen Willen völlig dem Willen Gottes unterstellte, indem Er betete: „Vater, nicht Mein, sondern Dein Wille geschehe ....“ machte Er Sich den Willen Gottes zu eigen, Er gab Seinen Willen Gott hin und nahm dem Widersacher die Gewalt über Seinen Willen, und also brach Er durch Seinen Tod am Kreuze den Willen des Widersachers und entwand die Menschheit, für die Er starb, gleichfalls dem Willen dessen, denn es litt der Mensch Jesus den Tod am Kreuze, um dadurch die Menschen frei zu machen von ihrem Peiniger.

Und Gott nahm das Opfer an, und Er gibt einem jeden Menschen verstärkte Kraft, der sich der Gnaden des Erlösungswerkes bedienen will und Gott gleichfalls seinen Willen hingibt .... Denn wer in der Nachfolge Jesu steht, der wird auch das Verlangen haben, dem zu entfliehen, der ihn binden will. Doch erkennt er Jesus Christus nicht an, so gehört er zu jenen, die noch gefesselt sind durch den Willen des Gegners von Gott.

Über jene hat er noch Gewalt und ihr eigener Wille ist nicht stark genug, dieser Gewalt sich zu entwinden. Er wird sich immer wieder beugen unter dessen Willen und kann daher niemals frei werden. Jesus brachte das Opfer für die Menschen, die allein (selbst?) zu schwach waren .... Seinen starken Willen setzte Er dem Willen des Feindes entgegen und diesem Willen konnte der Widersacher nicht standhalten. Denn Jesus nahm die Kraft aus Gott in Anspruch, die Ihm durch die innige Verbindung mit Gott zuströmte.

Und wer Jesus Christus anerkennt als den göttlichen Erlöser, der wird gleichfalls Gebrauch machen können von der Kraft Gottes, denn das ist die Gnade des Erlösungswerkes, daß des Menschen Wille stark wird, um widerstehen zu können .... daß der Mensch die Kraft übermittelt bekommt, die er für den Aufstieg zur Höhe benötigt. Jesus Christus hat den Menschen den Weg gezeigt, der zur Höhe führt.

Auch dies ist eine Gnade, daß der Mensch sich an Ihm ein Vorbild nehmen kann, damit er sein Leben auf Erden nach Seinem Beispiel lebt .... in Liebe und Gerechtigkeit .... Und wem es nun ernst ist um die Nachfolge Jesu, wer sich bemüht, seine Seele zu gestalten nach Seinem Vorbild, wer unentwegt tätig ist in Liebe, wer sein Kreuz geduldig auf sich nimmt und immer nur betet: „Vater, Dein Wille geschehe ....“, dessen Wille wird stark sein und sich dem Feind seiner Seele entwinden.

Denn durch das Anerkennen Jesu als Gottes Sohn und Erlöser der Welt hat er ein Anrecht auf die von Ihm erworbenen Gnaden. Es wird ihm der Weg nach oben leicht werden, er wird ihn niemals ohne Führung zu gehen brauchen, denn immer erstrahlt ihm das Bild des Heilands am Kreuze, und er weiß, daß Jesus Christus für ihn gestorben ist und daß ihm dadurch unermeßliche Qualen erspart geblieben sind. Er weiß, daß nichts ihm zu schwer wird, weil Jesus ihm Kraft vermittelt hat durch Seinen Tod am Kreuze.

Er weiß, daß sein Wille nicht wankend wird, wenn er Ihn um Gnade bittet, und er weiß, daß die Macht des Widersachers geringer geworden ist, daß er ihn überwinden kann, so er will, weil ihm die Kraft zugeht durch eben seinen Willen.

Ist dieser Gott zugewandt, so ergreift ihn die Liebe Gottes und befreit ihn völlig aus der Gewalt des Gegners. Zuvor aber war der Wille des Menschen so schwach, daß er nicht frei wurde aus jener Gewalt. Und diese Willensschwäche erbarmte den Menschen Jesus .... Er setzte Seinen starken Willen dem Gegner Gottes entgegen und hat ihn besiegt. Und der Jesus Christus anerkennt, der wird ihn gleichfalls besiegen, weil er bewußt die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch nimmt ....

Amen

BD 3445 empfangen  23.2.1945

„Wer an Mich glaubt ....“
Gnaden des Erlösungswerkes ....

Die Gnaden des Erlösungswerkes anzufordern ist das Gebot der Stunde. Denn nun wird es sich erweisen, um wie vieles stärker der Wille des Menschen sein kann, der um Jesu Christi Tod willen bittet um Kraft und Gnade. Jesus Christus starb den schmerzvollsten Tod am Kreuze, um den Menschen Leiden zu ersparen. Er nahm das Leid der Menschen auf Seine Schultern, Er trug das Kreuz für sie, und folglich können die Menschen vom Leid verschont bleiben, so sie sich gläubig unter das Kreuz Christi stellen, so sie Jesus Christus anrufen um Seinen Beistand, daß Er ihre Last von ihnen nehme und sie an ihrer Stelle tragen möge. Und es wird der Mensch gekräftigt sein nach diesem Anruf, denn der göttliche Erlöser Selbst vermittelt ihm die Kraft als Gnade Seines Erlösungswerkes.

Und sein Wille wird erstarken, jede Bangigkeit wird von ihm weichen, er wird mit vermehrter Kraft zur Höhe streben, und irdisches Leid wird ihn kaum berühren, weil Jesus Christus es ihm tragen hilft. Doch wie wenige rufen Ihn um Hilfe an .... wie wenige stehen im Glauben an Ihn und Sein Erlösungswerk, und wie selten werden die Gnaden des Erlösungswerkes angefordert und also bewußt empfangen .... Sie rufen Gott, erkennen Ihn aber nicht in Jesus Christus an, und darum hat das Leid auf Erden ein Maß erreicht, das übervoll zu sein scheint .... Und die Menschen müssen es selbst tragen. Sie müssen es auf sich nehmen, weil sie nicht an Ihn glauben .... Und es ist darum die Not so groß, und die Menschheit ist willensschwach, weil sie ohne Jesus Christus ihren Weg geht und darum, als ungeheuer belastet, durch große Läuterungsleiden hindurchgehen muß.

Gott will noch auf Erden den Menschen Gelegenheit geben, Jesus Christus zu erkennen, indem Er sie selbst den Weg nach Golgatha gehen läßt, der ihre Seelenhülle schmelzen soll, der in ihnen den Liebesfunken entzünden soll, auf daß sie nun auch den Weg der Nachfolge Jesu gehen und Ihn Selbst als Erlöser der Welt kennenlernen. Und wenn das Leid nur zu dem Ziel verhilft, daß sie Jesus Christus am Ende ihrer Tage nicht abweisen, dann haben sie viel gewonnen, und sie werden dereinst dankbar sein und auch das Leid segnen, das ihnen diese Erkenntnis eingetragen hat. Doch verringern können sie es auf Erden nur, so sie im tiefen Glauben an Ihn darum bitten, daß Er ihnen das Kreuz tragen helfe ....

Seine Bekenner aber werden jegliche Schwäche des Willens verlieren, sie werden unverzagt durch die Leidenszeit hindurchgehen, denn sie schöpfen die Kraft von Ihm, sie nehmen die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch, und also mangelt es ihnen nicht mehr an Kraft, vermittels derer sie alles meistern, was die Welt von ihnen fordert, und auch vom Leid nicht niedergedrückt werden. Denn Jesus Christus trägt für sie das Leid, Er starb für die Sünden der Menschheit, und also nahm Er auch die Sündenstrafen auf Seine Schultern .... Und es kann der Mensch geläutert aus seinem Erdenleben hervorgehen, so er nur im tiefen Glauben an Ihn um Vergebung der Sünden bittet .... Er bedarf nicht des Läuterungsmittels, des Leides .... während die ungläubigen Menschen nur durch Leid noch gerettet werden können, so sie nicht gänzlich verstockten Sinnes sind.

Die Gnaden des Erlösungswerkes stehen dem Menschen unbegrenzt zur Verfügung, und er kann sie anfordern stets und ständig. Doch wirkungslos bleiben sie an denen, die Jesus Christus ablehnen, und ihr Erdenlos gestaltet sich wahrlich nicht leicht, da es die Zeit des Endes ist, die ausgenützet werden muß, sollen die Seelen noch gerettet werden. Wer an Jesus Christus glaubt, der weiß sich nicht verloren, denn er flüchtet hin zum Kreuz in jeder Not .... Und er wird nicht vergeblich bitten. Sein Leid wird erträglich sein, sein Wille wird gestärkt und seine Kraft zur Überwindung jeder geistigen und leiblichen Not vermehrt werden, und er wird seinen Lebenskampf bestehen, und sein Erdenweg wird erfolgreich sein .... er wird geistig reifen und das ewige Leben gewinnen .... Denn Jesus Christus Selbst hat ihm die Verheißung gegeben: „Wer an Mich glaubt, der wird nicht sterben, sondern das ewige Leben haben ....“

Amen

BD 7033 empfangen  4.2.1958

Wichtigste Gnade des Erlösungswerkes: Stärkung des Willens ....

Allzeit habt ihr einen unversiegbaren Gnadenquell in Jesus Christus, Der für euch Gnaden ohne Maßen durch Seinen Kreuzestod erworben hat. Was ihr aus eigener Schwäche nicht vermögt, das wird euch leicht sein bei Inanspruchnahme des Gnadenschatzes, zu dem ein jeder Zutritt hat, aus dem ein jeder sich versorgen kann nach Bedarf.

Wenn es euch also an Kraft mangelt, irdisch und auch geistig, so steht euch immer der Weg offen zu Jesus Christus, um Ihn zu bitten, eure Kraft zu verstärken und euren Willen so zu richten, daß ihr diese Kraft auch nach Seinem Willen verwertet.

Und Sein Wille ist, daß ihr immer Seines Kreuzestodes gedenket, den Er für euch und eure Sündenschuld erduldet hat .... Sein Wille ist, daß ihr Ihm nachfolget in der Führung eures Lebenswandels, daß ihr sonach die Gnaden Seines Erlösungswerkes in Anspruch nehmet, um ein Leben in Liebe führen zu können .... daß ihr Ihn ständig bittet um Stärkung eures Willens und Zuführen von Kraft, Seinem göttlichen Willen gerecht zu werden ....

Er hat für alle Menschen Gnaden ohne Maß erworben durch Seinen Kreuzestod, aber es müssen diese Gnaden angefordert werden, und sonach muß Er Selbst als Gottes Sohn und Erlöser der Welt anerkannt werden, in Dem Sich die Ewige Liebe verkörperte, um euch Menschen zu helfen, euch von eurem Feind zu befreien, wozu ihr ohne die Hilfe Jesu Christi, ohne Seine Gnadenzuwendung nicht fähig wäret.

Denn ihr seid schwache, lichtlose Wesen, um dieser eurer Schwäche willen vollbrachte Gott das Werk der Erbarmung und wendete euch dadurch ein Übermaß von Gnade zu, die alle Menschen in Anspruch nehmen können. Der Gegner Gottes will euch in Schwäche behalten, und allein seid ihr nicht fähig, euch von ihm zu lösen .... fordert ihr aber die Hilfe Jesu Christi an, so kann Er um Seines Kreuzestodes willen euch mit Kraft versorgen, Er kann euch etwas schenken; doch dieses köstliche Geschenk müsset ihr erbitten und dankend annehmen, wenn es an euch wirksam werden soll. Denn ihr könnet nicht schlagartig erlöst werden, wenn der Wille, frei zu werden von den Fesseln des Gegners, nicht in euch erwacht ....

