Themenheft 5

Das Geheimnis Mensch

Eine Einsicht ins Gesamtwerk Bertha Duddes – 1891-1965 – mit ihrer Autobiographie, mehreren Einführungen ins Werk, vielen Hinweisen und Klarstellungen, allen Downloads (auch mehrsprachig), mit Schriftenangeboten verschiedener Herausgeber (gedruckte Bücher, Themenhefte u.v.m.), Ausdruckversionen aller Texte (Kundgaben) finden Sie hier, eine Auswahlliste mit allen Dudde-Büchern finden Sie hier.

Gott Selbst offenbart uns den Sinn und Zweck unseres Erdenlebens sowie der gesamten Schöpfung

BD 6852 empfangen  15.6.1957

(20.Jahrestag) „Im Anfang war das Wort ....“

Im Anfang war das Wort, und das Wort wird sein bis in alle Ewigkeit. Das Wort ist der Ausfluß Meiner Liebe, es ist die Verbindung von Mir zu allem Geschaffenen, das im Bewußtsein seines Ichs Verbindung mit Mir wünscht .... Denn erst dieser Wunsch, der Wille, Mich zu hören, zieht die Fähigkeit nach sich, daß sich ein Wesen berührt fühlt von der dem Wort-eigenen Liebekraft .... Das Wort gibt dem Wesen den Beweis von der Existenz eines anderen Wesens, Das also zu ihm spricht .... Das Wort ging von Mir aus, als aus Mir Wesenhaftes ins Leben trat. Ich gab dem Wesenhaften die Fähigkeit, in sich etwas zu vernehmen, das als Wort .... als geformter Gedanke .... zu ihm drang und das ihm nun die Anwesenheit eines zweiten Wesens bewies, Das Sich ihm mitteilen wollte ....

Erst das „erschaffene“ Wesenhafte benötigte Mein Wort, und darum heißt es: Im Anfang war das Wort .... Ich Selbst bin von Ewigkeit, jedoch solange außer Mir nichts Wesenhaftes war, brauchte auch Mein Wort nicht zu ertönen: Das erschaffene Wesenhafte aber sollte von Mir angesprochen werden zur Erhöhung seiner Seligkeit. Es konnte Mich nicht schauen, aber es sollte Mich hören können, es sollte Anteil nehmen können an Meinen Gedanken, die darum als „Worte“ in ihnen ertönten und die das Wesenhafte selbst wieder zum Denken anregten, zu freier Tätigkeit seines Denkvermögens und seines Willens ....

Denn das Wesen wurde als selbständig hinausgestellt außer Mich, sollte aber auch in steter Verbindung bleiben können mit Mir durch den Austausch von Gedanken, die durch „das Wort“ zum Ausdruck kamen. Eine unsagbare Liebe erfüllte Mich, als Ich Wesen erschuf, die ein Abbild waren Meiner Selbst, und der Drang, Mich Selbst diesen Wesen mitzuteilen, bewog Mich, sie anzusprechen und ihnen Meine Liebe kundzutun. Dadurch empfanden sie auch selbst die Bindung mit dem Wesen, Das sie liebte im Übermaß ....

Es floß also Meine Liebe in Form Meines Wortes in diese Wesen über, und auch sie konnten Mir Meine Liebe erwidern, denn sie waren Produkte Meiner Liebe, also selbst in ihrem Urwesen „Liebe“ .... Sie konnten also auch Mein Wort verstehen und es wieder zurückgeben. Sie waren ebenso befähigt, sich untereinander auszutauschen durch das Wort .... aber es waren immer erst die Gedanken, die ihnen von Mir aus in Form des Wortes zuflossen .... Denn das Wort nahm von Mir seinen Ausgang, Der Ich Selbst das Wort bin von Ewigkeit .... die alles-erzeugende Kraft, Die in Sich Liebe ist. Und das Wort wird bestehen bis in alle Ewigkeit ....

Ich bin von Ewigkeit .... Das Wort hatte einen Anfang, aber es wird bleiben bis in alle Ewigkeit, denn das Wesenhafte, das Ich schuf, kann nicht vergehen, und ewig also werde Ich dieses Wesenhafte ansprechen und es beglücken damit, weil ewig auch Meine Liebekraft dem Wesenhaften zuströmt, die in Form Meines Wortes es berührt und beglückt. Ich Selbst bin das Wort, und Ich beweise Mich Meinen Geschöpfen durch das Wort. Sie können Mich hören, auch wenn sie Mich nicht zu schauen vermögen, und sie können es fühlen, daß Ich Selbst sie anspreche .... ihr Gott und Schöpfer von Ewigkeit, Dessen endlose Vaterliebe sich in der Weise zum Ausdruck bringt, daß eine Bindung bewiesen wird zwischen dem Schöpfer und dem Geschaffenen, zwischen dem Vater und Seinem Kind.

Und das Wort wird ertönen in alle Ewigkeit, denn die Liebe zu dem Geschaffenen kann nicht vergehen, und also wird auch das Erschaffene ständig diese Liebe erfahren .... Ich werde immer zu Meinen Kindern sprechen, Ich werde Mein Wort ertönen lassen in der ganzen Unendlichkeit, Ich werde nicht nur die Geistwesen anreden, die im Licht stehen, Ich werde auch zu den Menschen auf der Erde sprechen, die noch wenig von der endlosen Liebe des Vaters zu Seinen Kindern wissen .... Ich werde Mich dann eines Menschen bedienen, der sich freiwillig Mir verbindet und Mir darum als Werkzeug dienet .... Denn alle Menschen sollen es erfahren, daß Ich bin, und sie sollen dafür auch einen Beweis haben in Form Meines Wortes, der geprägten göttlichen Liebeausstrahlung ....

Aber ob sie sich ansprechen lassen von Mir, ob Mein Wort ihre Herzen berührt, das ist immer erst Folge eines guten Willens, den Ich nicht zwangsmäßig gewinnen will .... Wer aber den guten Willen hat, der wird auch Mich Selbst erkennen im Wort, und wer sich einmal bewußt ansprechen lässet von Mir, der hat auch Meine Liebeanstrahlung aufgenommen, die auch niemals ohne Wirkung bleiben wird .... Und selig, wer sich bewußt ansprechen lässet von Mir .... Denn dieser begibt sich freiwillig in Meinen Liebebereich, und ununterbrochen strömt ihm nun auch Meine Liebe zu, und er gelangt nun wieder in jenen Zustand, daß er Mich höret stets und ständig, weil er sich wieder innig Mir verbunden hat ....

Amen

BD 8020 empfangen  16.10.1961

Wissen um Zweck und Begründung des Erdenlebens ....

Ihr müsset immer wissen, daß euer Dasein als Mensch auf der Erde eine Begründung hat und einen Zweck .... Ihr seid nicht aus einer Laune heraus vom Schöpfer in die Welt gesetzt worden, sondern geistige Vorgänge lagen eurer Erschaffung zugrunde, Vorgänge, die sich abspielten im Reiche der Geister vor undenklich langer Zeit. Es vollzog sich eine Wandlung in diesem Reiche bei den Wesen, die Mein Liebewille aus Mir herausgestellt hatte .... Es wurde das Gesetz der Ordnung umgeworfen, in dem sich alles bewegen mußte, was vollkommen war .... Es verkehrten sich die vollkommen herausgestellten Wesen in das Gegenteil, sie traten aus dem Gesetz der Ordnung heraus und wurden unvollkommen .... doch es fand dieser Wandel des Wesens im freien Willen statt, d.h., der Wille der Wesen lehnte sich auf gegen die bestehende Ordnung, er lehnte sich auf gegen Mich Selbst als ihren Gott und Schöpfer, Den sie aber doch erkannten, weil sie im Licht der Erkenntnis standen.

Dieser Vorgang im Reiche der Geister also ist die Begründung eures Daseins als Mensch auf dieser Erde .... Denn ihr seid dieses im freien Willen von Mir gegangene Geistige, ihr seid jene Wesen, die einst in höchster Vollkommenheit aus Mir herausgestellt wurden und ihr Wesen im freien Willen verkehrten in das Gegenteil .... ihr seid jene gefallenen Geister .... Doch zwischen eurem Abfall von Mir und dem Dasein als Mensch liegen Ewigkeiten .... endlos lange Zeiten, wo das gefallene Wesen einen Wandlungsprozeß durchmachen mußte, wo es unbeschreiblichen Leiden und Qualen ausgesetzt war, wo es langsam aus den tiefsten Tiefen wieder zur Höhe sich entwickelte, immer unter Meiner Führung. Denn nichts bleibt ewig von Mir getrennt, was in Mir seinen Ausgang hatte ....

Und also erreichet ihr einmal die Stufe eurer Entwicklung, wo ihr als Mensch über die Erde gehet, um die letzte kurze Strecke zurückzulegen bis zu eurem Ausgang .... um im freien Willen die Rückkehr zu bewerkstelligen zu eurem Gott und Vater, von Dem ihr euch einst entfernt hattet im verkehrt gerichteten Willen .... Wenn ihr so euer Mensch-Sein betrachtet, dann werdet ihr es verstehen lernen, wie bedeutungsvoll dieses ist für euch; ihr werdet das Erdenleben nicht mehr als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck ansehen, und ihr werdet es bewußt leben.

Aber es ist schwer, euch zum Glauben zu bewegen, daß ihr nicht nur eine Laune eures Gottes und Schöpfers seid .... Denn ihr habt keine Beweise für das, was Ich euch kundgebe. Aber ihr solltet nur einmal ernstlich darüber nachdenken, daß ihr selbst und auch alles, was euch umgibt, Wunderwerke sind, die nicht willkürlich entstanden sein können .... und ihr solltet durch ernsthafte Betrachtungen auch einen Gott und Schöpfer erkennen und dessen überzeugt sein, daß nichts zwecklos ist und daß also auch euer Erdenleben einem Zweck dienen muß ....

Und ihr solltet euch mit der nun von euch erkannten Schöpfermacht zu verbinden suchen, was allzeit möglich ist durch Gedanken, durch Gebet und durch Liebewirken .... Und in der Verbindung mit Mir wird euch bald ein Licht erstrahlen, euch wird sehr bald ein Schimmer der Erkenntnis leuchten, die ihr einst im Vollmaß besaßet .... Und das Licht in euch wird immer heller erstrahlen, je inniger ihr die Verbindung mit Mir suchet, und ihr werdet euren Erdenlebenszweck erfüllen: Ihr werdet die Wandlung vollziehen im freien Willen .... die Rückwandlung eures Wesens zur Vollkommenheit, die euer Zustand war im Anbeginn .... Ihr werdet das Liebefünkchen in euch entzünden und zur hellen Flamme entfachen, und das heißt soviel, als wieder in das Gesetz der ewigen Ordnung eingetreten zu sein, in dem alles Vollkommene sich bewegen muß ....

Und ihr werdet einen Ewigkeiten-währenden Entwicklungsprozeß abschließen können mit dem Erfolg, wieder Mein Urwesen angenommen zu haben .... euch zur Liebe gestaltet zu haben und wieder göttlich-vollkommene Wesen zu sein, die ihr waret im Anbeginn .... Dies ist euer Erdenlebenszweck, der euch zu einem bewußten Leben veranlassen soll, damit das letzte Stadium in dem endlos langen Entwicklungsgang dem Wesen den Erfolg eintrage, als völlig vergeistigtes Wesen in aller Vollkommenheit abzuscheiden von dieser Erde und eingehen zu können in das Reich des Lichtes und der Seligkeit, von dem es einstmals ausgegangen ist ....

Amen

BD 7100 empfangen  22.u.23.4.1958

Ist das Erdenleben Selbstzweck oder Mittel zum Zweck ....

Der Gang über die Erde als Mensch hätte keine rechte Begründung, wenn er lediglich Selbstzweck wäre .... oder auch, es würde euch Menschen schwerfallen, dafür eine rechte Begründung zu finden, weil ihr allzudeutlich die große Verschiedenheit der menschlichen Schicksale ersehet und immer wieder die Frage in euch auftauchen würde, welcher Zweck wohl aus einem schweren, leidvollen, armseligen Leben herausschaut.

Doch ihr könntet sofort eine Antwort finden, wenn ihr das Leben nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck ansehet. Wäre eines jeden Erdenschicksal gleich, würde eines jeden Menschen Erdenleben in Harmonie, Sorglosigkeit, Freuden und irdischem Glück bestehen, wenig unterschiedlich vom Leben des Mitmenschen, dann könntet ihr wohl euch in dem Glauben wiegen, daß dem Erdenleben kein tieferer Zweck zugrunde liegt als ebender des Lebens selbst.

Doch sowie ihr ernstlich darüber nachdenkt, werdet ihr euch nicht mit einer solchen Erklärung zufriedengeben .... ihr werdet nach einem tieferen Grund suchen und ihn auch sicher finden, weil nur eine Frage eurerseits nötig ist, um euch Antwort darauf zukommen zu lassen.

Und diese Frage sollten sich alle Menschen stellen .... Denn es zeugt wahrlich nicht von Klugheit oder rechter Verstandestätigkeit, wenn sich ein Mensch damit zufriedengibt, nur als eine Schöpferlaune durch das Leben zu gehen, denn jeder Mensch der Anspruch darauf erhebt, als intelligent zu gelten, würde seine Zeit und Kraft wohl kaum dazu verwenden, Dinge erstehen zu lassen, die völlig zwecklos sind .... und er würde sich selbst ebensowenig als völlig unnützes Geschöpf ansehen wollen, das nur den einen Zweck hätte, sich selbst zu erhalten .... dabei aber nicht die Dauer seines Bestehens bestimmen kann ....

Ist das Erdenleben Selbstzweck oder Mittel zum Zweck? .... Diese Frage in sich aufzuwerfen könnte sehr lohnend sein für den, der nicht zu glauben vermag. Es wird keineswegs von euch Menschen gefordert, blind zu glauben, denn ein solcher Blindglaube hat keinen Wert.

Aber ihr könnt euren Verstand nützen, ihr könnt nach allen Seiten hin das durchdenken, was zu glauben von euch gefordert wird .... Ihr könnt durch Nachdenken zu einem Ergebnis kommen, das euch annehmbar erscheint, und ihr könnet dessen gewiß sein, daß jegliche Gedankenarbeit auch gesegnet wird, wenn sie der tieferen Erkenntnis gilt .... dem Wissen um das, was euch Menschen noch verborgen ist, was euch aber nicht verborgen zu bleiben braucht.

Den Zweck des Erdenlebens als Mensch zu ergründen, das ist eine solche Erkenntnis, denn sie gehört in das Gebiet des Nicht-Beweisbaren, kann aber doch einen Menschen beglücken, sowie es dessen Ernst ist, sie zu erlangen. Denn immer mehr Fragen werden dann in dem Menschen auftauchen, sowie er sich dessen klargeworden ist, daß das Leben als Mensch nur Mittel ist zum Zweck ....

Er wird den wahren Zweck zu ergründen suchen und nun auch seine eigene Aufgabe erkennen, er wird sich nicht mehr zufriedengeben mit der alleinigen Sorge um das irdische Leben, er wird alles Geschehen und Erleben betrachten lernen als zweck-bedingt .... und nun auch eine geistige Einstellung finden und verfolgen, die ihn überaus befriedigt ....

(23.4.1958) Mit der Erkenntnis des Erdenlebenszweckes erst beginnt das bewußte Leben des Menschen, denn nun erst wird sein Denken ausgerichtet sein nach einem Ziel, das er zu erreichen sucht, nun erst legt er selbst Hand an, die Seelenarbeit auszuführen, nun erst werden irdische Ziele in den Hintergrund treten, wenngleich er auch sein irdisches Leben wird meistern können mit Gottes Hilfe, Der eine solche Einstellung zum Leben segnet und immer wieder ihm neue Aspekte erschließen wird, die sein Denken beschäftigen und ihn zur Höhe führen.

Ein zweckbewußtes Erdenleben kann niemals vergeblich gelebt sein, es muß geistigen Erfolg eintragen, wohingegen ein Mensch, für den das Leben nur Selbstzweck ist, keinerlei geistigen Gewinn erzielen wird. Sowie er liebewillig ist, werden ihm von selbst auch Fragen kommen über seinen eigentlichen Erdenlebenszweck, und dann geht auch eine Wandlung des Denkens vor sich ....

Fehlt ihm aber die Liebewilligkeit .... was zumeist der Fall ist bei denen, die den Erdenlebenszweck noch nicht erkannt haben .... dann kann von einer Aufwärtsentwicklung nicht gesprochen werden, dann bleibt der Mensch seiner Seele nach beschaffen, wie er war zu Beginn seiner Verkörperung, dann wird der Erdengang völlig vergeblich zurückgelegt, dann ist eine große Gnade verscherzt worden, die ihm höchsten Erfolg hätte bringen können ....

Es ist aber jedem Menschen möglich, zu dieser Erkenntnis zu kommen, daß er um eines Zweckes willen den Gang über die Erde geht, weil jeder Mensch die Denkfähigkeit besitzt, weil er einen Gedanken gegen den anderen erwägen kann, also selbst fähig ist zu urteilen.

Und er würde bei ernstem Nachdenken ganz sicher zu jener Erkenntnis kommen, weil er auch in der Naturschöpfung eine gewisse Zweckmäßigkeit in gesetzlicher Ordnung erkennen kann, die er auch auf sich selbst, als höchstentwickeltes Schöpfungswerk, anwenden müßte .... ansonsten ihm wahrlich ein sehr beschränktes Denken eigen wäre, eine Auffassung, die nicht mit Klugheit zu bezeichnen ist ....

Der Mensch kann die Erkenntnis eines Erdenlebenszweckes gewinnen, ansonsten auch nicht von ihm eine Verantwortung gefordert werden könnte, wie er dieses Erdenleben ausgenutzt hat. Eine solche Verantwortung wird zwar geleugnet von den Menschen, die keinen Erdenlebenszweck erkennen wollen, doch auch dafür sind Beweise genug in der Naturschöpfung vorhanden, daß nicht ohne Folgen gegen die Naturgesetze, gegen die göttliche Ordnung, verstoßen werden kann, und also muß auch der Mensch selbst für sich eine gewisse Ordnung gelten lassen, er muß auch sich selbst einbezogen fühlen in jenes Ordnungsgesetz ....

Und also kann er nicht willkürlich sich sein Leben gestalten, ohne jegliche Verantwortung Dem gegenüber, Der alles erstehen ließ, sondern er muß sich dem Gesetz göttlicher Ordnung anzugleichen suchen. Er muß einen Gesetzgeber anerkennen, dann wird er auch diesem Gesetzgeber gegenüber sich verantwortungsbewußt fühlen.

Wird dieser Gesetzgeber nicht anerkannt, fühlt sich der Mensch frei von jeglicher Verantwortung einem Herrn gegenüber, dann ist er noch offensichtlich in Gott-gegnerischer Gewalt, denn diese wird den Menschen immer so zu beeinflussen suchen, daß das Erdenleben ihm keinen Fortschritt einträgt, daß jeglicher Glaube an Zweck und Ziel des Erdendaseins schwindet, auf daß jene Macht selbst ihn für sich behalten kann wieder ewige Zeiten hindurch ....

Amen

BD 8566 empfangen  22.7.1963

Vorgang der Erschaffung und des Abfalls der Wesen ....

Glaubet Mir, daß Ich euch überaus gern unterweise, wenn Ich euer Verlangen nach einem wahrheitsgemäßen Wissen erkenne, denn von Mir geht nur Licht aus, und dieses Licht durchstrahlet die Finsternis .... Ihr aber seid noch in einem lichtlosen Gebiet, wo euch das Licht zugeführt werden muß so lange, bis ihr so erfüllt seid davon, daß ihr selbst es auch wieder ausstrahlen könnet ....

Ihr seid aber aufnahmebereit für den Lichtstrahl aus Mir, sowie ihr Aufklärung wünschet über euch noch lichtlose Gebiete .... Und dann kann Ich euch auch anstrahlen, Ich kann euch wieder langsam in den Zustand der Erkenntnis versetzen und euch in ein Wissen einführen, das euch beseligt. Und es soll in euch Licht werden, ihr sollet wissen, woher ihr gekommen seid und was euer letztes Ziel ist .... Dieses Wissen kann euch nur Ich Selbst geben, Der Ich euch erschuf Mir zur Freude ....

