Bertha Dudde 1891 - 1965

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BD 5864 28., 29.u.30.1.1954

Es wehet der Geist Gottes, wo Er es will ....

Es wirket der Geist Gottes, wo Er will .... Gott allein weiß es, wo sich Sein Geist ohne Widerstand äußern kann, Gott allein weiß es, wer Seine Offenbarungen widerstandslos annimmt und sie verwerten will, und Gott allein weiß es, wessen Anlagen das Wirken Seines Geistes zulassen .... In Seinem Willen liegt es, daß die Wahrheit unter den Menschen Eingang finde und daß Irrtum und Lüge so beleuchtet werden, daß sie der Mensch auch als solche erkennen kann. Sein Wille ist es, daß die Menschen den Weg zur Seligkeit finden, der aber immer nur der Weg der Wahrheit ist. Und Er ist darum stets darauf bedacht, die Wahrheit den Menschen zuzuführen, weil Er nur ein Ziel hat: die Seligwerdung Seiner Geschöpfe.

Auf der von Seinem Gegner beherrschten Erde wird die Wahrheit stets durch dessen Einwirken bekämpft und verunreinigt werden, sie wird stets durchsetzt werden von Lüge und Irrtum, weil dies das Ziel ist des Gegners von Gott, den Menschen die Wahrheit vorzuenthalten, um das Erkennen und Streben zu Gott zu vereiteln .... Und darum muß die reine Wahrheit immer wieder von oben der Erde zugeleitet werden, was nur durch das Wirken des Geistes .... durch die Ausgießung des Geistes auf einen Menschen .... geschehen kann. Und diesen Menschen erwählet Gott Selbst ....

Sein Geist wirket, wo Er es will .... Es kann dieses Wirken des Geistes nur im freien Willen stattfinden, es wird niemals ein Zwangsakt sein von seiten Gottes, einen Menschen zur Aufnahme der reinen Wahrheit zu bestimmen .... Es ist eine völlig freie Willensangelegenheit, und ein solcher Gott völlig ergebener Wille ist Ihm wohlbekannt .... also dieser Wille öffnet das Herz eines Menschen, daß sich der Geist Gottes in ihn ergießen kann. Dann aber ist auch Garantie gegeben, daß nun der Strom des Geistes ungetrübt in den Menschen einfließt, denn wo die Voraussetzungen gegeben sind dafür, daß Gott einem Menschen die reine Wahrheit zuleiten kann, dort ist eine geistige Schutzwand errichtet, die den unreinen, lichtlosen Einfluß abhält, weil ein Mensch, der sich und seinen Willen ganz Gott hingegeben hat, nun auch im Lichtkreis Gottes steht, den finstere Wesen nicht betreten dürfen.

Es ist Gottes Wille, daß die Wahrheit zur Erde geleitet wird, und darum ist es auch verständlich, daß dies geschieht durch einen Menschen, dessen Wille gänzlich in den Willen Gottes eingegangen ist, weil dieser dem Gegner Gottes keinen Einschlupf mehr gewährt .... weil Gott Selbst nun Schutzwachen aufstellen kann, wozu der Mensch selbst durch seinen Gott-zugewandten Willen Ihm das Recht gibt. Denn das ist das Wirken Seines Geistes, daß sich ein helles Licht ergießet in das Herz des Menschen, vor dem jedes Wesen der Finsternis flieht ....

Daß Gott die Wahrheit immer wieder zur Erde leitet, ist in Seiner Liebe zu Seinen Geschöpfen begründet, die Er zur Seligkeit führen will; und daß Er nun Seinen Willen zur Ausführung bringt, darf nicht angezweifelt werden .... Also wird Er Sich auch die Menschen dafür erwählen, die geeignet sind zur Entgegennahme der Wahrheit von oben, diese aber auch um der Wahrheit willen hindern an der Entgegennahme von Irrtum, ansonsten es unmöglich wäre, daß die reine Wahrheit unter der Menschheit Eingang fände .... Doch eines muß hervorgehoben werden, daß von der Ausgießung des Geistes nur gesprochen werden kann, soweit es sich um Zuleitung von Geistesgut handelt .... daß unter Zuleiten der reinen Wahrheit durch Wirken des Geistes nur zu verstehen ist das Wissen um geistige Dinge .... die Erkenntnis dessen, was göttlich-geistig genannt werden kann ....

Gott kann und wird auch den Menschen Belehrungen geben in irdischen Dingen auf gedanklichem Wege, wobei die Richtigkeit dieser Gedanken wieder von dem Geisteszustand des Menschen abhängt .... doch der Vorgang der Ausgießung des Geistes kann mit irdischem Wissen nicht in Zusammenhang gebracht werden .... weshalb geistige und irdische Erkenntnisse stets getrennt werden müssen, weil nicht beides unter den Begriff "Zuleiten der göttlichen Wahrheit" fällt, obwohl das Denken eines Menschen, der in göttlicher Ordnung zu leben sich bemüht, auch vom Geist erleuchtet sein und also der Wahrheit entsprechen kann .... Doch wörtliche Offenbarungen, durch welche die Wahrheit zur Erde geleitet werden soll, sind anders zu bewerten ....