Aber es wird euer Wille immer wieder angeregt, indem ihr Kenntnis erhaltet von dem großen Liebe- und Erbarmungswerk Jesu .... indem ihr eurer eigenen Schwäche sehr oft bewußt werdet, indem euch ein Weg gewiesen wird, dieser Schwäche Herr zu werden.

Auch das ist eine unverdiente Gnade Gottes, derer ihr achten solltet, denn zwangsweise könnet ihr nicht hingeführt werden zu Jesus Christus, ihr müsset den Weg selbst gehen in freiem Willen. Aber ihr werdet es nicht bereuen, wenn ihr einmal von der Gnadenkraft berührt worden seid und sich euer Blick und euer Verlangen immer wieder hinwendet zu Ihm, Der euch helfen will und kann, sowie ihr nur gleichen Willens seid.

Der Gnadenborn ist unerschöpflich, und wer nur einmal die Bitte gerichtet hat zu Jesus Christus, ihm zu helfen, der wird Seine Hilfe in so vielfacher Art erfahren, es werden die Gnadenströme ihn immer wieder berühren, und es wird sein Wille immer stärker werden, sich von Jesus Christus erlösen zu lassen von Tod und Sünde, von dem Kerkermeister, der seine Seele gefangenhielt schon endlose Zeiten. Ihr Menschen seid völlig bar jeder Kraft schon Ewigkeiten hindurch, doch als Mensch besitzet ihr die Lebenskraft, die aber allein nicht genügen würde, euch frei zu machen von dem Gegner Gottes. Doch diese Lebenskraft befähigt euch, eure Gedanken und Schritte zu lenken zu Jesus Christus, und sie befähigt euch auch, Seinem göttlichen Willen gemäß Werke der Liebe zu verrichten. Ihr benötigt aber zuvor eine Stärkung eures Willens, den der Gegner Gottes noch gebunden hält.

Und diese Willensstärkung ist eine der wichtigsten Gnaden des Erlösungswerkes, und so ihr diese begehret, werdet ihr sie empfangen, und ihr werdet wahrlich fähig sein, euren Erdenlebenszweck zu erfüllen, doch ohne die Hilfe Jesu Christi bleibt ihr schwach und dem Gegner Gottes hörig .... Es müssen die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch genommen werden, will der Mensch frei werden aus seiner Macht und wieder zurückkehren zu Dem, von Dem er einst seinen Ausgang genommen hat ....

Amen

BD 6383 empfangen  22.10.1955

Nützen der Gnaden des Erlösungswerkes ....

Wenig nur werden die Gnaden Meines Erlösungswerkes in Anspruch genommen .... Für alle Menschen bin Ich gestorben am Kreuz, allen kann durch Mein Barmherzigkeitswerk Erlösung werden von Sünde und Tod, kein Mensch ist ausgenommen, es sei denn, er selbst leistet Widerstand dadurch, daß er Mich und Mein Erlösungswerk nicht anerkennt, daß er sich selbst ausschließt aus dem Kreis der durch Mein Blut „Erlösten“ .... daß er dadurch bewußt ein Anhänger dessen ist, der schuld ist an Sünde und Tod ....

Jeder Mensch, der sich unter Mein Kreuz stellt, der seine Sündenlast zu Mir trägt, der wird frei werden; ihm ist das Lichtreich geöffnet, das vor Meinem Kreuzestod verschlossen war. Denn für ihn habe Ich das Sühneopfer geleistet, auf daß er frei werde von aller Schuld. Wer aber Mein Opfer nicht annimmt, der meidet das Kreuz, er steht abseits, und Mein Liebe- und Erbarmungswerk bleibt völlig ohne Eindruck und Wirkung auf ihn .... wenngleich auch ihm das Opfer gegolten hat, wenngleich auch er sich befreien kann von aller Schuld. Aber wider seinen Willen kann er nicht erlöst werden, weil er sich freiwillig auf seiten Meines Gegners stellt.

Allen Menschen galt Mein Erlösungswerk, doch nur sehr wenige nützen es aus .... Es könnte die geistige Not auf Erden nicht solche Ausmaße angenommen haben, wenn Dessen mehr gedacht würde, Der Sich hingeopfert hat für die Menschheit, damit sie zur Seligkeit gelange .... wenn ihr Menschen gedenken würdet der übergroßen Liebe des Menschen Jesus, die euch allen galt, den Menschen der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft .... die Er alle von der großen Schuld erlösen wollte, die sie von Mir trennte.

Der Mensch Jesus war so liebeerfüllt, daß Ich Selbst in Ihm weilen konnte, daß Seine Außenform Mich bergen konnte in aller Fülle und daß Ihm aus der Liebe die Kraft erwuchs, für euch Menschen zu leiden und zu sterben am Kreuz .... Und dieser unendlichen Liebe solltet ihr stets gedenken und auch teilhaben wollen an den Gnaden, die der Mensch Jesus für euch erworben hat .... Sie stehen euch so reichlich zur Verfügung, und ihr brauchet immer nur zu Ihm zu rufen, daß euch Rettung werde, und euer Ruf wird nicht vergeblich sein, denn das Erbarmungswerk wurde nur für euch gebracht, damit ihr Hilfe erfahren konntet in eurer Schwäche, in jeglicher geistigen und irdischen Not ....

Denn ihr solltet frei werden von eurem Kerkermeister, von dem, der euch gefesselt hielt schon ewige Zeiten hindurch und in dessen Banden ihr immer noch schmachtet und ewig schmachten würdet, wenn ihr nicht Mich Selbst als euren Erlöser Jesus Christus anrufet, daß Ich euch befreie .... Warum nützet ihr nicht die Gnaden des Erlösungswerkes? .... Warum bittet ihr Jesus nicht um Stärkung eures Willens? .... Warum traget ihr eure Sündenlast nicht unter Sein Kreuz? ....

Ihr könnet euch nimmermehr allein befreien aus jener Gewalt, ihr müsset Hilfe haben, ihr müsset euch dem Retter Jesus Christus hingeben und dadurch euren Willen bekunden, daß ihr euch löset von Meinem Gegner .... Und es wird euch mit Leichtigkeit gelingen, weil dafür der Mensch Jesus gestorben ist, daß ihr gestärkt werdet zum Widerstand gegen den Feind eurer Seelen .... Aber ohne Mich erreichet ihr nichts, ohne Mich seid ihr zu schwach, und ihr bleibt ewig gefesselt in seiner Gewalt ....

Die Entscheidung habt ihr selbst zu treffen, doch ihr Menschen solltet den göttlichen Erlöser Jesus Christus nicht ablehnen, ihr solltet nicht euch anmaßen, Ihn nur als Mensch zu betrachten, ihr solltet um Aufklärung bitten, wenn euch das Mysterium der Menschwerdung Gottes noch nicht verständlich ist .... ihr solltet die Wahrheit verlangen und anfordern von Gott .... Und das rechte Verständnis dafür wird euch gegeben werden, weil Ich euch alle erlösen möchte, weil Ich für euch alle gestorben bin am Kreuz und darum will, daß ihr Mich und Mein Werk erkennet und anerkennet .... weil Ich will, daß auch ihr frei werdet von Sünde und Tod und eingehen könnet in das Reich des Lichtes, das Ich euch geöffnet habe durch Meinen Tod ....

Amen

BD 5803 empfangen  11.u.12.11.1953

Saulus-Erleben ....
Gnade ....

Ein ungewöhnliches Erleben kann stets als Gnade gewertet werden, weil es immer dazu beitragen kann, die Gedanken eines Menschen in rechter Richtung zu lenken, wie es aber auch ebensogut nur rein irdisch betrachtet und bewertet werden kann und dann eben auch die Gnade an einem Menschen spurlos vorübergegangen ist. Und würdet ihr Menschen all der Geschehen gedenken, die euch selbst betroffen haben, die immer dazu angetan waren, die Verbindung zu suchen und zu finden mit Dem, Der euer Schicksal lenkt .... Würdet ihr in jeder ungewöhnlichen Begebenheit einen Fingerzeig von Mir erkannt haben, dann hätte wahrlich kein Gnadenstrahl ohne Einwirkung euch berührt, und ihr würdet euch ungewöhnlich reich mit Gnade bedacht fühlen ....

Ihr Menschen aber beachtet wenig Meine offensichtliche Führung; ihr erlebet alles als selbstverständlich, und was euch ungewöhnlich erscheint, ist für euch nur Zufall, es ist für euch nur ein sonderbares Zusammentreffen von Ereignissen, die jedoch unbedeutsam sind .... Ihr erwartet Zeichen und Wunder .... ihr beansprucht für jeden einzelnen von euch untrügliche Beweise Meines Seins und Meines Wirkens, die jedoch für eure Seele nicht von Vorteil wären, weil sie an ihrer eigenen Willenstätigkeit gehindert würde und nun von der Erkenntnis getrieben würde zum Wollen und Handeln, von einer Erkenntnis, die sie gewinnen sollte, um segensreich sich auszuwirken. Das was ihr Menschen im Zwang tun würdet, könnte nicht bewertet werden als freiwillige Tat .... Also schalte Ich vorerst alles aus, was als Zwang auf euch wirken könnte, ohne euch aber leer ausgehen zu lassen .... Doch wo eine Seele stark genug ist, daß sie auch ein gewaltiges Erleben nicht als Glaubenszwang betrachtet, dort besteht auch keine Gefahr einer Unfreiheit für diese Seele ....

(12.11.1953) Schwache Seelen würden sich durch ungewöhnliche Gnadengaben beeindruckt fühlen und also auch glauben, so sie zuvor ungläubig waren .... eine starke Seele aber läßt sich nicht erschüttern, denn ein jedes Geschehen ist nicht 100 prozentiger Beweis .... ein jedes Geschehen, das ungewöhnlich einen Menschen betrifft, braucht ihn nicht unbedingt zu berühren, denn er findet viele Erklärungen dafür wie Sinnestäuschung, Gesundheitsstörung, Naturerscheinung .... Er kann sich alles natürlich erklären, wenn er es will, und eine willensstarke Seele wird viel eher diese Erklärung gelten lassen als an einen hundertprozentigen Beweis glauben, als an eine Offenbarung Meinerseits. Doch erschüttern in seinem Denken können solche Vorgänge, die ihn ungewöhnlich berühren, und er kann es lernen, umzudenken .... Er kann die Möglichkeit gelten lassen und nun mit einer solchen Möglichkeit rechnen .... weshalb dann immer noch sein eigener Wille sich entscheiden muß.