Ihr ginget aus Mir Selbst hervor .... Meine Liebekraft stellte Geschöpfe aus Mir heraus, die Mir Selbst entsprachen, die selbständige Wesen waren .... die Ich schuf als Miniaturen Meiner Selbst. Ich gab diesen Schöpfungen Leben, d.h., sie konnten schaffen und Wirken gleich Mir, sie konnten auch Meine Stimme vernehmen und wußten sonach auch um Mich Selbst als ihren Gott und Schöpfer, und sie waren Mir treu ergeben und überaus selig ....

Von dem Reiche der einstmals seligen Geister aber wisset ihr Menschen wenig oder nichts .... Es war aber dieses Reich vorerst geschaffen, als Ich Selbst Mich in Ebenbildern erkennen wollte, als Ich Mir Gefäße schuf, in die Ich Meine Liebe ergießen konnte .... Denn das war der Anlaß der Erschaffung geistiger Wesen, daß Meine endlose Liebe sich verschenken wollte, daß sie sich verströmen wollte in gleichgeartete Wesen, die in ihrer Vollkommenheit Mir unvorstellbare Seligkeit bereiteten ....

Ich schuf Mir zur Freude eine geistige Welt mit wesenhaften Bewohnern, Ich belebte sie mit Schöpfungen wunderbarster Art und freute Mich an der Seligkeit jener Wesen, denen Ich eine solche Seligkeit bereitete, weil die Liebe Mich dazu drängte, die Mein Urelement war und ist ....

Endlose Zeiten bestand diese geistige Welt in Harmonie und innigster Verbindung aller Wesen mit Mir, ihrem Schöpfer und Erhalter .... Endlose Zeiten waren diese Wesen in ihrem Willen und in ihrer Liebe gleichgerichtet mit Mir .... Denn das erst-geschaffene Wesen, das Ich Selbst in aller Vollkommenheit aus Mir herausgestellt hatte, war Mir in tiefer Liebe ergeben, und es fand unbegrenzte Seligkeit im Erschaffen immer neuer Wesen, die sein Wille unter Nützung der Kraft aus Mir ins Leben rief .... wie es auch Mein Wille war, denn die Liebe, die jenes Wesen für Mich empfand, hatte auch den gleichgerichteten Willen zur Folge, und es war sonach in der geistigen Welt nichts Unharmonisches, es gab nichts, was Meinem Willen widersprach, es war eine Welt unbegrenzter Seligkeit, denn alles Wesenhafte war erfüllt von Licht und Kraft und konnte schaffen nach eigenem Willen .... der auch Mein Wille war, solange Meine Liebekraft alle Meine Geschöpfe durchstrahlte ....

Dieser vollkommene Zustand aber blieb nicht bestehen .... Denn Ich fesselte das Wesenhafte nicht durch Meinen Willen, Ich gab jedem einzelnen Wesen den freien Willen als Zeichen seiner Göttlichkeit .... Und diesen freien Willen hatte auch das erst-geschaffene Wesen .... Luzifer .... und er hat ihn mißbraucht .... Luzifer konnte im freien Willen dennoch das gleiche wollen wie Ich Selbst, und er wäre unbegrenzt selig gewesen und geblieben auf ewig .... Doch er mißbrauchte die Freiheit seines Willens und richtete ihn verkehrt, was eine geistige Revolution zur Folge hatte von einer Tragweite, für die ihr Menschen kein Verständnis aufbringen könnet .... Doch ihr Menschen seid die Produkte dieser einstigen geistigen Revolution ....

Das erstgeschaffene Wesen, Luzifer, mit dem Ich durch das Wort ständigen Kontakt hatte, besaß wie auch alle geschaffenen Wesen die Denkfähigkeit und war sonach auch imstande, Meinem Wort einen verkehrten Sinn zu unterlegen .... es besaß einen freien Willen und konnte sonach auch seine Sinnesrichtung ändern. Es konnte aus dem Gesetz ewiger Ordnung heraustreten und völlig verkehrte Begriffe aufstellen und dadurch sowohl in sich selbst als auch in den Wesen, die sich ihm anschlossen, eine gedankliche Verwirrung anrichten, die überaus folgenschwer sich auswirkte ....

Und er übertrug sein verkehrtes Denken auch auf die Wesen, die aus seinem Willen unter Nützung Meiner Kraft hervorgegangen waren .... Es entstand eine allgemeine Auflehnung wider Mich, die Wesen setzten Mir Widerstand entgegen, sie nahmen Meine Liebeanstrahlung nicht mehr widerstandslos an und wurden dadurch geschwächt und auch lichtlos .... Sie lehnten sich auf wider das Gesetz ewiger Ordnung, ihre Gedanken gingen eigene Wege ....

Es entstand ein unglaubliches Chaos in dem Heer urgeschaffener Geister, die sich nun entscheiden sollten, wem sie angehören wollten .... was dann den Abfall zahlloser Wesen von Mir zur Folge hatte. Doch Ich hinderte dies alles nicht, ersah Ich doch darin nur einen Weg, der zu noch größerer Seligkeit führte, als Ich den „erschaffenen“ Wesen bereiten konnte .... die wohl in aller Vollkommenheit von Mir ausgingen, aber dennoch immer nur Meine „Werke“ waren ....

Jetzt nach dem Abfall von Mir hatten sie die Möglichkeit, als „Kinder“ wieder zurückzukehren, was ihre Seligkeit noch weit übertraf, weil der freie Wille allein die Rückkehr zu Mir als „Kind“ zustande bringen muß, dann aber das Wesen völlig unabhängig ist von Mir, Meiner Macht und Meinem Willen, doch sich ganz in Meinem Willen bewegen wird, weil es durch seine Vollkommenheit gänzlich in Meinen Willen eingegangen ist ....

Auf diesem Rückführungsweg zu Mir befindet ihr Menschen euch, wenn ihr über die Erde geht, und wenn ihr guten Willens seid, kann euch Mein Liebelicht von Ewigkeit wieder durchstrahlen, und ihr könnet alle diese Erkenntnisse wiedergewinnen, die ihr einstens besaßet, jedoch freiwillig dahingegeben hattet .... Und Ich kenne keine größere Seligkeit, als euch dieses Wissen zu übermitteln, als euch immer wieder Meine große Liebe anzutragen und euren Zustand der Licht- und Erkenntnislosigkeit zu wandeln, auf daß ihr wieder wie in eurem Urzustand beschaffen seid, auf daß ihr wieder zu unbegrenzter Seligkeit gelanget, auf daß ihr euer Ziel erreichet und zurückkehret als rechte Kinder zu Mir, eurem Vater von Ewigkeit, Dessen Liebe euch gilt und ewiglich gelten wird, weil ihr aus Seiner Liebe einst hervorgegangen seid ....

Amen

BD 7770 empfangen  12.12.1960

Anlaß und Entstehen der Schöpfung ....

Euer Mensch-Sein ist die Folge eures Abfalles von Mir einstens im geistigen Reich. Oft schon ist euch dies erklärt worden, daß ihr selbst den Anlaß gegeben habt zum Erstehen der irdischen Schöpfung, in der ihr als Krone der Schöpfung wieder den Urzustand erreichen sollet, den ihr einstens freiwillig dahingegeben habt. Ihr selbst habt Mich dazu bewogen, jegliche irdische Schöpfung erstehen zu lassen, denn Ich suchte und fand einen Weg der Rückkehr von euch zu Mir, und es ist dies der Gang durch irdisch-materielle Schöpfungswerke. Und die letzte Station auf diesem Erdengang ist euer Dasein als Mensch .... Und nun müsset ihr wieder die freiwillige Rückkehr zu Mir antreten, wie ihr einst freiwillig von Mir gegangen seid. Denn ihr seid ursprünglich göttliche Wesen, die als Zeichen dessen einen freien Willen haben.

Das Dasein als Mensch gibt euch die Gelegenheit, eure Göttlichkeit unter Beweis zu stellen .... es gibt euch die Möglichkeit, den freien Willen wieder Mir zuzuwenden und also auch in Verband zu treten mit Mir .... Und dann haben die irdischen Schöpfungen auch ihren Zweck erfüllt, sie haben das Rückführungswerk zuwege gebracht, wie es Mein Plan ist von Ewigkeit. Und so müsset ihr alle Schöpfungen um euch ansehen als Folge eures Vergehens gegen Mich, aber auch als Mittel, daß ihr Mich wieder anerkennen lernet .... ihr müsset die Schöpfung erkennen als ein Ausdruck Meiner Liebe zu euch, die Ich nicht verlieren wollte; Ihr müsset wissen, daß Meine unübertreffliche Weisheit die „Schöpfung“ auch als sicherstes Mittel erkannte, euch wieder zurückzugewinnen ....

Und ihr werdet auch einmal selbst den Weg durch die Schöpfungen überschauen können, den ihr zurückgelegt habt, und überaus dankbar sein für diese Gnade, die Meine endlose Liebe dem sonst Verlorenen schenkte .... Dann wird für euch die Schöpfung keine Fessel mehr sein und dennoch ein so großer Liebesbeweis Meinerseits, daß ihr selbst euch werdet beteiligen wollen am Erschaffen, um wieder dem Geistigen Möglichkeiten zu bieten zur endgültigen Rückkehr zu Mir ....

Denn wie Mich die Liebe zum Erschaffen bewog, so wird auch euch die Liebe nicht ruhen lassen, und ihr werdet nun die Kraft, die euch von Mir zuströmt, nützen in Meinem Willen: Ihr werdet schaffend und gestaltend tätig sein zu eurer eigenen Glückseligkeit .... Doch dazu gehört ein bestimmter Reifegrad, den ihr euch auch schon im Erdenleben erwerben könnet, wenn ihr nur euren freien Willen recht nützet und ihn Mir zuwendet .... Dann kehrt eure Seele zu dem Urquell des Lichtes und der Kraft zurück, von Dem sie einst ihren Ausgang genommen hat, und dann wird sie auch Licht und Kraft empfangen dürfen unbegrenzt, dann wird sie neben Mir schaffen und wirken können und selig sein.

Und so bedeuten die Schöpfungswerke wohl einerseits für das noch unreife Geistige einen Zwang, doch für das freie Geistige die Möglichkeit, sich liebend zu betätigen und dem Unerlösten zu helfen .... Sie sind einerseits selbst gerichtetes Geistiges, und sie bringen andererseits dem Geistigen die Freiheit, weil alle Schöpfungen ihren Bestimmungen nachkommen müssen: zu dienen, und dadurch das darin gebundene Geistige zur Freiheit gelangt .... Und das erlöste Geistige, das im Licht steht, weiß darum, und es ist in seiner Liebe unentwegt tätig, nach Meinem Willen neue Werke erstehen zu lassen, sich am Erschaffen zu beteiligen, weil es Meinen Heilsplan von Ewigkeit kennt und mithelfen will bei dem Werk der Rückführung alles Geistigen zu Mir.

Darum ist wohl die Schöpfung anzusehen als das Reich Meines Gegners, weil sie das unerlöste Geistige in sich birgt .... doch er selbst kann dieses Geistige während der Zeit seines Gebunden-Seins nicht beeinflussen .... während die Lichtwelt diesem Geistigen beistehen und ihm immer wieder zur Freiwerdung verhelfen kann. Doch der Mensch hat wieder seinen Einfluß zu fürchten. Er braucht aber nur seinen Willen recht zu richten, er braucht ihn nur Mir zuzuwenden, und Ich werde Mich seiner annehmen und ihn wahrlich den Händen Meines Gegners entwinden. Aber diese Willensprobe muß er selbst ablegen .... er wird weder von Mir noch von Meinem Gegner zur Richtung seines Willens gezwungen werden, er muß selbst seine „Göttlichkeit“ unter Beweis stellen, indem er nach dem Licht verlangt, von Dem er einstens seinen Ausgang nahm ....

Amen

BD 8613 empfangen  11.9.1963

Die Schöpfung ist das Werk Gottes ....

Alle Meine Schöpfungswerke beweisen euch Meine endlose Liebe zu euch, Meine unübertreffliche Weisheit und Meine Allmacht .... Denn sie sind erstanden einzig und allein zur Rettung, zur Rückführung des einst gefallenen Geistigen; es ist das gesamte Schöpfungswerk darum der Ausdruck Meiner übergroßen Liebe, weil es gerade den geistigen Wesen galt, die sich Mir widersetzten, die also Meine Liebe zurückwiesen und gleichsam Meiner Liebe nicht mehr würdig waren ....

Und dennoch bewog Mich gerade dieses Mir widersetzliche Geistige dazu, Schöpfungswerke erstehen zu lassen, die bezwecken sollten, daß es seinen Widerstand aufgeben und wieder zu Mir zurückkehren sollte. Die Liebe also achtete vorerst nicht des Widerstandes, sondern nahm das gefallene Wesenhafte gefangen, d.h., Meine Weisheit und Macht lösten die Wesen auf in unzählige Partikelchen, und Meine Liebekraft umhülste diese .... sie formte die einst als Wesen ausgestrahlte Kraft um zu Schöpfungswerken, denen Meine Weisheit wieder ihre Bestimmung zuwies ....

Liebe, Weisheit und Macht waren unausgesetzt am Wirken, um ein Schöpfungswerk erstehen zu lassen, also war und ist die Schöpfung im wahrsten Sinne des Wortes ein göttliches Werk, das Mich in Meinem Wesen bezeugt und das euch Menschen als das größte Wunder anmuten müßte, wenn ihr ernstlich darüber nachdenket. Und diese Schöpfung wird ein Wunder bleiben, denn es sind keine leblosen Dinge, sondern sie bleiben in ständiger Veränderung.

Die Funktionen der einzelnen Schöpfungswerke beweisen jedem nachdenkenden Menschen einen lebendigen, weisheitsvollen Gott, Dessen Willenskraft und Liebe unerschöpflich ist, Dessen Macht unbegrenzt ist .... Der unentwegt Formen schafft, die die einzelnen Partikelchen bergen, die in den Schöpfungswerken dienen im Mußgesetz .... Denn Ich entzog dieses gefallene Geistige der Gewalt Meines Gegners, der Gewalt dessen, der es einst zum Fall gebracht hatte, dem es einst freiwillig gefolgt war .... Es war zwar sein, eben weil es ihm freiwillig folgte, doch ihm war jede Macht über das Geistige genommen, das Meine Liebekraft zur Materie werden ließ ....

Dieses Wesenhafte war dem Einfluß des Gegners entwunden, es stand nun unter Meinem Gesetz .... Es war nicht mehr frei, denn es hatte sich selbst seine Freiheit verscherzt, doch um seiner selbst willen stellte Ich es nun unter Mein Gesetz, daß es dienen mußte im gebundenen Zustand .... Es ist die gesamte Schöpfung ein Werk Meiner Liebe zu diesem gefallenen, unglücklichen Wesenhaften, das den Weg in der Schöpfung auch zurücklegt in großer Qual ....

Hat das einst gefallene Wesen aber den Gang durch die Schöpfung zurückgelegt und es geht nun als Mensch über die Erde, dann ist ihm auch das Schöpfungswerk begrenzt ersichtlich, und er kann sich darüber freuen, denn der Qualzustand liegt hinter ihm, er sieht die Schöpfungswerke in aller Herrlichkeit vor sich, und sie bezeugen ihm auch die Liebe, Weisheit und Macht des Schöpfers, sowie er den letzten Widerstand gegen Mich aufzugeben beginnt. Doch er selbst ist in gewisser Hinsicht wohl frei, jedoch nun dem Einfluß Meines Gegners ausgesetzt, der zuvor keinerlei Macht über das Wesen hatte. Der Mensch ist immer noch so lange sein Anteil, bis er sich im freien Willen von ihm löset ....

Und so müsset ihr recht verstehen: Euch Menschen kann und wird deshalb die Schöpfung beglücken, weil sie Mein Werk ist, nur daß Ich die von Mir als Wesen ausgestrahlte Kraft zu ihrer Entstehung nützte .... daß Ich sie nur umformte in die verschiedensten Werke Meiner Liebe und Weisheit .... daß sie aber dennoch in ihrer Substanz das gefallene Geistige ist, also Angehör Meines Gegners, und es so lange sein Anteil bleiben wird, bis es als gänzlich erlöst wieder zu Mir zurückgekehrt ist.

Ihr Menschen sehet nicht das Gefallene in der Schöpfung, sondern ihr seht nur die Werke Meiner Liebe, und ihr dürfet euch an diesen erfreuen, ihr dürfet Mich Selbst darin erkennen, und ihr dürfet selbst euch glücklich preisen, daß ihr den Weg schon zurückgelegt habt durch die Schöpfung und kurz vor eurer Vollendung steht. Ihr sollet aber auch daran denken, daß die reale Welt eine geistige Welt ist, die nur dem geistig Schauenden ersichtlich ist .... daß alles euch Menschen Sichtbare nur ein Abglanz ist dieser wirklichen Geistwelt ....

Ihr sollet daran denken, daß jegliche Materie verhärtete geistige Substanz ist und daß diese Verhärtung wieder nur die Folge war des Widerstandes gegen Mich, der Zurückweisung Meiner Liebekraft .... Dann wird es euch auch verständlich sein, daß die irdische Welt in ihrer Substanz Mir-widersetzliches Geistiges ist .... das nur Meine Liebe und Weisheit zu einer dienenden Funktion veranlaßt, um seinen Widerstand zu brechen und das Geistige einmal wieder seinem Urzustand zuzuleiten.

Der Abfall der Wesen von Mir also brachte die Verhärtung geistiger Substanz zustande, und also gehört dieses verhärtete Geistige noch so lange Meinem Gegner an, bis diese Substanz wieder vergeistigt ist, was Mich jedoch nicht hindert, ihm die Gewalt über dieses Geistige zu entreißen und es zu Schöpfungen aller Art umzuformen zum Zwecke seiner endgültigen, freiwilligen Abkehr von ihm und Rückkehr zu Mir. Und so bleibt auch die Schöpfung immer ein göttliches Werk, ein Werk Meiner endlosen Liebe und Weisheit, das nur Ich Selbst erstehen lassen konnte, Dem alle Macht und Kraft innewohnt und Der alles zur Ausführung bringen kann, was Seine Liebe und Weisheit will und als erfolgreich erkannt hat ....

Amen

BD 2494 empfangen  4.10.1942

Materie und Geist ....

Was ist die Welt und ihre Materie .... diese Frage beschäftigt viele Menschen, und doch sind sie nicht fähig, sie zu lösen kraft ihres Verstandesdenkens. Alles Sichtbare ist Materie, d.h. Stoff, der sich verdichtet hat zur Form. Er ist gewissermaßen erst durch das Verdichten zum sichtbaren Stoff geworden, denn zuvor war er unsichtbar, d.h. geistige Substanz. Geistige Substanz ist aus Gott hervorgegangene Kraft, die Seinem Willen entsprechend zu dem wird, was sie ist, sowie Gott ihr eine bestimmte Form zugedacht hat.

Diese Form ist wieder der Zusammenschluß unzähliger Substanzen, also ein Gebilde, das sich auflösen kann, um jede einzelne Substanz wieder freizulassen, wenn es Gottes Wille ist. Es ist also jegliche Form zerstörbar, es ist die Materie etwas, was keinen Ewigkeitsbestand hat, denn sie ist nur die Hülle von geistigen Substanzen, die sich höher entwickeln sollen und daher nicht ewig in diesen Hüllen bleiben. Die Materie selbst ist zwar auch geistige Substanz, d.h. durch den göttlichen Willen verdichtete geistige Kraft, die aber durch immerwährendes Auflösen und Zerstieben und wieder Neuformen gleichfalls dazu wird, daß sie sich nach endlos langer Zeit selbst in einer solchen Form bergen kann.

Also ist alles Sichtbare geistige Kraft, die noch im Anfangsstadium der Entwicklung steht, während das schon reifere Geistige für das menschliche Auge unsichtbar ist, sich aber einer sichtbaren Form bedient, um darin Aufenthalt zu nehmen. In jeder Form lebt somit etwas Geistiges, ein Wesen, das sich seiner selbst unbewußt ist, das aber nach Zusammenschluß mit gleichen Wesen verlangt, um die Kraftfülle zu vermehren durch diesen Zusammenschluß. Denn es strebt ein jedes Wesen nach Vollendung. Sowie sich die Materie auflöst, also eine Form in sich zerfällt, strebt das frei gewordene Wesenhafte gleichem Wesenhaften zu, und es vereinigt sich, um eine neue Form zu beleben. Dieser Vorgang liegt dem immerwährenden Werden und Vergehen in der Natur zugrunde, also er ist die Veranlassung zu ständigem Leben und Sterben in der Natur ....