(29.1.1954) Sowie ihr alles Irdische ausschaltet und nur das geistige Reich zum Ziel eures Verlangens macht, sowie ihr eure Kenntnisse zu erweitern suchet auf geistigem Gebiet, sowie ihr nur der Seele Zustand zu verbessern suchet durch Zuführen dessen, was allein ihr dienlich ist, sowie ihr also nur dem Beachtung schenket, was ihr ein Leben in der Ewigkeit sichert, und alles das unbeachtet lasset, was das Leben eures Körpers auf dieser Erde betrifft, strebet ihr also das Geistige an, und dann wird euch wahrlich der Geist in euch leiten, er wird sich äußern und euch von innen heraus belehren so, wie es eurer Seele für eure Aufwärtsentwicklung dienlich ist.

Und dann können euch auch entsprechend eurer Seelenreife göttliche Offenbarungen zuteil werden, die aber immer nur euch ein Licht geben über jenes geistige Reich, über die geistigen Zusammenhänge, über geistigen Ursprung und Ziel alles Erschaffenen .... über das, was euer Verstand allein nicht ergründen könnte und was auch nicht euch beweisbar ist, solange ihr auf Erden weilet. Irdische Probleme dagegen könnet ihr lösen kraft eures Verstandes, wobei ein wahrheitsgemäßes Ergebnis zwar auch Folge eines erleuchteten Denkens ist, wenn der Mensch dieses anstrebt durch einen rechten, Gott-gefälligen Lebenswandel.

Doch ebendieser Unterschied soll beachtet werden, daß göttliche Offenbarungen das Seelenleben, die geistige Entwicklung des Menschen und das Wissen um Ursprung und Endziel, das Wissen um den Heilsplan Gottes von Ewigkeit zum Inhalt haben .... irdische Fragen aber beantwortet sich der Mensch selbst, und zwar seiner seelischen Reife entsprechend mehr oder weniger wahrheitsgemäß. Je inniger der Mensch verbunden ist mit Gott, desto mehr wird er auch Seinen Einfluß spüren, desto heller wird sein Denken sein und desto sicherer wird er auch irdische Fragen beantworten können, denn er läßt das Wirken des Geistes in sich zu, der ihn lenkt und leitet auch im Erdenleben ....

(30.1.1954) Es ist das Wissen um Göttlich-Geistiges, das den Menschen zugeleitet werden soll und das nur auf dem Wege einer direkten Übertragung von Gott auf den Menschen geschehen kann, weshalb auch Voraussetzungen gegeben sein müssen, die eine solche direkte Übertragung zulassen. Es ist ein göttlicher Plan, dessen Ausführungsmöglichkeiten nur von Ihm Selbst erkannt werden und für den Gott Selbst Sich ein taugliches Werkzeug aussucht, sowie die Notwendigkeit es gebietet, die Menschheit durch Zuleiten der reinen Wahrheit willig und fähig zu machen, ihre Aufwärtsentwicklung zu betreiben. Gott allein kennt die Menschenherzen, Gott allein weiß also, bei welchem Erdenkind die Voraussetzungen zum Empfang göttlich-geistigen Wissens gegeben sind. Und dieses wählet Er dann aus ....

Es wehet der Geist Gottes, wo Er es will .... Es ergießet sich Sein Geist wahrlich in ein dafür taugliches Gefäß, denn es geht um eine überaus bedeutsame Hilfsaktion: .... die geistige Finsternis zu durchbrechen durch Lichtstrahlen, die von Gott Selbst ausgehen .... Es ist ein Vorgang, der vielen Menschen noch Rettung bringen kann vom geistigen Tode .... es wird ein Weg gewiesen, der hinausführt von der Welt der Materie in das Reich des Lichtes .... es ist eine Möglichkeit, die Menschen zur Umkehr zu veranlassen, sowie sie guten Willens (sind = d. Hg.) und die ihnen dadurch entgegengestreckte Hand des Vaters ergreifen, Der Seine Kinder nicht verlorengehen lassen will auf ewige Zeiten .... Und darum genießet auch jeder Empfänger göttlich geistiger Offenbarungen den besonderen Schutz Gottes, auf daß Sein Werk vollendet werde .... auf daß das Licht der Wahrheit die Erde erleuchte, in einer Zeit tiefster geistiger Finsternis, auf daß die kurze Zeit gut genützt werde, die den Menschen noch bleibt bis zum Ende ....

Amen

 
 
 

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