Es liegt Mir fern, einen Menschen durch ungewöhnliche Erscheinungen, die als Gnadenstrom bezeichnet werden, zur Wandlung seines Willens zu bewegen so, daß er also glauben muß, was er zuvor nicht glauben wollte .... Doch einer Seele, die nach der Wahrheit ringet, deren Tun und Denken der Wille, das Rechte zu tun, zugrunde liegt .... einer solchen Seele komme Ich zu Hilfe insofern, als daß Ich sie zuvor verwirre und sie nun von neuem ihr Denken ordnen muß und der Mensch nun eine glücklichere Lösung findet als zuvor. Jedem ungläubigen Menschen wird von Mir durch ungewöhnliches Erleben verholfen zur Umstellung seines Denkens. Doch blind gehen die meisten daran vorüber, immer eine rein natürliche Erklärung suchend und sich damit zufrieden gebend .... Also wurden sie von einer Gnade berührt, die sie nicht an sich wirksam werden ließen ....

Ein jeder Mensch hat Sauluserlebnisse, die ihn zu einem Paulus wandeln könnten .... Saulus legte seine Erscheinungen eben aus als eine offensichtliche Offenbarung, und auch die Stimme, die er hörte .... die aber heut genauso in vielen Menschenherzen vernehmbar ist .... war für ihn ohne Zweifel die Stimme Gottes .... Sie tönte aber nicht deutlicher oder überzeugender als heut, wenn Ich einen Menschen anspreche, um ihn zu warnen oder zu mahnen, um ihn zu gewinnen .... Sein Ohr aber hörte darauf, während heut die Menschen ihr Ohr verschließen .... Sein Verstand gab sich Mühe, rechte Schlüsse zu ziehen, also ein geringer Anstoß genügte zur Willenswandlung, und er gab sein Erlebnis so wieder, wie es auf ihn gewirkt hatte .... woran viele Menschen vorübergegangen wären, ohne es auf sich wirken zu lassen ....

Ich kenne eine jede Seele, und Ich gebe einer jeden Seele, was sie benötigt und ihr dienet zur Seligwerdung .... doch nicht jede Seele nimmt an, was ihr Meine Liebe bietet .... nicht jede Seele lässet die Gnaden wirksam werden an sich, doch empfangen kann jede Seele unbeschränkt .... Sie wird aber niemals zwangsmäßig veranlaßt, die Gnade anzunehmen, und darum auch niemals die Willensfreiheit beeinträchtigt durch solche ungewöhnliche Erlebnisse, daß sie glauben muß.

Amen

BD 2488 empfangen  1.10.1942

Mißhelligkeiten des Lebens sind Gnaden ....

Wer sich für Gott entschieden hat, bleibt auch in Seiner Gnade, denn eine jede Mißhelligkeit des Lebens ist Gnade, die seinen Aufstieg zur Höhe fördern soll. Nur durch ständiges Kämpfen kann der Mensch reifen so lange, bis sein Leben ein ununterbrochenes Dienen in Liebe geworden ist. Jeder Widerstand erhöht seine Willenskraft, so er ihn zu überwinden sucht .... er erhöht seinen Tätigkeitsdrang, ohne den das Leben ein Rückgang wäre, weil die Tätigkeit allein der Inbegriff des Lebens ist. Ohne Widerstand aber würde auch der Tätigkeitsdrang erlahmen und das Erdenleben nicht zu dem Erfolg führen, der sein Endzweck ist .... zur Reife der Seele, die nur im Kampf und ständiger Tätigkeit reifen kann .... vorausgesetzt, daß die Tätigkeit ein Dienen in Liebe ist und nicht in zerstörendem Sinn ausgeführt wird.

Wer aber Gott anstrebt, der wird niemals das Gebot der Nächstenliebe außer acht lassen und so auch jede Mißhelligkeit des Lebens zu überwinden suchen, ohne dem Nächsten zu schaden .... also sein Lebenskampf wird durchgeführt werden unter Beachtung des Gebotes der Nächstenliebe. Und dies ist ausschlaggebend, ob alle Nöte und Widerwärtigkeiten des Lebens, die Gott aus Gnade den Menschen auferlegt, auch als Gnade wirken, ob sie als Prüfsteine am Wege des Erdenlebens überwunden werden und also der Seele des Menschen Vorteil eintragen. Denn die Gnade muß auch als Gnade erkannt werden. Wer aber Gott entgegenstrebt, der nimmt alles ergeben an, was ihm von Gott auferlegt wird, und für ihn wird jedes Leid nur ein Liebesbeweis Gottes sein, der ihm die Seelenreife eintragen soll ....

Amen

BD 4117 empfangen  7.9.1947

Großes Leid - Große Gnade ....

Übergroßes Leid ist eine besondere Gnade, wenngleich euch dies unbegreiflich ist; denn Meine Liebe will euch Menschen nicht versinken lassen im Taumel der Welt und stellt diesem gegenüber Stunden finsterster Not, um euch zum Besinnen zu veranlassen, ansonsten die Seele leer ausgehen würde und keinen Erfolg zu verzeichnen hätte in ihrer geistigen Entwicklung. Das Leid ist stets als ein Mittel anzusehen, den Menschen hilflos und seiner Schwäche bewußt zu machen, und sowie das Leid dazu beiträgt, daß sich die Seele Mir zuwendet, daß sie Mich angeht um Hilfe und sich demütig Mir anvertraut, ist es von großem Segen und daher als eine Gnadengabe anzusehen.

Denn das Leid führt zu Mir, während durch die Freuden der Welt sowie jeden irdischen Genuß das Gegenteil erreicht wird. Leid veranlaßt den Menschen zum Beten, und ohne Gebet ist keine Verbindung von euch zu Mir möglich. Ohne Gebet kann euch die Gnadengabe nicht zugeleitet werden, denn das Gebet bekundet den Willen und das Verlangen nach Mir, und also kann Ich dem Menschen entgegenkommen und ihm als Erfüllung seiner Bitte geben, wessen er bedarf. Bleibt aber der Mensch von Leid verschont, so verharrt der Körper in der Abwehr des Geistes, so dieser sich der Seele kundtun möchte, auf daß der Mensch die rechte Führung und Belehrung entgegennehmen kann.

Letzteres aber ist unbedingt nötig für den geistigen Aufstieg, für das Erreichen eines hohen Reifegrades der Seele, daß diese vom Geist unterwiesen wird und also die Seele mit dem Geist sich einet. Dazu muß Ich aber unbedingt mit Meiner Kraft ihr Hilfe gewähren und also vorerst darum angegangen werden, weil der freie Wille des Menschen ausschlaggebend ist, dieser aber wird zur Entscheidung gedrängt im Leid. Es kann das Leid auch ein Menschenherz verhärten, dann treibt der Mensch ab und strebt nicht mehr die Höhe an, und dann gibt es kein anderes Mittel, das erfolgreicher wäre.

Zumeist aber führt das Leid zu Mir hin, zumeist vervollkommnet sich der Mensch durch Leid, und dann hat dieses seinen Zweck erfüllt. Dann aber sollet ihr Mir auch dankbar sein für solches und es auch als Gnade anerkennen, denn es ist irdisches Leid kein Dauerzustand und überaus segensreich, so ihr selbst nur wollet, daß ihr reifet. Dann werdet ihr es Mir danken ewiglich, und im Zustand des Erkennens ist euch auch das irdische Leben leichter erklärlich, und ihr findet euch auch in der großen Notzeit zurecht, denn ihr lebt dann euer Leben nicht mehr allein, sondern mit Mir, weil ihr im Gebet euch Mir erschließet und nun Kraft empfanget, die ihr wieder nützen könnet nach eigenem Willen und nützen werdet mit Sicherheit zum geistigen Aufstieg, wie es eure Bestimmung ist ....

Amen

BD 3169 empfangen  24.6.1944

Vorzeitiges Abscheiden letzte Gnade ....

Ungezählte Seelen gehen in unreifem Zustand bei ihrem Ableben in das geistige Reich hinüber, und ihr Los ist darum wenig beneidenswert. Das Lichtreich ist ihnen verschlossen, und sie sind in einer Umgebung, die ihrem unreifen Zustand angepaßt ist .... die ihnen aber durchaus nicht zusagt, denn in diesen Seelen ist die Ichliebe besonders stark entwickelt, weshalb sie auch auf Erden wenig Liebe am Nächsten geübt haben und keinen hohen Entwicklungsgrad erreichen konnten. Die Ichliebe nun läßt sie ihr mangelhaftes Los besonders schwer empfinden, denn nirgends wird sie diese befriedigen können. Zwar stellt ihr das eigene Verlangen alles vor, was sie sich wünscht, doch sowie sie es zu ergreifen sucht, erkennt sie, daß es nur Trugbilder sind, und diese Erkenntnis ist desto quälender, je verlangender sie die irdischen Güter begehrt.

Sie hat im Erdenleben die Materie noch nicht überwunden und nimmt das Verlangen danach mit in das Jenseits hinüber, und folglich hat sie auch nicht das Bedürfnis, auszuteilen und die Seelen, die ihr Los teilen, zu beglücken, weil sie auch auf Erden wenig Mitgefühl hatte für die Leiden und Sorgen der Mitmenschen. Und doch gewähret Gott auch diesen Seelen noch Gnaden und gibt ihnen erneut Entwicklungsmöglichkeiten, so daß sie auch im Jenseits noch zu höherer Reife gelangen können. Denn durch ihren Hang zur Erde, der allen unreifen Seelen eigen ist, halten sie sich noch vorwiegend in Erdennähe auf, und sie können nun die durch Menschenhand ausgeführten Vernichtungen sehen, sie erkennen daraus die Wertlosigkeit irdischer Güter, sie sehen die irdische Not auf Erden und können sogar dadurch sich veranlaßt fühlen, ihren Hilfswillen zum Ausdruck zu bringen.

Und also trägt die irdische Not bei einzelnen Seelen zur Änderung ihres Denkens bei, und sie überwinden die Ich-Liebe und stehen nun im Anfang ihrer Höherentwicklung im Jenseits. Diese Gnade wird heut unzähligen Menschen noch von Gott gewährt, daß also die Lieblosigkeit der Menschen zwar ihr irdisches Ende herbeiführt, da das Erdenleben nicht genützt wird zum Zwecke der Höherentwicklung der Seelen, daß aber die nun abgeschiedenen Seelen sich dennoch in Erdennähe aufhalten dürfen, um nun an dem Leid und Elend der Menschen ihre Gesinnung zu wandeln, um die Wertlosigkeit irdischer Güter einzusehen und das Verlangen danach zu unterdrücken. Ist aber die Ichliebe außergewöhnlich stark, dann trägt auch diese irdische Not nicht zur Änderung bei, dann wird das Verlangen nur immer heftiger werden nach den Gütern der Welt, und die eigene Phantasie wird ihm alle Dinge vorgaukeln, die das Wesen sich ersehnt.

Dann ist aber auch der Zustand außergewöhnlich quälend, und es ist die Seele in größter Gefahr, sich rückschrittlich zu entwickeln und die letzte Gnade im jenseitigen Reich nicht mehr zu nützen. Es ist diese Gefahr groß, und doch ist das Ableben vor dem letzten Ende für solche unreife Seelen noch eine Gnade, denn dann gibt es keine Möglichkeit mehr, zu reifen im Jenseits trotz niedrigen Reifegrades. Es ist darum das vorzeitige Ableben ein Beweis der göttlichen Liebe, die solchen Seelen noch Rettung bringen möchte, da sie im Erdenleben versagt haben. Es ist ein letztes Mittel, sich zur Liebe zu wandeln, und Gott lässet kein Mittel unversucht, um allem Wesenhaften noch Rettung zu bringen, ehe es zu spät ist. Doch wie es diese Mittel nützet, ist seinem freien Willen anheimgestellt ....