Die geistigen Substanzen durchwandeln die gesamte Schöpfung, teils vereinzelt, teils in Unzahl zusammengeschlossen. Und entsprechend sind auch die sie umgebenden Formen in ihrer Größe und Art. Alles, was dieses Geistige in sich birgt, ist Materie. Die Materie selbst aber besteht aus solchen geistigen Substanzen, die im Anfang der Entwicklung stehen und daher auch dem menschlichen Auge sichtbar sein können, denn nur das schon reifere Geistige ist unsichtbar. So muß also alles, was sichtbar ist, als unvollkommen, d.h. gottfernes Geistiges, betrachtet werden, das seinen Gang der Entwicklung beginnt. Das in ihm sich bergende Geistige hat schon diesen Weg zurückgelegt und strebt schon Gott entgegen, weshalb ein Zerstören, d.h. ein Vergehen oder Auflösen der Form, also die Vergänglichkeit der Materie, dem Willen Gottes entspricht, weil dadurch diesem Geistigen die Fortentwicklung ermöglicht wird ....

Amen

BD 7098 empfangen  20.4.1958

Alles hat Sinn und Zweck ....
Schädlinge ....
Unkraut ....

Ohne Zweck und Ziel ist nichts, was in der gesamten Schöpfung besteht .... Doch nicht immer könnt ihr den rechten Zweck eines Schöpfungswerkes erkennen, und ihr fraget euch oft, wozu das eine oder das andere erschaffen worden ist, weil es eurem Begriffsvermögen nach euch zu nichts zweckdienlich zu sein scheint.

Aber schon die eine Erklärung müßte euch genügen, daß alles „Kraft ist aus Gott“, die einmal wieder zur Tätigkeit gelangen soll, daß aber diese „Kraft“ ganz unterschiedlich ist in ihrer Wirksamkeit, weil sie sich auch in ganz unterschiedlicher Entfernung von Gott befindet. Und „Entfernung“ ist gleichzusetzen mit „Widersetzlichkeit“ ....

Es gibt also Geistiges .... einstmals von Gott ausgestrahlte Kraft .... das trotz schon sehr langem Entwicklungsgang im Mußgesetz den Widerstand wenig verringert hat, das aber der göttlichen Ordnung gemäß den Entwicklungsgang fortsetzt und so also immer neue Außenformen bezieht, die ein langsames Tätigwerden gestatten, doch diese Tätigkeit wieder entsprechend dem Widerstand des Geistigen ist.

Es verrichtet also keinen offensichtlichen Dienst an Menschen oder anderen Schöpfungswerken, dienet aber doch indirekt .... Verständlich wird euch dies, wenn ihr an die Schädlinge denkt im Tier- und Pflanzenreich, an jegliches Ungeziefer oder an Giftpflanzen .... eben an das, was ihr als zwecklos oder schädlich in der Naturschöpfung ansehet ....

Aber es sind alle diese Gebilde Träger göttlicher Kraft, die auch den in ihnen eingeschlossenen geistigen Substanzen eine geringe Möglichkeit geben zur Läuterung .... Und gleichzeitig dienen auch diese unscheinbaren Schöpfungswerke wieder anderen Schöpfungen zur Erhaltung .... teils als Nahrung für größere Lebewesen, teils als Düngung des Nährbodens der Pflanzenwelt, wenngleich ihr Menschen einen solchen Austausch nicht beobachten könnet ....

Und wieder können sie auch dem Menschen selbst in seiner geistigen Entwicklung dienen, die auch viele Prüfungen erfordert, wo sich der Mensch bewähren soll, seien es Geduldsproben aller Art oder auch eine vernünftige Einstellung zu allem, was Gottes Wille hat erstehen lassen. Es ist nichts ohne Sinn und Zweck; ob aber der Mensch den Sinn und Zweck eines jeden Werkes erkennt, das ist nicht entscheidend, sondern sein Glaube an Gottes Weisheit, Liebe und Macht soll ihm auch eine gewisse Ehrfurcht allem Geschaffenen gegenüber schenken, ansonsten er die Weisheit, Liebe und Macht Gottes anzweifelt.

Für den von Gott einst ausgegangenen Kraftstrom .... für die aufgelösten Substanzen urgeschaffener Geister .... ist jegliche materielle Hülle eine große Gnade, denn sie wurden erfaßt von der Liebe Gottes und also in eine Außenform versetzt ....

Und ob auch verschiedene Außenformen die Widersetzlichkeit gegen Gott verraten .... daß Gott aber das Geistige dennoch erfaßt hat, um es langsam im Mußgesetz zur Höhe zu führen, das allein schon soll euch Menschen jegliches Schöpfungswerk mit geistigen Augen ansehen lehren, und ihr sollt bedenken, daß Gott wahrlich um vieles weiß, was euch Menschen noch verborgen ist, und daß ihr darum nicht vorzeitig urteilen sollet, indem ihr an Schöpfungen Gottes Kritik übt, zu der ihr wahrlich nicht berechtigt seid.

Denn sowie ihr glaubet, daß die Schöpfung Gottes Werk ist, muß euch auch jedes Schöpfungswerk über jeden Zweifel erhaben sein. Und ihr werdet dann auch lernen, mit liebenden Augen das zu betrachten, was euch bisher Widerwillen und Abneigung einflößte .... womit jedoch nicht gesagt sein soll, daß ihr es wider seine natürliche Bestimmung fördern sollet.

Denn sowie es nachweislich Schaden anrichtet, dürfet ihr auch dagegen angehen und dessen Entwicklungsgang beenden, denn auch das ist Gottes Wille, daß diese Schöpfungen keine lange Lebensdauer haben und daß ihr gleichsam auch berechtigt seid, ihre Lebensdauer abzukürzen, auf daß die geistigen Substanzen sich in immer neuen Außenformen zu einer gewissen Reife bringen, um dann auch zu dienenden Funktionen zugelassen zu werden, sowie der einstige Widerstand sich verringert, sowie das Geistige so weit gesänftigt worden ist, daß es nun bereitwillig dienet und also langsam zur Höhe steigt.

Und ihr Menschen müsset es wissen, daß auch ihr selbst, d.h. eure Seele, in sich solche Substanzen birgt, die diesen vorerwähnten Gang zurücklegen mußten .... Denn alles habt ihr in euch, was euer Auge zu sehen fähig ist .... Aber Gottes Liebe, Weisheit und Macht weiß alles in die rechte Ordnung zu führen, denn Er verfolgt nur ein Ziel, das Er auch einmal erreichen wird ....

Amen

BD 7800 empfangen  21.1.1961

Entwicklungsgang auf Erden ....

Als die Erde geschaffen wurde, konnten sich unzählige geistige Substanzen in ihren Schöpfungswerken verkörpern, und sie stiegen in ihrer Entwicklung langsam zur Höhe, denn die Schöpfungen waren entsprechend dem Widerstand, der in allem Geistigen noch ungebrochen vorhanden war, doch verschieden in seiner Stärke. Die Schöpfungswerke waren mehr oder weniger harte Materie, denn auch die Erde entwickelte sich langsam zu dem Schöpfungswerk, das einmal Menschen bergen sollte .... das Geistige, das den Entwicklungsgang schon so weit zurückgelegt hatte, daß alle Substanzen eines gefallenen Urgeistes sich wieder gesammelt hatten und das Ichbewußtsein sowie den freien Willen zurückerhielten ....

Doch bis das Geistige in dieses Stadium eintreten konnte, vergingen endlose Zeiten, denn die Erde brauchte diese Zeiten, um alle jene Schöpfungen hervorzubringen, die das gefallene Geistige benötigte zu seiner Aufwärtsentwicklung. Und es soll der Mensch darum wissen, daß er schon endlose Zeiten auf dieser Erde weilet, daß das Stadium als Mensch der Abschluß ist eines Entwicklungsganges, den sein freier Wille nun beenden kann.

Er soll auch wissen, daß ihm einmal dieser endlose Gang rückschauend gezeigt wird, daß ihm aber als Mensch diese Rückerinnerung genommen werden muß, weil es um seine freiwillige Rückkehr zu Gott geht, die er nun als Mensch vollziehen soll. Betrachtet er aber die unzähligen Wunder göttlicher Schöpfungen um sich, dann sollte er darüber nachdenken, welchen Zweck diese zu erfüllen haben, und es wird ihm im Herzen Aufklärung gegeben .... Er wird es ahnen, wenn ihm noch nicht das Wissen darüber erschlossen ist. Und er sollte das Wesen des Schöpfers zu ergründen suchen, d.h. über sein Verhältnis zu Ihm Aufklärung verlangen.

Und auch diese wird ihm gegeben werden, geht es doch im Erdenleben darum, daß der Mensch die Bindung mit Gott wiederherstellt, die er einst freiwillig gelöst hat. Denn das war der „Fall der Geister“, daß sie sich willensmäßig trennten von Gott .... Und so müssen sie nun als Mensch .... im letzten Stadium ihres Rückweges zu Gott .... freiwillig die Bindung mit Ihm wiederherstellen, und der Zweck ihres Erdenganges ist erfüllt. Daß die Schöpfung den größten Teil dazu beigetragen hat, das gefallene Wesen wieder zurückzubringen, das werdet ihr Menschen erst begreifen können, wenn ihr diese Rückkehr vollzogen habt, denn niemals wäre es euch möglich gewesen, zur Höhe zu gelangen, wenn der göttliche Schöpfer nicht euch der Macht seines Gegners entwunden hätte, der euren Sturz zur Tiefe veranlaßt hatte .... wenn Er nicht euch seinem Einfluß entzogen hätte während der endlos langen Zeit, da ihr als winzigste Seelenpartikelchen den Schöpfungswerken einverleibt wurdet.

In dieser Zeit hatte Sein Gegner keinen Einfluß auf euch, aber dennoch waret ihr noch sein, weil ihr ihm einst freiwillig gefolgt waret zur Tiefe. Doch da ihr als Folge eures Abfalles von Gott völlig ohne Kraft und Licht waret, wäre euch der Rückweg zu Gott unmöglich gewesen, und darum hat Gott Selbst euch diesen Rückweg geschaffen durch alle Seine Schöpfungswerke, die in unübertrefflicher Weisheit und endloser Liebe so gestaltet waren, daß sie dem Geistigen die Möglichkeiten gaben, in irgendeiner Weise zu dienen und also durch Dienen sich zu immer höherer Reife zu entwickeln.

Und es sammelten sich die geistigen Partikelchen wieder, die einem gefallenen Urgeist angehörten, und traten nun in einer gewissen Reife ihre letzte Verformung an .... Sie durften als Mensch kurze Zeit über die Erde gehen und mußten wieder dienen .... doch im freien Willen und in Liebe .... Dies ist der Erdenlebenszweck einer jeden Seele, die nun im Menschen verkörpert ist, daß sie sich durch Dienen in Liebe erlöset aus jeglicher Form, daß sie als freies Geistwesen, das sie war im Anbeginn, wiedereingeht in das geistige Reich, wenn ihr Erdenleben beendet ist.

Aber sie schafft diese Vergeistigung nicht aus eigener Kraft, denn die einstige Ursünde belastet sie und drückt sie immer wieder nieder .... d.h., der Gegner Gottes hat während des Erdenlebens wieder das Recht, seinen Einfluß auszuüben, weil ihm das Geistige einst freiwillig gefolgt war. Und es würde der gefallene Urgeist .... der Mensch .... auch wieder seinem Einfluß unterliegen, wenn ihm nicht eine sichere Hilfe geboten würde: die Erlösung durch Jesus Christus .... in Dem Gott Selbst Sich verkörpert hat, um für alles Gefallene die Sündenschuld zu tilgen durch Seinen Opfertod am Kreuz ....

Diese Hilfe durch Jesus Christus, die volle Erlösung und Vergebung seiner Schuld, ist ihm sicher, vorausgesetzt, daß er selbst sie will, daß er Jesus Christus und Sein Erlösungswerk anerkennt und er Jesus als Gott Selbst anerkennt, Dem der Urgeist einstens seine Anerkennung versagt hat .... Und so ist euch Menschen eine kurze Erklärung gegeben über Anlaß und Bedeutung des Erlösungswerkes, um das ihr wissen müsset, um euren Erdenlebenszweck zu erfüllen, um auch den göttlichen Heilsplan verstehen zu lernen, der immer nur die Rückführung des Geistigen zu Gott verfolgt und der auch in Liebe und Weisheit durchgeführt wird, weil Ihm alle Macht zu Gebote steht, das Ziel einmal zu erreichen, das Er Sich bei der Erschaffung alles Wesenhaften gesetzt hatte ....

Amen

BD 2775 empfangen  15.6.1943

Inkarnation ....
Triebhaftigkeit ....
Vorstadien ....

Die Inkarnation einer Seele kann dann stattfinden, wenn sich alle Substanzen in ihr gesammelt haben, die in den verschiedensten Schöpfungen den Erdenweg zurückgelegt und sich also zur Höhe entwickelt haben. Jedes Schöpfungswerk muß in seiner seelischen Substanz vertreten sein, um nun die Inkarnation eingehen zu können .... d.h., der menschliche Leib wird nun die Hülle einer solchen Seele, die alle Schöpfungswerke in Miniatur in sich birgt. Der endlos lange Erdengang zuvor hat den Zusammenschluß aller dieser Substanzen zuwege gebracht, und nun harren diese ihrer letzten Verkörperung. Sie werden als Seele der menschlichen Außenform einverleibt, um das letzte Stadium ihrer Entwicklung durchzumachen.

Es ist diese Inkarnation von verschieden langer Dauer, je nach dem Reifezustand der einzelnen Substanzen, die in ihren Vorstadien auch eine gewisse Freiheit hatten, obwohl sie sich im Mußzustand dem Willen Gottes gemäß betätigten. Jedoch in den letzten Stadien vor der Verkörperung als Mensch wurde dieser Mußzustand schon mehr und mehr gelockert, so daß bestimmte Triebe gedämpft oder auch verstärkt ausgelebt werden konnten und dies einen höheren oder tieferen Reifegrad zur Folge hatte, der nun wieder die Länge der letzten Verkörperung als Mensch bestimmt.

Es streben aber alle Seelensubstanzen diese letzte Verkörperung auf Erden an, weil sie, sowie sie sich vereinigt haben zur menschlichen Seele, darum wissen, daß die menschliche Außenform ihre letzte materielle Hülle ist und sie nach dieser jeder irdischen Fessel ledig sein können.

Und darum hält sich die Seele nun dort auf, wo ihr Gelegenheit geboten ist, sich zu inkarnieren. Verständlicherweise wird sie ihren Aufenthalt dort nehmen, wo sich die Wesensart der Menschen ihrem Reifezustand anpaßt, d.h., wo die gleichen Triebe und Eigenschaften bei den Menschen anzutreffen sind, die ihr eigenes Wesen kennzeichnen, was jedoch nicht ausschließt, daß eine Seele, die anders veranlagt ist, sich bei wesensfremden Menschen zu verkörpern sucht, um diese Verkörperung zu beschleunigen. Dann aber hat sie oft mit größeren Schwierigkeiten zu kämpfen während ihres Erdenlebens, weil ihrer Wesensart nicht Rechnung getragen wird und sie den Anforderungen, die an sie gestellt werden, nicht gerecht werden kann.

Da die Seele aber vorher um ihren Erdenlebensweg weiß, wird sie nicht gehindert, so sie selbst ihre Wahl trifft, da ihr in jeder Verkörperung die Hilfsmittel zur Verfügung stehen, um ihre letzte Reife zu erlangen. Sie hat durch die verschiedensten Verformungen zuvor eine jede Anlage in sich, nur in verschiedener Stärke, und kann diese nun im Erdenleben verstärken oder verringern, je nach ihrem Willen. Also unfähig ist sie nicht, und die Kraft dazu wird ihr vermittelt ebenfalls ihrem Willen gemäß.

Ist sie aber lau in ihrem Streben, dann bleibt sie im gleichen Reifezustand wie vor ihrer Verkörperung als Mensch, dann hat ihr die Inkarnation keine Höherentwicklung eingetragen. Sie wird zwar bei ihrem Ableben der körperlichen Hülle ledig, ist aber noch gefesselt an die materielle Welt durch ihre Begierden und Triebe, die sie im Erdenleben überwinden sollte. Sie hat demnach ihre Inkarnation auf der Erde nicht ausgenützt, und es trägt ihr dies einen unbeschreiblichen Reuezustand ein, so sie erkennt, daß sie sich das Anrecht auf die Gotteskindschaft verscherzt hat und es auch nicht mehr erlangen kann; wenngleich sie im Jenseits noch unendlich viele Möglichkeiten hat, zur Anschauung Gottes zu gelangen.

Doch eine inkarnierte Seele muß sich dereinst verantworten vor Gott, wie sie die Möglichkeiten auf der Erde genützt und welche geistigen Erfolge sie beim Ableben zu verzeichnen hat, denn es ist die Verkörperung als Mensch eine Gnade, die nicht hoch genug gewertet werden kann; sie ist ein Geschenk, das auch entsprechend geschätzt werden soll, indem der Mensch alles tut, was zu seiner Höherentwicklung dienlich ist, denn er kommt nicht mehr zur Erde zurück, so er einmal diese verlassen hat ....

Amen

BD 8235 empfangen  9.8.1962

Hat sich der Mensch entwickelt, oder war er eine Neuschöpfung? ....

Es können keine Widersprüche vorhanden sein in dem Geistesgut, das ihr von Mir Selbst empfanget, das Mein Geist euch vermittelt hat, die ihr in Meinen Diensten steht und den Auftrag habt, die reine Wahrheit von Mir den Mitmenschen weiterzugeben, Mein Wort hinauszutragen, das euch Licht geben soll. Denn Ich will das Geistesdunkel erhellen, in dem die Menschen wandeln, und sonderlich dann, wenn ihr selbst eine Erklärung begehret:

Das Schöpfungswerk Erde hat endlose Zeiten gebraucht, bis es zu dem geworden ist, was es jetzt ist .... zu einer Schöpfung, die dem Menschen die letzte Vollendung eintragen soll. Und in dieser endlos langen Zeit sind die in kleinste Partikelchen aufgelösten Urgeister durch unzählige Schöpfungswerke hindurchgegangen, um sich immer höher zu entwickeln. Das erstarrte Geistige kam langsam zum Leben, wie euch schon des öfteren kundgegeben wurde. Es legte den endlos langen Weg im Mußzustand zurück, d.h., es verrichteten alle Schöpfungen den Zweck und die Bestimmung, die Ich ihnen zugewiesen hatte .... es konnte keines der gebundenen Wesenheiten über sich selbst bestimmen, aber es reifte langsam aus ....

Es wurden Formen geschaffen für alle Reifegrade des zur Höhe strebenden Geistigen; die Stein-, Pflanzen- und Tierwelt war unendlich vielfältig in ihren Formen, und alle waren belebt von den Partikelchen jener gefallenen Urgeister, die sich stets mehr zusammenschlossen und schließlich zu kleineren und größeren Lebewesen wurden, die wieder beim Verlassen der Formen sich vereinigten und zuletzt in Formen eingezeugt wurden, die schon sehr der Form eines Menschen ähnelten. Der ganze lange Gang der Entwicklung stand unter Meinem Gesetz, oder auch: Naturgesetzlich spielten sich alle Vorgänge ab in dieser durch Meinen Willen erstandenen Schöpfung.

Die Urgeister hatten durch ihren Fall zur Tiefe das Ichbewußtsein verloren, einmal aber sollten sie dieses Ichbewußtsein wieder zurückerhalten und sich in der letzten Form, als Mensch, verkörpern, um nun den Gang der Aufwärtsentwicklung zu Ende zu führen. Die letzten Formen im Mußzustand wurden daher immer menschenähnlicher, aber sie standen noch nicht im Stadium des Ichbewußtseins, sie handelten instinktiv, nach Meinem Willen .... wenngleich sie auch schon Funktionen ausübten, die denen eines Menschen glichen ....

Doch sie waren nicht denkfähig, Verstand und freier Wille mangelte ihnen, und also waren sie nicht verantwortungsbewußt, sondern sie wurden zu ihrem Tun getrieben durch geistige Intelligenzen, wie alles noch in der Form gebundene Geistige Betreuern unterstand, die gleichsam Meinen Willen naturgesetzlich auf jenes gebundene Wesenhafte übertrugen. Und es kam nun die Zeit, wo ausgereiften Urgeistern der freie Wille zurückgegeben werden konnte, durch den sie nun erprobt werden sollten, ob sie zu Mir zurückkehren oder bei Meinem Gegner verbleiben wollten .... Und für diese Urgeister schuf Ich die Form des Menschen ....