Amen

BD 2450 empfangen  15.u.16.8.1942

Erwerben der Gnaden im Jenseits ....
Tätigkeit in Lichtsphären ....

Die gnadenreiche Zeit des Erdenlebens findet ihren Abschluß mit dem Tode des Menschen, denn nun kehrt seine Seele in das geistige Reich zurück und ist entweder reich gesegnet mit geistigen Gütern oder aber arm und dürftig, je nachdem sie die Gnaden in Anspruch genommen hat, die ihr im Erdenleben zur Verfügung standen. Sowie das Erdenleben beendet ist, hört die Gnadenzufuhr insofern auf, als daß das Wesen nun selbst ringen muß um diese, daß es also erst durch seine rechte Einstellung zu Gott sich erneut Gnaden erwirbt .... daß es also mit göttlicher Gnade, d.h. mit Seiner Hilfe, bedacht wird, so es sich zu Gott bekennt, also durch den Willen zum Liebeswirken sich Seine Liebesausstrahlung erwirbt.

Es ist dies im wahrsten Sinne des Wortes eine Gnade, da die Erdenlebensprobe eigentlich dem Menschen letzte Vollendung bringen sollte und nun Gott aus übergroßer Liebe dem Wesen auch im Jenseits Seine Hilfe nicht versagt, und zwar in der Weise, daß Er dem Wesen einen Einblick gewährt in die Leiden anderer Seelen und dadurch erstere veranlassen will, diesen leidenden Seelen beizustehen. Durch diesen Willen zur Hilfeleistung erwirbt sie sich die Gnade Gottes wieder, die Gott austeilt ungemessen, um die Seelen zu erretten aus finsterster Not. Und die Seele dankt es ihrem Schöpfer, so sie wissend geworden ist, d.h. die Liebesausstrahlung Gottes in Empfang nehmen kann, denn dann ist sie voller Seligkeit und lobt und preiset Gott ununterbrochen ....

(16.8.1942) Die Lichtsphären sind nun dieser Seele zugänglich, sie sind ihre ständige Umgebung. Sie hat keinen Rückgang mehr zu fürchten, sie kann nur in immer hellere Lichtsphären eingehen, niemals aber trübt ein Schatten ihre Glückseligkeit .... Und nun beginnt ihre jenseitige Tätigkeit, die ihr höchste Befriedigung bringt, denn sie führt nur aus, wozu tiefste Liebe sie treibt, und daher ist ihre nunmehrige Tätigkeit beglückend. Es ist eine liebende Seele nur darauf bedacht, Glück zu spenden, also das auszuteilen, was sie selbst beglückt, und da sie selbst den Zustand der Lichtlosigkeit durchgemacht hat und die Unfreiheit qualvoll empfand, will sie in ihrer Liebe den Seelen zu Hilfe kommen, die das gleiche Los ertragen müssen. Denn nun weiß sie auch, daß sie damit den Willen Gottes erfüllt; sie fühlt sich gleichsam vom göttlichen Willen durchdrungen und führt diesen widerstandslos aus.

Und dennoch beschneidet sie den Seelen, die sie zur Höhe leiten möchte, nicht ihre Willensfreiheit. Daher ist ihr Wirken mühevoll und erfordert größte Geduld, doch ihre Liebe läßt sie nicht ermüden, und die Mühe wird auch belohnt, denn sie empfindet größte Seligkeit, so die Seele ihren Einflüsterungen Gehör schenkt und sich zu lösen beginnt von der Welt. Diese Arbeit an den Seelen im Jenseits und auf Erden ist erlösende Tätigkeit, deren Bedeutung der Mensch auf Erden nur selten begreift, denn erst das Wissen um die ewige Glückseligkeit macht die Notwendigkeit einer solchen Tätigkeit verständlich.

Doch sowie die Seele im Jenseits im Bereich der göttlichen Liebesausstrahlung steht, weiß sie auch um ihre Aufgabe und deren Wichtigkeit, und sie erfüllt sie nun mit einer Hingabe, die nur in ihrer Liebe begründet ist. Liebe und Seligkeit sind unzertrennlich, es muß die Seele in Liebe Seligkeit bereiten, weil sie unentwegt Seligkeit empfängt, und sie muß den noch gebundenen Seelen helfen, alle Hindernisse hinwegzuräumen, die der Seligkeit den Zugang verwehren .... Es muß die Seele das Wissen weiterleiten, durch welches auch die unfreien Seelen zur Freiheit gelangen und nun gleichfalls eingehen können in Lichtsphären, in die ewige Seligkeit ....

Amen

BD 4887 empfangen  1.5.1950

Reue der Seelen, die göttliche Gnadengabe ablehnten ....

In großer geistiger Not befinden sich die Seelen, denen Ich nahegetreten bin im Wort, das sie nicht annahmen als Stimme des Vaters. Denn die Fähigkeit zum Erkennen haben sie, nur der Wille fehlt ihnen, ernstlich zu prüfen. Doch einmal kommen diese Seelen zur Erkenntnis, und dann ist die Reue übergroß, ein köstliches Gnadengeschenk von Mir nicht ausgewertet zu haben, und ihre Selbstvorwürfe sind Qualen, die nicht zu ermessen sind. Wem nun Meine Gnadengabe angeboten wird, der ist gewissermaßen berufen zu geistiger Tätigkeit, weil Ich um seinen seelischen Reifegrad weiß, dem Ich zur weiteren Höhe verhelfen will. Er ist fähig zum Erkennen, sowie er willig ist, sich in der Wahrheit zu bewegen.

Er steht also nun an einem Scheidewege, der ewigen Wahrheit oder der Welt entgegenzugehen, und nun ist es sein eigener Wille, welchen Weg er wählet. Ein Mensch nun, der zwei Wege gehen kann und nun von selbst den falschen Weg geht, muß sich dafür verantworten, und dies empfindet die Seele unbewußt und ist darum in Not, wenngleich der Verstand des Menschen solche Bedenken verjagen möchte. Es sind große geistige Widersprüche, die Seele und Verstand nun austauschen, und selig ist der Mensch, so die Seele den Verstand noch überzeugen kann von seinem Irrtum, ehe es zu spät ist, d.h., ehe die Seele die irdische Hülle verläßt.

Doch geht sie in das geistige Reich ein im Zustand der Finsternis, dann brennt das Licht, das ihr Erleuchtung bringen sollte, wie Feuer in ihr, denn das Bewußtsein bleibt ihr auch im Zustand der Unkenntnis, daß sie aus eigener Schuld in der Finsternis weilt, weil sie dem Licht entflohen ist, das ihr Meine Liebe und Gnade anzündete. (1.5.1950) Sie lebt dann in großer Pein, sich sehnend nach dieser großen Gnadengabe, die ihr nicht mehr zugewendet werden kann, so sie einmal verschmäht wurde.

Zwar kann ihr von seiten der Lichtwesen geholfen werden, doch sie erscheinen der Seele nicht als Bringer des Lichtes, sondern der freie Wille der Seele wird in anderer Weise auf die Probe gestellt, so daß sie wieder vor einem Scheidewege steht .... den Lichtseelen zu folgen, die sich zwar nicht zu erkennen geben, ihr aber helfend beistehen wollen .... oder wieder im Starrsinn zu verharren und die Hilfe der Lichtwesen abzulehnen. Wie auf Erden der Mensch nicht gezwungen wird zur Annahme des Lichtes, das von oben zur Erde niederstrahlt, so ist auch im geistigen Reich der Wille der Seelen ausschlaggebend, wie sie sich zu der Hilfe einstellen, die Meine ewige Liebe ihnen immer angedeihen lässet, um sie zur Höhe zu führen.

Auf Erden aber haben sie eine übergroße Gnadengabe in Meinem Wort, das ihnen mit Sicherheit die geistige Reife einträgt. Und darum ist es unverantwortlich, Mein Wort, das aus der Höhe ihnen geboten wird, nicht zu beachten und sich also gleichgültig oder völlig negativ dazu einzustellen. Und verständlicherweise muß es eine Seele äußerst bedrücken, wenn sie das sicherste Mittel zur Erreichung des ewigen Lebens unbeachtet gelassen hat und nun in einem bedauernswerten Zustand in den geistigen Sphären weilt, wo Finsternis herrscht und Unseligkeit.

Doch es war ihr freier Wille, sie hat sich selbst durch ihren Willen den erbarmungswürdigen Zustand geschaffen und muß ihn nun ertragen oder wieder im freien Willen eine Wandlung anstreben, also jede Gelegenheit nützen, die Meine Liebe und Erbarmung im Jenseits ihr schafft, auf daß sie doch noch zur Höhe schreitet und in das Lichtreich eingehen kann, wenn auch erst nach endlos langer Zeit. Ihr Wille allein bereitet ihr das Los in der Ewigkeit .... ihr Wille erweckt die Seele zum Leben, wie er aber auch Anlaß sein kann zum geistigen Tode ....

Amen

BD 2369 empfangen  15.6.1942

Ende der Gnadenzeit ....
Schwerstes Leid ....

Die Gnadenzeit ist bald vorüber, und der Sinn der Menschheit wendet sich nicht. Immer liebloser werden die Menschen, und immer tiefer geraten sie in die Fangnetze des Satans, so daß sie sich gegenseitig zerfleischen und bar jeder Liebe sind. Und es wendet Gott jedes Mittel an, um sie diesem geistigen Tiefstand zu entreißen .... Er nimmt ihnen irdisches Gut, um sie zu lösen von der Materie, und Er sucht sie durch Drangsal aller Art zum Nachdenken zu veranlassen. Er bringt sie in Lagen, wo sie Hilfe-suchend sich an Ihn wenden sollen; doch jedes Mittel schlägt fehl, und der geistige Zustand wird nicht behoben.

Und die Zeit ist nicht mehr fern, da Gottes Zuchtrute die Menschen treffen wird, denn die Gnadenzeit geht ihrem Ende entgegen. Und darum muß die Erde noch unsagbar schweres Leid ertragen, denn es ist dieses Leid eine Gnade, sowie es nicht spurlos am Menschen vorübergeht und der Seele die Rettung bringt. Doch es kann des Menschen Wille nicht gezwungen werden, und so das Leid ihn nicht den rechten Weg finden läßt, gibt es keine Rettung mehr für ihn, und er gehört zu denen, die am Tage des Gerichtes die Macht des Herrn zu spüren bekommen und also für untauglich befunden werden.

Und was diese Entscheidung bedeutet können die Menschen nicht fassen. Sie können es sich nicht vorstellen, daß ihre Seele wieder durch Jahrhunderttausende einen Zustand ertragen muß in unsagbarer Qual. Gott aber, Der darum weiß, läßt nichts unversucht, um ihnen dieses Schicksal zu ersparen, Er kann aber den Willen des Menschen nicht gewaltsam dem Guten zuwenden. Die kommende Not wird aber so groß sein, daß in jedem Menschen das natürliche Empfinden geweckt wird, dem Mitmenschen zu helfen, wenn er nicht jeder Liebe sich völlig entäußert hat. Ist er noch, wenn auch im geringsten Maße, liebefähig, dann wird er angesichts dieser Not erwachen und sich auch liebend betätigen.

Wer jedoch an dieser Not noch vorübergeht, ohne hilfsbereit zu sein, in dem ist jeder Liebesfunke erloschen, und die Möglichkeit eines Aufstiegs gibt es für ihn nicht mehr. Sie sind Gott so fernstehend, daß sie außerhalb der Liebesausstrahlung Gottes stehen, was also das gleiche bedeutet, als daß die geistige Substanz sich wieder verhärtet zur festesten Materie .... Und nun beginnt der Erdenwandel von neuem in größter Qual des Gebundenseins .... Wenn nun zuvor das unsägliche Leid über die Erde kommt, so ist dies noch ein Akt der Barmherzigkeit Gottes, weil Er den Seelen das unvorstellbare Leid eines nochmaligen Erdenwandels ersparen möchte. Doch es wird nicht erkannt als solche, vielmehr ist das Leid ein Anlaß zur verstärkten Ablehnung Gottes, weil die Menschen in ihrer Blindheit den geistigen Zusammenhang nicht erkennen.

Doch darüber Aufschluß gegeben wird zur Genüge, und darum erweckt der Herr Propheten und lässet ihnen alles zuvor ankündigen, Er läßt die Zeit nicht ohne Hinweise herankommen, Er läßt den Menschen ständig Ermahnungen zugehen und sie über den Sinn und Zweck des Erdenwandels in Kenntnis setzen .... Doch sie verschließen ihre Ohren und weisen die göttliche Gnadengabe bedenkenlos zurück, und darum gibt es für diese Menschen keine Rettung mehr, keinen Weg, der sie dem Abgrund fernhält, wenn sie den letzten Mahnungen und Warnungen kein Gehör schenken.

Sie können nur immer aufmerksam gemacht werden, daß der geistige Tiefstand die Ursache des kommenden Leides ist und daß dieser erst behoben werden muß, bevor dem Leid von seiten Gottes Einhalt geboten werden kann. Wer dieser Mahnungen und Warnungen gedenkt, so die letzte Gnadenzeit anbricht, die Zeit des schmerzvollsten Lebens auf Erden .... der wird durch den Anruf Gottes noch in letzter Stunde das Schlimmste von sich abwenden können; er wird nicht zu jenen gehören, die verdammt sind, Ewigkeiten hindurch den Zustand völliger Hilf-losigkeit und unvorstellbarer Qualen zu ertragen ....

Amen

BD 4966 empfangen  12.9.1950

Glaubenskraft ist Gnade, die aber durch den Willen erst wirksam wird ....

Die Gnade des allmächtigen Gottes ist zur Endzeit ungewöhnlich spürbar, wenn sich der Menschen irdisch eine Not bemächtigt, die fast unerträglich scheint, und wer sich nur im Herzen an Ihn wendet, der wird von Seiner Liebe erfaßt und mit Seiner Gnade erfüllt werden. Es wird zunehmen an Erkenntnis der gerechte und sich zu Gott bekennende Mensch, und dieses Erkennen allein schon ist eine Gnade, verhilft sie dem Menschen doch zur Glaubensstärke und daraus folgend zur Widerstandskraft. Es wird sich der Mensch nicht mehr schwach fühlen, der die Gnade Gottes in Anspruch nimmt, er wird bewußt leben in der Hoffnung auf baldige Rettung aus der Not.

Glaubensstärke ist eine Gnade, denn der Mensch selbst wird in dieser großen Not der Endzeit nicht mehr so an sich arbeiten, daß er von selbst zum verstärkten Glauben gelangt; doch Gott ersieht den Ihm zugewandten Willen und hilft dort auch, wo der Mensch schwach ist, er legt ihm einen Glauben ins Herz, der unerschütterlich ist und der ihm die letzte Zeit auf Erden ertragen lässet. Er legt ihm den Glauben ins Herz .... das soll aber nicht heißen, daß Gott wahllos gläubig werden lässet durch Seine Gnade. Die Glaubenskraft ist wohl eine Gnade, die aber nur wirksam wird an dem, der glauben will und Gott um Hilfe bittet in seiner Schwäche. Gottes Gnade und Barmherzigkeit könnte wahrlich jeder Mensch erfahren, doch den Ihm zugewandten Willen setzt es voraus, und dieser ist Gott erkenntlich zu jeder Stunde.

Es wird eine Notzeit sein, die euch Menschen auf Erden noch nicht vorstellbar ist, und es werden die guten Menschen sich fürchten vor ihren Mitmenschen, die zu wahren Teufeln geworden sind. In dieser Angst und Furcht werden sie schwach werden und bittend zu Gott rufen. Dann werden sie Seine Gnade offensichtlich spüren, es wird sie eine Zuversicht und ein Friede erfüllen, und jede Schwäche wird vorüber sein .... Sie fühlen Seine Gegenwart und geben sich vertrauensvoll in die Hände Gottes. Nur der Ruf im Geist und in der Wahrheit genügt, um Gottes Gnadenzuwendung in der Endzeit erfahren zu können, und von Stund an gehen die Menschen leichter ihren Weg, weil sie es spüren, daß sie ihn nicht mehr allein wandeln ....

Gott erkennen zu wollen und Ihm zuzustreben macht den Menschen auch zum Nutznießer göttlicher Gnade, dann kann er nicht mehr schwach sein, dann betrachtet er alles mit Augen des Wissenden, und in sein Herz kehrt jene Ruhe ein, die als Friede in Gott bezeichnet werden kann, denn ständig ist er nun im Geist mit Gott verbunden, ständig fühlt er den Vater neben sich, ständig spürt er Seine Kraft und Macht, und er weiß, daß es dem Ende entgegengeht, daß jeder Tag ihm Erlösung bringen kann aus irdischer Not, daß er durch ein Wunder gerettet wird .... Er weiß, daß das Kommen des Herrn in den Wolken seiner irdischen Not Ende bedeutet, und er erwartet es mit gläubigem Herzen, denn sein Glaube hat nun jene Kraft, die ihn befähigt, auszuharren und Gott treu zu bleiben bis zum Ende ....

Amen

BD 7821 empfangen  9.2.1961

Gott setzt verstärkte Gnaden dem Wirken des Gegners gegenüber ....

Die Macht des Gegners in der Endzeit ist groß, doch nur deshalb, weil ihr Menschen selbst ihm diese Macht einräumt. Sein Anhang .... also alles Geistige, das noch unerlöst als Mensch über die Erde geht .... stützt ihm selbst diese Macht, sowie es in seinem Willen tätig ist, sowie es sich von ihm beeinflussen läßt, der nur in der Zeit als Mensch auf dessen Seele seinen Einfluß ausüben kann. Sowie ihm der Mensch jedoch Widerstand leistet, besitzet er auch keine Macht über diesen, denn geistiger Zwang ist ihm unmöglich, da es um den freien Willensentscheid des Menschen geht.

Ihr könnt also niemals sagen, von dem Gegner Gottes überwältigt worden zu sein wider euren Willen, sondern lasset ihr euch von ihm beeinflussen und zu schlechtem Wirken mißbrauchen, dann ist dies euer freier Wille .... Ihr also stärket ihm seine Macht .... Und das tritt immer mehr in Erscheinung, je näher das Ende ist. Ihr wehret euch nicht gegen seinen Einfluß, ihr seid immer bereit, seinem Drängen nachzugeben, und ihr bestärket daher seine Macht, die er in schändlichster Weise nun nützet, indem er immer mehr die Menschen vom Glauben an Gott abzubringen sucht, indem er die Menschen antreibt zu schändlichsten Taten.

Und der Mensch wehrt sich nicht .... und könnte es doch tun, wenn er nur Jesus Christus anrufen möchte um Hilfe wider ihn .... Ein solcher Ruf wird niemals vergeblich sein, es wird der Mensch Kraft empfangen zum Widerstand, er wird das Böse erkennen, das ihn herabziehen will, er wird Widerstand leisten, und er wird sich immer mehr Gott zuwenden, hat er einmal diesen Versuch gemacht, um freizukommen vom Gegner.

Aber nur wenige Menschen suchen Hilfe bei Jesus Christus. Wenige nur erkennen das Spiel des Gegners und suchen es zu verhindern .... Er hat das Übergewicht, die Menschen sind ihm zumeist verfallen, und darum wird der Abfall von Gott, der Abfall vom Glauben an Jesus Christus als göttlichen Erlöser, immer größer und offensichtlicher, denn das ist des Gegners letztes Ziel, den Menschen jeglichen Glauben zu nehmen. Und sein verstärktes Wirken in der Endzeit ist Anlaß, daß auch Gott verstärkte Gnaden über die Menschen ausschüttet, um denen zu Hilfe zu kommen, die sich dem Gegner nicht ergeben wollen, jedoch hart bedrängt werden.

Diesen gehen Gnaden über Gnaden zu, ihnen wird Kraft zugeleitet zum Widerstand, und Gott Selbst steht ihnen zur Seite, so daß sie nicht zu erliegen brauchen .... Darum spricht Gott auch die Menschen an .... Er läßt ihnen erneut Sein Wort zugehen, Er spricht durch den Mund eines Dieners zu ihnen, und Er gibt ihnen außergewöhnliche Kraft durch die Zuleitung Seines Wortes. Und so kann sich jeder Mensch frei machen von der Gewalt des Gegners, der es nur ernstlich will. Denn der Wille des Menschen ist ausschlaggebend, der Wille allein beschneidet dem Gegner die Macht oder stärkt sie, und der Wille des Menschen ist frei.

Aber die Kraft zum Widerstand muß sich der Mensch auch anfordern, um dadurch seinem zu Gott gerichteten Willen Ausdruck zu geben .... Er muß die Verbindung suchen mit Jesus Christus und in dieser Verbindung bleiben, weil er dann auch verbunden ist mit Gott Selbst, Der Sich in Jesus Christus verkörpert hat .... Denn Gott und Jesus Christus ist eins .... Und sowie ihr Menschen nur daran glaubt, werdet ihr auch ständig euch Kraft erbitten und niemals dem Verderbenswillen des Gegners ausgeliefert sein, denn Jesus Christus .... Den ihr nun anerkennt .... hat ihn überwunden, und Seiner Macht muß er weichen.

Und er wird auch von euch ablassen müssen, sowie ihr euch an Jesus Christus haltet, denn stehet ihr auf Dessen Seite, dann hat der Gegner euch auch unwiederbringlich (ruf?) verloren an Ihn, dann streitet Gott Selbst an eurer Seite, und ihr werdet Sieger sein und ihn nicht mehr zu fürchten brauchen, er wird ablassen von euch, weil er Gott und Sein Licht flieht ....

Amen

BD 4715 empfangen  16.8.1949

Außergewöhnliche Gnadengabe verpflichtet zum Weitergeben ....