Alle Schöpfungswerke und besonders die immer größer gestalteten Lebewesen hat Mein Wille erstehen lassen, indem Meine Gedanken zur Form wurden .... Und darum waren diese Lebewesen in den vielfältigsten Formen vertreten, doch jede Form war anders .... Es gab die verschiedensten Gattungen, die keine Ähnlichkeit miteinander hatten, die sich immer weiter fortpflanzten, aber immer die gleichen Geschöpfe blieben ....

Als die Form des Menschen nun nötig wurde für die ersten soweit zur Reife gelangten Urgeister, stellte Ich wieder ein Schöpfungswerk durch Meinen Willen hinaus, das wahrlich auch ein Wunderwerk Meiner gesamten Schöpfung war .... ein Wesen, das überaus kunstvoll gefügt war, das nach Meinem Willen erschaffen war, um seine Erdenaufgabe erfüllen zu können .... das Ich „erschaffen“ habe, das aber nicht aus den schon vorhandenen Schöpfungen .... den menschenähnlichen Wesen, sich „entwickelt“ hat ....

Denn diese Form sollte einen Urgeist bergen, ein von Mir einst hinausgestelltes Wesen, das Mein Ebenbild gewesen ist und wieder dazu werden soll .... Und darum mußte es mit Verstand, freiem Willen und Ichbewußtsein ausgestattet sein, und diese bildeten sich nicht langsam in den tierartigen Wesen heran, sondern sie wurden der Form des Menschen gegeben, als der Urgeist Besitz nahm von der ersten Form .... und immer einem jeden Menschen als Angehör seiner Seele gegeben werden, wenn diese als göttlicher Odem den Menschen bei seiner Geburt belebt ....

Die Menschen pflanzten sich dann wohl wieder nach Meinem Naturgesetz fort, doch sie werden immer die gleichen Geschöpfe bleiben, wie es der erste Mensch, Adam, gewesen ist. Sie werden sich nicht zu anderen Geschöpfen wandeln, sondern diese Wandlung wird nun immer nur ein Akt der Seele sein, die zuerst noch Mir widerstrebend sein kann und in der Zeit als Mensch zu höchster Vollendung gelangen kann .... Der menschliche Körper aber wird bleiben, wie Ich ihn erschuf, als die Seele Adams von ihm Besitz nahm ....

Wohl hat der Erschaffungsakt der Erde mit allem, was in, auf und über ihr ist, mit allen toten und lebenden Schöpfungen, endlos lange Zeit erfordert, aber es war ein Abschnitt in der Aufwärtsentwicklung für das gefallene Geistige gleichsam zu Ende gegangen, als sich alle Partikelchen eines Urgeistes wieder gesammelt hatten und der letzte Prozeß der Rückkehr zu Mir begann .... Und dieser Gang über die Erde als Mensch erforderte auch ein neues Schöpfungswerk von Mir, eine Form, die allen Anforderungen gerecht wurde, um die letzte Probe im freien Willen bestehen zu können.

Und so kann sich also der Mensch als eine besondere Schöpfung Meinerseits betrachten, denn er ist das einzige Wesen auf der Erde, das begabt ist mit Verstand, Vernunft und freiem Willen .... den Zeichen göttlicher Herkunft, das darum auch fähig ist, einen Gott und Schöpfer über sich zu erkennen, Der ihm das Leben gab, und das darum auch die letzte Vollendung auf dieser Erde erreichen kann, wenn sein freier Wille dies ernstlich anstrebt ....

Amen

BD 6647 empfangen  17.9.1956

Was ist die Seele ....

Völlige Unklarheit herrscht noch über solche Probleme, wo der Menschenverstand allein nicht ausreicht, um sie zu lösen, und wo der Geist Gottes am Werk sein muß, dessen Wirken zwar selten nur anerkannt wird. Er allein aber vermag eine klare Antwort zu geben, wenn Fragen gestellt werden, die ungelöste Probleme betreffen. Aber auch die Ergebnisse solchen Geistwirkens werden angezweifelt, die jedoch allein der Wahrheit entsprechen. Welcher Art nun auch eine Frage sein mag, immer wird allein die Antwort richtig sein, die Gott Selbst durch Seinen Geist den Menschen gibt ....

„Geist“ aber ist nicht mit „Verstand“ zu verwechseln, denn der Verstand kann ebensogut auch in falscher Richtung sich bewegen .... Es ist keine Garantie gegeben, daß verstandesmäßige Ergebnisse der Wahrheit entsprechen, ansonsten nicht vielerlei Meinungen und Ansichten sich durchzusetzen suchten, die alle Anspruch auf Wahrheit erheben, alle aber nur durch den Verstand gewonnen wurden .... Der „Geist“ aber ist der Strahl, der von der ewigen Wahrheit Selbst ausgeht, der Licht gibt, d.h. Erkenntnis dessen, was der Verstand nur annimmt, wofür sich keine Beweise erbringen lassen. Der „Geist aus Gott“ aber gibt vollste innere Überzeugung, er gibt lückenlose Aufklärung, auch ohne besondere Anspruchnahme des Verstandes: ....

Keinem Menschen wird der Begriff „Seele“ so faßlich gemacht werden können, der nicht schon ein bestimmtes „geistiges Wissen“ sich erworben hat, denn die Seele ist etwas Geistiges, sie ist nichts Irdisch-Materielles und kann daher auch nur geistig erklärt werden. Die Seele ist das Fluidum, das dem Körper, der materiellen Form, erst das Leben gibt .... Die Seele ist das eigentliche Leben, das eigentliche Ich des Menschen, das sich in einer materiellen Außenhülle birgt, das nicht gesehen werden kann, aber stets vorhanden ist, solange sich eine Kraft in dieser Außenform äußert. Und es wäre der Mensch kein Ich-bewußtes Wesen, wenn die Seele in ihm nicht vorhanden wäre.

Die Seele ist Einstmals-aus-Gott-ausgeströmte Kraft, die Er als etwas Wesenhaftes herausstellte außer Sich, dem Er ein selbständiges Leben gab. Und dieses Wesen war ausgestattet mit freiem Willen und Denkfähigkeit .... Daß und warum sich nun im Erdenleben dieses Wesenhafte .... die Seele .... im menschlichen Körper birgt, ist ein Wissen für sich; doch erstmalig soll erklärt werden, daß also die Seele die Ursache ist, daß der Mensch denken, fühlen und wollen kann. Es soll herausgestellt werden, daß die Seele der Beleber aller Organe ist, daß jede Tätigkeit des Körpers, jede Willensregung und jegliche Empfindung Äußerung der im Körper sich befindlichen Seele ist .... die wohl an sich etwas Geistiges, mit menschlichem Auge nicht zu Schauendes ist und die .... wenn sie geschaut werden könnte .... völlig ihrer menschlichen Außenhülle gleicht.

Sie ist das, was nach dem Leibestode bestehenbleibt und dann auch geschaut werden kann von ebensolchen Seelen in einem Reifegrad, der das geistige Schauen zuläßt. Es kann also die Seele niemals erklärt werden als irgendwelche dem materiellen Körper zugehörige Substanz .... sie ist und bleibt geistige Substanz, also geistige Ausstrahlung Gottes, die auf Erden einen Zweck erfüllen soll .... Sie ist unverletzlich und unvergänglich, kann sich aber von anderen Seelen unterscheiden durch die Lichtstrahlung, und der Zweck des Erdenlebens ist, den Lichtgrad zu erhöhen, den sie einstmals eigenwillig verdunkelte ....

Es ist keinem Menschen möglich, das Wesen der Seele zu erklären, der nur rein wissenschaftlich dies unternimmt, weil die Seele nichts Greifbares, mit menschlichen Sinnen Ergründbares ist, sondern Kraft aus der Kraft Gottes, Dessen Wesen gleichfalls unergründbar ist und bleiben wird, Der aber von denkenden Menschen nicht geleugnet werden kann, wie auch die Seele das eigentliche Ich des Menschen ist, das auch nicht definiert werden kann, das ist und doch nicht bewiesen werden kann, das den körperlichen Organen wohl ihre Funktionen anweiset, das aber auch bestehen kann ohne den Körper, während der Körper ohne die Seele nur völlig leblose Materie ist, wenngleich alle Organe noch unverändert sind ....

Aber es fehlt das Leben, sowie die Seele den Körper verläßt .... es fehlt das, was den Körper in Tätigkeit versetzt, was die Organe antreibt zu ihren Funktionen, was im freien Willen bestimmend einwirkt auf die Denkorgane und was jede Willensregung im Menschen auslöst .... Und dieses denkende, wollende und fühlende Etwas .... die Seele .... bewegt sich nun in anderen Sphären, doch immer als das gleiche Wesen, das den menschlichen Körper zuvor bewohnte. Und es kann darum auch erkannt werden im jenseitigen Reich, wozu aber ein bestimmter Reifegrad Voraussetzung ist ....

Amen

BD 7569 empfangen  5.4.1960

Ichbewußtsein des Urgeistes ....

Jeder Urgeist wird sich seines Ichs wieder bewußt, wenn er als Mensch über die Erde wandelt und sich selbst als Mensch erkennt. Dann sind wieder alle Seelenpartikelchen in ihm versammelt, die einstmals aufgelöst waren zum Zwecke des Rückführungsganges in der Schöpfung, und dann ist das Wesen auch fähig, sich den Reifegrad zu erwerben, den es uranfänglich als erschaffener Geist besaß, den es dahingegeben hatte und nun wieder erlangen muß, um als Lichtgeist eingehen zu können in das geistige Reich. Und so ist also ein jeder Mensch ein verkörperter Urgeist, ein einst gefallenes Wesen, ein Erschaffungsprodukt Meiner unendlichen Liebe, das nur sich selbst im freien Willen von Mir entfernte und aber auch im freien Willen wieder zu Mir zurückkehren muß.

Der Mensch besitzt aber dieses Wissen nicht, was er war, was er ist und wieder werden soll .... Er braucht auch erst einen gewissen Reifezustand, bevor ihm dieses Wissen zugeführt werden kann und es ihm auch verständlich ist. Er erkennt sich wohl bald als Mensch, aber nicht als ein Geistwesen, das seine Bestimmung erfüllen soll, und weil er sich nur als Mensch erkennt, der sich in der irdischen Welt bewegt, sind auch seine Gedanken mehr weltlich gerichtet. Und das ist zumeist ein Hindernis für das geistige Erkennen, das er erst dann haben wird, wenn er sich schon von der Welt abwendet, dem geistigen Reich zu.

Dann ist es möglich, ihm das Wissen über seine eigentliche Bestimmung zuzuführen, und dann kann er es im freien Willen annehmen und sich einstellen, was sein geistiges Ausreifen mit Sicherheit nach sich ziehen wird. Hat er es aber einmal angenommen, dann beglückt ihn auch der Gedanke und die Gewißheit, zu den Urgeistern zu gehören, die Ich als Geschöpfe hinausstellte und die als Kinder zu Mir zurückkehren und als Mensch also kurz vor ihrer Vollendung stehen. Und es braucht nur der Wille des Menschen gut zu sein, denn dann richtet sich dieser von selbst zu Mir, es verlangt der Mensch nach seinem Gott und Schöpfer, und dieser Wille schon ist rechte Entscheidung, es ist das Bestehen der Willensprobe, die dem Urgeist als Mensch auf Erden gestellt ist.

Das Dasein auf dieser Erde ist nicht von langer Dauer, es kann aber vollauf genügen, daß sich der Mensch völlig vergeistigt, daß er einen Grad erreicht, der ihm die Kindschaft Gottes einträgt, d.h. den Urgeist wieder in den Zustand der Vollkommenheit versetzt, den er selbst durch seinen freien Willen zum höchsten Grad gebracht hat und in Meiner allernächsten Nähe nun weilen kann, wo ihm die direkte Liebedurchstrahlung von Mir gesichert ist .... wenngleich auch jeder andere Urgeist immer höher wird steigen können, so er nur einmal das Lichtreich betreten durfte, was ebenjenen rechten Willensentscheid auf Erden voraussetzt.

Und überselig ist jeder Urgeist, wenn es ihm zum Bewußtsein kommt, welchen endlos langen Gang er zurückgelegt hat, um zur höchsten Lichtfülle zu gelangen, um unermeßlich selig zu sein .... Und er wird Mir Lob und Dank singen und Mich preisen bis in alle Ewigkeit, er wird Mein Kind sein und bleiben, das niemals mehr von Mir geht, das schaffen und wirken wird nach Meinem Willen zur eigenen Seligkeit ....

Amen

BD 2344 empfangen  24.5.1942

Die Seele - Träger aller Schöpfungswerke ....

Die Seelen-Substanzen ergeben in ihrer Zusammensetzung ein überaus fein konstruiertes Gebilde, das den Menschen zauberhaft anmuten würde, so er es sehen könnte. Denn es gibt nichts, was nicht in diesem Gebilde vorhanden ist .... Was die gesamte Schöpfung aufzuweisen hat, ist in unendlicher Verkleinerung in der Seele zu finden, weil die einzelnen Substanzen jegliches Schöpfungswerk belebt haben, somit auch jegliche von ihnen durchlebte Form beibehalten, die sich also durch ständigen Zusammenschluß vermehren und das Gesamtbild sich ständig ändert und vervollkommnet. Des Menschen Fassungsvermögen würde nicht hinreichen, sich alle diese Schöpfungswerke vorzustellen, doch überwältigt von der Weisheit und Allmacht des Schöpfers wird er dereinst das Bild betrachten, das ihm die wundersamsten Herrlichkeiten enthüllt.

Das geringste und unscheinbarste Schöpfungswerk birgt wieder Tausende von Miniaturschöpfungen in sich, die wiederum alles aufweisen, was im großen Schöpfungswerk Gottes vertreten ist. Die menschliche Seele aber ist Träger aller dieser Schöpfungen, d.h., sie ist zusammengesetzt aus unzähligen Substanzen, deren jede schon ihre Aufgabe in der Schöpfung erfüllt hat und daher sich zusammenschließen durfte zur letzten größten Aufgabe .... als menschliche Seele den endlos langen Erdengang zu beschließen. Es gibt kein Wunderwerk in der ganzen großen Schöpfung Gottes, das so überaus herrlich gestaltet ist wie die menschliche Seele ....

Und es ist ein Beweis von ihrer Vollkommenheit, so sich die Seele selbst wie im Spiegel betrachten kann und ihre eigene Herrlichkeit erkennt, d.h., so sie sich selbst in strahlendstem Licht erblickt in vieltausendfacher Form und Gestaltung und also die Selbstbetrachtung für sie unnennbares Glück bedeutet, weil der Anblick des gesamten Schöpfungswerkes etwas überwältigend Schönes für sie ist. Und niemals wird sie zu Ende kommen mit ihren Betrachtungen, denn immer wieder formt sich das Bild neu, immer wieder kommen neue Schöpfungswerke zum Vorschein, die immer zauberhafter anmuten, denn die Herrlichkeiten Gottes nehmen kein Ende und somit auch nicht das, was Gottes Liebe Seinen Geschöpfen bietet, die vollkommen sind, also im Licht stehen ....

Sie werden stets und ständig Seine Liebe zu spüren bekommen und daher auch stets und ständig zunehmende Beglückung erfahren .... Es wird kein Ende geben, keine Begrenzung dessen, was das geistige Auge erschauen darf .... Und es wird nichts unverändert bestehenbleiben, was für das Wesen einen Glückszustand bedeutet, sondern unentwegt wird dieser Glückszustand erhöht werden, was fortwährende Veränderung dessen voraussetzt, was dem geistigen Auge des Wesens geboten wird ....

Amen

BD 3661 empfangen  19.1.1946

Seelenarbeit ....

Gehet in euch und erkennet eure Schwächen .... Und dann trachtet danach, sie zu beheben. Dies ist Arbeit an eurer Seele, daß ihr euch zu gestalten sucht zu Menschen, die in Meiner Ordnung verbleiben, die so leben, wie es Mein Wille ist .... die also zur Liebe sich formen .... Denn jede Schwäche, jeder Fehler, jede Untugend, hat in der Lieblosigkeit, in der Eigenliebe, seine Ursache. Sanftmut, Friedfertigkeit, Demut, Geduld, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit sind Zeichen der Liebe zum Nächsten, und so euch diese Zeichen mangeln, seid ihr nicht von Liebe erfüllt und müsset also emsig arbeiten an euch.

Dazu müsset ihr aber selbst eure Schwächen und Fehler erkennen als solche, und dies erfordert ernste Kritik, ernstes Besinnen und Richtigstellung des Verhältnisses zu Mir und zu den Mitmenschen. Mich müsset ihr als Vater anerkennen, jeden Menschen aber als Bruder, weil ihr alle Kinder eines Vaters seid. Und ihr Kinder sollet einander lieben, dann werdet ihr Mein Wohlgefallen erringen, denn dann kann Ich Selbst bei euch, Meinen Kindern, weilen. Jede Untugend aber verwehret Mir dies, und nur zu eurem Nachteil, denn ohne Mich und Meine Gegenwart bleibet ihr schwach und unvollkommen und könnet euer Ziel auf Erden nicht erreichen.

Euer Ziel ist Vollkommenheit, Wandel zur Liebe, Wandel eures Wesens zum Urzustand, den ihr freiwillig verlassen habt. Denn nur der Urzustand ist beglückend, und solange ihr von diesem entfernt seid, ist Unzulänglichkeit, Unkenntnis und Kraftlosigkeit euer Los auf Erden sowohl als auch im geistigen Reich. Ich aber will euch wieder zur Glückseligkeit führen und ermahne euch daher ständig, daß ihr dies anstrebet, daß ihr die Arbeit an der Umgestaltung eures Wesens in Angriff nehmet, daß ihr erkennen lernet durch innere Betrachtung, wie wenig euer Denken und Handeln Meinem Willen entspricht, weil ihr noch in der Eigenliebe verharret, und daß ihr euch befleißigt, diesen mangelhaften Zustand zu ändern .... daß ihr die Liebe übet, wie und wo immer euch Gelegenheit dazu geboten wird.

Denn nur durch die Liebe könnet ihr selig werden, nur durch die Liebe könnet ihr eurer Fehler und Untugenden Herr werden. Und so ihr die Liebe noch nicht in euch fühlet, so bildet euch verstandesmäßig zu rechtlich denkenden Menschen .... seid sanftmütig und friedfertig, demütig und geduldig, und suchet dem Mitmenschen Hilfe zu bringen .... und das Gefühl der Liebe wird in euch erwachen, es wird euch beglücken und euch anspornen zur Liebetätigkeit. Und dann ist es nicht mehr der Verstand, sondern das Herz, das euch dazu treibt, und dann schreitet ihr zur Höhe.

Und darum beobachtet euch selbst, gehet in euch und fraget euch ernstlich, ob ihr gerecht denkt und handelt, und euer Herz wird euch Antwort geben .... Und Ich Selbst werde euch zu Hilfe kommen, so ihr diese Frage ernstlich an euch stellt, Ich werde euch Kraft geben, auszuführen, was ihr ernstlich wollet, und die Arbeit an eurer Seele wird einen günstigen Fortgang nehmen, ihr werdet selbst Befriedigung darin finden, euch Meinem Willen unterordnen und ständig zur Höhe schreiten, sowie es euer Wille ist, vollkommen zu werden ....

Amen

BD 7656 empfangen  26.7.1960

Die Seele wird ernten, was sie gesät hat ....

Ihr sollt euch keinen trügerischen Gedanken hingeben, daß ihr euch Schätze sammeln könnt für euer irdisches Leben, denn diese werdet ihr wieder verlieren schneller, als ihr sie euch erworben habt. Ich warne euch davor, nach irdischen Gütern zu trachten und euer Herz daran zu hängen, und Ich zeige euch immer wieder, wie vergänglich das ist, was der Welt angehört. Wieviel Zeit und Mühe lasset ihr es euch kosten, wenn es gilt, die Schätze der Welt zu sammeln, und wie selten nur denket ihr daran, daß sie euch nicht erhalten bleiben, daß ihr sie hergeben müsset, wenn ihr von der Erde scheidet, daß sie aber euch auch anderweitig genommen werden können, wenn dies Mein Wille ist.

Ihr achtet nur dessen, was der Welt angehört und was doch vergänglich ist; des Unvergänglichen aber achtet ihr nicht .... ihr sorget nur für den Körper und gedenket nicht eurer Seele .... Und ihr nützet so eure Lebenskraft verkehrt, ihr nützet sie nur für euer körperliches Wohlbehagen, aber der Seele bereitet ihr bedenkenlos ein unseliges Los in der Ewigkeit, denn ihr gebet ihr nicht während des Erdenlebens, was allein ihr dienet zur Vollendung, ihr lasset sie darben, während ihr den Körper übermäßig bedenket, ohne jemals davon einen Nutzen zu haben. Denn auch euer irdisches Leben kann von einem Tag zum anderen beendet sein, und dann geht ihr arm und leer ein in das jenseitige Reich und müsset große Qualen leiden.

Ihr sollet einmal nachdenken, daß ihr selbst euer Leben nicht in der Hand habt, daß euer Leben auf Erden nur kurz bemessen sein kann und daß der Tod jeden Tag an euch herantreten kann, ohne daß ihr ihm wehren könnet. Und ihr solltet an das „Nachher“ denken .... aber ihr glaubet es nicht, daß ihr nicht ausgelöscht seid mit dem Moment des Todes; ihr glaubet nicht an ein Fortleben der Seele und daß dieses Leben dann sein wird entsprechend eurem Erdenwandel und eurer Sorge um das Heil eurer Seele. Und dieser Unglaube ist auch Anlaß, daß ihr gedankenlos in den Tag hineinlebet, daß ihr euch nicht einmal fraget um Sinn und Zweck eures Erdenlebens.

Ihr seid zufrieden, wenn ihr euch irdisch schaffet, was euch gefällt, wenn ihr dem Körper Wohlbehagen schaffet und der irdischen Güter viele sammelt für die Zukunft .... Und ihr wisset nicht, ob ihr überhaupt noch eine Zukunft habt. Aber ihr wisset alle, daß ihr einmal sterben müsset .... Und dieses Wissen sollte euch doch bewußt das Erdenleben auswerten lassen. Doch es ist der Glaube, der euch mangelt, der Glaube an einen Gott und Schöpfer, Der einmal von euch Verantwortung fordern wird für euren Erdenlebenswandel. Und weil ihr nicht glaubt, seid ihr gleichgültig.

Aber die Stunde eurer Verantwortung kommt, dessen könnt ihr alle gewiß sein, und eure Reue wird einst bitter sein, wenn ihr euch in größter Armut des Geistes im jenseitigen Reich einfindet und euch einmal die Erkenntnis kommt, was ihr versäumtet auf Erden aus eigener Schuld. Denn es ist eine Gnade, daß ihr euch verkörpern durftet auf Erden, und diese Gnade ungenützt gelassen zu haben wird die Seele dereinst bitter bereuen, weil sie niemals das nachholen kann, was sie versäumte, wenngleich ihr auch im jenseitigen Reich geholfen wird, aus der Tiefe emporzusteigen, aber unter weit schwierigeren Umständen, als dies auf der Erde möglich ist oder war.

Ihr solltet nicht so gedankenlos dahinleben, denn es kommt für jeden Menschen die Stunde, da er den irdischen Leib verlassen muß und nun die Seele in das geistige Reich eingeht .... Doch es kann diese Stunde große Freude und Seligkeit bringen, aber auch große Finsternis und Qual .... jedoch immer, wie es der Mensch selbst gewollt hat und wie er es durch sein Erdenleben unter Beweis gestellt hat .... Er wird ernten, was er gesät hat, er wird eingehen in das Reich des Lichtes und der Seligkeit, oder die Finsternis wird ihn aufnehmen und nicht eher freigeben, bis die Seele sich gewandelt hat in ihrer Gesinnung und nun mit liebender Unterstützung den Weg zur Höhe geht ....

Amen

BD 1874a empfangen  3.u.4.4.1941

Unsterblichkeit der Seele ....

Die Lehre der Unsterblichkeit der Seele ist für viele Menschen unannehmbar, weil sie den Maßstab anlegen am Irdisch-Vergänglichen. Es gibt nichts auf Erden, was Bestand hat, alles ist nur vorübergehend da nach der Meinung dieser Menschen, also glauben sie, von diesem Naturgesetz keine Ausnahme zu machen. Der irdische Leib verfällt zwar genauso, d.h., er löst sich scheinbar auf und vergeht; der Mensch überlegt sich aber nicht, daß das scheinbare Vergehen nur das Mittel ist zu einer Neugestaltung. Bei einigem Nachdenken wird er alles Irdische als irgendeinem Zweck dienend erkennen müssen, und er wird beobachten, daß selbst die unscheinbarsten Schöpfungen in einem gewissen Zusammenhang miteinander stehen und also nicht zwecklos sind.

Vergeht nun ein solches Schöpfungswerk, so nehmen wieder zahlreiche andere Schöpfungen die Überreste des ersteren in sich auf, und also dienet es diesen und lebt in den neuen Schöpfungen fort. Er braucht nur eine äußere Wandlung ernsthaft betrachten, dann muß er auch zugeben, daß das innere Leben nicht vergehen kann. Und dieses innere Leben muß er zum mindesten auch dem Menschen zusprechen .... er muß sich klarmachen, daß die Seele des Menschen, das Gefühlsleben, nicht beliebig zu beenden ist .... daß dieses Gefühlsleben der eigentliche Sinn jeglicher Verkörperung ist. Die äußere Form ist zu nichts nütze, so nicht der innere Kern erkannt wird von seiten der Menschheit ....

BD 1874b empfangen  4.4.1941

Unsterblichkeit der Seele ....

Der Aufbau eines menschlichen Wesens erfordert immer die gleichen Bestandteile, Körper, Seele und Geist. Der Körper .... die Außenhülle .... führt die Funktionen aus, welche die Seele bestimmt. Also ist der Körper nur das Organ, durch welches der Wille der Seele zur Ausführung gebracht wird. Mit dem Moment des Todes benötigt die Seele keines Organes mehr, das ihr wie auf Erden .... also in dem sichtbaren Schöpfungswerk .... dient, weil sie ihren Aufenthaltsort wechselt und in Regionen hinübergeht, wo nichts nach außen Ersichtliches getan zu werden braucht. Es ist der Körper hinfällig geworden, der nur das Mittel war für die irdische Laufbahn, wo sich die Seele gestalten sollte zur Trägerin des göttlichen Geistes.

Der Geist, das dritte Bestandteil des Lebewesens, schlummert wohl in jedem Menschen, tritt jedoch erst in Aktion, wenn der Wille der Seele ihm mehr Aufmerksamkeit schenkt als dem Körper, wenn also die Seele die irdischen Anforderungen nicht so wichtig nimmt als die Anforderungen, die der Geist ihr stellt, die immer eine Zurücksetzung der irdischen Bedürfnisse bedeuten. Denn Körper, Seele und Geist gehören wohl zusammen, können jedoch getrennte Ziele verfolgen.

Es kann die Seele ihren Willen mehr den Ansprüchen des Körpers zuwenden, sie kann diese aber auch unbeachtet lassen und ihren Willen nur dem Geist in sich nutzbar machen, und eben diese Willensrichtung bestimmt ihr jenseitiges Leben, d.h. den Zustand, in dem die Seele nach dem Erdenleben weilt, der ihr Glück oder Leid eintragen kann. Es ist also das irdische Leben, die Funktion des Körpers, nur ein vorübergehendes Stadium, in dem sich die Seele befindet. Die Seele treibt ihn zu allem Handeln auf Erden, sie ist aber keineswegs als erloschen zu denken, so der Körper seine Funktion nicht mehr ausführen kann ....

Es hat die Seele den Körper wohl verlassen, weil sie nun Aufenthalt nimmt in Regionen, wo sie eine Außenhülle nicht mehr benötigt. Die Seele aber gleichfalls als beendet anzusehen wäre eine völlig falsche Auffassung ihres Wesens .... Denn die Seele ist etwas, was nicht vergehen kann. Sie kann wohl durch den leiblichen Tod des Menschen den Körper nicht mehr zu seinen Funktionen bestimmen, sie kann auch durch mangelnde Reife, d.h., wenn sie dem Geist in sich zu wenig Beachtung geschenkt hat, in einen Untätigkeitszustand verfallen; niemals aber kann sie „nicht mehr sein“ .... Denn sie ist etwas Geistiges, das unvergänglich ist, während der Körper aus irdischem Stoff, aus Materie, besteht und daher einer ständigen Veränderung unterworfen ist, doch sich zuletzt auflöst in seine Urbestandteile, sowie die Seele den Körper verlassen hat ....

Amen

BD 0716 empfangen  19.12.1938

Durchwanderung jeder Form nötig ....
(Mikrokosmos?)

Es wenden sich die jenseitigen Freunde dir voller Liebe zu, um zu erfüllen dein Begehren, und so empfange:

Die Welt hat als solche nur einen Zweck, die vielen Lebewesen, die Träger sind geistiger Potenzen, zur Höherentwicklung zu führen, die nur in solcher Umgebung vor sich gehen kann, wo sich Widerstände aller Art ergeben, und diese bietet die Welt zur Genüge. Es sei dies auf der Erde oder in den vielen anderen Himmelskörpern .... überall erwachsen dem Lebewesen ungeahnte Schwierigkeiten, zu deren Überwindung alle Energie aufgebracht werden muß.

In jedem Lebewesen aber ist solche Energie vorhanden durch die Kraftzufuhr, die ein jedes Lebewesen erhält, um überhaupt zu bestehen als solches. Die weitere Entwicklung hängt sonach immer davon ab, inwieweit diese dem Lebewesen innewohnende Kraft genützt wird. D.h., je eher die Tätigkeit erfüllt ist, die dem Lebewesen obliegt, desto eher wird die geistige Intelligenz von der sie umhüllenden Form frei und kann das folgende Stadium der Entwicklung beginnen.

Es ist nun die Frage möglich, in welcher Form den Lebewesen die rascheste Höherentwicklung gewährleistet wird .... Und es kann diese Frage nur immer beantwortet werden, daß jegliche Form zu durchwandern unerläßlich ist .... und nur dort eine Grenze gesetzt werden kann, wo die Vereinigung unzähliger Seelenpartikelchen bereits ein Ganzes ergibt .... wo also alle Seelensubstanzen vorhanden sind, um die letzte Verkörperung .... die Form des Menschen .... zu beleben.

Die feinste Regung im Menschen, das zarteste Empfinden beruht nur in der auf alle Feinheiten abgestimmten Seele, die wiederum sich zusammengesetzt hat aus den allerfeinsten Seelenpartikelchen, welche im Aufbau des Ganzen von wichtigster Notwendigkeit sind, denn sie gewährleisten der nun gebildeten Seele das allerfeinste Empfinden und Wahrnehmungsvermögen wieder für die kleinsten Schöpfungswunder göttlicher Liebe.

Wo jene feinsten Bestandteile der Seele nicht vorhanden wären, dort würde dem Menschen völlig der Sinn fehlen für entstandene und noch entstehende Wunderwerke .... er würde einfach das nicht erschauen können, was in ihm selbst nicht schon lebendig wäre .... er muß alles, was die Schöpfung birgt, im winzigsten Bestandteil in sich haben .... resp. jegliche Substanz muß in seiner Seele vorhanden sein, dann erst kann er dies auch außerhalb seiner selbst wahrnehmen.

Diese Belehrung läßt wiederum die Frage offen, welcher Art nun wohl die Bestandteile der kleinen Lebewesen sind, und es ist dies leicht zu erklären, daß diese wieder alle Substanzen der noch kleineren Lebewesen in sich tragen, dementsprechend aber nur rein instinktmäßig alles das verspüren, was in der Entwicklung schon weiter vorgeschritten ist, jedoch das wiederum beherrschen, was substanzlich in diesen Lebewesen schon vorhanden ist.

Das Wissen um solche in der Schöpfungslehre wichtigen Kenntnisse ist für den Menschen von größtem Vorteil, lernt er doch dadurch erst das Wesen des Menschen in aller Vielgestaltigkeit kennen .... Er kann sozusagen an dieser Tatsache ermessen, daß der Mensch eben die Krone göttlicher Schöpfung ist .... daß er in sich, d.h. seine Seele, so überaus fein konstruiert ist, daß ein solches Kunstwerk unmöglich nur für die Dauer eines Erdenlebens von einem so weisen Schöpfer geschaffen worden ist .... Denn alles, was er in der Natur betrachtet, sei es im Stein- Pflanzen- oder Tierleben, ist in Atomen in ihm vorhanden. Es birgt der Mensch das gesamte Schöpfungswerk in allerfeinster Verkleinerung in sich. Er muß also in sich gleichfalls die Widerstände überwinden, die von außen .... durch die Welt .... an den Menschen herantreten .... was so zu verstehen ist, daß unzählige Gefahren von außen den Menschen zu größter Widerstandskraft anregen .... ebenso aber auch die geistige Atmosphäre durch dauernde Widerstände der in ständigem Kampf liegenden verschiedenen Seelensubstanzen angeregt wird und eben nur so sich kräftigen und die Seele höheren lichten Wahrheiten zugänglich gemacht werden kann.

So wie ein jedes, auch das kleinste Lebewesen eine bestimmte Tätigkeit auszuführen hat, so auch der Mensch als Träger aller dieser Wesenheiten, und diese besteht in erster Linie in der Vergeistigung derjenigen seelischen Substanzen, die noch in argem Widerspruch stehen zu ihrer eigentlichen Aufgabe, die noch immer lieber der irdischen Tätigkeit nachkommen möchten, die ihnen eigen ist durch ihre ihnen einstmals obliegende Erdenaufgabe in früherer Form.

Und es hat darum der Mensch gegen so viele Schwächen, Fehler und Untugenden anzukämpfen, weil immer wieder die Eigenart der in der Seele gebundenen Substanzen zum Durchbruch kommt und das Fleisch, die irdische Umhüllung, zur Willfährigkeit zwingen möchte, wogegen im Erdenleben äußerster Widerstand geleistet werden soll. Nur so ist es verständlich, welch außerordentliche Verantwortung der Mensch im Erdenleben trägt und wie das Ringen ein ständiges sein muß, um wirklich vergeistigt am Ende der Tage als Sieger über alle Gefahren triumphieren zu können und jeglicher Versuchung widerstanden zu haben, denn wie oft ist der Geist wohl willig, aber das Fleisch schwach ....

Amen

BD 4757 empfangen  9.10.1949

Körper, Seele und Geist ....
Erklärung ....

Unbegreiflich ist es den Menschen, in welchem Verhältnis Körper, Seele und Geist zueinanderstehen, und darum ist auch das Wirken des Geistes ihnen schwer zu erklären. Es steht der Geist im Gegensatz zum Körper, während die Seele zwischen beiden steht, also gewissermaßen für Körper oder Geist sich entscheiden muß, sich niemals aber beiden zuwenden kann. Die Seele ist bei Beginn der Verkörperung als Mensch gänzlich dem Körper zugetan, sie hat also das Bestreben, dem Körper alle Wünsche zu erfüllen, d.h. Denken, Fühlen und Wollen .... die Seele des Menschen .... ist nur auf den Körper eingestellt, der, als selbst noch Materie, sich mit der Materie auch zusammenzuschließen sucht.

Also wird der Mensch Verlangen haben nach materiellen Gütern, weil diese der Inbegriff dessen sind, was dem Körper behagt. Der Geist kommt also so gut wie nicht zur Geltung, die Seele hört nicht darauf, was der Geist von ihr verlangt; er kann sich nicht durchsetzen, weil der Körper noch das Übergewicht hat und die Seele voll und ganz mit Beschlag belegt, also ihr Sinnen und Trachten beherrscht. Es kann aber die Seele auch die Wertlosigkeit irdischer Dinge erkennen, sie kann des Körpers Begehren als unwichtig ansehen, sie kann mehr verlangen vom Erdenleben, als nur materielle Güter .... dann kommt der Geist zum Recht .... Er äußert sich nun der Seele gegenüber und wird von ihr angehört.

Es beginnt die Seele eine andere Richtung einzuschlagen, sie verlangt nun nicht mehr für den Körper, sondern strebt geistige Güter an, sie läßt sich belehren, d.h., sie nimmt widerspruchslos an, was ihr der Geist vermittelt, ja sie fühlt sich beglückt und beachtet stets weniger ihren Körper oder sucht auch ihn dem geneigt zu machen, was der Geist von der Seele verlangt .... die irdische Materie aufzugeben, um geistige Güter einzutauschen. Nun hat der Geist gesiegt über den Körper, beide, Geist und Körper, suchen die Seele für sich zu gewinnen. Und sowie es dem Geist gelingt, die Wünsche des Körpers zu verdrängen, ist er Sieger .... Was aber ist unter Geist zu verstehen? ....

Es ist der Geist das Göttliche im Menschen, es ist das, was den Menschen als Gottes Geschöpf kennzeichnet, es ist der Geist das Band, das den Menschen mit dem Vatergeist von Ewigkeit verbindet. Es ist das Bewußtsein im Menschen, mit dem Vater von Ewigkeit auf ewig verbunden zu sein. Sowie er in Aktion tritt, erkennt sich der Mensch erst als Geschöpf Gottes, zuvor ist er sich nur als Lebewesen bewußt, das dem Leben alles abgewinnen möchte, was dieses bietet.

Erkennt sich der Mensch aber, dann ist ihm die Welt nichts mehr, dann sucht er höhere Güter, dann sind seine Gedanken dem geistigen Reich zugewandt, dann sucht er in Verbindung zu treten mit Dem, Der ihm das Leben gab, dann ist sein Denken richtig und sein Wollen und Handeln dem göttlichen Willen entsprechend. Dann wirket also der Geist aus Gott im Menschen, Dem sich nun die Seele überlässet, daß Er sie leite und belehre, auf daß Körper, Seele und Geist nun eins werden und den Zusammenschluß suchen mit Gott, weil der Geist im Menschen unablässig dränget zum Vatergeist, mit dem er untrennbar verbunden ist und bleibt bis in alle Ewigkeit ....

Amen

BD 1618 empfangen  18.9.1940

Die Seele ....
Der Geistesfunke im Menschen ....

Die Seele des Menschen ist der Zusammenschluß unzähliger Seelensubstanzen, die Sammelpunkte geistiger Kraft, also Aufnahmegefäße des Geistigen aus Gott, sind. Jede dieser unzähligen Substanzen war zuvor irgendwo verkörpert, d.h. umschlossen von einer Außenform zum Zwecke der Höherentwicklung des Geistigen und der Möglichkeit des späteren Zusammenschlusses mit ebensolcher Seelensubstanz. Es ist die Seele des Menschen also in ihren einzelnen Substanzen durch jegliches Schöpfungswerk gegangen, es ist die Seele gleichsam ausgereift zur letzten Verkörperung auf Erden.

Die Seele nimmt immer die gleiche Form an wie die sie umschließende Außenhülle .... Und es würde dem Geistig-zu-schauen-Vermögenden sich ein unerhört reizvolles und mannigfaltiges Bild bieten, so er die Seele des Menschen in ihrer Zusammensetzung betrachten möchte. Dieses Schöpfungswerk Gottes, den Menschen unsichtbar, ist unbeschreiblich, sowohl in seinem Gefüge als auch in seiner Zweckmäßigkeit. Doch des Menschen Denken würde eine Schilderung der Gestaltung der Seele nur verwirren, denn er fasset es nicht, welche unzähligen Wunderwerke der menschliche Körper in sich birgt. Es ist das gesamte Schöpfungswerk in Miniatur, was nun als „Seele“ den Menschen verständlich ist.

Die Seele ist das Innerste des Menschen und umfasset die gesamte Schöpfung .... bestimmt dazu, in dem Erdenleben sich zu verklären und als in Lobpreisung Gottes die Wonnen des Himmels zu genießen .... Die Seele birgt in sich den göttlichen Geist. Geistiges ist zwar auch die Ursubstanz der Seele in allen ihren Entwicklungsphasen .... den göttlichen Geistesfunken aber legt Gott Selbst in die nun im Menschen sich verkörpernde Seele .... Er haucht dem Menschen Seinen Odem ein .... Er legt in ihn das Göttliche, und Er stellt die Seele vor die Aufgabe, sich zu entscheiden für das Göttliche oder das Menschliche während ihres letzten Daseins auf Erden.