Die Gnade, geistig belehrt zu werden, wird nicht willkürlich einem Menschen zugewendet, sondern bedingt immer zuvor den Willen, diese geistige Belehrung ihrem Zweck entsprechend zu nützen. Also müssen stets die Belehrungen, d.h. das dadurch gewonnene Wissen, weitergeleitet werden, auf daß auch die Mitmenschen in den Segen dessen kommen, was von oben einem Menschen geboten wird. Dann also wird die Gnade auch wirksam am Menschen, dann wird er reifen an seiner Seele. Daher ist also einerseits der Empfänger geistiger Kundgaben begnadet in ungewöhnlichem Maße, jedoch es besteht für ihn eine Verpflichtung, der er unbedingt nachkommen muß, ansonsten die Gnade Gottes an ihm wirkungslos bleibt.

Und so muß nach allen Richtungen hin geworben werden mit diesem von Gott empfangenen Wissen, es muß Verbreitung finden, es muß an alle Türen getragen werden und dargeboten, doch frei bleibt es, ob die Boten freudig aufgenommen und angehört werden, denn eine jede Gnadenwirkung bedingt freien Willen. Sind aber die Wahrheitsträger bemüht, das göttliche Wort weiterzugeben, dann werden sich viele Türen öffnen, viele Herzen werden aufnahmewillig und fähig sein, viele also gleichfalls sich an der Gnadengabe beteiligen dürfen, und die Seelen werden reifen.

Wer rege arbeiten will für das Reich Gottes, der wird stets ein Arbeitsfeld finden, und nun muß er sich auch würdig erweisen der unverdienten Gnadengabe, die ihm zugefallen ist .... er muß reden überall und des göttlichen Wirkens Erwähnung tun, er muß Sein Wort vermitteln allen denen, die willig sind, Gott anzuhören und doch nicht Ihn direkt zu hören vermögen. Und es wird das lebendige Wasser erquicken und laben alle, die hungrig und durstig sind .... Und so erkennt erstmalig eure Aufgabe; glaubet es, daß sie wichtig und bedeutsam ist und daß ihr darum diese Aufgabe vor die irdische setzen sollet; glaubet es, daß ihr geführt werdet und euch alles so trifft und bewegt, wie es nötig ist für eure geistige Arbeit; glaubet es, daß Gott euch stets nahe ist und eure Wege lenket, daß Er Selbst die Menschen zusammenführt, die zusammen wirken sollen oder reifen sollen aneinander, und betrachtet nichts als Zufall ....

Es ist alles göttliche Fügung, bestimmt seit Ewigkeit, weil es seit Ewigkeit so und nicht anders als gut erkannt ist. Und mag es euch noch so unwirklich erscheinen, es ist das Geistige das einzig wirkliche, während alles irdisch-Weltliche nur ein Schein ist, der verblaßt, so Gott es will, der nichts beständiges aufweiset und gebären kann, so nicht das geistige Licht aufleuchtet und lebenerweckend wirket. Wer dazu bestimmt ist, für das geistige Reich tätig zu sein, dessen Weg wird immer nur dem Ziel zuführen, das Erlösung irrender Seelen heißt.

Alles wird sich in seinem Leben so abspielen, daß den Mitmenschen Gelegenheit geboten ist, Einblick zu nehmen in die Wahrheit und daß sie hingewiesen werden auf ihre Erdenaufgabe .... sich selbst durch die Liebe zu erlösen .... Wer daher in diesem Sinne tätig ist, daß er den Mitmenschen zur Erlösung verhilft, der wird als rechter und emsiger Arbeiter im Weinberg des Herrn auch Seinen Segen empfangen jetzt und dereinst im geistigen Reich ....

Amen

BD 2136 empfangen  1.11.1941

„Der Mensch vermag nichts ohne göttliche Gnade ....“
(Gefahr)

Der Mangel an Kraft wird dem Menschen bewußt, sowie er gläubig ist, denn dann erkennt er sich selbst als ein schwaches Geschöpf ohne die Gnade Gottes. Folglich braucht einem gläubigen Menschen die eigene Schwäche nicht besonders vorgehalten werden, denn er wird selten sich selbst für fähig halten, aus eigener Kraft zu Gott gelangen zu können. Der gläubige Mensch sieht in Gott das erhabenste und vollkommenste Wesen und ist sich seiner Niedrigkeit und Schwäche bewußt. Er wird also stets die Kraft zu seinem Erdenlebenswandel, zum Aufstieg zur Höhe, von Gott erbitten. Er wird Gott um Gnade bitten, weil er weiß, daß er ohne die göttliche Gnade nicht zur Höhe gelangen kann.

Mangelt es jedoch dem Menschen an Glauben, so sieht er sich auch nicht als kraftloses Geschöpf an. Er ist vielmehr der festen Überzeugung, daß es an ihm allein liegt, das zu erreichen, was er sich vornimmt, sei es irdischer oder geistiger Erfolg. Zumeist strebt er nur irdischen Erfolg an, und geistiges Streben ist ihm unwichtig. Für ihn aber ist es geradezu eine Gefahr, so ein geistiger Erfolg nur mit einer Gnadenzuwendung begründet wird. Denn da er sich selbst als kraftvoll ansieht, hat er keine Bedenken, daß er unfähig wäre, sich nach Gottes Willen zu gestalten, und macht daher sein seelisches Reifen abhängig davon, ob Gott ihn erwählt, d.h. ihm Seine Gnade zuwendet .... also ihn bestimmt hat zur Seligkeit.

Und somit schaltet er seinen freien Willen aus, der ihn die Gnade erbitten läßt. Er hat keinen tiefen Glauben und kann und will daher diese Lehre nicht glauben, wenn ihm die Kraftlosigkeit vorgehalten wird .... andererseits aber wartet er auf die göttliche Gnade, die ihn ohne sein Zutun ergreift, so dies göttlicher Wille ist.

Der rechte Glaube läßt den Menschen in der rechten Weise beten, voller Demut und Ergebung in den Willen Gottes, jedoch immer ist es der eigene Wille, der ihn zum Beten veranlaßt, während der ungläubige Mensch nicht selbst tätig wird, sondern wartet auf das, was er erbeten, d.h. anfordern soll von Gott. Und es kann diese Einstellung die Folge sein davon, daß dem Menschen gelehrt wird, er vermag nichts ohne die göttliche Gnadenzuwendung, und er tut daher auch nichts, um dieser Gnade würdig zu werden ....

Die Lehre, daß der Mensch nichts vermag aus eigener Kraft, bestimmt ihn nicht zum Bitten um Zuwendung der Kraft, sondern sie bestimmt ihn zu untätigem Warten, und es ist daher besser, ihm nur die Schwäche des Willens vorzuhalten, auf daß er bemüht ist, diese Schwäche zu beheben, und nun im Gebet um Stärkung des Willens ringt. Denn die Kraft kann ihm von Gott zugewendet werden, der Wille aber kann nicht zwangsweise zum Tätigwerden angeregt werden. Er muß aus eigenem Antrieb Gott anstreben, dann geht ihm auch die göttliche Gnade zu, und er erkennt seine Schwäche der ewigen Gottheit gegenüber ....

Amen

BD 1807 empfangen  12.2.1941

Die göttliche Gnade muß erbeten werden ....
Nicht wahllos ....
(Prädestination)

Wer sich zu Mir hingezogen fühlt, wer in jeder Not und Trübsal zu Mir flüchtet, dessen Bitten will Ich erhören. Denn er erkennt Mich als seinen Vater an, und sein Flehen ist kindlich und vertrauend. Und immer ist der Vater bereit, die Not Seiner Kinder zu verringern, und so will auch Ich euch erretten und euch den Frieden geben. Es ist nur um eurer Seelen willig nötig, daß ihr in Bedrängnis kommt, auf daß ihr Mich suchet und eure Herzen den Ruf zu Mir emporsenden. Denn nur das Leid bringt euch Mir näher. Verlassen seid ihr jedoch niemals, so ihr nur Mich nicht aufgebet, so ihr euch nicht von Mir abwendet. Und darum vertrauet allzeit auf Meine Liebe, und harret, bis euch Hilfe kommt.

Des Menschen eigener Verdienst ist es niemals, so er zur Höhe gelangt, sondern es bewirkt dies die Gnade Gottes. Es darf den Menschen aber nicht abhalten, an sich zu arbeiten, er darf niemals denken, daß er nun nichts dazu tun braucht, sondern sich nur auf die Gnade Gottes verlassen kann. Er wird nur dann der Gnade Gottes gewürdigt werden, wenn er durch seine Taten, durch sein Verhalten, sein Denken und Handeln den Beweis erbringt, daß er zur Höhe will. Dieser Wille, der ihn nun im Gebet die Hilfe Gottes erbitten läßt, trägt ihm nun die Gnade ein, die wieder die Vervollkommnung der Seele nach sich zieht.

Es ist also die göttliche Gnade keineswegs ein Geschenk Gottes, das dem Menschen wahllos zugeht, womit also der eine Mensch bedacht wird, während der andere Mensch darben müßte .... Nein, die göttliche Gnade steht jedem Menschen ungemessen zur Verfügung. Es wird kein Mensch vergeblich die Gnade Gottes erbitten. Nimmermehr aber kann sie dem Menschen vermittelt werden, ohne daß sie angefordert wird, und darum wird das einzige Verdienst des Menschen darin bestehen, daß er sich immer und immer wieder im Gebet an den himmlischen Vater wendet und demütig um Dessen Gnade bittet. Alles übrige bewirkt dann die Liebe Gottes selbst an einem Menschen, der also seinen Willen Gott dahingab und die Kraftzufuhr von Gott bewußt in Anspruch nimmt.

Und es ist daher irrig, anzunehmen, daß Gott je nach Belieben den Menschen Seine Gnade zuwendet .... Es wäre dies ein Akt größter Ungerechtigkeit, denn es könnten dann nur immer die Menschen selig werden, die durch göttliche Gnade auserwählt wären. Es würde dann also das bewußte Streben nach der Vollkommenheit jeden Sinn verlieren, denn es könnte verständlicherweise die Frage dabei aufgeworfen werden: Gehöre ich zu denen, die Gott auserwählt hat für das ewige Reich? .... Es müßte eine solche Anschauung dazu führen, daß der Mensch die Seelenarbeit vernachlässigt und immer nur den Einwand geltend machen möchte, daß nur die göttliche Gnade ihn frei machen könne, diese aber nicht errungen werden kann, sondern der Mensch in Ruhe und Geduld warten müsse, bis die Gnade Gottes ihm zufließe, und so das nicht der Fall ist, er verlorengehen müsse auf ewig ....

Wer diese Anschauung hat, ist in einer entsetzlichen geistigen Verfassung. Er muß zweifeln an der Liebe Gottes, an Seiner Güte und Barmherzigkeit, er müßte ferner sein Erdenleben als nutzlos ansehen, so nicht die Gnade Gottes ihm beschieden ist .... Und dabei hat es der Mensch selbst in der Hand, sich der göttlichen Gnade unbeschränkt zu bedienen. Es steht jedem Menschen frei, sooft er will, zu Gott zu kommen, d.h., im Gebet alles das anzufordern, was schlichthin Gnade genannt wird.

Je inniger es darum bittet, desto reichlicher bedenkt Gott das Erdenkind und nun erst kann es so auf Erden wandeln, wie es Gott wohlgefällig ist .... Es ist also sein Lebenswandel dann wohl nicht mehr eigenes Verdienst, aber daß er diesen so führen kann, wie er es nun tut, ist nun das Wirken der göttlichen Gnade, .... Bitten kann ein jeder Mensch, also wird er auch empfangen seinem Gebet entsprechend. Er wird mit der Gnade Gottes bedacht werden und nun erfolgreich den Weg zur Höhe zurücklegen ....