Ist nun die Seele .... das Geistige aus Gott, das einstens Gott widersetzlich war .... gewillt, sich zu einen mit dem göttlichen Geist, so beginnt nun die Verklärung dessen, was einst Gott ferne stand, und es wird Licht in der menschlichen Seele. Und es einet sich dann die menschliche Seele mit dem göttlichen Geist, wenn sie alles menschliche Verlangen, das zur Probe und zur Stählung des Willens als Versuchung dem menschlichen Körper anhaftet, standhaft überwindet .... wenn sie allem widersteht, was der Körper als solcher von ihr fordert, und sich willig dem unterordnet, was der göttliche Geist in ihr verlangt.

Dann gibt die Seele ihren einstigen Widerstand gegen Gott endgültig auf. Sie entscheidet sich für Gott, sie stellt sich nicht mehr bewußt gegen das Göttliche und nimmt die Liebesausstrahlung, die Kraft, entgegen, um das Geistige in sich zu vermehren, um den Zusammenschluß des Geistigen in sich mit dem Geistigen außer sich herbeizuführen, und strebet also bewußt die Annäherung an Gott an .... Ist jedoch das körperliche Verlangen vorherrschend, so schlummert der göttliche Geistesfunke in tiefster Umhüllung im Menschen, er kann kein Licht ausstrahlen, und die Seele bleibt in tiefster Dunkelheit.

Sie lebt ihr Erdenleben ohne den geringsten Erfolg, es ist das Geistige in ihr verurteilt zur Leblosigkeit, es ist der Erdengang kein Gang der Höherentwicklung für diese, sondern eine Zeit des Stillstandes oder auch Rückganges. Es ist der göttliche Geistesfunke im Menschen unbeachtet gelassen worden und konnte sich also auch nicht äußern. Es konnte dem Wesen nicht die Kraft göttlicher Liebe zufließen, und also kann auch nimmermehr die Vereinigung mit dem Vatergeist von Ewigkeit stattfinden. Und den lichtlosen Zustand, den die Seele auf Erden selbst gewählt hat, nimmt sie mit hinüber in die Ewigkeit, um dort in endlosen Qualen der Reue der ungenützten Zeit auf Erden zu gedenken und nun einen weit schwereren Kampf führen zu müssen, um ihren Zustand in einen lichtvolleren zu wandeln ....

Amen

BD 7698 empfangen  13.9.1960

Stimme des Gewissens ....

Ihr sollt zur Vollendung geführt werden, und ihr brauchet dazu Meine Unterstützung, denn alle Kraft gabet ihr einstens dahin, und ihr wurdet schwache, lichtlose Geschöpfe, die so lange in der Tiefe verharren mußten, bis Meine Liebe sie ergriff und ihnen wieder aus der Tiefe emporhalf. Nun seid ihr wohl schon in einem gewissen Reifegrad, aber dieser genügt nicht, um euch den Aufwärtsgang zu gewährleisten, den ihr noch zurücklegen müsset während eures Erdenlebens. Ihr benötigt dazu Meine Kraft und Meine Führung.

Und wenn ihr nun euch selbst eurer Schwäche bewußt seid, wenn ihr euch umblicket nach Hilfe, dann stehe Ich schon an eurer Seite und warte nur, daß ihr Mich um Meine Hilfeleistung ersuchet .... aber diese Bitte müsset ihr im freien Willen an Mich richten, weil von Meiner Seite aus keinerlei Zwang auf euren Willen ausgeübt wird. Doch Ich bin jederzeit bereit, euch die erbetene Hilfe zu gewähren, wie Ich auch euch ständig mit Kraft versehen werde, wenn ihr sie nur begehret. Und auf daß in euch das Verlangen danach erweckt wird, lasse Ich euch zuweilen eure Schwäche und Finsternis besonders stark empfinden, und es ist dies nur ein Zeichen Meiner Liebe zu euch, weil Ich dadurch euch gewinnen will für Mich, weil Ich euch bewegen will, daß ihr freiwillig Mich um Hilfe angehet. Darum müsset ihr vorerst an Mich glauben ....

Und es wird euch auch das Wissen um einen Gott und Schöpfer vermittelt, das ihr nur anzunehmen brauchet und darüber nachzudenken und ihr dann bei gutem Willen auch zu glauben vermöget. Und ihr könnet versichert sein, daß Ich euch zu einem festen Glauben verhelfe, wenn ihr nur des Willens seid, recht zu denken und zu handeln .... wenn ihr nur der inneren Stimme Gehör schenkt, die euch immer recht weisen wird. Und Meine Stimme tönet in jedem Menschen als Stimme des Gewissens .... aber sie kann angehört, jedoch auch überhört werden, und das steht allein im Willen des Menschen selbst.

Und so wird auch die Stimme des Gewissens dem Menschen Kenntnis darüber geben, was recht und was unrecht ist; er wird durch die Stimme des Gewissens unterwiesen von dem Grundgesetz, von der Liebe, denn er weiß als Mensch genau, was ihm Freude gibt und Wohlbehagen und was ihm Leid und Elend bringt .... darum kann er auch dem Mitmenschen gegenüber so handeln, wie es diesem zum Wohlbehagen dienet, und er kann ihn vor Schaden an seinem Körper bewahren .... Und so also kann in ihm die Liebe erwachen und mit der Liebe auch das Licht der Erkenntnis ihn erleuchten ....

Es kann jeder Mensch zum rechten Denken und Handeln kommen, denn von Mir aus ist in ihn das feine Gefühl gelegt worden, das durch die Stimme des Gewissens zum Ausdruck kommt; und sowie er dieser Beachtung schenkt, kann sein Wesen, das zu Beginn seiner Verkörperung als Mensch noch stark in der Ichliebe steckt, sich wandeln zur Nächstenliebe, und dann ist auch Gewähr gegeben für einen starken, lebendigen Glauben an Mich, seinen Gott und Schöpfer; und dann wird er auch in Mir bald seinen Vater erkennen, Der ihn liebt und zu Sich ziehen will ....

Und er wird diese Verbindung anstreben im freien Willen. Und Ich werde ihn führen können der Vollendung entgegen, denn Ich schenke jedem Menschen die Hilfe, Ich lasse keinen Menschen in Schwäche und Unkenntnis, Ich bin und bleibe sein Führer durch das ganze Erdenleben hindurch, solange er nicht sich Mir widersetzt, solange sein Wille sich von der Stimme des Gewissens beeinflussen läßt .... was immer geschehen wird, wenn die Seele gewillt ist, Zweck und Ziel des Erdenlebens zu erreichen .... Dann kann der Mensch immer dessen gewiß sein, daß von Meiner Seite aus alles geschieht, um ihm zur Vollendung zu verhelfen, daß er niemals sich selbst überlassen bleibt und daß er auch sicher sein Ziel erreichen wird ....

Amen

BD 7837 empfangen  28.2.1961

Der freie Wille ....

Euer Wille allein ist ausschlaggebend, ob ihr die Vollendung auf dieser Erde erreichet. Und es geht also im Erdenleben um euren freien Willensentscheid. Dieser betrifft aber nicht irdische Fragen oder Stellungnahme zu irdischen Plänen, sondern es geht allein um eure Seele, daß diese sich recht entscheide, welchen Herrn sie über sich anerkennt. Zu diesem Entscheid aber kann der Mensch von keiner Seite aus gezwungen werden, und niemals kann also ein „freier Wille“ geleugnet werden, wenn dies auch immer wieder von seiten der Menschen versucht wird. Das innerste Denken des Menschen ist allein ausschlaggebend, und dieses untersteht keiner Gewalt. Darum kann immer nur auf den Menschen eingewirkt werden durch Vorstellungen, Reden und Geschehen aller Art, die sein Denken (seinen Willen) also beeinflussen sollen.

Und dies wird versucht von göttlicher sowie Gott-gegnerischer Seite. Immer aber entscheidet der Mensch selbst, welchem Einfluß er sich unterstellt (nachgibt) .... Der Wille des Menschen ist frei .... Und darum muß er sich auch dereinst verantworten, welche Richtung er dem Willen gegeben hat, weil er zum Zwecke seiner Willenserprobung das Dasein als Mensch erhalten hat und weil die Seele einmal die Folgen seines Willensentscheides zu tragen hat. Es kann der Mensch in allen Lebenslagen seinen Willen Gott zuwenden .... Und er kann ebenso sich Seinem Gegner unterwerfen .... niemals aber wird er seinen Mitmenschen oder eine weltliche Macht .... Gott Selbst oder Seinen Gegner, verantwortlich machen können für seinen Willensentscheid, weil dies seine freieste Willensangelegenheit ist, nach welcher Richtung hin sich seine Gedanken bewegen, ob sie Gott oder Seinem Gegner zudrängen .... Aber immer ist ihm von Gott sein Schicksal so bestimmt, daß er leicht zu Gott finden kann, wenn er nur Ihm keinen inneren Widerstand mehr leistet .... was also sein freier Wille bestimmt.

Die Menschen nun sind geneigt, einen freien Willen zu streiten, weil sie nicht immer auszuführen vermögen, was sie wollen, doch es geht nicht immer um das, was sie tun, sondern um das, was sie wollen .... Denn am Tun können sie auch gehindert werden, wieder durch das Einwirken geistiger Kräfte .... niemals aber am Wollen selbst. Darum soll der Mensch sich selbst gegenüber Kritik üben, nach welcher Richtung hin sich sein Wille äußert .... Denn er weiß es im Erdenleben, daß von ihm die Hinwendung zu Gott verlangt wird, weil Gott Selbst ihm immer wieder solche Hinweise zugehen lässet und er nicht völlig ohne Wissen durch das Erdenleben geht ....

Da er aber auch von dem Gegner Gottes beeinflußt wird, wird es nicht ausbleiben, daß er nachdenken muß und er also schon zu einer Entscheidung gedrängt wird .... Und dies also ist auch der Kampf zwischen Licht und Finsternis, den der Mensch selbst zum Austrag bringt, was jedoch ohne den freien Willen des Menschen nicht denkbar wäre, sondern dann nur die positiven und die negativen Kräfte sich diesen Kampf lieferten, aus denen dann eine Kraft als Sieger hervorginge .... Doch so ist der Kampf zwischen Licht und Finsternis nicht zu verstehen, denn es geht um die Seele des Menschen, und diese entscheidet selbst über sich im freien Willen. Und darum ist das Erdenleben für den Menschen eine ununterbrochene Kette von Erlebnissen, von Erfahrungen und Eindrücken, die ihn zum Denken anregen und ihn auch in rechter Richtung denken lassen können.

Aber da auch dem Gegner Gottes das Recht zugebilligt ist, um die Seele zu kämpfen, werden seine Gedanken auch negativ beeinflußt, und er muß sich nun entscheiden. Und die Stärke seines Widerstandes gegen Gott ist bestimmend für das Ergebnis, sie ist bestimmend für das Los der Seele nach dem Tode des Leibes, das überaus beseligend, aber auch überaus qualvoll sein kann. Aber wie auch sein Wille sich richtet .... die Liebe Gottes gibt niemals die Seele auf, und erreicht sie das Ziel nicht in diesem Erdenleben, dann verzögert sie wohl ihre Erlösung um endlos lange Zeit, doch einmal wird der Wille sich recht entscheiden, weil die Liebe Gottes Kraft ist, der sich die Seele nicht ewig widersetzt ....

Amen

BD 5557 empfangen  15.12.1952

Erdenaufgabe: Willensentscheid ....
Verkehrtes Streben ....

Ihr habt einen beschwerlichen Weg gehen müssen, bevor ihr soweit waret, die letzte Willensprobe ablegen zu können .... eure Seele hat sich wieder zusammengefunden, die einstmals aufgelöst war in unzählige Seelenfunken, die alle in gefesseltem Zustande einen Reifeprozeß durchmachen mußten .... Ihr seid wieder zum Ichbewußtsein gelangt, ihr seid als Einzelwesen frei vor eine Entscheidung gestellt: euch den Herrn zu wählen, dem ihr angehören wollet .... Diese Entscheidung ist Zweck und Ziel eures Erdenlebens, und diese Entscheidung muß im freien Willen getroffen werden, sie kann nicht stellvertretend für euch abgegeben werden, sie kann auch nicht verzögert werden, sie muß unweigerlich am Ende eures Erdenlebens getroffen worden sein, weil dann dieser Entscheidung gemäß euer Los ist in der Ewigkeit.

Ungeheuer schwerwiegend ist daher eure Einstellung zu dieser Erdenlebensaufgabe .... sie kann euch Licht und Seligkeit, aber auch Tod und Verderben bringen, und ihr allein bestimmt dies durch euren Willen. Und ihr lasset euch wenig davon berühren, auch wenn euch die Begründung eures Erdenlebens gegeben wird, auch wenn euch das Los in der Ewigkeit herrlich oder furchtbar vorgestellt wird. Denn ihr glaubet nicht daran, daß ihr euch dereinst verantworten müsset für euren Willen. Der Glaube daran kann aber nicht zwangsweise von euch erreicht werden, und darum ist er unter der Menschheit nur ganz selten zu finden, und es erreichen daher nur selten die Menschen ihr Ziel, sich für den rechten Herrn entschieden zu haben.

Der Unglaube aber wirkt sich aus .... Immer mehr vergessen die Menschen ihrer Lebensaufgabe, und jeglicher Gedanke gilt nur der Welt, die sie jedoch in Kürze verlassen müssen. Was hinter ihnen liegt, dem kehren sie wieder das Antlitz zu. Die Rückerinnerung an ihren Leidensgang durch die Materie ist ihnen genommen, denn sie müssen in Freiheit des Willens ihren Entscheid treffen und dürfen nicht aus der Furcht heraus sich für den rechten Herrn entscheiden .... Und so liegt die Gefahr nahe, daß ihre Entscheidung zu ihren Ungunsten ausfällt, daß sie der Materie alle ihre Sinne zuwenden und somit auch den Herrn dieser Welt wählen, dem sie nun auch wieder zum Opfer fallen und dem sie zu verdanken haben, daß sie wieder in die harte Materie gebannt werden, weil sie sich falsch entschieden haben.

Denn sie sollten ihre Augen himmelwärts senden, sie sollten streben nach oben und der irdischen Welt den Rücken kehren, dann war eine rechte Entscheidung getroffen worden, dann war der Gang durch die gesamte Schöpfung von Erfolg gewesen, dann hat das Erdenleben dem Wesen die Krönung eingetragen, dann fand die Seele den rechten Herrn und ist Ihm entgegengeeilt .... dann hat der Mensch die Willensprobe auf Erden bestanden, und er kann den schweren Erdenleib ablegen und als reiner Geist eingehen in die Ewigkeit, dann ist der lange Erdengang zuvor nicht vergeblich gewesen .... Das Wesen hat zurückgefunden zu seinem Ausgang, es hat den Vater erkannt und sich Ihm ergeben für alle Ewigkeit.

Amen

BD 2489 empfangen  1.10.1942

Wille und Tat ....
Verantwortung ....

Der Wille gebärt die Tat. Der Wille ist somit das bestimmende, wenngleich die Tat erst die Bestätigung des Willens ist. Ohne den Willen kann die Tat nicht zur Ausführung gelangen; der Wille ohne die Tat aber muß schon vor Gott verantwortet werden, denn er bekundet die Gesinnung des Menschen, den Trieb zum Guten oder zum Bösen. Um den Willen zur Ausführung bringen zu können, muß die dem Menschen zuströmende Lebenskraft genützt werden, also es kann der Mensch sowohl gute als auch schlechte Taten vollbringen, immer wird er dazu die Kraft gebrauchen, die Gott Selbst ihm gibt ....

Verübt er nun eine schlechte Tat, so vollbringt er diese mit Hilfe göttlicher Kraft und also tut er etwas, wofür er sich verantworten muß vor Gott. Er hat also seinen Willen gebraucht, um mit der Kraft aus Gott die Kraft Seines Gegners zu vermehren, denn jede schlechte Tat ist ein Sich-Ausliefern der bösen Macht und also ein Vermehren derer. Der Wille des Menschen wendet sich von Gott ab und jener bösen Macht zu durch jede Tat, die sich wider Gott richtet und also eine schlechte Gesinnung bezeugt.

Ist der Wille des Menschen gut, also Gott zugewandt, dann wird er die ihm zuströmende Lebenskraft immer nützen zu Taten, die dem Mitmenschen zum Nutzen sind. Er wird in dienender Nächstenliebe sich üben, weil er unentwegt tätig ist, d.h. seinen Willen zur Tat werden läßt. Sind seine Taten in der Liebe geboren, daß also die Liebe den Willen des Menschen antreibt, tätig zu sein, dann ist der Wille des Menschen Gott zugewandt. Es hat sich also der Wille aus freiem Antrieb für Gott entschieden, und jede aus diesem Willen geborene Tat ist vor Gott gerechtfertigt, und Gott bewertet diese Tat dem Liebewillen entsprechend ....

Amen

BD 3901 empfangen  11.10.1946

Gut und Böse ....
Gesetz von Ewigkeit ....

Auch das Böse ist von Mir zugelassen, jedoch niemals Mein Wille, denn das Böse widerspricht Meinem Gesetz von Ewigkeit, es ist eine verkehrte Willensrichtung, die von Mir abstrebt und etwas völlig Ungöttliches anstrebt .... einen Zustand, der gänzlich dem Urzustand des von Mir Geschaffenen widerspricht .... Gut und Böse anzustreben muß aber diesem von Mir Geschaffenen möglich sein, also muß Gut und Böse bestehen, will das Wesen vollkommen bleiben oder werden aus freiem Willen.

Alles Meinem Gesetz von Ewigkeit Widersprechende ist böse, alles in Meiner ewigen Ordnung Verbleibende ist gut; daß aber das Wesen sein Verlangen nach jeder Richtung hin in sich spüren oder entwickeln kann, ist Mein Wille, und daß es jegliche Begierde in seinem Herzen empfinden kann, ist Mein Werk. Doch Meine Weisheit und Meine Liebe liegt dem zugrunde, daß Ich das Wesen so erschaffen habe, weil Ich es zur ewigen Seligkeit führen will und dies als Bedingung ein Zustreben zum Guten im freien Willen hat. Um Kraft entfalten zu können, muß auch ein Widerstand vorhanden sein .... um gut zu sein, muß der Mensch auch die Möglichkeit haben, schlecht sein zu können und gut werden oder bleiben aus eigenem Antrieb, ansonsten seine Vollkommenheit pur ein Werk Meiner Liebe wäre, der jedoch der höchste Grad mangelt, weil der freie Wille unerläßlich ist, der aber zuvor erprobt werden muß.

Das Böse kann nimmermehr gut genannt und als von Mir ausgehend hingestellt werden, wenngleich Ich auch dem Bösen Raum gewähre, wenngleich Ich es zulasse. Böses Denken, böses Reden und böses Handeln steht außerhalb Meiner göttlichen Ordnung .... Würde ich es aber kraft Meines Willens verhindern, daß der Mensch böse denken, reden und handeln könnte, so wäre er kein freies, selbständiges und selbstwollendes Geschöpf, sondern lediglich ein Produkt Meiner Willenskraft, das aber niemals den Anspruch auf Vollkommenheit machen könnte. Ich aber will Mir vollkommene Geschöpfe bilden, die Ich mit Meiner Liebekraft durchstrahlen und also überaus selig machen will.

Und dazu müssen sie die Willensprobe bestanden haben, aus eigenem Antrieb, im völlig freien Willen den höchsten Vollkommenheitsgrad anzustreben .... Und das bedingt auch die Möglichkeit, absinken zu können in den Zustand der Unvollkommenheit, der weitesten Entfernung von Mir. Mein Wille ist und bleibt bis in alle Ewigkeit gut, und was sich Meinem Willen freiwillig unterstellt, wird gut sein und bleiben; was Meinem Willen entgegenhandelt, zieht also das Böse vor, und Ich hindere es nicht, jedoch es beraubt sich selbst seiner Vollkommenheit, es besteht die Willensprobe nicht und muß, so es abgesunken ist auch in die tiefste Tiefe, unweigerlich wieder zur Höhe streben in freiem Willen, wenngleich es eine endlos lange Zeit dazu benötigt, um wieder in den Grad der Vollkommenheit zu gelangen, der Meine Nähe zuläßt.