Amen

BD 3714 empfangen  15.3.1946

Gebet um Gnade und Kraft ....

So ihr euch innig an Mich wendet um Zuleitung von Kraft und Gnade, empfanget ihr auch solche ungemessen, wenn auch zuweilen nicht als sofortige Hilfe erkennbar, weil Gnade und Kraft die Seele mehr berührt als den Körper. Es kann der Mensch als solcher noch Drangsalen ausgesetzt sein, die aber die Seele nicht so hart empfindet, so daß der Mensch auch in größter Not ruhig und besonnen bleibt, weil seine Seele stark ist, und dennoch die körperliche Drangsal überwunden werden muß. Also nehme Ich nicht immer diese dem Menschen ab, gebe ihm aber die Kraft, zu tragen, was Ich ihm auferlege. Und er wird nichts so schwer empfinden wie ein Mensch ohne Glauben, der nicht Meine Kraftzuwendung begehrt und erbittet. Nicht das Unglück selbst macht die Größe dessen aus, sondern der Zustand des Menschen, der, so er kraftlos ist, jede Not doppelt schwer empfindet.

Meine Gnade und Kraft aber steht euch Menschen ständig zur Verfügung, und so ihr euch ihrer bedienet, wird auch das schwerste Erdenleben für euch ertragbar sein und immer von Nutzen für eure Seele. Denn deren Hülle wird langsam aufgelöst, was Meine Kraft und Gnade bewirket .... Denn sowie sich der Mensch Mir anschließet, sowie er sich Mir verbindet durch sein Gebet um Kraft und Gnade, kann Ich Selbst Mich ihm mitteilen in Form von Kraftzufuhr, und im gleichen Maße, wie Ich an seiner Seele tätig sein kann, verringert sich sein materielles Streben .... Denn Meine Gnadenkraft drängt die Seele dem Geist in sich entgegen und von materiellen Gütern hinweg.

Und darin kommt Meine Gnade und Kraft zur Auswirkung, daß sie den Menschen innerlich festigt, ihn von der Außenwelt löset und er Fühlung sucht mit dem Geist in sich und also geistigen Fortschritt erzielt, so er irdische Not mit Meiner Unterstützung, mit Zufuhr von Gnade und Kraft zu heben sucht. Niemals bleibt eine solche Bitte unerfüllt, niemals geht ein Mensch leer aus, der sich Mir mit dieser Bitte naht. Und er wird es auch stets erkennen, um wie vieles kraftvoller er ist nach innigem Gebet zu Mir, wenngleich die irdische Not noch nicht behoben ist. Doch diese bezwecket einerseits, daß der Mensch seine Schwäche und Kraftlosigkeit erkenne und sich Dem zuwende, Der sie beheben kann, wie sie aber andererseits auch den Glauben stärken soll, so offensichtlich Hilfe kommt nach innigem Anruf zu Mir.

Eine Mir zustrebende Seele ziehet immer geistigen Vorteil aus der Not des Leibes, weil sie sich stets zu Mir flüchtet und jedes innige Gebet ihr Kraft und Gnade einträgt, die je nach ihrem Reifezustand nun zur Auswirkung kommt .... sichtbar und fühlbar auch für den Körper oder aber nur der Seele spürbar, wie es Meine Weisheit und Meine Liebe für zweckvoll erachtet. Doch ohne Kraft lasse Ich keinen, der sie von Mir erbittet .... Denn jede Bitte um geistiges Gut erhöre Ich und, so es euch zum Segen gereichet, auch die Bitten um irdische Hilfe. Und so werdet ihr auch in größter Not Mich spüren können, ihr werdet nicht mutlos und verzagt zu sein brauchen, so ihr euch vertrauensvoll Meiner Liebe und Gnade empfehlet, so ihr Meine Kraft in Anspruch nehmen wollet und dies durch innige Zwiesprache mit Mir bezeuget.

Ich kenne alle eure Nöte, eure Schwächen und Zweifel, doch Ich will, daß ihr euch deren entäußert im Gebet zu Mir, auf daß ihr auch inne werdet, wenn jene durch Meine Liebe, durch Meine Kraft- und Gnadenzuwendung behoben wird .... auf daß ihr Mich erkennen lernet in allem, was euch berühret. Ich spreche durch die Not zu euch, wie Ich auch Mich zu erkennen gebe durch die Hilfe .... Und so ihr innig mit Mir verbunden bleibet, wird euch keine Not schrecken, und erscheinet sie noch so groß, weil euch jedes Maß von Kraft und Gnade zur Verfügung steht durch Meine Liebe. Ich betreue euch bis an euer Lebensende, leiblich und geistig, und so ihr dies ungezweifelt glaubet, wird jede Furcht einer großen Not gegenüber von euch fallen, denn ihr werdet sie überwinden jederzeit mit Meiner Gnade und mit Meiner Kraft ....

Amen

BD 4956 empfangen  25.8.1950

Zurückweisen der Gnadengabe Gottes ....
Finsternis ....

Die Gnade Gottes darf nicht zurückgewiesen werden .... Bedenket diese Worte, und dann werdet ihr es verstehen, daß die Menschen durch Leid und Elend gehen müssen, um auf einem anderen Wege zum Ziel zu gelangen, was sie mühelos erreichen könnten durch Nützung Meiner Gnade. Ich ringe um eine jede Seele, Ich will nicht, daß sie verlorengehe, und darum trete Ich ihr mit Meiner Gnade immer wieder entgegen; Ich will ihr helfen, zum Ziel zu gelangen, weil Ich weiß, daß sie allein zu schwach ist, ernstlich das Ziel anzustreben, sich zu erlösen.

Wo ihr also dazu die Kraft mangelt, spendet Meine Liebe ihr Gnade ohne Maß, und sie braucht nur sich ohne Widerstand der Wirkung Meiner Gnade hingeben, sie braucht nur sich ziehen zu lassen von Meiner Liebe und also die Gnadengabe nützen .... Und sie wird gerettet sein für ewig. Doch in ihrer Blindheit erkennen die Menschen nicht Meine Liebe und weisen daher auch Meine Gnade zurück. Ich aber habe dennoch Erbarmen mit ihnen und trage ihrem Dunkelheitszustand Rechnung, denn Ich verdamme die Menschen nicht, nur sie selbst befreien sich nicht aus den Fesseln des Satans, die gleich sind der Verdammnis, weil sie völlige Gottferne bedeuten.

Ich habe Erbarmen mit den blinden und unwissenden Menschen und trete ihnen deshalb immer und immer wieder in den Weg. Sie weisen Mich und Meine Gnadengabe wohl ab, aber ihnen mangelt es an der Erkenntnis dessen, was sie tun, und darum verstoße ich sie nicht, sondern werbe um sie fort und fort. Wer aber Meine Gnade zurückweiset, sie aber erkannt hat als Gnade, der versündigt sich wider Meine Liebe und hat kein Erbarmen zu erwarten. Auch ihm trete Ich zwar immer wieder näher, doch weit schwerer zu erkennen als zuvor, weil Ich mit schmerzvollen Mitteln sein Herz zu erweichen suche und er Mich in solchen Mitteln nur schwer zu erkennen vermag.

Auch das Leid ist eine Gnadengabe, weil es den Menschen zu Mir führen soll, so er den Weg allein nicht findet oder nicht gehen mag. Und so werdet ihr auch verstehen, daß eine kostbare Gabe von Mir aus nicht zweimal dem Menschen geboten wird, der sie zurückweiset und doch die Erkenntnis hatte, also ihren Wert gar wohl zu schätzen weiß. Er wird sich verantworten müssen entsprechend der Gnadengabe, die er zurückgewiesen hat. Er wird aber auch in Finsternis wandeln, weil das Licht, das Ich ihm darbot, verlöscht ist durch eigene Schuld und nun die Finsternis weit tiefer ist als zuvor.

Ich leite das Licht vom Himmel zur Erde nieder, und wer von seinem Strahl berührt wird, der kann sein Inneres erleuchten und die geistige Finsternis verjagen. Es ist ein unermeßliches Gnadengeschenk, das Ich austeile auf Erden, und Meine Weisheit kann es wahrlich erkennen, wer dieses Lichtes Hüter sein kann. Doch niemals ist Mein Wille bestimmend, daß der Mensch dieses göttliche Licht in sich aufnimmt und sich selbst dadurch Helligkeit schaffet .... Doch daß er es als Licht aus den Himmeln erkennen kann, wenn er es erkennen will, das ist die Wirkung dieser Gnadengabe, die an jedem Menschen in Erscheinung tritt, der Mir ernsthaft zustrebt und also alle Mittel nützet, die ihm Meine Liebe darbietet.

Und so kann also die Unkenntnis nicht als Entschuldigung vorgeschoben werden, wenn der Mensch sich verantworten muß für seinen recht oder falsch genützten Willen. Sondern der Widerstand der Seele gegen Meine Liebe und Erbarmung wird offensichtlich werden und also auch seine Zugehörigkeit zu Meinem Gegner, der von unten ebenso auf den Menschen einwirket und ihn zum Ablehnen Meiner Gnadengabe antreibt.

Der Mensch ist frei, er wird weder von oben noch von unten gezwungen, wo es um die geistige Entwicklung der Seele geht. Und so wird ihm auch eine Gnadengabe nimmermehr aufgedrängt, nach der er nicht die Hände verlangend ausstreckt, doch ob sie ihm jemals auf Erden wieder dargeboten wird, ist zweifelhaft, denn nur eine reuevolle Seele, die Mich innig darum bittet, kann wieder von der Lichtstrahlung berührt werden. Doch wer einmal Meine Gnade zurückweiset, der gerät in tiefste Finsternis und wird jegliches Licht scheuen, weil ihn der Fürst der Finsternis nach unten zieht und er dessen Macht und Kraft sich widerstandslos ergibt ....

Amen

BD 8752 empfangen  13.2.1964

Seligkeit aus Gnade ....

Wahrlich, ihr könnet nur aus Gnaden selig werden .... Begreifet es, daß ihr alle freiwillig den Tod gewählt hattet, als ihr Mir eure Liebe aufkündigtet, als ihr abgefallen seid von Mir und dadurch euch versündigtet wider Mich und in die Tiefe gefallen seid .... Dieser Abfall von Mir hat einmal stattgefunden, ansonsten ihr nicht auf dieser Erde wandeltet, denn euer Sein als Mensch ist erst die Folge jenes einstigen Abfalles von Mir. Ihr selbst also wieset Mich und Meine Liebe zurück, und diese Sünde lastet mit solcher Schwere auf euch, daß ihr selbst sie niemals abtragen könnet .... daß darum Jesus Christus zur Erde kam und das Erlösungswerk am Kreuz für euch vollbracht hat, das eure Urschuld tilgte.