Und eben darum muß seinem Willen ein Spielraum gegeben werden, der ewigen göttlichen Ordnung muß zuwidergehandelt werden können, was Ich aber nimmermehr gutheißen kann und was auch nimmermehr Mein Wille ist. Darum wird Gut und Böse bestehenbleiben so lange, bis alles Geistige erlöst ist, d.h., bis alles aus Mir Hervorgegangene die Willensprobe abgelegt hat, im freien Willen das Gute, Göttliche anzustreben, bis es aus freiem Willen zu Mir gefunden hat und als höchst vollkommenes Wesen nun alle Wonnen der ewigen Seligkeit genießen kann ....

Amen

BD 6513 empfangen  30.3.1956

Sühne der Schuld durch Christus ....

Der Menschheit Leid auf Mich zu nehmen war unsagbar schwer .... Es gab nicht eine schlechte Tat, die sich nicht auswirken mußte an den Menschen, und ihr hättet unermeßlich leiden müssen, hättet ihr alle Sünden selbst abtragen sollen, die auf euch lasteten. Und die Sünde der einstigen Auflehnung gegen Gott war allein schon so groß, daß ihr sie nicht entsühnen konntet, weder in eurem gebundenen Zustand noch im Zustand als Mensch .... Darum nahm Ich alle eure Schuld auf Mich, die Auswirkung jeglicher bösen Tat fing Ich auf, alles lud Ich Meinem menschlichen Körper auf, und dieser sühnte nun eure Schuld durch ein überaus qualvolles Leiden und Sterben am Kreuz ....

Mich bewog Meine Liebe dazu, euch zu helfen .... Und alles lichtvolle Geistige, alle geschaffenen Urwesen, die Mir treu blieben, erfüllte die gleiche Liebe zu euch .... Die Liebe aber lässet nichts verlorengehen, die Liebe lässet nichts in Finsternis, in Not und Qual .... Die Liebe Selbst erbot Sich zur Rettung, zur Tilgung der großen Schuld .... In einem licht- und liebeerfüllten Wesen stieg die Liebe Selbst zur Erde .... Doch was auf Erden nun vor sich gehen sollte, das mußte in einer menschlichen Form geschehen; es mußte die Liebe ein menschliches Kleid anziehen, Ich Selbst mußte Mich im Fleisch verkörpern und nahm darum Aufenthalt im Menschen Jesus, Der jedoch so sündenlos und rein war, daß Ich Mich in Ihm manifestieren konnte ....

Und dieser Mensch Jesus entsühnte eure Schuld, dieser Mensch Jesus nahm die ungeheure Sündenlast der Menschheit auf Seine Schultern und ging damit zum Kreuz .... Und ob euch immer wieder das unmenschliche Leid geschildert wird, ihr werdet es nicht in seiner ganzen Tiefe erfassen können, denn die Mangelhaftigkeit eures Wesens hindert euch daran .... Seine Leiden waren unvergleichbar schwer, und Er wußte darum schon lange Zeit zuvor, denn Er war erfüllt von Meinem Geist, Der Ich in Ihm Selbst Aufenthalt genommen hatte, und daher wußte Er auch um alles, um Seine Mission und auch um Seinen Kreuzestod. Seine Seele zitterte und bebte, weil Er Mensch war, und Seine durch die Liebe erreichte Göttlichkeit gab Ihm wohl Kraft, aber sie verringerte nicht das Maß von Leiden ....

Es ging ein Mensch zum Kreuz, Der für Seine Mitmenschen leiden wollte, um ihnen zu helfen. Denn dieser Mensch wußte um das unermeßliche Leid derer, die in der Tiefe festgehalten wurden von Meinem Gegner .... Jesus wußte, daß ein Opfer gebracht werden mußte, um diesem Gegner die Seelen abzukaufen .... Er wußte, daß die große Sündenschuld gesühnt werden mußte, um des Vaters Gerechtigkeit zufriedenzustellen, Der kein schuldbeladenes Kind aufnehmen konnte ins Vaterhaus ....

Er wollte Mir Meine Kinder zurückbringen, Er wollte den Kaufpreis zahlen für die Seelen .... Und da die Schuld riesengroß war, so mußte auch das Opfer ungewöhnlich groß sein .... Und darum nahm der Mensch Jesus in diesem Wissen das übergroße Leid auf Sich, darum ließ Er an Sich geschehen, was kein Mensch außer Ihm ertragen hätte .... Er ging bewußt den Weg zum Kreuz und litt unsägliche Qualen, die zuletzt mit dem schmerzvollsten Tode am Kreuz endeten ....

Die Größe dieses Barmherzigkeitswerkes an der Menschheit zu ermessen ist euch Menschen noch nicht möglich, aber ihr sollt euch immer wieder ins Gedächtnis rufen, daß Er völlig schuldlos war und gelitten hat für euch, die ihr ohne Sein Erlösungswerk nimmermehr aus der Tiefe hättet zum Vater zurückkehren können .... Ich Selbst war im Menschen Jesus, die Liebe erfüllte Ihn, ohne die Er nimmermehr dieses Werk hätte vollbringen können, aber Ich mußte Mich still in Ihm verhalten in den schwersten Stunden Seines Leidensganges, weil ein Mensch leiden und sterben mußte, denn die Gottheit in Ihm konnte nicht leiden, die Gottheit konnte aber auch keine Schuld tilgen ohne Sühne laut göttlicher Gerechtigkeit ....

Was euch Menschen noch unfaßlich ist, das werdet ihr einstmals in seiner ganzen Tiefe erfassen können, und dann auch werdet ihr teilnehmen können an diesem größten Werk der Barmherzigkeit. Der Mensch Jesus stand durch Sein Menschsein in eurer Sphäre, und darum litt Seine Seele so entsetzlich, die von oben, aus dem Reiche des Lichtes, herabgestiegen war und in die tiefste Finsternis schaute und bedrängt wurde von den Kräften der Hölle .... Darum hat der Mensch Jesus nicht nur körperlich gelitten, sondern die tiefsten Seelenqualen erdulden müssen, die Seine Leiden noch ums Tausendfache erhöhten .... Aber Er hat euch Menschen Erlösung gebracht von Sünde und Tod ....

Amen

BD 5594 empfangen  3.2.1953

Ernste Mahnung und Warnung vor Vergänglichem ....

Werdet euch dessen bewußt, daß alles vergänglich ist und daß ihr selbst ebenfalls einen vergänglichen Leib traget, daß ihr alles zurücklassen müsset, so die Stunde eures Hinscheidens von der Erde gekommen ist, daß dann nur eure Seele bestehenbleibt, und zwar in der Verfassung, die ihr selbst ihr auf Erden gegeben habt. Werdet euch dessen bewußt, daß sie die Einstellung mit hinübernimmt in das geistige Reich, die ihr als Menschen hattet zur Welt, daß sie noch ebenso an der Materie hängt oder diese verachtet, wie ihr es auf Erden getan habt, daß aber dann ein überaus qualvoller Zustand ihr Los ist, wenn nur die Materie euer Sinnen und Trachten war, die sie nun zurücklassen muß und darum arm und elend im jenseitigen Reich ankommt, dagegen leicht und frei und glückselig sie sich hinaufschwingt, wenn keinerlei Bindungen zur Erde sie belasten, wenn ihr Sinnen und Trachten schon auf Erden geistig gerichtet war ....

Bedenket doch, ihr Menschen, daß euch die Welt nur Scheingüter schenken kann, die keinen Bestand haben, daß ihr euch aber zum Sklaven derer macht, wenn ihr sie nicht überwindet und eben als Scheingüter erkennet. Die Gier nach der Materie, nach irdischen Gütern, ist die größte Gefahr für die menschliche Seele, und diese Gier ist überstark bei den Menschen auf dieser Erde und wächst ständig an, je näher es dem Ende zugeht.

Die Menschen sind völlig erblindet im Geist, ihr Denken ist verwirrt, sie schaffen und wirken nur für die Welt und achten nicht ihrer Seele, die darben muß und die doch allein nur bestehenbleibt, wenn alles andere vergeht und vergangen ist. Und doch werden die Menschen unentwegt darauf hingewiesen, wie nutzlos ihr Beginnen ist und welches Los ihre Seele erwartet nach dem Tode. Sie werden darauf hingewiesen, doch sie können nur immer ermahnt und gewarnt, nicht aber gezwungen werden zur Änderung ihres Willens und ihrer Gedanken.

Und dieser Mahnungen und Warnungen achten sie nicht und bleiben auch unberührt durch die Ankündigung des nahen Endes, weil sie nicht daran glauben. Und darum äußert Gott Sich zuweilen so offensichtlich, indem Er den Menschen nimmt, was sie von selbst nicht hingeben wollen. Es ist dies wohl eine göttliche Offenbarung, doch auch nur von wenigen als solche erkannt. Es ist eine Offenbarung, die deutlich genug den Menschen das Wirken Gottes zu erkennen gibt, weil sie nicht dagegen ankönnen, weil sie nicht vermögen, sich zur Wehr zu setzen, weil sie ihre völlige Ohnmacht zugeben müssen und darum sehr wohl erkennen könnten, daß eine höhere Macht tätig ist nach Ihrem Willen. Und doch wollen sie diese Macht nicht anerkennen, ja sie leugnen Sie noch eher und können nicht gehindert werden, weil sie im Besitz des freien Willens sind.

Gott redet überall, und Seine Stimme kann von jedem gehört werden, und doch bleiben die meisten unberührt davon und richten ihre Augen nur der Welt und ihren Gütern zu, und im Herzen verstummt das Verlangen nach der Materie nicht, weshalb sie alles Verlorene schnellstens wieder zurückgewinnen möchten, die Seele aber weiterdarben lassen. Dennoch lässet Gott nicht nach in Seinem Bemühen, die Menschen von der Materie zu lösen. Es wird noch viel geschehen bis zum Ende, was dazu dienet, und wohl denen, die Sinn und Zweck von Zerstörungen und Katastrophen erkennen und auch Den, Der über die Schöpfung gebietet; wohl denen, die Gott in allem Geschehen erkennen und Ihn anrufen um Schutz und Hilfe in jeglicher Not .... Ihnen wird Hilfe werden, auf Erden und auch im geistigen Reich, sie werden leben, wenngleich sie gestorben sind ....

Amen

BD 5705 empfangen  22.6.1953

Ernste Mahnung ....
Materielle Einstellung ....

Ihr Menschen habt eure Blicke der Welt zugewandt, ihr trachtet nur nach irdischen Schätzen, ihr suchet körperliche Begierden zu erfüllen, ihr bewegt euch nur in einem Gebiet, wo die Materie herrschet; alles Geistige aber schweiget ihr tot .... Euer Körper ist aber nur die Hülle dessen, was bestehenbleibt nach eurem Leibestode, euer Körper ist nur für kurze Zeit der Aufenthalt für eure Seele, und die Seele ist es, die durch das Erdenleben zur Reife gelangen soll, die ihr aber durch eure materielle Einstellung darben lasset und die darum in kümmerlichem Zustand eingeht in das geistige Reich.

Die materielle Welt ist das Reich des gebannten Geistigen, das ihr als Mensch wohl auch bewohnet, das aber eure letzte Station ist vor eurem Eingang in das geistige Reich. Solange der Weltgeist in euch so stark ist, daß ihr nur immer materielle Güter begehret, daß ihr schaffet und wirket nur für diese irdische Welt, so lange seid ihr Sklaven der Materie, wo ihr doch als (ihr) Herr (der) die Materie (diese) überwinden sollet. Ihr verwendet eure ganze Lebenskraft nur dazu, das Reich des Gegners von Gott zu stärken, so ihr die Welt und ihre Güter anstrebet. Ihr sollet aber die Lebenskraft nützen, euch geistige Güter zu sammeln, Schätze zu erwerben für die Ewigkeit, ihr sollet euch freiwillig trennen von den Gütern, die vergänglich sind und euch einmal doch genommen werden, die ihr nicht hinübernehmen könnet in die Ewigkeit.

Ihr sollet eure Lebenskraft recht verwenden und euch unvergängliche Güter erwerben, mit denen ihr arbeiten könnet im geistigen Reich, die für euch einen Reichtum bedeuten, der euch wahrlich beseligen wird. Ihr seid mehr als alle materiellen Schöpfungen, denn diese sind nur geschaffen worden für euch, daß sie euch dienen zu eurer Vollendung ....

Ihr Menschen aber verkennet ihren Wert, ihr strebet die Welt an, anstatt sie zu erkennen als euch hinderlich für die geistige Entwicklung. Ihr dienet der Materie, anstatt daß sie euch diene, ihr lasset euch von ihr beherrschen und werdet zu Sklaven der Materie. Und das bedeutet, daß ihr der Seele in euch den Tod bereitet, daß sie von einer dichten Hülle umgeben ist, wenn sie in das jenseitige Reich eingeht, daß kein Lichtstrahl diese Hülle durchbrechen kann und daß die Seele darum unsäglich leidet, bis die Hülle aufgelöst ist, was Ewigkeiten dauern kann, wenn nicht gar die Hülle mehr und mehr verhärtet und für die Seele keine Aussicht mehr besteht, ihrer ledig zu werden.

Ihr Menschen wisset nicht, was ihr eurer Seele antut, so ihr irdisch-materiell eingestellt seid, so ihr nur immer materielle Güter zu erringen trachtet. Erkennet doch die Vergänglichkeit dessen, was euch umgibt, und gedenket dessen, was unvergänglich ist. Lebet euer Erdenleben nicht vergeblich, denn es ist euch nur gegeben worden zum Ausreifen der Seele, des Geistigen in euch, das nur geistige Nahrung gebrauchen kann, um sich zu entwickeln, um hüllenlos den Körper verlassen zu können, wenn eure Stunde gekommen ist .... Gedenket der Seele und richtet eure Sinne geistig .... denn die Seele bleibt bestehen, doch alles Irdische vergeht ....

Amen

BD 4357 empfangen  28.u.29.6.1948

Ehe ....
Vor Gott und vor der Welt ....

In Liebe müsset ihr euch finden, ansonsten ein Bund von Mir nicht gesegnet ist. Ehe ist Zweisamkeit, ein Zusammenleben in innigster Harmonie, Ehe ist ein Zustand, der nicht gesetzmäßig geschaffen werden kann, sondern stets tiefe uneigennützige Liebe zur Voraussetzung hat, die aber, so sie einmal im Herzen entflammt ist, nimmermehr verlöschen kann, denn die rechte Liebe verbindet die Herzen, es ist keine Liebe des Körpers, die im Sinnenrausch ihre Erfüllung sucht; es ist keine verlangende Liebe. Eine ständig gebende und beglücken-wollende Liebe ist das Fundament einer Ehe, die von Mir gesegnet ist.

Ehe ist innige Gemeinschaft zweier Menschen, deren Herzen eine reine Liebe zueinander empfinden .... Eine solche Ehe ist unlösbar, weil die rechte Liebe nie vergehen kann. Und diese Ehe wird geschlossen, sowie zwei Menschen sich Mir empfehlen, daß Ich ihren Bund segne. Dann gelten sie vor Mir als Mann und Frau, und sie sollen zusammenbleiben, bis der Tod sie voneinander scheidet. Wer eine solche Ehe eingegangen ist, der wird sich stets dem anderen zugehörig fühlen, wenngleich äußere Umstände die Menschen trennen. Mein Segen wird auf ihnen ruhen, weil das heiligste Gefühl, das seinen Ursprung hat in Mir, die Bindung veranlaßt hat, das erste Bedingung zu einer von Mir gewollten Ehe ist ....

(29.6.1948) Reine Liebe aber ist auf der Erde nur noch selten anzutreffen, eheliche Bindungen aber werden trotzdem hergestellt, und es ist dies auch nicht Meinem Willen widersprechend, weil das Menschengeschlecht sich fortpflanzen soll, weil zahllose Seelen harren der Einzeugung ins Fleisch, um ihren letzten Entwicklungsgang in der Welt der Materie zurückzulegen. Es muß also die Bindung zweier Menschen in eine nach außen erkennbare Form gebracht werden, in eine Form, die gewisse Gesetze, Verpflichtungen und Rechte in sich schließt, weil die Menschen ohne solche zu leicht wider die von Mir gewollte Ordnung verstoßen und dadurch eine rechte Erziehung der Nachkommen gefährden, die aber für die geistige Entwicklung von größter Bedeutung ist.

Also ist die Eheschließung nach gesetzlicher Form Meinem Willen entsprechend, ob aber Mein besonderer Segen darauf ruht, ist abhängig von dem Grad der Liebe beider Ehegatten zueinander, Mein Segen aber wiederum ausschlaggebend dafür, ob eine Ehe vor Menschen oder vor Mir geschlossen ist. Wird eine Ehe geschlossen aus anderen Motiven ohne beiderseitige tiefe Liebe, dann gilt der Bund wohl vor der Welt, und Ich werde, so es erbeten wird, Meinen Beistand nicht versagen, doch es ist keine Ehe in des Wortes rechter Bedeutung, an der Ich Mein Wohlgefallen habe, es ist nicht der von Mir gewollte Vereinigungszustand, der durch die Liebe zu einem Akt der Seligkeit wird, den Ich segne. Denn immer wird das gebende Prinzip vorherrschen, wo reine Liebe ist, und also werde Ich in einer solchen Ehe niemals ausgeschaltet, Der Ich die Liebe Selbst bin, und es wird Mein Geist die Menschen beherrschen und in denen wirken, die also vor Mich hintreten und als Mann und Frau um Meinen Segen bitten ....

Amen

BD 2795 empfangen  2.u.3.7.1943

Wille zur Nachkommenschaft ....
Harrende Seelen ....

Unzählige Seelen harren ihrer Verkörperung, und darum müssen immer wieder neue Geschlechter entstehen. Es müssen immer wieder Menschen geboren werden, in denen die Seelen ihren Aufenthalt nehmen während ihrer letzten Entwicklungsperiode auf Erden. Es gehört also immer wieder die Bereitwilligkeit der Erdenmenschen dazu, daß sich eine Seele verkörpern kann, und es ist dies gleichfalls ein Akt der Liebe zu dem Unerlösten, so die Menschen einer Seele die Gelegenheit zur letzten Verkörperung auf Erden geben .... Nur muß dieser Wille, ein neues Leben zu erwecken, Anlaß sein zu jeder Verbindung zwischen Mann und Frau; und fehlt dieser Wille, dann wird widerrechtlich eine körperliche Funktion ausgeübt, die nur die Erweckung eines menschlichen Lebens bezwecken soll.

Und es wird auch auf diesem Gebiet viel gesündigt, d.h., es wird der göttliche Wille nicht in Betracht gezogen, es wird der Körper nicht zu seiner eigentlichen Aufgabe erzogen, und die Folge davon ist, daß viele Seelen vergeblich harren und sich also nicht verkörpern können, obgleich sie den Entwicklungsgrad erreicht haben, der eine Verkörperung auf Erden zuläßt. Diese Seelen halten sich nun in Erdennähe auf, und sie suchen die Menschen dazu zu bestimmen, sich zu einen, und es ist dies zumeist dann der Fall, wenn Menschen in Liebe miteinander verbunden sind. Denn die Liebe muß Triebkraft sein zu einer Verbindung, aus der ein neues Leben hervorgeht.

Die Liebe zweier Menschen zueinander ist notwendig, will die zum Leben erweckte Seele die Möglichkeit haben, in der kurzen Erdenzeit eine Reife zu erlangen, die das Eingehen in das Lichtreich zur Folge hat. Eine Verbindung ohne Liebe gibt den Seelen Gelegenheit zu Verkörperungen, in denen schlechte Triebe noch überaus stark herrschen und die darum im Erdenleben außerordentlich kämpfen müssen, um diese Triebe zu überwinden .... (3.7.1943) Der Wille der Menschen, Nachkommen zu zeugen, ist auch zumeist mit Liebe zueinander verbunden, und es ist dies für die sich nun verkörpernde Seele von großem Vorteil, sowie die Liebe überwiegt, weil auch dann in das neugeborene Wesen der Liebesfunke überspringt und es nun bedeutend leichter zur seelischen Reife auf Erden gelangen kann.

Das Bestreben jedoch, Nachkommen zu verhindern, kann der sich verkörpern-wollenden Seele insofern nachteilig sein, als daß die Triebhaftigkeit der Menschen auch die gleichen Triebe des neuen Wesens bestärkt und dessen Seele nun stets und ständig dagegen anzukämpfen hat während ihres Erdenlebens. Kommen die Seelen nicht zur Verkörperung, so halten sie sich dennoch in der Nähe der Menschen auf und bedrängen sie, d.h., sie suchen auf die Menschen einzuwirken, sich zu verbinden zum Zwecke der Fortpflanzung. Verständlicherweise werden dann immer die körperlichen Begierden überwiegen, weil die Seelen nur ihrer Veranlagung gemäß auf die Menschen einzuwirken suchen, also rein körperliche Begierden übertragen wollen, um dann die Gelegenheit zu haben, sich selbst zu verkörpern.

Eine ungeheure Verantwortung liegt daher auf den Menschen, die sich verbinden in Triebhaftigkeit ohne Liebe, denn sie sind umgeben von Seelen, die sich inkarnieren wollen, und sie locken durch ihre Begierden die gleich-veranlagten Seelen an, die ihrerseits die hemmungslosen Momente nützen, um Aufenthalt zu nehmen in einem neugezeugten Wesen, das nun die Erdenlaufbahn als Mensch beginnt. Und es überwiegen solche Seelen zumeist, denn die Zahl derer, die Liebe und bewußtes Wollen zur Nachkommenschaft ins Leben treten ließen, ist nur gering. Und daher wird auch das Menschengeschlecht immer entgeisteter sein, weil wenig Liebe unter den Menschen ist, die auch ohne Liebe das Licht der Welt erblickt haben ....

Amen

BD 6100 empfangen  6.11.1954

Bestimmung des Menschen ....
Wahrheitsverlangen ....

Die Bestimmung des Menschen ist die Vollendung seiner Seele auf Erden .... Ein geistiges Ausreifen ist euch Menschen zum Ziel gesetzt, das ihr in freiem Willen anstreben und vollbringen sollet, um nun am Ende eures Erdenlebens tauglich zu sein für das geistige Reich. Diese unwiderlegbare Wahrheit wird aber von den wenigsten angenommen und ihr entsprechend der Erdenlebenswandel geführt .... Die Mehrzahl der Menschen ist noch verblendeten Denkens, sie sind geistig blind und lassen sich nicht berühren, wenn ihnen die Wahrheit nahegebracht wird .... Sie können nur einen niedrigen Entwicklungsgrad ihrer Seele aufweisen, tun aber nichts, um diesen zu erhöhen .... sie glauben nicht .... weder an einen Erdenlebenszweck noch an eine Verantwortung. Sie glauben auch nicht an einen Zusammenhang des Erschaffenen mit dem Schöpfer .... und sie suchen auch darüber keine Aufklärung zu erlangen, was ungeheuer wichtig ist: was nachher mit ihnen wird, wenn sie den irdischen Leib verlassen haben .... Denn sie glauben auch nicht an ein Fortleben nach dem Tode ....

Ihr Unglaube schützt sie jedoch nicht vor der Verantwortung, denn sie haben einen freien Willen, sie sind nicht gezwungen zu ihrem Unglauben, zu ihrer Einstellung zu Gott .... Dem sie sich im freien Willen hingeben konnten, um nun durch die rechte Einstellung zu Gott stets und ständig gelenkt zu werden in ihrem Denken und Handeln .... Denn jeder Mensch kann sich Gott zuwenden, und er hat für sein Abwenden von Ihm keine gültige Entschuldigung als nur die eine, daß er nicht will .... Denn sowie er die Wahrheit erfahren will, wird sie ihm von Gott zugeleitet, und dann stellt der Mensch selbst das rechte Verhältnis zu Gott her ....

Daß die Menschen verschieden denken und wollen, liegt an ihnen selbst, denn der Wille nach Wahrheit garantiert rechtes Denken, und darum soll sich ein jeder selbst prüfen, wieweit er selbst nach der Wahrheit verlangt .... Nimmt er gleichgültig alles als glaubhaft entgegen, was ihm zugetragen wird, so hat er selbst kein Verlangen nach der Wahrheit, ansonsten er prüfen würde .... Und lehnet er alles ihm Gebotene ab, so kann das ebenfalls Gleichgültigkeit sein der Wahrheit gegenüber, die er nicht suchet und darum auch niemals als Wahrheit erkennen kann.

Wenn der Mensch unwissend ist, wenn er geistig blind dahingeht, so ist das seine eigene Schuld, weil in ihm kein Verlangen nach Wahrheit vorhanden ist .... Und kein Mensch kann sich entschuldigen damit, daß er nicht wisse, was Wahrheit ist, und es auch niemals selbst beurteilen könne .... weshalb er alles ablehnt. Wohl ist es ihm aus sich selbst nicht möglich, ein Wissen auf Wahrheit hin zu prüfen, weil er dazu die Unterstützung Gottes anfordern muß .... weil sein Verstand allein eine solche Prüfung nicht vornehmen kann. Doch sowie er sich an Gott Selbst wendet um Unterstützung, um Erhellung des Geistes, wird er klar erkennen und die Wahrheit vom Irrtum zu unterscheiden vermögen ....

Es ist aber dazu der Glaube an Gott erforderlich .... Und diesen Glauben kann sogar der Verstand bejahen, wenn der Wille des Menschen gut ist .... denn die gesamte Schöpfung bezeugt das Vorhandensein eines weisen, allmächtigen Schöpfers, und diesen Schöpfergeist von Ewigkeit anzurufen um Hilfe sollte darum jedem weisen Menschen möglich sein, der in die Wahrheit einzudringen begehrt .... Und diesem wird auch bald Aufklärung werden über seine Bestimmung auf Erden, und er wird seinem Erdenwandel die rechte Bedeutung zumessen und nicht mehr leichtfertig dahingehen, er wird sich bewußt sein der Verantwortung seiner Seele gegenüber und ihr verhelfen zur höchstmöglichen Vollendung ....

Amen

BD 9009 empfangen  6.7.1965

Des Menschen wahre Heimat ....

Lasset euch nicht irritieren, wenn Mein Wort auch als falsch abgelehnt wird, denn nur von Mir Selbst kann die reine Wahrheit ausgehen. Und daß ihr von Mir Selbst belehrt werdet, kann leicht festgestellt werden, sowie sich die Menschen im guten Willen an die Prüfung des Geistesgutes begeben, das ihnen durch euch zugeführt wird. Es wird zwar kein Beweis erbracht werden können, weil den Menschen das Geistesgut völlig fremd ist und der Glaubensfreiheit wegen auch nicht durch Beweise erhärtet werden kann (denn den Menschen ist das Geistesgut völlig fremd und kann der Glaubensfreiheit wegen auch nicht durch Beweise erhärtet werden); doch ein jeder, der guten Willens ist, wird in sich die Überzeugung haben, auf rechtem Wege zu sein.

Also kann er auch glauben ohne Beweise, und doch weiß er es, daß es das rechte ist, was er glaubt .... doch diese Welt und das geistige Reich sind zwei ganz verschiedene Reiche, die eben nur durch den Glauben im Zusammenhang stehen. Wenn ihr aber aus dem geistigen Reich ein Wissen empfanget, das nicht durch Verstandesdenken gewonnen werden kann, so könnet ihr Menschen es unbedenklich annehmen als ein Zeichen der Realität dieses Reiches, weil euch Gebiete erschlossen werden, über die nur Ich Selbst euch wahrheitsgetreu Aufschluß geben kann .... Daher ist es kein Zeichen von Verstandesschärfe, wenn ein Mensch dieses Reich ableugnen will, nur weil er selbst nicht darüber Bescheid weiß.

Aber ein jeder Mensch könnte sich diese Beweise von einer geistigen Welt schaffen, wenn er Mich darum angehen würde, doch daran hindert ihn zumeist eben sein Verstand, der nur das verstehen will, was zu beweisen ist. Und darum kann er nicht über die Grenzen seines Verstandes hinauskommen, er setzt sich selbst Grenzen, und zwar durch seinen Unglauben, der ihn hindert, daß seine Gedanken sich einmal außerhalb des irdischen Reiches bewegen, daß er nachdenkt über solche Probleme, die für ihn unlösbar sind, und daß er dann den Schöpfer Selbst um Aufklärung bittet. Da er aber dazu glauben muß an jenen Schöpfer, kann auch nur der gläubige Mensch die Verbindung mit Ihm herstellen, und der Ungläubige lässet sich genügen an der Welt, die er sieht und die für ihn die reale Welt bedeutet.

Welche Ergebnisse aber könnte der Mensch erzielen, der nebst seiner Verstandesschärfe auch tief gläubig ist, der sich in allen Fragen an Mich wendet, die Ich ihm dann auch beantworten würde .... Doch deren sind nur wenige, denn zumeist scheuen sich die Menschen, mit dem geistigen Reich eine solche Bindung zu haben, weil sie dann von ihren Mitmenschen als Übernaturen angesehen werden, die in das Gefüge der irdischen Welt nicht hineinpassen. Doch wüßtet ihr, wie segensreich solche Menschen wirken können, wie wichtig das Wissen ist, das sie von oben empfangen, dann würdet ihr alles daransetzen, um euch an ihrem Wissen zu bereichern, denn es ist für euch Menschen der Weg, aus dem irdischen Reich in das geistige Reich zu gelangen .... das eines jeden Menschen wahre Heimat ist und das euch alle einmal aufnehmen wird, ganz gleich ob ihr ausgereift seid oder nicht.

Ich Selbst biete euch eine unerhörte Gnade an, daß Ich mit euch rede, um diese zwei Reiche zu vereinigen, um allen Menschen die Möglichkeit zu geben, den Schritt aus dem irdischen Reich in das geistige Reich zu tun, und ihr lehnet diese Gnade ab, weil sich euer Verstand dagegen sträubt, weil ihr nicht das Herz sprechen lasset .... Das Herz kann aber nicht zu euch sprechen, weil euch die Liebe fehlt .... Darum werdet ihr unausgesetzt zur Liebe ermahnt, weil allein die Liebe zu Mir und zum Nächsten euer Herz weich stimmen kann und ihr dann eher bereit sein werdet, Mich anzuhören.

Immer nur verlange Ich Liebe von euch, um euch dann ein Wissen zuführen zu können, das über euren Verstand hinausgeht, das euch wahrlich beglücken wird, denn in Gebiete Einblick zu nehmen, die sonst einem Sterblichen verschlossen sind, wird jeden Menschen beglücken und ihm die stille Freude eines Wissenden geben, der nicht mehr in der Finsternis dahinwandelt, sondern für den alles licht und klar ist ....

Und gerade der Umstand, seine Gedanken erheben zu können in bisher unbekanntes Gebiet, sollte euch von der Wahrheit eines solchen Wissens überzeugen, und ihr solltet euch daher selbst jenes Wissen aneignen, immer mit dem Gedanken, daß ihr einst dieses Reich bewohnen werdet, daß ihr nur vorübergehend über die Erde wandelt und einmal eure wahre Heimat betreten werdet. Ihr nehmet dann wieder die Verbindung auf mit Mir, Der Ich euch nachfolgte in die Tiefe, Der Ich so lange gewartet habe, bis ihr euch als Mensch wieder bewußt mit Mir verbinden konntet, um euch dann auch durch die Zufuhr eines Wissens, das ihr früher einmal besaßet im großen Ausmaß, wieder beglücken zu können .... Dann aber werdet ihr nicht mehr weit vor eurer letzten Heimkehr stehen, ihr werdet zurückkehren in euer Vaterhaus, das ihr einst freiwillig verließet ....

Amen

BD 7581 empfangen  19.4.1960

Geistiger Tiefstand bedingt Umwälzung der Erde ....

Ihr werdet keinen geistigen Aufstieg auf dieser Erde mehr erleben. Es ist ein Tiefstand eingetreten, der fast nicht mehr überboten werden kann, denn die Menschen leben dahin mit nur weltlich gerichteten Sinnen; sie denken nicht an ein geistiges Leben, sie überlegen auch nicht, ob sie ihrer eigentlichen Erdenaufgabe nachkommen, weil sie keine andere Erdenaufgabe ersehen, als die, für ihren körperlichen Wohlstand zu sorgen und das Leben zu genießen in vollen Zügen ....

Daß Menschen mit geistig gerichteten Gedanken ihren Tageslauf beginnen, ist selten, und nur diese wenigen leben ihr Erdenleben bewußt .... Sie empfinden es, daß der Mensch nicht nur des irdischen Lebens wegen auf der Welt ist; sie denken nach, und weil sie guten Willens sind, kommen sie auch langsam zur Erkenntnis ihres Erdenlebenszweckes. Doch derer sind nur wenige, und selten nur gelingt es einem Menschen, den Mitmenschen auf gleichen Weg zu führen und ihm seine eigentliche Bestimmung glaubhaft zu machen.

Und darum kann auch von einem geistigen Tiefstand gesprochen werden, der eine Änderung bedingt, der eine Auflösung der Schöpfung nach sich zieht, der eine irdische und geistige Wende unausbleiblich zur Folge haben muß. Zwar sind schon oft Zeiten gewesen, wo die Menschen gottlos lebten, wo viel Unrecht geschehen ist und satanisches Wirken offensichtlich erkennbar war. Aber es hat dieser Zustand überhandgenommen, es führen nun fast alle Menschen ein oberflächliches Leben, sie machen sich keine Gedanken mehr, sie haben kein Verantwortungsgefühl, sie wachsen auf ohne Glauben oder bewegen sich nur noch in einem Formglauben, der aber völlig wertlos ist für die Entwicklung der Seele.

Und sie bewegen sich auch im Irrtum, in falschem Denken, sie sind fern von der Wahrheit und können diese auch nicht finden, weil sie ohne Liebe sind .... Und das ist es, woran die Menschheit krankt, daß die Liebe erkaltet ist .... daß die Menschen darum nicht mehr fähig sind, an einen Gott und Schöpfer zu glauben, Der in Sich Liebe, Weisheit und Macht ist und vor Dem sie sich einmal verantworten müssen für ihren Lebenswandel .... Die Liebe mangelt ihnen und somit auch die Erkenntnis, sie sind geistig blind und gehen dem Abgrund zu, denn das Ende kommt unwiderruflich, weil einmal wieder Ordnung geschaffen werden muß, soll die Aufwärtsentwicklung ihren Fortgang nehmen, zwecks derer der Mensch auf Erden weilt.

Was noch zu retten ist vor dem Ende, das wird gerettet werden, weil die Liebe Gottes überall nachhilft, wo nur der geringste Wille zum Guten vorhanden ist. Doch es wäre falsch, damit zu rechnen, daß sich die Menschen ändern in der Einstellung zu Gott und zum Glauben, es wäre falsch, mit einer geistigen Wende zu rechnen, die sich auf dieser Erde vollziehen soll. Denn die Menschen räumen dem Gegner Gottes zuviel Macht ein, und dieser nützet sie wahrlich gut aus. Es muß also dessen Treiben einmal ein Ende finden, es muß ihm von seiten Gottes die Macht genommen werden, es muß seine Zeit beendet werden, und das heißt auch, alles ihm Hörige in Fesseln zu schlagen wie ihn selbst, so daß dem bösen Wirken für eine lange Zeit ein Ende gesetzt ist.

Und dies erfordert auch ein Auflösen und Umformen der Schöpfungen auf Erden, die Geistiges bergen, was wiederum eine neue Schöpfung bedingt .... daß eine neue Erde ersteht, auf daß die geistige Entwicklung ihren Fortgang nehmen kann .... Und Gott weiß es, wann dafür die Zeit gekommen ist, Er weiß es, wann die Menschheit ihren Tiefstand erreicht hat, wann eine Umformung der Erde und aller ihrer Schöpfungen nötig ist, und Er wird diese Zeit auch einhalten laut Plan von Ewigkeit ....

Amen

BD 5961 empfangen  19.5.1954

Gottes Liebefessel ....

Lasset euch gefangennehmen von Meiner Liebe, und ihr werdet frei werden von dem, der bar ist jeder Liebe und der euch darum auch Meine Liebe zu entziehen suchet, wenn ihr ihm hörig seid. Meine Liebe schlingt zwar ein festes Band um euch, sie kettet euch gleichsam fest an Mich, und doch werdet ihr diese Fessel in Freude und Glückseligkeit ertragen und sie selbst nicht mehr lösen wollen .... Ihr werdet euch Mir als eurem Gott und Herrn unterwerfen, ihr werdet aber auch in Mir den Vater erkennen, Dem ihr freiwillig entgegeneilet, um Mir auch eure Liebe zu bezeugen.

Die Fessel Meiner Liebe ist kein Zwang für euch, ihr werdet euch zwar ewig nicht mehr von Mir entfernen, aber ihr seid völlig freie Geschöpfe, ihr seid Meine Kinder, die das Erbe des Vaters antreten und also mit Mir wirken und schaffen und selig sind. Denn Ich schlinge auch das Band Meiner Liebe nicht wider euren Willen um euch, Ich warte, bis ihr selbst euch binden lasset, bis ihr selbst zu Mir hindränget, daß Ich euch erfasse, um euch nun nimmermehr zu lassen ....

Auf daß ihr aber wollet, daß ihr Mir verbunden seid und bleibet, spreche Ich euch an, weil Ich will, daß ihr Mich erkennen lernet als euren Gott und Vater, Dessen Liebe euch gehöret von Anbeginn, auf daß ihr auch Mich Selbst als Liebe erkennet .... Denn ihr müsset Mich zuvor erkennen, um Mich nun auch anzustreben .... Und Ich schenke euch Licht, weil es in euch noch dunkel ist .... Ich stehe noch so verhüllt vor euren Augen, daß ihr Mich nicht zu erkennen vermögt und darum auch kein Verlangen habt nach einer Vereinigung mit Mir .... bis eure Augen ein sanftes Strahlen bemerken, das von Mir ausgeht und das wohltätig in euer Herz fällt. Und dann öffnet ihr Mir die Tür eures Herzens, und ihr wollet, daß Ich eintrete .... Dann begehret ihr schon Meine Nähe, und dann werdet ihr auch alles tun, um Mich zu halten, und dann umfängt euch Meine Liebe und hält euch gefangen, und ihr seid glücklich und wollet nicht mehr euch lösen von Mir ....

Lasset euch erfassen von Meiner Liebe, und ihr seid selige Geschöpfe schon auf Erden .... Tretet bewußt in Verbindung mit Mir, und ihr werdet frei werden von dem Feind eurer Seelen, der euch nicht folgen kann, wenn ihr Meine Nähe suchet .... Bedenket, daß schon das Verlangen nach Mir euch frei macht, weil Ich Selbst Mich nun euch nahen kann und wo Ich bin, Mein Gegner flieht. Eine drückende Fessel werfet ihr von euch, und ihr unterwerfet euch gern Meiner Gewalt, ihr lasset euch freiwillig binden und freut euch dieser Gefangenschaft, denn in Meiner Liebe werdet ihr nun ewig selig sein ....

Amen

 Kurzbiographie

Wer war Bertha Dudde?

Bertha Dudde wurde am 1. April 1891 als zweitälteste Tochter eines Kunstmalers in Liegnitz, Schlesien, geboren.

Sie wurde Schneiderin und erhielt seit dem 15. Juni 1937 Kundgaben vom Herrn durch das „innere Wort“.

„Durch einen hellen Traum wurde ich veranlaßt, meine Gedanken nach innigem Gebet niederzuschreiben. Verständlicherweise ergab das noch oft Zweifel und innere Kämpfe, bis mir die Überzeugung kam, daß keineswegs ich selbst der Urheber dieser köstlichen Gnadenworte war, sondern daß der Geist in mir, d.h. die Liebe des himmlischen Vaters, offensichtlich wirkte und mich in die Wahrheit einführte.“

„Es wurde mir ein Wissen erschlossen auf geistigem Gebiet, das weit über meine Volksschulbildung hinausging. Das Wissen empfing und empfange ich als Diktat im vollwachen Zustand; ich schreibe alles, was mir gesagt wird, in Stenogramm nieder, um es dann unverändert Wort für Wort in Reinschrift zu übertragen. Der Vorgang vollzieht sich keineswegs in einem Zwangszustand, d.h. in Trance oder Ekstase, sondern in einer absolut nüchternen Verfassung; allerdings muß ich es selbst wollen, und freiwillig darf ich dann diese Diktate empfangen; sie sind weder an eine Zeit noch an einen Ort gebunden.“

„Nun habe ich nur den einen Wunsch, diese Gnadengaben noch recht vielen Menschen zugänglich machen zu können und nach dem Willen Gottes selbst noch viel Arbeit in Seinem Weinberg leisten zu dürfen.“

(Zitate aus einer Autobiographie von 1959)

Bertha Dudde starb am 18. September 1965 in Leverkusen


 
 
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