Ihr seid aber ursprünglich aus Meiner Liebe hervorgegangen, und diese Liebe lässet auch nicht mehr von euch .... Diese Liebe verschenkt sich euch immerwährend, sie tut alles, um euch wieder zu sich zurückzuziehen, und eurer großen Sündenschuld wegen ist daher jedes Liebewerk an euch eine „Gnade“, ein unverdientes Geschenk, das Ich euch zuwende, um euch wieder zur Seligkeit zu verhelfen .... Nur aus Gnaden könnet ihr selig werden, denn alles muß von Mir aus geschehen, weil ihr selbst euch in völliger Kraftlosigkeit befindet und nicht mehr fähig seid, euch aus der Tiefe zu erheben, in die ihr selbst euch gestürzt habt .... Ich muß euch Kraft zuwenden, und Ich muß euch fortgesetzt ziehen .... empor zur Höhe.

Wo Ich strafen sollte, lasse Ich Gnaden walten, wo Ich Mich euch versagen sollte, verschenke Ich Mich euch, wenngleich ihr selbst es nicht verdienet .... Das also ist unter „Gnade“ zu verstehen, daß ihr nicht berechtigt seid, zu fordern, da ihr euch alles verscherztet durch euren Abfall von Mir, daß Ich aber euch fortgesetzt freiwillig gebe, daß Ich eurer großen Schuld nicht achte und euch dennoch bedenke mit Meiner Liebe .... Nur kann Ich euch nicht die „Seligkeit“ schenken, denn diese müsset ihr selbst euch erwerben, indem ihr nun auch Meinen Willen erfüllet, indem ihr Meine Gebote haltet, die von euch Liebe fordern zu Mir und zum Nächsten. Doch daß ihr dies könnet, auch das ist ein Gnadengeschenk von Mir, weil Ich euch Kraft zuwende in jeder Weise ....

Alle Gnadengeschenke aber müsset ihr freiwillig annehmen und verwerten, denn obgleich das Maß von Gnade übergroß ist, so werdet ihr doch nicht gezwungen, sie anzunehmen .... sondern das bestimmt allein euer freier Wille .... den Ich nicht richten kann und richten werde, weil dies gegen das Gesetz ewiger Ordnung verstößt, weil dies Meine Vollkommenheit in Frage stellt, Der Ich nichts anderes als Vollkommenes schaffen kann, und zur Vollkommenheit auch der freie Wille gehört .... Und da ihr selbst durch euren Abfall von Mir aus der Vollkommenheit herausgetreten seid, da ihr euer Wesen völlig verkehrtet, kann euch nur noch Meine nie endende Liebe retten, indem sie euch mit Gnaden überschüttet, die aber einem jeden Menschen zur Verfügung stehen, nur nicht von allen Menschen gleich ausgewertet werden.

Und wenn ihr nun glaubet, daß Ich Selbst den Grad oder Zeitpunkt eurer Seligkeit bestimme, so befindet ihr euch in irrigem Denken, denn gerade darin besteht Meine Seligkeit, daß ihr freiwillig zu Mir zurückkehret, daß ihr Mir die Liebe erwidert, die Ich euch entgegenbringe .... daß ihr euer Wesen wieder selbst wandelt zurück in euer Urwesen, wo Meine Liebe euch ständig durchstrahlen konnte. Mir steht wahrlich jederzeit die Macht zu, euch mit einem Schlage wieder vollkommen zu machen, doch darin ersehe Ich weder Liebe noch Weisheit, noch Seligkeit .... Mein Ziel sind rechte Kinder, die durch die Liebe zum Vater gedrängt werden, die Mir ein liebeerfülltes Herz entgegenbringen und die Vereinigung mit Mir ersehnen ....

Aber durch euren einstigen Sündenfall würden sie das letzte Ziel niemals erreichen, wenn Ich ihnen nicht Gnaden über Gnaden gewähren würde, wenn Ich Selbst nicht Mich ihnen immer wieder verschenken würde. Ihr könnet daher „nur aus Gnaden selig werden“, ihr müsset aber auch freiwillig diese Gnaden nützen, und darum ist der Liebe- und Reifegrad der Menschen so verschieden, wenngleich das Maß von Gnade keinem geschmälert wird, doch von der Annahme der Gnaden hängt es ab, daß sie auch wirksam sein können an euch.

Ohne Gnade .... ohne Meine liebende Hilfe aber wäret ihr völlig unfähig, den Weg der Rückkehr zu Mir zu gehen, und ob ihr Ewigkeiten auf der Erde lebtet .... solange ihr Mir und Meiner Liebe widerstehet, nehmet ihr auch nicht Meine Gnaden in Anspruch, und so lange bleibt ihr auch entfernt von Mir, ihr verdammet euch selbst, denn ihr schaffet euch jedes Los selbst .... Seligkeit oder Unseligkeit .... Ihr werdet erst dann endgültig zu Mir zurückkehren, wenn ihr euch von Meiner Gnade und Liebe erfassen lasset, keinen Widerstand mehr leistet und nun auch selbst Meine Liebe erwidert, die dann auch uns verbinden wird bis in alle Ewigkeit ....

Amen

BD 7230 empfangen  14.12.1958

Auswerten der Gnaden ....

Ihr sollet nehmen dürfen aus Meiner Fülle Gnade um Gnade .... So lautet Meine Verheißung, die Ich auch erfüllen werde getreu Meiner Worte. Und solange ihr Menschen auf Erden weilet, brauchet ihr Hilfe, um euer Ziel zu erreichen, zurückzukehren in euer Vaterhaus. Hilflos und verlassen wäret ihr ohne Mich, denn kraft- und lichtlos würdet ihr am Wege stehen und euch nicht fähig fühlen, einen Aufstieg zurückzulegen, weil ihr den Weg weder erkennen noch die Kraft aufbringen könntet, aufwärts zu steigen, denn es führt der Weg ins Vaterhaus nur aufwärts und geht steil zur Höhe, und er ist schwer gangbar, wenn er ohne Hilfe zurückgelegt werden sollte.

Die Hilfe steht euch immer zur Verfügung, weil Ich euch liebe und eure Rückkehr zu Mir ersehne. Und darum schütte Ich Gnaden über Gnaden aus auf euch Menschen, und ihr braucht sie nur auszuwerten, um nun mühelos den Weg zur Höhe zurücklegen zu können. Ich helfe euch, wo dies nur immer möglich ist, und Ich biete euch Meine Hilfe an, ohne Gegenleistung von euch zu verlangen als nur die eine, die Hilfe anzunehmen. Denn das muß euer freier Wille vollbringen; ihr müsset selbst gewillt sein, Mich zu erreichen, und darum auch Meine Hand ergreifen, wenn sie sich euch darbietet. Und das ist „Ausnützen der Gnadengaben“, die Ich euch zuwende.

Jeden Tag aufs neue trete Ich mit Meinen Gnadengaben an euch heran, jeden Tag könnt ihr Mein Wort vernehmen, ihr könnt es hören oder lesen, ihr könnt es direkt von Mir vernehmen .... aber immer fordert das euren eigenen Willen, Mich Selbst zu hören im Wort .... es erfordert ein Öffnen von Ohr und Herz, damit es in euch ertönen kann. Dann erst wertet ihr auch die Gnadengabe, Mein Wort, aus, und es wird wirksam an euch. Durch Mein Wort nun suche Ich euch Licht zu bringen .... und soll das Licht in euch leuchten, soll es euren Geist erhellen, dann müsset ihr es im Herzen bewegen, mit dem Verstand durchdenken und wollen, daß es euch Segen bringen möge .... Und wieder nützet ihr die Gnadengabe recht ....

Ihr müsset weiter das Wort ausleben, also tun, was Ich durch das Wort von euch verlange, wozu Herz und Verstand zuvor Stellung nahmen. Dann seid ihr nicht nur Hörer, sondern Täter Meines Wortes, und wieder habt ihr die Gnadengabe wirksam werden lassen, denn das Handeln nach Meinem Wort wird stets helleres Licht in euch aufflammen lassen, die Flamme wird sich ausbreiten, und ihr werdet in einer Fülle von Gnaden stehen, die euch den Heimweg ins Vaterhaus überleicht werden läßt, weil jede Gnade Hilfe ist, von Mir Selbst euch geboten, auf daß ihr mühelos den Weg zurückleget zu Mir, Der Ich Mich nach eurer Rückkehr sehne.

Und wenn Ich Verlangen habe nach euch, so ist es auch ganz selbstverständlich, daß Ich Selbst alles tue, um Meine Kinder zurückzugewinnen, und da Ich dies aus Liebe tue zu euch, Meinen Geschöpfen, so sind es alles Gnaden, denn euer Verdienst ist es nicht, sondern pure Liebegeschenke, die euch unverdient zugehen. Gnaden sind Hilfeleistungen, die ihr nicht zu beanspruchen habt, weil ihr einstens freiwillig euch von Mir abwandtet und euch eigentlich alle Liebe von Mir verscherzt hattet.

Aber dennoch helfe Ich euch, weil Meine Liebe unendlich ist und euch nicht verlorengehen lassen will. Denn ihr ginget wohl freiwillig von Mir, doch Ich ruhe nicht eher, bis ihr wieder freiwillig zurückkehret in euer Vaterhaus. Und Ich beschenke euch so lange mit Gnaden, bis auch ihr wieder in Liebe entbrennet zu eurem Gott und Vater von Ewigkeit .... bis auch ihr zu Ihm wollet und nun eure Heimkehr auch gesichert ist durch Meine immerwährenden Liebegeschenke, durch Gnaden ohne Maß und Zahl ....

Amen

 Kurzbiographie

Wer war Bertha Dudde?

Bertha Dudde wurde am 1. April 1891 als zweitälteste Tochter eines Kunstmalers in Liegnitz, Schlesien, geboren.

Sie wurde Schneiderin und erhielt seit dem 15. Juni 1937 Kundgaben vom Herrn durch das „innere Wort“.

„Durch einen hellen Traum wurde ich veranlaßt, meine Gedanken nach innigem Gebet niederzuschreiben. Verständlicherweise ergab das noch oft Zweifel und innere Kämpfe, bis mir die Überzeugung kam, daß keineswegs ich selbst der Urheber dieser köstlichen Gnadenworte war, sondern daß der Geist in mir, d.h. die Liebe des himmlischen Vaters, offensichtlich wirkte und mich in die Wahrheit einführte.“

„Es wurde mir ein Wissen erschlossen auf geistigem Gebiet, das weit über meine Volksschulbildung hinausging. Das Wissen empfing und empfange ich als Diktat im vollwachen Zustand; ich schreibe alles, was mir gesagt wird, in Stenogramm nieder, um es dann unverändert Wort für Wort in Reinschrift zu übertragen. Der Vorgang vollzieht sich keineswegs in einem Zwangszustand, d.h. in Trance oder Ekstase, sondern in einer absolut nüchternen Verfassung; allerdings muß ich es selbst wollen, und freiwillig darf ich dann diese Diktate empfangen; sie sind weder an eine Zeit noch an einen Ort gebunden.“

„Nun habe ich nur den einen Wunsch, diese Gnadengaben noch recht vielen Menschen zugänglich machen zu können und nach dem Willen Gottes selbst noch viel Arbeit in Seinem Weinberg leisten zu dürfen.“

(Zitate aus einer Autobiographie von 1959)

Bertha Dudde starb am 18. September 1965 in Leverkusen


 
 
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